Archiv | Mai, 2014

79 (Mai 2014)

30 Mai

Es gibt Drama in der Endabrechnung, baby!
(Ich versuch es jetzt mal mit kurzen Einleitungen)

AGENTS OF S.H.I.E.L.D (SEASON 1)

Habe ich für mich nach 9 Episoden eingestellt, weil ich einfach nicht damit warm geworden bin. Gerade die letzte von mir gesichtete Folge machte schmerzhaft deutlich, woran das Konzept krankt. Man biedert sich an die großen Suprhelden-Blockbuster an, kann allerdings natürlich deren aufgeblasenes Budget, die überbordende Action und das Spezialeffekte-Gewitter nicht mal ansatzweise bieten. So darf ich in S1E09 „Repairs“ etwa der Crew zusehen, wie sie nach der großen Schlacht aus „The Avengers“ im Schutt herumwühlt und über langweiligen Spuren und Reliquien herumbrütet. Aber Hauptsache, man hat einen Bezug zu den Avengers, der den Fan und die Kinogänger hibbelig werden lässt! Nö, lasst mal gut sein. Schade um Clark Gregg als Agent Coulson, den ich wirklich gerne sehe, aber ich schwenke mal wieder die weiße Fahne mit der Aufschrift „NICHT DIE ZIELGRUPPE“.

Wertungsschnitt nach 9 Episoden: 4,28 Punkte (durchschnittlich)


 

BELIEVE (SEASON 1)

Bo weint. Denn ihre Show „Believe“ wurde abgesetzt und was gibt es Traurigeres, als kleine Mädchen, die nicht mehr die Welt retten dürfen, weil es niemand sehen möchte? Ich bleibe dabei: aus der Kleinen (Johnny Sequoyah) wird mal was, die hat wirklich Talent. Leider drehte sich die Mischung aus X-Men, Heroes und Jesus Christus recht schnell im Kreis. Jede Folge eine gute Tat der Heilsbringerin, ein bisschen Gezoffe mit dem Daddy, letztlich stets ins Leere laufende Verfolgungsaktionen der Polizei. Die Ziele des Orchestra Projects wurden früh enthüllt und am Ende lief es eben auf eine finale Konfrontation zwischen Winter und Skoras hinaus, den man selbstverständlich gerne mit allen Mitteln hinausgezögert hätte. Das wurde mir so etwa ab der siebten Folge zu durchschnittlich. Gut möglich, dass ich allerdings die verbleibenden Folgen sogar noch schauen werde, so quasi als „Hach-ja-mit-Bo-wird-alles-gut“-Herzerwärmungstherapie, aber letztlich hat es nicht für den großen Wurf gelangt.

Wertung nach 10 Episoden: 4,70 Punkte (befriedigend)


 

RESURRECTION (SEASON 1)

Wen interessiert eine Mysteryserie, die gar nicht mehr dazu kommt, ihre Geheimnisse weiter schön lange für sich zu behalten? Zwar ist „Resurrection“ im Gegensatz zu „Believe“ verlängert worden, was mir allerdings egal sein kann, weil ich bereits nach der sechsten Episode das Leichentuch über die Show geworfen hatte. Versuchte man zunächst, die Spannung aufrechtzuerhalten, indem man jede Folge einen neuen Rückkehrer einführte, brach das Geheimniskonstrukt für mich zusammen, als man sich auf den langweiligen Geistlichen und seine Freundin konzentrierte und die Wiederauferstandenen keckerweise einfach wieder verschwinden ließ, ehe sie mal erzählen konnten, was Sache ist. Danke, liebe Leute, dass ich den sonst für seine Knorrigkeit bekannten Kurtwood Smith mal als alten, jammernden Mann sehen durfte, aber das war es dann auch schon.

Wertung nach 6 Episoden: 4,08 Punkte (durchschnittlich)


 

JUSTIFIED (SEASON 5)

Deputy Marshal Raylan Givens liefert wieder ab. Nach der etwas schwächelnden vierten Staffel hat man nun wie gehabt alles reingepackt, was der zähe Gesetzeshüter und Revolverschwinger im Niemandsumland von Kentucky so braucht, um sich und seine Fans glücklich zu machen: fiese Asi-Gangster aus Florida, obendrauf noch Verwandte unser aller liebsten Flachpfeife Dewey Crowe, ordentlich Blei in der Luft, ein Bodycount wahrhaft jenseits von Gut und Böse, Boyd Crowder als lässiger Herrscher im Intrigantenstadl und ein Finale, das Lust macht auf die finale sechste Season. Okay, die Knastabenteuer von Boyds Flamme Ava haben mich jetzt nicht durchweg umgehauen, gingen aber letztlich in Ordnung. Erstaunlich zudem, wieviele Darsteller mittlerweile ein Interesse dran haben, in „Justified“ gegen ihre übliche Besetzung anzuspielen und mal den zähen Ermittler, Redneck oder Bösewicht raushängen zu lassen: Michael Rapaport (mit „The War At Home“ eher als Comedian bekannt), David Koechner (u.a. Anchorman 1 und 2), Alan Tudyk („Firefly“) oder Will Sasso (diverse ganz schlimme Comedyfilme),  Ich erwarte demnächst noch Will Ferrell und Jim Carrey. Und es würde wohl trotzdem rocken.

