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78 (Mai 2014)

27 Mai

Die Sonne scheint, der DAX geht auf die 10.000 Punkte zu, der Bundestrainer fährt -sicherlich in Vorfreude auf die WM- zu schnell Auto: heiße Temperaturen, heiße Aktien, heißer Jogi und jetzt obendrauf noch die brandheißen Abschlusswertungen (sofern sie vorliegen) für die US-TV-Saison 2013/14 (Abteilung Comedys).

Meine Einleitungen werden immer schlechter.

COMMUNITY (SEASON 5)

Schande über dich, NBC! Gerade hat sich der Sender wieder die Top-Position unter den Networks  geangelt, schon stürzt er Serienfans in tiefe Trauer und treiben Schindlunder mit den Gefühlen der Community-Community. No #6Seasonsandamovie. Das ist schade, denn mit Dan Harmon hievte sich die fünfte Staffel wieder in deutlich höhere Wertungsgefilde. Die Stärken der Show waren plötzlich wieder da, man gab einen feuchten Dean darum, ob die Durchschnittszuschauer die Anspielungen verstanden, haute herrlich absurde Episoden wie „G.I. Jeff“ oder „App Development And Condiments“ raus und protzte mit Gaststars, für die andere Serien auf die Knie gehen würden. Nach dem Tal der Tränen also ein ganz klarer Schritt nach oben. Zugegeben: an die Großtaten der ersten Staffeln konnte man nicht anknüpfen, bei vielen thematischen Nachfolgern konnte man den Wahnsinn des Originals wohl schlicht nicht toppen („Advanced Advanced Dungeons & Dragons“), aber das Wertungsniveau pendelte sich stabil jenseits der 5 Punkte- und damit „Gut“-Grenze ein. Wer weiß, wann jemals wieder eine so durchgedrehte, sich nicht an den allgemeinen Publikumsgeschmack anbiedernde, selbstreferentielle und in ihrer Komik einzigartige Show im Fernsehen laufen wird. They were streets ahead of their time.

Gesamtwertung: 5,28 Punkte (gut)


 

HOW I MET YOUR MOTHER (SEASON 9)

Ich habe mir vor ein paar Wochen bei einem Ausverkauf einige mir noch fehlende, frühere Staffeln von „How I Met Your Mother“ zugelegt. Einfach, um mir bei einer Sichtung in den kommenden Jahren selbst bestätigen zu können, dass die Show jahrelang zu meinen absoluten Lieblingen und Gesamtstaffelbox-Kandidaten zählte. Die quirligen Charaktere, die gewitzten Beobachtungen rundum Liebe und Leben, die selbst erschaffenen Trademarks und der zündende Humor – das waren die Trümpfe, die bei mir stachen. Die Liebesbeziehungen untereinander und nebeneinander? Nicht so mein Ding. Muss halt rein, wenn man viele Seasons füllen will  Die Frage nach der Mutter? Hätte man von mir aus in einem Gag in der letzten Folge auflösen können.

Der Abstieg fing für mich an, als Barney beabsichtigte, mit seiner Stripperin eine ernsthafte Beziehung zu führen. Als Ted und Robin zum x-ten Mal nicht zusammenkamen, aber doch ein paar Folgen später wieder irgendwie doch wollten und das nicht klappte, weil … die SHOW HALT IM TITEL TRÄGT, DASS TED EINE ANDERE HEIRATET!

Die neunte Staffel ist größtenteils nur durchschnittlich unterhaltsam. Ja, es wird Fanservice geboten und die wenigen Folgen, die mir 5 Punkte entlocken konnten, waren jene, die die Lücken in der Geschichte um das Zusammentreffen von Ted und der Titelmutter füllten. In den allermeisten Fällen fehlte allerdings an allen Ecken und Enden die Spritzigkeit, das Erfrischende, das Clevere und Erinnerungswürdige. Stattdessen regierte eher die Bemühtheit und die Wiederholung in schlechterer Ausführung. Bei meinen Bewertungen war ich noch gnädig und vergab meistens noch die 4,5 Punkte. Ich frage mich aber schon, ob die Autoren irgendwann mal in einer stillen Minute dachten: „Mensch, das haben wir früher besser hinbekommen“. Wahrscheinlich nicht.

Das Finale sorgte für einiges an Wirbel. Hauptsächlich wegen zweier Enthüllungen, die ich jetzt nicht spoilern möchte. Ich schreib es mal so: die erste bewirkte quasi einen LOST-Effekt und traf die Shipper-Gemeinde hart. Da mir die Verlagerung auf die Beziehungen und der eingeengte Rahmen rundum die Hochzeit von Barney und Robin eh wenig zusagte, musste ich über diesen kleinen Tritt in den Allerwertesten der Liebesschmachtfans fast schmunzeln. Die zweite Enthüllung machte im Kontext der Show Sinn, zeigte aber auch, dass man wahrscheinlich einen besseren Abschluss gefunden hätte, wenn man die Chose einfach „Five Friends in New York“ genannt hätte.

Gesamtwertung: 4,44 Punkte (durchschnittlich +)


 

MODERN FAMILY (SEASON 5)

Modern Family bleibt eine sehenswerte, gute Comedy. Aber die Qualität bröckelt von Jahr und zu Jahr ein bisschen ab. Sicher sind die drei Familienhandlungsstränge immer für einen Lacher gut und wenn gar nichts zu gehen scheint, haut Überdaddy Phil Dunphy halt einen seiner sagenhaft peinlichen Momente raus. Die Autoren geben sich sichtlich Mühe, in jeder Episode Szenen unterzubringen, die den Zuschauer mit einem „Ja, war doch wieder unterhaltsam“ in die Heia schicken. Bei mir funktioniert das auch weiterhin, die Episodenwertung ist entsprechend eine 16-fache Aneinanderreihung von 5 Punkten. Allerdings werden die Fälle, wo es höher hinausgeht, immer seltener. Fünfmal zückte ich die 5,5 Punkte, dreimal die 4,5 und einmal gar die 4,0 – meine bis dato tiefste Wertung für eine Folge von Modern Family. Leider verdient, denn die Episode „Australia“ wirkte wie ein vom örtlichen Tourismusbüro gesponserter Betriebsausflug, bei dem a) jemand eine Kamera mitlaufen ließ und b) die Autoren das Skript am Strand vergessen hatten.

Gesamtwertung: 5,18 Punkte (gut)


 

PARKS AND RECREATION (SEASON 6)

Da könnte „Modern Family“ nächstes Jahr landen, denn „Parks And Recreation“ war mir dieses Jahr zu… wie soll ich es ausdrücken.. einlullend nett?  Man hat es sich in Pawnee ein wenig zu bequem gemacht in seinem Pool aus schrulligen Charakteren. Zwar verließen mit Rob Lowe und Rashida Jones zwei Darsteller die Riege, deren Figuren langsam uninteressant wurden, aber so richtig losgelegt hat die Show dennoch nicht. Natürlich reicht es bei Leslie Knope und Kultverwaltungsmensch Ron Swanson immer noch knapp für das „Gut“, aber die erfreulicherweise schon gesicherte nächste Amtsperiode könnte wieder gerne etwas mehr reißen.

Gesamtwertung: 4,99 Punkte (gut -)


 

RAISING HOPE (SEASON 4)

Das war es dann mit der kleinen Hope und den Chances, ihrer liebenswert simplen Familie. Abgesetzt nach einer Staffel, die es in Sachen Belanglosigkeit locker mit der dritten Staffel von „My Name Is Earl“ aufnehmen konnte. Es war teilweise erschreckend mitanzusehen, aus welchen Nichtigkeiten das B-Produktionsteam des wohl schwerpunktäßig an „The Millers“ arbeitenden Greg Garcia Geschichten bastelte. Witzigerweise war an der einzigen Episode, die mich überzeugen konnte („Road To Natesville“), dann wohl doch jemand aus der ersten Riege beteiligt. Das ändert aber nichts daran, dass „Raising Hope“ mit leidlich bemühten Schauspielern und müden Gags leider ein unverdientes, lahmes Ende genommen hat

Gesamtwertung: 4,00 Punkte (durchschnittlich -)


 

THE BIG BANG THEORY (SEASON 7)

Määndert trotz des riesigen Erfolgs bei mir nur im leicht gehobenen „Okay“-Segment umher. „Die Weiber haben die Show kaputtgemacht“, pflegt ein mir bekannter Mensch zu sagen, der nicht namentlich genannt werden möchte. So hart würde ich es nicht ausdrücken wollen, aber wenn ich ehrlich bin, fahre ich derzeit mit „Silicon Valley“ geektechnisch um einiges besser. „The Big Bang Theory“ hat seine guten Momente, wenn man spürt, dass echte Nerds wie Wil Wheaton am Werk sind und nicht nur Schauspieler, die im wahren Leben von Videospielen, Superhelden oder SciFi keinen blassen Schimmer haben. Schlecht hingegen wird es, wenn der Beziehungsstrang bis zum Gehtnichtmehr gewürgt wird. Und, mal unter uns, mit Koothrappali wissen die Autoren schon seit langem nichts mehr anzufangen, oder? Naja, man guckt es halt weg, weil es da ist und wundert sich, weshalb es so viele einschaltende Fans auf sich vereinen kann.

Gesamtwertung: 4,73 Punkte (befriedigend)


 

THE CRAZY ONES (SEASON 1)

Für mich neben dem unerwarteten Ende von „Community“ das zweite große Absetzungs-Ärgernis der Saison. Ich bin Robin Williams-Fan und freute mich riesig auf dessen TV-Comeback in einem allymcbealesken Setting in der Werbebranche. Die Show lief nach einem eher nur in Ordnung gehenden Piloten zu richtig großer Form auf, vor allem die Episoden mit Brad Garrett („Everybody Loves Raymond“) waren in meinen Augen Comedygold, aber auch die übrigen Figuren wuchsen mir flott ans Herz und überzeugten mit augenzwinkerndem Humor, schnell abgeschossenen Dialogen, kollegialem Genecke und anderen kleinen Fiesheiten. Zugegeben: im letzten Drittel schlichen sich einige Durchhänger ein, die „The Crazy Ones“ den Schnitt etwas versauten (mit dem Tiefpunkt „March Madness“ rundum den St. Patrick’s Day). Dennoch schmerzt mich, dass es keine weitere Staffel geben wird. Ein bisschen Trotz und bekennendes Fantum schwingt dann schon mit, wenn „The Crazy Ones“ bis dato den Platz als beste Comedyserie innehält.

Gesamtwertung: 5,35 Punkte (gut)


 

THE GOLDBERGS (SEASON 1)

Da hat es mich nun wiederum gefreut, dass es weiter gehen wird. „The Goldbergs“ waren für mich so ein bisschen die Herzensangelegenheit in diesem Serienjahr: 80er-Jahre-Zitate bis zum Umfallen, der dazu passende Soundtrack, Voice Over von Patton Oswalt. Den mürrischen Vater und die übertüdelige Mutter hätte man direkt in „That 70s Show“ transplantieren können, der ältere Sohnemann überzeugt wunderbar in der Darstellung seiner eigenen herzlichen Beschränktheit und spätestens wenn am Ende die original Filmaufnahmen von Adam Goldberg laufen und man die echten Vorbilder der Figuren in Aktion sieht, wird es einem warm um die alte Blutpumpe. Weshalb es dann nicht für das „Sehr gut“ gelangt hat? Nun ja, ab und an haben die Macher eben doch ein bisschen zu wenig 80er-Konzentrat in die Seriensuppe gemischt. Aber unter „befriedigend“ ist keine einzige der Episoden gefallen. Aus meiner Sicht ein überzeugender Neustart, dem ich eine längere Laufzeit gönne.

Gesamtwertung: 5,11 Punkte (gut)


 

THE MIDDLE (SEASON 5)

Ach ja, die Hecks. Ich habe ja schon letztes Jahr geschrieben, dass die Figuren faktisch nichts mehr hergeben. Besonders die Kinder sind charakterlich sehr limitiert. Es wiederholen sich halt Axls Faulheit, Sues Scheitern und Bricks Seltsamkeit. Daran hat sich auch in der 5. Staffel leider nichts geändert. Ähnlich wie bei „Raising Hope“ haben mich einige Episoden sprachlos zurückgelassen angesichts der Nichtigkeit der Geschichten, die da zu einem Drehbuch aufgeplustert wurden. Geschichten, die man zusammenfassen kann mit „Es riecht im Haus“ oder „Das Windspiel des Nachbarn stört die Ruhe“. Wie auch immer: ich sehe halt Patricia Heaton und Neil Flynn weiterhin gerne, deshalb läuft es als leider immer öfter mager ausfallende Vorspeise zu „Modern Family“.

Gesamtwertung: 4,23 Punkte (durchschnittlich)


 

THE MILLERS (SEASON 1)

Greg Garcias („My Name Is Earl“, „Raising Hope“) aktuelles Standbein im US-Fernsehprogramm ist ein zweischneidiges Schwert. Selten habe ich bei einer Comedyserie derartige Wertungsschwankungen gesehen. Die Bandbreite reicht in der Tat von richtig unterhaltsam bis schmerzhaft schlimm. Zweimal musste ich 3,0 Punkte zücken und das ist wirklich eine Wertung, wo man mich als Zuschauer richtig ordentlich verärgern muss. Eigentlich das absolute Todesurteil für eine Show. Aber andererseits stimmt der Mix auch manchmal und die von mir eh sehr geschätzten Will Arnett und Margot Martindale sorgen für einen angenehmen Comedyabend. Dann rockt auch J.B. Smoove, der gerne zwischen coolen Sprüchen und unverständlichem Genuschele rangiert. Ich habe den Eindruck, als würde Garcia noch das richtige Timing für eine Comedy, die vor Zuschauern aufgezeichnet wird, fehlen. Überhaupt scheint sich noch einiges in der Show finden zu müssen. Fürs erste landen die Millers bei mir daher noch haarscharf knapp im „Befriedigend“.

Gesamtwertung: 4,52 Punkte (befriedigend -)


 

THE SIMPSONS (SEASON 25)

Das alte Spiel: ich schreibe, dass wieder viel Durchschnittliches und wenig Beglückendes in der diesjährigen Simpsonsmischung drin ist, erwähne kurz, dass die Couch Gags stellenweise das Beste an einer Folge sind und präsentiere namentlich die Folgen, die mich überzeugen konnten. Okay? Dann los:

S25E09: Steal This Episode (5,5 Punkte)
S25E03: Four Regrettings And A Funeral / S25E10: Married To The Blob / S25E18: Days Of Future Future / S25E20: Brick Like Me (jeweils 5,0 Punkte)


 

Gesamtwertung: 4,37 Punkte (durchschnittlich)

TROPHY WIFE (SEASON 1)

Meine Fehleinschätzung der Saison. Nach zwei gesehenen Folgen dachte ich, das hier eine ernsthafte Konkurrenz für „Modern Family“ heranwachsen könnte. Nope. Sagte der US-Zuschauer, der kein grünes Licht für eine Fortsetzung gab. Und musste ich mir auch eingestehen, denn aus irgendeinem Grund verfiel die Serie etwa ab der Hälfte in eine Phase absoluter Durchschnittlichkeit. Es scheint, als hätten die guten Ideen und witzigen Einfälle nur bis Weihnachten gereicht. Dabei waren die Charaktere durchaus gut gezeichnet, wie etwa die ehrgeizige, erfolgreiche ex-Gattin #1, die stets neben der Spur laufende ex-Gattin #2 oder der knuddelige kleine Adoptiv-Asiate. Bradley Whiford und Malin Akerman sehe ich prinzipiell gerne, letztere zugegebenermaßen mehr wegen der Optik. Was soll’s, vorbei, die Nächste bitte.

Gesamtwertung: 4,62 (befriedigend)


 

Working The Engels (Season 1)

Zum Schluss ganz kurz: Working The Engels war mir dann doch zu bieder und zu weit von der grenzenlosen Verrücktheit eines „Arrested Development“ entfernt. Nett, aber nichts, was ich zwingend weitergucken möchte.

Wertung nach sieben Episoden: 4,29 Punkte (durchschnittlich)


 

Und wer immer noch liest, bekommt hier kurz und bündig meine vorläufigen TOP 5 der Comedyserien des Jahres (vorläufig, weil hochwertige Kandidaten wie u.a. „Veep“, „Silicon Valley“ und „Louie“ noch laufen):

The Crazy Ones 5,35 Punkte
Community 5,28 Punkte
Brooklyn Nine-Nine 5,23 Punkte
Modern Family 5,18 Punkte
The Goldbergs 5,11 Punkte

74 (Januar 2014)

3 Jan

Was ist der Unterschied zwischen dem Jahr 2013 und dem Seriencheck?
Der Seriencheck geht weiter. Brüller!
Diesmal: 2 Neuzugänge, 2 Abschlüsse, 1 Halbzeitanalyse und diverse Gedanken zu Serien, die ihren Zenit so langsam aber sicher überschritten haben

ALMOST HUMAN (Season 1)

almosthuman

Wir schreiben das Jahr 2048. Schalke ist wieder nicht Meister geworden, der alte Ini schreibt in seinem Blog noch weniger Einträge als im Jahr zuvor und Angela Merkel verkündet in ihrer Neujahransprache, dass sie nun endgültig von SMS auf E-Mail umgestiegen sei. In Amerika drohen derweil andere Probleme; die unkontrollierten technischen Fortschritte setzen den Sicherheitsbehörden zu, neben der NSA haben nun auch andere Gangster freien Zugriff darauf. Die Polizei behilft sich in dieser Situation mit Androiden, die ihre menschlichen Kollegen bei der Verbrechensbekämpfung unterstützen. Als Zuschauer begleiten wir die Abenteuer von Detective John Kennex (Karl Urban, „Star Trek“, „Dredd“), der bei einem Einsatz verwundet wurde und nun sich auf dem Revier zurückmeldet. Wenig begeistert von den Standard-Androiden, kramt er ein Modell aus dem Lager (Michael Ealy, „Californication“) hervor, das wegen eines Fehlers im System eigentlich schon ausgemustert war: Ein Roboter mit künstlicher Seele.

„Almost Human“ stammt aus der Feder von J.H. Wyman, dem Executive Producer von „Fringe“ und allein dieser Fakt hat umgehend meine Neugierde geweckt. Denn gerade die Alternativweltenseite dieser Show konnte mich immer begeistern. Was das Konzept angeht, ist dieses SciFi-Polizei-Drama sehr gefällig, die beiden Hauptfiguren überzeugen, mit Mackenzie Crook („Game of Thrones“, „Fluch der Karibik“) hat das Duo einen sehr gelungenen Sidekick und das installierte love interest Minka Kelly („Friday Night Lights“) ist abseits der ansonsten kühlen Optik ein echter Hingucker. Dass die Ausstattung nicht durch die Bank zukunftstauglich ist, konnte ich verschmerzen, dafür ist es eben nur eine TV-Serie.

Die bisher sechs gesichteten Episoden pendeln sich jedoch nicht auf einem hohen Niveau ein, sondern schwanken bedenklich, was ihre Qualität anbelangt. Sehr gut gefiel mir etwa Episode 3 („Are You Receiving?“), die mich wohlig an den letzten Judge Dredd-Film erinnerte und mit Damon Herriman („Justified“) überdies einen coolen Bösewicht stellte. Auf der anderen Seite des Wertungsspektrums: Episode 5 („Blood Brothers“), ein wenig gelungen durchexerzierter Thriller-Mix aus Klontechnologie und Gerichtsdrama. Dazwischen: zweimal gut, zweimal befriedigend. Ich lasse – eventuell im Gegensatz zum amerikanischen Publikum – der Show noch ihre Zeit, um ihre Linie zu finden. Einen Rat hätte ich aber noch an die Autoren: Leute, lasst den Humor gerne drin, tragt aber zum Ende hin bitte nicht zu sehr den Pathos und den Schmalz auf. Da hat mein „CHEESY!“-Warn-O-Meter stellenweise doch arg ausgeschlagen.

Durchschnittswert nach 6 Folgen: 4,80 Punkte (befriedigend)

Gucklistenstatus: hey, es ist SciFi! Natürlich drauf.

KIRSTIE (Season 1)

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Die erfolgreiche Theaterschauspielerin Maddie Banks (Kirstie Alley, „Kuck mal, wer da spricht“) trifft nach 26 Jahren auf ihren damals zur Adoption freigegebenen Sohn Arlo, der mit seiner bescheidenen und liebenswerten Art ihr glamoröses Leben als Star durcheinanderbringt. Neue Serie auf Showland, dem Heimatsender für die Comedy der alten Machart, wo aktuell nicht mehr ankommende, einstige TV-Stars ihr Gnadenbrot verdienen.

