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68 (Mai 2013)

29 Mai

Wie versprochen, hier der zweite Teil des Abschlussberichts zur US-TV-Saison 2012/2013. Vorher jedoch die ersten Eindrücke zur vierten Staffel von Arrested Development.

Arrested Development (Season 4 Episodes 1-6)

Sechs Folgen habe ich bisher gesehen, daher erlaube ich mir ein erstes, kurzes Urteil. Die insgesamt 15 Episoden drehen sich jeweils um eine der 9 Hauptfiguren und erzählen, was mit dem Charakter in den letzten Jahren passiert ist, ehe in die Gegenwart gesprungen wird. Das Faszinierende: die verschiedenen personalen Handlungsstränge kreuzen sich immer wieder mit denen der anderen Familienmitglieder und sorgen so für kleine Rätsel und Mysterien. In der ersten Folge etwa, die sich um Michael zentriert, trifft dieser auf Gob, der gerade erfolglos eine Schlafzimmerbekanntschaft verstecken will. Wer diese Person ist, erfährt der Zuschauer zunächst nicht, er sieht nur Michaels ungläubiges Gesicht. Die Auflösung erfolgt wohl erst in der Folge um Gob. Die Show spielt permanent mit diesen Situationen und ich erwarte mir eine zum Format passende schräge Auflösung. Die Laufzeit ist im Gegensatz zu früher nicht streng auf 21 Minuten begrenzt, sondern variiert zwischen 27 und 31 Minuten. Enough Bluth for everybody!

Die Konzentration auf eine Person pro Folge nimmt dem neuen Arrested Development allerdings auch ein wenig das Tempo und den Schwung, den die alte Serie so auszeichnete. Schließlich war es eines ihrer Markenzeichen, dass sich die Chaos-Familie in schnellen Schnitten die Gags einander zuwarf und nach dem Cut umgehend ein weiteres Absurditätsfeuerwerk gezündet wurde. Von daher wirkt schon in der ersten Folge der Ablauf etwas behäbiger, später tauchen auch Szenen auf, die einen Tick zu lange laufen, nachdem sie ihren Witz bereits geliefert haben.

Wer jetzt allerdings ein Running Wilde 2.0 befürchtet, den kann ich beruhigen. Denn die oben erwähnten kleinen Makel werden souverän überspielt durch einen immensen Fanservice, der in wirklich jeder Sekunde spürbar ist. Möglich, dass man so keine neuen Fans für die Serie anwerben kann, aber wer die ersten drei Staffeln kennt, wird so liebevoll mit Anspielungen, showeigenen Catchphrases, grandios dummen Missverständnissen und den Auftritten neuer und altbekannter Gaststars zugeworfen, dass es einfach nur eine Pracht ist. Ich sage als Stichworte nur: Neue himmelschreiende Idiotien von Tobias Fünke! Der junge Barry Zuckerkorn! Auftritte diverser TV-Ikonen! Ron Howard vor der Kamera! Okay, die Lindsay-Story schwächelte und Portia de Rossi hatte wohl privat einen unglücklich verlaufenen Termin beim Schönheitschirurgen, aber sonst… hey, war das gerade Dan Harmon?

Fazit bisher: Fans werden mehr als amtlich bedient, Neulinge größtenteils komplett verwirrt zurückgelassen. Ich für meinen Teil freue mich drauf, die restlichen Folgen stilvoll zu genießen, aktuell schaue ich mir jede gleich zweimal an und lese dazu die Kommentare des Arrested Development-Marathons im zap2it-Blog. Mich würde es nicht wundern, wenn sich Season 4 am Ende noch an die Spitze der diesjährigen Comedies setzen würde.

The Simpsons (Season 24)

Leider die mittlerweile standardgewordene Mischung aus reichlich Durchschnittlichkeit, ein paar Highlights und viel zu vielen schlimm einfalls- und lieblosen Folgen, denen man ansieht, dass keiner aus dem Produzententeam so richtig Lust hatte. Wahrscheinlich fiel dann das Meeting auf einen Freitag nachmittag und alle wollten nach Hause, sodass als Plotvorschläge die Klassiker der Langeweile wie „Bart verliebt sich„, „Lisa verliebt sich“ oder „Homer und Marge haben Ehekrach“ durchgewinkt wurden. Macht unter dem Strich diesmal den Sprung sogar unter die Latte der Durchschnittlichkeit, aber da runde ich aus Respekt vor der langen Laufzeit nochmal auf.

Als kleiner Rosinenpicker-Service wie gehabt die Episoden, die mir gut gefielen:

S24E09 Home Goes To Prep School
S24E10 A Test Before Trying
S24E16 Dark Knight Court

Wertungsdurchschnitt: 3,98 Punkte (durchschnittlich -)

Community (Season 4)

Ich habe es ja schon im Preview geschrieben: Community fehlte in diesem Jahr das gewisse Etwas. Ob dieses Etwas nun schlicht aus Showrunner Dan Harmon bestand, mag ich nicht 100-prozentig festzustellen. Auffälliger in meinen Augen war allerdings, dass man das komische Potenzial von Figuren wie Chang oder Pierce Hawthorne schlicht und ergreifend hat brachliegen lassen. Ersterer wurde in einem öden Changnesia-Szenario vergeudet, letzterer nur noch als kurzer Stichwortgeber eingesetzt. Selbst Abed wirkte auf mich weniger geekig als gewohnt. Doch es gab auch gute Seiten: die Puppenepisode („Intro to Felt Surrogacy“) extremst goldig, die bösen Fußballdeutschen wieder im Einsatz („Alternative History of the German Invasion“) und ein rundes Finale, dessen Wiederaufgreifen der dunkelsten Zeitlinie Spaß bereitete und alte Comedy-Großtaten aufblitzen ließ („Advanced Introduction to Finality“). Dem standen jedoch diverse Ausreißer nach unten gegenüber, die die Gesamtwertung trüben. Für die fünfte und wohl letzte Staffel wünsche ich mir den Schuss an Absurdität, Popkultur-Referenzialität und vollen Figureneinsatz zurück, der dieses Mal irgendwo auf der Strecke geblieben war. Dann kann auch gern der Film kommen.

Wertungsdurchschnitt: 4,56 Punkte (befriedigend -) 

Justified (Season 4)

Ray Givens hat es mir dieses Mal schwer gemacht. Weil Justified 2013 einfach zu schwer in die Gänge kam. Statt die bewährte Struktur der Installation eines skrupellosen Gegenspielers für unseren Marshall aus Kentucky weiterzuverfolgen, setzte man diesmal auf eine Prise „Wer ist der mysteriöse Mr. X“ und führte die Charaktere auf eine Spurensuche, die mich eher verwirrte. Mir fiel es diesmal schwer, der Storyline zu folgen, Nebenfiguren wie der Prediger mit der Schlangenaffinität oder Crowd Boyders Kriegskumpel hinterließen zu wenig Eindruck bei mir. Ja, selbst Boyder schien mir unter Form eingesetzt. So dauerte es bis knapp zur Hälfte der Staffel, ehe es qualitätsmäßig in gewohnte Bahnen ging und noch ein guter Abschluss für die Geschichte gefunden wurde. Für das „Gut“ im polizeilichen Serienführungszeugnis reicht es aber diesmal nicht.

Wertungsdurchschnitt: 4,82 Punkte (befriedigend)  

Parks And Recreation (Season 5)

Die wohl beste, weil unerwartete Nachricht aus dem Comedybereich war für mich die Verlängerung von „Parks And Recreation“. Absolut zurecht, denn die Show liefert weiterhin konstant sehr gute Unterhaltung und hätte wohl dieses Jahr den Titel der besten Comedy sicher, würde da nicht noch die vierte Staffel von „Arrested Development“ zur Bewertung anstehen. Sicherlich schleichen sich nach nun 5 Jahren im Amt auch bei Leslie Knope und Co. ein paar Folgen ein, die nur befriedigend ausfallen. Das ist nun mal so bei länger laufenden Shows, aber die Macher verstehen es, solche kleinen Durchhänger mit überragenden Episoden auszugleichen. Sechs Mal 5,5 Punkte und ein Mal 6 Punkte (S5E18 Animal Control) bilden im hohen Wertungsbereich einfach die Spitze gegenüber anderen Shows, die sich der schwierigen Bereich der humorvollen Unterhaltung gewidmet haben. Ron Swanson würde mir zustimmen, also erübrigen sich weitere Diskussionen. Für den Auftritt von Stand-Up-Comedian Patton Oswalt verleihe ich der Show im Übrigen den diesjährigen Geek-Award. Weshalb gewinnen die eigentlich nicht mal einen Emmy oder Golden Globe, jetzt wo 30Rock vorbei ist?

Wertungsdurchschnitt: 5,47 Punkte (sehr gut -)

Raising Hope (Season 3)

Es ist ein ständiges Auf und Ab bei den liebenswert chaotischen Chances. Starker Auftakt in der ersten Season, dann runter, gefolgt von einer rundum gelungenen  zweiten Staffel und nun fällt der Qualitätspegel doch wieder. Homogenität wäre wohl ein Wort, mit dem Familienoberhaupt Burt sicherlich nichts anfangen könnte, außer vielleicht ein leises „homo“ in sich hineinzukichern. Aber genau daran fehlte es in diesem Jahr. Die zwei stärksten Episoden wie „S3E14 Modern Wedding“ oder „S3E11 Credit Where Credit Is Due“, in der die Show mit augenzwinkerndem Humor wirklich alle Register zieht, werden durch schwache bis durchschnittliche Folgen wie leider auch das Finale „Mother’s Day“ wertungsmäßig weggebügelt. Man konnte dieses Jahr fast die Uhr danach stellen, dass nach einer gelungenen Episode die deutlich weniger gelungene nicht lange auf sich warten lassen würde. So reicht es diesmal nur für ein „befriedigend“ in der Gesamtwertung. Vielleicht geht es ja nun wieder nach oben.