Gesamtwertung: 5,54 Punkte (sehr gut)


 

THE AMERICANS (SEASON 2)

Stets akkurat sitzende Perücken auch im Kalten Krieg. „The Americans“ kommt in seiner zweiten Staffel leider nicht mehr ganz an das Niveau der ersten Season heran, schafft aber noch den Sprung in die 5 Punkte. Man hat dieses Mal mehr auf lang gestrickte Handlungsfäden, innerfamiliäre Probleme und vor allem viel russische Dialoge mit englischen Untertiteln gesetzt. Wobei aus meiner Sicht der allgemeine Spannungspegel inklusive Aufflieg-Gefahr nicht mehr so konstant hochgehalten werden konnte wie vorher.  Das Finale löste schließlich furios vieles ein, was zuvor versprochen wurde. Von diesem Sturm und Drang hätte ich mir in manchen Folgen etwas mehr gewünscht. Bonuspunkt für die Show: Sie führt den gefürchteten „Teenagerkind findet in der Gemeinschaft den Glauben an Jesus“-Handlungsstrang ein und bringt mich doch nicht zum Verzweifeln.

Gesamtwertung: 5,06 Punkte (gut)


 

THE WALKING DEAD (SEASON 4)

Über die erste Halbzeit habe ich mich ja schon ausgelassen. Wie verlief also die Staffel nach dem Pausentee? Den größten Teil der Sendezeit sehen wir die verstreuten Protagonisten auf dem Weg zum Camp, das die Rettung für alle verspricht. Man diskutiert, ist mit dem Leben fertig oder von der Suche nach den anderen angetrieben. Ab und an streunen ein paar lustlose Zombie herum und warten auf ihre Schädel-/Hirnpunktion. Und am Ende ertönt ein klagend deprimierender, auf der akustischen Klampfe eingespielter Countrysong (Den alten Horror-Zottel Rob Zombie könnte das ärgern, aber so langsam formt sich da schon das Genre „Zombie-Music“).

Die Episoden S4E09-S4E16 sind also charakterlastig, um es mal mit einem Wort zu sagen. Ein Wort, das  bei mir im Zusammenhang mit „The Walking Dead“ immer Schauer der nicht ganz wohligen Art auslöst. Ich habe eine Theorie, weshalb ich mit den Figuren in der TV-Serie nichts anfangen kann. Meinen Kick in Sachen Empathievermögen und Mitfiebern bzw. Mitleiden für Charaktere in der Zombie-Apokalypse hole ich mir in den Telltale-Computerspielepisoden gleichen Namens ab. Dort treffe ich die Entscheidungen, muss mit ihren Konsequenzen leben und in den allermeisten Fällen endet das in großem  „Ogottogott“ und „Hätt-ich-doch-nicht…“

Beim Fernsehpendant hingegen sitze ich dem Drama innerhalb der Gruppe eher leicht teilnahmslos gegenüber. Selbst der große Aufschrei um die Episode „The Grove“ ist sauber an meinen Ohren vorbeigeklungen. Weshalb die vierte Staffel dieses Jahr nach der aus meiner Sicht sehr guten dritten Season wertungsmäßig ordentlich in den Keller gegangen ist. Mal schauen, wie es weitergeht: ich habe Hoffnung, dass die Auseinandersetzung mit Menschen aus einer anderen Gruppe mehr Potenzial bietet, mich anzusprechen. Und was die Zombies angeht, müsste sich auch mal jemand was einfallen lassen.

Gesamtwertung: 4,57 Punkte (befriedigend)


 

HANNIBAL (SEASON 2)

Dass eine dermaßen kranke und gute Show im amerikanischen Fernsehen bei einem Sender wie NBC läuft, ist schon seltsam. Wieder gilt der gutgemeinte Ratschlag: Nix essen, wenn Hannibal auf dem Bildschirm zu Gange bittet. Ekelhaft, verstörend, aber doch auch edel inszeniert liefert die zweite Staffel nochmals einen Nachschlag in Sachen Qualität. Und zwar gleich vom Entrée an: Die einführenden Folgen haben mich in ihrer audiovisuellen Machart direkt vom Stuhl gehauen und erst gegen Ende schlichen sich ein, zwei Episoden ein, für die ich mir nur ein Okay abringen konnte. Der Rest allerdings ist ein Fest für alle, die es nicht abgefahren und seltsam genug auf dem Fernsehteller haben können.

Bekritteln (und damit das Fehlen der Höchstwertung rechtfertigen) möchte ich ganz leicht Folgendes:

1)    Der Season-Opener zeigt schon Teile des Finals,

2)    Die Geschichte um und die Figur von Mason Verger selbst schien mir etwas zu sehr drangeklatscht, bei der Darstellung durch Michael Pitt („Boardwalk Empire“) dachte ich kurz an die haarsträubend überzeichneten Figuren aus „American Horror Story“ Season 2 und 3. Dafür ist das, was schließlich mit Mason passiert, wiederum wohlig hart an der Magenschmerzgrenze.