Kirstie Alley ist mir sowas von Wurst, ich wollte das nur wegen Michael Richards (Kramer aus „Seinfeld“) sehen, der zusammen mit Rhea Perlman („Cheers“) ein Nebendarstellerpaar bildet, das den beiden Hauptakteuren mal sowas von die Show stiehlt. Aber, meine lieben Freunde der good’ole comedy, das reicht natürlich nicht, um das ganze Konstrukt zu retten. Richards lässt ab und zu den Kramer raus, was mir ein paar sentimental angetriebene Schmunzler entlockt, aber nach vier gesehenen Folgen hatte ich mir meine Portion Nostalgie abgeholt. Alley mag ich so schon eher wenig und erst recht gar nicht in ihrer Rolle als abgehobene Erfolgsschauspielerin, die allmählich ihre Erdung in Form ihres Sohns findet. Dieser wiederum wird von dem mir unbekannten Eric Peterson gespielt, einem Mann wie ein Teddybär: kuschelig, treuäugig und zum Gernhaben. Und toll singen kann er auch, wie er in einer Episode unter Beweis stellt. Nettsein allein macht allerdings noch lange keine gute Show, zumal showlandtypisch das Rad nicht neu erfunden, sondern eher altmodisch unterm Vehikel festgezurrt wird.  Mein Bruder guckt es weiter, aber für mich müsste man schon die Hauptdarstellerin absetzen und frische Ideen reinschreiben, um mich bei der Stange zu halten.

Durchschnittswert nach 4 Folgen: 4,12 Punkte (durchschnittlich)

Gucklistenstatus: abgesetzt 

BOARDWALK EMPIRE (Season 4)

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Bei „Boardwalk Empire“ muss ich immer daran denken, dass es doch seine Vorteile haben kann, wenn man die Kreativität im Zaum hält und sie eben nicht frei fließen lässt. So wie ich Peter Jackson bei seinem aktuellen Hobbit-Projekt gerne mal im Schneideraum zu einem Plausch treffen und sein Werk von 1-2 sinnlosen Ork-Angriffen befreien würde, würde ich gerne diese Show in einer etwas entschlackteren Version sehen. Hier ein langweiliger Handlungsstrang weg, dort ein paar Figuren rausgeschrieben und schon wären die Abenteuer von Nucky Thompson allerfeinstes Serienfutter. Fans der Show werden das sicherlich anders sehen und mich als Kunstbanausen brandmarken, aber ich bleibe dabei, dass manchmal weniger eben mehr ist.

Eine Figur wie Gyp Rosetti aus der Vorgängerstaffel, dessen Erscheinen auf dem Bildschirm einem als Zuschauer schon die Finger kribbeln ließ, fehlte mir diesmal schmerzlich. Al Capone könnte da locker einspringen, hatte aber für meinen Geschmack zu wenig Szenen. Herzhaft im Fernsehsessel einkuscheln durfte ich mich größtenteils während der Geschehnisse in Florida, den College-Erlebnissen des jungen Thompson-Sprößlings, dem Besuch bei Margaret Schroeder und den gestelzten Vorträgen des Valentin Narcisse. Alles Ereignisse, die im Laufe der Geschichte wieder aufgenommen, aber für meine Geschmack allesamt zu breit ausgewalzt werden. Das liest sich jetzt arg kritisch, denn die Show hat demgegenüber famose, epische Momente, die ich jetzt natürlich nicht spoilern werde. Das Problem ist nun einmal, dass man auf sie warten muss. Manchmal sehr lange. Und dieses daumendrehende Warten entwertet sie eben auch ein wenig. Was wiederum der Grund ist, weshalb dieses Jahr nicht der Sprung in den „Sehr gut“-Bereich gelingt. Sicher gab es diese „Ruhe vor dem Sturm“-Phasen bei einer genialen Show wie Breaking Bad ebenfalls, aber dort hatte man eine überschaubare Zahl von Personen, für die man sich durch die Reihe interessierte. Was ich bei der Schar an Akteuren bei „Boardwalk Empire“ nicht behaupten kann.

Nun aber zum versöhnlichen Absatz: In den letzten vier Folgen zieht die Show richtig an, die Ereignisse überschlagen sich und das Finale ist wieder einmal ein einziges Drama-Fest, für das ich nach tiefem Luftholen nur die absolute Höchstwertung ziehen konnte. Allein der Gedanke an die Schluss-Szene lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Und mich auf die nächste Staffel freuen. Bis ich mich wie gehabt über die Längen aufrege. Dafür tritt Boardwalk Empire immer wieder den Beweis an, dass sich das Warten am Ende noch lohnt.

Gesamtwertung: 5,16 Punkte (gut)

HOMELAND (Season 3)

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Hatten wir gerade über fehlenden Schwung in einer Serie geredet?

Willkommen, Homeland Season 3! Das Vorzeige-Drama von Showtime mit dem von mir stets vorgespulten Vorspann krankte dieses Jahr in der Tat an einer langen Vorlaufzeit, ehe es in die Gänge kam. Genauer gesagt fünf von zwölf Episoden, in denen immerhin die junge Darstellerin der Dana Brody in meinem Herzen den „Kim-Bauer-Gedenkpreis-für-Handlungsstrangverschwendung-in-einem-Action-Drama“ gewinnen konnte. Auch der in diese Phase fallende Twist, den die Autoren in sicherlich guter Hoffnung eingebaut hatten, wirkte bei mir angesichts der zu langen Zündphase nicht mehr so richtig. Ab der sechsten Episode fängt sich die Show jedoch endgültig und spielt ihre alten Stärken aus. Carrie, Brody und Saul schreiten zur Tat und setzen in den letzten drei Folgen einen Plan in Kraft, der gewagt, hochgefährlich und halsbrecherisch ist. Über den Plot des Finales mag man streiten, da wurde meiner Meinung nach einige Male hart an der Grenze zur Realität operiert, was aber durch das lange in den Köpfen und Herzen der Zuschauer nachhallende Ende letztlich aufgefangen wird. Insgesamt wegen der unnötig vor sich hintütelnden ersten Folgen die schwächste Season, insgesamt aber immer noch auf einem guten Niveau.

Gesamtwertung: 4,98 Punkte (gut -)

THE WALKING DEAD (Season 4 Episodes 1-8)

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Pausentee bei den wandelnden Toten. Wir schalten live zur Halbzeitanalyse in die Kabine, wo Spielertrainer Rick Grimes gerade mit den Händen auf dem Kopf zur Ansprache ansetzt:

Leute, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Manchmal mag ich gar nicht mehr der Käpt’n sein. Das war ja stellenweise gar nix. Kein Druck aufs Publikum oder den Gegner. Stattdessen schier endlose Diskussionen auf dem Platz, wer gerade Grippe oder Alkoholprobleme hat oder wen ich kurzzeitig aus dem Kader streichen musste. DAS INTERESSIERT DOCH KEINEN! Und weshalb bringt ihr dauernd eure Kinder mit aufs Spielfeld? Und lasst sie sogar schießen??? 

Ihr könnt von Glück sagen, dass sich auch der Gegner lange Zeit versteckt hat. Aber seid mal ehrlich: Erst mit seinem Auftauchen kam so etwas wie Leben in die Partie. Okay, dafür habt ihr ab dann den Kampf auch endlich aufgenommen. Da wart ihr richtig gut! Das hat uns ergebnismäßig nochmal den Arsch gerettet. Es geht also doch. Darauf müsst ihr aufbauen! Die neu entstandenen Freiräume nutzen! Lasst auch mal ein paar Untote einfach rumstehen, drängt aufs Tor und sucht den Abschluss. Ja, ich weiß, die Fans kommen weiter ins Stadion. Sogar, wenn wir offensichtlich außer Form sind. Aber das hält nicht ewig!

So, jetzt geht’s raus. Lasst mich mal für einen Moment alleine, ich glaube, ich sehe wieder meine tote Frau. Da wollt ihr nicht dabeisein, das wühlt mich emotional immer so auf.

Durchschnittswert nach 8 Folgen: 4,73 Punkte (befriedigend)

RAISING HOPE (Season 4)

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Am Ende einer der aktuell im Doppelpack versendeten Episoden der vierten Staffel hört man jemanden sagen: THANKS, SECOND TEAM. Was meine Theorie bestätigt, dass Greg Garcia mittlerweile mehr an „The Millers“ werkelt und die guten Gags dabei allesamt mitgenommen hat. Denn Raising Hope bewegt sich derzeit ganz klar im Bereich der müden Durchschnittlichkeit. Es fehlt an Spritzigkeit, Elan, komischen Situationen. Stattdessen dominieren öde, lustlose Plots, ausgepumpt wirkende Figuren sowie ein bemühtes, aber beim Versuch, mir ein Lächeln abzugewinnen, scheiterndes Schauspielerensemble. Eine Ausnahme ist der Hitchcock-Tribut „Murder, She Hoped“, jedoch werde ich das Gefühl nicht los, als hätte man aus diesem Setting noch mehr herausholen können. Derzeit spricht gegen eine Absetzung nur die Tatsache, dass Raising Hope die einzige Show ist, die bei uns samstags auf dem Programm steht.

Durchschnittswert nach 10 Folgen: 4,05 Punkte (durchschnittlich -)

Gucklistenstatus: auf Bewährung

AGENTS OF S.H.I.E.L.D (Season 1)

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Wird leider nicht richtig gut. Obwohl es Ansätze gibt, die einen hoffen lassen. Wie die Folge „The Hub“, die eine gelungene Mischung aus Agenten, Action und Humor präsentierte. Wenig darauf folgt jedoch allgemeine Gähnigkeit bei „The Well“ und „Repairs“, wo man verzweifelt den Avengers- bzw. den letzten Thor-Film zitiert, aber doch nur die Scherben zusammenkehren und analysieren darf. In diesen Episoden wird deutlich, wie sehr die Agents of S.H.I.E.L.D hinsichtlich Ausstattung und Effekten hinter den Blockbustern abfallen. An den Problemen mit der Besetzung hat sich wenig getan, ich hätte gerne mal kernige, aus dem üblichen Castingrahmen fallende Typen wie Agent Mack, den Lkw-Fahrer aus „The Asset“.Ob ich weiter dran bleibe? Wird sich zeigen. Dass ich die aktuellste Episode bereits seit gut vier Wochen vor mir herschiebe, spricht da wohl Bände.

Durchschnittswert nach 9 Folgen: 4,28 Punkte (durchschnittlich)

Gucklistenstatus: wackelt bedenklich

How I Met Your Mother (Season 9)

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Barney, ich mag nicht mehr warten. Bringt es zu einem Ende. Das wirkt doch nur noch wie ein müder Abklatsch der großartigen frühen Staffeln. Die Idee, fast die komplette Staffel sich um die Hochzeit von Barney und Robin drehen zu lassen, ist ein ziemlicher Rohrkrepierer. Gebt zu, ihr habt eure besten Zeiten hinter euch. Bringt Ted und die Mutter zusammen, schickt die Kinder endlich ins Bett und vergesst mal ganz schnell den Gedanken an ein Spin-off.

Ja, ich bin ein wenig motzig, weil eine meiner Lieblingscomedies sich so verabschiedet. Die 9. Staffel ist jetzt keine Katastrophe, aber wo früher die guten, sehr guten und überragenden Episoden vorherrschten, ist das Okay aktuell die Standardwertung. Ein Absturz, der nicht hätte sein müssen, wenn man vorher zu einem Schluss gefunden hätte.

Durchschnittswert nach 13 Folgen: 4,50 Punkte (befriedigend -)

Gucklistenstatus: bis zum bitteren Ende

Demnächst im Seriencheck:

Sherlock
Community
Mob City
Enlisted
Intelligence

68 (Mai 2013)

29 Mai

Wie versprochen, hier der zweite Teil des Abschlussberichts zur US-TV-Saison 2012/2013. Vorher jedoch die ersten Eindrücke zur vierten Staffel von Arrested Development.

Arrested Development (Season 4 Episodes 1-6)

Sechs Folgen habe ich bisher gesehen, daher erlaube ich mir ein erstes, kurzes Urteil. Die insgesamt 15 Episoden drehen sich jeweils um eine der 9 Hauptfiguren und erzählen, was mit dem Charakter in den letzten Jahren passiert ist, ehe in die Gegenwart gesprungen wird. Das Faszinierende: die verschiedenen personalen Handlungsstränge kreuzen sich immer wieder mit denen der anderen Familienmitglieder und sorgen so für kleine Rätsel und Mysterien. In der ersten Folge etwa, die sich um Michael zentriert, trifft dieser auf Gob, der gerade erfolglos eine Schlafzimmerbekanntschaft verstecken will. Wer diese Person ist, erfährt der Zuschauer zunächst nicht, er sieht nur Michaels ungläubiges Gesicht. Die Auflösung erfolgt wohl erst in der Folge um Gob. Die Show spielt permanent mit diesen Situationen und ich erwarte mir eine zum Format passende schräge Auflösung. Die Laufzeit ist im Gegensatz zu früher nicht streng auf 21 Minuten begrenzt, sondern variiert zwischen 27 und 31 Minuten. Enough Bluth for everybody!

Die Konzentration auf eine Person pro Folge nimmt dem neuen Arrested Development allerdings auch ein wenig das Tempo und den Schwung, den die alte Serie so auszeichnete. Schließlich war es eines ihrer Markenzeichen, dass sich die Chaos-Familie in schnellen Schnitten die Gags einander zuwarf und nach dem Cut umgehend ein weiteres Absurditätsfeuerwerk gezündet wurde. Von daher wirkt schon in der ersten Folge der Ablauf etwas behäbiger, später tauchen auch Szenen auf, die einen Tick zu lange laufen, nachdem sie ihren Witz bereits geliefert haben.

Wer jetzt allerdings ein Running Wilde 2.0 befürchtet, den kann ich beruhigen. Denn die oben erwähnten kleinen Makel werden souverän überspielt durch einen immensen Fanservice, der in wirklich jeder Sekunde spürbar ist. Möglich, dass man so keine neuen Fans für die Serie anwerben kann, aber wer die ersten drei Staffeln kennt, wird so liebevoll mit Anspielungen, showeigenen Catchphrases, grandios dummen Missverständnissen und den Auftritten neuer und altbekannter Gaststars zugeworfen, dass es einfach nur eine Pracht ist. Ich sage als Stichworte nur: Neue himmelschreiende Idiotien von Tobias Fünke! Der junge Barry Zuckerkorn! Auftritte diverser TV-Ikonen! Ron Howard vor der Kamera! Okay, die Lindsay-Story schwächelte und Portia de Rossi hatte wohl privat einen unglücklich verlaufenen Termin beim Schönheitschirurgen, aber sonst… hey, war das gerade Dan Harmon?

Fazit bisher: Fans werden mehr als amtlich bedient, Neulinge größtenteils komplett verwirrt zurückgelassen. Ich für meinen Teil freue mich drauf, die restlichen Folgen stilvoll zu genießen, aktuell schaue ich mir jede gleich zweimal an und lese dazu die Kommentare des Arrested Development-Marathons im zap2it-Blog. Mich würde es nicht wundern, wenn sich Season 4 am Ende noch an die Spitze der diesjährigen Comedies setzen würde.

The Simpsons (Season 24)

Leider die mittlerweile standardgewordene Mischung aus reichlich Durchschnittlichkeit, ein paar Highlights und viel zu vielen schlimm einfalls- und lieblosen Folgen, denen man ansieht, dass keiner aus dem Produzententeam so richtig Lust hatte. Wahrscheinlich fiel dann das Meeting auf einen Freitag nachmittag und alle wollten nach Hause, sodass als Plotvorschläge die Klassiker der Langeweile wie „Bart verliebt sich„, „Lisa verliebt sich“ oder „Homer und Marge haben Ehekrach“ durchgewinkt wurden. Macht unter dem Strich diesmal den Sprung sogar unter die Latte der Durchschnittlichkeit, aber da runde ich aus Respekt vor der langen Laufzeit nochmal auf.

Als kleiner Rosinenpicker-Service wie gehabt die Episoden, die mir gut gefielen:

S24E09 Home Goes To Prep School
S24E10 A Test Before Trying
S24E16 Dark Knight Court

Wertungsdurchschnitt: 3,98 Punkte (durchschnittlich -)

Community (Season 4)

Ich habe es ja schon im Preview geschrieben: Community fehlte in diesem Jahr das gewisse Etwas. Ob dieses Etwas nun schlicht aus Showrunner Dan Harmon bestand, mag ich nicht 100-prozentig festzustellen. Auffälliger in meinen Augen war allerdings, dass man das komische Potenzial von Figuren wie Chang oder Pierce Hawthorne schlicht und ergreifend hat brachliegen lassen. Ersterer wurde in einem öden Changnesia-Szenario vergeudet, letzterer nur noch als kurzer Stichwortgeber eingesetzt. Selbst Abed wirkte auf mich weniger geekig als gewohnt. Doch es gab auch gute Seiten: die Puppenepisode („Intro to Felt Surrogacy“) extremst goldig, die bösen Fußballdeutschen wieder im Einsatz („Alternative History of the German Invasion“) und ein rundes Finale, dessen Wiederaufgreifen der dunkelsten Zeitlinie Spaß bereitete und alte Comedy-Großtaten aufblitzen ließ („Advanced Introduction to Finality“). Dem standen jedoch diverse Ausreißer nach unten gegenüber, die die Gesamtwertung trüben. Für die fünfte und wohl letzte Staffel wünsche ich mir den Schuss an Absurdität, Popkultur-Referenzialität und vollen Figureneinsatz zurück, der dieses Mal irgendwo auf der Strecke geblieben war. Dann kann auch gern der Film kommen.

Wertungsdurchschnitt: 4,56 Punkte (befriedigend -) 

Justified (Season 4)

Ray Givens hat es mir dieses Mal schwer gemacht. Weil Justified 2013 einfach zu schwer in die Gänge kam. Statt die bewährte Struktur der Installation eines skrupellosen Gegenspielers für unseren Marshall aus Kentucky weiterzuverfolgen, setzte man diesmal auf eine Prise „Wer ist der mysteriöse Mr. X“ und führte die Charaktere auf eine Spurensuche, die mich eher verwirrte. Mir fiel es diesmal schwer, der Storyline zu folgen, Nebenfiguren wie der Prediger mit der Schlangenaffinität oder Crowd Boyders Kriegskumpel hinterließen zu wenig Eindruck bei mir. Ja, selbst Boyder schien mir unter Form eingesetzt. So dauerte es bis knapp zur Hälfte der Staffel, ehe es qualitätsmäßig in gewohnte Bahnen ging und noch ein guter Abschluss für die Geschichte gefunden wurde. Für das „Gut“ im polizeilichen Serienführungszeugnis reicht es aber diesmal nicht.

Wertungsdurchschnitt: 4,82 Punkte (befriedigend)  

Parks And Recreation (Season 5)

Die wohl beste, weil unerwartete Nachricht aus dem Comedybereich war für mich die Verlängerung von „Parks And Recreation“. Absolut zurecht, denn die Show liefert weiterhin konstant sehr gute Unterhaltung und hätte wohl dieses Jahr den Titel der besten Comedy sicher, würde da nicht noch die vierte Staffel von „Arrested Development“ zur Bewertung anstehen. Sicherlich schleichen sich nach nun 5 Jahren im Amt auch bei Leslie Knope und Co. ein paar Folgen ein, die nur befriedigend ausfallen. Das ist nun mal so bei länger laufenden Shows, aber die Macher verstehen es, solche kleinen Durchhänger mit überragenden Episoden auszugleichen. Sechs Mal 5,5 Punkte und ein Mal 6 Punkte (S5E18 Animal Control) bilden im hohen Wertungsbereich einfach die Spitze gegenüber anderen Shows, die sich der schwierigen Bereich der humorvollen Unterhaltung gewidmet haben. Ron Swanson würde mir zustimmen, also erübrigen sich weitere Diskussionen. Für den Auftritt von Stand-Up-Comedian Patton Oswalt verleihe ich der Show im Übrigen den diesjährigen Geek-Award. Weshalb gewinnen die eigentlich nicht mal einen Emmy oder Golden Globe, jetzt wo 30Rock vorbei ist?

Wertungsdurchschnitt: 5,47 Punkte (sehr gut -)

Raising Hope (Season 3)

Es ist ein ständiges Auf und Ab bei den liebenswert chaotischen Chances. Starker Auftakt in der ersten Season, dann runter, gefolgt von einer rundum gelungenen  zweiten Staffel und nun fällt der Qualitätspegel doch wieder. Homogenität wäre wohl ein Wort, mit dem Familienoberhaupt Burt sicherlich nichts anfangen könnte, außer vielleicht ein leises „homo“ in sich hineinzukichern. Aber genau daran fehlte es in diesem Jahr. Die zwei stärksten Episoden wie „S3E14 Modern Wedding“ oder „S3E11 Credit Where Credit Is Due“, in der die Show mit augenzwinkerndem Humor wirklich alle Register zieht, werden durch schwache bis durchschnittliche Folgen wie leider auch das Finale „Mother’s Day“ wertungsmäßig weggebügelt. Man konnte dieses Jahr fast die Uhr danach stellen, dass nach einer gelungenen Episode die deutlich weniger gelungene nicht lange auf sich warten lassen würde. So reicht es diesmal nur für ein „befriedigend“ in der Gesamtwertung. Vielleicht geht es ja nun wieder nach oben.

