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143 (März 2024)

15 Mär

Der erste Seriencheck im neuen Jahr. Wieder im bewährten „Alles auf einmal, was ich in den letzten Monaten gesehen habe, ach Junge, so viel Text liest doch niemand mehr im Netz“-Format. Dabei zeigt sich, dass doch nicht alles Eis ist, was glänzt. Oder so lustig wie früher, weil um Schrägheit bemüht. Oder witzig, weil es den Regeln einer klassischen Sitcom folgt. Es gibt allerdings auch noch echte Knaller. Doch der Reihe nach…

FARGO Season 5

Auf „Fargo“ lasse ich ja nichts kommen. Gut, die letzte Staffel (1950, Mafia, Chris Rock, erinnert sich noch wer?) blieb unter der 5-Punkte-Marke, aber die restlichen Wertungen 

Season 1: 5,90 Punkte (6,05 Punkte für die Blu-ray)

Season 2: 5,75 Punkte

Season 3: 5,45 Punkte

können sich durchaus sehen lassen. 

Dieses Mal dreht sich die Geschichte um Dorothy „Dot“ Lyon (Juno Temple, Ted Lasso, Vinyl), die Opfer einer Entführung werden soll, den dafür zuständigen Herrschaften den Gefallen aber so ganz und gar nicht tun will. Hinter der Aktion steckt ihr ex-Mann Roy Tillman (John Hamm, Mad Men), der sich schnell zum Gegenspieler von Dots reicher Schwiegermutter Lorraine Lyon (Jennifer Jason Leigh, Atypical) entpuppt. 

Fand ich von der ersten Episode an prima. Einfach schon deshalb, weil die Charaktere großartig und faszinierend sind in ihrer Art, ihren Macken, ihrer Liebenswürdigkeit und Abstößigkeit. Hamm etwa als stramm konservativer Sheriff und amtlicher Oberarsch mit Ranch, sein Ziehsohn und assi Assi Gator (Joe Keery, Stranger Things), Temple als immer höfliche, aber knallharte Kämpferin und Mutter, Leigh als arrogant mächtige Firmenchefin mit reichlich Möglichkeiten, um für Ärger zu sorgen, dazu noch ihr Anwalt Danish Graves (wie schön, David Foley aus „News Radio“ wieder ausführlich zu sehen). Ach ja, und wer in der letzten Ausgabe einen richtig gruselig seltsamen Typen vermisst hat – Vorhang auf für Ole Munch (Sam Spruell, Snow White And The Huntsman).

In der Tat ist alles drin, was eine Fargo-Serie ausmacht. Über die Geschichte selbst und ihr Ende will ich nichts spoilern, aber es ist wieder eine Achterbahnfahrt mit Drehungen und Wendungen, toll inszenierter Action und einer guten Prise Humor. Wertungen durchgehend zwischen 5 und 5,5 Punkten, die abschließenden vier Episoden nur noch letztere. Minnesota (und North Dakota) liefert wieder ab.

GESAMTWERTUNG: 5,60 Punkte (sehr gut)

RICK AND MORTY Season 7

Ich weiß nicht, ob es am Fehlen des kreativen Beitrags von Justin Roiland liegt (der ja bekanntlich die beiden Protagonisten spricht, was aber ganz gut von den neuen Sprechern Ian Cardoni und Harry Belden kaschiert wird), aber diese Staffel fand ich die bisher schwächste.

Die Show ist wohl an einem Punkt, an dem man die absurd verrückten Großtaten der Vergangenheit schlicht nicht mehr toppen kann. Richtig gut gefallen haben mir nur die Spaghetti-Episode und das Staffelfinale mit dem Loch im Bad, die ich Gelegenheitsreinguckern gerne ans Herz legen möchte. Der Rest fiel in die Kategorie „nett“ bis „naja“, wobei drei 4,0-Wertungen schon den Ausschlag geben, dass es dieses Jahr punktemäßig nicht hoch hinausgeht. Da das ganze Projekt auf 10 Jahre ausgelegt ist, hoffe ich einfach mal auf Besserung in den nächsten Ausgaben.

GESAMTWERTUNG: 4,45 Punkte (befriedigend -)
 

TRUE DETECTIVE Season 4
 

Die vierte Staffel von „True Detective“ legte einen fulminaten Start auf der „Drück die richtigen Knöpfe auf meiner Bordkonsole“-Skala hin. Zum einen Vorfreude, Jodie Foster wieder in einer tragenden Rolle zu sehen. Dann das Setting: zeitlich angesetzt vor und nach Weihnachten, Eis und Schnee, nicht endende Dunkelheit, ein Hinweis auf einen ungelösten Mordfall in einer indigenen, in sich geschlossenen Gemeinschaft. Zuguterletzt eine verlassene Forschungsstation, deren Besatzung auf mysteriöse Art und Weise verschwindet und in eher unschöner Form wieder auftaucht. Freunde, ich hatte ob der wohligen „The Thing„-Vibes bereits einen glühenden Draht, ein Messer, einige Petrischalen und meinen Daumen vorbereitet.

Die ich dann jedoch im Laufe der insgesamt sechs Episoden desillusioniert und freudenberaubt wieder wegstecken konnte. Denn abseits des Kriminalfalles wollte mir so gar nichts gefallen. Das Ermittlerduo Danvers (Jodie Foster) und Navarro (Kali Reis), ihre Bekanntschaften und Familie, die abgeschieden lebende Frau mit wallendem grauem Haar, die Polizistenkollegen oder die gegen die örtliche Mine protestierende Dorfgemeinschaft. All das konnte bei mir keinen Funken an Begeisterung oder Spannung auslösen. Ja, mir ist auch klar, dass zu den Trademarks der Show eine gewisse Düsternis, Trübseligkeit und Trostlosigkeit gehören. Aber die Sexszene zwischen Danvers und ihrem Boss Connelly (Chris Ecclestone, The Leftovers) war mir zur Darstellung dieser menschlichen Abgründe bereits zu sehr drüber.

Die Episoden drei und fünf konnten mich mit dem Blick auf das Schicksal der Forschungsstationsmitglieder bzw. der Eskalation im Polizeirevier am Schluss noch am ehesten überzeugen, dafür herrschte davor und danach gepflegte Langeweile. Wobei auch die Auflösung eine tragende Rolle spielte. Denn die hätte, naja, genauso wenig spektakulär in einem skandinavischen Krimi an einem Sonntagabend um 22 Uhr im ZDF stattfinden können. Da hatte wohl nicht nur ich ein bisschen mehr erwartet. Insgesamt schon leider eine Enttäuschung.    

GESAMTWERTUNG: 4,50 Punkte (befriedigend -)
 

MR. MONK’S LAST CASE: A MONK MOVIE 

Mr. Monk ist wieder zurück, um einen letzten Fall zu lösen: den Mord am Verlobten seiner Stieftochter Molly. An bekannten Figuren wieder mit dabei: Natalie Teeger, Randy Disher (feat. the Randy Disher Project), Leland Stottlemeyer und Trudy Monk. 

Moment, was habe ich da geschrieben? Mr. Monk hat eine Stieftochter? Hä? Ja, denn seine Trudy hatte ein Kind, das mysteriöserweise für diese 90-minütige Episode aus dem Hut gezaubert wird. Was mich schon gleich zum Einstieg ein wenig säuerlich gestimmt hat. 

Der für Peacock, die Streamingplattform von NBC Universal, produzierte Spielfilm beginnt ziemlich trübselig, das Ende ist ein wenig kitschig geraten, der zu lösende Fall eher Standardkost, also nichts, worüber man noch lange vor Begeisterung nachgrübelt. Andererseits ist es halt schön, Tony Shalhoub nochmalig in seiner Paraderolle zu sehen. Wertungsmäßig ziehe ich eine Zahl zwischen befriedigend, aber eben noch ordentlich entfernt von gut. Kann man sich als Fan anschauen; wer keiner ist, darf es auslassen.

GESAMTWERTUNG: 4,65 Punkte (befriedigend) 

Und damit zur Abteilung Reingeschaut (weil’s entweder noch läuft oder ich es abgesetzt habe)

EXTENDED FAMILY Season 1

Jim (Jon Cryer, Two And Half Men) und Julia (Abigail Spencer, Timeless) sind geschieden. Statt sich aber, wie sich das anständigerweise unter ex-Eheleuten gehört, abgrundtief zu hassen, bleiben sie weiter freundschaftlich verbunden, teilen sich abwechselnd ihre Wohnung und ziehen dort ihre beiden Kinder auf. Ebenfalls in das glückliche Getrenntsein involviert: Julias reicher, neuer Freund Trey (Donald Faison, Scrubs). Selbstverständlich gibt es Reibereien, Probleme und eine gute Portion Nervereien des neurotisch geplagten Jim, woraus NBC eine klassische Sitcom schneidern wollte.

Was meiner Meinung nach (und die Wertungen auf IMDB sehen es ähnlich) eher in die Hose gegangen ist. Denn faktisch ist das eine One-Man-Show für Jon Cryer, der wieder einen Charakter zum Besten geben soll, der einen nervt, aber auch zum Lachen bringt. Ganz so wie damals Alan Harper in Two and a Half Men. Entsprechend konzentrieren sich die Gagschreiber voll und ganz auf ihn, während für Spencer (die ich jetzt schon nicht als Vollblutkomikerin sehen würde) und vor allem Faison nur Brotkrumen übrig bleiben. Von den Kindern ganz zu schweigen, deren Texte einen nur mit den Augen rollen lassen. 

Ich habe die ersten drei Episoden gesehen und Cryer agiert hier nicht schlecht, aber auf Dauer tendiert das Ganze dann doch in Richtung „Muss man nicht gucken“.  

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 4,25 Punkte (durchschnittlich)

Sichtung eingestellt

MASTERS OF THE AIR

1943. Zweiter Weltkrieg. Die 100ste Bomberstaffel der USA Air Force wird nach England verlegt, um Angriffe auf deutsche Städte zu fliegen. Wir folgen Major Bucky Egan (Callum Turner, Green Room) und Major Buck Cleavan (Austin Butler, Elvis) sowie dem Navigator Lt. Harry Crosby (Anthony Boyle, The Plot Against America) durch aufreibende Kämpfe in der Luft und am Boden. Miniserie mit Tom Hanks und Steven Spielberg als ausführenden Produzenten.

Hier habe ich mittlerweile sieben der neun Episoden verfolgt und darf sogleich Entwarnung geben, dass die Show selbst nicht vor militärischem Pathos und Heldentum trieft wie es der Vorspann einem nahelegt. Im Gegenteil, die Luftkämpfe gestalten sich als immens verlustreich, sind spannend und optisch beeindruckend inszeniert. Dröhendes FLAK-Feuer und hunderte von Kugeln aus den Geschützen der gegnerischen Flieger, die sich in die „Fortress“ genannten Bomber bohren, vermitteln einem als Zuschauer eindrücklich, was für ein Himmelfahrtskommando jede einzelne Mission damals war.

Natürlich stellt sich sofort die Frage: „Kommt das denn an Band of Brothers ran?“. Nein, dafür gehen zumindest mir die Charaktere zu wenig nahe. Höhepunkte sind definitiv die Luftkämpfe, am Boden schwächelt die Serie dann doch, was sich besonders ab Episode sechs zeigt, in der die Missionen nur noch in ihrem Anfangs- und Endstadium inklusive der bibbernden Frage nach den Verlusten präsentiert werden.

Dürfte sich wertungsmäßig so um die glatte 5,0 einpendeln, sage ich mal kühn voraus.   

Nachtrag:

Ein überlanges Finale mit eindrücklichen Szenen, an mancher Stelle etwas patriotismusmäßig drüber, aber der Nachspann mit den Originalbildern der Charaktere und ihrem Werdegang kriegte mich dann doch wieder richtig. 5,5 Punkte fürs Finale und damit am Ende doch etwas höher in der Gesamtwertung als prognostiziert. 

GESAMTWERTUNG: 5,17 Punkte (gut)
 

CURB YOUR ENTHUSIASM Season 12

Es soll nun wirklich das letzte Mal sein, dass Larry David sich in peinliche Situationen und um Kopf und Kragen redet, meckert oder sonst wie laviert. Schon in der vorigen Staffel allerdings blätterte der kultige Lack etwas ab und dieser unschöne Trend setzt sich nun leider in verstärktem Maße fort.