3)    Der eingebaute Twist um Will war doch sehr durchschaubar. Ach ja, und manchmal übertreibt es Bryan Fuller dann doch mit den Dialogen und der kakophonischen Perkussions-Sounduntermalung.

Das sind letztlich aber nur Petitessen, nichts mehr als kleine Flecken auf dem Tischtuch. Das sich über- nein, ergebende Gesamtbild zeigt eine Show in ihrer Hochphase, die Appetit auf mehr macht, so man sich zu den hartgesottenen Fernsehgourmets zählt.

Gesamtwertung: 5,72 Punkte (sehr gut)


 

Und zum Schluss die Wertungsstände der noch laufenden Dramaserien:

24 4,80 Punkte
Fargo 5,73 Punkte
Game of Thrones 5,61 Punkte

 

78 (Mai 2014)

27 Mai

Die Sonne scheint, der DAX geht auf die 10.000 Punkte zu, der Bundestrainer fährt -sicherlich in Vorfreude auf die WM- zu schnell Auto: heiße Temperaturen, heiße Aktien, heißer Jogi und jetzt obendrauf noch die brandheißen Abschlusswertungen (sofern sie vorliegen) für die US-TV-Saison 2013/14 (Abteilung Comedys).

Meine Einleitungen werden immer schlechter.

COMMUNITY (SEASON 5)

Schande über dich, NBC! Gerade hat sich der Sender wieder die Top-Position unter den Networks  geangelt, schon stürzt er Serienfans in tiefe Trauer und treiben Schindlunder mit den Gefühlen der Community-Community. No #6Seasonsandamovie. Das ist schade, denn mit Dan Harmon hievte sich die fünfte Staffel wieder in deutlich höhere Wertungsgefilde. Die Stärken der Show waren plötzlich wieder da, man gab einen feuchten Dean darum, ob die Durchschnittszuschauer die Anspielungen verstanden, haute herrlich absurde Episoden wie „G.I. Jeff“ oder „App Development And Condiments“ raus und protzte mit Gaststars, für die andere Serien auf die Knie gehen würden. Nach dem Tal der Tränen also ein ganz klarer Schritt nach oben. Zugegeben: an die Großtaten der ersten Staffeln konnte man nicht anknüpfen, bei vielen thematischen Nachfolgern konnte man den Wahnsinn des Originals wohl schlicht nicht toppen („Advanced Advanced Dungeons & Dragons“), aber das Wertungsniveau pendelte sich stabil jenseits der 5 Punkte- und damit „Gut“-Grenze ein. Wer weiß, wann jemals wieder eine so durchgedrehte, sich nicht an den allgemeinen Publikumsgeschmack anbiedernde, selbstreferentielle und in ihrer Komik einzigartige Show im Fernsehen laufen wird. They were streets ahead of their time.

Gesamtwertung: 5,28 Punkte (gut)


 

HOW I MET YOUR MOTHER (SEASON 9)

Ich habe mir vor ein paar Wochen bei einem Ausverkauf einige mir noch fehlende, frühere Staffeln von „How I Met Your Mother“ zugelegt. Einfach, um mir bei einer Sichtung in den kommenden Jahren selbst bestätigen zu können, dass die Show jahrelang zu meinen absoluten Lieblingen und Gesamtstaffelbox-Kandidaten zählte. Die quirligen Charaktere, die gewitzten Beobachtungen rundum Liebe und Leben, die selbst erschaffenen Trademarks und der zündende Humor – das waren die Trümpfe, die bei mir stachen. Die Liebesbeziehungen untereinander und nebeneinander? Nicht so mein Ding. Muss halt rein, wenn man viele Seasons füllen will  Die Frage nach der Mutter? Hätte man von mir aus in einem Gag in der letzten Folge auflösen können.

Der Abstieg fing für mich an, als Barney beabsichtigte, mit seiner Stripperin eine ernsthafte Beziehung zu führen. Als Ted und Robin zum x-ten Mal nicht zusammenkamen, aber doch ein paar Folgen später wieder irgendwie doch wollten und das nicht klappte, weil … die SHOW HALT IM TITEL TRÄGT, DASS TED EINE ANDERE HEIRATET!

Die neunte Staffel ist größtenteils nur durchschnittlich unterhaltsam. Ja, es wird Fanservice geboten und die wenigen Folgen, die mir 5 Punkte entlocken konnten, waren jene, die die Lücken in der Geschichte um das Zusammentreffen von Ted und der Titelmutter füllten. In den allermeisten Fällen fehlte allerdings an allen Ecken und Enden die Spritzigkeit, das Erfrischende, das Clevere und Erinnerungswürdige. Stattdessen regierte eher die Bemühtheit und die Wiederholung in schlechterer Ausführung. Bei meinen Bewertungen war ich noch gnädig und vergab meistens noch die 4,5 Punkte. Ich frage mich aber schon, ob die Autoren irgendwann mal in einer stillen Minute dachten: „Mensch, das haben wir früher besser hinbekommen“. Wahrscheinlich nicht.