Wertungsdurchschnitt: 4,69 Punkte (befriedigend)

How I Met Your Mother (Season 8)

„Mutter, ich habe die Mutter gesehen!“ – könnte jetzt mal eines von Ted Mosbys Couchkindern aufschreien. Worauf ihr Vater sie zur Ruhe mahnt, dann kurz ins Grübeln kommt und ein leises „Kids, wisst ihr, eigentlich liebe ich ja eure Tante Robin“ in den Raum flüstert. Machen wir uns nichts vor: „How I Met Your Mother“ ist nicht mehr so gut, wie es mal war. Vor allem gehen mir die ständig rausgekramten Ted/Robin-Schmachtereien, die doch wegen des Auftauchens der titelgebenden Mutter eh ins Nichts führen, auf die Nerven. So wie im Finale, das außer dem Blick auf die demnächst zum Cast hinzustoßenden Cristin Milioti wenig Erbauliches zu bieten hatte. Wertungsmäßig fährt man ziemlich genau die Schiene vom vorherigen Jahr: die großen Knallerfolgen gibt es so gut wie nicht mehr, desöfteren punktet man im 5er-Bereich, vor allem um die Staffelmitte herum sogar kontinuierlich. Andererseits boten gerade die ersten Episoden zuviel an Mittelmaß und darunter. Folglich trifft man sich wieder im Befriedigend. Ich bin gespannt, wie die kreativen Köpfe die finale Season nur mit der Hochzeit von Barney und Robin füllen wollen. Kommt es noch zum Streit? Will Ted als Ersatz ran? Mir schwant nichts Gutes.

Wertungsdurchschnitt: 4,77 Punkte (befriedigend)

2 Broke Girls (Season 2)

Werbetreibende würden die zweite Staffel um die Pleitemädchen wohl folgendermaßen anpreisen: „Hey Kids! Ihr fandet die erste Season von 2 Broken Girls krass-geil? Dann werdet Ihr die zweite genauso hart liken“. Die Show hält in der Tat ihr Niveau. Bleibt nur die Frage, ob einem das Niveau auch reicht. Ich für meinen Teil könnte exakt die selbe Kritik herunternudeln wie vor einem Jahr: Dass mir die freche Schnauze von Kat Dennings gefällt. Dass ich mich (wie bei S2E07: And The Three Boys With Wood) ein bisschen schäme, über manche derben Anzüglichkeiten sehr gelacht zu haben.

Dass die Nebenfiguren wie Han und Oleg arg schlimm platt sind. Dass mir jeder unlustige Auftritt von Sophie das Ziehen einer Wertung jenseits der 4,5 Punkte verdammt schwer macht. Dass viele Gags in der eigenen Selbstberauschtheit verpuffen.

Ich rechtfertige mich mal selbst mit folgender Weisheit: man könnte viel Schlechteres gucken. Wie etwa die letzten Staffeln von „Two And A Half Men“.

Wertungsdurchschnitt: 4,34 Punkte (durchschnittlich)

The Middle (Season 4)

„The Middle“ um die nette Durchschnittsfamilie Heck ist leider auch wertungsmäßig Durchschnitt geworden. Letztes Jahr noch gehobenes Befriedigend, davor noch mit „gut“ bewertet, weist der Trend weiter abwärts. Die Gründe? Meiner Meinung nach haben die Autoren sich mittlerweile an den Figuren abgearbeitet, vor allem an den stereotypen Kindern: Sue bemüht sich euphorisch und versagt, Brick ist der bücherlesende Außenseiter und Axl der coole Faule. Man kennt es mittlerweile. Dass die Dame des Hauses nicht mehr als erfolglose Autoverkäuferin, sondern als Zahnarzthelferin arbeitet, warf auch nicht so die großen Pointen ab. Denn ich mochte die kranke Clique im Autohaus. Bleibt noch Mike, dessen grummelnde Existenz ihn zu einem zeitlosen Charakter macht. Was die Serie aber nicht davor bewahrt, der Durchschnittlichkeit anheimzufallen.

Wertungsdurchschnitt: 4,33 Punkte (durchschnittlich)

Modern Family (Season 4)

Weiterhin ein Garant für gute Unterhaltung sind die Abenteuer der Pritchetts und Dunphys. Wobei nicht verschwiegen werden darf, dass die Wertung jedes Jahr ein bisschen weiter bröckelt. Noch kein Grund, Alarm zu schreien oder Phil Dunphys spülen- und treppenerprobte handwerkliche Fähigkeiten zu bemühen, um an der Qualitätsschraube zu drehen. Aber mir als Zuschauer fällt doch auf, dass ich die 6 Punkte gar nicht mehr gezogen habe, sich einmal gar eine 4,0 eingeschlichen hat und fünf Mal nur ein Befriedigend heraussprang. Der Rest: in weiten Teilen gut, mit gleich sieben sehr guten Episoden. Auch wenn dieses Jahr zum ersten Mal nicht der Sprung über die „Sehr gut“-Marke gelang – ich freue mich auf die nächste Staffel. Vor allem auf die neuesten Ausfälligkeiten von Lily, die für mich zu den besten Charakteren in dieser Saison zählt.

Wertungsdurchschnitt: 5,35 Punkte (gut)

New Girl (Season 2)

Ich bin wohl zu alt für „New Girl“. Zu ungeschmeidig, unhipp, nicht kool-indiehaft genug. Verstehste? Die schnellen Dialoge, die oft nur in sinnlosem gleichzeitigem Gebrabbel enden, treffen nicht meinen Humor. Schmidt finde ich weiterhin schrecklich, die Figuren manchmal arg von schlicht doofen Gedankengängen angetrieben, was auch für meine favorisierten Charaktere Jess und Nick gilt. Ein kleiner Lichtblick war da für mich der Auftritt der aus „Nurse Jackie“ bekannten Merrit Wever als ex-Freundin von Schmidt. Dass es auch anders geht, zeigen zwei Folgen, die mir gut gefielen (S2E10 Bathttub und S2E12 Cabin), der Rest drittelt sich in befriedigend, durchschnittlich und mäßig. Es sind eigentlich immer hoffnungsvolle Ansätze da, die im Laufe der knapp 22 Minuten allerdings zuverlässig versanden. Ich hoffe, dass mir der von der Show begeisterte Bloggerkollege bullion in seinem Review erklären kann, was ich falsch mache.

Wertungsdurchschnitt: 4,10 Punkte (durchschnittlich)

The Big Bang Theory (Season 6)

Läuft in gewohnten Bahnen wie die Erde um die Sonne, kann aber nicht mehr durch faszinierende Qualitätseruptionen wie früher auffallen. An die weibliche Verstärkung des Casts habe ich mich mittlerweile gewöhnt und kann mich mit Amy Farrah Fowler sogar sehr gut arrangieren. Bernadette? Gnaa, reden wir nicht drüber. Dass Koothrappali nun auch zwanghaft beweibt werden muss, war abzusehen. Aber so sehr ich Kate Micucci mag, zählten die Handlungsstränge mit ihr in ihrer Rolle als sozial noch schwerer gestörtes Mauerblümchen mit zu den Schwächen dieser Season. Insgesamt okay, aber die Sehnsucht nach mehr epic geekiness bleibt bestehen.

Wertungsdurchschnitt: 4,68 Punkte (befriedigend)

The Office (Season 9)

Es ist vorbei, die Bürotüren haben sich nach 9 Jahren geschlossen. Und ich fange direkt mit dem Positiven an: Das Finale hat mir richtig gut gefallen. Vor allem der Auftritt von Michael Scott mit dem dazupassenden Spruch trafen mich direkt in Herz und Zwerchfell. Jeder Charakter bekam ein Happy End verpasst oder zumindest das, was er verdient hatte. Natürlich ging es auch sentimental zu, wurde die Tränendrüse anvisiert mit Rückblenden und großen Momenten. Meine Empfehlung: wer die Show in richtig guter Erinnerung haben will, der möge sich die ersten vier, vielleicht fünf Staffeln anschauen und sich dann dem Finale widmen.

Aber ich muss auch die 9. Staffel bewerten und die war… zum Teil nur für sehr leidensfähige Bürogenossen erträglich. Größtenteils durchschnittliche Folgen, die an einem vorbeizogen, ein gutes Drittel der Saison hingegen unterdurchschnittlich bis kurz vor der Zufügung von Schmerzen beim Hinschauen. Immerhin konnte die Episode S9E17: The Farm eindrucksvoll zeigen, dass ein Spinoff mit Dwight K. Schrute und seiner Rübenfarm keinen echten Zugewinn für die Serienlandschaft ergeben hätte. Positiv in Erinnerung blieben: S9E09 Dwight Christmas, S9E19 Stairmaggedon und eben das erwähnte Finale, das mich anders als mancher Abschluss einer langjährigen Serie doch um einiges weniger rühren konnte, weil „The Office“ seinen Zenit schon lange zuvor erreicht hatte und der Weg hernach erschreckend deutlich nach unten führte.

Wertungsdurchschnitt: 3,98 Punkte (durchschnittlich -)

64 (Januar 2013)

3 Jan

2012 ist nun endlich weg, hier der Comedy-Seriencheck. Rumpelt im Reimaufbau, aber es rumpelt eben auch bei den Komödien, was die Wertungen angeht. Mehr dazu im Folgenden:

2 BROKE GIRLS (Season 2)

Fast alles wie gehabt bei der drallen Derben und der dürren Blonden. Es gibt einen zuckersüßen Boyfriend für die Letztere, aber ansonsten wird etwa der Asiate weiterhin ob seiner Körpergröße gedisst, der Koch redet nur vom Pimpern, der alte Schwarze bleibt ein cooler Zottel und Jennifer Coolidge als Sophie ist meiner Meinung nach weiterhin so lustig wie ein Kotzfleck auf dem Dekolleté. Für die guten Momente sorgen die teils deftigen Sprüche von Kat Dennings, die Gags setzen allerdings weiterhin auf einen Zündfaktor nach dem Motto: „Lasst alles raus, was Gutes wird schon dabei sein“. Die Show pendelt wertungsmäßig hauptsächlich zwischen durchschnittlich (4,0 Punkte) und befriedigend (4,5 Punkte). Ausnahmeausreißer nach oben sind aber auch mal drin.

