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129 (Januar 2021)

21 Jan

„Best Of TV“ ist der Untertitel dieses Blogs. Best Of ist aber diesmal nicht viel drin, muss ich leider vorneweg konstatieren. Eine vorbehaltlos dicke Empfehlung gibt es dennoch, die kommt aber erst gegen Ende – man muss ja die Spannung aufrechterhalten. Los geht’s stattdessen mit einem formidablen Downer:

STAR TREK: DISCOVERY (Season 3)

In meinem Preview ließ ich es ja bereits sanft anklingen: Richtig viel Freude hatte mir der Auftakt von „Star Trek: Die futuristischen Abenteuer der Michael Burnham“ nicht wirklich gebracht. Und bei den im Jahre 2373 komplett neu mit Gallizit ausgestatteten Warpspulen der USS Voyager! Diese Staffel hatte ähnlich viel Drive, Unterhaltung und Spaß wie die eben fallengelassene galaktische Geschichts-Info.

Dabei fand ich die Ausgangssituation durchaus prickelnd: Die Discovery verschlägt es über 930 Jahre in die Zukunft, die Föderation liegt am Boden, ein mysteriöses Phänomen namens „The Burn“ hat alle Dilithiumantriebe lahmgelegt, Anarchie und Chaos treiben mannigfaltige Blüten. Was macht die Show daraus? Unser Raumschiff kriegt ein kleines Hardware-Update und ist danach der geilste Kreuzer im Quadranten, die Föderation hat doch noch einen recht großen Außenposten aufzubieten und etwaige Probleme lösen natürlich die Checker aus dem Jahr 2257. So als würde mir Kaiser Heinrich IV. erklären, wo es am schnellsten nach Beteigeuze geht.

Seit „Voyager“ ging mir eine Crew und ihre Abenteuer nicht mehr dermaßen am Sensor vorbei. Burnham ist die Beste, der Rest staffiert so vor sich hin, aus meinem Liebling Saru haben sie einen ziemlich laschen Grüßonkel gemacht, der Humor holte mich überhaupt nicht ab, Tilly wechselt in den Führungsstab (das hätte ich als gelungenen Witz verstanden), Georgiou wird in den beiden schlechtesten Spiegelwelt-Episoden des gesamten Franchises entsorgt, die kauzige Jett Reno alias Tig Notaro hatte wohl keine Zeit mehr, das Konglomerat aus Dax und Wesley Crusher hinterließ bei mir überhaupt keinen bleibenden Eindruck (wie gefühlt drei Viertel der Restcrew) und was hinter dem Burn steckt, erzähle ich jetzt nicht (es ist tatsächlich NICHT Michael BURNham), konnte mich aber insgesamt auch nicht versöhnen. Im Finale setzt es schließlich eine Personalentscheidung, bei der ich wohl mein Sternenflottenabzeichen niederlege und Adieu sage mit Blick auf Season 4. 

Wertungstechnisch gelang keiner Folge eine 5,0, oft zückte ich leicht gelangweilt die 4,5 Punkte, einige Male verärgert auch die Bewertungen ein bis zwei Stufen darunter. Die Episoden „Su’Kal“ und das Finale waren dabei noch am nächsten daran, mich zu unterhalten. Summa summarum bleibt aber eine enttäuschende Staffel. Und Besserung scheint nicht in Sicht. Beam me up, Captain Pike!

GESAMTWERTUNG: 4,11 Punkte (durchschnittlich -) 

MOONBASE 8 (Season 1)

Die Astronauten Cap, Rook und Skip bereiten sich in der Wüste auf ihre erste Mondlandung vor. Weil in diesen Figuren Wissenschaft (Fred Armisen), Religiösität (Tim Heidecker) und Inkompetenz bei maximalem Selbstbewusstein (John C. Reilly) aufeinandertreffen, gibt es einiges an Problemen.

Reilly und Armisen kenne und mag ich als Schauspieler und Comedians sehr, entsprechend war mein Interesse rasch geweckt. Zudem passt in Coronazeiten die Simulation des erzwungenen Aufeinanderhockens doch ganz wunderbar, praktischerweise trägt gar eine der gerade einmal sechs Episoden den Namen „Quarantine“. Von den Drehbüchern (allesamt von dem Trio verfasst) hingegen sollte man jetzt nicht allzu viel erwarten, da schien mir vieles spontan am Set entstanden zu sein. Auch wenn die Kritiker eher lästerten: Ich mochte die Show, weil mir die Charaktere sympathisch waren und ich gerne bei ihrem oft planlosen Treiben zuschaute. Wer ähnlich wie ich die Akteure zu schätzen weiß, kann „Moonbase 8“ schön weggucken, ein paar Schmunzler sind durchaus drin.

GESAMTWERTUNG: 4,83 Punkte (befriedigend)

FARGO (Season 4)

Hat sich in den letzten sechs Episoden, die noch nicht Grundlage meines Ersteindrucks waren, einigermaßen stabil gehalten und eine ordentliche Leistung abgeliefert, ohne jetzt die ganz fetten Wertungssterne vom Himmel zu schießen. Neben dem nun wirklich nicht mehr frischen Mafia-Setting waren es die fehlenden Schrullen und kauzigen Figuren, die „Fargo“ üblicherweise ausmachen, weshalb diese Staffel letzten Endes die von mir schwächstbewertete der Reihe ist. Einen Pluspunkt und damit knapp die Wertung „gut“ erhält die Serie, weil sie im Finale noch eine schöne Verbindung zur zweiten Season herzustellen vermochte. 

GESAMTWERTUNG: 4,96 Punkte (gut -)  

Aus der Kategorie „Endlich nachgeschaut“ als Einschub zwei Serien, die ich wirklich über die letzten drei Monate nachholen konnte:

AFTER LIFE (Season 2)

„Jetzt hat’s Ricky übertrieben“, wäre der passende deutsche Untertitel zur zweiten Staffel von „After Life“. Wir erinnern uns: Ehefrau von Tony (Ricky Gervais) tot, Krebs, schlimm, alles scheiße, Selbstmordgedanken, aber Hündin lebt noch, also weiter. Stinkelaune an die Umgebung verbreiten, alles sagen können, weil eh alles egal, naja, Freunde sind doch okay, Staffelende.

Schwerer Stoff, aber gefiel mir, bekam 5,10 Punkte. Diesmal jedoch hat jemand die Mischung aus skurrilen Situationen, Trauer, Verzweiflung und Humor falsch zusammengewürfelt. Das Ergebnis: Erdrückende Wehleidigkeit beim Hauptdarsteller, die auf den Zuschauer überzuspringen drohte. Ich war wirklich kurz davor, sämtliche Szenen mit Rückblenden oder Sätze mit der Wortkombination „meine tote Frau Lisa“ vorzuspulen, um mich selbst zu schützen. Schließlich ging es zum Zeitpunkt der Sichtung gerade auf Weihnachten zu. 

In Sachen Humor war die neue Figur des Therapeuten so ekelhaft drüber angelegt, dass ich nullkommanichts Beömmelnswertes daran finden konnte. Hündin Brandy hingegen weiterhin stabil goldig. Überhaupt gingen die Gags größtenteils an mir vorbei. Bitte für die dritte Staffel wieder das richtige Mischverhältnis finden.

 
GESAMTWERTUNG: 4,33 Punkte (durchschnittlich)

SANTA CLARITA DIET (Season 3)

Da lag die leider finale Staffel (die Serie wurde aus Budgetgründen eingestellt) eine ganze Zeit bei mir auf Halde. Auch, weil ich die letzte Folge der zweiten Season schlicht ein bisserl blöde fand, Stichwort „tiefgläubige Polizistin“. Das Konzept, einfach mal „Dexter“, „Desperate Housewives“ und Zombiefilm mit Comedy zu verquirlen, funktioniert hingegen auch in der dritten Staffel, aber der Saft fließt doch schon reichlich verdünnt über den Fernsehbildschirm.Es freute mich, Ethan Duplee (My Name Is Earl) wiederzusehen, das Fehlen von Nathan Fillion in seiner kopflastigsten Rolle fand ich allerdings deutlich weniger schön.  

Insgesamt konnte ich gut meinen Frieden damit schließen, dass „Santa Clarita Diet“ nun sein Ende gefunden hat. Zumal das Finale mir von allen Episoden, deren Wertung sich stabil zwischen „gut“ und „befriedigend“ einpendelte, am besten gefallen konnte. Natürlich bauten die Macher in der Hoffnung auf eine Fortsetzung noch in den letzten Minuten eine Brücke für weitere Folgen ein, insgesamt funktioniert das Finale allerdings auch als Abschluss. Für mich leben Sheila und Joel weiterhin als Ehepaar mit besonderen Bedürfnissen im Los Angeles County. Und wenn sie nicht gestorben sind, klappt das mit dem böse-Leute-killen immer noch.

GESAMTWERTUNG: 4,90 Punkte (befriedigend +)

THE MANDALORIAN (Season 2)

„The Mandalorian“ bleibt die prallfeuchte Wohlfühl-Oase für „Star Wars“-Liebhaber, das wohlig-wärmende Pflaster für tiefsitzende Schmerzen in der Nackenmuskulatur nach kopfschüttelnder Sichtung der letzten Filme, der ultimative Fanservice für alle, die den wahren Krieg der Sterne nur in den Episoden 4-6 sehen. 