Wertungsdurchschnitt: 4,69 Punkte (befriedigend)

How I Met Your Mother (Season 8)

„Mutter, ich habe die Mutter gesehen!“ – könnte jetzt mal eines von Ted Mosbys Couchkindern aufschreien. Worauf ihr Vater sie zur Ruhe mahnt, dann kurz ins Grübeln kommt und ein leises „Kids, wisst ihr, eigentlich liebe ich ja eure Tante Robin“ in den Raum flüstert. Machen wir uns nichts vor: „How I Met Your Mother“ ist nicht mehr so gut, wie es mal war. Vor allem gehen mir die ständig rausgekramten Ted/Robin-Schmachtereien, die doch wegen des Auftauchens der titelgebenden Mutter eh ins Nichts führen, auf die Nerven. So wie im Finale, das außer dem Blick auf die demnächst zum Cast hinzustoßenden Cristin Milioti wenig Erbauliches zu bieten hatte. Wertungsmäßig fährt man ziemlich genau die Schiene vom vorherigen Jahr: die großen Knallerfolgen gibt es so gut wie nicht mehr, desöfteren punktet man im 5er-Bereich, vor allem um die Staffelmitte herum sogar kontinuierlich. Andererseits boten gerade die ersten Episoden zuviel an Mittelmaß und darunter. Folglich trifft man sich wieder im Befriedigend. Ich bin gespannt, wie die kreativen Köpfe die finale Season nur mit der Hochzeit von Barney und Robin füllen wollen. Kommt es noch zum Streit? Will Ted als Ersatz ran? Mir schwant nichts Gutes.

Wertungsdurchschnitt: 4,77 Punkte (befriedigend)

2 Broke Girls (Season 2)

Werbetreibende würden die zweite Staffel um die Pleitemädchen wohl folgendermaßen anpreisen: „Hey Kids! Ihr fandet die erste Season von 2 Broken Girls krass-geil? Dann werdet Ihr die zweite genauso hart liken“. Die Show hält in der Tat ihr Niveau. Bleibt nur die Frage, ob einem das Niveau auch reicht. Ich für meinen Teil könnte exakt die selbe Kritik herunternudeln wie vor einem Jahr: Dass mir die freche Schnauze von Kat Dennings gefällt. Dass ich mich (wie bei S2E07: And The Three Boys With Wood) ein bisschen schäme, über manche derben Anzüglichkeiten sehr gelacht zu haben.

Dass die Nebenfiguren wie Han und Oleg arg schlimm platt sind. Dass mir jeder unlustige Auftritt von Sophie das Ziehen einer Wertung jenseits der 4,5 Punkte verdammt schwer macht. Dass viele Gags in der eigenen Selbstberauschtheit verpuffen.

Ich rechtfertige mich mal selbst mit folgender Weisheit: man könnte viel Schlechteres gucken. Wie etwa die letzten Staffeln von „Two And A Half Men“.

Wertungsdurchschnitt: 4,34 Punkte (durchschnittlich)

The Middle (Season 4)

„The Middle“ um die nette Durchschnittsfamilie Heck ist leider auch wertungsmäßig Durchschnitt geworden. Letztes Jahr noch gehobenes Befriedigend, davor noch mit „gut“ bewertet, weist der Trend weiter abwärts. Die Gründe? Meiner Meinung nach haben die Autoren sich mittlerweile an den Figuren abgearbeitet, vor allem an den stereotypen Kindern: Sue bemüht sich euphorisch und versagt, Brick ist der bücherlesende Außenseiter und Axl der coole Faule. Man kennt es mittlerweile. Dass die Dame des Hauses nicht mehr als erfolglose Autoverkäuferin, sondern als Zahnarzthelferin arbeitet, warf auch nicht so die großen Pointen ab. Denn ich mochte die kranke Clique im Autohaus. Bleibt noch Mike, dessen grummelnde Existenz ihn zu einem zeitlosen Charakter macht. Was die Serie aber nicht davor bewahrt, der Durchschnittlichkeit anheimzufallen.

Wertungsdurchschnitt: 4,33 Punkte (durchschnittlich)

Modern Family (Season 4)

Weiterhin ein Garant für gute Unterhaltung sind die Abenteuer der Pritchetts und Dunphys. Wobei nicht verschwiegen werden darf, dass die Wertung jedes Jahr ein bisschen weiter bröckelt. Noch kein Grund, Alarm zu schreien oder Phil Dunphys spülen- und treppenerprobte handwerkliche Fähigkeiten zu bemühen, um an der Qualitätsschraube zu drehen. Aber mir als Zuschauer fällt doch auf, dass ich die 6 Punkte gar nicht mehr gezogen habe, sich einmal gar eine 4,0 eingeschlichen hat und fünf Mal nur ein Befriedigend heraussprang. Der Rest: in weiten Teilen gut, mit gleich sieben sehr guten Episoden. Auch wenn dieses Jahr zum ersten Mal nicht der Sprung über die „Sehr gut“-Marke gelang – ich freue mich auf die nächste Staffel. Vor allem auf die neuesten Ausfälligkeiten von Lily, die für mich zu den besten Charakteren in dieser Saison zählt.

Wertungsdurchschnitt: 5,35 Punkte (gut)

New Girl (Season 2)

Ich bin wohl zu alt für „New Girl“. Zu ungeschmeidig, unhipp, nicht kool-indiehaft genug. Verstehste? Die schnellen Dialoge, die oft nur in sinnlosem gleichzeitigem Gebrabbel enden, treffen nicht meinen Humor. Schmidt finde ich weiterhin schrecklich, die Figuren manchmal arg von schlicht doofen Gedankengängen angetrieben, was auch für meine favorisierten Charaktere Jess und Nick gilt. Ein kleiner Lichtblick war da für mich der Auftritt der aus „Nurse Jackie“ bekannten Merrit Wever als ex-Freundin von Schmidt. Dass es auch anders geht, zeigen zwei Folgen, die mir gut gefielen (S2E10 Bathttub und S2E12 Cabin), der Rest drittelt sich in befriedigend, durchschnittlich und mäßig. Es sind eigentlich immer hoffnungsvolle Ansätze da, die im Laufe der knapp 22 Minuten allerdings zuverlässig versanden. Ich hoffe, dass mir der von der Show begeisterte Bloggerkollege bullion in seinem Review erklären kann, was ich falsch mache.

Wertungsdurchschnitt: 4,10 Punkte (durchschnittlich)

The Big Bang Theory (Season 6)

Läuft in gewohnten Bahnen wie die Erde um die Sonne, kann aber nicht mehr durch faszinierende Qualitätseruptionen wie früher auffallen. An die weibliche Verstärkung des Casts habe ich mich mittlerweile gewöhnt und kann mich mit Amy Farrah Fowler sogar sehr gut arrangieren. Bernadette? Gnaa, reden wir nicht drüber. Dass Koothrappali nun auch zwanghaft beweibt werden muss, war abzusehen. Aber so sehr ich Kate Micucci mag, zählten die Handlungsstränge mit ihr in ihrer Rolle als sozial noch schwerer gestörtes Mauerblümchen mit zu den Schwächen dieser Season. Insgesamt okay, aber die Sehnsucht nach mehr epic geekiness bleibt bestehen.

Wertungsdurchschnitt: 4,68 Punkte (befriedigend)

The Office (Season 9)

Es ist vorbei, die Bürotüren haben sich nach 9 Jahren geschlossen. Und ich fange direkt mit dem Positiven an: Das Finale hat mir richtig gut gefallen. Vor allem der Auftritt von Michael Scott mit dem dazupassenden Spruch trafen mich direkt in Herz und Zwerchfell. Jeder Charakter bekam ein Happy End verpasst oder zumindest das, was er verdient hatte. Natürlich ging es auch sentimental zu, wurde die Tränendrüse anvisiert mit Rückblenden und großen Momenten. Meine Empfehlung: wer die Show in richtig guter Erinnerung haben will, der möge sich die ersten vier, vielleicht fünf Staffeln anschauen und sich dann dem Finale widmen.

Aber ich muss auch die 9. Staffel bewerten und die war… zum Teil nur für sehr leidensfähige Bürogenossen erträglich. Größtenteils durchschnittliche Folgen, die an einem vorbeizogen, ein gutes Drittel der Saison hingegen unterdurchschnittlich bis kurz vor der Zufügung von Schmerzen beim Hinschauen. Immerhin konnte die Episode S9E17: The Farm eindrucksvoll zeigen, dass ein Spinoff mit Dwight K. Schrute und seiner Rübenfarm keinen echten Zugewinn für die Serienlandschaft ergeben hätte. Positiv in Erinnerung blieben: S9E09 Dwight Christmas, S9E19 Stairmaggedon und eben das erwähnte Finale, das mich anders als mancher Abschluss einer langjährigen Serie doch um einiges weniger rühren konnte, weil „The Office“ seinen Zenit schon lange zuvor erreicht hatte und der Weg hernach erschreckend deutlich nach unten führte.

Wertungsdurchschnitt: 3,98 Punkte (durchschnittlich -)

64 (Januar 2013)

3 Jan

2012 ist nun endlich weg, hier der Comedy-Seriencheck. Rumpelt im Reimaufbau, aber es rumpelt eben auch bei den Komödien, was die Wertungen angeht. Mehr dazu im Folgenden:

2 BROKE GIRLS (Season 2)

Fast alles wie gehabt bei der drallen Derben und der dürren Blonden. Es gibt einen zuckersüßen Boyfriend für die Letztere, aber ansonsten wird etwa der Asiate weiterhin ob seiner Körpergröße gedisst, der Koch redet nur vom Pimpern, der alte Schwarze bleibt ein cooler Zottel und Jennifer Coolidge als Sophie ist meiner Meinung nach weiterhin so lustig wie ein Kotzfleck auf dem Dekolleté. Für die guten Momente sorgen die teils deftigen Sprüche von Kat Dennings, die Gags setzen allerdings weiterhin auf einen Zündfaktor nach dem Motto: „Lasst alles raus, was Gutes wird schon dabei sein“. Die Show pendelt wertungsmäßig hauptsächlich zwischen durchschnittlich (4,0 Punkte) und befriedigend (4,5 Punkte). Ausnahmeausreißer nach oben sind aber auch mal drin.

Wertungsschnitt nach 12 Folgen: 4,43 Punkte (durchschnittlich)

30ROCK (Season 7)

30Rock ist meiner Meinung nach nur dann nicht gut, wenn folgende Figuren auftreten: Angie, die Frau von Tracy Jordan; Criss, der Freund von Liz Lemon; Dennis, der ex-Freund von Liz Lemon; Paul, der Freund von Jenna. Das schreit geradezu nach einer Beziehungsentrümpelung, aber dafür ist es wohl in der letzten Staffel etwas zu spät. Von den ersten 8 Episoden litten allerdings einige an den oben erwähnten Persönlichkeiten, was den Schnitt derzeit etwas noch unten zieht. Ansonsten folgt nun das obligatorische Lob, dass die Show es auch im siebten Jahr noch schafft, in vielen Momenten hinreißend komisch zu sein. Auch wenn die ganz großen Knaller fehlen, der Großteil der Episoden überspringt locker die 5,0 Punkte-Hürde und verdient sich daher ein „Gut“. Bestbewertete Folge bis dato: „There’s No I In America“. Ich werde diese herrlichen politischen Seitenhiebe wirklich vermissen.

Wertungsschnitt nach 8 Folgen: 4,86 Punkte (befriedigend)

BEN AND KATE (Season 1)

Ja, was die Rolle von Ben (Nat Faxon) anbelangt, kann man geteilter Meinung sein. Mir persönlich ging seine hibbelige Art nicht allzusehr auf die Nerven, ich fand den Cast gut besetzt und hatte die ersten Folgen wirklich meinen Spaß. Leider trudelt es ab der dritten Episode zunehmend mehr in die „ganz nett, ist okay, kann man gucken“-Spirale. Wobei diverse Vertreter der Comedyserien aktuell Schwierigkeiten haben, diese Wertungsstufe konstant zu erreichen. Ich bleibe dran, aber wenn die Show doch abgesetzt werden sollte, geht das Leben eben weiter.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,45 Punkte (befriedigend)

GO ON (Season 1)

Ein recht ähnlicher Verlauf zum obigen „Ben And Kate“. Ich gehöre weiterhin zu den Leuten, die den ewigen Chandler gerne auf dem Bildschirm sehen, aber: Go On ist wirklich nichts Besonderes. Die Therapiegruppe hat ein paar nette Charaktere wie den altersweisen blinden George oder die spanische Übermama Fausta, wohingegen Owen eher blass bleibt und im Gegensatz dazu Mr. K einfach zu übertrieben auf seltsam gepolt ist. Von den reichlichen US-Sportmetaphern und -anspielungen geht der Großteil an meinem europäischen Ohr vorbei; die Themen Tod, Verlust und Trauerverarbeitung halte ich weiterhin nicht für das Vorlagen-Nonplusultra, um eine Komödie drumherum zu schnitzen. Pendelt bei mir beständig zwischen 4,5 und 4 Punkten, ohne Tendenz nach oben. Gut möglich, dass der Matthew-Perry-Bonus irgendwann aufgebraucht ist.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,36 Punkte (durchschnittlich)

GUYS WITH KIDS (Season 1)

Für mich die größte Überraschung in diesem TV-Herbst. Ich ging mit ziemlich null Erwartung an die Show heran, weil das Thema so ausgelutscht wirkte wie der Daumen eines frisch schnullerentwöhnten Kleinkindes. Ein Überknaller ist es nun auch nicht geworden, aber: „Guys With Kids“ bietet einen durchweg sympathischen Cast, viele schön inszenierte Momente des elterlichen Stresses, tolle Buddy-Momente und natürlich den Nick-Sheila-Zwist, der in jeder Episode zelebriert wird. Insgesamt konnten sich die Kerle mit den Kindern nach eher mäßigem Start durchweg im befriedigenden Bereich halten, aber auch mit einer guten und einer sehr guten Episode („The Bathroom Incident“) punkten.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,60 Punkte (befriedigend)

HOT IN CLEVELAND (Season 3)

Gucke ich mehr aus Gewohnheit als aus echter Freude. So geht es mir bei Serien aus dem Hause TV Land generell. Man schaut rein, weil man immer irgendwelche altgedienten Showhasen herumhoppeln sieht, die nach dem Ende ihrer letzten großen TV-Serie keine Anschlussverwendung mehr gefunden haben (aktuelles Beispiel: Jay Harrington, der Ted aus „Better off Ted“ oder Heather Locklear). Aber die Geschichten und Gags sind dann doch zu bekannt und zu altbacken. Wer die vier älteren Damen in ihrer besten Form erleben will, möge sich die erste Staffel anschauen.

Wertungsschnitt nach 5 Folgen: 3,80 Punkte (unterdurchschnittlich)

HOW I MET YOUR MOTHER (Season 8)

Gemessen an meinen Ansprüchen die größte Enttäuschung bisher. Das hängt damit zusammen, dass ich die Beziehungskisten der einzelnen Figuren, sprich: Barney, Ted und Robin, für komplett uninteressant halte. Weil am Ende eh Barney und Robin zusammenfinden und Ted die titelgebende Mother halt irgendwann kurz vor Schluss der Serie kriegt. So habe ich das schon lange vorhergesagt und so wird es auch kommen. Der Rest besteht aus Scheingefechten, Trennungen aus hanebüchenen Gründen und romantischem Kuddelmuddel ohne Ziel. Vor allem die Figur des Barney Stinson hat meiner Meinung nach in den letzten Monaten ziemlich abgenommen, was ihre Unterhaltsamkeit anbelangt. Für die ganz hohen Wertungen reicht es schon seit einiger Zeit nicht mehr, nun schwingt man sich ab und an routiniert über die 5,0-Wertungsmarke, landet aber auch einige unschöne Ausrutscher nach unten. Letzte Season reichte es schon „nur“ für 4,75 Punkte als Schnitt, dieses Jahr droht es ähnlich zu werden. Es ist traurig, feststellen zu müssen, dass HIMYM in der Rückschau wohl ein bis zwei Staffeln zu lang gelaufen ist.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,45 Punkte (befriedigend)

LAST MAN STANDING (Season 2)

Die erste Folge der neuen Season war sensationell grottig. Übelste Republikaner-Wahlwerbung inklusive Demokraten-Bashing, ganz so, als hätte FOX NEWS die Episode gesponsort. Klar ist Tim Allen mit seinem Charakter ein waffentragender, dumpfer Konservativer mit Drang zur Natur, aber man konnte ihn dennoch gern haben. Was mir bei manchen Folgen derzeit allerdings immer schwerer fällt. Neben einer (ziemlich blassen) neuen Darstellerin für die älteste Tochter und einem dackelgleich treu guckenden Kinderdarsteller hat die Show nun zusätzlich den Vater des Enkelkindes etabliert, der als weinerlicher, verweichlichter Ökofuzzi- und Alles-Ausdiskutier-Loser angelegt ist. Wie sich ein glühender Tea Party-Anhänger nun mal den bösen Sozialisten oder einen Grünen-Wähler halt so vorstellt. Gefällt mir nicht, mag ich nicht. Auch die Folge rund um das Thema Religion stieß mir übel auf und wurde entsprechend wertungsmäßig abgestraft. Wenn es so weitergeht, fliegt die Show aus meiner Guckliste.

Wertungsschnitt nach 7 Folgen: 3,64 Punkte (unterdurchschnittlich)

MODERN FAMILY (Season 4)

Auf die Pritchetts/Dunphys und den Tucker ist halt einfach Verlass. Auch im vierten Jahr präsentiert „Modern Family“ als einzige Comedy-Show auf meiner Liste noch in regelmäßigen Abständen sehr gute Episoden. Wahrscheinlich dürften auch über die Staffel verteilt ein, zwei überragende Folgen drin sein. Wenn es dann doch mal nach nicht ganz so toll ist, langt es immer noch für ein „befriedigend“. Im Schnitt ist aber jede Folge gute Unterhaltung. Die Verleihungen der anstehenden Emmys und Golden Globes könnten angesichts dieser Vormachtstellung ein wenig langweilig ausfallen.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 5,30 Punkte (gut)

NEW GIRL (Season 2)

Findet ihr Schmidt auch so toll? Prima!

Ich nicht. Für mich der nervigste Charakter auch in diesem Jahr. Weshalb „New Girl“ weiterhin bei mir auf keinen grünen Zweig kommt. Überhaupt hat Zooey Deschanel ihren Schrägheitsbonus beständig abgebaut, denn dafür hat man ja Schmidt. Schmidt Schmidt Schmidt! Ha Ha FUN! Aber wohl nicht mehr lange in meinem Fernseher. Es sei denn, Nick oder von mir aus auch Winston kriegen mal ansatzweise gute Storylines aufgelegt.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,05 Punkte (durchschnittlich)

PARKS AND RECREATION (Season 5)

Hält zusammen mit Modern Family und 30Rock die Beständigkeitslanze des Comedybetriebs hoch. Die Charaktere sind ein Fest für sich, da braucht man stellenweise fast gar keine Dialoge zu schreiben. Ron Swansons Blick, wenn er eines von Leslies Projekten angehen soll. Leslie, wenn sie sich um politisch hochwichtige Angelegenheiten kümmert. Jerry, wenn er in eine peinliche Situation gerät. Andy, wenn er nachdenkt. Chris, wenn er etwas gefunden hat, was ihn begeistert. „Parks And Recreation“ hält weiterhin gut sein Niveau, obwohl ich gerne ein paar Mal öfter die 5,5 Punkte ziehen würde.

Wertungsschnitt nach 9 Folgen: 4,99 Punkte (gut)

RAISING HOPE (Season 3)

Hier ist der Gesamteindruck eher gemischt. Nach der sehr guten zweiten Staffel sind diesmal von den bisher gesendeten 10 Episoden über ein Drittel Durchschnitt bzw. sogar darunter. Bleibt dennoch eine liebenswerte Serie mit außergewöhnlichen Charakteren. Spätestens, wenn Hope zu sprechen anfängt, dürfte für einen Qualitätsschub gesorgt sein. Aber auch so könnte ich den Chances immer zuschauen, wenn sie ihre Welt und Sicht der Dinge erklären.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,45 Punkte (befriedigend)

SUBURGATORY (Season 2)

Da war ich knallhart, habe in den Saisoneröffner reingeschaut und leider keine Anzeichen gefunden, dass die Show den „Naja, ganz nett“-Rahmen verlassen könnte. Sicherlich hätte es da andere Serien aus meiner Liste treffen können und vielleicht greife ich nochmal auf „Suburgatory“ zurück, wenn ich andere Wackelkandidaten leid bin.

Sichtung nach einer Episode eingestellt

THE BIG BANG THEORY (Season 6)

Gefällt mir wieder richtig gut, muss ich gestehen. Ich habe an der Serie ja seit etwa Season 3 einiges zu bekritteln gehabt und freilich ist es in Mode, zu meckern, wenn eine Sendung große Zuschauererfolge feiert, aber: derzeit stimmt für mich das Verhältnis zwischen Geekfaktor, Sheldonscher Singularität und Beziehungskiste. Wobei der Start in die neue Staffel allerdings eher holprig ausfiel. Danach überzeugten die Wissenschaftler mit durchweg guten Testergebnissen.

Wertungsschnitt nach 11 Folgen: 4,96 Punkte (gut)

THE MIDDLE (Season 4)

Da ist wiederum eher der Wurm drin. Der Darsteller des kleinen Brick ist im Stimmbruch, die Show selbst kommt mir ebenfalls nicht recht in die Gänge. Es beschleicht einen als Zuschauer das Gefühl, dass den Autoren zu den – zugegebenermaßen eng charakterisierten – Kindern nichts mehr einfällt. Schon ein kleiner Rückschlag angesichts der letzten beiden Staffeln, in der „The Middle“ beständig ordentlich und ohne gravierende Ausrutscher nach unten punkten konnte.