Wertungsschnitt nach 12 Folgen: 4,43 Punkte (durchschnittlich)

30ROCK (Season 7)

30Rock ist meiner Meinung nach nur dann nicht gut, wenn folgende Figuren auftreten: Angie, die Frau von Tracy Jordan; Criss, der Freund von Liz Lemon; Dennis, der ex-Freund von Liz Lemon; Paul, der Freund von Jenna. Das schreit geradezu nach einer Beziehungsentrümpelung, aber dafür ist es wohl in der letzten Staffel etwas zu spät. Von den ersten 8 Episoden litten allerdings einige an den oben erwähnten Persönlichkeiten, was den Schnitt derzeit etwas noch unten zieht. Ansonsten folgt nun das obligatorische Lob, dass die Show es auch im siebten Jahr noch schafft, in vielen Momenten hinreißend komisch zu sein. Auch wenn die ganz großen Knaller fehlen, der Großteil der Episoden überspringt locker die 5,0 Punkte-Hürde und verdient sich daher ein „Gut“. Bestbewertete Folge bis dato: „There’s No I In America“. Ich werde diese herrlichen politischen Seitenhiebe wirklich vermissen.

Wertungsschnitt nach 8 Folgen: 4,86 Punkte (befriedigend)

BEN AND KATE (Season 1)

Ja, was die Rolle von Ben (Nat Faxon) anbelangt, kann man geteilter Meinung sein. Mir persönlich ging seine hibbelige Art nicht allzusehr auf die Nerven, ich fand den Cast gut besetzt und hatte die ersten Folgen wirklich meinen Spaß. Leider trudelt es ab der dritten Episode zunehmend mehr in die „ganz nett, ist okay, kann man gucken“-Spirale. Wobei diverse Vertreter der Comedyserien aktuell Schwierigkeiten haben, diese Wertungsstufe konstant zu erreichen. Ich bleibe dran, aber wenn die Show doch abgesetzt werden sollte, geht das Leben eben weiter.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,45 Punkte (befriedigend)

GO ON (Season 1)

Ein recht ähnlicher Verlauf zum obigen „Ben And Kate“. Ich gehöre weiterhin zu den Leuten, die den ewigen Chandler gerne auf dem Bildschirm sehen, aber: Go On ist wirklich nichts Besonderes. Die Therapiegruppe hat ein paar nette Charaktere wie den altersweisen blinden George oder die spanische Übermama Fausta, wohingegen Owen eher blass bleibt und im Gegensatz dazu Mr. K einfach zu übertrieben auf seltsam gepolt ist. Von den reichlichen US-Sportmetaphern und -anspielungen geht der Großteil an meinem europäischen Ohr vorbei; die Themen Tod, Verlust und Trauerverarbeitung halte ich weiterhin nicht für das Vorlagen-Nonplusultra, um eine Komödie drumherum zu schnitzen. Pendelt bei mir beständig zwischen 4,5 und 4 Punkten, ohne Tendenz nach oben. Gut möglich, dass der Matthew-Perry-Bonus irgendwann aufgebraucht ist.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,36 Punkte (durchschnittlich)

GUYS WITH KIDS (Season 1)

Für mich die größte Überraschung in diesem TV-Herbst. Ich ging mit ziemlich null Erwartung an die Show heran, weil das Thema so ausgelutscht wirkte wie der Daumen eines frisch schnullerentwöhnten Kleinkindes. Ein Überknaller ist es nun auch nicht geworden, aber: „Guys With Kids“ bietet einen durchweg sympathischen Cast, viele schön inszenierte Momente des elterlichen Stresses, tolle Buddy-Momente und natürlich den Nick-Sheila-Zwist, der in jeder Episode zelebriert wird. Insgesamt konnten sich die Kerle mit den Kindern nach eher mäßigem Start durchweg im befriedigenden Bereich halten, aber auch mit einer guten und einer sehr guten Episode („The Bathroom Incident“) punkten.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,60 Punkte (befriedigend)

HOT IN CLEVELAND (Season 3)

Gucke ich mehr aus Gewohnheit als aus echter Freude. So geht es mir bei Serien aus dem Hause TV Land generell. Man schaut rein, weil man immer irgendwelche altgedienten Showhasen herumhoppeln sieht, die nach dem Ende ihrer letzten großen TV-Serie keine Anschlussverwendung mehr gefunden haben (aktuelles Beispiel: Jay Harrington, der Ted aus „Better off Ted“ oder Heather Locklear). Aber die Geschichten und Gags sind dann doch zu bekannt und zu altbacken. Wer die vier älteren Damen in ihrer besten Form erleben will, möge sich die erste Staffel anschauen.

Wertungsschnitt nach 5 Folgen: 3,80 Punkte (unterdurchschnittlich)

HOW I MET YOUR MOTHER (Season 8)

Gemessen an meinen Ansprüchen die größte Enttäuschung bisher. Das hängt damit zusammen, dass ich die Beziehungskisten der einzelnen Figuren, sprich: Barney, Ted und Robin, für komplett uninteressant halte. Weil am Ende eh Barney und Robin zusammenfinden und Ted die titelgebende Mother halt irgendwann kurz vor Schluss der Serie kriegt. So habe ich das schon lange vorhergesagt und so wird es auch kommen. Der Rest besteht aus Scheingefechten, Trennungen aus hanebüchenen Gründen und romantischem Kuddelmuddel ohne Ziel. Vor allem die Figur des Barney Stinson hat meiner Meinung nach in den letzten Monaten ziemlich abgenommen, was ihre Unterhaltsamkeit anbelangt. Für die ganz hohen Wertungen reicht es schon seit einiger Zeit nicht mehr, nun schwingt man sich ab und an routiniert über die 5,0-Wertungsmarke, landet aber auch einige unschöne Ausrutscher nach unten. Letzte Season reichte es schon „nur“ für 4,75 Punkte als Schnitt, dieses Jahr droht es ähnlich zu werden. Es ist traurig, feststellen zu müssen, dass HIMYM in der Rückschau wohl ein bis zwei Staffeln zu lang gelaufen ist.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,45 Punkte (befriedigend)

LAST MAN STANDING (Season 2)

Die erste Folge der neuen Season war sensationell grottig. Übelste Republikaner-Wahlwerbung inklusive Demokraten-Bashing, ganz so, als hätte FOX NEWS die Episode gesponsort. Klar ist Tim Allen mit seinem Charakter ein waffentragender, dumpfer Konservativer mit Drang zur Natur, aber man konnte ihn dennoch gern haben. Was mir bei manchen Folgen derzeit allerdings immer schwerer fällt. Neben einer (ziemlich blassen) neuen Darstellerin für die älteste Tochter und einem dackelgleich treu guckenden Kinderdarsteller hat die Show nun zusätzlich den Vater des Enkelkindes etabliert, der als weinerlicher, verweichlichter Ökofuzzi- und Alles-Ausdiskutier-Loser angelegt ist. Wie sich ein glühender Tea Party-Anhänger nun mal den bösen Sozialisten oder einen Grünen-Wähler halt so vorstellt. Gefällt mir nicht, mag ich nicht. Auch die Folge rund um das Thema Religion stieß mir übel auf und wurde entsprechend wertungsmäßig abgestraft. Wenn es so weitergeht, fliegt die Show aus meiner Guckliste.

Wertungsschnitt nach 7 Folgen: 3,64 Punkte (unterdurchschnittlich)

MODERN FAMILY (Season 4)

Auf die Pritchetts/Dunphys und den Tucker ist halt einfach Verlass. Auch im vierten Jahr präsentiert „Modern Family“ als einzige Comedy-Show auf meiner Liste noch in regelmäßigen Abständen sehr gute Episoden. Wahrscheinlich dürften auch über die Staffel verteilt ein, zwei überragende Folgen drin sein. Wenn es dann doch mal nach nicht ganz so toll ist, langt es immer noch für ein „befriedigend“. Im Schnitt ist aber jede Folge gute Unterhaltung. Die Verleihungen der anstehenden Emmys und Golden Globes könnten angesichts dieser Vormachtstellung ein wenig langweilig ausfallen.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 5,30 Punkte (gut)

NEW GIRL (Season 2)

Findet ihr Schmidt auch so toll? Prima!

Ich nicht. Für mich der nervigste Charakter auch in diesem Jahr. Weshalb „New Girl“ weiterhin bei mir auf keinen grünen Zweig kommt. Überhaupt hat Zooey Deschanel ihren Schrägheitsbonus beständig abgebaut, denn dafür hat man ja Schmidt. Schmidt Schmidt Schmidt! Ha Ha FUN! Aber wohl nicht mehr lange in meinem Fernseher. Es sei denn, Nick oder von mir aus auch Winston kriegen mal ansatzweise gute Storylines aufgelegt.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,05 Punkte (durchschnittlich)

PARKS AND RECREATION (Season 5)

Hält zusammen mit Modern Family und 30Rock die Beständigkeitslanze des Comedybetriebs hoch. Die Charaktere sind ein Fest für sich, da braucht man stellenweise fast gar keine Dialoge zu schreiben. Ron Swansons Blick, wenn er eines von Leslies Projekten angehen soll. Leslie, wenn sie sich um politisch hochwichtige Angelegenheiten kümmert. Jerry, wenn er in eine peinliche Situation gerät. Andy, wenn er nachdenkt. Chris, wenn er etwas gefunden hat, was ihn begeistert. „Parks And Recreation“ hält weiterhin gut sein Niveau, obwohl ich gerne ein paar Mal öfter die 5,5 Punkte ziehen würde.