Das Finale sorgte für einiges an Wirbel. Hauptsächlich wegen zweier Enthüllungen, die ich jetzt nicht spoilern möchte. Ich schreib es mal so: die erste bewirkte quasi einen LOST-Effekt und traf die Shipper-Gemeinde hart. Da mir die Verlagerung auf die Beziehungen und der eingeengte Rahmen rundum die Hochzeit von Barney und Robin eh wenig zusagte, musste ich über diesen kleinen Tritt in den Allerwertesten der Liebesschmachtfans fast schmunzeln. Die zweite Enthüllung machte im Kontext der Show Sinn, zeigte aber auch, dass man wahrscheinlich einen besseren Abschluss gefunden hätte, wenn man die Chose einfach „Five Friends in New York“ genannt hätte.

Gesamtwertung: 4,44 Punkte (durchschnittlich +)


 

MODERN FAMILY (SEASON 5)

Modern Family bleibt eine sehenswerte, gute Comedy. Aber die Qualität bröckelt von Jahr und zu Jahr ein bisschen ab. Sicher sind die drei Familienhandlungsstränge immer für einen Lacher gut und wenn gar nichts zu gehen scheint, haut Überdaddy Phil Dunphy halt einen seiner sagenhaft peinlichen Momente raus. Die Autoren geben sich sichtlich Mühe, in jeder Episode Szenen unterzubringen, die den Zuschauer mit einem „Ja, war doch wieder unterhaltsam“ in die Heia schicken. Bei mir funktioniert das auch weiterhin, die Episodenwertung ist entsprechend eine 16-fache Aneinanderreihung von 5 Punkten. Allerdings werden die Fälle, wo es höher hinausgeht, immer seltener. Fünfmal zückte ich die 5,5 Punkte, dreimal die 4,5 und einmal gar die 4,0 – meine bis dato tiefste Wertung für eine Folge von Modern Family. Leider verdient, denn die Episode „Australia“ wirkte wie ein vom örtlichen Tourismusbüro gesponserter Betriebsausflug, bei dem a) jemand eine Kamera mitlaufen ließ und b) die Autoren das Skript am Strand vergessen hatten.

Gesamtwertung: 5,18 Punkte (gut)


 

PARKS AND RECREATION (SEASON 6)

Da könnte „Modern Family“ nächstes Jahr landen, denn „Parks And Recreation“ war mir dieses Jahr zu… wie soll ich es ausdrücken.. einlullend nett?  Man hat es sich in Pawnee ein wenig zu bequem gemacht in seinem Pool aus schrulligen Charakteren. Zwar verließen mit Rob Lowe und Rashida Jones zwei Darsteller die Riege, deren Figuren langsam uninteressant wurden, aber so richtig losgelegt hat die Show dennoch nicht. Natürlich reicht es bei Leslie Knope und Kultverwaltungsmensch Ron Swanson immer noch knapp für das „Gut“, aber die erfreulicherweise schon gesicherte nächste Amtsperiode könnte wieder gerne etwas mehr reißen.

Gesamtwertung: 4,99 Punkte (gut -)


 

RAISING HOPE (SEASON 4)

Das war es dann mit der kleinen Hope und den Chances, ihrer liebenswert simplen Familie. Abgesetzt nach einer Staffel, die es in Sachen Belanglosigkeit locker mit der dritten Staffel von „My Name Is Earl“ aufnehmen konnte. Es war teilweise erschreckend mitanzusehen, aus welchen Nichtigkeiten das B-Produktionsteam des wohl schwerpunktäßig an „The Millers“ arbeitenden Greg Garcia Geschichten bastelte. Witzigerweise war an der einzigen Episode, die mich überzeugen konnte („Road To Natesville“), dann wohl doch jemand aus der ersten Riege beteiligt. Das ändert aber nichts daran, dass „Raising Hope“ mit leidlich bemühten Schauspielern und müden Gags leider ein unverdientes, lahmes Ende genommen hat

Gesamtwertung: 4,00 Punkte (durchschnittlich -)


 

THE BIG BANG THEORY (SEASON 7)

Määndert trotz des riesigen Erfolgs bei mir nur im leicht gehobenen „Okay“-Segment umher. „Die Weiber haben die Show kaputtgemacht“, pflegt ein mir bekannter Mensch zu sagen, der nicht namentlich genannt werden möchte. So hart würde ich es nicht ausdrücken wollen, aber wenn ich ehrlich bin, fahre ich derzeit mit „Silicon Valley“ geektechnisch um einiges besser. „The Big Bang Theory“ hat seine guten Momente, wenn man spürt, dass echte Nerds wie Wil Wheaton am Werk sind und nicht nur Schauspieler, die im wahren Leben von Videospielen, Superhelden oder SciFi keinen blassen Schimmer haben. Schlecht hingegen wird es, wenn der Beziehungsstrang bis zum Gehtnichtmehr gewürgt wird. Und, mal unter uns, mit Koothrappali wissen die Autoren schon seit langem nichts mehr anzufangen, oder? Naja, man guckt es halt weg, weil es da ist und wundert sich, weshalb es so viele einschaltende Fans auf sich vereinen kann.