Der Altmeister möge mir verzeihen und mir androhen, meine Toilette aufzusuchen, aber ich finde Figuren wie Leon (J. B. Smoove) oder Irma Kostroski (Tracey Ullman) nicht ansatzweise so witzig, dass sie die Show abseits von Larry tragen könnten. Susie Greene (Susie Essman) hat nun mal zweifellos in früheren Staffeln die schönsten Beschimpfungen für unseren Helden geliefert, das ist aber schon ein paar Jahre her und zieht 2024 nicht mehr so richtig. Manager Jeff alias Jeff Garlin wirkte mir die ersten Episoden wie gelähmt und taute erst in der letzten von mir gesehenen Folge um die Gettysburg-Rede auf. 

Auch was die Fettnäpfchen angeht, in die unser liebster Zausel tritt, die Eskalationen, das Aufbauschen von Nichtigkeiten – fand ich früher alles besser angelegt und ausgeführt. Von daher bewegen wir uns bisher in der Mehrzahl der Folgen bei 4,5 Punkten bei bisher zweimal 5,0 Punkten. Eine 4,0 würde ich mich nicht zu ziehen trauen, dafür ist mir die Figur zu sehr ans Herz gewachsen (zumal Larry David neben Julia Louis-Dreyfus und Jerry Stiller als Aufkleber in meinem Auto über mich wacht).

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPISODEN: 4,66 Punkte (befriedigend)
 

THE COMPLETELY MADE-UP ADVENTURES OF DICK TURPIN Season 1

„In die Pferdekutschenraubüberfallbranche muss frischer Wind kommen“, dachte sich der junge Dick Turpin (Noel Filding, Richmond aus IT Crowd), legte das Schlachterbeil als Utensil einer sicheren Übernahme der Metzgerei seines Vaters nieder und ward fortan ein Highwayman, also ein Straßenräubersmann. Aber einer mit tollem Haar und bunten Kleidern. Mit seiner Crew und einer immer wieder aus dem Nichts auftauchenden Autorin, die seine Geschichten zu Papier bringt, erlebt er Abenteuer im England zu Beginn des 18. Jahrhunderts.

Ich habe eine Schwäche für Comedy in historischem Kontext. Und deshalb mochte ich die drei bisher gesehenen Folgen auch. Fielding ist von der Darstellung seiner Figur her nahe an einem Jack Sparrow ohne Wasser unterm Kiel (man will ständig „Aber Sie haben von mir gehört“ murmeln), natürlich wird der Vorname unseres Helden gerne mal für einen sanften Pimmelgag benutzt, es gibt beschmunzelswerte Momente und Charaktere wie die professionelle Hinrichtungsopferbeweinerin, die Fight Club-Oma mit dem Riesenprügel oder Dicks Gegenspieler und Syndikatsboss Jonathan Wilde (Hugh Bonneville, Downtown Abbey), der es auch nicht leicht hat mit seinem Sohn, den er mitherumschleppen muss, weil er auf die Schnelle kein Kindermädchen finden konnte. 

Wie man dem obigen Abschnitt entnehmen kann: es ist lustig, nimmt sich selbst nicht ernst und trägt zudem leichte Spuren von Black Adder auf. Werde ich weitergucken.

Nachtrag:

Na hoppala, da war ich doch überrascht, dass Dick Turpin gerade mal sechs Folgen lang reitet. Und pünktlich zu den letzten beiden ich dann doch nur die 4,5 Punkte ziehen konnte. Die Rötelhexe fiel schon ein bisschen ab, Tommy Silversides kriegte mich dann noch eine Wertungseinheit weniger.  

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 5,00 Punkte (gut)

GESAMTWERTUNG: 4,83 Punkte (befriedigend)

SHOGUN

Wer in meiner Altersklasse mitrudert, kann sich daran erinnern, dass es einmal eine Serie desselben Namens (basierend auf dem Buch von James Clavell) mit Richard Chamberlain gegeben hat. Welche ich erfolgreich verdrängt, weil nie gesehen habe. Lag damals mit meinen zarten neun Jahren einfach nicht auf meiner Interessensschiene. Jetzt kann ich dieses Erinnerungsfragment endgültig wohlig entsorgen, denn die neue Fassung ist so dermaßen der heiße Scheiß in der Streaminglandschaft, dass auch ich in die Jubelarien einstimmen muss.

Erzählt wird die Geschichte des britischen Steuermanns John Blackthorne (Cosmo Jarvis, Raised By Wolves), der im Japan zu Beginn des 17. Jahrhunderts Schiffbruch erleidet und zusammen mit dem Feudalherrn Lord Tanaga (Hiroyuki Sanada, Lost, Westworld) und der mysteriösen Lady Mariko (Anna Sawai, Monarch) sich durch die Ränkespiele der Reichen und Mächtigen am just alleinherrscherlosen Hof navigiert.

Vier Folgen bisher gesehen und alle mit sehr gut bewertet. Bäm! Ja, es braucht eine gewisse Zeit, um alle Figuren und ihre Rollen einzuordnen und die japanischen Darsteller sprechen fast durchgehend ihre Muttersprache, weshalb einiges an Untertitellesen und Untertitelleseverständnis gefordert wird. Blackthorne spricht hingegen eigentlich Portugiesisch, was man aber dann doch nicht durchziehen wollte und synchronisiert hat.

Was soll ich schreiben? Prachtvolle Inszenierung, dichte Atmopshäre, phänomenale Bilder, japanische Perfektion bei jedem Schnitt und endlich wieder Intrigen. Ach, was habe ich die Intrigen vermisst. Darüber hinaus hat es bisher jede Episode geschafft, mindestens eine Szene zu bringen, die einem als Zuschauer hängenbleibt und heiß macht auf die nächste Ausgabe. Das könnte der Wertungs-Taikō dieser Saison werden.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 5,70 Punkte (sehr gut)

35 (Dezember 2009)

27 Mai

Saisonabschlüsse, dramatische Pausen, das Ende einer Legende, ein Reboot und als Premiere gar zwei(!) deutsche(!!!) Serien. Es gibt viel zu review’n, packen wir’s an!

Bored To Death (Season 1)

Hatte diese HBO-Show um den schüchternen, sanft plappernden Privatdetektiv wirklich nur 8 Episoden? Scheint so. An meinem Ersteindruck hat sich nicht so viel verändert, etwa die Hälfte der Episoden hatten den richtigen Mix aus Skurrilität und Charme, ohne dass ich zur Höchstwertung gegriffen hätte. Zach Galifianakis als kaputten Comiczeichner fand ich durchweg klasse und auch Ted Danson als Verleger hatte seine Momente. Das Negative: Hauptdarsteller Jason Schwartzman war mir dann doch einen Tick zu eintönig, vielen Folgen fehlte es an Pepp und das Finale war gar ein arger Langeweiler. Nicht so schlimm, wie der Titel es vermuten lässt, aber eben auch ein gutes Stück weit entfernt von „Excited For Life“.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Curb Your Enthusiasm (Season 7)

Larry David mit der 7. Staffel seiner Peinlichkeitenparade, Seinfeld Reunion inklusive. Wobei die Show letzteres gar nicht nötig hatte, gab es doch überragend witzige Episoden, ohne dass die alten Wegbegleiter im Bild waren. Natürlich sind manche Situationen, in die sich Larry genüsslich reinreitet, ein wenig zu weit hergeholt bzw. dem Kopf eines zu angestrengt bemühten Drehbuchschreibers entsprungen. Aber es macht dennoch immer wieder eine Riesenfreude, dem einmal in Gang gesetzten Schlamassel zuzusehen. Der Seinfeld-Zusatz selbst hat mich nicht durchgehend in Ekstase versetzt; sicherlich war es erhebend, die Kult-Gang nochmal in Aktion zu sehen (Kramer hätte es immer noch locker drauf), mehr als ein besserer Gastauftritt wirkte das Ganze dann allerdings doch nicht. Die Höchstnote verhagelt hat Larry sich leider durch die Finalepisode, die zwar sehr lang, aber insgesamt eben doch nicht der große Schlussknaller war. Davon abgesehen aber eine sehr gute Saison, vielleicht hat der Hype um die Reunion meine Erwartungen auch zu hoch werden lassen.

Best of Season: The Bare Midriff (S7E06), Denise Handicapped (S7E05), Vehicular Fellation (S7E02)

5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

FlashForward (Season 1 Episodes 1-10)

Ich weiß nicht, ob es eine so gute Idee ist, eine Mystery-Show, die zwar ordentlich, aber noch nicht der Überkracher ist, über einen Zeitraum von drei Monaten pausieren zu lassen. Beim großen Vorbild LOST mag das klappen, schließlich können die Fans in der Zeit über neuen Theorien brüten und den eingespielten Cast vermissen. Da sind wir direkt bei einem Problem der Show: ich finde Joseph Fiennes als Hauptfigur zu blass. Der Charakter packt mich einfach nicht, ich fiebere nicht mit, wenn er mit dem einen Ausdruck im Gesicht einer weiteren Spur zur Aufdeckung der weltweiten Bewußtlosigkeit folgt. Neben einer knappen Handvoll Füllerepisoden zeigt die Show ihr Potenzial, wenn sie sich den Fragen widmet, die man sich beim Betrachten des Geschehens als Zuschauer stellt. Siehe die Folge „The Gift“ und der in ihr sehr gut verarbeitete Ansatz, die durch die Flashbacks vorgegebenen Ereignisse zu verändern. Enthüllungsmäßig wird ein durchaus überraschend hohes Tempo angeschlagen, aber ich bin mir sicher, dass hier einige falsche Fährten ausgelegt wurden. Müsste ich jetzt schon eine Wertung vergeben, würde die Show noch deutlich unterhalb der 5-Punkte-Wertung kratzen. Vielleicht ist nach der Pause noch mehr drin, vorausgesetzt, die Zuschauer bleiben dran.

Monk (Season 8)

Mr. Monk und seine letzten Fälle – wobei man den Fokus schon in den letzten Staffeln deutlich auf die von Tony Shalhoub stets beeindruckend gespielte Persönlichkeit des Ermittlers gelegt hatte. Die Fälle selbst waren da schon fast schmückendes Beiwerk, das sich gerne durch drehbuchgewollte Aussetzer der Bösewichter gerne mal gegen Ende selbst löste. Die Qualität der Show konnte man eben auch daran ablesen, dass man auch ohne die früher viel kniffligeren Aufgaben oftmals bestens unterhalten wurde. So auch in der finalen Staffel. Ein paar Worte muss ich allerdings über das Ende verlieren: Monks Wiedereinsetzung in den Polizeidienst wird in gerade mal einer Episode abgehandelt, die Aufklärung des Mordes an Trudy – jenes Mysterium, das schließlich das Fundament der Show bildete und in früheren Staffeln immer wieder gestreift wurde – im zweiteiligen Finale wirkt sehr hastig an den Haaren herbeigezogen und aufgelöst. Offensichtlich hatten die Autoren aber leider weder zu Beginn noch jetzt einen Plan, hier einen krönenden Abschluss zu setzen. Nach gut der Hälfte der allerletzten Episode liegt der Mord bereits auf dem Stapel der abgearbeiteten Akten, der Rest ist allgemeiner Wohlfühlausklang für alle Beteiligten mit einer Überraschung für unseren Chefphobiker. Ganz zum Schluss gibt Mr. „It’s A Jungle Out There“ Newman einen Song zum Besten, unter den einige Szenen aus den letzten 8 Jahren gelegt sind. Was bleibt, ist ein Standardabgang für einen außergewöhnlichen Charakter. Da ich bei der Gesamtwertung gerade auch auf den Saisonabschluss viel Wert lege, kann ich nicht zur ganz hohen Wertung greifen. Bleiben für Staffel 8

5 von 6 Punkten (gut)

Best of Season: Mr. Monk Goes To Group Therapy (S8E08), Happy Birthday, Mr. Monk (S8E09)

Pastewka (Staffel 4)

Deutsche Serien der Neuzeit, die mein Wohlwollen finden, sind schnell aufgezählt: Pastewka. Stromberg. Doctor’s Diary. Die ersten beiden Staffeln von Türkisch für Anfänger. Wenn man Sketchshows noch hinzunehmen will: Switch Reloaded und Ladykracher. Hab ich was vergessen?

Bastian Pastewka und sein Dasein als Fernsehjunkie erwärmt allein schon deshalb mein Herz, weil ich sein Dilemma nachvollziehen kann. Denn eigentlich will er nur seine Lieblingssendungen schauen und dabei seine Ruhe haben. Dumm allerdings, dass Menschen eben auch außerhalb des Fernsehers existieren, ja zu allem Überfluss noch Kontakt zu einem suchen. Das kann ja nicht gut gehen. Die Freundin, der Bruder, die Erzfeindin Frau Bruck, die Nichte, die Managerin, die Comedykollegen und alle anderen, die mit Bastian in Kontakt geraten, können es einstimmig bezeugen: es geht auch nicht gut in den 12 Episoden der 4. Staffel.