Wertungsschnitt nach 9 Folgen: 4,99 Punkte (gut)

RAISING HOPE (Season 3)

Hier ist der Gesamteindruck eher gemischt. Nach der sehr guten zweiten Staffel sind diesmal von den bisher gesendeten 10 Episoden über ein Drittel Durchschnitt bzw. sogar darunter. Bleibt dennoch eine liebenswerte Serie mit außergewöhnlichen Charakteren. Spätestens, wenn Hope zu sprechen anfängt, dürfte für einen Qualitätsschub gesorgt sein. Aber auch so könnte ich den Chances immer zuschauen, wenn sie ihre Welt und Sicht der Dinge erklären.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,45 Punkte (befriedigend)

SUBURGATORY (Season 2)

Da war ich knallhart, habe in den Saisoneröffner reingeschaut und leider keine Anzeichen gefunden, dass die Show den „Naja, ganz nett“-Rahmen verlassen könnte. Sicherlich hätte es da andere Serien aus meiner Liste treffen können und vielleicht greife ich nochmal auf „Suburgatory“ zurück, wenn ich andere Wackelkandidaten leid bin.

Sichtung nach einer Episode eingestellt

THE BIG BANG THEORY (Season 6)

Gefällt mir wieder richtig gut, muss ich gestehen. Ich habe an der Serie ja seit etwa Season 3 einiges zu bekritteln gehabt und freilich ist es in Mode, zu meckern, wenn eine Sendung große Zuschauererfolge feiert, aber: derzeit stimmt für mich das Verhältnis zwischen Geekfaktor, Sheldonscher Singularität und Beziehungskiste. Wobei der Start in die neue Staffel allerdings eher holprig ausfiel. Danach überzeugten die Wissenschaftler mit durchweg guten Testergebnissen.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,96 Punkte (gut)

THE MIDDLE (Season 4)

Da ist wiederum eher der Wurm drin. Der Darsteller des kleinen Brick ist im Stimmbruch, die Show selbst kommt mir ebenfalls nicht recht in die Gänge. Es beschleicht einen als Zuschauer das Gefühl, dass den Autoren zu den – zugegebenermaßen eng charakterisierten – Kindern nichts mehr einfällt. Schon ein kleiner Rückschlag angesichts der letzten beiden Staffeln, in der „The Middle“ beständig ordentlich und ohne gravierende Ausrutscher nach unten punkten konnte.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,25 Punkte (durchschnittlich)

THE OFFICE (Season 9)

Wer dachte, dass sich zur letzten Staffel der Bürocomedy etwas Tolles tun würde, den darf ich an dieser Stelle … genauso enttäuschen wie damals beim großen Reboot, nachdem Steve Carell den Chefsessel geräumt hat. Es dünnt weiterhin vor sich hin wie der kaltwerdende Kaffee in den Tassen, daran ändern selbst die zwei neuen Figuren aus der Praktikantenabteilung nichts. Bei Dwight blitzt es ab und an noch auf, Andy macht gerade mal Pause, was erstaunlicherweise auch nicht hilft und Pam/Jim sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Was soll’s, diese Staffel kriegen wir nun ebenfalls noch rum. Und wenn ich meinen Freunden erzähle, dass diese Show mal das Beste war, was das US-Fernsehen zu bieten hatte, glaubt mir das keiner.

Wertungsschnitt nach 9 Folgen: 4,17 Punkte (durchschnittlich)

THE SIMPSONS (Season 24)

Wird weggeguckt, weil „Futurama“ halt nicht läuft. Es ist die übliche Mischung aus befriedigendem Abnicken plus diversen, teils erschreckenden Langeweiler-Ausgaben, die selbst Auftritte von Gaststars nicht retten können. Ich warte auf den obligatorischen Ausrutscher nach oben, aber bisher kam nichts in dieser Hinsicht.

Wertungsschnitt nach 8 Folgen: 4,18 Punkte (durchschnittlich)

TWO AND A HALF MEN (Season 10)

Ja, ich habe die erste Folge gesehen. Ja, ich habe es bereut. Ja, ich stehe immer noch dazu, dass die Show mir mal richtig Freude bereitet hat. Aber das ist lange, lange her. Ich warte auf das Eingeständnis aller Beteiligten, dass man irgendwann um die siebte Season hätte aufhören müssen und der danach folgende Rest einfach nur langweilig bis hochgradig peinlich war.

Sichtung nach einer Episode eingestellt

WHITNEY (Season 2)

Läuft auch nicht gut. Wo ich in der ersten Staffel noch die Chemie der Hauptdarsteller untereinander lobte, stechen derzeit schwache Skripte, lahme Dialoge und entsprechend durchschnittliche Bewertungen an. Es scheint, als würde Miss Cummings sich aktuell in andere Projekte mehr investieren als in die Show, die ihren Vornamen trägt. Ein bisschen schade ist das schon.

Wertungsschnitt nach 4 Folgen: 3,75 Punkte (unterdurchschnittlich)

Bonus:

SHAMELESS (US) (Season 1)

Willkommen bei der Familie Gallagher, deren Oberhaupt Frank (William H. Macy) seine Invaliditätsrente versäuft und meistens auf dem Teppich oder irgendwo draußen herumliegt, während die älteste Tochter Fiona (Emmy Rossum) den Haushalt schmeißt und zusammen mit ihren Brüdern und einer Schwester das Geld für die anfallenden Rechnungen zusammenkratzt. Ebenfalls involviert: die sexsüchtigen Nachbarn Steve und Veronica, die Jacksons, deren Dame des Hauses Sheila seit Jahren sich nicht mehr aus den eigenen vier Wänden heraustraut und der arabische Gemischtwarenhändler Kash, der unter der Knute seiner weißen islamkonvertierten Frau steht und eigentlich ganz andere sexuelle Bedürfnisse hat.

Habe ich mir zu Weihnachten gekauft und bin aktuell sehr angetan davon. Skurrile Charaktere, allesamt in einem sozialen Brennpunkt gefangen, stets pleite, ein bisschen asig, aber eben auch verdammt clever, straßenschlau und mit einem Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie dann doch wieder sympathisch macht. Wo hierzulande eine derartige Familie höchstens im Rahmen einer Reality-Doku auf peinlichste Art vorgeführt werden würde, zeigt das ursprünglich aus Großbritannien stammende „Shameless“, wie man sich trotz einfachster Lebensumstände durchschlägt und zeichnet dabei Figuren, die dem Zuschauer immer mehr ans Herz wachsen. Läuft auf Showtime und spart daher nicht mit Sex, derben Themen und deftiger Sprache. Dafür versprüht es einen Humor, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Wenn dem Sozialdienst etwa statt der lange verstorbenen Tante, deren Rente Frank munter weiter bezieht, eine aus dem Altersheim entführte Oma aus dem Altersheim präsentiert wird. Oder das meist betrunkene Familienoberhaupt seine eigene Beerdigung inszeniert, um Schuldeneintreibern zu entgehen. Wen das immer noch nicht überzeugt, der sei drauf hingewiesen: vor allem Emily Rossum,  aber auch Laura Slade Wiggins und Shanola Hampton sind heiß und zeigen sich desöfteren recht freizügig. Das ist jetzt beileibe nicht der alleinige ausschlagende Grund, die Show zu mögen. Aber halt das berühmte Tüpfelchen auf das i.

Gesamtwertung: 5,50 Punkte (sehr gut)

1600 PENN (Pilot)

NBC probiert sich an einer Comedy rundum das Weiße Haus. Genauer gesagt um den etwas missratenen Präsidentensohn Skip (Josh Gad, „Back to You“), der mit seiner leicht trotteligen Art, aber dennoch großem Herzen Chaos in alles bringt, was seine Eltern (Bill Pullman und Jenna Elfman) nach geregeltem Protokoll ablaufen lassen wollen.

Schön, dass Bill Pullman nach „Independance Day“ nochmal das amerikanische Staatsoberhaupt gibt. Allerdings bräuchte es schon eine zünftige Alien-Invasion, um diese Show für mich witziger oder zumindest interessanter zu machen. Da hilft es auch nicht, dass mit Jason Winer ein gestandener Regisseur diverser „Modern Family“-Folgen mitwirkte. Oder mit Jon Lovett ein altgedienter Redenschreiber im Weißen Haus. Es reicht gerade mal für ein paar leichte Schmunzler, aber vor allem Josh Gads Bemühungen in der Rolle des großen Kindes habe ich schon tausendmal gesehen und den Rest des Casts so gut wie nicht wahrgenommen. Mein Bruder fand es hingegen okay. Aber der schreibt hier drin nicht die Wertungen.

Ersteindruck: 3,5 Punkte (unterdurchschnittlich)

57 (Mai 2012)

25 Mai

Eine Nachzüglerin reicht noch ihre vizepräsidiale Leistung ein und erhält zusammen mit dem Rest der Comedyserien das Jahresabschlusszeugnis. Dieses Jahr gab es leider kaum Streber, sondern viel Mittelmaß.

Veep

Neue HBO-Serie mit Julia Louis-Dreyfus, die einen ungeschönten Blick hinter die Kulissen des US-präsidialen Machtapparates wirft. Zum Leid von Selina Meyer geht es dabei leider nicht an den ganz großen Schalthebel, sondern ins Büro der Vizepräsidentin, die sich mit bedeutend kleineren hoheitlichen Aufgaben zu beschäftigen hat. Was freilich nicht ausschließt, dass Chaos, Versagen und Vertuschung die vorherrschenden Gäste sind. Wer die britische Serie „The Thick of It“ oder den Film „In The Loop“ kennt, weiß, worum es geht. Schnelle Dialoge, sich gegenseitig Beleidigungen zuzischende Berater, generell eine gute Portion Kraftausdrücke und die Erkenntnis, dass auch im Vorzentrum der Macht Murphys Gesetz sein Zuhause hat und der Präsident niemals anruft.