Natürlich kann man auch an dieser zweiten Staffel Dinge bekritteln. Den Storybogen etwa, den man bequem in das Heft eines handelsüblichen Lichtschwerts ritzen könnte und der in den gerade mal acht Folgen gerne mal überhaupt keinen Schritt vorangeht. Dass sich Gina Carano als Cara Dune mit ihrer Figur so ziemlich als einzige immer noch nicht in mein Herz gekämpft hat. Den oft schematisch wirkenden Aufbau mit den immer wieder verwendeten Bausteinen Laserbeschuss, Nahkampf (mit Stichflamme, hoho!), CGI-Monsterschau, Baby Yoda-Putzigkeitsmoment und ruckeliger Klapprigkeit der Razor Crest. Das erinnerte mich schon an die alte „The Lone Ranger“-Serie, wo auch jeder Trademark pflichtgemäß abgearbeitet werden musste. Ach ja und die Frage, weshalb die Sturmtruppler überhaupt noch auf die Rüstung unseres Helden schießen, obwohl das doch offensichtlich überhaupt nichts bringt.

Aber scheiß‘ der Sarlacc drauf, denn am Ende funktioniert das Ganze. Jon Favreau und seine Regisseur-Riege sind selbst beinharte Fans und wissen, was sie anbieten müssen, um Zufriedenheit ins Gesicht der Zuschauer zu zaubern. Seien es wirklich beeindruckende Monster (alleine die ersten beiden Episoden zehrten bei mir wertungsmäßig reichlich davon), von denen man bisher im Star Wars-Universum nur nebenbei gehört oder etwas gesehen hat, spektakuläre Settings, humorvolle Szenen, Baby Yoda mit seinen speziellen Auftritten, komplett neue und aus anderen Serien des Franchises bekannte Figuren, gern wiedergesehene Charaktere (hallo, Bill Burr!) und natürlich ein Finale, wow, was für ein Finale. Episch. Gänsehautexplosionen auslösend. Schnappatmung herbeiführend. Hände zitterten, Freudentränchen kullerten. Ich bin auch nur ein Mensch, der halt dieses gute alte Sternenkrieg-Zeugs mag.  

GESAMTWERTUNG: 5,67 Punkte (sehr gut)

Und zum Schluss noch zwei Ersteindrücke:

B-POSITIVE (Season 1)

Drew (Thomas Middleditch, „Silicon Valley“), frischgeschiedener Vater, ansonsten eher dröger Mensch, braucht eine Spenderniere. Doch woher, woher? Seine einzige Option ist eine ehemalige Bekannte namens Gina (Annaleigh Ashford), ihres Zeichens eine feierfreudige, dem Alkohol zugeneigte, kantige, aber das Herz am rechten Fleck tragende Persönlichkeit. Tja, der Punkt mit dem Hang zum Hochprozentigen verträgt sich eher ungut mit der Aktion Spenderniere, weshalb die beiden unterschiedlichen Charaktere sich zusammenraufen müssen.

Kurzgefasst: „Niereninsuffizienz und Spaß dabei“. Daraus etwas Humoriges zu stricken, ist eine Herausforderung, der sich „B-Positive“ mutig stellt und glorreich daran scheitert. Dies ist vielmehr eine dieser Comedyshows, bei denen das Lachband jeden dünnen Witz hochjazzt, dass es mir als Zuschauer ganz besonders still ums Zwerchfell wird. Und viele der Gags sind mit „dünn“ noch sehr wohlwollend umschrieben. Hinzu kommt, dass mir Miss Ashford schon direkt ab der ersten Szene unsympathisch bis nervig war, dagegen kann der von mir hochgeschätzte Thomas Middleditch nichts mehr ausrichten. Folge: Nach eineinhalb Episoden über ordentlich gesäuerte Nieren erfolgreich ausgeschieden.

ERSTEINDRUCK: 3,50 Punkte (unterdurchschnittlich)     

Sichtung eingestellt

THE STAND 

Jetzt hier wirklich den Inhalt von „The Stand“ lang und breit herunterzubeten, wäre wie Stephen King nach Maine tragen zu wollen. Ein extrem dezimierfreudiges Grippevirus namens Captain Trips hat stabile 95% der Menschheit ausgerottet, die Überlebenden versammeln sich fortan auf zwei Lager verteilt: Hier das Böse in Form von Randall Flagg (Alexander Skarsgard), dort das Gute bei Mutter Abagail (Whoopi Goldberg).

Passt prima in die heutige Zeit, die letzte Verfilmung liegt auch schon 26 Jährchen her (damals mit Corin „Parker Lewis“ Nemec als Harold Lauder), Besetzungsliste liest sich gut, technisch kann man da sicherlich viel rausholen und auffrischen, ein klarer Hit also, oder?

Nee, bisher nicht und das sehen nicht nur die Kritiker so, sondern auch meine Wenigkeit. Echte Wertungshöhen hat „The Stand“ bei mir bis dato noch nicht erreichen können, was unter anderem an den vielen Rückblenden liegt, die keine echte Spannung aufkommen lassen. Die Handlung springt munter hin und her, bei vielen Folgen hatte ich den Thrill einer späten „The Walking Dead“-Episode minus eben die Zombies. Den Cast finde ich insgesamt nicht übel, die unverwüstlich gute literarische Vorlage dürfte die Show entsprechend auch vor einem kompletten Absturz bewahren. Nach etwas über der Hälfte der Serie machte mir die vierte Episode „The House of the Dead“ noch den besten Eindruck, der mit der fünften Folge dann aber wieder eingeplättet wurde. Es steht zu befürchten, dass man bei dieser Version des Stoffes leider erheblich unter den Erwartungen bleiben wird.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 4,80 PUNKTE (befriedigend) 

128 (Oktober 2020)

31 Okt

Diesmal mit einem eher gut überschaubarem Programm. Denn obwohl die Serien weiterhin allerorten rundum Amazonien, Netflixhausen und sonstwo sprudeln, finde ich ehrlich gesagt immer weniger, was mich wirklich interessiert. Vor allem die Comedysparte bereitet mir ernsthaft Sorgen, zumal die traditionellen TV-Sender hier kaum noch etwas aufbieten. Weshalb wiederum dieser Seriencheck fast komplett ohne Komödieninhalte auskommen muss.

GANGS OF LONDON (SEASON 1)

London. Neuzeit. Der mächtige Unterweltboss Finn Wallace (Colm Meaney, Star Trek: Next Generation) stirbt eines unnatürlichen, weil kugelhaltigen Todes. Was zu schweren Verwerfungen unter den High Class-Kriminellen und dem führenden Wallace-Dumani-Clan führt. Allianzen bröckeln, Kooperationen werden in Frage gestellt, der Mörder überall vermutet. Mittendrin ermittelt verdeckt der gebrochene Held Elliot Finch (Sope Dirisu, Humans). Basierend auf einem Playstation Portable-Spiel(?) aus dem Jahr 2006 und inszeniert von Gareth Evans und Matt Flannery, den Meistern hinter den schmerzhaft spektakulären Klopperfilmen „The Raid“ und „The Raid 2“.

Freunde des glatten Kniescheibenbruchs und der in Kurven verlaufenden Ellenbogenfraktur, hier ist eure Serie! Das Ding haut rein, die Kamera hält drauf, die Action platzt aus allen zuvor mühsam in die Haut eingetackterten Nähten. Jede der ersten fünf Episoden wartet mit mindestens einer formidablen Szene für hartgesottene Freunde der filmisch eingefangenen Körperverletzung auf, seien es Schlägereien, Ballereien oder andere unangenehme Waffeneinsätze wie etwa später das nigerianische Großhackmesser. Als Zuschauer war ich davon durchaus angetan, denn wer mag in diesen sorgenvollen Zeiten nicht mal das Hirn abschalten und ein bisserl wuchtigen Rummswumms in sein Herz lassen? Nebenbei läuft eine solide Mafiastory um Verrat, Täuschung und Verstrickung, welche die Grundlage für die Keilereien bildet. Der Cast u.a. mit Michelle Fairley („Game Of Thrones“), Lucian Msamati („Game Of Thrones“) oder Joe Cole („Peaky Blinders“) schließlich liefert eine ordentliche Leistung, ist aber eben nicht der Star der Veranstaltung.

Also absolute Guckempfehlung für Leute, denen der letzte Rambo gute 80 Laufzeitminuten zu wenig Action und Brutalitäten hatte? Jau. Aber: Das Finale in Episode 9 ist leider in Sachen Story ein Blattschuss mit der Flak in den Ofen. Zu trashig, zu sehr auf „Harhar, damit habt ihr nicht gerechnet, oder?“-Momente gebürstet und einfach nicht sauber über die Ziellinie gebracht. Ich jedenfalls hatte einige Male den berühmten Bernhard Hoëcker-Satz „Wieso das denn?“ auf der Zunge und am Ende die 4,0-Wertungskarte in der Hand. Was der Serie schlussendlich den Sprung in die Kategorie „sehr gut“ verwehrte.

GESAMTWERTUNG: 5,25 PUNKTE (gut)     

RAISED BY WOLVES (SEASON 1)

Ridley Scott hat wieder ein SciFi-Projekt in Angriff genommen und führt in zwei Episoden (sein Sohn Luke in deren drei) der Serie „Raised By Wolves“ Regie. Die Prämisse ist rasch als griffiger Titel einer Doktorarbeit formuliert: 

Atheistische Kindererziehung mittels Androiden auf dem Planeten Kepler-22b im Konflikt mit stark monotheistisch geprägten Sonnenadoranten unter Berücksichtigung der lokalen Fauna und Flora (mit einem kritischen Vorwort zum Thema: Maschinen-Mode – Sind graue Latexanzüge im 22. Jahrhundert noch verantwortbar?)  