Wertungsschnitt nach 10 Folgen: 4,25 Punkte (durchschnittlich)

THE OFFICE (Season 9)

Wer dachte, dass sich zur letzten Staffel der Bürocomedy etwas Tolles tun würde, den darf ich an dieser Stelle … genauso enttäuschen wie damals beim großen Reboot, nachdem Steve Carell den Chefsessel geräumt hat. Es dünnt weiterhin vor sich hin wie der kaltwerdende Kaffee in den Tassen, daran ändern selbst die zwei neuen Figuren aus der Praktikantenabteilung nichts. Bei Dwight blitzt es ab und an noch auf, Andy macht gerade mal Pause, was erstaunlicherweise auch nicht hilft und Pam/Jim sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Was soll’s, diese Staffel kriegen wir nun ebenfalls noch rum. Und wenn ich meinen Freunden erzähle, dass diese Show mal das Beste war, was das US-Fernsehen zu bieten hatte, glaubt mir das keiner.

Wertungsschnitt nach 9 Folgen: 4,17 Punkte (durchschnittlich)

THE SIMPSONS (Season 24)

Wird weggeguckt, weil „Futurama“ halt nicht läuft. Es ist die übliche Mischung aus befriedigendem Abnicken plus diversen, teils erschreckenden Langeweiler-Ausgaben, die selbst Auftritte von Gaststars nicht retten können. Ich warte auf den obligatorischen Ausrutscher nach oben, aber bisher kam nichts in dieser Hinsicht.

Wertungsschnitt nach 8 Folgen: 4,18 Punkte (durchschnittlich)

TWO AND A HALF MEN (Season 10)

Ja, ich habe die erste Folge gesehen. Ja, ich habe es bereut. Ja, ich stehe immer noch dazu, dass die Show mir mal richtig Freude bereitet hat. Aber das ist lange, lange her. Ich warte auf das Eingeständnis aller Beteiligten, dass man irgendwann um die siebte Season hätte aufhören müssen und der danach folgende Rest einfach nur langweilig bis hochgradig peinlich war.

Sichtung nach einer Episode eingestellt

WHITNEY (Season 2)

Läuft auch nicht gut. Wo ich in der ersten Staffel noch die Chemie der Hauptdarsteller untereinander lobte, stechen derzeit schwache Skripte, lahme Dialoge und entsprechend durchschnittliche Bewertungen an. Es scheint, als würde Miss Cummings sich aktuell in andere Projekte mehr investieren als in die Show, die ihren Vornamen trägt. Ein bisschen schade ist das schon.

Wertungsschnitt nach 4 Folgen: 3,75 Punkte (unterdurchschnittlich)

Bonus:

SHAMELESS (US) (Season 1)

Willkommen bei der Familie Gallagher, deren Oberhaupt Frank (William H. Macy) seine Invaliditätsrente versäuft und meistens auf dem Teppich oder irgendwo draußen herumliegt, während die älteste Tochter Fiona (Emmy Rossum) den Haushalt schmeißt und zusammen mit ihren Brüdern und einer Schwester das Geld für die anfallenden Rechnungen zusammenkratzt. Ebenfalls involviert: die sexsüchtigen Nachbarn Steve und Veronica, die Jacksons, deren Dame des Hauses Sheila seit Jahren sich nicht mehr aus den eigenen vier Wänden heraustraut und der arabische Gemischtwarenhändler Kash, der unter der Knute seiner weißen islamkonvertierten Frau steht und eigentlich ganz andere sexuelle Bedürfnisse hat.

Habe ich mir zu Weihnachten gekauft und bin aktuell sehr angetan davon. Skurrile Charaktere, allesamt in einem sozialen Brennpunkt gefangen, stets pleite, ein bisschen asig, aber eben auch verdammt clever, straßenschlau und mit einem Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie dann doch wieder sympathisch macht. Wo hierzulande eine derartige Familie höchstens im Rahmen einer Reality-Doku auf peinlichste Art vorgeführt werden würde, zeigt das ursprünglich aus Großbritannien stammende „Shameless“, wie man sich trotz einfachster Lebensumstände durchschlägt und zeichnet dabei Figuren, die dem Zuschauer immer mehr ans Herz wachsen. Läuft auf Showtime und spart daher nicht mit Sex, derben Themen und deftiger Sprache. Dafür versprüht es einen Humor, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Wenn dem Sozialdienst etwa statt der lange verstorbenen Tante, deren Rente Frank munter weiter bezieht, eine aus dem Altersheim entführte Oma aus dem Altersheim präsentiert wird. Oder das meist betrunkene Familienoberhaupt seine eigene Beerdigung inszeniert, um Schuldeneintreibern zu entgehen. Wen das immer noch nicht überzeugt, der sei drauf hingewiesen: vor allem Emily Rossum,  aber auch Laura Slade Wiggins und Shanola Hampton sind heiß und zeigen sich desöfteren recht freizügig. Das ist jetzt beileibe nicht der alleinige ausschlagende Grund, die Show zu mögen. Aber halt das berühmte Tüpfelchen auf das i.

Gesamtwertung: 5,50 Punkte (sehr gut)

1600 PENN (Pilot)

NBC probiert sich an einer Comedy rundum das Weiße Haus. Genauer gesagt um den etwas missratenen Präsidentensohn Skip (Josh Gad, „Back to You“), der mit seiner leicht trotteligen Art, aber dennoch großem Herzen Chaos in alles bringt, was seine Eltern (Bill Pullman und Jenna Elfman) nach geregeltem Protokoll ablaufen lassen wollen.

Schön, dass Bill Pullman nach „Independance Day“ nochmal das amerikanische Staatsoberhaupt gibt. Allerdings bräuchte es schon eine zünftige Alien-Invasion, um diese Show für mich witziger oder zumindest interessanter zu machen. Da hilft es auch nicht, dass mit Jason Winer ein gestandener Regisseur diverser „Modern Family“-Folgen mitwirkte. Oder mit Jon Lovett ein altgedienter Redenschreiber im Weißen Haus. Es reicht gerade mal für ein paar leichte Schmunzler, aber vor allem Josh Gads Bemühungen in der Rolle des großen Kindes habe ich schon tausendmal gesehen und den Rest des Casts so gut wie nicht wahrgenommen. Mein Bruder fand es hingegen okay. Aber der schreibt hier drin nicht die Wertungen.

Ersteindruck: 3,5 Punkte (unterdurchschnittlich)

57 (Mai 2012)

25 Mai

Eine Nachzüglerin reicht noch ihre vizepräsidiale Leistung ein und erhält zusammen mit dem Rest der Comedyserien das Jahresabschlusszeugnis. Dieses Jahr gab es leider kaum Streber, sondern viel Mittelmaß.

Veep

Neue HBO-Serie mit Julia Louis-Dreyfus, die einen ungeschönten Blick hinter die Kulissen des US-präsidialen Machtapparates wirft. Zum Leid von Selina Meyer geht es dabei leider nicht an den ganz großen Schalthebel, sondern ins Büro der Vizepräsidentin, die sich mit bedeutend kleineren hoheitlichen Aufgaben zu beschäftigen hat. Was freilich nicht ausschließt, dass Chaos, Versagen und Vertuschung die vorherrschenden Gäste sind. Wer die britische Serie „The Thick of It“ oder den Film „In The Loop“ kennt, weiß, worum es geht. Schnelle Dialoge, sich gegenseitig Beleidigungen zuzischende Berater, generell eine gute Portion Kraftausdrücke und die Erkenntnis, dass auch im Vorzentrum der Macht Murphys Gesetz sein Zuhause hat und der Präsident niemals anruft.

Mich freut es für Julia Louis-Dreyfus und den aus Arrested Development bekannten Tony Hale, dass sie wieder in einer Serie auftauchen.  Die Geschichten sind kurzweilig, in das politische Vokubular wie etwa die oft angesprochene „filibuster reform“ muss man sich als Zuschauer einarbeiten, dann steht dem Genuss allerdings auch nichts mehr im Wege. Läuft nach Sichtung der nur 8 Folgen umfassenden Staffel stabil auf der Wertungslinie „gut“. Für höhere Wertungsweihen müssten die menschlichen Verfehlungen wohl noch krasser und peinlicher sein oder die Dialoge mehr scharfzüngig wie seinerzeit im Klassiker „Yes, Minister“ statt pöbelnd.

Gesamtwertung: 5,15 Punkte (gut)
Anzahl hoher Einzelwertungen: 2x 5,5 Punkte

2 Broke Girls (Season 1)

Am Ende jeder Episode von „2 Broke Girls“ wird der aktuelle Kassenstand der beiden Restaurantfachbedienungen/Zuckerbäckerinnen eingeblendet. Ich hätte da zu Beginn durchaus ein kleines Trinkgeld spendiert, denn mit dem Piloten war die Hoffnung groß, eine freche neue Comedyshow in der Serienguckliste begrüßen zu können. Sicher, Figuren wie der russische Koch und der asiatische Besitzer sind von fast erschreckender Eindimensionalität, aber dafür sind sie ja auch nur Nebencharaktere. Die beiden titelgebenden Damen Max und Caroline, allen voran die dralle Kat Dennings mit ihren derben Sprüchen, brachten ordentliche Unterhaltung auf den Tisch. Auf Dauer verfuhren die Autoren allerdings zu oft nach dem „Hit or Miss“-Prinzip, sodass immer mehr Gags eher kalt als heiß serviert wurden. Ihre stärkste Phase hatte die Show etwa zur Halbzeit, ehe mit dem Auftauchen der polnischen Putzchefin Sophie (Jennifer Coolidge) mein Wertungsdaumen stetig oft nach unten ging. Sorry, aber mit dieser Figur konnte ich absolut gar nichts anfangen, ihre Witze sind zu fast 100% an mir vorübergezogen. Was bleibt ist eine Show, die doch eher lauwarmen Filterkaffee zusammenmischte als leckere Cupcakes.

Gesamtwertung: 4,21 Punkte (durchschnittlich)

30Rock (Season 6)

Eine verkürzte Staffel haben Liz Lemon und ihre TGS-Crew noch, danach senkt sich für 30Rock der Vorhang. Ich werde applaudieren und nicht müde werden zu betonen, dass es die Show trotz ihrer stattlichen Laufzeit immer wieder geschafft hat, Highlights zu setzen und ihr komödiantisches Niveau zu halten. Die Dialoge zwischen Jack und Liz sind immer wieder ein Ereignis, die Show hält Überraschungen bereit, sendet auch mal live, erfindet eigene Feiertage, Sendungen oder Charaktere und baut Folgen darum. Zugegebenermaßen sind ein paar eher langweilige Charaktere mit dabei wie Tracys Frau Jordan oder der Freund von Liz und für die absolute Höchstwertung hat es bei keiner der Folgen dieser Staffel gereicht. Aber sechs Mal „sehr gut“, fünf Mal „gut“ und acht Mal „befriedigend“ belegen, dass 30Rock auch dieses Jahr Qualität abgeliefert hat. Lediglich die Reality-TV-Hommage „Queen of Jordan 2“ hätte man sich sparen können.

Gesamtwertung: 5,13 Punkte (gut) 

Anzahl hoher Einzelwertungen: 6x 5,5 Punkte

Californication (Season 5)

Wie, Californication habe ich noch nicht abschließend bewertet? Tatsache. Man kann erahnen, weshalb es mich nicht dazu gedrängt hat. Denn die 5. Staffel brachte leider wieder kein Anknüpfen an die gute alte Zeit. Ich habe es ja schon zum Auftakt der Staffel geschrieben: Rapper haben in meinem Hank Moody-Rock’n’Roll-Coolness-Universum absolut nichts zu suchen. Weshalb ich bei den Szenen von Samurai Apocalypse leise in mein Motörhead-Stirnband geweint habe. Der Rest? Ach ja, Runkel macht sich wieder mal zum Affen, die Tochter hat einen Arschlochfreund, es gibt ein paar Brüste zu erspähen – nichts, was man nicht schon besser gesehen hätte. Immerhin funkeln die Sprüche des Meisters ab und an in den knapp dreißig Minuten einer Episode und lassen einiges an uninspirierten Momenten zuvor vergessen. Aber das Finale „Hell Ain’t A Bad Place To Be“ am Set von Samurais Film war so beschämend uncool und peinlich wie der neulich veröffentlichte Clip, in dem Tom Cruise „Pour Some Sugar On Me“ von Def Leppard nachsingt. Bin ich bei Season 6 noch dabei? Keine Ahnung. Da müsste man mich schon zum Ausgleich mit ein paar echten Rockstars als Gästen überzeugen.

Gesamtwertung: 3,92 Punkte (unterdurchschnittlich)

Community (Season 3)

Auf Community ist und bleibt Verlass. Auf meiner langen Liste der Comedyshows landet diese Show als einzige mehrere Volltreffer in meinem Humorzentrum. Es muss eigenlich nur zu Beginn eine Sprecherstimme eine Themenepisode ankündigen und schon kann ich beruhigt die Lachmuskeln vorwärmen. Denn sei es Horror, epische Kissenschlachten, Umzugsdramen oder eine fast komplette Sendung im Videospiel-Look der 90er Jahre – Community liefert Großartigkeit ab, die sich in dieser Art keine andere Comedyserie traut. Natürlich gibt es ein paar Aussetzer, die nicht ganz das Gütesiegel von 5 Punkten erreichen, dafür sind 3 von 4 Folgen gut bis überragend. Eine Quote, die auch dieses Jahr kein anderes Format geschafft hat. Ich bin gespannt, ob mit dem Rausschmiss von Showrunner Dan Harmon dieser Schnitt in der letzten Staffel erreicht werden kann.

Gesamtwertung: 5,86 Punkte (sehr gut)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 4x 6,0 Punkte / 6x 5,5 Punkte
Best Of Season: 3×05 Horror Fiction In Seven Spooky Steps, 3×07 Studies In Modern Movement, S3E14 Pillows And Blankets, S3E20 Digital Estate Planning

How I Met Your Mother (Season 7)

„Mutter, wir haben den Zenit überschritten“, müssten die beiden Kinder von Ted Mosby zu Beginn mal gemeinsam ausrufen. Und Recht hätten die kleinen Couchhocker damit. Leider. Denn im verflixten siebten Jahr sind den Autoren offensichtlich die Ideen ausgegangen.Das ewige „Ted sucht eine Frau, findet Robin, trennt sich von Robin aus immer seltsameren Gründen, probiert eine andere, aber die ist auch nicht die Mutter, also wieder von vorne“-Beziehungsprozedere ist mittlerweile nur noch langweilig geworden. Die alte FRIENDS-Lehre besagt doch unmissverständlich, dass sich am Ende alle in der Gruppe gegenseitig kriegen. Abseits dessen hat die Figur des Barney Stinson einiges an Witz verloren, seit er Stripperinnen die Treue schwört. Robin und der Seelenklempner? Nicht besonders ergiebig. Marshall und Lily überzeugten noch am ehesten, vor allem der erste Teil des Finales erinnerte an frühere Glanzzeiten.

Bleiben die Episoden ohne Beziehungstrara. Und auch dort hat „How I Met Your Mother“ deutlich Federn lassen müssen. Keine einzige legendär komische, nur adäquat mit sechs Punkten zu bewertende Folge stand diesmal zu Buche. Stattdessen löste die 4,5 (befriedigend) die 5 (gut) als Standardwertung ab. Diese Entwicklung hätte ich zu Beginn der Staffel so nicht erwartet. Es wird wohl wirklich Zeit, zu einem Ende zu kommen, bevor die Komplett-DVD-Box zu viel Füllmaterial enthält.

Gesamtwertung: 4,75 Punkte (befriedigend)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 3x 5,5 Punkte

Last Man Standing (Season 1)

Man mag Tim Allen und den an der Produktion Beteiligten fehlende Innovationsfreude vorwerfen, denn „Last Man Standing“ ist „Home Improvement“ in die Neuzeit transferiert und mit Töchtern statt Söhnen. „Keine Experimente“, könnte man als Untertitel dazuschreiben. Andererseits habe ich als Zuschauer mehr Freude an eingespielten Szenarien und Dialogen als an neuartigen Konzepten, deren Humor man nur versteht, wenn man den Drehbuchautoren persönlich kennt. Allein die Tatsache, dass ich alle 24 Episoden ohne Probleme wegsehen konnte (okay, die mit Kim Kardashian hat weh getan) spricht für die Show. Ich hatte nie das Bedürfnis, eine Folge auszulassen oder die Sichtung gar ganz hinzuschmeißen. Dafür bringt der ehemalige Heimwerkerkönig im Zusammenspiel mit seiner Familie oder am Arbeitsplatz dann eben doch ein paar Schmunzler ins Gesicht des Zuschauers. Harmlos, nett, familienfreundlich.

Wertung: 4,36 Punkte (durchschnittlich)

Modern Family (Season 3)

Auch in der dritten Staffel ein absoluter Selbstläufer, wenn auch wie schon in der vorigen Season die ganz überragenden Ausgaben des Familienabenteuers dünn gesät sind. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Mit der „neuen“ Lilly haben sich die Macher viele neue Türen geöffnet, um aus der Cameron/Mitchell-Story noch mehr rauszuholen. Mir gefiel die Episode „Little Bo Bleep“ dieses Jahr am besten, in der das kleine asiatische Mädchen eine tragende Rolle spielen sollte. Aber auch das Leinen-Drama in Disneyland war brüllend komisch. Die Show hat von den Figuren her einfach keine Schwachpunkte, als Zuschauer freut man sich jedes neue Kapitel im Leben der Pritchetts und ihren Lieben. Modern Family bleibt das sichere Highlight in einem eher von Durchschnittlichkeit geprägten Comedyfernsehjahr.

Gesamtwertung: 5,53 Punkte (sehr gut)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 1x 6,0 Punkte / 7x 5,5 Punkte

Best Of Season: 3×13 Little Bo Bleep

New Girl (Season 1)

Für mich die Comedy-Enttäuschung des Jahres. Zooey Deschanel finde ich prima, der Auftakt war super, die Dynamik mit der Männer-WG funktionierte. Von mir aus hätte man die restlichen 23 Folgen jede Folge Jess herumgeeken und gesellschaftlich anecken lassen, während die Jungs die Krise davon bekamen. Stattdessen stellte man die Kerle mehr in den Vordergrund, was ja eigentlich in Ordnung geht, denn schließlich definiert sich eine erfolgreiche Comedy nie über eine einzige Figur. Von den drei Männern fand ich aber Schmidt ungeheuer nervig und nicht witzig, während Nick und Winston nie die Momente auf den Leib geschneidert bekamen, um richtig wahrgenommen zu werden. Cece? Nett anzuschauen, aber nicht zum Lachen. Von der Protagonistin kamen auch eher große Augen und Schmollmund denn witzige Momente. Ich will nicht zu sehr meckern, schließlich gab es zu Beginn und später mit „Valentine’s Day“ und „The Landlord“ gute Folgen. Sehr gute oder überragende Episoden hingegen? Fehlanzeige. Meistens bewegte sich „New Girl“ bei mir im Bereich zwischen befriedigend und unterdurchschnittlich. Ein leider deutlicher Fall von zu wenig draus gemacht.

Gesamtwertung: 4,25 Punkte (durchschnittlich)

Parks And Recreation (Season 4)

Vielleicht die größte Überraschung aus der Abteilung „Sender entscheiden über die Zukunft ihrer Serien“: Parks And Recreation bekommt -anders als ebenfalls hochverdiente Serien wie 30Rock und Community- eine volle Order für die 5. Season. Meinen aufrichtigen Dank und Applaus, NBC! Denn die Verwaltungscomedy zeigt auch im vierten Jahr kaum Abnutzungserscheinungen oder Qualitätsschwankungen. Für die höchste Bürgerzufriedenheitsauszeichnungen hat es heuer zwar nicht gereicht, aber selbst Ron Swanson kann ob der Arbeit seiner Leute anerkennend den Schnurrbart über einem breiten Lächeln thronen lassen. Denn es gab keine einzige Episode, die mich als Leser und Besitzer des Pawnee-Stadtbuchs nicht mindestens zufrieden gestellt hat, die meisten waren gut bis sehr gut.

Gesamtwertung: 5,49 (sehr gut)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 8x 5,5 Punkte
Raising Hope (Season 2)

Die Überraschung der aktuellen Comedy-Saison. Mitte der ersten Staffel hatte ich die Show schon auf dem absteigenden Ast gesehen: die kleine Hope stand nicht mehr im Mittelpunkt, sondern wurde nur noch ab und an mal in die Szene reingeschnitten, die Geschichten waren eher öde, die Rolle von Oma „Maw Maw“ Chance wurde zu krass angelegt, als Zuschauer ging man eher mit skeptisch zusammengepressen Lippen denn herzerwärmt aus einer Folge. Zur zweiten Staffel läuft „Raising Hope“ allerdings wieder zu gewohnter Form auf. Die Chances mit ihrer simplen, aber doch so liebenswerten Art begleitet man gerne auf ihrem Weg zu einer Familie. Aber auch die Nebencharaktere und Gastauftritte sind sehr gut besetzt. Und am Ende wartet das allgemeine Wohlgefühl, wenn die Lektion der Folge angekommen ist. Bitte genauso weitermachen. Ach ja, das Finale war mir ein bisschen zu sehr übertrieben.