Gesamtwertung: 4,73 Punkte (befriedigend)


 

THE CRAZY ONES (SEASON 1)

Für mich neben dem unerwarteten Ende von „Community“ das zweite große Absetzungs-Ärgernis der Saison. Ich bin Robin Williams-Fan und freute mich riesig auf dessen TV-Comeback in einem allymcbealesken Setting in der Werbebranche. Die Show lief nach einem eher nur in Ordnung gehenden Piloten zu richtig großer Form auf, vor allem die Episoden mit Brad Garrett („Everybody Loves Raymond“) waren in meinen Augen Comedygold, aber auch die übrigen Figuren wuchsen mir flott ans Herz und überzeugten mit augenzwinkerndem Humor, schnell abgeschossenen Dialogen, kollegialem Genecke und anderen kleinen Fiesheiten. Zugegeben: im letzten Drittel schlichen sich einige Durchhänger ein, die „The Crazy Ones“ den Schnitt etwas versauten (mit dem Tiefpunkt „March Madness“ rundum den St. Patrick’s Day). Dennoch schmerzt mich, dass es keine weitere Staffel geben wird. Ein bisschen Trotz und bekennendes Fantum schwingt dann schon mit, wenn „The Crazy Ones“ bis dato den Platz als beste Comedyserie innehält.

Gesamtwertung: 5,35 Punkte (gut)


 

THE GOLDBERGS (SEASON 1)

Da hat es mich nun wiederum gefreut, dass es weiter gehen wird. „The Goldbergs“ waren für mich so ein bisschen die Herzensangelegenheit in diesem Serienjahr: 80er-Jahre-Zitate bis zum Umfallen, der dazu passende Soundtrack, Voice Over von Patton Oswalt. Den mürrischen Vater und die übertüdelige Mutter hätte man direkt in „That 70s Show“ transplantieren können, der ältere Sohnemann überzeugt wunderbar in der Darstellung seiner eigenen herzlichen Beschränktheit und spätestens wenn am Ende die original Filmaufnahmen von Adam Goldberg laufen und man die echten Vorbilder der Figuren in Aktion sieht, wird es einem warm um die alte Blutpumpe. Weshalb es dann nicht für das „Sehr gut“ gelangt hat? Nun ja, ab und an haben die Macher eben doch ein bisschen zu wenig 80er-Konzentrat in die Seriensuppe gemischt. Aber unter „befriedigend“ ist keine einzige der Episoden gefallen. Aus meiner Sicht ein überzeugender Neustart, dem ich eine längere Laufzeit gönne.

Gesamtwertung: 5,11 Punkte (gut)


 

THE MIDDLE (SEASON 5)

Ach ja, die Hecks. Ich habe ja schon letztes Jahr geschrieben, dass die Figuren faktisch nichts mehr hergeben. Besonders die Kinder sind charakterlich sehr limitiert. Es wiederholen sich halt Axls Faulheit, Sues Scheitern und Bricks Seltsamkeit. Daran hat sich auch in der 5. Staffel leider nichts geändert. Ähnlich wie bei „Raising Hope“ haben mich einige Episoden sprachlos zurückgelassen angesichts der Nichtigkeit der Geschichten, die da zu einem Drehbuch aufgeplustert wurden. Geschichten, die man zusammenfassen kann mit „Es riecht im Haus“ oder „Das Windspiel des Nachbarn stört die Ruhe“. Wie auch immer: ich sehe halt Patricia Heaton und Neil Flynn weiterhin gerne, deshalb läuft es als leider immer öfter mager ausfallende Vorspeise zu „Modern Family“.

Gesamtwertung: 4,23 Punkte (durchschnittlich)


 

THE MILLERS (SEASON 1)

Greg Garcias („My Name Is Earl“, „Raising Hope“) aktuelles Standbein im US-Fernsehprogramm ist ein zweischneidiges Schwert. Selten habe ich bei einer Comedyserie derartige Wertungsschwankungen gesehen. Die Bandbreite reicht in der Tat von richtig unterhaltsam bis schmerzhaft schlimm. Zweimal musste ich 3,0 Punkte zücken und das ist wirklich eine Wertung, wo man mich als Zuschauer richtig ordentlich verärgern muss. Eigentlich das absolute Todesurteil für eine Show. Aber andererseits stimmt der Mix auch manchmal und die von mir eh sehr geschätzten Will Arnett und Margot Martindale sorgen für einen angenehmen Comedyabend. Dann rockt auch J.B. Smoove, der gerne zwischen coolen Sprüchen und unverständlichem Genuschele rangiert. Ich habe den Eindruck, als würde Garcia noch das richtige Timing für eine Comedy, die vor Zuschauern aufgezeichnet wird, fehlen. Überhaupt scheint sich noch einiges in der Show finden zu müssen. Fürs erste landen die Millers bei mir daher noch haarscharf knapp im „Befriedigend“.