Auf die Parallelen zu Curb Your Enthusiasm will ich nicht mehr groß eingehen, ich denke Bastian Pastewka hat hier mittlerweile eine herzige deutsche Variante geschaffen, die für sich alleine stehen kann. Lobenswert: es tauchen fast nur Gaststars länger auf, die ich gerne sehe: Christoph Maria Herbst. Olli Dietrich. Anke Engelke. Michael Kessler. Annette Frier. Und sollte sich doch mal ein Axel Schulz in die Show verirren, dient er vorrangig als Ziel schlecht unterdrückten Spotts.

Die Folgen sind durchgehend unterhaltsam, leben von den kleinen zwischenmenschlichen Reibereien und sehen den Protagonisten spätestens zum Schluss in dem großen Fettnapf sitzen, den er sich mühevoll zuvor aufgebaut hat. Absolutes Hightlight der Staffel ist ohne Zweifel das kongeniale Duett mit Anke Engelke in der Folge „Der Aufzug“. Wer diese und die anderen kleinen Juwelen deutscher Fernsehunterhaltung nicht erst im neuen Jahr sehen will, dem sei der Kauf der DVD-Box wärmstens ans Herz gelegt.

Ein Merkmal hebt die Show endgültig auf die 5,5 – die Ausstattung in Form des Bonusmaterials. Das fängt beim Titelmenü an, geht über Making Of, Drehtagberichte und Outtakes weiter und hört beim Quiz und dem Easter Egg mit den Lieblingsrezepten der Darsteller (u.a. Käsebrot!) noch lange nicht auf. Vorbildlich.

5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

Best of Season: Der Aufzug (S4E07), Der Brühwürfel (S4E12), Der Spender (S4E02)

Scrubs (Season 9 Episodes 01-02)

Ein wenig verwirrt war ich beim Start der 9. Staffel doch ein wenig. Das sollte doch mehr oder weniger ein Neustart mit frischen Anfängern werden, oder? Stattdessen tummeln sich JD, Turk, Dr. Cox wie gewohnt durch die Szenerie, die nun nicht mehr im Krankenhaus, sondern auf dem Campus spielt. Der Hausmeister fehlt freilich schmerzlich ebenso wie Elliott, die aber beide Kurzauftritte in der Eröffungsfolge hatten. Man muss sicherlich abwarten, wie sehr die Last der Show auf die neuen Medizin-Azubis übertragen und wie stark etwa Dr. Cox weiter involviert sein wird. Die neue Erzählerin (Spitzname JD-Blondie) hat durchaus Potenzial, der arrogante Latinoloverboy (Spitzname Krankenhaus-Cristiano Ronaldo) hingegen muss irgendwann mal böse eine draufkriegen, damit ich mich vielleicht mit ihm anfreunden kann. Ich werde das Ganze wie Dr. Kelso weiterhin muffinmampfend aus dem Hintergrund im Auge behalten.

Stromberg (Staffel 4)

Der Papa ist wieder da! Die deutsche Bürosaga „Stromberg“ lebt natürlich von Christoph Maria Herbst und seinen grunzpeinlichen Verbalauswürfen. Auf Platz 2 in der Hierarchie kommt sofort Bjarne Mädel als der unglaubliche Ernie, den es so in keiner anderen „The Office“-Variante gibt. Mein geheimer Liebling ist ja noch Herr Becker, weil ich gerne dessen Job hätte – morgens in die Abteilung kommen und erstmal schön distinguiert herummeckern. Schade, dass Lars Gärtner (man beachte das Foto bei IMDB) mittlerweile die Schauspielerei zugunsten der Weiterführung des Familienbetriebs ausgesetzt hat.

Was gibt’s Neues in Staffel 4? Stromberg wird in die Dorfpampa versetzt, Tanja übernimmt die Leitung des Büros, heiratet ihren (diesmal eher unspektakulär rüberkommenden) Ulf und Ernie ist halt Ernie. Auf der Checkliste stehen zum-auf-den-Boden-knien fremdschämige Sprüche und Situationen, Provinzdrama und zwischenmenschliche Büroproblematiken. Alles da und meiner Meinung wieder besser aufgeführt als noch in der dritten Staffel. Die Charaktere, auf die es ankommt, sind mittlerweile auch so gut eingespielt, dass kaum etwas schiefgehen kann. In der Form darf der Film zur Serie gerne kommen.

5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

Best of Season: Seelsorge (S4E03), Gernot (S4E07), Die Abrechnung (S4E10)

V (Season 1 Episodes 01-04)

Die Außerirdischen sind gelandet! Sie täuschen die Menschheit. Führen Böses im Schilde. Aber sind auch schnuffelig und sexy.

Wie bitte?

Mal kurz zurückgespult: Mitte der 80er Jahre gab es die Miniserie V, in der wie Menschen aussehende Außerirdische die Erde besuchen (daher der Name V wie Visitors), sich sehr friedliebend und wohltätig aufspielen, aber in Wirklichkeit ganz fiese Echsenwesen sind, die gerne mal so manches Nagetier im ungekochten Zustand verspeisen. Weil einige Rebellen wenig Freude an dieser Aussicht als zukünftiger Nachtisch finden, führen sie einen erbitterten Widerstandskampf gegen die Besucher. Damals hätte ich schwören können, dass diese Show das Beste war, was jemals über die Fernsehkiste flimmerte. Gut, wir hatten damals ja auch nix. Heute würden sich die Kids über die Frisuren und orangefarbenen Anzüge im 80er-Jahre-Future-Chic totlachen, statt mitzufiebern. Also musste ein Remake her.

Die neuen Besucher sehen modisch top aus und könnten als Models jedem Castingshowjuror die Freudentränchen in die Augen treiben. Ihre Gegenspieler, die irdischen Rebellen bestehen im Kern aus einer FBI-Beamtin (Elizabeth Mitchell aus LOST) und einem Pfarrer (Joel Gretsch aus 4400), welche von einer Außerirdischenrebellenfraktion unterstützt werden.

Vier Episoden liefen bisher über den Sender und das Kribbeln von damals will sich bei mir einfach nicht einstellen. Die Figuren rangieren von mysteriös-kühl (V-Chefin Anna), belanglos (Fernsehreporter Decker) über farblos (Father Jack) bis hin zu nervig (der heftig pubertierende Teeniesohn Tyler). Das größte Problem der Serie heißt vielleicht „District 9“, denn seit diesem Film wirken hübsche Ausserirdische mit süß dahingesäuselten Versprechungen einfach altbacken und langweilig auf mich. Richtige Action bringt eigentlich auch nur die Pilotfolge, danach tröpfelt die Story ohne spektakuläre Enthüllung vor sich hin. Ich hätte mir da zumindest eine Andeutung der Pläne und des wahren Aussehens der Besucher gewünscht. Oder vielleicht besser gleich eine Fortsetzung der alten Serie. Nach den Olympischen Winterspielen geht es weiter, eventuell ändert sich dann mein Eindruck, aber zumindest eines hat die Show schon jetzt nicht geschafft: mich der Fortsetzung entgegenfiebern zu lassen.

34 (Oktober 2009)

27 Mai

Der Seriencheck diesmal mit der Startcheck-Ausgabe. Kurze Eindrücke zu allen Serien, die ich verfolge – wobei einige das Stadium des Verfolgtwerdens bereits hinter sich haben.

30Rock

Der Einstieg in die vierte Staffel hat mich noch nicht überzeugen können. Natürlich wieder ein paar klasse Gags wie der Anfang, der Uterus-Witz oder Tracys Suche nach den Wurzeln – aber die Story wirkte doch eher bemüht. Dennoch bin ich mir sicher, dass sich das noch einspielen wird.

Accidentally On Purpose

Zwei Mal gesehen und nicht für ausreichend befunden. Die Show trifft nicht meinen Humor, die Konkurrenz ist zu groß, Jenna Elfman mir zu wenig sympathisch. Adieu.

Bored To Death

Ein Fall für nichtregistrierte Privatermittler: Wo ist die unvorteilhafte Frisur des Protagonisten in der dritten Episode hin? Das gibt Punktabzüge! Okay, in Folge 4 war sie wieder da. Abseits dessen ist es noch nicht der große Hit, aber hat genug witzige Momente, um mich am Schirm zu halten. Alleine schon wegen Zach Galifianakis, der seine Losertypenrolle wunderbar ausfüllt.

Brothers And Sisters

Großes Drama bei der Großfamilie Walker, krisenmäßig ist ja mal wieder so einiges gebacken. Bleibt meine bevorzugte Serie, wenn es um die familiären Hochs und Tiefs geht.

Californication

Hank Moody als Professor – das kann man eigentlich nur noch mit Hank Moody als Papst steigern. Duchovny weiterhin teils cool und teils kindisch in der Rolle seines Lebens. Mit Charlie Runkels neuem Boss Sue Collini will man zudem anscheinend einen weiblichen, sexsüchtigen Ari Gold in die Show einbauen. Bei der Stimmlage von Kathleen Turner treibt es mir natürlich eher die Lacher aus dem Hals denn die Erregung in den Unterleib.

Cougar Town

Hat nach dem gelungenen Piloten ein wenig nachgelassen. Courteney Cox und ihr Seriensohn Dan Byrd wissen zu gefallen, mit der Freundin Laurie und dem Vater Bobby kann ich aber deutlich weniger anfangen. Mal sehen, wie und wo es sich einpendelt.

Curb Your Enthusiasm

Larry is king. Zwar war die Seinfeld-Reunion bisher noch nicht der Überknaller, aber die zweite Episode Vehicular Fellatio eines der Highlights der jungen Saison. Ich bin mir sicher, der alte Mann lässt wieder nichts anbrennen.

Desperate Housewives

Ich glaube, ich werde langsam zu mann für die Show. Will sagen: die ganzen Konflikte interessieren mich als Kerl immer weniger. Als Dramaelement ist eine neue Familie mit einem mysteriösen und unheilvollen Geheimnis in die Wisteria Lane eingezogen – nicht gerade neu, das hatten wir schon mal. Kurz gesagt: ich fand den Auftakt langweilig und wenn es so weitergeht, verabschiede ich mich.

Dexter

All baby and no kill makes Dexter a sloppy boy. Die neue Umgebung, die neue Rolle als Daddy machen unserem Serienkiller schwer zu schaffen. Dazu noch zwei neue Mordserien, fertig ist der Beginn der 4. Staffel. Verspricht wieder sehr gut zu werden, auch wenn die dritte Episode um ein Haar fast in die okay-Wertung statt des Standard-Gut oder Sehr Gut gefallen wäre. Dranbleiben, Dexter!

Dollhouse

Für den Einstieg nach der Pause fand ich die erste Folge sehr enttäuschend. Mehr habe ich auch noch nicht gesehen. Kein Knall, kein Drama, die übliche Puppenshow der Woche – wie will man so neue Zuschauer an die Serie binden? Wird wahrscheinlich ohne mich weitergehen.

FlashForward

Nach der ersten Episode befürchtete ich schon, dass man nun jede Woche an einen neuen Erinnerungsschnipselort geschickt wird und das Fortschreiten der Handlung so gebremst wird. Mit der dritten Episode wurde diese Befürchtung leider Wahrheit. Wenn die Show den roten Faden beibehält, könnte sie sehr gut werden. Verstrickt sie sich aber in eher durchschnittlichen Folgen mit falschen Fährten und Andeutungen, könnte ich das Interesse verlieren. Noch bin ich aber an Bord.

Fringe

Fringe ist am stärksten, wenn es um den Storybogen mit dem Alternativuniversum und den Gestaltwandlern geht. So eine mutige Entwicklung hätte ich der Show nicht zugetraut. Wie schon bei Akte X stehen dem die Strangeness of the Week-Episoden gegenüber, die bisher aber aus meiner Sicht auch gut gelungen sind. Ich bin aber auch leicht zufrieden zu stellen, solange Walter ein bisschen in ekeligem Zeugs herumwühlt.

Gary Unmarried

Ordentlicher Start, orientierte sich dann aber in eine Richtung, die mir weniger gefällt und nahm von Folge zu Folge ab. Gary als Radiosportmoderator? Nicht mein Ding. Ich hätte lieber mehr putzige Auseinandersetzungen mit der ex-Frau. Vielleicht fängt es sich ja noch.