Mich freut es für Julia Louis-Dreyfus und den aus Arrested Development bekannten Tony Hale, dass sie wieder in einer Serie auftauchen.  Die Geschichten sind kurzweilig, in das politische Vokubular wie etwa die oft angesprochene „filibuster reform“ muss man sich als Zuschauer einarbeiten, dann steht dem Genuss allerdings auch nichts mehr im Wege. Läuft nach Sichtung der nur 8 Folgen umfassenden Staffel stabil auf der Wertungslinie „gut“. Für höhere Wertungsweihen müssten die menschlichen Verfehlungen wohl noch krasser und peinlicher sein oder die Dialoge mehr scharfzüngig wie seinerzeit im Klassiker „Yes, Minister“ statt pöbelnd.

Gesamtwertung: 5,15 Punkte (gut)
Anzahl hoher Einzelwertungen: 2x 5,5 Punkte

2 Broke Girls (Season 1)

Am Ende jeder Episode von „2 Broke Girls“ wird der aktuelle Kassenstand der beiden Restaurantfachbedienungen/Zuckerbäckerinnen eingeblendet. Ich hätte da zu Beginn durchaus ein kleines Trinkgeld spendiert, denn mit dem Piloten war die Hoffnung groß, eine freche neue Comedyshow in der Serienguckliste begrüßen zu können. Sicher, Figuren wie der russische Koch und der asiatische Besitzer sind von fast erschreckender Eindimensionalität, aber dafür sind sie ja auch nur Nebencharaktere. Die beiden titelgebenden Damen Max und Caroline, allen voran die dralle Kat Dennings mit ihren derben Sprüchen, brachten ordentliche Unterhaltung auf den Tisch. Auf Dauer verfuhren die Autoren allerdings zu oft nach dem „Hit or Miss“-Prinzip, sodass immer mehr Gags eher kalt als heiß serviert wurden. Ihre stärkste Phase hatte die Show etwa zur Halbzeit, ehe mit dem Auftauchen der polnischen Putzchefin Sophie (Jennifer Coolidge) mein Wertungsdaumen stetig oft nach unten ging. Sorry, aber mit dieser Figur konnte ich absolut gar nichts anfangen, ihre Witze sind zu fast 100% an mir vorübergezogen. Was bleibt ist eine Show, die doch eher lauwarmen Filterkaffee zusammenmischte als leckere Cupcakes.

Gesamtwertung: 4,21 Punkte (durchschnittlich)

30Rock (Season 6)

Eine verkürzte Staffel haben Liz Lemon und ihre TGS-Crew noch, danach senkt sich für 30Rock der Vorhang. Ich werde applaudieren und nicht müde werden zu betonen, dass es die Show trotz ihrer stattlichen Laufzeit immer wieder geschafft hat, Highlights zu setzen und ihr komödiantisches Niveau zu halten. Die Dialoge zwischen Jack und Liz sind immer wieder ein Ereignis, die Show hält Überraschungen bereit, sendet auch mal live, erfindet eigene Feiertage, Sendungen oder Charaktere und baut Folgen darum. Zugegebenermaßen sind ein paar eher langweilige Charaktere mit dabei wie Tracys Frau Jordan oder der Freund von Liz und für die absolute Höchstwertung hat es bei keiner der Folgen dieser Staffel gereicht. Aber sechs Mal „sehr gut“, fünf Mal „gut“ und acht Mal „befriedigend“ belegen, dass 30Rock auch dieses Jahr Qualität abgeliefert hat. Lediglich die Reality-TV-Hommage „Queen of Jordan 2“ hätte man sich sparen können.

Gesamtwertung: 5,13 Punkte (gut) 

Anzahl hoher Einzelwertungen: 6x 5,5 Punkte

Californication (Season 5)

Wie, Californication habe ich noch nicht abschließend bewertet? Tatsache. Man kann erahnen, weshalb es mich nicht dazu gedrängt hat. Denn die 5. Staffel brachte leider wieder kein Anknüpfen an die gute alte Zeit. Ich habe es ja schon zum Auftakt der Staffel geschrieben: Rapper haben in meinem Hank Moody-Rock’n’Roll-Coolness-Universum absolut nichts zu suchen. Weshalb ich bei den Szenen von Samurai Apocalypse leise in mein Motörhead-Stirnband geweint habe. Der Rest? Ach ja, Runkel macht sich wieder mal zum Affen, die Tochter hat einen Arschlochfreund, es gibt ein paar Brüste zu erspähen – nichts, was man nicht schon besser gesehen hätte. Immerhin funkeln die Sprüche des Meisters ab und an in den knapp dreißig Minuten einer Episode und lassen einiges an uninspirierten Momenten zuvor vergessen. Aber das Finale „Hell Ain’t A Bad Place To Be“ am Set von Samurais Film war so beschämend uncool und peinlich wie der neulich veröffentlichte Clip, in dem Tom Cruise „Pour Some Sugar On Me“ von Def Leppard nachsingt. Bin ich bei Season 6 noch dabei? Keine Ahnung. Da müsste man mich schon zum Ausgleich mit ein paar echten Rockstars als Gästen überzeugen.

Gesamtwertung: 3,92 Punkte (unterdurchschnittlich)

Community (Season 3)

Auf Community ist und bleibt Verlass. Auf meiner langen Liste der Comedyshows landet diese Show als einzige mehrere Volltreffer in meinem Humorzentrum. Es muss eigenlich nur zu Beginn eine Sprecherstimme eine Themenepisode ankündigen und schon kann ich beruhigt die Lachmuskeln vorwärmen. Denn sei es Horror, epische Kissenschlachten, Umzugsdramen oder eine fast komplette Sendung im Videospiel-Look der 90er Jahre – Community liefert Großartigkeit ab, die sich in dieser Art keine andere Comedyserie traut. Natürlich gibt es ein paar Aussetzer, die nicht ganz das Gütesiegel von 5 Punkten erreichen, dafür sind 3 von 4 Folgen gut bis überragend. Eine Quote, die auch dieses Jahr kein anderes Format geschafft hat. Ich bin gespannt, ob mit dem Rausschmiss von Showrunner Dan Harmon dieser Schnitt in der letzten Staffel erreicht werden kann.

Gesamtwertung: 5,86 Punkte (sehr gut)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 4x 6,0 Punkte / 6x 5,5 Punkte
Best Of Season: 3×05 Horror Fiction In Seven Spooky Steps, 3×07 Studies In Modern Movement, S3E14 Pillows And Blankets, S3E20 Digital Estate Planning

How I Met Your Mother (Season 7)

„Mutter, wir haben den Zenit überschritten“, müssten die beiden Kinder von Ted Mosby zu Beginn mal gemeinsam ausrufen. Und Recht hätten die kleinen Couchhocker damit. Leider. Denn im verflixten siebten Jahr sind den Autoren offensichtlich die Ideen ausgegangen.Das ewige „Ted sucht eine Frau, findet Robin, trennt sich von Robin aus immer seltsameren Gründen, probiert eine andere, aber die ist auch nicht die Mutter, also wieder von vorne“-Beziehungsprozedere ist mittlerweile nur noch langweilig geworden. Die alte FRIENDS-Lehre besagt doch unmissverständlich, dass sich am Ende alle in der Gruppe gegenseitig kriegen. Abseits dessen hat die Figur des Barney Stinson einiges an Witz verloren, seit er Stripperinnen die Treue schwört. Robin und der Seelenklempner? Nicht besonders ergiebig. Marshall und Lily überzeugten noch am ehesten, vor allem der erste Teil des Finales erinnerte an frühere Glanzzeiten.

Bleiben die Episoden ohne Beziehungstrara. Und auch dort hat „How I Met Your Mother“ deutlich Federn lassen müssen. Keine einzige legendär komische, nur adäquat mit sechs Punkten zu bewertende Folge stand diesmal zu Buche. Stattdessen löste die 4,5 (befriedigend) die 5 (gut) als Standardwertung ab. Diese Entwicklung hätte ich zu Beginn der Staffel so nicht erwartet. Es wird wohl wirklich Zeit, zu einem Ende zu kommen, bevor die Komplett-DVD-Box zu viel Füllmaterial enthält.

Gesamtwertung: 4,75 Punkte (befriedigend)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 3x 5,5 Punkte

Last Man Standing (Season 1)

Man mag Tim Allen und den an der Produktion Beteiligten fehlende Innovationsfreude vorwerfen, denn „Last Man Standing“ ist „Home Improvement“ in die Neuzeit transferiert und mit Töchtern statt Söhnen. „Keine Experimente“, könnte man als Untertitel dazuschreiben. Andererseits habe ich als Zuschauer mehr Freude an eingespielten Szenarien und Dialogen als an neuartigen Konzepten, deren Humor man nur versteht, wenn man den Drehbuchautoren persönlich kennt. Allein die Tatsache, dass ich alle 24 Episoden ohne Probleme wegsehen konnte (okay, die mit Kim Kardashian hat weh getan) spricht für die Show. Ich hatte nie das Bedürfnis, eine Folge auszulassen oder die Sichtung gar ganz hinzuschmeißen. Dafür bringt der ehemalige Heimwerkerkönig im Zusammenspiel mit seiner Familie oder am Arbeitsplatz dann eben doch ein paar Schmunzler ins Gesicht des Zuschauers. Harmlos, nett, familienfreundlich.