Oder: Erde mal wieder im Eimer, diesmal wegen Religion, zwei Androiden (die sich gegenseitig Mutter und Vater nennen) landen auf oben erwähntem Planeten und tauen ein paar Kinder auf, um fortan eine Zivilisation ohne Glaubenseinflüsse aufzubauen. Die Gegenpartei, ebenso von der Erde geflohen, setzt mehr auf Sol, den Sonnengott der antiken römischen Mythologie (und erinnert mich nebenbei so sehr an den „Praise the Sun“-Ritter Solaire aus dem Videospiel „Dark Souls“). Jedenfalls landet auch diese dort, was zur Entstehung von beträchtlichen Spannungen führt.

Man kann wohlig wärmende Versatzspuren aus „Alien“ und „Prometheus“ in den Bildern und Inszenierung spüren, besonders loben möchte ich aber die Darstellerriege und zwar vor allem die mir bisher unbekannten Amanda Collin und Abukar Salim als Androidenerziehungsberechtigte. Beide tragen sowohl das Gerüst der Serie als auch seltsam wirkende Kleidung und haben mich als Zuschauer dabei stets fasziniert und in ihren Bann gezogen. Auch die Kinderschauspieler gilt es hervorzuheben, hier ragt Winta McGrath mit seiner schon in jungen Jahren beachtlichen Präsenz heraus. Demgegenüber fällt das einzig mir direkt bekannte Gesicht, Travis Fimmel („Vikings“) fast durchgehend ab.

Die Story startet fulminant, verzettelt sich dann in ein paar Wiederholungen, bringt aber stets interessante Wendungen mit sich. Die computergenierten Bilder hingegen sind dabei jedoch nicht immer state of the art, was leider im ansonsten sehr guten Finale voll durchbricht. Dennoch: aus meiner Sicht eine gelungene SciFi-Show, deren Fortsetzung ich mit Spannung erwarte. #teamvaterundmutter #tellmeajokefather

GESAMTWERTUNG: 5,30 PUNKTE (gut)  

LOVECRAFT COUNTRY (SEASON 1)

Amerika in den 1950ern, im tiefsten Zeitalter der Jim Crow-Gesetze zur Rassentrennung. Atticus Turner (Jonathan Majors), ein junger von Science Fiction und Fantasy begeisterter Afroamerikaner, kehrt nach dem Krieg zurück in seine Heimatstadt Chicago, als er einen Brief seines entfremdeten Vaters Montrose (Michael Kenneth Williams, „Boardwalk Empire“, „The Wire“) findet. Gemeinsam mit seinem Onkel und seiner Cousine begibt er sich auf Spurensuche, die ihn zu einem weißen Magie-Kult führen soll. Nach der Dark Fantasy Horror Novelle gleichen Namens von Matt Ruff.

Der letzte Satz macht deutlich, dass es sich nicht um eine Lovecraft-Verfilmung handelt. Matt Ruff verknüpft hier vielmehr Elemente Lovecraftscher Erzählung mit dem systemischen Rassismus in den USA. „Lovecraft Country“ bietet dabei wirklich die aktuelle Wundertüte der Serienlandschaft auf, denn jede der zehn Episoden ist anders und damit einzigartig, beschäftigt sich mit anderen Horrorszenarien und Themen. Spontan fallen mir ein: Monsterangriffe, Zeitreisen, Abenteuer à la Indiana Jones, Rassismusdrama, alternative Welten, Magie, Body Horror, Okkultismus, Körperwechsel, Geistergeschichte und asiatische Monstermythologie. Als HBO-Produktion geht es zudem in Sachen Gewaltdarstellung und Freizügigkeit eher offenherzig zu.

Ein Fest also für Nerds und Geeks, dessen Fülle aber auch durchaus überfordern kann. So hatte ich im wöchentlichen Schaurhythmus meine Probleme, alle Verbindungen wieder auf die Reihe zu bekommen. Letztlich stachen für mich der Pilot und die Zeitreisenfolge „Rewind 1921“ hervor, der Rest waren stabil gute Ausgaben, einmal nur zückte ich das „befriedigend“-Kärtchen (da hat mich die Episode „I Am.“ dezent überfordert).

GESAMTWERTUNG: 5,15 PUNKTE (gut)    

FARGO (SEASON 4)

Für mich freudig überraschend, spülte es tatsächlich eine neue Staffel von „Fargo“ auf meine Guckliste. Diesmal befinden wir uns in Kansas City, Missouri im Jahr 1950. Zwei konkurrierende Mafia-Clans streiten um die Vorherrschaft und bekriegen sich offen und verdeckt: Hier die italienischstämmige Familie Fadda mit Anführer Josto (Jason Schwartzman, „Bored To Death„) und dessen Bruder Gaetano (Salvatore Esposito, „Gomorrha“), dort die afrikanischstämmigen Gefolgsleute von Loy Cannon (Chris Rock). Mittendrin bzw. zwischen den Fronten: die Bestatterfamilie Smutney, eine Krankenschwester, zwei entflohene Gefängnisinsassinnen und die örtliche Polizei um den korrupten Polizisten Odis Weff (Jack Huston, „Boardwalk Empire“).

Der Auftakt hatte es schwer zu punkten. Den Mafia-Kick hatte ich mir ja zuvor bei „Gangs of London“ geholt, das Drama um die Entrechtung und Verfolgung der schwarzen Bevölkerung bei „Lovecraft Country“. So blieben bei mir zu Beginn nur als Stichworte hängen: „Naja, mal wieder Mafia“ und „Standup-Ikone Chris Rock will jetzt ernsthaft sein“. Mir fehlten auch die für die Reihe berühmten richtig schrulligen Charaktere, außer der zunächst nur milde seltsamen Krankenschwester Oraetta Mayflower und dem Klopf-Tick von Odis Weff war da nichts.

Allerdings wird es besser mit dem Auftauchen von Dick „Deafy“ Wickware (Timothy Olyphant, „Justified“), dem Ermittler aus dem Mormonenland mit immer einer Karotte zur Hand. Ich hoffe, er und die restlichen sechs Episoden reißen das noch raus.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 4,95 PUNKTE (befriedigend+)

STAR TREK: DISCOVERY (SEASON 3)

Das Weltall. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer von Commander Michael Burnham, Sternflotten-Dienstnummer SC0064-0974SHN. Fast ein Jahrtausend in der Zukunft gestrandet, erkundet sie fremde Welten. Sei dabei, wie sie kämpft. Wie sie lacht. Wie sie fast weint. Wie sie Freunde findet. Wie sie Feinde besiegt. Wie sie die Hoffnung aufrechterhält. Wie sie sich eine neue Frisur zu eigen macht. Ihr mögt doch auch alle Michael Burnham. Und wollt einfach immer mehr von ihr sehen, oder? ODER?

Das war so mein Eindruck der Auftaktfolge der dritten Staffel. Und ich setze mich jetzt mit dem Hintern genussvoll ins Wespennest, wenn ich die obige Frage mit einem klaren „Och, als Solokünstlerin eigentlich nicht soooo“ beantworte. Aber die Discovery um meinen persönlichen Helden Saru taucht erst in der zweiten Episode auf. Hilft ja nichts. 

Wobei ich nach drei gesehenen Folgen so langsam dazu tendiere, eher auf die neue Star Trek-Show „Strange New Worlds“ mit Anson „Er-ist-so-schneidig!“ Mount als Captain Pike zu warten. Denn Discovery holt mich und meine Schwäche für Star Trek derzeit einfach nicht ab. Der Auftakt mit der One-Woman-Show Burnham riss mich schon nicht gerade von der Couch. Die Rückkehr der Discovery und der Crew (bei der der Ensemble-Charakter nicht so recht durchscheint, ich entdecke stets Mitglieder, deren Namen ich nicht zusammenkriege) hatte bereits Logiklöcher drin, die mich mit Schauern an düstere „Picard“-Zeiten erinnerten. Die dezenten Anflüge von Humor schwirren an meinem Humorzentrum vorbei, lediglich die spitzen bis pampigen Bemerkungen von Tig Notaro und Michelle Yeoh (deren wahre Stärken ich aber nicht in der Schauspielerei sehe) erreichen mich ab und an. Und mit der neusten Ausgabe drücken die Macher uns wohl ernsthaft einen neuen Wesley Crusher aufs Auge und in die Mannschaft. Zitat meines Bruders: „Die lernen auch nicht dazu“.  

Fazit: mehr als dreimal „befriedigend“ war nicht drin, die Tendenz geht deutlich hin zu „da muss mehr kommen“. Natürlich werde ich die Season dranbleiben, allerdings werfe ich bisher meinen Tricorder nicht vor Freude in die Luft, wenn das Star Trek-Thema erklingt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 4,50 PUNKTE (befriedigend-)

THE GOLDBERGS (SEASON 8)

Zum Abschluss noch mein Eindruck zu den ersten drei neuen Folgen der Goldbergs. Jede Comedy-Show hat es schwer, im achten Jahr noch frisch, frech und witzig zu sein, da bilden die Abenteuer der scheinbar ewig in den 80ern hängenden Familie aus Jenkintown keine Ausnahme.