Gesamtwertung: 5,21 Punkte (gut)

Suburgatory (Season 1)

Das hätte was in der Art von „Gilmore Girls“ werden können. Wurde es aber nicht. Schade drum. Dabei mochte ich die Darsteller von der quirligen Jane Levy als Tessa Altman über den lockeren Daddy Jeremy Sisto und natürlich dessen Zahnarzt-Kumpel, den von mir immer wieder gern gesehenen Alan Tudyk. Was in der Mehrzahl der Folgen fehlte, waren gut erzählte Geschichten mit Spannung, Dramatik, Humor, Augenzwinkern. Immerhin kann sich „Suburgatory“ auf die Fahne schreiben, als eine der wenigen Comedy-Neustarts eine Episode mit „sehr gut“ bewertet bekommen zu haben (1×04 Don’t Call Me Shirley). Das Setting in der Vorstadthölle hätte einiges an komischen Situationen und Charakteren gebären können. Stattdessen blieb gerade ab dem letzten Drittel zumindest bei mir leider viel zu wenig hängen. Potenzial nicht genutzt.

Gesamtwertung: 4,36 Punkte (durchschnittlich) 

The Big Bang Theory (Season 5)

Jede Comedyserie fängt irgendwann mit Beziehungskrams an. Bei „The Big Bang Theory“ stand in der Hinsicht zunächst nur Penny und Leonard an, mittlerweile hat selbst Obernerd Sheldon sein weibliches Pendant gefunden. Ich selbst konnte mit Amy und Bernadette lange Zeit nichts anfangen, von der ersten Hälfte der Season gefielen mir eigentlich nur zwei Episoden gut (5×03 „The Pulled Groin Extrapolation“ und „5×09 The Ornithophobia Diffusion“), der Rest dümpelte im „Naja, geht so“-Fluss, inklusive einiger echter Absäufer. Dass es aber auch funktioniert, zeigten die zweiten 12 Episoden, wo sich Sheldon und seine Freunde doch noch knapp an die „gut“-Wertung herankämpften. Letztlich war es dem meiner Meinung nach lustlos dahingeschriebenen und inszenierten Finale zu verdanken, das unter dem Strich doch nur ein „Befriedigend“ steht. Bei keiner anderen Serie habe ich das Gefühl, dass innerhalb der Autorenriege so immens große Qualitätsschwankungen vorherrschen. Solange der Erfolg aber weiterhin allen Beteiligten Recht gibt, wird Showrunner Chuck Lorre wohl nichts daran ändern.

Gesamtwertung: 4,86 Punkte (befriedigend)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 1x 6,0 Punkte / 4x 5,5 Punkte
Best Of Season: 5×21 The Hawking Excitation

The Middle (Season 3)

Die Hecks liefen ja mal kurzzeitig hierzulande auf ZDFneo und funktionierten auch in der deutschen Synchronisation prima. Die Einschaltquoten waren wohl noch minimaler als es vom Sender schon gewohnt, die zweite Staffel wurde daraufhin im Nirwana versendet. Mir ein Rätsel. In den USA ist nun das dritte Jahr vorübergezogen und weiter bleibt „The Middle“ ein gern gesehener Gast in meinem Fernsehzimmer. Dieses Mal fehlen allerdings die hohen Wertungen, lediglich einmal zückte ich die 5,5. Gleichzeitig ist mit der Episode „Get Your Business Done“ die mit Abstand schwächste Ausgabe der Serie seit ihrem Bestehen hereingerutscht. Dennoch ziehen Frankie, Mike und die Kinder locker an vielen Comedyversuchen in diesem Jahr vorbei.

Gesamtwertung: 4,68 Punkte (befriedigend)

Anzahl hoher Einzelwertungen: 1x 5,5 Punkte

The Office (Season 8)

Ich fange mit etwas Positivem an: Hätte man die jeweiligen Intros der Episoden (also jene ersten Minuten bis zum Vorspann) zusammengeschnitten, die 8. Staffel wäre kurz, aber unterhaltsam geworden. Das muss man anerkennen, da hat man sich bemüht. Für die restlichen jeweils knapp 20 Minuten hingegen deutlich weniger. Ja, „The Office“ kann nach dem Ausstieg von Steve Carell den weiteren Abstieg nicht verhindern. Ich fange nicht wieder davon an, wie großartig die Show mal war und wie wenig davon geblieben ist. Das tut mir mittlerweile selbst weh zu lesen. Einen Reboot hätte man nutzen können, um sich neu zu positionieren, auf alte Stärken zu besinnen. Stattdessen installiert man neue Charaktere, die mehr seltsam als witzig (Robert California, James Spader) bzw. außer einem Akzent humormäßig nichts zu bieten haben (Nellie Bertram, Catherine Tate). Dwight Schrute bemüht sich, aber oft ist er nicht mehr absonderlich schräg, sondern einfach nur blöd. Pam und Jim bleiben blass, Andy Bernard wird mich nie überzeugen können und wo die Stärken von Gabe oder Kelly liegen, muss man mir auch erst mal erklären. Wertungsmäßig stehen drei guten Episoden gleich acht unterdurchschnittliche bis gar schlechte Episoden gegenüber. Der Rest ersäuft in Durchschnittlichkeit. Die 9. Staffel ist sicher, aber ich weiß wirklich nicht, ob ich dafür noch im Büro erscheinen soll. Denn es scheint dort jedes Jahr tiefer in die Krise zu gehen.

Gesamtwertung: 3,96 Punkte (unterdurchschnittlich)

The Simpsons (Season 23)

Wie war die Saison? Konnte man auch etwas anderes gucken außer der Halloween-Episode? War wieder viel Durchschnitt oder auch Schlechtes dabei? Die Antworten in Kurzform: Befriedigend. Die Halloween-Episode war erschreckend unspektakulär. Oh ja. Aber auch ein paar richtig gelungene Episoden. Als kleinen Fanservice schreibe ich jetzt die fünf Folgen hin, die ich mit „sehr gut“ bewertet habe. S23x05 The Food Wife, S23x06 The Book Job, S23x10 Politically Inept, With Homer Simpson und S23x12 Moe Goes From Rags To Riches. Dazu noch fünf gute Episoden, drei Mal befriedigend und der Rest – inklusive des groß angekündigten Finales mit Lady Gaga – eher verpassbar. Ein relativ ansprechender Jahrgang also, bei dem man natürlich die obligatorischen Ausfälle einrechnen muss.

Gesamtwertung: 4,63 Punkte (befriedigend)   

Two And A Half Men (Season 9)

Seit ich diesen Seriencheck schreibe, habe ich keine komplette Saison einer Show trotz teils überragend schlimmer Episoden bis zum Ende durchgehalten und bewertet. Man quält sich schließlich ja ungerne vor dem Fernseher, wo man sonst so schöne Stunden verbringt. Two And A Half Men hingegen habe ich geschafft. Oder… naja, eher hat mich Two And A Half Men geschafft. Denn die neunte Staffel stieß nach einem gefälligen Start mit reichlich Erinnerungen an Charlie rasant in die Tiefe und erkundete fortan neue Abgründe. Walden Schmidt ist im Vergleich zu Charlie Harper ein kindisches Riesenbaby, dem alles zufällt und der tölpelhaft und ohne Anstrengung oder Leiden durchs Leben kommt. Die Beziehung zu seiner verlorenen großen Liebe irrt und wirrt sich ohne eine Spur von Nachvollziehbarkeit durch mehrere Episoden. Alan Harper, gespielt von meinem Helden der Show, Jon Cryer, ist endgültig vom liebenswerten Loser zum volldeppenhaften Arschkriecher mutiert. Haushälterin Berta bekommt kaum Auftritte, noch weniger zünftige One Liner. Mama Evelyn Harper steht nun, weil es im Hirn der Autoren wohl schreiend schockierend komisch sein soll, auf ältere Frauen. Jake und Alans Freundin Lyndsey teilen sich beherzte Pups-Auftritte. Im Finale hätte ich beim Zusammenschnitt von Szenen mit dem jungen Angus T. Jones losheulen können angesichts dessen, was aus der Rolle des knuffigen kleinen Kerls geworden ist. Bewertungstechnisch sackte die Show gleich mehrfach die 2,5 Punkte ein, meine Note für körperliche Schmerzen beim Ansehen. Passable Gastauftritte und Jon Cryer, wenn er nicht zu hirnrissige Szenen spielen musste, verhinderten den ganz großen Absturz. Season 10 spar ich mir.

Wertung: 3,60 Punkte (unterdurchschnittlich)   

Es stehen noch aus:
Hot In Cleveland Season 3

Sichtung eingestellt:
Are You There, Chelsea? (nach 3 Episoden)
Bent (nach 2 Episoden)
Breaking In (nach 2 Episoden)
Episodes (nach einer Episode)
Free Agents (nach 3 Episoden)
House Of Lies (nach 3 Episoden)
How To Be A Gentleman (nach 3 Episoden)
Napoleon Dynamite (nach einer Episode)
Nurse Jackie (nach einer Episode)
Up All Night (nach drei Episoden)
Wilfred (nach drei Episoden)

Vom Sender vorzeitig abgesetzt

I Hate My Teenage Daughter (nach 7 Episoden)
Rob (nach 8 Episoden)

51 (September 2011)

26 Sept

Der Seriencheck mit etwas mehr als einer Handvoll brandneuer Serien und einem Kurzüberblick über diverse Staffelstarts:

2 Broke Girls

Zwei junge Kellnerinnen in einem eher schäbigen New Yorker Restaurant raufen sich trotz ihrer gegensätzlichen Charaktereigenschaften (hier rauhbeiniges Brooklyner Original mit dem Herz am rechten Fleck, dort eine Art Paris Hilton ohne Geld) zusammen. Wie der Titel erahnen lässt, sind beide mittellos, aber eben auch mit großen Träumen und auf der Suche nach dem Glück.

Laugh-Track-Comedy, die durch teils für amerikanische Fernsehverhältnisse deftige Dialoge auffällt. Wenn der dunkelhaarigen Max (Kat Denning) etwas auf die Eierstöcke geht, lässt sie das ihre Umwelt gerne ungeschönt wissen. Diese verbale Offenheit lässt sich sicher dadurch erklären, dass einer der Autoren bei „Sex And The City“ werkelte, erinnert allerdings auch an die damals erfrischend frechen Wortwechsel zu Beginn von „Two And A Half Men“. Kat Denning hat mit ihrer frechen Schnauze so schon einmal für ein Markenzeichen gesorgt, der Rest des Castes muss aufpassen, nicht im Hintergrund zu versinken. Ich fand den Piloten in Ordnung und bleibe für die nächsten Folgen dran.

Ersteindruck: 4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

New Girl

Sympathisch schräges, tollpatschiges Mädchen wirbelt nach einer spektakulär abgewickelten Beziehung eine Männer-Wohngemeinschaft durcheinander.

Die nächste One-Woman-Show, diesmal mit Zooey Deschanel in der Hauptrolle. Von der herrlich komischen Anfangsszene, in der sie in ihrer Rolle als Jess ihren baldigen ex-Freund bezirzt über die tränenreichen „Dirty Dancing“-Marathonsitzungen, der geekigen „Herr der Ringe“-Metapher bis hin zum Schluss-Gag mit dem „douchebag jar“ lebt die Show von Descanels liebenswerter Quirligkeit und Schusseligkeit. Den Auftakt darf man durchweg als gelungen bezeichnen, wobei ich allerdings den Großteil der mein Humorzentrum treffenden Gags schon zuvor im Trailer gesehen hatte. Es gilt abzuwarten, welche Dynamik sich aus dem Zusammenspiel Zooey und eingeschworene Männer-Clique (bei der in der zweiten Episode die Rolle von Damon Wayans Jr. neu besetzt werden wird) noch ergeben wird. Natürlich besteht bei einer derartigen Konzentration auf die weibliche Hauptrolle die Gefahr, dass sich mit fortlaufender Staffel die Einschätzung des Publikums in Bezug auf Miss Deschanel von „liebenswert flapsig“ hin zu „schlichtweg nervig“ wandelt. Für den Moment spreche ich aber eine uneingeschränkte Weitersehempfehlung aus.

Ersteindruck: 5 von 6 Punkten (gut)

Up All Night

Reagan und Chris, ein junges, erfolgreiches Paar bekommt ein Baby, das von nun ihren Alltag bestimmt und durcheinanderwirbelt.

Christina Applegate und Will Arnett mag ich beide. Sehr sogar. Insofern rechnete ich mir bei ihrem neuen Projekt „Up All The Night“ kurzweilige Unterhaltung aus. Klar, die Prämisse der Show hat einen ewig langen Bart, dennoch war ich guter Hoffnung, dass die beiden Comedyprofis das Beste daraus machen würden. Ich sollte mich irren.

Denn der Pilot war eine einzige witzlose Angelegenheit, so hart muss man das leider sagen. Hätte ich für diese Auftaktepisode nachträglich einen Laugh Track einbauen müssen, ich wäre wohl verzweifelt, denn es wollte so rein gar nichts passen oder stimmen. Gerade im Vergleich zu „Raising Hope“ oder „Modern Family“ wird das Thema „Familie mit Kind“ fast schon erschreckend gähnig angegangen. Der Nebenplot mit der anstrengenden Chefin der frischgebackenen Mutter (Maya Rudolph als spleenige Talkshowgastgeberin) sprach mich ebenfalls so gut wie gar nicht an. Immerhin: die zweite Folge war bereits deutlich besser, konnte aber immer noch nicht meine Anforderungen an solide Kömodienkost erfüllen. Meine Prognose: „Up All Night“ wird es schwer haben, sich zu halten.

Ersteindruck: 3 – 3,5 von 6 Punkten (mäßig – unterdurchschnittlich)

Free Agents

US-Remake einer englischen Comedy, in der zwei Mitarbeiter einer PR-Agentur etwas widerwillig in eine Beziehung geraten und diese vor ihrem beruflichen Umfeld geheim halten wollen. Mit Hank Azaria (The Simpsons, Huff), Kathryn Hahn (Crossing Jordan) und Anthony Stewart Head (Buffy, Free Agents UK) als britisch-schrulligem Chef.

Gefiel mir besser als „Up All Night“, Azaria und Hahn haben eine gute Chemie füreinander, aber es fehlt den Drehbüchern an der gewissen Portion Spritzigkeit, um mir die Show positiv im Gedächtnis zu behalten. Aus dem Spielplatz PR-Agentur müssten sich doch eigentlich ein paar gute Geschichten destillieren lassen. Bisher rangiert die Show bei mir eher unter der Rubrik „nett, zahm, harmlos“ und sollte sich das nicht in den nächsten Folgen nachhaltig ändern, entlasse ich für meinen Teil die Agenten in die Freiheit.

Ersteindruck: 3,5 – 4 von 6 Punkten (unterdurchschnittlich-durchschnittlich)

Whitney

Junges Paar ohne Trauschein, aber in langjähriger Beziehung, versucht seine Liebe füreinander neu zu entflammen.

Klassische Comedy mit Lachkonserve. Der Name Whitney Cummings war mir bis dato kein Begriff, erwähnenswert erscheint aber in dem Zusammenhang, dass die gute Frau bei „2 Broke Girls“ kreativ beteiligt ist. Für die erste Folge schmiss man die Hauptdarstellerin direkt in sexy Outfits, konnte aber auch davon abgesehen bei den Dialogen punkten: vor allem gefiel mir dabei Chris D’Elia in seiner Rolle als männlicher Gegenpart zu Whitney. Bei den Zuschauern scheint die Show allerdings bereits jetzt schon durchgefallen zu sein, wie die IMDB-Wertung von aktuell 3,7 Sternen zeigt. Keine Ahnung, woher diese Ablehnung herrührt, ich fand den Auftakt absolut in Ordnung und den Cast im Gegensatz zu vielen anderen neuen Produktionen ausgeglichen besetzt. Mein Herz schlägt aber eben auch noch für die altmodische Sitcom. Wird wohl am Ende in der Kategorie „gucken, solange es läuft“ landen.

Ersteindruck: 4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Person of Interest

John Reese, ein ehemaliger Agent und Mr. Finch, ein mysteriöser Wissenschaftler, arbeiten zusammen, um Verbrechen zu verhindern, bevor sie begangen werden. Ihr Hinweisgeber ist eine geheimnisvolle Maschine, die alles und jeden überwacht, aber nur die Sozialversicherungsnummer der in das Verbrechen verwickelten Person ausspuckt.  Immer auf der Spur der beiden offiziell für tot erklärten Ermittler: die örtliche Polizei in Form von Detective Carter.

Treffsicheres Casting gilt es vorab festzuhalten, denn Michael Emerson passt als Erfinder der Überwachungsmaschine und Drahtzieher der Ermittlungsarbeiten natürlich wunderbar in seine Rolle. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt, das Mantra des von ihm gewohnt wieselig gespielten Finch („Ich werde Ihnen immer die Wahrheit sagen“) umgehend anzuzweifeln und ich fresse einen Besen, wenn ich damit falsch liegen sollte. James Cavienzel als sein Partner ist für die Action zuständig und liefert diese auch mächtig eindrucksvoll ab. Ein wenig erinnert mich seine Figur an eine Mischung aus dem coolen, den Bösewichtern immer einen Schritt voraus agierenden Marshal Raylan Givens aus „Justified“ und Jack Bauer aus „24“ in seinen brachialen Momenten. Was schon mal definitiv keine schlechter Vorbilder sind. Ein netter Twist in der Geschichte, satte Action, immer ein kleiner Dunst an geheimnisvollem Schleier, viele offene Fragen über die Hintergründe der Figuren bilden zusammen einen sehr gelungenen Auftakt.

Ersteindruck: 5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

Fortsetzung folgt….

Und zum Schluss die Staffelstarts bekannter Shows in der Kurzbesprechung:

Fringe (S4E01)
Ich war verwirrt nach der ersten Folge, aber das ist bei Fringe ja durchaus beabsichtigt und insofern eher als gutes Zeichen zu werten. Die Autoren haben eine Art Reset eingebaut und dem Zuschauer teilweise einen Wissensvorsprung geschenkt (Existenz von Peter), teilweise aber auch komplette Ahnungslosigkeit (die Beobachter, die aktuelle Beziehung der beiden Parallelwelten) mit auf den Weg gegeben. Insgesamt ein guter Start und John Noble bleibt natürlich weiterhin der beste Wissenschaftlicher in und außerhalb eines Labors.
5 Punkte.

Dexter (S6E01)
Die vielleicht positivste Überraschung, denn der Season Opener hatte einfach alles, was ich an der Show brilliant finde: einen schockierenden Einstieg, wunderbar schwarzhumorige Voice Over, ein herrlich peinlicher Masuka, Action mit Debra, LaGuerta und Batista endlich wieder mit interessantem Plot, eine gute Portion Gore und mit Edward James Olmos einen zwielichtigen Gegenspieler im religiösen Wahn. Überhaupt scheint Religion in dieser Staffel eine größere Rolle zu spielen. Wenn das Thema weiter so behandelt wird wie in dieser Folge, kommt da noch etwas Großartiges auf den Zuschauer zu. Meine Wertung: endlich nochmal direkt zum Start volle 6 Punkte.

Modern Family (S3E01+02)
Läuft gewohnt prima und bleibt damit die beste Comedy, die die Zuschauer in den USA auch wirklich gucken. Der Kniff mit der neuen Lilly dürfte noch für einigen Spaß sorgen, der Cast ist eingespielt, die Drehbücher witzig, die Situationen komisch. Ty Burrell hat verdammt nochmal jede Auszeichnung verdient, die man ihm in den Weg wirft. Wertung: zwischen 5 und 5,5 Punkten.

The Middle (S3E01+02)
Allein für das Aufeinandertreffen von Patricia Heaton und Ray Romano muss man den Auftakt zur dritten Staffel schon gerne haben. Auch hier gilt: eingespieltes Team aus Autoren und Schauspielern, man kann die Hecks eigentlich mittlerweile überall hinschicken und hat seinen Spaß daran. Kommt natürlich nicht ganz an die Genialität von Modern Family heran, bleibt aber nicht allzu sehr dahinter. 5 Punkte.

How I Met Your Mother (S7E01+02)
Die wahrscheinlich letzte Season dieser wunderbaren Show steht an und ich kann mir nicht vorstellen, dass es an deren Ende einen Grund geben sollte, endlich die große Box mit allen Staffeln zu ordern. Bisher hat sich HIMYM trotz der langen Laufzeit sehr gut gehalten und die ersten Folgen geben keinerlei Anlass für den Gedanken, das sich daran etwas ändern sollte. Ich für meinen Teil kann mir schon sehr gut vorstellen, wie das Ende aussehen wird und bin mir recht sicher, dass die Story um die lange gesuchte Mutter letztlich eher mit einem augenzwinkernden Witz aufgelöst wird. Der Fokus bleibt auf den fünf Freunden und ihren Erlebnissen. Was dicke ausreichen dürfte, um eine weitere sehr gute Season abzuliefern. 5 Punkte für den Anfang.

Community (S3E01)
Die beste Comedy, die keiner sieht. Verstehe einer diese Amis. Da werden sie zum Start mit einer grandiosen Musical-Einlage gelockt und bleiben dennoch fern. Es ist noch ein wenig Luft nach oben, aber dafür zeichnen sich mit Vice Dean John Goodman und Chang als Hüter von Recht und Ordnung schon einige vielversprechende Chaosquellen ab. Zum Start glatte 5 Punkte.