Wertung: 4,36 Punkte (durchschnittlich)

Modern Family (Season 3)

Auch in der dritten Staffel ein absoluter Selbstläufer, wenn auch wie schon in der vorigen Season die ganz überragenden Ausgaben des Familienabenteuers dünn gesät sind. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Mit der „neuen“ Lilly haben sich die Macher viele neue Türen geöffnet, um aus der Cameron/Mitchell-Story noch mehr rauszuholen. Mir gefiel die Episode „Little Bo Bleep“ dieses Jahr am besten, in der das kleine asiatische Mädchen eine tragende Rolle spielen sollte. Aber auch das Leinen-Drama in Disneyland war brüllend komisch. Die Show hat von den Figuren her einfach keine Schwachpunkte, als Zuschauer freut man sich jedes neue Kapitel im Leben der Pritchetts und ihren Lieben. Modern Family bleibt das sichere Highlight in einem eher von Durchschnittlichkeit geprägten Comedyfernsehjahr.

Gesamtwertung: 5,53 Punkte (sehr gut)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 1x 6,0 Punkte / 7x 5,5 Punkte

Best Of Season: 3×13 Little Bo Bleep

New Girl (Season 1)

Für mich die Comedy-Enttäuschung des Jahres. Zooey Deschanel finde ich prima, der Auftakt war super, die Dynamik mit der Männer-WG funktionierte. Von mir aus hätte man die restlichen 23 Folgen jede Folge Jess herumgeeken und gesellschaftlich anecken lassen, während die Jungs die Krise davon bekamen. Stattdessen stellte man die Kerle mehr in den Vordergrund, was ja eigentlich in Ordnung geht, denn schließlich definiert sich eine erfolgreiche Comedy nie über eine einzige Figur. Von den drei Männern fand ich aber Schmidt ungeheuer nervig und nicht witzig, während Nick und Winston nie die Momente auf den Leib geschneidert bekamen, um richtig wahrgenommen zu werden. Cece? Nett anzuschauen, aber nicht zum Lachen. Von der Protagonistin kamen auch eher große Augen und Schmollmund denn witzige Momente. Ich will nicht zu sehr meckern, schließlich gab es zu Beginn und später mit „Valentine’s Day“ und „The Landlord“ gute Folgen. Sehr gute oder überragende Episoden hingegen? Fehlanzeige. Meistens bewegte sich „New Girl“ bei mir im Bereich zwischen befriedigend und unterdurchschnittlich. Ein leider deutlicher Fall von zu wenig draus gemacht.

Gesamtwertung: 4,25 Punkte (durchschnittlich)

Parks And Recreation (Season 4)

Vielleicht die größte Überraschung aus der Abteilung „Sender entscheiden über die Zukunft ihrer Serien“: Parks And Recreation bekommt -anders als ebenfalls hochverdiente Serien wie 30Rock und Community- eine volle Order für die 5. Season. Meinen aufrichtigen Dank und Applaus, NBC! Denn die Verwaltungscomedy zeigt auch im vierten Jahr kaum Abnutzungserscheinungen oder Qualitätsschwankungen. Für die höchste Bürgerzufriedenheitsauszeichnungen hat es heuer zwar nicht gereicht, aber selbst Ron Swanson kann ob der Arbeit seiner Leute anerkennend den Schnurrbart über einem breiten Lächeln thronen lassen. Denn es gab keine einzige Episode, die mich als Leser und Besitzer des Pawnee-Stadtbuchs nicht mindestens zufrieden gestellt hat, die meisten waren gut bis sehr gut.

Gesamtwertung: 5,49 (sehr gut)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 8x 5,5 Punkte
Raising Hope (Season 2)

Die Überraschung der aktuellen Comedy-Saison. Mitte der ersten Staffel hatte ich die Show schon auf dem absteigenden Ast gesehen: die kleine Hope stand nicht mehr im Mittelpunkt, sondern wurde nur noch ab und an mal in die Szene reingeschnitten, die Geschichten waren eher öde, die Rolle von Oma „Maw Maw“ Chance wurde zu krass angelegt, als Zuschauer ging man eher mit skeptisch zusammengepressen Lippen denn herzerwärmt aus einer Folge. Zur zweiten Staffel läuft „Raising Hope“ allerdings wieder zu gewohnter Form auf. Die Chances mit ihrer simplen, aber doch so liebenswerten Art begleitet man gerne auf ihrem Weg zu einer Familie. Aber auch die Nebencharaktere und Gastauftritte sind sehr gut besetzt. Und am Ende wartet das allgemeine Wohlgefühl, wenn die Lektion der Folge angekommen ist. Bitte genauso weitermachen. Ach ja, das Finale war mir ein bisschen zu sehr übertrieben.

Gesamtwertung: 5,21 Punkte (gut)

Suburgatory (Season 1)

Das hätte was in der Art von „Gilmore Girls“ werden können. Wurde es aber nicht. Schade drum. Dabei mochte ich die Darsteller von der quirligen Jane Levy als Tessa Altman über den lockeren Daddy Jeremy Sisto und natürlich dessen Zahnarzt-Kumpel, den von mir immer wieder gern gesehenen Alan Tudyk. Was in der Mehrzahl der Folgen fehlte, waren gut erzählte Geschichten mit Spannung, Dramatik, Humor, Augenzwinkern. Immerhin kann sich „Suburgatory“ auf die Fahne schreiben, als eine der wenigen Comedy-Neustarts eine Episode mit „sehr gut“ bewertet bekommen zu haben (1×04 Don’t Call Me Shirley). Das Setting in der Vorstadthölle hätte einiges an komischen Situationen und Charakteren gebären können. Stattdessen blieb gerade ab dem letzten Drittel zumindest bei mir leider viel zu wenig hängen. Potenzial nicht genutzt.

Gesamtwertung: 4,36 Punkte (durchschnittlich) 

The Big Bang Theory (Season 5)

Jede Comedyserie fängt irgendwann mit Beziehungskrams an. Bei „The Big Bang Theory“ stand in der Hinsicht zunächst nur Penny und Leonard an, mittlerweile hat selbst Obernerd Sheldon sein weibliches Pendant gefunden. Ich selbst konnte mit Amy und Bernadette lange Zeit nichts anfangen, von der ersten Hälfte der Season gefielen mir eigentlich nur zwei Episoden gut (5×03 „The Pulled Groin Extrapolation“ und „5×09 The Ornithophobia Diffusion“), der Rest dümpelte im „Naja, geht so“-Fluss, inklusive einiger echter Absäufer. Dass es aber auch funktioniert, zeigten die zweiten 12 Episoden, wo sich Sheldon und seine Freunde doch noch knapp an die „gut“-Wertung herankämpften. Letztlich war es dem meiner Meinung nach lustlos dahingeschriebenen und inszenierten Finale zu verdanken, das unter dem Strich doch nur ein „Befriedigend“ steht. Bei keiner anderen Serie habe ich das Gefühl, dass innerhalb der Autorenriege so immens große Qualitätsschwankungen vorherrschen. Solange der Erfolg aber weiterhin allen Beteiligten Recht gibt, wird Showrunner Chuck Lorre wohl nichts daran ändern.

Gesamtwertung: 4,86 Punkte (befriedigend)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 1x 6,0 Punkte / 4x 5,5 Punkte
Best Of Season: 5×21 The Hawking Excitation

The Middle (Season 3)

Die Hecks liefen ja mal kurzzeitig hierzulande auf ZDFneo und funktionierten auch in der deutschen Synchronisation prima. Die Einschaltquoten waren wohl noch minimaler als es vom Sender schon gewohnt, die zweite Staffel wurde daraufhin im Nirwana versendet. Mir ein Rätsel. In den USA ist nun das dritte Jahr vorübergezogen und weiter bleibt „The Middle“ ein gern gesehener Gast in meinem Fernsehzimmer. Dieses Mal fehlen allerdings die hohen Wertungen, lediglich einmal zückte ich die 5,5. Gleichzeitig ist mit der Episode „Get Your Business Done“ die mit Abstand schwächste Ausgabe der Serie seit ihrem Bestehen hereingerutscht. Dennoch ziehen Frankie, Mike und die Kinder locker an vielen Comedyversuchen in diesem Jahr vorbei.

Gesamtwertung: 4,68 Punkte (befriedigend)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 1x 5,5 Punkte

The Office (Season 8)

Ich fange mit etwas Positivem an: Hätte man die jeweiligen Intros der Episoden (also jene ersten Minuten bis zum Vorspann) zusammengeschnitten, die 8. Staffel wäre kurz, aber unterhaltsam geworden. Das muss man anerkennen, da hat man sich bemüht. Für die restlichen jeweils knapp 20 Minuten hingegen deutlich weniger. Ja, „The Office“ kann nach dem Ausstieg von Steve Carell den weiteren Abstieg nicht verhindern. Ich fange nicht wieder davon an, wie großartig die Show mal war und wie wenig davon geblieben ist. Das tut mir mittlerweile selbst weh zu lesen. Einen Reboot hätte man nutzen können, um sich neu zu positionieren, auf alte Stärken zu besinnen. Stattdessen installiert man neue Charaktere, die mehr seltsam als witzig (Robert California, James Spader) bzw. außer einem Akzent humormäßig nichts zu bieten haben (Nellie Bertram, Catherine Tate). Dwight Schrute bemüht sich, aber oft ist er nicht mehr absonderlich schräg, sondern einfach nur blöd. Pam und Jim bleiben blass, Andy Bernard wird mich nie überzeugen können und wo die Stärken von Gabe oder Kelly liegen, muss man mir auch erst mal erklären. Wertungsmäßig stehen drei guten Episoden gleich acht unterdurchschnittliche bis gar schlechte Episoden gegenüber. Der Rest ersäuft in Durchschnittlichkeit. Die 9. Staffel ist sicher, aber ich weiß wirklich nicht, ob ich dafür noch im Büro erscheinen soll. Denn es scheint dort jedes Jahr tiefer in die Krise zu gehen.