Gesamtwertung: 4,52 Punkte (befriedigend -)


 

THE SIMPSONS (SEASON 25)

Das alte Spiel: ich schreibe, dass wieder viel Durchschnittliches und wenig Beglückendes in der diesjährigen Simpsonsmischung drin ist, erwähne kurz, dass die Couch Gags stellenweise das Beste an einer Folge sind und präsentiere namentlich die Folgen, die mich überzeugen konnten. Okay? Dann los:

S25E09: Steal This Episode (5,5 Punkte)
S25E03: Four Regrettings And A Funeral / S25E10: Married To The Blob / S25E18: Days Of Future Future / S25E20: Brick Like Me (jeweils 5,0 Punkte)


 

Gesamtwertung: 4,37 Punkte (durchschnittlich)

TROPHY WIFE (SEASON 1)

Meine Fehleinschätzung der Saison. Nach zwei gesehenen Folgen dachte ich, das hier eine ernsthafte Konkurrenz für „Modern Family“ heranwachsen könnte. Nope. Sagte der US-Zuschauer, der kein grünes Licht für eine Fortsetzung gab. Und musste ich mir auch eingestehen, denn aus irgendeinem Grund verfiel die Serie etwa ab der Hälfte in eine Phase absoluter Durchschnittlichkeit. Es scheint, als hätten die guten Ideen und witzigen Einfälle nur bis Weihnachten gereicht. Dabei waren die Charaktere durchaus gut gezeichnet, wie etwa die ehrgeizige, erfolgreiche ex-Gattin #1, die stets neben der Spur laufende ex-Gattin #2 oder der knuddelige kleine Adoptiv-Asiate. Bradley Whiford und Malin Akerman sehe ich prinzipiell gerne, letztere zugegebenermaßen mehr wegen der Optik. Was soll’s, vorbei, die Nächste bitte.

Gesamtwertung: 4,62 (befriedigend)


 

Working The Engels (Season 1)

Zum Schluss ganz kurz: Working The Engels war mir dann doch zu bieder und zu weit von der grenzenlosen Verrücktheit eines „Arrested Development“ entfernt. Nett, aber nichts, was ich zwingend weitergucken möchte.

Wertung nach sieben Episoden: 4,29 Punkte (durchschnittlich)


 

Und wer immer noch liest, bekommt hier kurz und bündig meine vorläufigen TOP 5 der Comedyserien des Jahres (vorläufig, weil hochwertige Kandidaten wie u.a. „Veep“, „Silicon Valley“ und „Louie“ noch laufen):

The Crazy Ones 5,35 Punkte
Community 5,28 Punkte
Brooklyn Nine-Nine 5,23 Punkte
Modern Family 5,18 Punkte
The Goldbergs 5,11 Punkte

77 (Mai 2014)

8 Mai

Der Serienchecks drei bringt der Mai. Denn es hat sich einiges angesammelt, weshalb ich mein Geschreibsel in drei Beiträge unterteilen werde: Neuzugänge & Saisonstarts, die große Saisonabschlussrundschau sowie Nachgeschaut (Serien, zu deren Sichtung ich endlich gekommen bin). Los geht’s:

24 – LIVE ANOTHER DAY (Season 9)

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Der Terrorist liegt auf der Lauer /  Er rechnet nicht mit Opa Bauer /Ein PENG! und er vornüber fällt / Jack rettet wieder mal die Welt 

Diese hochwertigen Verse habe ich mir soeben aus den Fingern gesaugt. „Jack is back“ (wie auf dem Banner oben) schien mir etwas zu ausgelutscht. Und nach zwei gesehenen Episoden des Comebacks von Jack „Dammit!“ Bauer darf ich sagen: Ist alles wie früher. Fans werden nicht enttäuscht, die anderen schütteln den Kopf über die kleinen Logikschnitzer, die mittlerweile leicht vorhersehbaren Twists und  die vaterlandstreue Einstellung der Hauptfigur zum gar bösen Whistleblowertum. Ich fand den Wiederauftakt jetzt nicht schlecht, vor allem freute mich der Auftritt von Stephen Fry als britischer Premier, aber vor Begeisterung auf die Knie gesunken bin ich auch nicht. Wenn es gut läuft, wird „Live Another Day“ eine um 12 Episoden gekürzte, routiniert an den aktuellen Stand des Terrors angepasste Auflage des bekannten Schemas. Andernfalls muss Kiefer Sutherland wieder ein paar Jahre in den Untergrund und noch mürrischer werden.

Wertungsschnitt nach 2 Episoden: 4,75 Punkte (befriedigend)

Gucklistenstatus: Wer ist der Maulwurf der Saison? Wie oft wird Jack angeschossen? Gibt es neue Foltermethoden? Hat Kim Bauer einen Auftritt? Alles Fragen, die beantwortet werden müssen! Also: klar drauf.


 

FARGO (Season 1)

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FX präsentiert die Serienadaption des Klassikers der Brüder Coen. Im gemütlichen, aber kalten Städtchen Bemidji im Staate Minnesota kreuzen sich die Wege des harmlosen Versicherungsvertreters Lester Nygaard (Martin Freeman) und des skrupellosen Auftragskillers Lorne Malvo (Billy Bob Thornton). Diese Begegnung setzt eine Kette von desaströsen Geschehnissen in Gang, die die örtliche Polizei in Form der resoluten Ermittlerin Molly Solverson vor viel ungewohnte Arbeit stellt.

Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich den zugrundeliegenden Film nicht mehr so recht präsent im Gedächtnis habe. Macht aber nichts, denn die Serie erzählt eine andere Geschichte und bedient sich nur des schrulligen Settings, in dem die unbedarften und unaufgeregten Bewohner eines stets hübsch verschneiten Städtchens auf die gewaltbereite Welt des organisierten Verbrechens treffen. Martin Freeman ist in der Hinsicht die perfekte Verkörperung gutbürgerlicher Unauffälligkeit, die mit einem Schlag ins Chaos gestürzt wird, während Billy Bob Thornton einen extrem lässigen Charakter mit eindeutiger Arschlochtendenz gibt, den man angesichts seines unverfrorenen Opportunismus und seiner durch nichts zu erschütternden Coolness fast schon ein wenig beneidet. Auch die Nebenrollen lassen Freude aufkommen: Breaking Bad-Alumni Bob „Better Call Saul“ Odenkirk gibt sich die Ehre, Allison Tolman als hartnäckige, aber stets liebenswert zurückhaltende Ermittlerin überzeugt, ja selbst der aus Dexter mit wenig Ruhm verabschiedete Colin Hanks und Keith Carradine füllen ihre Rollen als sympathisch ahnungslose Landeier angenehm aus.

Angelegt auf gerade mal acht Episoden, dürfte bei Fargo wenig schiefgehen, wenn man weiterhin auf die bewährte Mischung aus dem auf die heile Welt herabstürzenden Chaos setzt. Von mir jetzt schon eisklare Empfehlung.

Wertungsschnitt nach 3 Episoden: 5,43 Punkte (sehr gut)

Gucklistenstatus: dicke drauf, weil sehr gut


FRIENDS WITH BETTER LIVES (SEASON 1)

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Sechs Freunde in unterschiedlichen Beziehungsstadien (ein verheiratetes Paar mit Kindern, ein frisch verliebtes Paar, ein geschiedener Kerl, eine unvermittelbare Zicke) hängen in einem Haus herum und ziehen sich gegenseitig auf, weil keiner das perfekte (Liebes-)Leben hat.

CBS mit dem Versuch einer frechen Comedy, der mächtig in die Hose geht. So gerne ich den einzigen normalen Charakter aus Entourage (Kevin Connolly) und die mir aus Whitney bekannte Zoe Lister Jones wiedersehe, so unlustig und vergessenswert ist diese Show. Von den Charakteren geht mir als Zuschauer keiner auch nur ansatzweise nahe, die Gags wirken bemüht und wenn es einmal pro Folge ins Explizite geht, schlicht peinlich. Ob man eine Freunde-Komödie generell darauf basieren lassen sollte, dass jeder auf den anderen neidisch ist und ihm deshalb seine Schwächen vorhält, würde ich die Autoren auch gerne mal fragen. Wie auch immer: nach der zweiten Episode konnte und wollte ich mir das Elend nicht mehr antun.

Wertungsschnitt nach 2 Episoden: 3,25 Punkte (unterdurchschnittlich)

Gucklistenstatus: nix wie weg und abgesetzt


SILICON VALLEY (SEASON 1)

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HBO in Zusammenarbeit mit Beavis & Butthead-Erfinder Mike Judge erzählt die Geschichte des Tech-Startups Pied Piper. Der von Geschäftsdingen unbeleckte Student Richard programmiert eine eher sinnlose App, deren integraler Bestandteil allerdings die IT-Welt revolutionierende Kompressionsalgorithmen sind. Statt sein Baby meistbietend zu verkaufen, schickt er sich an, unter der Obhut des Software-Gurus Peter Gregory eine eigene Firma zu gründen. Mit dabei: seine Studienfreunde, die komplett nur an ihren Rechnern kleben und wenig Ahnung von der Welt abseits von Tastatur und Maus haben.

Wer seine Geeks nicht auf Konformität mit dem Massengeschmack getrimmt und weit fernab von Beziehungsgeschichten mit dem anderen Geschlecht in seinem natürlichen Reservat sehen mag, sollte dieser Workplace-Comedy eine Chance geben. Verdient hat sie diese auf jeden Fall, denn der Blick auf die schöne neue Technikwelt mit ihren vor Schrullen strotzenden Bossen, teamunfähigen Sonderlingen und all den peinlichen Momenten, wenn vergeistigte Programmierer Geschäftsentscheidungen treffen, hat mir bisher richtig Spaß gemacht. Mike Judge, der auch für die überaus gelungene Arbeitsplatzcomedy Office Space (hierzulande: Alles Routine) verantwortlich zeichnet, weiß, wovon er schreibt: war er doch selbst Ende der 80er Jahre als Entwickler im Silicon Valley tätig. Und das merkt man den Dialogen, Figuren und Situationen deutlich an. Nebenbei bringt der mir größtenteils unbekannte Cast (ich habe spontan nur Martin Starr aus Party Down und Zach Woods aus The Office größeren Rollen zuordnen können) die Geschichte sehr authentisch rüber. Wer mit dem Thema etwas anfangen kann und die Anspielungen entsprechend versteht, dürfte ein ums andere Mal mit einem fetten Grinsen im Gesicht vor dem Fernseher sitzen. Oder noch passender: dem Rechner.