Aktuell kristallisieren sich drei Kategorien heraus, die man wunderbar an den bisher ausgestrahlten Episoden festmachen kann:

Episode 1: Airplane! 

Die Goldbergs wollen zum Ende des Sommers in Urlaub fliegen, das zwingend hieraus folgende Chaos am Flughafen und im Flugzeug wird durch Zitate des Kultquatschfilms „Airplane!“(hierzulande „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“) ergänzt.

Kategorie: Die Autoren haben tatsächlich noch ein nicht verwurstetes 80er-Jahre-Thema gefunden, stecken die Familie in ein Setting, das Potenzial für lustige Situationen bietet und fertig. Ergebnis: gute Folge.

Episode 2: The Prettiest Boy in School

Adam Goldberg trägt nach den Ferien zur Rückkehr in den Schulalltag Kontaktlinsen statt Brille, eine coole Frisur und keine Nerdklamotten mehr. Seine Clique ist bestürzt. Gehört er nun zu den coolen Kids?

Kategorie: Den Autoren fällt nichts aus den 80ern ein, also schrauben sie verzweifelt ein paar Änderungen rein (die am Ende natürlich nicht halten). Ergebnis: Eine Folge, die man wegguckt und von der nichts hängenbleibt. Mit gutem Willen und aus Liebe zur Show noch 4,5 Punkte, eigentlich eher weniger.

Episode 3: It’s all about Comptrol

Beverly Goldberg will aus Abenteuerlust und/oder Langeweile und/oder Trotz in die städtische Politik und führt einen unanständigen, verlogenen Wettkampf gegen ihren Konkurrenten, was fatal an die aktuelle Lage in den USA erinnert.

Kategorie: Den Autoren fällt zwar nichts aus den 80ern ein, aber sie nehmen die Stärken einer Figur, setzen sie richtig ein und geben obendrauf ein Statement zur Neuzeit ab. Ergebnis: gute Folge.

Was ich damit schreiben will: Bitte mehr in der Machart von Episode 1 und 3. Bitte keine mehr im Stil von Episode 2. Herzlichen Dank. 

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 4,83 PUNKTE (befriedigend)

120 (April 2019)

17 Apr

Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, ist gerade der Auftakt zur letzten Staffel von „Game Of Thrones“ gelaufen. Ich werde nichts spoilern, aber es wird enttäuschte Fans geben. Vor allem jene, die dachten, dass in der ersten Episode die Geschichte auserzählt, der ganze Thron-Bums endlich geregelt sein wird und die restlichen Folgen aus Saufgelagen und
Orgien bestehen. So geht es dann doch nicht dahin.

Hier nun die Shows, die bereits weiter und auserzählt sind. Zumindest für die jeweilige Season.

AFTER LIFE (SEASON 1) 

after life

Tony (Ricky Gervais, „The Office“) hat seine geliebte Frau an den Krebs verloren. Davon tief getroffen möchte er nicht mehr weiterleben und lässt das seine Umgebung auch ausdauernd und deutlich wissen. Sein einziger Lebensfaden hängt an Brandy, der gemeinsamen Hündin, um die er sich nun alleine kümmern muss. Ach ja, und er sagt von nun an allen seine meist wenig erbauliche Meinung über Gott und die Welt.

Puh. Schwere Kost, die Gervais über 6 Episoden serviert. Tod eines geliebten Menschen, schwere Depression, Lebensmüdigkeit, innere Aufgabe und dazu noch der geistige Abbau im Alter – letzteres illustriert an Tonys Vater (David Bradley, „Game Of Thrones“) – sind nicht gerade Themen, mit denen man mich abholt, wenn ich abends entspannt eine Comedy schauen will. Entsprechend schwer tat ich mich mit den ersten Folgen, in denen nur die skurrilen Geschichten an Tonys Arbeitsplatz in einer lokalen Zeitungsredaktion und die generelle Goldigkeit der Schäferhündin dem Zuschauer etwas Halt in dieser grauen, trüben Welt des Protagonisten bieten.

Aber es wird. Mit der Zeit. Es wird besser. Was auch ein wenig das übergreifende Thema der Show darstellt. Der Zuschauer erhält fürs Dranbleiben gewohnt humorige Momente des britischen Sarkasmusexperten, seine Figur findet langsam aus seinem gebrochenen Wesen heraus und am Ende bleibt ein wohliges Gefühl um die gute alte Blutpumpe herum. Mit der Wertung hadere ich ein bisschen, weil ich diese Steigerung infolge der wenigen Episoden nur unzureichend abbilden kann. In jedem Fall eine empfehlenswerte Show, in die man sich allerdings erst hineinfinden muss. Eine zweite Staffel ist bereits in trockenen Tüchern. Gut so.

GESAMTWERTUNG: 5,10 Punkte (gut)

FAM (SEASON 1)

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Familie ist wichtig. Predigen alle Filme und Serien, die etwas auf sich halten. Schwierig wird’s, wenn die Familie schwierig ist. So wie bei Clem (Nina Dobrev, „The Vampire Diaries“), die demnächst heiraten will und ihrem demnächst Angetrauten und dessen Verwandtschaft ihre komplizierte Beziehung zu Vater Freddy (Gary Cole, „Veep“) beibringen muss. Der wiederum ist nämlich ein notorisch beziehungsinkompatibler Einzelgänger, der eher moralisch locker daherschwingt und sich wenig um Clem und ihre Schwester gekümmert hat.

Letzten Endes zu wenig Gary Cole, so mein Urteil. Die ersten Episoden gefielen mir ganz gut, ohne Gary wird es aber ab Folge 8 von 13 und mit wenig überzeugenden neuen Nebenfiguren eher fad. Landet somit nur knapp noch im „befriedigend“ und damit in der berüchtigten „Muss man nicht sehen“-Zone.

GESAMTWERTUNG: 4,53 PUNKTE (befriedigend)

LOVE DEATH + ROBOTS (SEASON 1)

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Satte 18 Animations-Kurzfilme mit einer Laufzeit zwischen 6 und 17 Minuten. Von Tim Miller, dem Typen, der „Deadpool“ in die Kinos gebracht hat. Produziert von David Fincher. Thema wie oben beschrieben. Eindeutig eher an erwachsene Zuschauer gerichtet. In der Bandbreite von fast photorealistischen Stil über künstlerisch hochwertig bis abgedreht eigensinnig. Storymäßig dürfte wirklich für jeden etwas dabei sein, vom Actionheuler über Weltalldrama hin zu hinreißend komischen Robotern als Touristen auf der apokalyptischen Erde, alternativer Geschichtsschreibung und ganz wichtig: Joghurt, der die Welt übernimmt.

Es mag Leute geben, die schon viele überragende Animationsfilme für Erwachsene gesehen und daher nicht beeindruckt von „Love, Death + Robots“ sind. Ich gehöre nicht dazu. Hat mir durch die Bank gut gefallen, lediglich bei zwei Episoden reichte es nur für ein „Befriedigend“(mit Plus), aber das ist absolute Geschmackssache. Hervorheben möchte ich „Three Robots“ (Prädikatwertung), „Sonnie’s Edge“, „Beyond The Aquila Rift“ und „Suits“, die mir besonders viel Spaß bereitet haben.

Gucken. Alles. Jetzt.

GESAMTWERTUNG: 5,72 PUNKTE (sehr gut)

MIRACLE WORKERS (SEASON 1)

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Gott (Steve Buscemi, „Boardwalk Empire“) ist schlecht drauf und will die Erde untergehen lassen.  Was bei ein paar Angestellten (u.a. Daniel Radcliffe) seiner Firma „Heaven, Inc.“ nicht wirklich gut ankommt. Man einigt sich auf einen Kompromiss: Gelingt es, zwei sozialbeziehungsmäßig unterentwickelte Millenials zu einem Liebespaar werden zu lassen, gibt es Aufschub und Existenzverlängerung.

Okay, wer will das nicht gucken wollen? Steve Buscemi als Gott? Harry Potter auch am Start? Der Himmel als Bürokomplex mit Abteilungen für Katastrophen, Bienensteuerung und Blinddarmdurchbrüche?

Tja, die Serie schöpft am Ende eben leider doch nicht ihr Potenzial aus. Erinnerte mich ein wenig an die auch auf TBS laufende Alien-Entführungscomedy „People of Earth“, die dasselbe Problem hatte. Die Gags sind nett, Gott ordentlich verpeilt, das Drehbuch hilft gerne aus so mancher „Wie soll das jetzt weitergehen?“-Patsche und liefert ein paar hübsch schräge Ideen und Konzepte. Aber am Ende der 7 Episoden will einfach nichts so recht hängenbleiben.

GESAMTWERTUNG: 4,64 PUNKTE (befriedigend)

STAR TREK: DISCOVERY (SEASON 2)

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Es ist eine einzige Achterbahnfahrt auf galaktischen Pilzsporen mit der Discovery in dieser zweiten Staffel. Üblicherweise pendeln sich die von mir hier besprochenen Serien wertungsmäßig nach einer gewissen Zeit ein. Manche fahren die „Mal befriedigend, mal gut“-Strecke hin und her, ohne höherzukommen. Andere etwa sind fast durch die Reihe „gut“ mit vielleicht ein, zwei Ausreißern nach oben und die ganz wertvollen Vertreter kratzen permanent am Prädikat und sinken nie unter „sehr gut“.