Gesamtwertung: 3,96 Punkte (unterdurchschnittlich)

The Simpsons (Season 23)

Wie war die Saison? Konnte man auch etwas anderes gucken außer der Halloween-Episode? War wieder viel Durchschnitt oder auch Schlechtes dabei? Die Antworten in Kurzform: Befriedigend. Die Halloween-Episode war erschreckend unspektakulär. Oh ja. Aber auch ein paar richtig gelungene Episoden. Als kleinen Fanservice schreibe ich jetzt die fünf Folgen hin, die ich mit „sehr gut“ bewertet habe. S23x05 The Food Wife, S23x06 The Book Job, S23x10 Politically Inept, With Homer Simpson und S23x12 Moe Goes From Rags To Riches. Dazu noch fünf gute Episoden, drei Mal befriedigend und der Rest – inklusive des groß angekündigten Finales mit Lady Gaga – eher verpassbar. Ein relativ ansprechender Jahrgang also, bei dem man natürlich die obligatorischen Ausfälle einrechnen muss.

Gesamtwertung: 4,63 Punkte (befriedigend)   

Two And A Half Men (Season 9)

Seit ich diesen Seriencheck schreibe, habe ich keine komplette Saison einer Show trotz teils überragend schlimmer Episoden bis zum Ende durchgehalten und bewertet. Man quält sich schließlich ja ungerne vor dem Fernseher, wo man sonst so schöne Stunden verbringt. Two And A Half Men hingegen habe ich geschafft. Oder… naja, eher hat mich Two And A Half Men geschafft. Denn die neunte Staffel stieß nach einem gefälligen Start mit reichlich Erinnerungen an Charlie rasant in die Tiefe und erkundete fortan neue Abgründe. Walden Schmidt ist im Vergleich zu Charlie Harper ein kindisches Riesenbaby, dem alles zufällt und der tölpelhaft und ohne Anstrengung oder Leiden durchs Leben kommt. Die Beziehung zu seiner verlorenen großen Liebe irrt und wirrt sich ohne eine Spur von Nachvollziehbarkeit durch mehrere Episoden. Alan Harper, gespielt von meinem Helden der Show, Jon Cryer, ist endgültig vom liebenswerten Loser zum volldeppenhaften Arschkriecher mutiert. Haushälterin Berta bekommt kaum Auftritte, noch weniger zünftige One Liner. Mama Evelyn Harper steht nun, weil es im Hirn der Autoren wohl schreiend schockierend komisch sein soll, auf ältere Frauen. Jake und Alans Freundin Lyndsey teilen sich beherzte Pups-Auftritte. Im Finale hätte ich beim Zusammenschnitt von Szenen mit dem jungen Angus T. Jones losheulen können angesichts dessen, was aus der Rolle des knuffigen kleinen Kerls geworden ist. Bewertungstechnisch sackte die Show gleich mehrfach die 2,5 Punkte ein, meine Note für körperliche Schmerzen beim Ansehen. Passable Gastauftritte und Jon Cryer, wenn er nicht zu hirnrissige Szenen spielen musste, verhinderten den ganz großen Absturz. Season 10 spar ich mir.

Wertung: 3,60 Punkte (unterdurchschnittlich)   

Es stehen noch aus:
Hot In Cleveland Season 3

Sichtung eingestellt:
Are You There, Chelsea? (nach 3 Episoden)
Bent (nach 2 Episoden)
Breaking In (nach 2 Episoden)
Episodes (nach einer Episode)
Free Agents (nach 3 Episoden)
House Of Lies (nach 3 Episoden)
How To Be A Gentleman (nach 3 Episoden)
Napoleon Dynamite (nach einer Episode)
Nurse Jackie (nach einer Episode)
Up All Night (nach drei Episoden)
Wilfred (nach drei Episoden)

Vom Sender vorzeitig abgesetzt

I Hate My Teenage Daughter (nach 7 Episoden)
Rob (nach 8 Episoden)

51 (September 2011)

26 Sept

Der Seriencheck mit etwas mehr als einer Handvoll brandneuer Serien und einem Kurzüberblick über diverse Staffelstarts:

2 Broke Girls

Zwei junge Kellnerinnen in einem eher schäbigen New Yorker Restaurant raufen sich trotz ihrer gegensätzlichen Charaktereigenschaften (hier rauhbeiniges Brooklyner Original mit dem Herz am rechten Fleck, dort eine Art Paris Hilton ohne Geld) zusammen. Wie der Titel erahnen lässt, sind beide mittellos, aber eben auch mit großen Träumen und auf der Suche nach dem Glück.

Laugh-Track-Comedy, die durch teils für amerikanische Fernsehverhältnisse deftige Dialoge auffällt. Wenn der dunkelhaarigen Max (Kat Denning) etwas auf die Eierstöcke geht, lässt sie das ihre Umwelt gerne ungeschönt wissen. Diese verbale Offenheit lässt sich sicher dadurch erklären, dass einer der Autoren bei „Sex And The City“ werkelte, erinnert allerdings auch an die damals erfrischend frechen Wortwechsel zu Beginn von „Two And A Half Men“. Kat Denning hat mit ihrer frechen Schnauze so schon einmal für ein Markenzeichen gesorgt, der Rest des Castes muss aufpassen, nicht im Hintergrund zu versinken. Ich fand den Piloten in Ordnung und bleibe für die nächsten Folgen dran.

Ersteindruck: 4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

New Girl

Sympathisch schräges, tollpatschiges Mädchen wirbelt nach einer spektakulär abgewickelten Beziehung eine Männer-Wohngemeinschaft durcheinander.

Die nächste One-Woman-Show, diesmal mit Zooey Deschanel in der Hauptrolle. Von der herrlich komischen Anfangsszene, in der sie in ihrer Rolle als Jess ihren baldigen ex-Freund bezirzt über die tränenreichen „Dirty Dancing“-Marathonsitzungen, der geekigen „Herr der Ringe“-Metapher bis hin zum Schluss-Gag mit dem „douchebag jar“ lebt die Show von Descanels liebenswerter Quirligkeit und Schusseligkeit. Den Auftakt darf man durchweg als gelungen bezeichnen, wobei ich allerdings den Großteil der mein Humorzentrum treffenden Gags schon zuvor im Trailer gesehen hatte. Es gilt abzuwarten, welche Dynamik sich aus dem Zusammenspiel Zooey und eingeschworene Männer-Clique (bei der in der zweiten Episode die Rolle von Damon Wayans Jr. neu besetzt werden wird) noch ergeben wird. Natürlich besteht bei einer derartigen Konzentration auf die weibliche Hauptrolle die Gefahr, dass sich mit fortlaufender Staffel die Einschätzung des Publikums in Bezug auf Miss Deschanel von „liebenswert flapsig“ hin zu „schlichtweg nervig“ wandelt. Für den Moment spreche ich aber eine uneingeschränkte Weitersehempfehlung aus.

Ersteindruck: 5 von 6 Punkten (gut)

Up All Night

Reagan und Chris, ein junges, erfolgreiches Paar bekommt ein Baby, das von nun ihren Alltag bestimmt und durcheinanderwirbelt.

Christina Applegate und Will Arnett mag ich beide. Sehr sogar. Insofern rechnete ich mir bei ihrem neuen Projekt „Up All The Night“ kurzweilige Unterhaltung aus. Klar, die Prämisse der Show hat einen ewig langen Bart, dennoch war ich guter Hoffnung, dass die beiden Comedyprofis das Beste daraus machen würden. Ich sollte mich irren.

Denn der Pilot war eine einzige witzlose Angelegenheit, so hart muss man das leider sagen. Hätte ich für diese Auftaktepisode nachträglich einen Laugh Track einbauen müssen, ich wäre wohl verzweifelt, denn es wollte so rein gar nichts passen oder stimmen. Gerade im Vergleich zu „Raising Hope“ oder „Modern Family“ wird das Thema „Familie mit Kind“ fast schon erschreckend gähnig angegangen. Der Nebenplot mit der anstrengenden Chefin der frischgebackenen Mutter (Maya Rudolph als spleenige Talkshowgastgeberin) sprach mich ebenfalls so gut wie gar nicht an. Immerhin: die zweite Folge war bereits deutlich besser, konnte aber immer noch nicht meine Anforderungen an solide Kömodienkost erfüllen. Meine Prognose: „Up All Night“ wird es schwer haben, sich zu halten.

Ersteindruck: 3 – 3,5 von 6 Punkten (mäßig – unterdurchschnittlich)

Free Agents

US-Remake einer englischen Comedy, in der zwei Mitarbeiter einer PR-Agentur etwas widerwillig in eine Beziehung geraten und diese vor ihrem beruflichen Umfeld geheim halten wollen. Mit Hank Azaria (The Simpsons, Huff), Kathryn Hahn (Crossing Jordan) und Anthony Stewart Head (Buffy, Free Agents UK) als britisch-schrulligem Chef.

Gefiel mir besser als „Up All Night“, Azaria und Hahn haben eine gute Chemie füreinander, aber es fehlt den Drehbüchern an der gewissen Portion Spritzigkeit, um mir die Show positiv im Gedächtnis zu behalten. Aus dem Spielplatz PR-Agentur müssten sich doch eigentlich ein paar gute Geschichten destillieren lassen. Bisher rangiert die Show bei mir eher unter der Rubrik „nett, zahm, harmlos“ und sollte sich das nicht in den nächsten Folgen nachhaltig ändern, entlasse ich für meinen Teil die Agenten in die Freiheit.

Ersteindruck: 3,5 – 4 von 6 Punkten (unterdurchschnittlich-durchschnittlich)

Whitney

Junges Paar ohne Trauschein, aber in langjähriger Beziehung, versucht seine Liebe füreinander neu zu entflammen.