Wertungsschnitt nach 5 Episoden: 5,05 Punkte (gut)

Gucklistenstatus: geeky, hehe


 

SURVIVING JACK (SEASON 1)

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Amerika, irgendwo, die 90er:
Strenger, aber im Herzen doch fairer Familienvater kümmert sich um die
Erziehung seiner Kinder, nachdem seine Frau beschließt, sich dem
mühevollen Studium der Rechte zu widmen. Basierend auf den Ideen des
Autors, der uns schon die eher kurzlebige Show „Shit my Dad says“
brachte.

Und jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, hat der ausstrahlende Sender FOX endgültig den Stöpsel gezogen. Von meiner Warte aus eine absolut vertretbare Entscheidung, denn die Show hatte außer der dominanten Vaterfigur (Christopher Meloni) nichts zu bieten. Ja, „Surving Jack“ wollte noch ein bisschen „That ’90s Show“ sein, aber Menschen in meinem Alter und mit meinen TV-Show-Kenntnissen wissen: die 80er waren viel cooler und „The Goldbergs“ sind viel besser.

Wertungsschnitt nach 1 Episode: 3,5 Punkte (durchschnittlich)

Gucklistenstatus: doppelt abgesetzt


 

GAME OF THRONES (SEASON 4)

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[Bitte jetzt vorstellen, wie ich voller Inbrunst zum majestätischen Klang des Intros singe]

Es ist wieder da-ha, wieder da-ha, wieder da-ha, wieder da-ha, wieder da.

Ich habe mittlerweile alle Bücher durch und weiß, dass auch diese Saison für genug Tod, Drama und allgemeines Unwohlsein rundum Westeros gesorgt sein wird. Es kann eigentlich nichts schiefgehen, wenn die Serie wie gewohnt die Filetstücke aus George R.R. Martins Werk herausschneidet und gebührend in Bild und Ton setzt. Innerhalb der bisher gelaufenen vier Episoden hat es schon einmal amtlich gerummst in der emotionalen Schatzkiste und der nächste große Knall kommt bestimmt (wahrscheinlich in der Folge #9). Positiv: auch für Kenner der Vorlage ist durchaus gesorgt, wie eine Szene ganz am Ende einer Episode beweist. Dezent negativ: die letzten beiden Folgen brachten viel an wenig handlungsergiebigen Sprüngen innerhalb der mittlerweile zahlenmäßig ordentlich angeschwollenen Erzählstränge. Aber so richtig böse kann man der Show nicht sein, solange sie in Sachen Inszenierung überzeugt, coole neue Charaktere wie Prince Oberyn bringt und die bekannten Figuren eifrig ihre Intrigen spinnen.

Wertungsschnitt nach 5 Episoden: 5,60 Punkte (sehr gut)


 

VEEP (SEASON 3)

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Sehr starker Start der Jetzt-Wahlkämpferin um die Präsidentenschaft, Selina Meyer. Es tut der Show für mich als Europäer und damit in Sachen amerikanischer Innenpolitik wenig bewanderter Zuschauer sehr gut, dass sich die Vizepräsidentin jetzt mit den großen Themen beschäftigen muss, um auf Stimmenfang zu gehen. Da kann ich mir umso befreiter bei den peinlichen Fehltritten des Teams und des unnachahmlichen Jonah Ryan die Hände vors Gesicht schlagen. Ganz groß bei den bisher gelaufenen fünf Folgen: der Besuch bei dem fiktiven Softwaregiganten Clovis. Aber auch generell scheint die Show dieses Jahr die nächsthöhere Stufe in meinem Wertungsschema ansteuern zu wollen. Go for it, Selina!

Wertungsschnitt nach 5 Episoden: 5,35 Punkte (gut)


 

LOUIE (SEASON 4)  

louie

Nach zwei Jahren Pause taucht Standup-Ikone Louis CK mit neuen Folgen seiner etwas anderen Art der Comedy auf. Die Mischung aus ruhigen, fast nachdenklichen Momenten, unerwarteten Schrägheiten der Seltsamkeitsstärke 10 und derben Dialogen steht wieder auf dem Programm. Da ich seit ein paar Wochen „Legit“, die Show des australischen Kollegen Jim Jefferies (dazu mehr später in der Rubrik „Nachgeschaut“) auf dem Schirm habe, ist Louis CK nicht mehr konkurrenzlos. Der Auftakt in Form von gleich zwei Episoden brachte mir zu Beginn wieder etwas zuviel Leerlauf, aber die Standups und die unerwarteten WTF?-Momente (der Arzt mit seiner sehr allgemein gehaltenen Rückenschmerzdiagnose, das Ende des Dates mit dem „Model“ Yvonne Strahovski) ziehen es wertungsmäßig doch wieder auf das gewohnte Niveau.

Wertungsschnitt nach 2 Episoden: 5,00 Punkte (gut)