Hank

Ist tot. Spätestens mit der zweiten Episode. Sorry, Kelsey, aber einer muss es schreiben. Wahrscheinlich gucke ich trotz allem doch noch die dritte Folge, weil ich auf eine Auferstehung hoffe. Aber es würde mich wundern, wenn die stattfinden würde.

Heroes

Der dritte Versuch, an die starke Premierenstaffel anzuknüpfen. Manche sind begeistert, ich sehe es hingegen nüchterner. Es tut nicht weh, es nervt nicht, man ist offensichtlich bemüht, das Publikum nicht zu enttäuschen. Am Ende kommen bisher fünf Folgen heraus, denen man die Bewertung „jo, man kann es wieder gucken“ nicht absprechen kann. Aber so gut wie damals ist es trotzdem nicht. Ich lasse die Show mal noch auf Bewährung laufen, wenn es wieder sehr gut werden sollte, melde ich mich mit einem Sonderbericht.

How I Met Your Mother

Läuft wie geschmiert, die Beziehung Barney/Robin schadet dem Höhenflug der Show nicht. Hat Spaß gemacht, wird weiter Spaß machen. Auch wenn mir immer noch jemand erklären muss, wie Ted so einfach Professor werden konnte. Aber für die daraus resultierenden Gags nehme ich auch das in Kauf.

Modern Family

Hält angenehmerweise seine Form. Selbst wenn eine der Familien humormäßig ein wenig schwächelt, reißt es eine andere wieder raus. Besonders Ty Burrell erweist sich in der Hinsicht gerne als Feuerwehrmann. Freut mich, dass auch das amerikanische Publikum am Ball blieb und so eine volle Saison ermöglicht hat.

Monk

Die 8. und letzte Staffel läuft ja schon länger und hält das bekannte Niveau. Shalhoub hat seine Figur im Griff und weiß, was die Zuschauer sehen wollen. Ich bin gespannt, wann der „Monk verfolgt die Spur des Mörders von Trudy“-Storybogen beginnt.

Parks And Recreation

Großartiger Start in die neue Season, die letzten beiden Folgen lahmt es jedoch ein wenig vor sich hin. Ich mag den Standup Comedian Louis CK, aber ich habe das Gefühl, dass er die Show als love interest für Leslie Knope ein wenig herunterzieht. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.

The Big Bang Theory

Another show in the flow. Wie bei How I Met Your Mother habe ich auch hier das Gefühl, dass die Serie ihre Formel gefunden hat. Die Charaktere bieten genug Stoff, um witzige Momente zu erzeugen. Und wenn den Autoren mal gar nichts einfallen sollte, stecken sie halt Wolowitz in ein extrapeinliches Outfit. Okay, die Beziehung Penny/Leonard könnte ein wenig mehr Zündstoff vertragen.

The Middle

Nach zwei Folgen gehen weiter beide Daumen hoch bei mir. Ein sympathischer Malcolm in the Middle-Klon, wobei jedes Familienmitglied das Potenzial hat, mich zu unterhalten. Bitte so weitermachen.

The Office

Gefällt mir bisher besser als die 5. Staffel, auch wenn es wieder Schwankungen gibt. Von vier Folgen fand ich drei sehr gut gelungen, eine fiel aber so extrem ab, dass ich mich wunderte, ob dem Team diese Diskrepanz nicht auffällt. Oder habe ich den Humor von The Promotion nicht verstanden?

The Simpsons

Da bin ich die Diskrepanzen schon lange, lange gewohnt. Und dankbar, wenn es wie bei dem Season Opener Homer the Whooper nach oben geht. Am Ende wird es wieder eine Staffel mit Höhen und Tiefen werden. Wegen der Höhen bleibe ich der Show natürlich weiterhin treu.

Two And A Half Men

Kommt mir jetzt noch nicht so richtig in Schwung, muss ich gestehen. Immer abwechselnd gut und dann halt doch nur okay. Vor allem mit Jake scheinen die Autoren so ihre Probleme zu haben, seit er rein körperlich nicht mehr in das dickdoofe Schema passt. Ob die Harpers in festen Beziehungen so spaßig sind wie als tollpatschige Freigänger wird man auch abwarten müssen.

24 (September 2008)

27 Mai

Diesmal von jeder Sorte etwas. Startschuss-, Zwischen- und Abschluss-Checks wild durcheinandergewürfelt, weil ich geradewegs aus dem Bauch und ohne Konzept schreibe (wenn das mein Vorbild Mr. Monk wüsste).

Worst Week (S1E01)

Einer der wenigen Neuzugänge im Comedy-Bereich, die ich weiter im Auge behalten werde. Obwohl ich das britische Original und die deutsche Kopie kannte, hatte ich dennoch meinen Spaß. Sicher, einige der Fettnäpfchen waren zu offensichtlich konstruiert, aber dennoch zündete das Konzept bei mir. Wahrscheinlich auch, weil ich mich freute, den alten Haudegen Kurtwood Smith (That 70’s Show) in einer passenden Rolle wiederzusehen. Im Gegensatz zu den auf 7 Folgen angelegten Fassungen soll – so die Quoten stimmen – die Staffel deutlich mehr Episoden haben.

Heroes (S3E01-S3E02)

Das war sie also, die große Staffelpremiere mit dem allseits verbreiteten Motto, dass nach der danebengegangenen 2. Staffel alles besser wird. Nun ja. Nach der ersten Episode war ich mir sicher, dass nun auch die Schreiber eine Superheldenkraft bekommen haben: das Erzeugen von Bauchschmerzen im Logikzentrum. Mit der Vielzahl an herumschwirrenden Fähigkeiten schießt man sich langsam selbst ins Knie. Wer sich auch nur ein wenig ernsthaft mit ihnen beschäftigt, entdeckt riesige Logiklöcher in der Story. Beispielsweise könnten doch alleine die Zeitreisebefähigten jegliche Weltvernichtungsversuche im Ansatz abwürgen. Der gute alte Bildschirmtod als dramatisches Element funktioniert auch nicht mehr, denn gestorben wird infolge lebender Selbstheilungsstationen kaum noch. Da muss sich schon jemand sehr dumm bei den Vertragsverhandlungen anstellen, um aus der Serie geschrieben zu werden. Nebenbei fand ich die Initialzündung des aktuellen Bedrohungsszenarios ziemlich plump, Stichwort Dokumente im Safe. Merke: ein Aktenvernichter im Haus erspart den Weltuntergang. Storymäßig schließlich hat man sich teilweise mehr als dezent von der mittlerweile abgesetzten Serie „The 4400“ inspirieren lassen.

Wer allerdings die Hirnzwiebel abschaltet, bekommt die bekannte Mischung aus Action, Special Effects, Gore und aktuell nicht, aber später hoffentlich Sinn machenden Handlungen und Szenen. Erfreulicherweise geht es zudem im Gegensatz zur lahmen zweiten Staffel sofort zur Sache. Die zweite Episode gefiel mir übrigens deutlich besser, nachdem ich meine Hirnwindungen begradigt und mich nebenbei auf Knabberzeugzerkleinerung konzentriert hatte. Mein Tipp: für die nächsten Folgen immer eine Packung Popcorn in Reichweite halten. Vielleicht steckt aber auch ein großer Plan hinter dem Ganzen, dessen Auflösung uns alle ehrfürchtig erstaunen lässt. Bis dahin: Abwarten und Kopf abschalten!

How I Met Your Mother (S4E01)

Ein guter Start, vor allem die Popkultur-Referenzen mit Star Wars waren reinstes Comedy-Gold. Die sich frisch anbahnende Liebesbeziehung mag Sinn machen, um Robin in der Show zu halten, aber mit dem Gedanken an einen Barney Stinson, der die meiste Zeit „out of character“ sein könnte, tue ich mich schwer. Ein verliebter Barney ist für mich wie ein Monk ohne Macken oder ein Dwight Schrute mit nachvollziehbaren Gedanken.

The Big Bang Theory (S2E01)

Rasant aus den schwarzen Startlöchern gekommen sind unsere Geeks. Sheldon umkreist erneut seinen eigenen Planeten, dass man aus dem Kopfschütteln und Lachen nicht mehr herauskommen will. Wenn die Nebenrollen mit Wolowitz und Koothrappali weiterhin so gut eingebunden werden, sehe ich mit meinem Teleskop eine gelungene zweite Season voraus.

Monk (S7E01-E08)

Ich tue mich immer schwerer, die aktuellen Abenteuer von Mr. OCD zu bewerten. Es gelten die alten Regeln: a) spielt Tony Shalhoub aus irgendeinem Grund gegen seine Rolle an, wird die Episode nix, b) die Fälle sind bei weitem leichter zu durchschauen als früher und c) weiterhin nix zu sehen von einer „Wir suchen den Mörder von Trudy“-Storyline. Highlight der Staffel bisher: Mr. Monk Gets Lotto Fever. Ach ja, und Sharona wurde auch für die 100. Episode nicht eingeladen. Auf meiner Skala 4,5 von 6 Punkten.

Two And A Half Men (S6E01)

Hurra, es geht doch noch! Noch einer zum Ende hin sehr unterdurchschnittlichen 5. Staffel raffen sich die 2 und mittlerweile 3/4 Mann wieder zu einer gelungenen Episode auf. Besonders hervorzuheben: der Rausschmeißergag mit den erwachsenen Jakes.

Entourage (S5E01-E03)

Die einzige Serie, die ich kenne, in denen ein Nebendarsteller der uneingeschränkte Star ist (siehe auch die diesjährigen Emmys). Rockt Ari Gold, rockt die Show. Und das tut er in den ersten Episoden wieder, vor allem in der dritten. Gut, dass Jeremy Piven niemals eine Schwangerschaftspause einlegen kann, das würde die Show nicht überleben.

Fringe (S1E01-E02)

Nach dem durchwachsenen Piloten konnte mich der erste 45-Minüter mehr überzeugen. Sehen wir es doch realistisch: das ist Akte X in Neuzeit, ohne UFOs (bisher jedenfalls) und mit einem eher farblosen männlichen Part. Seine „Ekelszene of the Week“-Lektion hat JJ Abrams aber brav gelernt. Für die nächsten Folgen lasse ich mich überraschen, den ganz großen Knaller im Stil von LOST erwarte ich eigentlich nicht mehr.

Weeds (Season 4)

Die kleine Enttäuschung der Sommersaison. Nicht nur, dass man den Themesong sang- und klanglos abgeschafft hat, obendrauf konnte auch die Storyline nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass es in manchen Folgen ab der Hälfte der Season gar nicht voran ging. Der Schluss konnte die Enttäuschung ein wenig dämpfen, unter dem Strich bleibt allerdings die bisher deutlich schwächste Staffel der Serie. Ihr Dope war dieses Jahr zu sehr gestreckt, Frau Botwin – wertungsmäßig daher gerade noch 4,5 von 6 Punkten.

Dexter (S3E01)

All killer, no filler.

Selten passte der Spruch so gut wie auf Dexter. Schon seit der ersten Staffel geht es immer direkt ins Geschehen, wird keine Minute mit uninteressantem Nebengeschehen verschwendet. Wie unser aller liebster Bluttropfensammler sich sofort wieder in die Bredouille killt, erntet Begeisterung und hinterlässt ein wohliges Gefühl in den Eingeweiden.

Californication (S2E01-E02)

Er ist zurück. Und fertig wie immer. Wie Hank Moody in der ersten Episode den klassischen Comedystoff Vasektomie angeht und sich im Laufe der Zeit unbeirrbar in die Misere cunnilinguiert, ist schon große Kunst. Weiterhin die beste Show für Männer, die endlich ihr Sex And The City haben wollen.

Do Not Disturb (S1E01)

Ganz zum Schluss einige Worte zur neuen Hotel-Comedy von FOX mit Jerry O’Connell (Sliders, Carpoolers), Jesse Tyler Ferguson (The Class) und Jason Bateman (leider nur als Director) –

Hat. Mich. Nicht. Überzeugt.

Bringt. Back. To. You. Zurück.

Okay, ein wenig ausführlicher: zu viele Charaktere, zu wenige davon mit Ausstrahlung, zu viele Witzverpuffungen. Bitte Bescheid geben, wenn es sich monumental verbessern sollte. Bis dahin checke ich aus.