Klassische Comedy mit Lachkonserve. Der Name Whitney Cummings war mir bis dato kein Begriff, erwähnenswert erscheint aber in dem Zusammenhang, dass die gute Frau bei „2 Broke Girls“ kreativ beteiligt ist. Für die erste Folge schmiss man die Hauptdarstellerin direkt in sexy Outfits, konnte aber auch davon abgesehen bei den Dialogen punkten: vor allem gefiel mir dabei Chris D’Elia in seiner Rolle als männlicher Gegenpart zu Whitney. Bei den Zuschauern scheint die Show allerdings bereits jetzt schon durchgefallen zu sein, wie die IMDB-Wertung von aktuell 3,7 Sternen zeigt. Keine Ahnung, woher diese Ablehnung herrührt, ich fand den Auftakt absolut in Ordnung und den Cast im Gegensatz zu vielen anderen neuen Produktionen ausgeglichen besetzt. Mein Herz schlägt aber eben auch noch für die altmodische Sitcom. Wird wohl am Ende in der Kategorie „gucken, solange es läuft“ landen.

Ersteindruck: 4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Person of Interest

John Reese, ein ehemaliger Agent und Mr. Finch, ein mysteriöser Wissenschaftler, arbeiten zusammen, um Verbrechen zu verhindern, bevor sie begangen werden. Ihr Hinweisgeber ist eine geheimnisvolle Maschine, die alles und jeden überwacht, aber nur die Sozialversicherungsnummer der in das Verbrechen verwickelten Person ausspuckt.  Immer auf der Spur der beiden offiziell für tot erklärten Ermittler: die örtliche Polizei in Form von Detective Carter.

Treffsicheres Casting gilt es vorab festzuhalten, denn Michael Emerson passt als Erfinder der Überwachungsmaschine und Drahtzieher der Ermittlungsarbeiten natürlich wunderbar in seine Rolle. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt, das Mantra des von ihm gewohnt wieselig gespielten Finch („Ich werde Ihnen immer die Wahrheit sagen“) umgehend anzuzweifeln und ich fresse einen Besen, wenn ich damit falsch liegen sollte. James Cavienzel als sein Partner ist für die Action zuständig und liefert diese auch mächtig eindrucksvoll ab. Ein wenig erinnert mich seine Figur an eine Mischung aus dem coolen, den Bösewichtern immer einen Schritt voraus agierenden Marshal Raylan Givens aus „Justified“ und Jack Bauer aus „24“ in seinen brachialen Momenten. Was schon mal definitiv keine schlechter Vorbilder sind. Ein netter Twist in der Geschichte, satte Action, immer ein kleiner Dunst an geheimnisvollem Schleier, viele offene Fragen über die Hintergründe der Figuren bilden zusammen einen sehr gelungenen Auftakt.

Ersteindruck: 5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

Fortsetzung folgt….

Und zum Schluss die Staffelstarts bekannter Shows in der Kurzbesprechung:

Fringe (S4E01)
Ich war verwirrt nach der ersten Folge, aber das ist bei Fringe ja durchaus beabsichtigt und insofern eher als gutes Zeichen zu werten. Die Autoren haben eine Art Reset eingebaut und dem Zuschauer teilweise einen Wissensvorsprung geschenkt (Existenz von Peter), teilweise aber auch komplette Ahnungslosigkeit (die Beobachter, die aktuelle Beziehung der beiden Parallelwelten) mit auf den Weg gegeben. Insgesamt ein guter Start und John Noble bleibt natürlich weiterhin der beste Wissenschaftlicher in und außerhalb eines Labors.
5 Punkte.

Dexter (S6E01)
Die vielleicht positivste Überraschung, denn der Season Opener hatte einfach alles, was ich an der Show brilliant finde: einen schockierenden Einstieg, wunderbar schwarzhumorige Voice Over, ein herrlich peinlicher Masuka, Action mit Debra, LaGuerta und Batista endlich wieder mit interessantem Plot, eine gute Portion Gore und mit Edward James Olmos einen zwielichtigen Gegenspieler im religiösen Wahn. Überhaupt scheint Religion in dieser Staffel eine größere Rolle zu spielen. Wenn das Thema weiter so behandelt wird wie in dieser Folge, kommt da noch etwas Großartiges auf den Zuschauer zu. Meine Wertung: endlich nochmal direkt zum Start volle 6 Punkte.

Modern Family (S3E01+02)
Läuft gewohnt prima und bleibt damit die beste Comedy, die die Zuschauer in den USA auch wirklich gucken. Der Kniff mit der neuen Lilly dürfte noch für einigen Spaß sorgen, der Cast ist eingespielt, die Drehbücher witzig, die Situationen komisch. Ty Burrell hat verdammt nochmal jede Auszeichnung verdient, die man ihm in den Weg wirft. Wertung: zwischen 5 und 5,5 Punkten.

The Middle (S3E01+02)
Allein für das Aufeinandertreffen von Patricia Heaton und Ray Romano muss man den Auftakt zur dritten Staffel schon gerne haben. Auch hier gilt: eingespieltes Team aus Autoren und Schauspielern, man kann die Hecks eigentlich mittlerweile überall hinschicken und hat seinen Spaß daran. Kommt natürlich nicht ganz an die Genialität von Modern Family heran, bleibt aber nicht allzu sehr dahinter. 5 Punkte.

How I Met Your Mother (S7E01+02)
Die wahrscheinlich letzte Season dieser wunderbaren Show steht an und ich kann mir nicht vorstellen, dass es an deren Ende einen Grund geben sollte, endlich die große Box mit allen Staffeln zu ordern. Bisher hat sich HIMYM trotz der langen Laufzeit sehr gut gehalten und die ersten Folgen geben keinerlei Anlass für den Gedanken, das sich daran etwas ändern sollte. Ich für meinen Teil kann mir schon sehr gut vorstellen, wie das Ende aussehen wird und bin mir recht sicher, dass die Story um die lange gesuchte Mutter letztlich eher mit einem augenzwinkernden Witz aufgelöst wird. Der Fokus bleibt auf den fünf Freunden und ihren Erlebnissen. Was dicke ausreichen dürfte, um eine weitere sehr gute Season abzuliefern. 5 Punkte für den Anfang.

Community (S3E01)
Die beste Comedy, die keiner sieht. Verstehe einer diese Amis. Da werden sie zum Start mit einer grandiosen Musical-Einlage gelockt und bleiben dennoch fern. Es ist noch ein wenig Luft nach oben, aber dafür zeichnen sich mit Vice Dean John Goodman und Chang als Hüter von Recht und Ordnung schon einige vielversprechende Chaosquellen ab. Zum Start glatte 5 Punkte.

The Office (S8E01)
Seufz. Man hätte die Ablösung von Michael Scott für einen fulminanten Neustart nutzen können. Und hat es nicht getan. Leider. Andy Bernard als neuer Chef ist alles andere als meine Traumbesetzung, da hilft auch James Spader als neuer CEO wenig. Es bleibt dabei: an die Großtaten der ersten vier Staffeln kommt die Show wohl nie wieder heran, keine der Figuren hat mich richtig überzeugen können. Und ohne den herzigen Pam/Jim-Moment am Ende wäre der Start bei mir wohl unterdurchschnittlich angekommen. So sind es 4 Punkte geworden. Und ein großer Seufzer.

Raising Hope (S2E01)
Als zu Beginn Kate Micucci mit der Ukulele auftauchte, hatte ich schon große Hoffnungen, doch der musikalische Einstieg erwies sich wie die gesamte Folge eher so, wie sich die Show seit der letzten Hälfte der ersten Staffel präsentierte: nett, okay, aber nicht mehr so herrlich anarchisch-witzig wie noch zu Beginn. Die kleine Hope ist etwas größer geworden, steht jedoch weiterhin eher selten im Mittelpunkt. Die Zeit wird zeigen, ob es bei dem Niveau bleibt. 4,5 Punkte.

Parks And Recreation (S4E01)
Selbstläufer dank toller Charaktere und einer Amy Poehler, der ich alleine für ihren Auftritt bei den Emmys sofort und ohne Zögern die Trophäe überreicht hätte. Die Story um Ann und die Gemächtbilder war für sich schon die 5 Punkte wert und dann bekommt Andy zum Ende gar auch noch einen Assistentenposten. Es wird wieder genug zu lachen geben in Pawnee.

The Big Bang Theory (S5E01+02)
Hier hat mich der Beginn doch ziemlich enttäuscht. Zu viel Beziehungskrams, zu wenig Nerdspaß. Mir scheint, als wollte Chuck Lorre seine Show nun noch mehr auf Massenappeal trimmen. Quotenmäßig scheint dieser Plan auch aufzugehen, aber ich als Fan der früheren Staffeln kann mit dieser Ausrichtung einfach nichts anfangen. Penny und die drei Wissenschaftler hatten drei Staffeln hindurch eine tolle Chemie, die weiteren Frauenrollen hätten meiner Meinung als Gastauftritte locker ihren Zweck erfüllen können. Naja, vielleicht wird der Geek-Faktor ja noch im Laufe der Staffel erhöht. Im Zweifel wird es Sheldon halt wieder richten müssen. Für den Anfang gibt es von mir aber nur 4 Punkte.

Two And A Half Men (S9E01)
Charlie ist tot. Obwohl ich mir da nicht so sicher wäre, wenn Rose die einzige Zeugin seines Ablebens sein sollte. Wie auch immer: es war ganz schön clever, den Reboot der Show zu Beginn von Jon Cryer und den ehemaligen Verflossenen von Charlie Harper bestreiten zu lassen. Meiner Meinung nach war es nämlich Cryer (und früher Angus T. Jones, als er noch putzig war) der die Show getragen hat. Und auch zum Start der mittlerweilen 9. Staffel für die besten Gags sorgt. Die Einführung von Ashton Kutcher ging soweit in Ordnung, aber es muss in Sachen Humor sicherlich noch mehr rüberkommen als dessen nackiges Herumgetapse durch die Wohnung. Im Vergleich zu stellenweise elendigen Folgen der 8. Season war das dennoch eine deutliche Steigerung. Traurig hingegen wieder einmal, was die Autoren mit Jake anzufangen wussten: er durfte sagen, dass er Hunger hat und danach kräftig furzen. Naja. Knappe 5 Punkte.