Bei Star Trek: Discovery habe ich von 4,0 bis 6,0 Punkten alles durch. In den überragenden Episoden spielen meist meine Lieblinge Saru und der neu an Bord gekommene Captain Pike (bei dem ich in jeder Szene „Er ist so schneidig“ ausrufe) tragende Rollen. Andererseits gibt es Folgen, da möchte ich den Fernseher anschreien. Weil die Autoren neben Technogebabbel als Konfliktlösung gerne wild wackelnde Storygerüste aufbauen, statt logischer Erklärungen lieber ein paar Flare-Effekte einstreuen und einfach darauf hoffen, dass das dramatische Endergebnis die Hä? Wie bitte???-Momente überdeckt. Es sind diese Momente, in denen ich stets bange, dass der Kopf des ebenfalls frisch eingetrudelten jungen Mr. Spock explodiert.

Michael Burnham ist im Vergleich zu vielen Crewmitgliedern, deren Namen ich nicht mal zusammenbekäme, überpräsent. Tilly gerne eine Spur zu nervig. Die Klingonen funktionieren weiter nicht, ihre Auftritte sind aber dankbarerweise kurz gehalten. Ash/Voq geht mir immer noch am Allerwertesten vorbei. Aber die Story um den roten Engel und Control hat mich gepackt und läuft auf einen sehr interessanten Abschluss hinaus. Und im zweiten Viertel haut die Show Folgen raus, die alles vereinen, was ich bei moderner Science Fiction sehen will.

Es bleibt also schwierig. Mir fehlt noch das Finale, welches in den kommenden Tagen läuft. Dann trage ich hier unten statt des Platzhalters die Endnote ein und schreibe vielleicht noch ein paar Zeilen dazu. Ich für meinen Teil bin selbst gespannt, was da zum Schluss rauskommt.

Das Finale hatte orgiastisches Weltallgeballer, brachiale Hektik an Bord zweier Föderationsraumschiffe, Action und Explosionen, dass selbst Ensign Tilly nicht zum Brabbeln kam, aber eben auch wieder einmal verordnete Drehbuchdramaturgie abseits von Logik und Nachvollziehbarkeit. Statt eines Ausblickes auf Staffel drei (auf die ich trotz der schwankenden Qualität in dieser Staffel baue) gab es nur nackte Gesichtshaut zu sehen. Von meiner Warte aus nur befriedigend, was diese Saison nur knapp vor der ersten platziert. Die Show mit dem wohl meist verschenkten Potenzial in diesem Serienjahr.

GESAMTWERTUNG: 5,26 Punkte (gut)

TRUE DETECTIVE (SEASON 3)

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Zum dritten Mal schickt Nic Pizzolatto seine wahren Detektive raus ins weite, ländlich geprägte Feld der Ermittlungen. Bisherige Ausbeute: 1x Hui! 1x Hä? In Bezug auf letzteres kann ich vorab Entwarnung geben, denn die Story ist deutlich weniger verschlungen und kompliziert als in Season 2, klar zielgerichtet und daher auch für Vielgucker wie mich noch im Gedächtnis abrufbar, wenn im Laufe einer Woche dort diverse Comedy- und Dramaplots Unterschlupf gefunden haben.

Über einen Zeitraum von 35 Jahren (mit den drei wichtigsten Stationen 1980, 1990 und 2015) untersuchen die Detectives Wayne Hays (Mahershala Ali, „Moonlight“) und Roland West (Stephen Dorff, „Blade“) in Arkansas das Schicksal der zwei verschwundenen Kinder des Ehepaars Purcell. Ein Fall, der im Laufe der Zeit mehrfach neu aufgerollt und später im Rahmen einer Dokumentation beleuchtet werden soll.

Staffel 3 wusste mich von Beginn an in ihren Bann zu ziehen. Mahershala Ali hat momentan eh einen Lauf, der könnte mir die Bedienungsanleitungen chinesischer Multifunktionsfernbedienungen vorlesen, ich wäre ergriffen. Stephen Dorff fällt in dieser Hinsicht kaum zurück; denn auch wenn die Folgen gerne größtenteils ruhig daherkommen und sich Zeit für ihre Figuren nehmen, so zündelt es spätestens zum Ende hin, um die Spannung gekonnt aufrechtzuerhalten. Das Finale schließlich sollte für einigen Diskussionsstoff sorgen, fiel es doch anders aus, als viele Zuschauer es wohl erwartet hatten. Ich für meinen Teil könnte mir nur schwer vorstellen, dass etwa „Game of Thrones“ auf diese Art seinen Abschluss findet.  Im Falle von „True Detective“ jedoch geht der so beschrittene Weg in Ordnung, auch wenn er mich im ersten Moment etwas unbefriedigt zurückgelassen hat. Weshalb die 5,5 Punkte im Schnitt nicht ganz erreicht wurden.

GESAMTWERTUNG: 5,39 PUNKTE (gut)

Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf neu gestartete Serien und solche, die es bei mir nicht geschafft haben. Das kann, wie zu lesen sein wird, an für andere Betrachter absolut nicht nachvollziehbaren Gründen liegen. Weshalb man sich gerne ein eigenes Bild machen darf.

VEEP (SEASON 7)

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Selina Meyers will Präsidentin werden. Und zwar diesmal richtig mit Wahlen und so.

Oh ja! Ich bin überglücklich, dass die Show wieder am Start ist. Weist sie uns doch im Zeitalter Trump einen anderen, besonderen Weg, den wir tapferen Herzens beschreiten können, um hernach erleichtert festzustellen: Ja, es geht noch peinlicher. Siehe Jonah Ryan. Und andere.

PROGNOSE: 5,5 – 6,0 Punkte (sehr gut – überragend)

WHAT WE DO IN THE SHADOWS (SEASON 1)

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Den dazugehörigen Film aus dem Jahr 2014 halte ich immer noch für eine der besten Komödien der letzten Jahre. Die Serie spielt nun nicht mehr in Wellington, sondern in Staten Island, die Darsteller sind ebenfalls neu (immer kannte ich Matt Berry aus „The IT Crowd“), dafür zeichnen Jemaine Clement und Taika Waititi nun als kreative Köpfe verantwortlich.

Sind schon sehr viele schöne Faktoren dabei wie der devote Guillermo, der Energievampir Colin und natürlich die ewigen Probleme vampirischer Wohngemeinschaften wie etwa angetrunkene und dann vergessene Jungfrauen. Ich gehe mal davon aus, dass man das eher überschaubare Budget durch witzige Einfälle souverän ausgleichen können wird.

PROGNOSE: 5 – 5,5 Punkte (gut – sehr gut)

BARRY (SEASON 2)

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Läuft weiter stabil gut bei Barry. Ich habe schon die erste Staffel sehr genossen und bei der zweiten dürfte es kaum anders werden. Barry, Fuches, Gene sind weiter gern gesehene Gäste auf meinem Fernseher, in Sally bin ich immer noch ein bisschen verschossen und falls es dieses Jahr storymäßig etwas düsterer werden sollte, habe ich ja noch NoHo Hank, den lustigen tschetschenischen Mafia-Azubi mit den Mordaufträgen und der guten Laune.

PROGNOSE: 5 – 5,5 Punkte (gut – sehr gut)

THE ORVILLE (SEASON 2)

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Ich schaue Discovery, sorry. Da läuft trotz einiger überragender Ausgaben auch nicht alles rund (siehe Beitrag oben), aber bei „The Orville“ komme ich mit deutlich mehr Dingen nicht klar.

Dem flapsigen Humor. Den Figuren, die wirken, als wären sie auf dem zweiten Bildungsweg von der gescheiterten Next Generation-Darstellerkopie und/oder Klassenclown in die Offizierslaufbahn gehuscht. Den Drehbüchern, die weder frisch, unverbraucht oder mutig sind, sondern schlicht „Star Trek: Next Generation“-Ware der Güteklasse B-D.

Trotz allem gab es Folgen, die ich durchaus okay fand, mehr aber war schlicht nicht drin und die nächste Episode, die ich nur mühselig bis zum Ende durchhalten konnte, lauerte bereits im Raumquadranten um die Ecke.

STATUS: abgesetzt  

PATRIOT (SEASON 2)

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Die erste Staffel fand ich herrlich verschroben, angenehm verquer und putzig. Die ersten drei Folgen der zweiten Staffel dagegen nur noch zähfließend langweilig. Entweder muss mein Volltollschrägheitsdetektor in Reparatur oder irgendwas ist der Show verlorengegangen.

STATUS: ruht

SCHOOLED (SEASON 1)

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Lainey, die große Liebe von Barry Goldberg, kehrt als Musiklehrerin an ihre alte Schule zurück. Mittlerweile schreiben wir die 90er Jahre, die nun natürlich aufgearbeitet werden wollen.

Spinoff der von mir schwer verehrten und hierzulande immer noch viel zu wenig beachteten Serie „The Goldbergs“. Aus dem Cast sind neben Lainey noch Sportlehrer Mellor und Schulleiter Glascot aus der Hauptserie mit dabei.