The Office (S8E01)
Seufz. Man hätte die Ablösung von Michael Scott für einen fulminanten Neustart nutzen können. Und hat es nicht getan. Leider. Andy Bernard als neuer Chef ist alles andere als meine Traumbesetzung, da hilft auch James Spader als neuer CEO wenig. Es bleibt dabei: an die Großtaten der ersten vier Staffeln kommt die Show wohl nie wieder heran, keine der Figuren hat mich richtig überzeugen können. Und ohne den herzigen Pam/Jim-Moment am Ende wäre der Start bei mir wohl unterdurchschnittlich angekommen. So sind es 4 Punkte geworden. Und ein großer Seufzer.

Raising Hope (S2E01)
Als zu Beginn Kate Micucci mit der Ukulele auftauchte, hatte ich schon große Hoffnungen, doch der musikalische Einstieg erwies sich wie die gesamte Folge eher so, wie sich die Show seit der letzten Hälfte der ersten Staffel präsentierte: nett, okay, aber nicht mehr so herrlich anarchisch-witzig wie noch zu Beginn. Die kleine Hope ist etwas größer geworden, steht jedoch weiterhin eher selten im Mittelpunkt. Die Zeit wird zeigen, ob es bei dem Niveau bleibt. 4,5 Punkte.

Parks And Recreation (S4E01)
Selbstläufer dank toller Charaktere und einer Amy Poehler, der ich alleine für ihren Auftritt bei den Emmys sofort und ohne Zögern die Trophäe überreicht hätte. Die Story um Ann und die Gemächtbilder war für sich schon die 5 Punkte wert und dann bekommt Andy zum Ende gar auch noch einen Assistentenposten. Es wird wieder genug zu lachen geben in Pawnee.

The Big Bang Theory (S5E01+02)
Hier hat mich der Beginn doch ziemlich enttäuscht. Zu viel Beziehungskrams, zu wenig Nerdspaß. Mir scheint, als wollte Chuck Lorre seine Show nun noch mehr auf Massenappeal trimmen. Quotenmäßig scheint dieser Plan auch aufzugehen, aber ich als Fan der früheren Staffeln kann mit dieser Ausrichtung einfach nichts anfangen. Penny und die drei Wissenschaftler hatten drei Staffeln hindurch eine tolle Chemie, die weiteren Frauenrollen hätten meiner Meinung als Gastauftritte locker ihren Zweck erfüllen können. Naja, vielleicht wird der Geek-Faktor ja noch im Laufe der Staffel erhöht. Im Zweifel wird es Sheldon halt wieder richten müssen. Für den Anfang gibt es von mir aber nur 4 Punkte.

Two And A Half Men (S9E01)
Charlie ist tot. Obwohl ich mir da nicht so sicher wäre, wenn Rose die einzige Zeugin seines Ablebens sein sollte. Wie auch immer: es war ganz schön clever, den Reboot der Show zu Beginn von Jon Cryer und den ehemaligen Verflossenen von Charlie Harper bestreiten zu lassen. Meiner Meinung nach war es nämlich Cryer (und früher Angus T. Jones, als er noch putzig war) der die Show getragen hat. Und auch zum Start der mittlerweilen 9. Staffel für die besten Gags sorgt. Die Einführung von Ashton Kutcher ging soweit in Ordnung, aber es muss in Sachen Humor sicherlich noch mehr rüberkommen als dessen nackiges Herumgetapse durch die Wohnung. Im Vergleich zu stellenweise elendigen Folgen der 8. Season war das dennoch eine deutliche Steigerung. Traurig hingegen wieder einmal, was die Autoren mit Jake anzufangen wussten: er durfte sagen, dass er Hunger hat und danach kräftig furzen. Naja. Knappe 5 Punkte.

47 (Mai 2011)

27 Mai

Der 47. Seriencheck mit einer spektakulären Neuerung! Ab sofort erhält jede Serie, die ich über mehr als vier Episoden verfolgt habe, einen absoluten Abschlusswert. Und das funktioniert so: in meiner Datenbank beurteile ich jede Folge innerhalb einer Bandbreite von 1-6 Punkten (inklusive 0,5er-Schritten). Wer dabei 1-2 Punkte kassiert, beleidigt mich meist so gründlich in meinem Geschmack, dass er nicht über oben erwähnte vier Episoden kommt. 3 und 3,5 sind unter dem Schnitt, 4 durchschnittlich, 4,5 befriedigend, 5 gut, 5,5 sehr gut und 6 Punkte bilden die absolute Spitzenklasse.

Die durchschnittliche Wertung aller Folgen ergibt dabei zunächst nur einen Zwischenwert, denn alleine mit dieser Art der Berechnung wäre eine Serie mit 6 Punkten als Gesamtnote wohl ziemlich unmöglich. Deshalb verteile ich zusätzlich auf diesen Zwischenwert Bonuspunkte in Form von je 0,05 Punkten für jeden 5,5er bzw. je 0,1 Punkte für jeden 6,0er. Wer also Topunterhaltung liefert, kann auf diese Weise kleine Ausrutscher nach unten wiedergutmachen. Am Ende steht eine gnadenlos endgültige Prüfziffer, die zumindest ich ganz toll finde und die mir genau sagt, wo ich die jeweils aktuelle Saison einzuordnen habe. Hoffe ich mal.

30 Rock (Season 5)

Die Serie, die sich (weiterhin) immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Der Einfallsreichtum von Tina Fey und ihrem Autorenteam kennt keine Grenzen und versorgt auch die mittlerweile fünfte Staffel mit Comedyhighlights. Manches Mal allerdings wird der Grad an Absurdität etwas überdreht (wie etwa im diesmaligen Staffelfinale), die besonderen Episoden wie die Live-Show oder die 100. Folge konnten nicht die ganz hohen Wertungen einfahren, wie überhaupt im Gegensatz zu früheren Staffeln nur einmal mein Humorzentrum voll in die 6 Punkte getroffen wurde. Dahinter lauern allerdings gleich 8 sehr gute bzw. 7 gute Ausgaben der The Girlie Show with Tracy Jordan, was auch dieses Jahr wieder für eine insgesamt hohe Wertung ausreicht. Der Dampfer 30Rock trotzt damit weiterhin wacker der mit ansteigender Laufzeit rauer werdenden See, auch wenn die Kapitäne Lemon & Donaghy ab und zu das Steuerrad kurz entgleiten lassen.

Absoluter Wert: 5,50 Punkte / Anzahl an Höchstwertungen: 1 x 6,0 ; 8 x 5,5

Gesamtwertung: sehr gut

Top of the Show: S5E12 Operation Righteous Cowboy Lightning

Better With You (Season 1)

Eine der Überraschungen dieser Saison und wenn ich lese, dass es letzen Endes nicht für eine zweite Staffel gereicht hat, möchte ich direkt und sofort die Beziehung mit ABC beenden. Better With You ist eine sympathische, klassische Couple-Comedy, deren Pilot mich zugegebenermaßen ziemlich kalt gelassen hat. Drei Paare, eines jung verliebt und heiratswillig, eines länger zusammen und in wilder Ehe lebend und schließlich die steinalt verheirateten Eltern der beiden Töchter – das erinnert an Til Death mit Brad Garrett und Joely Fisher und übernimmt als running gag auch dessen vergleichende Szenen im jeweiligen Beziehungsstadium. Der Unterschied: im Laufe der Show hat jedes dieser Paare seine Highlights. Als erstes packen einen die Altstars Kurt Fuller und Debra Jo Rupp, mit der Zeit kommt vor allem Josh Cooke mit seinem humoristischen Talent immer besser zur Geltung und spätestens ab der Mitte mag man den ganzen Cast mit seinen Schrullen und Macken. Der hohe absolute Wert zeigt, dass sich die Show auf einem konstant guten Niveau bewegte, was ich beileibe nicht von allen neuen Comedys 2010/2011 behaupten kann. Nur als Vergleich: Hätte sich ABC zwischen Mr. Sunshine und Better With You entscheiden müssen, wäre nach meiner Wahl Chandler draußen geblieben. Wirklich schade drum.

Absoluter Wert: 5,40 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 2 x 6,0 ; 4 x 5,5

Gesamtwertung: gut

Top of the Show: S1E12 Better With A Cat, S1E20 Better With Crying

Breaking In (Season 1)

Kein Glück für Christian Slater, auch sein dritter Anlauf, als Seriendarsteller Fuß zu fassen, scheint in der frühzeitigen Absetzung zu enden. Breaking In ist allerdings dann auch zu schwach, um im Haifischbecken der Comedyserien zu überleben. Die Show leidet stellenweise deutlich an der übertrieben aufgetragenen Lässigkeit und Coolness, der Freund der Schlossknackerbraut nervte mich schon direkt mit seinem ersten Auftreten und Bret Harrison spielt mal wieder genau den Typen, den er schon in Reaper und That 70’s Show verkörperte. Auf der positiven Seite: Slater mit ein paar netten Sprüchen und einige richtig gelungene Geek-Referenzen (Star Wars, Star Trek, Goonies, Tron). Im Endeffekt aber doch zu wenig, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Absoluter Wert: 4,14 Punkte 

Gesamtwertung: durchschnittlich

Chuck (Season 5)

Wenn ich mit der Sichtung einer Show hintendranhänge, dann stimmt irgendetwas nicht. Bei Chuck lagerten stellenweise bis zu fünf Episoden auf der Wartehalde – eine vor ein paar Jahren noch undenkbare Situation, da freute ich mich auf jedes neue Abenteuer wie der Beißer auf James Bond. Aber mittlerweile hat man das Gefühl, so ziemlich alles gesehen zu haben, der Trend zur aufkommenden Serienmüdigkeit lässt sich nicht verleugnen. Woran es lag? Nun, das Auf und Ab der Agentenbeziehung wirkte gekünstelt und kam beileibe nicht an die frühere „Kommen Sie zusammen?“-Spannung heran, die Suche nach Chucks Mutter mit all ihren bemühten Wendungen rundum das Volkoff-Imperium entfachte wenig Kribbeln, zu oft hatte man zudem schon eine als mögliches Finale konzipierte Episode gesehen. Wo früher Topmission an Topmission aneinandergereiht wurde, schlich sich nun also auch Durchschnittliches ins Hauptquartier. Wobei es oft so war, dass die Folgen entweder rockten oder so begeisternd wirkten wie das Buymore-Personal, wenn Arbeit ansteht. Natürlich besaß die Show weiterhin genug Charme, Witz, attraktive Frauen und Geekyness, dass es für ein „sehr gut“ als Abschlussnote reichen würde, wenn auch weniger deutlich als gewohnt.

Das war meine Einschätzung, bevor ich die letzten drei Folgen der Saison sah. In eben jenen läuft Chuck zu absoluter Hochform auf: ein respektabler Twist um den Agenten X, putzigster Nerd-Humor, augenzwinkernde Momente und ein rundum gelungenes Happy End-Finale mit witzigem Ausblick auf die wohl wirklich endgültig letzte Staffel. Ach, ich freue mich doch wieder drauf.

Absoluter Wert: 5,87 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 5 x 6,0 / 7 x 5,5

Gesamtwert: sehr gut

Top of the Show: S4E02 Chuck Versus The Suitcase, S4E10 Chuck Versus The Leftovers, S4E14 Chuck Versus The Seduction Impossible, S4E23 Chuck Versus The Last Details, S4E24 Chuck Versus The Cliffhanger

Community (Season 2)

Die von der Zahl der absoluten Highlights her beste Comedy-Show des Jahrgangs, da lasse ich mich jetzt auf keinerlei Gruppendiskussion ein. Wie das Team um Dan Harmon immer wieder wahre Perlen der Unterhaltung in ein 20-minütiges Sendeschema presst, verdient eine Auszeichnung jenseits kommunaler Bildungsstätten. Die Halloween-Episode, das Paintball-Western-Drama, die Mutter aller Rückblickfolgen, das Dungeons & Dragons-Epos – allesamt Klassiker, für die ich sofort den Doktorhut in den Ring geworfen hätte. Meta-Zeremonienmeister Abed hat hier mit seinen Mitstreitern wieder alles im Griff. Damit Pierce aber wieder etwas zu meckern hat, verweise ich auf die Handvoll lustloser Episoden, die die Show an der absoluten Höchstwertung vorbeischrammen lassen. Oder ich habe die darin besiedelte Anspielungsebene schlicht nicht verstanden. Mein Tipp: für solche Folgen einfach Soloauftritte von Mr. Chang oder Dean Pelton einbauen, dann klappt es zur Staffel 3 auch mit der Höchstpunktzahl. Von mir aus bräuchte diese Serie nie einen Abschluss zu schaffen.

Absoluter Wert: 5,88 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 4 x 6,0 ; 9 x 5,5

Gesamtwertung: sehr gut

Top of the Show: S2E06 Epidemiology,  S2E14 Advanced Dungeons & Dragons, S2E21 Paradigms Of Human Memory, S2E24 For A Few Paintballs More

Fringe (Season 3)

Es passiert höchst selten, dass eine Show einen solchen Qualitätssprung hinlegt wie Fringe. Man beachte, wie ich den Begriff Quantensprung umschifft habe, weil dieser unter wissenschaftlichen Laien immer falsch angewandt wird. Dr. Walter Bishop wäre stolz auf mich und würde mir spontan eine bunte Stange Lakritze anbieten. Hatten die ersten beiden Seasons immer wieder storymäßige Ausfälle zu bieten (was mich letztes Jahr noch zu der Idee veranlasste, sich die besten Folgen einer DVD-Box selbst zusammenstellen zu dürfen, zusätzlich mit den schönsten Bloopers, ekligsten Herumschnippeleien und einem Minilabor inklusive Kuh nebst aufklappbarem Altar zur Huldigung von John Noble), ist dieses Mal alles auf einem Qualitätslevel. Wer immer auf die Idee gekommen ist, die Abenteuer der Fringe Division auf ein Paralleluniversum auszudehnen, darf einmal in den Isolationstank und eine Emmy-Verleihung zu seinen Ehren miterleben. John Noble hätte eine reale Nominierung spätestens mit dieser Saison verdient. Die Folgen sind dermaßen grandios, dass ich sogar die „Olivia redet wie Spock“-Nummer nach einem kurzen Kopfschütteln lustig fand. Zum Schluss noch ein Finale mit einem Schlusspunkt, der in seiner Wunderlichkeit an beste LOST-Zeiten erinnerte. Die perfekte Mischung aus Mystery, Weltuntergang und Humor. Selbst schwächere Folgen sucht man vergebens, was in einer wohl für einige Zeit unerreichbaren absoluten Wertung deutlich wird.

Absoluter Wert: 6,21 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 4 x 6,0 ; 9 x 5,5

Gesamtwertung: überragend

Top of the Show: S3E05 Amber 31422, S3E06 6955 khZ,  S3E15 Subject 13, S3E18 Bloodline

How I Met Your Mother (Season 6)

Kids, i don’t care anymore about how i met your mother. Deal with it!

Ich warte wirklich auf diesen Einstieg, das kann eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein. Selbst die Autoren gönnen sich da einen Spaß, wie im Saisonfinale mit der kurzzeitig gezeigten, aber natürlich falschen Mutter. Die Show ist weiterhin spaßig, die Charaktere durch die Bank liebenswert und wer sich wie ich durch ein paar Episoden Mad Love gequält hat, weiß erst richtig wieder zu schätzen, was er an Barney, Ted, Marshall, Robin und Lily hat. Die paar durchschnittlichen Ausreißer werden immer wieder durch legendär komische Episoden wettgemacht und selbst auf der dramatischen Ebene konnte man -Stichwort: unerwarteter Todesfall- punkten (auch wenn ich die unmittelbar danach folgende Episode als schwächste der Staffel empfand).

Absoluter Wert: 5,71 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 3 x 6,0 ; 7 x 5,5

Gesamtwertung: sehr gut

Top of the Show: S6E04 Subway Wars, S6E10 Blitzgiving, S6E13 Bad News

Justified (Season 2)

Marshall Raylan Givens ist auch dieses Jahr wieder heißer Anwärter auf den „coole Sau“-Award der US-Fernsehsaison. Der Mann fährt einen schicken schwarzen Schlitten, trägt lässig wie kein anderer seinen Stetson, bringt die Bösewichter mit Einzeilern ins Schwitzen und setzt seine Pistole gegen die Hinterwäldler Kentuckys ein, ohne groß nachzufragen. Da passt es schon ins Bild, dass Darsteller Timothy Olyphant in Rango dem animierten Clint Eastwood seine Stimme lieh. In der zweiten Staffel geht es düsterer zu, es fehlen mir etwas die auflockernden Episoden der ersten 13 Folgen, dafür bekommt der Zuschauer als durchgängigen Storybogen ein spannend inszeniertes Drama, an dessen Ende nur wenige Figuren unverletzt bleiben. Und der Boden für den Ärger in Staffel 3 ist schon beackert. Starke darstellerische Leistungen gibt es von Jeremy Davies (LOST) und Margo Martindale (Dexter) zu vermelden, das Qualitätsniveau ist durchgehend als gut einzustufen. Allerdings hätte ich mir mehr noch ein paar sehr gute Folgen wie jene zu Beginn bzw. zum Ende hin gewünscht. An den überragenden Piloten „Fire In The Hole“, den ich an dieser Stelle nochmals jedem Serienfan ans Herz legen kann, kommt allerdings keine Episode dieser zweiten Season heran. Wie üblich empfiehlt es sich auf Seiten wie addic7ed.com die passenden Untertitel zu laden, um vor dem dahingeschnodderten Dialekt der Hillbillies nicht gleich die Waffen strecken zu müssen.

Absoluter Wert: 5,15 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 3 x 5,5

Gesamtwertung: gut

Modern Family (Season 2)

Die beste Comedyshow der letzten Saison enttäuscht auch dieses Jahr nicht. Es bleibt bei dem wunderbaren Kniff, dass von den kleinen Dramen rumdum um die drei Familien mindestens eines den direkten Weg ins Zwerchfell findet. Seien es die humorigen Macken der Dunphys, der Delgado-Pritchetts oder der Pritchett-Tuckers: den witzigsten Clan der Woche stellt mit schöner Regelmäßigkeit Modern Family. Das spiegelt sich auch bei den Punkten wieder, wo ich als schlechteste Bewertung gerade einmal ein „befriedigend“ verteilen musste, der Rest war gut bis überragend. Mit dem kleinen Unterschied, dass das Prädikat dieses Mal deutlich seltener (sprich: nur einmal) von mir gezückt wurde als noch in der ersten Staffel. Auch das Finale blieb etwas hinter dem letztjährigen zurück. Die Folge dieses Meckerns auf hohem Niveau:

Absoluter Wert: 5,83 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 1 x 6,0 ; 10 x 5,5

Gesamtwertung: sehr gut

Top of the Show: S2E19 The Musical Man

Outsourced (Season 1)

Ja, ich habe es bis zum Ende gesehen. Nein, es hat nicht durchgehend Spaß gemacht. Bei weitem nicht. Viele Witze waren so lustig wie Plastikkotze auf der Kindergeburtstagstorte, um mal ein Bild aus dem Scherzartikelbereich zu wählen. Mein Bruder ist aber ein beinharter Fan von Gupta geworden und wollte daher jede Episode sehen. Neben ihm könnten von mir aus die Charaktere Rajiv und Charlie (alias Diedrich Bader) gerne in Nebenrollen anderer Projekte wiederauferstehen. Der Rest darf ruhig weiterhin relativ unbemerkt in Indien bleiben. Zurecht nach einer Staffel abgesetzt, denn für die große völkerverbindende Bespaßung hat es einfach wirklich nicht gelangt.

Absoluter Wert: 3,70 Punkte

Gesamtwertung: unterdurchschnittlich

Parks And Recreation (Season 3)

Bürgerinnen und Bürger dieser Welt! Pawnee bleibt eine Reise wert. Erleben Sie Ron Swanson, wie er Verwaltung einfach mal Verwaltung sein lassen kann und dies auch unablässig tut. Leslie Knope im Kampf um Bürokratie, Liebe und anderen Peinlichkeiten. Tom Halverford in seiner sagenumwoben hippen Discoklitsche. April und Mark, das Vorzeigepaar mit ohne Durchblick in allen Lebenslagen. Jerry, der die schönsten Bilder malt, infolge liebevollen Mobbings aber meist zu wenig zu Wort kommt. Und natürlich Li’l Sebastian, aber jetzt versagt mir die Stimme vor Schmerz und Anrührung….

Ich liebe die Charaktere von Parks And Recreation! Da schreiben sich die Geschichten quasi von selbst und gefallen in jeder Episode. Wo andere Shows in manchen Episoden absacken, liefern Amy Poehler und Kollegen durchgehend hohe Qualitätsarbeit. Also quasi das Gegenteil von dem, was ihre Charaktere anstellen. Die Neuzugänge der Saison, Adam Scott und Rob Lowe, ergänzen die Truppe dezent, aber perfekt. Bitte jetzt schon Akten anlegen für mindestens drei neue Verwaltungsjahrgänge.