22 (Mai 2008)

27 Mai

Ende Mai verteile ich gerne Zeugnisse für die lieben Autoren und ihre TV-Serien. Weil sich leider einige unschöne Fehlzeiten (dass mir das nicht wieder vorkommt!) angesammelt haben, war der Bewertungszeitraum und die Anzahl der zu beurteilenden Episoden diesmal etwas kürzer. Und meiner rein subjektiven Erfahrung nach sind einige Shows auch etwas holprig auf den Bildschirm zurückgekehrt.

30 Rock (2. Staffel)

Liz und Jack haben auch für den Rest der zweiten Staffel nichts anbrennen lassen. Mit Ausnahme der etwas langweiligen Episode „Cougars“ wurde dem Zuschauer gute bis sehr gute Comedykost serviert. Drei Mal ging es bei mir punktemäßig in die Vollen, jedes Mal waren bekannte Gaststars beteiligt. Ein Trend?

Lieblingsepisoden: 2×01 Seinfeld Vision, 2×05 Greenzo, 2×15 Cooter

Wertung: 5 von 6 Punkten

Aliens In America (1. Staffel)

Keine Fortsetzung werden die Abenteuer des pakistanischen Austauschschülers Raja erleben, insofern lag ich mit meiner ersten Einschätzung richtig. Scott Patterson als Familienvater hat so manche Episode veredelt und auch der Rest des Casts sorgte für einige Humor-Highlights. Insgesamt lege ich wegen der Steigerung im letzten Drittel der Laufzeit noch einen halben Punkt drauf und werde die Show doch ein wenig vermissen.

Lieblingsepisoden: 1×12 Hunting, 1×11 Mom’s Coma, 1×05 Help Wanted

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

Back To You (1. Staffel)

Große Namen garantieren auch keine Fortsetzung, wie ich im Falle von „Back To You“ feststellen musste. Bis zur streikbedingten Pause machte mir die Fernsehstudiocomedy ziemlich viel Spaß, danach trat die Truppe humormäßig jedoch arg auf der Stelle. Vor allem die Story um die Tochter Gracy hätte man besser nicht schon in der ersten Staffel weiter ausbreiten sollen. Aber vielleicht ahnte man schon die Absetzung. Wegen des guten Starts und ein wenig Nostalgie noch 5 Punkte.

Lieblingsepisoden: 1×02 Fish Story, 1×07 Something’s Up There, 1×06 Gracie’s Bully

Wertung: 5 von 6 Punkten

Battlestar Galactica (4. Staffel bis Episode 08)

Starbuck & Co müssen weiterhin auf das Abschlusszeugnis warten. Die Tendenz des Zwischenzeugnisses: es geht nach extrem schwachem Start langsam aufwärts. Die verbleibenden zwei Folgen muss aber noch ein Knaller kommen, um mich danach als Weltall-Actionfan (laut aintitcool bis zum Februar 2009) bei der Stange zu halten.

Lieblingsepisoden: 4×07 Guess What’s Coming To Dinner, 4×06 Faith

Wertung: 4 von 6 Punkten

Brothers & Sisters (2. Staffel)

Noch eine Serie, der der Streik nicht sonderlich gut getan hat. Nach einem starken Start langweilte mich vor allem der Handlungsstrang um Isaac Marshall alias Danny Glover, die Kandidatur-Story wurde viel zu abrupt beendet und überhaupt überzeugten mich die Geschichten weniger. Gegen Ende wird es spannender, ehe im Finale etwas gezwungen wieder ein bereits eigentlich gelüftet geglaubtes Familiengeheimnis ausgegraben wird. Staffel 3 bitte ohne Durchhänger.

Lieblingsepisoden: 2×01 Home Front, 2×15 Moral Hazard, 2×07 36 Hours

Wertung: 5 von 6 Punkten

Desperate Housewives (4. Staffel)

Breites Mittelfeld mit weniger als einer Handvoll richtiger Highlights, so steht es dieses Jahr im Zeugnis der Damen aus der Wisteria Lane. Weshalb man auf die im wahrsten Sinne des Wortes turbulente Tornado-Folge noch das langweilige „Welcome To Kanagawa“ folgen lassen musste, bevor es in die Pause ging, ist mir ein Rätsel. Mysterymäßig ging die Staffel in Ordnung, ohne mich jetzt vor Spannung erbeben zu lassen. Einen kleinen Rüffel gibt es für die Autoren, weil sie ganz offensichtlich für die Abschlussarbeit von den Kollegen bei LOST abgeschrieben haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das verwendete Stilmittel in der Show funktionieren würde und ordne seine Verwendung im Finale eher als Griff in die Zauberkiste ein, den man nicht konsequent weiterverfolgen wird. Weil Nathan Fillion mitgewirkt hat, lege ich noch einen halben Punkt Kultkutterkapitänsbonus drauf.

Lieblingsepisoden: 4×09 Something’s Coming, 4×01 Now You Know, 4×07 You Can’t Judge A Book By Its Cover

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

How I Met Your Mother (3. Staffel)

Ich gestehe, die Personalie Britney Jean Spears nagt an mir. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass die Poppuppe demnächst fester Bestandteil des Casts werden soll, hat mir mächtig Angst eingejagt. Nach einem holprigen Start konnte sich die Show erfreulicherweise fangen und auf einem hohen Niveau einpendeln. Im Finale wurden mir die Beziehungstrennungs- und Beziehungsbeibehaltungskisten ein wenig zu schnell übereinandergestapelt und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die im Titel erwähnte Mutter frühestens in der allerletzten Folge mit den Worten „Hey kids, your mother just came in! Go and ask her how i met her, i only remember the girls i had before her“ eingeführt wird. Sarah Chalke sehe ich in jedem Fall gern und solange Barney nicht in eine andere Rolle als der des Weisheiten absondernden Playboys gesteckt wird, bleibt alles weitgehend größtenteils awesome.

Lieblingsepisoden: 3×11 The Platinum Rule, 3×08 Spoiler Alert, 3×05 How I Met Everyone Else

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

LOST (4. Staffel)

Der Weg ist das neue Ziel. Bisher war man es als Zuschauer von Action-Drama-Serien gewohnt, gemeinsam mit seinen Helden dem Ende einer Staffel fingernägelkauend entgegen zu zittern. Das war den Verantwortlichen der Inselshow jedoch zu langweilig, weshalb sie gleich vorab das Ende erst kurz andeuteten, später breiter ausführten und dem weiterhin angespannten Zuschauer die Episoden bis dahin mit der Frage konfrontierten, wie es genau dazu kommen konnte.

Die Flash Forwards haben u.a. die vierte Staffel von LOST geprägt und damit für eines der Highlights der Saison 2007/2008 gesorgt. Zusammen mit teils schlicht alles überragenden Episoden, hervorragenden schauspielerischen Leistungen (allen voran Michael Emerson als Benjamin Linus), perfekt inszenierter Action und immer wieder verwundernswerter Rätselhaftigkeit ergibt das eine Mischung, vor der ich die Höchstwertung ziehe. Daran kann auch nichts ändern, dass das Finale für mich keinen großen Knaller mehr bieten konnte, sondern eben nur einen runden und würdigen Abschluss bildete. Ich bin gespannt, mit welchen Kniffen die Macher die Spannungskurve in Staffel 5 hoch halten werden. Die Aussicht auf die Geschichte von Jeremy Bentham alleine zündet bei mir jedenfalls noch nicht.

Lieblingsepisoden: 4×09 The Shape Of Things To Come, 4×05 The Constant, 4×11 Cabin Fever (u.v.m)

Wertung: 6 von 6 Punkten

Monk (6. Staffel)

Nach der Snoop Doggy Dog-Folge (die mir in der deutschen Fassung spritziger rüberkam) hat sich unser Adrian gefangen und genug gute Folgen geboten, um mich als Fan zufrieden zu stellen. Natürlich sind die Fälle lange nicht mehr so genial gestrickt wie früher und wirken eher konstruiert, aber 5 Punkte sind noch dicke drin.

Lieblingsepisoden: 6×01 …And His Biggest Fan, 6×06 …And The Buried Treasure, 6×15+16 …Is On The Run

Wertung: 5 von 6 Punkten

My Name Is Earl (3. Staffel, Episode 20)

Ich bin noch nicht ganz durch mit Earl und Randy, was auch damit zusammenhängt, dass mich die Show schwer enttäuscht hat. Weshalb musste man von dem bewährten Konzept der ersten Staffeln abweichen? Earls Aufenthalte im Gefängnis und im Koma produzierten so ziemlich das Schwächste, was ich comedymäßig diese Saison gesehen habe. Vor allem die trauminduzierte Sitcom „The Hickeys“ führte mich ständig in Versuchung, den Vorspulknopf zu lokalisieren. Hoffentlich finden die Produzenten für Staffel 4 wieder zu alter Stärke zurück, sonst taucht die einst so hoffnungsvoll begonnene Hinterwäldersaga bald nicht mehr auf meiner Liste auf.

Lieblingsepisoden: 3×07+08 Our Other Cops Is On, 3×13 Bad Earl

Wertung: 3 von 6 Punkten

Scrubs (7. Staffel)

Die 7. Staffel ist jetzt keine Enttäuschung, aber der Zahn der Zeit nagt doch stark am Geschehen im Sacred Heart-Hospital, was die Frische und Qualität der gebotenen Comedy anbelangt. Derbe Ausrutscher gab es keine, aber richtige Highlights drängten sich auch nicht auf. Die Figuren wirken allesamt ausgereizt, alle Gags und Seltsamkeiten glaubt man im Laufe der vergangenen 7 Jahre irgendwann schon mal besser gesehen zu haben. Vielleicht pumpt der Wechsel zu ABC in der kommenden Staffel ja frisches Blut in die Show.

Lieblingsepisoden: 7×02 My Hard Labor, 7×03 My Inconvenient Truth

Wertung: 4 von 6 Punkten

The Big Bang Theory (1. Staffel)

Für mich die große, positive Überraschung des Jahres im Bereich Comedy. Nach den ersten vier Folgen hätte ich keinen Cent mehr auf die vier Geeks gesetzt. Dies schien allerdings die Experimentierphase gewesen zu sein, denn danach legte Schöpfer Chuck Lorre irgendeinen Schalter um und hatte schwuppdiwupp die Erfolgsformel entdeckt. Eventuell half der Show auch, dass mit Chuck eine weitere liebenswert nerdige Show sich frühzeitig in die Pause verabschiedet hat. Wie auch immer: alleine aus Sheldons hirnverdrehenden Thesen und Diskussionsansätzen könnte man die erste Talkshow stricken, die ich mir anschauen würde.

Lieblingsepisoden: 1×13 The Bat Jar Conjecture, 1×10 The Loobenfeld Decay, 1×17 The Tangerine Factor

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine (3. Staffel, Episode 8)

Ich hänge hinterher, was die neuen Abenteuer von Julia Louis-Dreyfus anbelangt. Ich vermute einen engen Zusammenhang mit den wenig berauschenden Episoden, die ich bisher gesehen habe. Meiner Meinung nach droht die Show langsam im komödiantischen Mittelmaß zu versinken. Weil der Cast drumherum wenig hilfreich ist, müsste Christine sich schon selbst aus dem Sumpf ziehen. So langsam glaube ich daran aber nicht mehr.

Lieblingsepisoden: 3×07 House, 3×02 Beauty Is Only Spanx Deep

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

The Office (4. Staffel)

Nein, ich schaffe es nicht, auch nur einer Folge dieser Show mal lediglich 4 von 6 Punkten zu geben. Es geht nicht. Mögen manche Verhaltensweisen von Scott & Schrute nicht mehr als kopfschüttelnd skurril, sondern einfach nur als dämlich rüberkommen. Mit großer Überwindung ziehe ich von der Standardhöchstnote einen halben Zähler ab. Als kleiner Anreiz für die fünfte Season. Und weil mir die schönen Reibereien zwischen Toby und Michael fehlen werden.

Lieblingsepisoden: 4×06 Branch Wars, 4×04 Money, 4×09 Survivor Man (u.v.m)

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The Simpsons (19. Staffel)

Eine der wenigen Shows, die vom Autorenstreik unberührt blieben. Was jetzt nichts an der traditionellen Qualitätsverteilung innerhalb einer Simpsons-Staffel jüngeren Datums geändert hat. Viel Durchschnitt, viel Mäßiges, ein Totalausfall und ein paar Perlen. Wer meine unten aufgeführten Lieblingsepisoden gesehen hat, kann sich den Rest beinahe sparen.

