Tag Archives: Battlestar Galactica

30 (Juni 2009)

27 Mai

Lange hat’s gedauert, hier nun der Rest des Serienchecks mit allem, was länger als 40 Minuten und auf meinem Beobachtungsschirm lief:

24 (Season 7)

Jack Bauers Albtraumtage zu bewerten ist keine einfache Angelegenheit. Gehört doch schon einiges an Kreativität und Akribie dazu, eine Story über 24 Stunden zu verteilen, die stets spannend und in sich schlüssig ist. Allzu beckmesserisch will ich an diese Sache nicht herangehen und mich etwa darüber auslassen, ob man in den Werbepausen wirklich so schnell von Ort A nach B kommen kann. In jedem Fall brachte Staffel 7 eine deutliche Steigerung zur Vorgängerin, bei der so ziemlich alles schief lief und die Show zu ihrer eigenen Parodie zu werden drohte. Der aktuelle Tag bringt einen Ortswechsel nach Washington, keine CTU mehr, aber dennoch eine gute Mischung aus alten und neuen Gesichtern, natürlich die bekannten Trademarks wie Folter, Maulwurf und drohende Gefahr für Jack bzw. den dagegen verblassenden Rest der amerikanischen Zivilisation. Grund zum Meckern lieferten die schwach agierende Präsidentin, die Motivationsgründe des Staffel-Gegenspielers sowie das dramaturgisch passende, aber nicht ganz nachvollziehbare Auftauchen des Super-Ober-Bösewichts pünktlich zum Finale. Einen Knall wie seinerseits zum Ende der 1. Season oder ein dickes Fragezeichen, wie es mit Jack wohl weitergeht gibt es nicht, man kann sehr wohl erahnen, wie sich die Zeit nach der finalen Uhrzeiteinblendung gestalten wird. Fazit: man kann 24 wieder ohne Bedenken schauen. Die Show erfindet sich nicht neu, ist aber ordentlich unterhaltsam.

5 von 6 Punkten

Over The Top: 6.00 PM – 7.00 PM, 7.00 PM – 8.00 PM, 10.00 PM – 11.00 PM, 11.00 PM – 12.00 AM
(der Ordnung halber, es dürfte wohl kaum jemanden geben, der sich 24 mittendrin und auszugsweise ansieht)

Battlestar Galactica (Season 4×11-4×21)

Achtung, ich beziehe mich mit meiner Wertung nur auf die zweite Hälfte der 4. Staffel und nicht der Show in ihrer Gesamtheit. Ich hatte es ja schon vor ein paar Monaten geschrieben: das Kribbeln vor dem endgültigen Abschluss der Saga war gewaltig, die Erwartungen hoch gesteckt. Dass man zunächst nochmal eine Rebellion in der Flotte durcherzählte, hätte es nicht unbedingt gebraucht, ging aber in Ordnung. Geärgert hat mich, wie in den Folgen vor dem dreiaktigen Finale die Langeweile und gestreckte, wenig interessante Dialoge Überhand nahmen. Vor allem die Rückkehr von Ellen Tigh war eine einzige Enttäuschung. Zum Ende raffte sich die Mischung aus Action, Charakterdarstellung und bewegender Momente allerdings wieder zu großer Form auf, auch wenn die dicke Auflösungswunderkerze nicht gezündet werden konnte. Vor allem über die Rolle, die Baltar und Number Six letztendlich zugeteilt wurde, darf man schon geteilter Meinung sein.

4,5 von 6 Punkten

Over The Top: Sometimes A Great Notion, No Exit

Breaking Bad (Season 2)

Auch Breaking Bad hat das Problem mit den Phasen, in denen mir zu wenig passiert. Der Vergleich mit dem Chemie-Experiment, das manchmal explodiert, manchmal aber nur still vor sich hinblubbert, trifft die Sache schon sehr genau. Die Abgründe, in die Walter White und sein ex-Schüler beim Zusammenmischen ihrer blauen Kristalldroge blicken, sind aber allemal ein Grund, die Show zu verfolgen. Drei nur zufriedenstellenden Episoden und dem Langeweiler „Over“ (S2x10) stehen sechs gute und drei wirklich überragende Folgen gegenüber. Hätte das Finale so geknallt, wie man es sich als Zuschauer beim Betrachten der bildgewaltigen Intros im Kopf ausgemalt hat, wären noch ein paar Zähler zusätzlich drin gewesen. Aber auch so ist der Boden für eine brodelnde dritte Staffel gut vorbereitet.