Absoluter Wert: 5,61 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 2 x 6,0 ; 5 x 5,5

Gesamtwertung: sehr gut

Top of the Show: S3E02 Flu Season, S3E11 Jerry’s Painting

Raising Hope (Season 1)

Die Show, deren Leistungskurve nach großartigem Start immer mehr ein Stückchen mehr nach unten ging. Als großer Fan von My Name Is Earl (dritte Season ausgenommen) war ich hocherfreut über das neue Projekt von Greg Garcia. Wieder sozial nicht überragend integrierte, aber liebenswerte Figuren. Wieder Geschichten mit Herz. Obendrauf noch ein schnuckeliges Baby und ein ahnungsloser Teenagervater als Hauptdarsteller, für genug Unterhaltungsstoff war also gesorgt. Leider schien die kleine Hope am Ende doch zu wenig an schauspielerischer oder stuntbezogener Performance aufbieten zu können, denn das Baby rückte immer mehr in den Hintergrund und bekam schließlich nur noch kurze Giggel-Szenen. Aus „Raising Hope“ wurde so „The Crazy Family Chance“, der Spaßfaktor sank von hoch auf ganz nett. Für die zweite Staffel erhoffe ich mir mehr Stories um die suboptimale Kindererziehung und weniger Maw Maw-Peinlichkeiten.

Absoluter Wert: 4,79 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 3 x 5,5

Gesamtwertung: befriedigend

The Big Bang Theory (Season 4)

Durchgängiges Höchstniveau ist bei den verfilmten Sozialstudien der vier Nerds aus Big Bang Theory leider auch nicht mehr zu erwarten. Obwohl der Auftakt allerbeste Unterhaltung bot und mir richtig Hoffnung machte, die Schwächen der dritten Staffel auszubügeln. Danach aber schlichen sich immer wieder Episoden ein, bei denen mir die eingespielten Lacher für das Gebotene deutlich übertrieben vorkamen. Eventuell ein Fehler in der Lorre/Prady-Skript-Routine, vielleicht sollte Wolowitz da mal drüberschauen. Trotzdem wirft die Wissenschaftswerkschau immer wieder richtige Highlights ab, in denen das Nerdtum triumphiert und die SciFi/Fantasy-Anspielungsmaschinerie korrekt kalibriert ist. Was den Overflow an weiblichen Neuzugängen im Cast angeht, hätte mir Penny weiterhin genügt. Bernadette finde ich ziemlich überflüssig, Amy doppelt zu sehr Sheldon und Priya dürfte schnell in Vergessenheit geraten (ich musste eben selbst den Namen nachgoogeln).

Absoluter Wert: 5,31 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 2 x 6,0 ;  6 x 5,5

Gesamtwert: gut

Top of the Show: S4E01 The Robotic Manipulation, S4E02 The Cruciferous Vegetable Amplification

The Event (Season 1)

Rasend schnell gestartet ist dieser 24-Mystery-Hybridbolide, wurde dann aber durch eine mehrmonatige Pause ausgebremst, verfing sich in teils übergroßen Logikschlaglöchern und rollte schließlich aus, weil die Fahrbahn zu Ende war. Ich mochte The Event zu Beginn mit seiner flotten Inszenierung, den nicht allzu lange verzögerten Auflösungen diverser Geheimniskrämereien, der Action und den mysteriösen Außerirdischen. Was NBC dann geritten hat, die Show wegen der fehlenden Zuschauer für gut 14 Wochen aufs Abstellgleis zu stellen, statt direkt abzusetzen, ist mir ein Rätsel. Mit dem Wissen, dass nach einer Staffel Schluss sein würde, erlahmt natürlich die Spannung und das Interesse. Erschwerend kam hinzu, dass nach der Pause der Sack mit den funkelnden faulen Eiern aufgemacht wurde, so dass man als Zuschauer am besten gar nicht mehr über das Gesehene nachdachte. Wirre Entscheidungen, unlogische Wendungen, zufällig passend gemachte Situationen – was bei 24 wegen der tickenden Uhr noch in einem bestimmten Rahmen gnädig übersehen werden konnte, brach nun in geballter Form über die Show herein. Wer bis zum Ende dranblieb, erhielt als Belohnung immerhin eine saubere Auflösung der Geschichte und eine dramatische letzte Bildeinstellung. Die symptomatischerweise gleichzeitig auch das Erzählgerüst für das heraufbeschworene Weltuntergangsszenario in Frage stellte. So bleibt von The Event nur die erwähnenswerte darstellerische Leistung von Zeljko Ivanek in der Rolle des Präsidentberaters Blake Sterling übrig.

Absoluter Wert: 4,72 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 3 x 5,5

Gesamtwertung: befriedigend

The Middle (Season 2)

Dieter Thomas wäre stolz, denn die Hecks sind wieder ein Stückchen höher in meiner Serienhitparade geklettert. Liebenswertes, grundehrliches Mittelstandsfamilienchaos aus Indiana mit der wunderbaren Patricia Heaton und dem kauzigen Neil Flynn als herrlich geplagtes Elternpaar stehen auf dem Programm. Im Vergleich zur ersten Season hat sich die Anzahl der hochbewerteten Folgen gleich vervierfacht, auch wenn es noch nicht für die oberste Wertung gelangt hat. Aber wie ich Sue Heck kenne, wird sie alles daran setzen, diese Trophäe zu erreichen und sei es allein durch Ausdauer und Beharrlichkeit. [Beharrlichkeit]

Absoluter Wert: 4,97 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 4 x 5,5

Gesamtwertung: gut 


The Office (Season 7)

Das Bemühen war da, in der letzten Staffel mit Steve Carell den Fans nochmals etwas zu bieten. Gerade die abschließenden Folgen hatten köstliche Momente, die an die guten alten Bürozeiten erinnerten (Creed Bratton und Dwight Schrute als Manager, wunderbar!). Demgegenüber standen jedoch in erschreckend hoher Zahl Langeweiler, die selbst Toby wie einen Dynamiker wirken ließen. Ich kann immer noch nicht verstehen, weshalb man die gut funktionierenden Charaktere der ersten drei Staffeln nicht weiterhin bedient, sondern Figuren wie Gabe, Andy, Holly, Jo Bennett oder Erin eingebunden hat, die zumindest bei mir überhaupt nicht gezündet konnten. Für den neuen Chef wünschte ich mir, dass er das Personal abbaut und mit bürgerlichem Namen Ricky Dene Gervais heißt. Aber daran zu glauben fällt mir schwer. Reinschauen werde ich sicherlich in die 8. Season, es kann aber gut möglich sein, dass ich diesmal nicht bis zum Ende dranbleiben, sondern eher die dritte Staffel nochmal anschauen werde.

Absoluter Wert: 4,57 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 3 x 5,5

Gesamtwertung: befriedigend

The Simpsons (Season 22)

Die 20. Season war eine Ausnahme, dieses Jahr kann ich wie schon das Jahr zuvor den selben Textkasten verwenden. Zwei Must-See-Episoden (darunter natürlich die Treehouse of Horror-Ausgabe), nur vier gute und keine einzige sehr gute Folge, der Rest zwischen okay und erschreckend uninspiriert. Das Mittelmaß regiert, was sich letztlich auch in der Wertung ausdrückt. Die Simpsons bleiben die Show, die ich mir jedes Jahr komplett anschaue, obwohl sie die meisten unterdurchschnittlichen Folgen im Angebot hat. Nur wer sich über zwei Jahrzehnte einen Publikumsstamm sichern konnte, kann es sich erlauben, eine Saison mit einem derart lahmen Finale wie „The Ned-liest Catch“ abzuschließen. Besserung für die Fans der gelben Familie bringt wohl wirklich erst der nächste Film.

Absoluter Wert: 4,47 Punkte / Anzahl an hohen Wertungen: 2 x 6,0

Gesamtwert: befriedigend

Top of the Show: S22E04 Treehouse of Horror XXI, S22E08 The Fight Before Christmas

Bewertungen 

6 Punkte = überragend, Must See TV
5,5 Punkte = sehr gut, Einschaltpflicht
5 Punkte = gut, Mattscheibenglanz
4,5 Punkte = befriedigend
4 Punkte = durchschnittlich
3,5 Punkte = unterdurchschnittlich
3 Punkte = mangelhaft
2,5 Punkte = not worth seeing
2 Punkte = sofort absetzungswürdig

1,5 Punkte = weshalb schau ich das überhaupt?

1 Punkt = schockierend schlecht

43 (November 2010)

27 Mai

Die 43. Ausgabe des Serienchecks diesmal mit einem sehr beachtenswerten Neustart und einem Überblick plus kurzer Bestandsaufnahme über die Shows, die ich verfolge bzw. verfolgt habe.

The Walking Dead

Neue aMC-Serie zu einem Thema, das uns alle betrifft, nämlich Zombies. Es ist die ganz alltägliche Geschichte von Sheriff Deputy Rick Grimes: morgens steht er noch gemütlich auf, beballert amtlich einen fliehenden Bösewicht, fängt sich eine Kugel ein und als er nach einer stärkenden Ruhephase von ein paar Wochen schließlich im Krankenhaus aufwacht, sind so gut wie alle tot, untot oder extrem schlecht drauf. Sein ehemaliger Kollege Shane Walsh hat sich unterdessen seine Frau und Kind gekrallt, was Grimes aber noch nicht mal ahnt, sondern nur der Zuschauer erzählt bekommt. Ja, das Leben während der Apokalypse kann unschön sein.

The Walking Dead basiert auf den Comics von Robert Kirkman und wurde von Frank Darabont (der für einen meiner absoluten Lieblingsfilme, „The Shawshank Redemption“, Verantwortung zeichnet) in Szene gesetzt. Nun kenne ich weder die Vorlage, noch lechze ich begeistert jedem Untoten hinterher, der mir in Film, Fernsehen oder Fußgängerzone begegnet, aber um zu erkennen, dass diese Show großartig ist, brauche ich kaum mehr als einen Fingerbreit an Hirnmasse in der Kopfraum.

Kenner des Comics dürften den recht freien Umgang mit dem Quellenstoff bekritteln, klassische Zombieveteranen über die flotte Schlurfgeschwindigkeit der hier als Walker bezeichneten Wankfüßler ganz langsam den Kopf schütteln, aber für mich hat die TV-Aufbereitung alles, was es braucht: überzeugende Schauspieler, eine edle Produktion samt prächtig ausgestatteter Maskenabteilung, beeindruckende Bilder, spannende Story und natürlich Blut, Gore und anderes Ekelzeugs. Gerade bei letzterem erweist es sich als Vorteil für die Serie, auf einem Kabelsender gelandet zu sein. Zwei Folgen liefen bisher, zweimal zückte ich am Ende lächelnd-röchelnd die Höchstpunktzahl. Eine zweite Staffel ist schon gesichert und es müsste schon allerhand schiefgehen, wenn The Walking Dead nicht die beste Zombie-TV-Serie überhaupt werden sollte.

30Rock

Liz Lemon und Jack Donaghy halten sich tapfer in der 5. Staffel, was schon mal eine Leistung an sich ist. Es bleibt anspielungsreich humorvoll,  leider fehlen mir allerdings bisher die absoluten Höhepunkte, die aber noch im Laufe der Saison kommen können.

Better With You

Hat sich gesteigert, muss ich lobend feststellen. Die erste Episode hatte ich noch in der Kategorie „harmlose Relationship-Comedy mit zu wenig überzeugenden Jungdarstellern neben zwei alten Showhasen“. Aber die Autoren legten einige richtig schöne Episoden vor, in denen neben den Oldies Debra Jo Rupp und Kurt Fuller auch der Rest der Truppe überzeugen konnte. Wer also auf fluffig-leichte Unterhaltung mit Beziehungskrams steht, darf ruhig einschalten.

Boardwalk Empire

Definitiv eines der Highlights in der TV Serienlandschaft 2010. Auch wenn ich manchmal Probleme habe, die Figuren einzuordnen und das Nackedei der Woche mir stellenweise zu sehr in die Show gedrängt wird – „Boardwalk Empire“ verströmt den Charme der 20er und des Qualitätsfernsehens made by HBO.

Bored To Death

Legt im Vergleich zur ersten Staffel stetig zu und mausert sich langsam zu einer echten Empfehlung für Freunde schräger Comedy. Ein eher unterkühlter Start in die zweite Staffel, aber spätestens die Episode mit Ted Danson als bekiffter Waffenträger zeigte das Potenzial der Show und verdiente sich die erste volle Punktzahl auf meiner Bewertungsskala. Zach Galifianakis bleibt zudem eine Kategorie für sich.

Castle

Eine meiner aktuellen Auf-Halde-Serien, von daher nicht bewertbar. Die bisher gesehene Eröffnung der 2. Staffel war schon mal recht unterhaltsam. Ich hoffe auf weitere Firefly-Anspielungen im Laufe der Season.

Chuck

Leicht schwankende Qualität bei Chuck & Co. Der Handlungsstrang um die Mutter haut mich nicht um, die Beziehungsprobleme zwischen dem Agentenduo könnte man von mir aus auch eher flotter abarbeiten. Spaß machen zweifellos das neue Pärchen Grimes & Casey, die Buymore-Geeks hingegen kommen mir noch zu kurz.

Community

Und nochmal schwankende Qualität. Sehr gepflegter Einstieg mit Betty White als Gastprofessorin, danach erinnerte es mich stark an die Folgen der 1. Staffel, will sagen: Nette bis gute Unterhaltung, aber halt nicht der Knaller. Bis mit „2×04 Basic Rocket Science“ und vor allem „2×06 Epidemiology 206“ das Spaßpedal durchgetreten wurde. Darauf folgte eine schwache, jüngst eine wieder richtig gelungene Episode. Kann es sein, dass die Autoren aktuell mit Senor Chang nichts anzufangen wissen?

Desperate Housewives

Nach zwei Episoden aus meiner Guckliste geflogen. Kontinuierliche Fortsetzung der schwachen 6. Staffel, mit Handlungssträngen, die mich als Kerl nun wirklich nicht ernsthaft ansprechen konnten. So long, Wisteria Lane, es war mal ganz schön.

Dexter

Bin mit Dexter wieder nicht richtig glücklich. Schon letzte Staffel dauerte es, bis die Show dank John Lithgow zündete. Dieses Jahr läuft das Blut zu Beginn eher noch zäher statt flüssig, die Nebenschauplätze reichen von belanglos bis hattenwirschonmal. Erst in den letzten drei Episoden weckten die Ereignisse um Dex und seine neue Freundin mein Interesse. Ich hoffe, die Macher haben sich noch etwas richtig Großes aufgespart.

Fringe

[Achtung, Schreibmaschinen bereithalten, es folgt eine Durchsage an alle Bewohner dieser und sämtlicher angeschlossener Parallelwelten:]

Wie genial bitte ist diese Show geworden? Der Kniff mit der alternativen Fringe-Division ist grandios, die Geschichten ohne Fehl und Tadel, es kommt keine Langeweile wie bei früheren Füllerepisoden auf, die Show bolzt schon direkt Highlights heraus, als würde es Richtung Finale gehen. Meine persönliche Überraschung dieses Jahrgangs und neben „The Walking Dead“ die Serie, auf die ich mich unter der Woche am meisten freue.

How I Met Your Mother

Läuft ähnlich wie 30Rock weiterhin stabil, auch wenn sich zu Beginn einige schwächere Ausgaben einschleichen. Der Zahn der Zeit nagt eben auch dezent an Barney & Co. Immerhin, seit der sehr guten Folge „6×04 Subway Wars“ hält sich HIMYM wieder sicher in der Qualitätsspur.

Mike & Molly

Lange habe ich der Show ihre Chance gegeben, sie nun aber doch mit der  7. Folge abgesetzt. Die neueste Chuck Lorre-Produktion ist bei mir nie über die Einschätzung „ganz nett bis geht so“ hinausgekommen. Den Piloten fand ich recht akzeptabel, danach ging es aber einfach nicht weiter aufwärts. Ob die Hauptdarsteller nun dick sind oder nicht, am Ende zählen für mich die Drehbücher, die in Bezug auf meine Humortrefferquote eher schwach auf der Brust waren.

Modern Family

Läuft weiterhin großartig und hält insoweit das Niveau der ersten Saison, auch wenn ich bisher noch keine Folge mit der Höchstpunktzahl ausgezeichnet habe (allerdings bereits einige mit der zweitbesten Note). Ist aber sicher nur eine Frage der Zeit, bis Phil „The Dad“ Dunphy sich den ganz großen Bock leistet. Oder eben Cameron. Oder Jay. Ach, eigentlich sind alle dazu imstande.

Outsourced

Mein Bruder guckt es weiterhin und ich gezwungenermaßen halt auch. Aber nur wegen Gupta, den ich mir gut als Nebendarsteller in einer Hit-Comedy vorstellen könnte. Die anderen Figuren reizen mich überhaupt nicht, (okay, vielleicht gerade noch so der Assistant Manager), der Humor verpufft zum allergrößten Teil an mir vorbei, das Setting langweilt. Ich will endlich Parks & Recreation auf dem Sendeplatz wieder haben!

Raising Hope

Beste neue Comedy meiner bescheidenen Meinung nach. Goldiges Baby, herzlich kaputte Familie, quietschig drollige Nebendarsteller (ich sage nur Kate Micucci, die Ukulele-Lady aus „Scrubs“), schöne, immer mit einem Schuss Herzensgüte versehene Geschichten. Wer „My Name Is Earl“ mochte, hat hier äquivalenten Ersatz. Obwohl die Familie Chance mit dem Wort äquivalent sicher nichts anzufangen wüsste.

Running Wilde

It’s not Arrested Development. Muss man leider so festhalten. Nach einem verheißungsvollen Start trudelte die Show langsam, aber sicher Richtung Bedeutungslosigkeit. Mir fehlen die sympathisch-schrägen Elemente oder auch einfach die kaputten Typen, die die Show um die Familie Bluth seinerzeit hervorbrachte. Bei „Running Wilde“ bemüht sich Will Arnett zwar, seine Rolle als exzentrischer Millionär entsprechend zu befüllen, aber das alleine reicht nicht. Vor allem, wenn die restlichen Rollen auch einfach zu wenig mit echten, erinnerungswürdigen Charakteren besetzt sind. Sorry, Mitchell Hurwitz, dann lieber schnell wieder an den Schreibtisch zurück, um endlich den „Arrested Development“-Film ins Kino zu bringen.

$#*! My Dad Says

Auch bekannt als die Show, in der William Shatner ab und zu etwas Witziges sagt. Ich kenne den Twitter-Channel nicht, der hier als Vorlage diente, aber ich würde wetten wollen, dass ich genau sagen kann, welche Drehbuchteile ihm entstammen und welche nicht. Steht bei mir auch nur deshalb noch auf der Guckliste, weil ich Old Captain Kirk Bill weiterhin für eine coole Sau halte. Der Rest des Castes geht gnadenlos unter in der eigenen Bedeutungs- und Witzlosigkeit.

The Big Bang Theory

Ein überragender Start der amtlichen Geeks von CBS, was mir reichlich Hoffnung machte nach der doch qualitätsmäßig abfallenden dritten Staffel. Es scheint, als wüssten die Autoren wieder, was der Kernbereich der Show ist. Nämlich die Zuschauer mit abgedrehten Dialogen über Roboter, SciFi, Computern, Superhelden und anderem Nerdgold zu unterhalten. Mittlerweile haben sich auch ein paar Füllerepisoden eingeschlichen, aber mit Gastauftritten wie zuletzt jenem von Will Wheaton kann man einfach nichts falsch machen.

The Event

Ich mag sie weiterhin, diese Mischung aus „24“, Flashbacks und Mystery. Klar, wie schon bei Jack Bauers Abenteuern tun sich situationsbedingt ein paar Logiklöcher auf, aber wer sich davon den Spaß nicht trüben lässt, findet in „The Event“ spannende Unterhaltung. Auf meiner internen Bewertungsliste hat bisher jede Folge solide 5 Punkte einfahren können. Auch, weil die Show es schafft, mich als Zuschauer am Ball zu halten, mir keine nervigen Charaktere oder Ablenkungsmanöver zu präsentieren und jede Episode mit einem knackigen Ende zu versehen. Leider stimmen die Quoten mal wieder nicht. Anders als bei „FlashForward“ oder „V“ ärgert mich das in diesem speziellen Fall.

The Increasingly Poor Decisions Of Todd Margaret (Season 1)

Nach 6 Episoden schon durch und daher von mir auch mit einer endgültigen Bewertung zu versehen. Vielen dürfte der Charakter von Todd Margaret schlicht und ergreifend zu schmerzhaft doof sein, das ging mir an manchen Stellen auch so. Andererseits aber hat die von David Cross erschaffene Show stellenweise so harten Humor zu bieten, dass ich ein wenig darüber hinwegsehen kann. Wer also mit seinem eigenen Witzgeschmack den Ansatz „So krank, dass es schon wieder gut ist“ vereinbaren zu vermag, darf reinschauen. Andere können einen guten Punkt abziehen oder sich besser gleich davon fernhalten. In jedem Fall darf man bekritteln, dass der Schluss etwas zu abrupt kommt und vor allem den Vorspann überhaupt nicht erklärt. Wehe, die zweite Staffel ist noch nicht klar.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

The Middle

Weiterhin der kleine unscheinbare Bruder von „Modern Family“, denn zumindest bei mir liegt diese Show immer um einen guten Wertungspunkt hinter der emmyausgezeichneten Nachfolgesendung. Wird sich auch dieses Jahr in einem soliden Bereich einpendeln, wie es aussieht.