Lieblingsepisoden: 19×08 Funeral For A Fiend, 19×05 Treehouse Of Horror XVIII, 19×14 Dial N For Nerder

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

Two And A Half Men (5. Staffel)

Nach einem guten Start der Abstürzer der Saison. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Chuck Lorre sich im Laufe der Saison zunehmend auf seine zweite Comedy „The Big Bang Theory“ konzentrierte und Charlie, Alan und Jake der B-Besetzung der Autorenriege überlassen hat. Vor allem die letzten Folgen waren mit Ausnahme des CSI-Gastauftritts in „Fish In A Drawer“ erschreckend dröge. Da muss Bertha mal tüchtig durchwischen, damit es wieder aufwärts geht.

Lieblingsepisoden: 5×08 Is There A Mrs. Waffles?, 5×02 Media Room slash Dungeon, 5×11 Meander To Your Dander

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

ABSCHLUSSZEUGNIS US TV-SAISON 2007/2008

Hervorragend:
LOST, Dexter, Pushing Daisies, Chuck

Sehr Gut:
The Office, Californication, How I Met Your Mother , The IT Crowd, The Big Bang Theory, Weeds, Curb Your Enthusiasm

Gut:
30 Rock, Back To You, Brothers & Sisters, Monk

Befriedigend:
Heroes, Aliens In America, Desperate Housewives

Durchschnittlich:
Battlestar Galactica, Scrubs, Two And A Half Men

Mäßig:
The New Adventures Of Old Christine, Reaper, The Simpsons

Enttäuschend:
My Name Is Earl

Ungenügend:
Flash Gordon

20 (Dezember 2007)

27 Mai

Nur noch wenige Stunden, dann ist das Jahr Geschichte. Da trifft es sich gut, dass ich dank des Autorenstreiks bereits jetzt ein Fazit der TV Saison 2007 ziehen darf. Beziehungsweise leider muss.

Wie gewohnt verläuft die Wertungsskala von 1 (=buh) bis 6 (=hurra) Punkten; zusätzlich erwähne ich noch den Namen der Folgen, die mir am besten gefallen haben. Nein, ich habe kein Mammutgedächtnis, aber eine Datenbank, in der ich jede einzelne Folge bewerte. Falls ich mal Lust auf einen Best of US-TV Serienabend haben sollte. Serien, von denen ich weniger als drei Folgen gesehen habe, fallen durch das Raster.

30 Rock (2. Staffel Episoden 01-09)

Liz Lemon und Jack Donaughy enttäuschen auch in der zweiten Staffel nicht, sondern legen meiner Meinung sogar noch ein bißchen zu. Vor allem Jane Krakowski hat man besser in das Ensemble eingebunden und mit komischen Auftritten gesegnet. Dafür kriegt Judah Friedlander als freakiger Autor in den letzten Folgen leider zu wenig gute Szenen ab. Insgesamt lege ich im Vergleich zur ersten Staffel noch einen halben Punkt drauf.

Lieblingsepisoden: 2×01 Seinfeld Vision, 2×05 Greenzo

Wertung: 5 von 6 Punkten

Aliens In America (1. Staffel Episoden 01-10)

Die Show um den pakistanischen Austauschschüler hat sich erstaunlicherweise gut gehalten. Vor einem halben Jahr war ich mir noch sicher, dass aus den Stories schnell die Luft heraus sein könnte. Sichtbar gut getan hat der Serie die Verpflichtung von Scott Patterson, der den geplagten Familienvater sehr sympathisch und witzig portraitiert. Ach ja, der gute, alte Luke aus den Gilmore Girls. Für die ganz hohen Wertungsweihen reicht es nicht, für nette Unterhaltung aber allemal.

Lieblingsepisoden: 1×04 The Metamorphosis

Wertung: 4 von 6 Punkten

Back To You (1. Staffel Episoden 01-07)

Ich entschuldige mich vorab bei allen, die mit Shows wie „Frasier“ oder „Everybody Loves Raymond“ nichts anfangen können und nur hippe Serien mit jungen/kaputten/seltsamen Charakteren cool finden. „Back To You“ ist klassische (Spötter mögen hinzufügen: altmodische) Comedy, aber die Show funktioniert auf dieser Ebene für meine Ansprüche fast perfekt. Kelsey Grammer und Patricia Heaton als Moderationspaar werfen sich die Gags gekonnt zu und füllen damit die Lücke, die ihre dauerbrennenden ex-Serien im Programmplan gerissen haben. Wer mit dem Stil zurecht kommt, wird bestens unterhalten.

Lieblingsepisoden: 1×02 Fish Story, 1×07 Something’s Up There

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Brothers & Sisters (2. Staffel Episoden 01-09)

Von Pro7 geschickt zu Tode gesendet, bleibt „Brothers & Sisters“ weiterhin mein Favorit in der Kategorie Familiendrama. Zugegebenermaßen ohne direkte Konkurrenz, was eine Bewertung schwierig macht. Dennoch: wenn es darum geht, wahlweise Betrübnis oder Erleichterung darüber zu empfinden, nicht Teil einer Großfamilie zu sein, führt an dieser Show nichts vorbei. Zudem erwische ich mich beschämenderweise dabei, die menschlich-dramatischen Fehlentscheidungen der Charaktere wie ein soapabhängiges Waschweib lauthals zu kommentieren. Anlässe dafür gibt es immer reichlich. Die zweite Staffel steht in der Hinsicht der ersten in nichts nach.

Lieblingsepisoden: 2×01 Home Front, 2×07 36 Hours

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Californication (1. Staffel Episoden 01-12)
Ich bin noch nicht ganz durch, aber was ich bisher gesehen habe, rechtfertigt schon jetzt eine hohe Wertung. „Californication“ ist das Kontrastprogramm zu „Back To You“ und dass mir beide Shows zusagen, liegt entweder an meinem breitgefächerten oder seltsamen Geschmack. Ich bilde mir auf beide Varianten etwas ein.

David Duchovny hat mit der Rolle des völlig fertigen und daher irgendwie auch verdammt lässigen Schriftstellers Hank Moody seine schauspielerische Bestimmung gefunden. Sind wir doch ehrlich: wenn wir im echten Leben nur zwei bis drei Sätze oder Aktionen von uns Hank rauslassen könnten, wir würden uns fühlen wie ein König auf einer eigens für ihn inszenierten Parade. Zu Beginn überzeugte die Show durch nacktbrüstige Offenheit (was mit der Zeit leider nachließ), später durch die konventionsbrechenden Dialoge und Situationen.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pilot, 1×06 Absinthe Makes The Heart Grow Fonder, 1×09 Filthy Lucre

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Chuck (1. Staffel Episoden 01-11)

Eine der herausragenden neuen Shows in diesem Fernsehjahr. Chuck schafft geschickt den Spagat zwischen sympathischem Nerdtum und spannender Agentenstory, nimmt sich selbst erfrischenderweise aber nicht zu ernst. Oder glaubt wirklich jemand, dass man den gesamten Inhalt des CIA- und NSA-Archivs durch einmaliges Anschauen in seinem Hirn abspeichern und abrufen kann? Den Sonderpreis für die beste Darstellung eines Computerfreaks geht eindeutig an Zach Levy. Ach ja, es spielen auch viele gutaussehende Frauen mit. Nicht dass das in die Bewertung miteinfließen würde. Also jedenfalls fast nicht. Da ich bis dato keine der Episoden unter 5 Punkten bewerten konnte, zusätzlich auch ein paar 6 Punkte einstreichen konnten, gibt es die Höchstpunktzahl.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pilot, 1×07 Chuck vs. The Truth, 1×10 Chuck vs. The Nemesis

Wertung: 6 von 6 Punkten

Curb Your Enthusiasm (6. Staffel Episoden 01-10)

Was war die Freude groß, als Larry David wieder auf dem Bildschirm auftauchte. Und natürlich bedient der Großmeister seine Fans erneut mit Peinlichkeiten, die eigentlich schon längst in den Sprachschatz aufgenommen werden müssten. Im Sinne von „Heute habe ich mir wieder einen Larry geleistet“. Ein wenig an der 6. Staffel muss ich doch herumkritteln: denn die letzten Folgen waren leider deutlich unter dem Schnitt und schmälerten den Gesamteindruck. Insgesamt zählte ich fünf herausragende, drei gute und zwei mäßige Episoden. Letztere vermasseln leider die Höchstnote.

Lieblingsepisoden: 6×03 The Ida Funkhouser Roadside Memorial, 6×04 The Bathroom Monitor, 6×07 The TiVo Guy

Wertung: 5,5 von 6 Punkten
Desperate Housewives (4. Staffel Episoden 01-09)

Neben „Brothers & Sisters“ die zweite Serie, bei der ich als Kerl wohl eher nicht zur Zuschauerkerngruppe zähle. Kann ich was dafür, dass es auch tolle Shows mit Frauen in der Hauptrolle gibt? Eben. Im Gegensatz zur dritten Staffel sind diesmal alle Damen wieder vollzählig und ständig an Bord. Der Mysteryfaden ist wieder stärker gespannt, die Show hat ein gut eingependeltes Niveau erreicht, Ausrutscher nach unten gibt es gar keine. Nach oben hin überzeugen immerhin drei Folgen mit der Höchstwertung, dafür sieht der Bereich der sehr guten Episoden (also 5 Punkte) mit einem Vertreter eher mau aus. Einen halben Punkt ziehe ich noch ab, weil mir doch schnell klar war, welcher Ehegatte in der bis dato letzten Ausgabe der Show wie angekündigt sterben würde.

Lieblingsepisoden: 4×01 Now You Know, 4×07 You Can’t Judge A Book By Its Cover

Wertung: 5 von 6 Punkten

Dexter (2. Staffel Episoden 1-12)

Der große Vorteil bei Dexter ist schon einmal, dass unser liebster Serienkiller eine komplette Staffel zur Bewertung vorlegen kann. Und diese ist genauso genial wie die erste. Während ich am Beginn der neuen Abenteuer der Heroes zu verzweifeln drohte, schlug mich Dexter von der ersten Minute an erneut in seinen Bann. Spannend, blutig und mit schwarzhumorigen Sprüchen ausgestattet wird die Story um den Bay Harbor Butcher bis zum dramatischen Ende vorangetrieben. Wenn ich unbedingt meckern wollte, könnte ich erwähnen, dass mich die bleiche Spindeldürre aus Britannia kurz genervt hat und dass in der letzten Folge die Brandszene zu aufgesetzt wirkte. Aber das sind minimale Kritikpunkte, die „Dexter“ seine verdienten 6 Punkte nicht abspenstig machen können.

Lieblingsepisoden: 2×01 It’s Alive!, 2×02 Waiting To Exhale, 2×09 Resistance Is Futile

Wertung: 6 von 6 Punkten

Flash Gordon (1. Staffel Episoden 01-08 (danach aufgegeben) )

Damit mir niemand vorwerfen kann, ich würde das Wertungsspektrum nicht vollständig ausnutzen, nehme ich Flash Gordon in diesen Beitrag mit auf. Üblicherweise schaue ich qualitativ schlechte Shows nicht über einen längeren Zeitraum, sodass diese sich gar nicht für eine Bewertung qualifizieren. Da mein Bruder aber die Hoffnung nicht aufgeben wollte, guckte ich eben doch mehrere Folgen rein. Und verweise auf meine Besprechung zur ersten Episode. Besser geworden ist es später definitiv nicht.

Lieblingsepisoden: nada

Wertung: 1 von 6 Punkten

Heroes (2. Staffel Episoden 01-11)

Nur sehr schleppend kamen unsere Helden in der neuen Staffel in die Gänge. Ich habe wirklich kurzzeitig gerätselt, ob meine Begeisterung für die erste Season übertrieben gewesen war. War sie nicht, denn viele Fans meckerten über die langsame Storyentwicklung während des zweiten Kapitels der Saga. Viele neue Charaktere wurden eingeführt, deren Sinn für die Hauptstory sich im Nachhinein nicht so recht erschließen mag, unser aller Liebling Hiro war -viel zu lange von seinem Kumpel Ando getrennt- in einem eher langweiligen Setting gefangen, Sylar bekam zugunsten eines neuen Bösewichts zu wenig Sendezeit verpasst und manche Entscheidung von Mohinder kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Wenigstens zimmerte der von der Kritik gescholtene Tim Kring zumindestens noch ein recht gelungenes Finale, das Hoffnung für die dritte Staffel macht.