Ich wollte es mögen, aber letzten Endes scheiterte es an diesen gewichtigen Punkten:

a) Die 90er fand ich schon immer eher meh. Thema u.a. der ersten Folge: Grunge. Nee, lass mal.

b) Es fehlt mir das nerdige Wesen von Adam, die liebenswert blöden Aktionen von Barry, das Gegrummele von Murray oder die überbemutternde Art von Beverly. Man könnte auch sagen: Mir fehlen die Goldbergs.

c) Was mich zu der abschließenden These führt, dass die drei (früheren Neben-) Figuren das Konzept der Show einfach nicht tragen können.

Meine Einschätzung: Im besten Fall nett. Was zu wenig ist, um auf meiner Guckliste zu bleiben.

STATUS: abgesetzt

SINGLE PARENTS (SEASON 1)

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Eine Gruppe alleinerziehender Eltern schließt sich zusammen, um sich gegenseitig bei der Erziehung zu helfen. Hat Brad Garrett („Everybody Loves Raymond“) als dauermurrenden Vater zweier Töchter  in seinen Reihen, weshalb ich sofort interessiert war. Mein Interesse erkaltete allerdings, als mir nach kurzer Zeit schon zwei Darsteller mit ihren Figuren schwer auf den Senkel gingen. Ja, ich meine euch, Taran Killam und Jake Choi.

Status: abgesetzt

THE NEIGHBORHOOD (SEASON 1) 

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Weißes Ehepaar plus Kind zieht in schwarze Nachbarschaft. Wird nach ein paar Seufzern und Augenrollern von Familienoberhaupt Calvin (Cedric The Entertainer) und seinen Lieben herzlich aufgenommen. Nervt aber dennoch.

Vor allem Max Greenfield.

Schwupps, da habt ihr den Grund, weshalb ich es nicht mehr gucke.

STATUS: abgesetzt 

114 (März 2018)

29 Mär

Ich hätte wirklich Lust, mich zu beschweren. Schon wieder fast zwei Monate kein neuer Seriencheck! Was ist denn das los?

Wenig, um ehrlich zu sein. In letzter Zeit gab es nicht so die großen, neuen Knaller, gerade im Comedy-Bereich dümpelte einiges vor sich hin, was auf meiner Guckliste steht. Wenigstens startet nun „Silicon Valley“ wieder, darauf setze ich aktuell meine Hoffnungen. Neben ein paar abgeschlossenen Shows und Ersteindrücken schreibe ich auch kurz etwas zu den etablierten Comedy-Serien, die mittlerweile alle mehr als die Hälfte ihrer Staffelfolgen hinter sich haben.

STAR TREK: DISCOVERY (SEASON 1)

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Die neue Star Trek-Serie hat die Fans gespalten. Die einen desertierten gleich komplett rüber auf die USS Orville, andere meckerten über die neue Ausrichtung mit superkrassem Sporenantrieb, einem anweisungsresistenten und kaum sympathischen Captain Lorca sowie den neuen Klingonen, deren Sprachduktus inklusive nerviger Untertitelung generell wenig Freunde fand. Ich für meinen Teil stand den neuen Weltallabenteuern positiv gegenüber, fand den Ansatz erfrischend, konnte mit den ollen Stirngebirgsträgern aus Qo’noS eh nie viel anfangen und hatte stattdessen in Saru, dieser Mischung aus Angsthase und Bürovorsteher mit Alien-DNS sofort meinen Lieblingscharakter gefunden. Wertungsmäßig spiegelte sich dies in fast durchgehend 5,0 Punkten, mit dem Ausflug ins Spiegeluniversum und ein paar richtig netten Twists und Plotentwicklungen im letzten Drittel ging es sogar stetig eine Stufe höher. Genug geschrieben, Daumen hoch, knappes „Sehr gut“ drauf, allgemeine Freude. Wäre da nicht das Finale gewesen…

Tja, denn dort reißen Michael Burham und Co. leider ziemlich viel von dem, was man sich im Laufe der Staffel aufgebaut hat, wieder mit dem Hintern ein. Okay, die Serie muss sich letztlich stimmig in den allgemein gültigen Star Trek-Kanon eingliedern; aber auf mich wirkte die letzte Episode, als hätte man einem brodelnden Vulkan den Stöpsel gezogen und das ganze flüssige Feuer wäre hinten den Abfluss blubberfrei runtergeschäumt. Oder als hätte Scotty in langen Überstunden die Warpspulen endlich auf Warp 11 getunt und dann beim Anfahren die Kiste absaufen lassen. Da steckte teilweise gar keine Mühe mehr dahinter, die aufgebaute Spannung glaubwürdig aufzulösen. Und so ist „Discovery“ die erste Serie hier in meiner kleinen Rubrik, die es schafft, keine einzige durchschnittliche oder nur befriedigende Folge abzuliefern, sondern 10x 5,0 und 4x 5,5 Punkte einzufahren, aber dafür im Finale mit 3,5 Punkten zu unterwältigen. Auch eine Leistung. Unterm Strich reicht es dann doch „nur“ für ein solides „Gut“. Nachricht an das Sternenflotten-Hauptquartier: Bitte in der nächsten Staffel nicht nochmal so einen Fauxpas raushauen.

GESAMTWERTUNG: 5,21 PUNKTE (gut)  

THE X-FILES (SEASON 11)   

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Das war es dann wohl. Akte zu, Deckel drauf, noch schnell die „I love Dana Scully“-Sticker abgepfriemelt und dann ab in die wohlverdiente Ablage. Comebacks sind freilich nie ausgeschlossen, aber die Quoten waren wenig berauschend, Gillian Anderson stellt sich für eine Fortsetzung nicht mehr zur Verfügung und das Finale funktionierte zumindest als brauchbares Ende der Show, wenn auch sonst zu nicht viel mehr.

Was schreiben wir also als finalen Vermerk? Akte X #11 war eine gemischte Tüte. Sehr gut waren von meiner Warte aus die over-the-top-silly-Episode „The Lost Art of Forehead Sweat“ und die bewusst dialogarme, dafür stark inszenierte Automatisierungsdystopie „Rm9sbG93ZXJz“. Für das Wiedersehen mit Richard Langly in „This“ ließ ich gerne die 5,0 Punkte springen. Der Rest hingegen konnte für mich nicht mehr das ungute, grüblerische „Mmmh, nicht auszuschließen, dass es so passiert ist“-Gefühl aus den 90ern transportieren, sondern landete eher in der Kategorie „Naja, nicht wirklich“. Vor allem das trashige „Nothing Lasts Forever“ erinnerte mich an eine späte (und daher per se schlechte) Ausgabe von „American Horror Story“. Und der große Storybogen? Wird im Finale zu einem Ende gebracht, wobei Chris Carter zwar ein eher mäßig gelungenes Bouquet seiner Verschwörungs- und Täuschungsfäden bindet, mit dem Fans der Serie aber leben können. Denn anders als der Abschluss der Vorgängerstaffel tat es beim Zuschauen diesmal nicht weh.

GESAMTWERTUNG:4,80 PUNKTE (befriedigend)

SANTA CLARITA DIET (SEASON 2)

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Ich befürchte, ich werde mir nie wieder „Justified“ ansehen können. So hieß die Show, in der Timothy Olyphant den schießfreudigen, unerbittlichen, aber coolen Sheriff aus Ost-Kentucky gab. Vorbei. Stattdessen sehe ich den guten Mann nur noch als nervös grinsendes Weichei vor mir, der mal wieder die Menschenfleisch-Eskapaden seiner untoten Ehefrau ausbügeln muss. Die erste Staffel fand ich damals richtig erfreulich frisch, eine sehr gut gelungene Mischung aus schräger Komödie, bisschen Ekelgedöns und der ständigen Frage „Was sollen nur die Nachbarn denken?“. Zum Auftakt der neuen Folgen befürchtete ich schon, dass der Zauber verflogen, quasi das „Trademark“ der Show bereits ausgelutscht sei.

Aber es sollte sich dann doch in die richtige Richtung entwickeln. Bedeutet: herrlich skurrile Momente wie die kopflastige Rolle von Nathan Fillion, die Nazis und ihre Schrankwand, der Tango, der „Dexter“-Tribute, der Blackout von Sheila (Drew Barrymore) oder das grinsende Portrait von Joel. Die Charaktere sind durch die Bank liebenswert, wobei aus meiner Sicht – ohne die Leistung des restlichen Casts schmälern zu wollen – Mr. Olyphant mittlerweile die Show zu einem beachtlichen Teil trägt. Ganz an die Qualität der Premierenstaffel kann man insgesamt nicht anknüpfen, was unter anderem an dem ziemlich unnötigen Nebenplot mit dem Fracking liegt, den man zweifelsfrei nur für eine Situation im Finale eingebaut hat. Wobei mir eben dieses Finale zum Ende hin dezent in Richtung „mmh, ein bisserl zu blöd ist das schon“ rutschte.