The Office

Zumindest die ersten Minuten bis hin zum Vorspann versprühen ab und an noch das Flair der großen Unterhaltung, für die diese Show jahrelang stand. Aber dann folgen zu viele Minuten, die einen eindrucksvoll daran erinnern, dass die besten Bürozeiten schon lange hinter einem liegen. Auch die 7. Staffel schafft es nicht, in meiner Gunst wieder zu klettern. Ansätze waren da, wie bei der die Staffel eröffnenden Episode „7×01 Nepotism“,  und auch die aktuelle „7×08 Viewing Party“ war durchaus unterhaltsam. Demgegenüber stehen allerdings zu viele Folgen, die ich wirklich schmunzelfrei durchgestanden habe.

The Simpsons

Same procedure as almost every year. Die Halloween-Episode hui, der Rest meh. Einzig der Banksy-Vorspann blieb mir noch in Erinnerung.

Two And A Half Men

Wie zu erwarten: die Show wird der Quoten wegen durchgezogen (und um die Gehaltserhöhung von Charlie Sheen zu rechtfertigen), aber von früheren Großtaten ist man entfernt und pendelt sich im „naja, ist okay“-Bereich ein. Einziger Ausfall nach oben bisher: die aktuelle Episode „8×08 Springtime On A Stick“. Wer nochmal daran erinnert werden will, wie gut diese Serie mal war, braucht von der bisherigen Staffel eigentlich nur diese eine Folge zu sehen.

Weeds

Nach drei Folgen auf Halde gelegt. Der Start war zwar interessanter, weil das erzählerisch langweilige Mexiko-Setting verlassen wurde. Überragend packend gestaltete sich der Neubeginn allerdings auch nicht.

39 (Juni 2010)

27 Mai

Der zweite Teil des Abschluss-Checks für die TV Saison 2009-2010.

How I Met Your Mother (Season 5)

Kinders, reden wir nicht groß um die Mutter herum – die Show ist mittlerweile ein Selbstläufer. Barney, Ted, Robin, Marshall und Lilly bilden ein wunderbares Ensemble und sollte mal ein Charakter schwächeln, fangen es die anderen locker auf. Die Autoren begehen zudem auch nicht den Fehler, den Zuschauern auf Dauer neue Figuren aufzuzwingen. Wer da Parallelen zu „Friends“ sieht, hat vollkommen Recht. Obwohl: eine Kleinigkeit konnte die Freunde-Saga dann doch noch besser: ein richtig tolles Finale zusammenzimmern. „How I Met Your Mother“ hat in der Hinsicht mit „Doppelgangers“ eher solide statt nach der nächsten Staffel süchtigmachende Kost abgeliefert. Kein Ausfall, eine Handvoll durchschnittliche, ansonsten durchweg sehr gute bis legendäre Episoden stehen zu Buche, macht insgesamt

5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

Best Of Season: S5E04 The Sexless Innkeeper, S5E06 Bagpipes, S5E07 The Rough Patch, S5E11 Last Cigarette Forever, S5E16 Hookey, S5E18 Say Cheese

Modern Family (Season 1)

Mein bis dato liebster Neuzugang des TV-Jahres, da ich mir „Community“ noch zur Brust nehmen muss. Modern Family nimmt das von „The Office“ her bekannte Pseudodokumentations-Format, überträgt es auf drei Familien und besetzt es mit herrlich liebenswerten Charakteren. Ed O’Neill als Macho, der mit dem Alter, seinen Kindern und Ehefrau kämpft, Ty Burrell als Vater, der irrtümlich glaubt, alles im Griff zu haben, Eric Stonestreet als wuchtbrummiger, Übermama-Elternteil in einer Homo-Ehe oder Rico Rodriguez als pummeliger Herzensbrecher-Azubi – nur ein paar der wunderbaren Figuren, die diese Serie beheimatet. Vollkommen berechtigt ein Zuschauerhit und hoffentlich noch lange Zeit Gast auf meinem Fernsehschirm. Witziger Zufall: die Gesamtpunkteverteilung für die einzelnen Episoden ist identisch mit der von „How I Met Your Mother“. Für das Finale „Family Portrait“ gab es hier allerdings von mir die Höchstwertung – und weil wir seit „Lost“ wissen, dass Abschlussfolgen eine ganz besondere Gewichtung haben, setzt es in diesem Fall

6 von 6 Punkten (überragend)

Best Of Season: S1E01 Pilot, S1E02 The Bicylcle Thief, S1E06 Run For Your Wife, S1E12 Not In My House, S1E17 Truth Be Told, S1E24 Family Portrait  

Parks & Recreation (Season 2)

Leslie Knope und Ron Swanson sind die neuen Michael Scott und Dwight K. Schrute. Während „The Office“ von Saison zu Saison dramatisch schwächer wird, legt „Parks & Recreation“ immer weiter zu. Abgesehen von einer kleinen Schwächeperiode mit Louis CK als Flirtobjekt der resoluten Park- und Freizeitverwaltungschefin kann man der Show nur gute Bewertungen in die Akte schreiben. Mit „Sister City“ gelang zudem meiner Meinung nach einer der Comedy-Knaller dieses Amtsjahres. Jetzt noch mehr von Ron und dem liebevoll gemobbten Jerry und nächstes Mal ist das volle Budget drin.

5,5 von 6 Punkten (sehr gut)

Best Of Season: S2E01 Pawnee Zoo, S2E05 Sister City, S2E19 Park Safety, S2E20 Summer Catalog, S2E21 94 Meetings

The Big Bang Theory (Season 3)

Wenn ich diese Saison mal kurz an der Tafel skizzieren müsste, käme eine wellenförmige Darstellung heraus. Ein ständiges Auf und Ab, gekrönt von einer unvorteilhaften Abwärtsbewegung im Finale. In der Campingstory von „The Adhesive Duck Deficiency“ und bei der Episode „The Psychic Vortex“ hatte ich das Gefühl, jemand hätte das komplette Autorenteam ausgetauscht. Bei jedem Lacher kam ich mir vor wie Sheldon, wenn er sich einer ihm entgegengeworfenen Portion Sarkasmus gegenübersieht. Die diversen Liebesbeziehungen der Physikerbande förderten eher durchschnittliche Episoden zutage, ich brauche meine Geeks eben in nur leicht aufgelockerter Reservathaltung. Nichtsdestotrotz gab es auch viele gute bis sehr gute Folgen, das will ich nicht unter den Tisch fallen lassen. Bedenklich allerdings das Finale, das mich mit sehr gemischten Gefühlen in die Pause entließ. Eine Beziehung für Sheldon? Mit einer ihm in Sachen Intellekt und Sozialinkompetenz ebenbürtigen Partnerin? Keine gute Idee. Wer meine Bedenken visualisiert haben möchte, sollte sich bei Bedarf einmal die nicht gesendete S1E00 anschauen, in der versucht wurde, eine weibliche Geek-Figur zwischen Leonard und Sheldon zu etablieren. Die nervte mich schon nach wenigen Minuten. Wegen des für weitere Testreihen unbrauchbaren Finales kann ich diesmal keine sehr gute Experimentbewertung aussprechen. Möge das eliteferne „gut“ zu besseren Forschungsergebnissen im nächsten Jahr anspornen.

5 von 6 Punkten (gut)

Best Of Season: S3E11 The Maternal Congruence, S3E15 The Large Hadron Collision, S3E16 The Excelsior Acquisition, S3E17 The Precious Fragmentation, S3E22 The Staircase Implementation  

The Middle (Season 1)

Der zweite Comedy-Neuzugang nach „Modern Family“, der sich auf meiner Programmliste festklammern konnte. Die ersten Folgen machten mir richtig Spaß, mit fortschreitender Dauer wurde allerdings deutlich, dass es den Charakteren teilweise doch an Substanz fehlt. Vor allem die Kinder spielen jede Folge dieselbe ihnen per Drehbuch zugedachte Persönlichkeitsstörung durch. Patricia Heaton als Mutter überzeugte mich sofort, Neil Flynn in der Vaterrolle brauchte ein wenig Anlaufzeit, füllte seine Rolle aber dann umso besser aus. Insgesamt gesehen nette Unterhaltung für zwischendurch, für den ganz großen Bekanntheitsgrad außerhalb von Indiana reicht es allerdings noch nicht.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Best Of Season: S1E04 The Trip

The Office (Season 6)

Office, oh mein Office. Was ist nur aus dir geworden? Immer wenn ich in mein Auto steige und den Schlüsselanhänger mit dem Dunder Mifflin-Schriftzug herauskrame, überkommen mich die Erinnerungen an gute alte Zeiten. Die erste Staffel noch mit Anlaufschwierigkeiten, aber die zweite und dritte allerhöchste Comedykunst. Nummer vier mit ersten Schwächen und über die fünfte schrieb ich letztes Jahr noch, dass sich gleich acht Episoden eingeschlichten hatten, die eben nur okay waren. Mittlerweile hat der Durchschnitt klar das Kommando übernommen. Dazu noch mehr als eine Handvoll Folgen, die wirklich schwach ausfielen, allen voran die komplett unnötige Clipshow „The Banker“. Woran es liegt? Scott und Schrute agieren mir stellenweise schlicht und ergreifend zu blöde, die neuen Figuren können keine Humorhighlights setzen, Andy Bernard sei auch dieses Jahr wieder als Schwachpunkt erwähnt und seit JimPam eben nur noch einfach verheiratete Mitarbeiter sind, fehlt es auch hier am Kribbeln. Ab und an blitzen die Stärken früherer Glanzlichter auf, so langsam sollte man sich aber damit anfreunden, die Bürolichter ausgehen zu lassen. Oder kürzer zu treten und die ganz schmerzhaften Episoden erst gar nicht auszustrahlen.

4 von 6 Punkten (durchschnittlich)

Best Of Season: S6E01 Gossip, S6E04/05 Niagara, S6E12 Scott’s Tots

The Simpsons (Season 21)

Üblicherweise schreibe ich an dieser Stelle, dass man es halt guckt, auch wenn es nicht so toll ist, dass es immer ein paar Highlights, aber auch sehr viel Durchschnittliches bis Mäßiges hat, was durch den Kult, den die Serie umgibt, gerne übertüncht wird. Letztes Jahr allerdings war eine richtig gute Simpsons-Auslese. Heuer darf ich allerdings wieder zur bekannten Erkenntnis zurückgreifen. Man guckt es halt, auch wenn es nicht so toll ist, es hat immer ein paar Highlights usw usf.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Best Of Season: S21E01 Homer The Whopper

Two And A Half Men (Season 7)

Noch eine Show, an der der Zahn der Zeit schon lange zu knabbern begonnen hat. „Two And A Half Men“ war noch nie dafür bekannt, seine Charaktere erwähnenswerte Veränderungen durchlaufen zu lassen. Und wenn Jake weiterhin der kleine, dicke, witzige und döselige Knuddel der ersten Jahre geblieben wäre, hätte die Serie eine Baustelle weniger. Nun ist der Darsteller Angus T. Jones mittlerweile allerdings groß und schmächtig gebaut und funktioniert als Figur immer weniger, weil die Autoren offensichtlich nichts mehr mit ihm anzufangen wissen. Schlimmstenfalls werfen sie dem in der Hinsicht armen Jungschauspieler ein paar Witze über seine Verfressenheit hin, was gar nicht mehr glaubhaft ist. Charlie hat man den größten Teil der Season in eine ernsthafte Beziehung gesteckt: was Abwechslung in sein Leben brachte, ihn aber keine neuen Comedygipfel erklimmen ließ. Bleiben Alan und Berta, die aber alleine das angeschlagene Schlachtschiff auch nicht ans rettende Ufer rudern können. Ich befürchte mit der Verlängerung von Charlie Sheens Vertrag wird die Kuh noch lange gemolken, obwohl sie bereits trocken ist. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend) 

Best Of Season: S7E08 Gorp. Fnark. Schmegle, S7E11 Warning, It’s Dirty

In der Warteschleife:

  • Breaking Bad
  • Brothers And Sisters
  • Community
  • Justified
  • Nurse Jackie
  • The Pacific

Abgebrochen:

  • Cougar Town
  • FlashForward
  • Heroes
  • Spartacus
  • The Marriage Ref
  • The Ricky Gervais Show
  • V

34 (Oktober 2009)

27 Mai

Der Seriencheck diesmal mit der Startcheck-Ausgabe. Kurze Eindrücke zu allen Serien, die ich verfolge – wobei einige das Stadium des Verfolgtwerdens bereits hinter sich haben.

30Rock

Der Einstieg in die vierte Staffel hat mich noch nicht überzeugen können. Natürlich wieder ein paar klasse Gags wie der Anfang, der Uterus-Witz oder Tracys Suche nach den Wurzeln – aber die Story wirkte doch eher bemüht. Dennoch bin ich mir sicher, dass sich das noch einspielen wird.

Accidentally On Purpose

Zwei Mal gesehen und nicht für ausreichend befunden. Die Show trifft nicht meinen Humor, die Konkurrenz ist zu groß, Jenna Elfman mir zu wenig sympathisch. Adieu.

Bored To Death

Ein Fall für nichtregistrierte Privatermittler: Wo ist die unvorteilhafte Frisur des Protagonisten in der dritten Episode hin? Das gibt Punktabzüge! Okay, in Folge 4 war sie wieder da. Abseits dessen ist es noch nicht der große Hit, aber hat genug witzige Momente, um mich am Schirm zu halten. Alleine schon wegen Zach Galifianakis, der seine Losertypenrolle wunderbar ausfüllt.

Brothers And Sisters

Großes Drama bei der Großfamilie Walker, krisenmäßig ist ja mal wieder so einiges gebacken. Bleibt meine bevorzugte Serie, wenn es um die familiären Hochs und Tiefs geht.

Californication

Hank Moody als Professor – das kann man eigentlich nur noch mit Hank Moody als Papst steigern. Duchovny weiterhin teils cool und teils kindisch in der Rolle seines Lebens. Mit Charlie Runkels neuem Boss Sue Collini will man zudem anscheinend einen weiblichen, sexsüchtigen Ari Gold in die Show einbauen. Bei der Stimmlage von Kathleen Turner treibt es mir natürlich eher die Lacher aus dem Hals denn die Erregung in den Unterleib.

Cougar Town

Hat nach dem gelungenen Piloten ein wenig nachgelassen. Courteney Cox und ihr Seriensohn Dan Byrd wissen zu gefallen, mit der Freundin Laurie und dem Vater Bobby kann ich aber deutlich weniger anfangen. Mal sehen, wie und wo es sich einpendelt.

Curb Your Enthusiasm

Larry is king. Zwar war die Seinfeld-Reunion bisher noch nicht der Überknaller, aber die zweite Episode Vehicular Fellatio eines der Highlights der jungen Saison. Ich bin mir sicher, der alte Mann lässt wieder nichts anbrennen.

Desperate Housewives

Ich glaube, ich werde langsam zu mann für die Show. Will sagen: die ganzen Konflikte interessieren mich als Kerl immer weniger. Als Dramaelement ist eine neue Familie mit einem mysteriösen und unheilvollen Geheimnis in die Wisteria Lane eingezogen – nicht gerade neu, das hatten wir schon mal. Kurz gesagt: ich fand den Auftakt langweilig und wenn es so weitergeht, verabschiede ich mich.

Dexter

All baby and no kill makes Dexter a sloppy boy. Die neue Umgebung, die neue Rolle als Daddy machen unserem Serienkiller schwer zu schaffen. Dazu noch zwei neue Mordserien, fertig ist der Beginn der 4. Staffel. Verspricht wieder sehr gut zu werden, auch wenn die dritte Episode um ein Haar fast in die okay-Wertung statt des Standard-Gut oder Sehr Gut gefallen wäre. Dranbleiben, Dexter!

Dollhouse

Für den Einstieg nach der Pause fand ich die erste Folge sehr enttäuschend. Mehr habe ich auch noch nicht gesehen. Kein Knall, kein Drama, die übliche Puppenshow der Woche – wie will man so neue Zuschauer an die Serie binden? Wird wahrscheinlich ohne mich weitergehen.

FlashForward

Nach der ersten Episode befürchtete ich schon, dass man nun jede Woche an einen neuen Erinnerungsschnipselort geschickt wird und das Fortschreiten der Handlung so gebremst wird. Mit der dritten Episode wurde diese Befürchtung leider Wahrheit. Wenn die Show den roten Faden beibehält, könnte sie sehr gut werden. Verstrickt sie sich aber in eher durchschnittlichen Folgen mit falschen Fährten und Andeutungen, könnte ich das Interesse verlieren. Noch bin ich aber an Bord.

Fringe

Fringe ist am stärksten, wenn es um den Storybogen mit dem Alternativuniversum und den Gestaltwandlern geht. So eine mutige Entwicklung hätte ich der Show nicht zugetraut. Wie schon bei Akte X stehen dem die Strangeness of the Week-Episoden gegenüber, die bisher aber aus meiner Sicht auch gut gelungen sind. Ich bin aber auch leicht zufrieden zu stellen, solange Walter ein bisschen in ekeligem Zeugs herumwühlt.

Gary Unmarried

Ordentlicher Start, orientierte sich dann aber in eine Richtung, die mir weniger gefällt und nahm von Folge zu Folge ab. Gary als Radiosportmoderator? Nicht mein Ding. Ich hätte lieber mehr putzige Auseinandersetzungen mit der ex-Frau. Vielleicht fängt es sich ja noch.

Hank

Ist tot. Spätestens mit der zweiten Episode. Sorry, Kelsey, aber einer muss es schreiben. Wahrscheinlich gucke ich trotz allem doch noch die dritte Folge, weil ich auf eine Auferstehung hoffe. Aber es würde mich wundern, wenn die stattfinden würde.

Heroes

Der dritte Versuch, an die starke Premierenstaffel anzuknüpfen. Manche sind begeistert, ich sehe es hingegen nüchterner. Es tut nicht weh, es nervt nicht, man ist offensichtlich bemüht, das Publikum nicht zu enttäuschen. Am Ende kommen bisher fünf Folgen heraus, denen man die Bewertung „jo, man kann es wieder gucken“ nicht absprechen kann. Aber so gut wie damals ist es trotzdem nicht. Ich lasse die Show mal noch auf Bewährung laufen, wenn es wieder sehr gut werden sollte, melde ich mich mit einem Sonderbericht.

How I Met Your Mother

Läuft wie geschmiert, die Beziehung Barney/Robin schadet dem Höhenflug der Show nicht. Hat Spaß gemacht, wird weiter Spaß machen. Auch wenn mir immer noch jemand erklären muss, wie Ted so einfach Professor werden konnte. Aber für die daraus resultierenden Gags nehme ich auch das in Kauf.

Modern Family

Hält angenehmerweise seine Form. Selbst wenn eine der Familien humormäßig ein wenig schwächelt, reißt es eine andere wieder raus. Besonders Ty Burrell erweist sich in der Hinsicht gerne als Feuerwehrmann. Freut mich, dass auch das amerikanische Publikum am Ball blieb und so eine volle Saison ermöglicht hat.

Monk

Die 8. und letzte Staffel läuft ja schon länger und hält das bekannte Niveau. Shalhoub hat seine Figur im Griff und weiß, was die Zuschauer sehen wollen. Ich bin gespannt, wann der „Monk verfolgt die Spur des Mörders von Trudy“-Storybogen beginnt.

Parks And Recreation

Großartiger Start in die neue Season, die letzten beiden Folgen lahmt es jedoch ein wenig vor sich hin. Ich mag den Standup Comedian Louis CK, aber ich habe das Gefühl, dass er die Show als love interest für Leslie Knope ein wenig herunterzieht. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.

The Big Bang Theory

Another show in the flow. Wie bei How I Met Your Mother habe ich auch hier das Gefühl, dass die Serie ihre Formel gefunden hat. Die Charaktere bieten genug Stoff, um witzige Momente zu erzeugen. Und wenn den Autoren mal gar nichts einfallen sollte, stecken sie halt Wolowitz in ein extrapeinliches Outfit. Okay, die Beziehung Penny/Leonard könnte ein wenig mehr Zündstoff vertragen.

The Middle

Nach zwei Folgen gehen weiter beide Daumen hoch bei mir. Ein sympathischer Malcolm in the Middle-Klon, wobei jedes Familienmitglied das Potenzial hat, mich zu unterhalten. Bitte so weitermachen.

The Office

Gefällt mir bisher besser als die 5. Staffel, auch wenn es wieder Schwankungen gibt. Von vier Folgen fand ich drei sehr gut gelungen, eine fiel aber so extrem ab, dass ich mich wunderte, ob dem Team diese Diskrepanz nicht auffällt. Oder habe ich den Humor von The Promotion nicht verstanden?

The Simpsons

Da bin ich die Diskrepanzen schon lange, lange gewohnt. Und dankbar, wenn es wie bei dem Season Opener Homer the Whooper nach oben geht. Am Ende wird es wieder eine Staffel mit Höhen und Tiefen werden. Wegen der Höhen bleibe ich der Show natürlich weiterhin treu.

Two And A Half Men

Kommt mir jetzt noch nicht so richtig in Schwung, muss ich gestehen. Immer abwechselnd gut und dann halt doch nur okay. Vor allem mit Jake scheinen die Autoren so ihre Probleme zu haben, seit er rein körperlich nicht mehr in das dickdoofe Schema passt. Ob die Harpers in festen Beziehungen so spaßig sind wie als tollpatschige Freigänger wird man auch abwarten müssen.