Lieblingsepisoden: 2×08 Four Months Ago…, 2×11 Powerless

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

How I Met Your Mother (3. Staffel Episoden 01-11)

Barney Stinsons „Wait for it“-Spruch ist Kult, leider schienen sich die Macher zu Beginn der dritten Staffel ein wenig zu sehr daran zu orientieren. In der Tat musste ich mich als Fan bis zur vierten Folge gedulden, ehe der Humor endlich wieder zündete. Vor allem die Figur der „Should-Be-Mother“ Cobey Smulders hing zu Beginn ziemlich alleingelassen in der Luft. Danach allerdings nahm die Show stetig an Fahrt auf und präsentierte gegen Schluss erneut legendäre Momente. Für den eher durchwachsenen Start gibt es jedoch einen Punkt weniger.

Lieblingsepisoden: 3×08 Spoiler Alert, 3×11 The Platinum Rule

Wertung: 5 von 6 Punkten

Monk (6. Staffel Episoden 01-10)

Mister Monk bleibt uns ja erfreulicherweise die nächsten Wochen erhalten, da er seine Abenteuer immer zur Midseason startet und danach eine Pause macht, eher es zum jeweils neuen Jahr weitergeht. Ich habe ja bereits erwähnt, dass die Fälle nicht mehr so genial konzipiert sind wie früher; das tat der guten Unterhaltung, die ansonsten von der Serie ausging, bisher keinen Abbruch. Allerdings weist die nunmehr 6. Staffel mit der Episode „Mr. Monk And The Rapper“ meiner Meinung nach einen Totalausfall vor (mehr als zwei Punkte konnte ich dafür einfach nicht verteilen). Darüber hinaus überzeugten mich zu wenige Folgen komplett, sodass ich deutlich weniger Punkte vergeben kann. Sollte die Show mit einem tollen Finish zu Ende gehen (z.B. der Aufklärung des Mordes an Trudy), lege ich gerne noch nach. Gemessen am aktuellen Leistungsstand gibt es 4,5 Punkte.

Lieblingsepisoden: 6×01 …And His Biggest Fan, 6×06 …And The Buried Treasure

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

My Name Is Earl (3. Staffel Episoden 01-11)

Die große Enttäuschung der Saison. My Name Is Earl funktionierte die erste und zweite Staffel (mit Abstrichen) so einfach und gut. Blick auf die Liste, kurzer Abriss der Vorgeschichte, Einführung von bizarren/komischen Charakteren, Trotteleien von Earl und Randy, Auftritte von Darnell, Joy und Katalina, Auflösung, Wohlgefühl.

Zu Beginn der dritten Staffel landet Earl im Knast. Nix mit der Liste. Vorbei mit Karma. Stattdessen mäßig witziger Knastalltag. Sorry, aber das liegt nicht mehr auf meiner Humorlinie. Der Großteil der Folgen schwankt zwischen zwei und drei Punkten, ein paar Ausreißer wie das an gute Zeiten erinnernde „Our Other Cops Is On“ retten das Ganze vor dem totalen Absturz.

Lieblingsepisoden: 3×07, 3×08 Our Other Cops Is On

Wertung: 3 von 6 Punkten

Pushing Daisies (1. Staffel Episoden 01-09)

Schnell ein Highlight hinterher, um die in den Zeilen obendrüber zum Ausdruck gekommene Enttäuschung zu verdrängen. Pushing Daisies ist wunderbar, bezaubernd, skurril, erfrischend. Die Dialoge erreichen stellenweise gilmoregirlssche Geschwindigkeit, der Herzschmerzfaktor zwischen den Protagonisten wird durch die herrlich zynische Figur des Emerson Cod entzuckert, die in den Folgen auftauchenden Charaktere sind großartig überdreht, der kommentarische Märchenonkel kultig und auf den Clou mit der Wiederbelebung inklusive diverser unschöner Haken muss man erst mal kommen. Schlicht und ergreifend ganz großes Fernsehkino. Okay, erschwerenderweise habe ich mich auch noch ein wenig in Anna Friel verschossen. Höchstwertung.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pie-lette, 1×02 Dummy, 1×08 Bitter Sweets, 1×09 Corpsicle

Wertung: 6 von 6 Punkten

Reaper (1. Staffel Episoden 01-10)

Das hätte so schön werden können. Nach der ersten Folge war ich mir sicher: die Show wird ein Highlight der neuen Saison. Der charmante Teufel, der liebenswerte Antiheld, sein bescheuerter Kumpel und zu allerlei Blödsinn einladende Seelenfangspielzeuge. Am Ende steht jedoch die große Ernüchterung. Denn die Drehbuchautoren bekommen aus diesen Bestandteilen einfach keine spaßigen 40 Minuten hin. Die Liebesgeschichte ödet mich recht schnell an, der Teufel lahmt langsam, die Geschichten sind zu wenig abgedreht komisch. Machte Kevin Smith, der bei der Pilotfolge mitmischte, wirklich den großen Unterschied? In dem Fall: bitte nochmal reinschauen, Kevin! Oder Bryan Fuller von „Pushing Daisies“ um verqueren Rat fragen.

Lieblingepisoden: 1×01 Pilot, 1×06 Leon

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

Scrubs (7. Staffel Episoden 01-06)

Aufsteigende Form bei Zach Braff und Freunden zur finalen Saison von Scrubs. Man spürt, dass die Truppe zum Abschluss der lustigsten Krankenhauscomedy aller Zeiten nochmal alles aus sich herausholen will. Natürlich erreicht man dabei nicht das Niveau der ersten Staffeln, aber das Unterhaltungspotenzial ist doch wieder leicht höher anzusiedeln, sodass man als Fan wehmütig die verbleibenden Folgen zählt. Hoffentlich fällt das verdiente würdige Ende für die Show nicht wegen des Autorenstreiks ins Wasser.

Lieblingsepisoden: 7×01 My Own Worst Enemy, 7×02 My Hard Labor

Wertung: 5 von 6 Punkten

The Big Bang Theory (1. Staffel Episoden 01-08)

Schauspieler in nerdigem Auftrag haben es schwer. Denn die Konkurrenz heißt „The IT Crowd“ und scheint übermächtig. „The Big Bang Theory“ machte demfolgend zu Beginn auch eine sehr schlechte Figur. Zu überzeichnet und eindimensional waren die Charaktere, zu lustlos die Dialoge. Später schaute ich doch nochmal rein und durfte mir eine gewisse Besserung notieren. Es scheint, als hätte „Two And A Half Men“-Autor Chuck Lorre ein wenig Anlaufzeit gebraucht, um die Show in den Griff zu bekommen. Wie schon bei Aliens In America langt es nicht zum großen Wurf, aber für den Geek-Snack zwischendurch gar nicht mal so schlecht.

Lieblingsepisoden: 1×06 The Middle Earth Paradigm, 1×07 The Dumpling Paradox

Wertung: 4 von 6 Punkten

The IT Crowd (2. Staffel Episoden 01-06)
Wenn man vom Teufel spricht, kommt er direkt um die Ecke. Da ich hier bereits meine Eindrücke hinterlassen habe, schiebe ich nur kurz die Wertung hinterher. Nach der stocksteifen deutschen Version sehne ich mich jetzt schon nach Staffel 3.

Lieblingsepisoden: 2×01 The Work Outing, 2×03 Moss And The German

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The Office (4. Staffel Episoden 01-08)

Was soll ich zur besten US-Comedyserie der letzten Jahre schreiben? Sie ist weiterhin großartig! Dass die Beziehung zwischen Pam und Jim mittlerweile offen gelegt ist, schadet der Show nicht. Denn dafür läuft Steve Carell zur Höchstform auf – sei es als Langstreckenläufer, Überlebenskünstler in der Wildnis, Geschenkkorbfanatiker oder IT-Kritiker. Und Dwight Schrute in Second Life ist… ich hör schon auf. Volle Punktzahl.

Lieblingsepisoden: 4×01 Fun Run, 4×04 Money, 4×06 Branch Wars

Wertung: 6 von 6 Punkten

The Simpsons (19. Staffel Episoden 01-09)

Hier kann ich mich ebenfalls kurz fassen. Alle Symptome wie immer: die Halloween-Episode gelungen, ein bis zwei richtig gute Folgen (die mit Sideshow Bob war extrem spaßig), der Rest ist Mittelmaß. Wer vor Aufregung dachte, dass nach dem überaschend guten Film nun auch die Serie nachlegt, darf sich entspannen. Immerhin ist die Staffel bereits abgedreht und insofern von den WGA-Streiks nicht betroffen.

Lieblingepisoden: 19×05 Treehouse Of Horror XVIII, 19×08 Funeral For A Fiend

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

Two And A Half Men (5. Staffel Episoden 01-10)

Alles wie gehabt im Hause Harper. Die Show läuft auf denselben eingefahrenen und gut geschmierten Bahnen wie seinerzeit „Frasier“ oder „Everybody Loves Raymond“. Jeder Akteur kennt seine Rolle und liefert genau das, was erwartet wird. Enttäuschungen gibt es so gute wie keine, aber auch nur ein überragendes Highlight: Charlie als Interpret von Kinderliedern. Ich lag am Boden.

Lieblingsepisoden: 5×05 Putting Swim Fins On A Cat, 5×08 Is There A Mrs. Waffles?

Wertung: 5 von 6 Punkten

Weeds (3. Staffel Episoden 01-15)

Auch in der dritten Staffel begeistern die Abenteuer unserer liebsten Grasverkäuferin. Der niederträchtig gemeine Cliffhanger wird zu Beginn in gewohnt urkomischer Manier aufgelöst, die darauffolgenden Folgen leisten sich keinerlei Schwäche, vor allem die Dealer-Gang um U-Turn ist großartig gecastet worden. Wie bei Californication bin ich noch nicht ganz durch, aber ich weiß, dass mich Nancy Botwin und Co. nicht enttäuschen werden.

Lieblingsepisoden: 3×01 Doing The Backstroke, 3×07 He Taught Me How To Drive By, 3×07 The Two Mrs. Scottsons

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

16 (Juli 2007)

27 Mai

Diesmal im Programm: zwei erfrischende Neuproduktionen, die mich in den kommenden Monaten bestimmt sehr gut unterhalten und hoffentlich ordentlich lange laufen werden.

Reaper

Neue Show von Kevin Smith, dem Regisseur von Clerks, Jay & Silent Bob Strike Back oder auch Dogma. Damit war mir schon klar, dass die nächsten 40 Minuten des Piloten ungewöhnlich werden dürften.

Sam ist eine arme Wurst. Karrieremäßig sitzt er als weit unterdurchschnittlich begabte Servicefachkraft in einem Baumarkt fest, schmachtet dort täglich die Dame seines Herzens an oder hängt mit dem noch unterdurchschnittlicher für den Job begabten Freund namens Sock ab. Pünktlich zum 21. Geburtstag erfährt er, dass seine Eltern noch vor seiner Geburt seine Seele an den Teufel verkauft haben. Was zur Folge hat, dass der ihn von nun an für seine Arbeiten einspannt.

In der Hölle herrscht mal wieder Platzmangel, sodass ab und an ein paar Bösewichter ausbrechen, deren Seelen Sam fortan einfangen und zurückbringen soll. Hierfür stellt ihm der immer adrett gekleidete Herr der Finsternis stets neue Waffen zur Verfügung, zu Beginn etwas passenderweise einen knallroten Staubsauger der Marke Dirt Devil. Ablieferungsorte für die eingesammelten Seelen sind Portale zur Hölle, die sich just dort befinden, wo man sich gemeinhin die Hölle auf Erden vorstellt. Wie z.B. die lokale Kfz-Zulassungsstelle. Klingt logisch und nachvollziehbar.

Die Pilotfolge bekam sehr viel positives Echo und das vollkommen zu Recht. Bret Harrison (Grounded For Life) spielt wie gewohnt den einfältigen, aber sympathischen Loser so gekonnt, dass er wohl nie mehr andere Rollen bekommen wird. Übertroffen wird er von Ray Wise (24), der den Zuschauer durch seine charmante Art sofort auf seine Seite zieht – hat es doch der Herr der Unterwelt auch nicht immer einfach. Und schließlich Tyler Labine (Boston Legal), der unverkennbar eine Kopie von Jack Black zum Besten gibt. Ein bissel verrückt, ein bissel doof, ständig ein blöder Spruch auf den Lippen und urkomisch.

Fazit: für den ausstrahlenden Sender CW könnte hier ein Highlight für die anstehende TV-Saison heranwachsen. Kritische Stimmen werden mit Sicherheit maulen, dass doch nur wieder Buffy The Vampire Slayer nachgespielt wird, aber hey: Buffy hab ich nie geguckt. Von meiner Seite gehen also alle Daumen noch oben.