GESAMTWERTUNG: 5,10 Punkte (gut)
ASH VS. EVIL DEAD (SEASON 3)

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Eine Staffel bereits weiter im „Quatsch&Matsch“-Genre ist Ash Williams, der sich zu Beginn seiner neuen Schnetzeleien unerwartet als Vater einer Tochter im Teenager-Alter wiederfindet. Ansonsten alles wie gehabt. Das Böse will Slashy Ashys Stammbaum abholzen und läuft dabei forsch in die laufende Kettensäge. Sind wir mal ehrlich: Wir gucken das alle wegen der Sprüche von Oberkinn Bruce Campbell plus ein paar over-the-top Sauereien mit ordentlich Blut-und-Knochengemantsche. Nach vier Episoden in Season 3 ist diesbezüglich festzuhalten: Es wiederholt sich doch einiges, die Zahl kreativer Ekelkills der hochfeinen Sorte ist nun eben auch begrenzt, es schmoddert sich halt nicht mehr so lässig aus der Hüfte wie früher. Liegt derzeit bei mir direkt an der Schnittstelle zwischen befriedigend und gut. Bin gespannt, in welche Richtung es gehen wird.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 4,75 PUNKTE (befriedigend)

TIMELESS (SEASON 2)

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Jetzt mal alle die Luft anhalten, denn: RITTENHOUSE ist zurück! Die umtriebige, böse Geheimorganisation, die mittels Zeitreisen ihre so schon schlimm große Macht noch steigern will und die generell an allem schuld ist. VERDAMMTES RITTENHOUSE! Ihre neueste Schandtat: Schläferzellen in der Vergangenheit einpflanzen, die dann unentdeckt die Geschichte korrumpieren. Pfui. Gut, dass unsere Helden Rufus, Lucy und Wyatt sich dem tapfer entgegenstellen.

Es war zweifelsfrei eine Überraschung, dass „Timeless“ für eine zweite Staffel verlängert wurde. Als Fan von Zeitreisen gucke ich mir das gerne an, hier da fallen ein paar witzige Sprüche ab, man lernt ein bisschen was über (amerikanische) Geschichte, das Trio in der Zeitreisekapsel (Geschichtsprofessorin, Techniker, Muskelmann) wächst einem ans Herz. Mit dem neuen Schläferzellen-Plot geht allerdings nun größtmögliche Drehbuchfreiheit einher, will sagen: die Autoren können sich jeden Quatsch einfallen lassen. Bisher haben mich die Szenarien (Stock Car Rennen in den 50ern, Diebstahl des Drehbuchskripts zu „Citizen Kane“) aber noch nicht packen können.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN:  4,33 PUNKTE (DURCHSCHNITTLICH)

HOMELAND (SEASON 7)

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Ich überlege gerade, mir einen Vollbart wie Saul Berenson wachsen zu lassen. Was ganz klar nur eins bedeuten kann: Homeland hat mich wieder am Schlawittchen! Zwar hat man in der Welt von Carrie und Saul weiterhin keinen Trump-Typen im Weißen Haus, dafür spiegelt man aktuelle Themen wie russische Interventionen, Fake News und irre Verschwörungstheoretiker, denen von leichtgläubigen Landeiern Glauben geschenkt wird. Daneben muss sich unsere Heldin mittlerweile ihre Medizin selbst dosieren und Mr. Rauschebart als nationaler Sicherheitsberater die Kohlen aus dem Feuer holen. Läuft.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH  SECHS EPISODEN: 5,18 PUNKTE (gut)

Zum Abschluss die Zwischenstände bei diversen Comedy-Serien, inklusive kurzer Bemerkungen:

Black-ish  4,58 Punkte (15 Episoden)
Läuft nicht rund bei den Johnsons. Nicht dass man nur noch ernste Themen anspricht, nein, es fehlen mir seit vielen Episoden einfach die richtig witzigen Momente.

Brooklyn Nine-Nine 5,23 (12)
Immer noch stabil wie die Brustmuskeln von Terry Crews.

Kevin Can Wait 4,47 (19)
Kevin versucht’s mehr oder minder allein zu reißen. Klappt nicht immer. Und nein, das Zusammenspiel mit Leah hat halt nicht mehr King of Queens-Niveau.

L.A. to Vegas 4,50 (9)
Entwickelt sich auch nicht so gut wie gedacht. Peter Stormare ist im Drama wohl besser aufgehoben und Ed Weeks nervt mit seiner Unlustigkeit.

Life In Pieces 5,10 (14)
Hat sich nach der doch deutlich schwächeren zweiten Staffel mittlerweile gut gefangen.

Man With A Plan 4,76 (14)
Joey aus Friends schlägt Kevin aus King of Queens. Wegen besserem Ensemble und besseren Drehbüchern.

Modern Family 4,80 (16)
War auf einem richtig tollen Weg und haut dann jüngst drei wirklich nur durchschnittliche Episoden am Stück raus. Was den Schnitt wieder auf unter 5 Punkte schiebt. Schade.

Superior Donuts 4,33 (15)
Maz Jobrani und Judd Hirsch sind dann doch leider zu wenig, um überlegene Comedy zu backen. Bleibe wegen den beiden trotzdem dran.

The Goldbergs 5,02 (16)
Tun sich schwer, die guten 80er Jahre-Themen sind wohl durch. Heimsten dafür mit der Episode „Dinner with the Goldbergs“ allerdings die Höchstwertung (6,0 Punkte) ein.

The Middle 4,28 (17)
Hey, man guckt es halt, weil es die letzte Staffel ist.

The Simpsons 4,68 (12)
Für eine Simpsons-Staffel jenseits der 20 gar nicht so übel.

Young Sheldon 4,63 (15)
Ist nun mal Sheldon. Guckt man weg, ohne dass es schmerzt. Hat ab und an auch nette Momente.

111 (September 2017)

29 Sept

Viele, viele bunte Ersteindrücke gibt es diesmal. Aber auch zwei durchgeguckte Staffeln. Aktuell sorgt mein lausiges Freizeitmanagement leider dafür, dass selbst hochwertige Kost wie die fünfte Staffel von „Ray Donovan“ oder sogar „The Deuce“ von den „The Wire“-Machern auf Halde liegt.

Hier also das, was ich zeitlich in den Programmplan einbauen konnte.

THE ORVILLE (SEASON 1)

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Die Erde, 25. Jahrhundert, Sternzeit null, komma null Ahnung. Captain Ed Mercer (Seth MacFarlane, „Family Guy“) bekommt seine Chance, Karriere zu machen. Seine Vorgesetzten geben ihm das titelgebende Forschungsraumschiff, eine Crew mit lockeren und unlockeren Charakteren plus seine in Ungnaden geschiedene ex-Gattin als Ersten Offizier. Beste Voraussetzungen für schief laufende Abenteuer, die mit Witz und Herz nochmal gerade gebogen werden.

Vorab: Das ist kein „Family Guy“ im Weltall. Was angesichts der Laufzeit von über 40 Minuten und der berüchtigten MacFarlane’schen Gag-Trefferquote auch hart geworden wäre. Als erstes fällt auf, wie ehrfurchtsvoll die Trademarks der 80er und 90er Star Trek-Serien kopiert werden. Majestätische Intromusik, edel geschwungene Raumschiffe, das Interieur aus der Next- Generation-Baureihe liebevoll nachgeklöppelt, Freunden von Deep Space 9 dürfte die Bösewichtrasse der Krill optisch bekannt vorkommen (Stichwort: Jem’Hadar), ja sogar die Stimme des Wissenschaftsoffizier-Androiden bemüht sich um einen geflissentlichen Mr. Data-Duktus, so dass ich sicherheitshalber nachsehen musste, ob sich Brent Spiner nicht ein kleines Zubrot verdient hat (kein so ehrenrühriger Gedanke, sind doch mit Brannon Braga, Jonathan Frakes oder Robert Duncan McNeill einige Star Trek-Alumni etwa hinter der Kamera involviert). Die Anwälte von Paramount Pictures jedenfalls müssen wohl gerade geschlossen auf Betriebsausflug mit Weltenzerstörungs-Safari in einem Borg-Kubus sein, dass sie diese Ähnlichkeiten durchgehen lassen.

Am meisten Spaß mit der Show haben sicher jene, die sich bei Picard und Co. immer schon die Frage gestellt haben, ob das ganze hochgestelzte Sternenflottengehabe mit ein paar lockeren Sprüchen, ein bisschen Flapsigkeit, ein wenig Bro-mance, ja auch gerne mal einem behutsam eingeschenkten Pimmelwitz nicht deutlich unverkrampfter und damit schlicht noch besser wäre. Okay, man muss der Show anrechnen, dass sie bei weitem seltener als befürchtet in die Kalauerkiste greift. Und – anders als noch im Piloten – etwa mit der dritten Episode fast durchgängig ein ernsthaftes Thema abarbeitet und sich einen mutigen Ausgang der Geschichte traut.

Trotzdem hat „The Orville“ mich noch nicht für sich einnehmen können.

Die Gründe: 1.) MacFarlane ist nun mal – siehe seine Film-Biografie – kein sonderlich guter Schauspieler. 2.) Der Humor wirkt auf mich zu oft reingepresst nach dem Motto: „Hoho, der Gag wäre bei Star Trek aber nicht durchgekommen“. 3.) Die Drehbücher schließlich vermitteln bisher den Eindruck, als hätte jemand die besten abgelehnten Star Trek-Scripts aufgekauft und Seth dann Witzchen reingemalt. Meine Wertung soll Folgendes ausdrücken: Nicht schlecht, vielleicht sogar besser als befürchtet, aber doch noch weit von der Aufnahme ins Q-Continuum entfernt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 3 EPISODEN: 4,50 Punkte (befriedigend)

STAR TREK: DISCOVERY (SEASON 1)

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And now… the real thing.

Also zumindest das, worunter sich die Rechtsinhaber vorstellen, wohin es mit dem Franchise gehen soll. Über 12 Jahre nach dem Ende der letzten Star Trek-Serie präsentiert CBS die Abenteuer der U.S.S. Discovery. Zeitlich spielt die Show etwa 100 Jahre vor Kirk, Spock und Pille und beleuchtet in der ersten Episode ein wenig erfreulich verlaufendes Aufeinandertreffen mit den Klingonen, deren 24 Stämme sich unter einem neuen Anführer vereinen. Auslöser und mittendrin im Schlamassel: die Crew der U.S.S. Shenzhou unter der Führung von Capt. Philippa Georgiou (Michelle Yeoh, „Tiger & Dragon“) und ihrem Ersten Offizier Michael Burnham (Sonequa Martin-Green, „The Walking Dead“).

Optisch sieht das schon mal sehr beeindruckend aus und orientiert sich stark am Aussehen der letzten Kinofilme. Als Zuschauer darf man in diesem Moment halt schlicht nicht daran denken, wie sich das Design in einem Jahrhundert dramatisch verändern wird. Auch die Klingonen sehen verändert, – passend zu ihrem eher grummeligen Wesen – noch verkniffener im Gesicht aus und sind mit einer quälend langen Aussprache ausgestattet, die so manchen US-Zuschauer zusammen mit dem Lesen der Untertitel bereits zum Abschalten nötigen könnte. Einen klaren Minuspunkt für mich kann ich jetzt schon ausmachen: Das Titelthema bleibt zumindest mir nicht im Ohr hängen.

Die eröffnende Doppelfolge lässt sich zunächst viel Zeit, um die Figur der Michael Burnham und ihren Hintergrund vorzustellen, aufgelockert durch ein bisschen Anomalie-Erforschung. Bis es schließlich zu einer großangelegten Konfrontation gelangt, in deren Verlauf einiges an Maschinerie, Ethikvorstellungen und leider auch Logik zu Schaden kommt. Letzteres führte fast dazu, dass ich mit meiner Wertung doch noch ins „befriedigend“ abgerutscht wäre. Weil die erste Episode allerdings als eine Art Prolog funktioniert, zeige ich mich mal gnädig, zumal mir Optik, Ausstattung, schauspielerische Leistungen und Spezialeffekte insgesamt gut gefielen. Wir erinnern uns: Der Auftakt zu „Star Trek: Next Generation“ war damals ja auch eher holprig und es wurde noch eine großartige Serie daraus. Noch den Vorfreude-Bonus auf neue, nicht kopierte SciFi draufgepackt, lande ich bei:

ERSTEINDRUCK: 5,0 Punkte (gut)

ATYPICAL (SEASON 1)

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Da muss ich mich vorab bei Leser, Blogger und Metalbruder im Geiste Alph bedanken, der mich in den Kommentaren auf diese Serie hingewiesen hat.


Sam Gardner (Keir Gilchrist) ist 18, liebt die Antarktis samt Pinguinen und beschließt, sich jetzt eine Freundin zu suchen. Nicht ganz so einfach, wenn man Autist ist. Aber nichts, was man mit Unterstützung von  Schwester (Brigette Lundy-Paine), den Eltern (Michael Rapaport, „The War At Home“ / Jennifer Jason Leigh, „The Hateful 8“) und Therapeutin Julia (Amy Okuda, „The Good Place“) nicht doch hinbekommt.

„Atyical“ ist keine klassische Comedy, sondern fällt in die Kategorie
Dramedy, deren Vertreter schon in erschreckend hoher Zahl zuverlässig an mir abgeprallt sind. Hier aber habe ich Sam und all die anderen Charaktere direkt von der ersten Episode an in mein Herz geschlossen. Liebenswert, schrullig, witzig.

Zu meiner Schande bin ich trotz meiner Begeisterung erst bei der zweiten von gerademal acht Episoden. Gut möglich, dass ich mir die Show unbewusst aufspare, denn ich glaube, dass hier ein echter Geheimtipp lauert. Für den Moment:

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 2 EPISODEN: 5,30 Punkte (gut)

 

GHOSTED (SEASON 1)

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– hey dude, was geht?
– alles locker, bro. und bei dir?
– mega. hab eine smoothe idee für ne show. interested?
– sag an, bro!
– also: 1 genialer, aber para-abgefuckter wissenschaftler und 1 ex-cop werden von geheimer orga recruitet, um unerklärliche mysteries zu erforschen. mit aliens, geistern, gespenstern und so shice.
– alter! wie men in black, akte x und den angeschleimtem hoschis, die wo jetzt bitches sind
– ghostbusters. abba sowas von , yo!
– krass.
– yo. wir zwei also voll die lauchboys, bau’n shit, sind voll am abcreepen und whinen. so funny! dann noch zwei cgi-effekte und fertig ist die lotte
– haste schon ’n script am start?
– nö. is‘ eh bullshit, das machen wir on the fly beim abcreepen und whinen. haha, das wird so derb.
– word. mach ich mit. wo sellen wir den shit hin?
– fox. die nehmen alles, kein stress, mann. nur gechillte dudes dort. lassen uns auch executive producen
– fett. das wird so episch, die crowd wirds abfeiern, alle nur am lolen, weil hey wir sind so funny

So muss das gewesen sein, als Adam Scott („Parks And Recreation“) und Craig Robinson („The Office“) auf die Idee zu „Ghosted“ kamen. Ich mag die beiden Kerle ja und bin mir sicher, dass sie eine riesig spaßige Zeit beim Dreh hatten. Aber für die Pilotfolge, in die man vor dem offiziellen Start im Oktober reinschauen konnte, hätte es vielleicht jemanden gebraucht, der weiß, worüber Zuschauer und nicht nur die Darsteller samt Crew lachen.

ERSTEINDRUCK: 3,5 – 4,0 Punkte (unterdurchschnittlich – durchschnittlich)
PHILIP K. DICK’S ELECTRIC DREAMS (SEASON 1)

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Kurz vor dem Start von „Blade Runner 2049“ (Ich sag’s euch: Dennis Villeneuve wird eines Tages den Kinofilm retten) präsentiert Channel 4 eine jeweils von einer abgeschlossenen Kurzgeschichte von Philip K. Dick inspirierte Serie – dessen „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ bekanntermaßen die Grundlage von „Blade Runner“ bildete. Den Auftakt macht „The Hood Maker“, in dem die junge Gedankenleserin Honor (Holliday Grainger, „The Borgias“) ihren Dienst bei der Polizei unter der Obhut von Agent Ross (Richard Madden, „Game Of Thrones“) antritt.

Düsteres, dystopisches Setting, zynisch trockener Humor – die Warenzeichen des Autoren Dick sind schon mal an Bord. Es fehlt eigentlich nur der Dauerregen und der hochgezogene Trenchcoat. Ebenfalls etwas vermisst habe ich ein richtig fettes Produktionsbudget, welches, richtig eingesetzt, einen bleibenden Eindruck hinterlassen hätte. So muss man sich als Zuschauer schwerpunktmäßig an der Qualität der Story festhalten. Die für den Auftakt in Ordnung ging, mich aber noch nicht vom Verhörtisch hauen konnte. Alleine schon wegen der angekündigten Gaststars wie Steve Buscemi, Bryan Cranston und Liam Cunningham bleibe ich jedoch selbstverständlich dran.

ERSTEINDRUCK: 4,5 Punkte (befriedigend)
THE TICK (SEASON 1)

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In einer Welt, in der man sich an Superbösewichte und Superhelden gewöhnt hat, liegt die Hoffnung der Welt auf einem nervösen Buchhalter (Griffin Newman, „Vinyl“) und einer blaugewandeten Riesenzecke (Peter Serafinowicz, „Running Wilde“).

 

Ich und Superhelden, man kennt die Geschichte. Höchstselten kommen wir beide zusammen, aber das hier ist angenehm schräg und witzig. Die bisher gerade mal 6 Episoden lassen sich locker leicht schmunzelnd weggucken, Griffin Newman gäbe einen prima Morty für eine Realverfilmung von „Rick and Morty“ ab, während Peter Serafinowicz in getragenem Tonfall seltsame Sprüche vorträgt und beide später auf einen brummeligen Superhelden mit schwer schnippischem Sicherheitssystem treffen. Noch die charmante Valorie Curry als Schwester des Tick-Assistenten als Bonus drauf und schon reicht das insgesamt für ein knappes „Gut“.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 6 EPISODEN: 5,05 Punkte (gut)

OUTCAST (SEASON 2)

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Die erste Staffel der Gruselserie aus dem Fingern von „The Walking Dead“-Schöpfer Robert Kirkman hatte mir überraschend gut gefallen (5,25 Punkte). Nicht zu heftiger Horror, aber das Beste mit den zur Verfügung stehenden Mitteln herausgeholt, dazu ein gut besetzter Cast einschließlich der Kinderdarsteller und natürlich der angenehm an den Nerven zerrende Soundtrack von Atticus Ross.

Staffel 2 fällt demgegenüber ein gutes Stück ab. Die Stärken sind weiterhin vorhanden, aber man wünschte der Show an vielen Stellen den Aufwand bezüglich der blutig-ekeligen Spezialeffekte, der eben bei einem „The Walking Dead“ gerne mal betrieben wird. Den dramatischen Exorzismus-Atemaustausch-Durchschüttler kann ich nämlich langsam nicht mehr sehen. Leider erschafft man unter diesen Umständen auch einen eher preiswert aussehenden, großen Schlussakt im Finale. Immer noch durchaus unterhaltsam, aber weniger erinnerungswürdig.

GESAMTWERTUNG: 4,85 Punkte (befriedigend)