YouTube-Trailer (sehr, sehr ausführlich)

Pushing Daisies

Bei dieser ABC-Show musste ich dauernd an die farbenprächtige und herrlich schrullige Präsentation und Erzählweise eines Tim Burton denken. Verantwortlich zeichnen jedoch Bryan Fuller (bekannt durch Heroes, aber auch Schöpfer der wunderbaren, jedoch kurzlebigen Shows Wonderfalls und Dead Like Me) sowie Barry Sonnenfeld (Lemony Snicket, Men In Black).

Zur Story:

Ned wächst als ein ganz normaler Junge auf. Allerdings mit einem bemerkenswerten Talent: er kann durch seine Berührung tote Lebewesen wiedererwecken. Eigentlich eine tolle Sache, jedoch gibt es zwei Haken:

  1. eine zweite Berührung durch Ned bedeutet für die Neubelebten den sofortigen, unumkehrbaren Tod.
  2. lebt die erweckte Person länger als eine Minute, stirbt ein zufällig ausgewählter Mensch im Umkreis von Neds Aufenthaltsort.

Als Erwachsener betreibt unser Held zurückgezogen eine kleine Kuchenbäckerei und muss sich den Annäherungsversuchen seiner Mitarbeiterin erwehren. Seine Fähigkeit wird von dem Privatermittler Emerson Cod (Chi McBride) zufällig entdeckt und gemeinsam finden beide einen Weg, daraus Kapital zu schlagen: lassen sich doch Mordfälle, für deren Aufklärung eine hohe Belohnung ausgesetzt wird, gleich viel effizienter lösen, wenn man den Toten zum Ablauf der Tat befragen kann. Aufwecken, freundlich nachhaken, auf Wiedersehen sagen, Prämie aufteilen. So läuft das Geschäft prächtig. Bis Ned seine Jugendliebe Chuck aufweckt und weiterleben lässt…

Eine optisch und erzählerisch schlichtweg hinreißende und begeisternde Show. Der Stoff birgt nicht nur reichlich Potenzial für (schwarzen) Humor, sondern auch für Drama (man beachte Haken #2) und Romanze. Wenn z.B. Ned (Lee Pace, immer leicht bedrückt) und Chuck (Anna Friel, immer schwer süß) ihrer gegenseitigen Zuneigung abseits von tödlichen Umarmungen oder Händchenhalten Ausdruck zu verleihen suchen, höre ich die weiblichen Zuschauer jetzt schon ein lang gedehntes „ooooooooch, wie schöööön“ seufzen.

Weiteres Highlight: Jim Dale (u.a. die englische Stimme der Harry Potter-Hörbücher) als Erzähler, der der Show einen weiteren märchenhaften Anstrich verleiht, mit seiner sanften tiefen Stimme die Ereignisse kommentiert und scheinbar ein Faible für genaue Zeitangaben hat.

Fazit: wem magisch-romantische Filme wie Big Fish gefallen oder wer bereits von Wonderfalls verzaubert wurde, wird an Pushing Daisies mit Sicherheit großen Gefallen finden. Ich freue mich auf die Show und hoffe inständig, dass Bryan Fuller einen weiteren, lang verdienten Hit gelandet hat.

YouTube-Trailer

Zum Schluss noch zwei kurze Blicke auf länger laufende Serien:

  • Monk, 6. Staffel

Hoch und Tief bisher bei Adrian und Natalie. Die erste Episode mit Sarah Silverman als fanatischer Monk-Fan fand ich umwerfend komisch. Höchstwertung!

Die zweite Folge mit Snoop Doggy Dog und Ermittlungen in der Rap-Szene war in meinen Augen hingegen eines der schwächsten Abenteuer unseres Lieblingsermittlers überhaupt. Das kann auch damit zusammenhängen, dass ich mit Rap/HipHop rein gar nichts anfangen kann. Schon der Vorspann ließ mich verwirrter zurück als Monk, wenn er mal keine Reinigungstücher in der Nähe hat. Ich bin mir aber sicher, dass Tony Shalhoub die Staffel über wieder gewohnt gute Kost bieten wird.

  • The 4400, 4. Staffel

Ich: „Nööö, ich will das nicht mehr gucken. Die dritte Staffel war schon größtenteils arg schlimm und Heroes ist eh viel, viel besser“

Mein Bruder: „Nix da, das ziehen wir jetzt eiskalt durch“

Das kommt davon, wenn man den eigenen Bruder bisher nicht dazu überreden konnte, Heroes zu gucken. Es hilft ja nix: verglichen mit dieser Show bietet The 4400 sehr magere Kost. Der Nervfaktor von Isabelle ist zwar nicht mehr so hoch wie noch in der letzten Staffel, aber richtig vom Hocker hat mich keine der bisher gelaufenen 6 Episoden gehauen. Aktuell versuchen die Macher wohl einen Verschwörungsfaden einzubauen und bringen auch mal augenzwinkernde Ereignisse unter. Vielleicht hilft es ja…

11 (Mai 2007)

27 Mai

Scrubs

Dr. J.D., bitte in die Humor-Notfallaufnahme. Selbst ich als absoluter Scrubs-Fanboy muss es mir eingestehen: die Show wandert langsam aber sicher auf ihr Verfallsdatum zu. Mit Ausnahme der Episode „My Musical“, in der hauptsächlich geträllert wurde, Dr. Cox plötzlichem Haarschwund und vielleicht noch dem speedmetalhörenden Paketlieferanten hat sich so rein gar nichts in mein Gedächtnis eingeprägt.

Richtig schlecht ist die Serie deshalb nun nicht geworden; wer jedoch wie ich seit Staffel 1 dabei ist, fühlt sich im Nachhinein doch bei dem Gedanken ertappt, früher mehr gelacht zu haben. Das Finale der aktuellen Staffel endet mit einem wirklich für jeden Fan wenig überraschenden Cliffhanger, der in der nun ja feststehenden 7. Staffel aufgelöst werden wird. Für eben jene wünsche ich mir, dass die Drehbuchautoren sich darauf konzentrieren, noch ein paar spritzigere Episoden und ein würdiges Ende der Show auf die Beine zu stellen.

Den gegenwärtigen Zustand der Serie bezeichnet in gewisser Weise am besten die Antwort von Dr. Kelso, als Dr. Cox gerade zu einer langen Liste von Dingen ansetzen will, die er lieber eintreten sähe als Dorians Patenschaft für sein Neugeborenes:

Yep yep, a funny long list, we get it. You need a new thing, big guy.

4,5 von 6 Punkten

Desperate Housewives

Definitiv besser als Staffel 2 entpuppte sich die dritte Saison der verzweifelten Hausfrauen. Dumm nur, dass Marcia Cross wegen ihrer Schwangerschaft nach zwei Dritteln der Show die Wisteria Lane vorübergehend verlassen musste. Noch dümmer, dass ausgerechnet an ihr und ihrem neuen Gatten der Mysteryfaden der Staffel hing, der so vorzeitig zusammengerollt wurde. Den Rest der Staffel gab es (punkteabzugfördernd) das übliche Wer-mit-wem und Wer-mit-wem-nicht-mehr, bevor ein eher spannungsarmes Finale mit einem „Dramahanger“ endete. Erinnerungswürdigste Episode der Staffel: „Bang“ oder wie deutsche Untertitelabteilungen es nennen würden: „Geiselhaft im Supermarkt“.

4,5 von 6 Punkten

Monk

Hier liegt das Finale schon länger her, da Monk immer zur Midseason startet. Was wiederum den Vorteil hat, dass es am 13. Juli schon wieder weitergeht. Wie soll man eine Show kritisieren, die schon längst ihren Weg gefunden hat? Solange Monk Monk bleibt, ist alles in Butter. Highlight der Staffel: „Mr. Monk And The Garbage Strike“ mit Alice Cooper und Monk im Reinraum. Dennoch ziehe ich nicht die Höchstwertung, weil mir die Auflösungen der Fälle nicht mehr ganz so spektakulär genial daher kommen wie in früheren Staffeln. Bleiben immerhin

5,5 von 6 Punkten

Dexter

Noch eine Midseason-Show, die jedoch keinesfalls unter den Tisch fallen darf. Spätestens dann, wenn in anderen Serien eine Füllerfolge gelaufen ist, wird Dexter als Paradebeispiel dafür genannt, wie man innerhalb von 12 Folgen eine spannende Story ohne Qualitätseinbußen erzählen kann. Blutig, fesselnd, dramatisch und mit einem Serienmörder als Hauptfigur. Mmmmh, darf ein Serienmörder eigentlich Star einer Fernsehshow sein? Spätestens zum anstehenden Sommerloch wird Peter Kloeppel diese Frage mit einer hochgezogenen Augenbraue in die Nachrichtenrunde werfen. Ich ziehe die Höchstwertung

6 von 6 Punkten

5 (August 2006)

27 Mai

Kurz vor der Emmy-Verleihung am Wochenende ein kurzer Rundgang durch die von mir begutachteten Serien des US-Fernsehsommers:

Lucky Louie:

HBO mit einer klassischen Sitcom. Klassisch? Der Untertitel „The End Of The Sitcom. As We Know It“ lässt es schon erahnen: diese Show ist anders. Da hilft es auch nicht, dass mit Michael G. Hagerty (der Hausmeister aus „Friends“) ein bekanntes Sitcom-Gesicht von der Partie ist.

Erzählt wird aus dem Alltag des Karriereallergikers Louie (Comedian Louis C.K.), der mit Frau und Kind in einem heruntergekommenen Appartement lebt. Seine engsten Kumpel? Durch die Bank Vertreter der Spezies „Erfolglosmensch“. Besonders hervorzuheben sei hier der vollkommen spinnerte Rich (quasi die amerikanische Version von Dittsche im Endstadium).

Was die Serie ausmacht, sind die verbalen Deftigkeiten. Da wird um kein Thema blumig herumgeredet, sondern beherzt ins Schatzkästlein mit den im US-TV verpönten Kraftausdrücken gegriffen. F-Word, C-Word, S-Word – alle da und zwar in reichlicher Zahl. An PC, also political correctness, haben die Macher hingegen sehr gespart.

Lucky Louie ist die fette Schweinshaxe unter den Comedy-Serien. Vom Gourmet verschmäht, für manchen zu prollig, aber den Freunden abweichend gestrickter Formate durchaus mundend. Ich bleibe weiter dran.

Monk:

Mittlerweile in der fünften Staffel ermittelt der Detektiv mit den liebenswerten Ticks und Phobien. Und zeigt meiner Meinung nach keinerlei Anzeichen von Schwäche. Manche sind ja der Auffassung, dass mit dem Abgang von Assistentin Sharona die Qualität gelitten hat. Sehe ich nicht so.

Ein klein wenig erschrocken habe ich mich aber doch, als ich in der Folge „Mr. Monk And The Class Reunion“ das Tatkomplott eher herausgefunden hatte als Mr. „obsessive-compulsive disorder“ himself. Ich denke besser nicht weiter darüber nach. Die nächste Episode „Mr. Monk Goes To A Rock Concert“ verspricht schon wieder einiges.

The 4400:

Staffel 3 steht kurz vor dem Abschluss und hat mich in ihrer Gesamtheit gar nicht überzeugen können. Ich will nicht spoilern, deshalb muss ich mich kryptisch ausdrücken: ein Charakter ging mir ungeheuer auf die Nerven, ein anderer wurde von mir ähnlich schmerzlich vermisst wie seinerzeit Commander Adama zu Beginn der zweiten Staffel von Battlestar Galactica.

Als ich die Show fast schon aufgegeben hatte, drehten die Macher doch noch ein wenig auf und lieferten die letzten Folgen ordentliche Unterhaltung. Für die nächste Staffel bitte von Anfang bis Ende Gas geben, meine Damen und Herren!

Entourage:

Momentan in aller Munde, hechele ich bei dieser Show noch ziemlich hinterher. Staffel 1 schien mir nett, aber nicht überragend zu sein. Staffel 2 wurde von allen Seiten mit Lob überschüttet und die aktuellen Episoden fahren nun den wohlverdienten Ruhm ein.

Ich muss mich noch ein wenig reinarbeiten in die Abenteuer des Hollywood-Beau Vincent Chase und seiner Clique. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch jetzt schon: Jeremy Piven als Vincents Manager Ari Gold ist mit die genialste Serienfigur, die man je auf den Bildschirm gebannt hat.