Streng betrachtet 5 von 6 Punkten, angesichts der überragenden Klasse einiger Episoden, für die ich fast die 7 hätte einführen müssen und der famosen Schauspielkunst von Bryan Cranston spendiere ich einen zusätzlichen halben Punkt. Wer vom Finale allzu enttäuscht war, darf den Aufschlag entfernen und einschmelzen.

5,5 von 6 Punkten

Over The Top: Grilled, Negro Y Azul, Better Call Saul

Brothers & Sisters (Season 3)

Der Walker-Clan präsentierte sich dieses Jahr fast durchgehend ohne Schwächen. Echte Langweiler-Episoden wie noch in Season 2 mit so ziemlich allen Episoden, in denen Danny Glover mitspielte, sind nicht vorhanden. Als der Storystrang um den verlorenen Walker-Sohn gesponnen und ausgebreitet wurde, war ich ja skeptisch: aber die Autoren haben dieses Jahr den Dramafaden straff gehalten und natürlich so oft wie möglich die Walkers zu einem ihrer berüchtigten Abendessen zusammengebracht, die für ihre peinlichen Ausgänge so bekannt und beliebt beim Zuschauer sind. Immer noch meine liebste Familien-Dramedy mit Übermama Sally Field, die Ilse Beimer aus der Lindenstraße weiter locker in die Tasche steckt. Schade nur, dass das deutsche Fernsehpublikum das nie mitbekommen wird.

5 von 6 Punkten

Over The Top: Bakersfield, Just A Sliver

Chuck (Season 2)

Freunde, jetzt wird der Platz aber knapp für die vollständige Over the top-Auflistung. Satte 14(!) der 22 Episoden erhielten von mir die Über-Auszeichnung. Will sagen: ich bin Fanboy und in Bezug auf diese Serie zu keiner objektiven Beurteilung mehr fähig. Was soll ich noch schreiben? Chuck ist witzig, nerdig und tollpatschig, hat mit seinen beiden Aufpassern Walker und Casey tolle Sidekicks, die Nebenstränge im Buymore sind immer für einen Lacher gut, die Musikauswahl ist großartig, die Show nimmt sich auf wunderbare Weise nie allzu ernst und geht einem manchmal sogar ein wenig ans Herz. Dass am Ende gleich zwei rundum gelungene Finals geliefert wurden (eines, mit dem die Serie zu Ende hätte gehen können und eines, das noch heißer auf eine Fortsetzung macht), zeigt, wieviel Potenzial in dieser Agenten-Action-Komödie steckt. Ich freue mich auf die dritte Staffel, die zwar kürzer ausfallen wird und mit weniger Budget auskommen muss – aber ich kann mir fast nicht vorstellen, dass da etwas schiefgehen kann. Because Agent Charles Carmichael knows his kung-fu.

6 von 6 Punkten

Over The Top: Chuck vs. The First Date, The Seduction, The Cougars, Tom Sawyer, The Ex, The T-Rex, The DeLorean, Santa Claus, The Third Dimension, The Suburbs, The Best Friend, The Predator, The Broken Heart, The Ring

Desperate Housewives (Season 5)

5 Jahre in die Zukunft gebeamt und doch die meiner Meinung nach schwächste Staffel der Serie abgeliefert. Gut möglich, dass die Show bei der weiblichen Zielgruppe voll eingeschlagen ist, als Kerl habe ich mich dieses Jahr aber größtenteils gelangweilt. Auch, weil die Geschlechtsgenossen diesmal außer Carlos vollkommen auf Memmentour sind. Allen voran der böse, böse Psychokiller, der die ganze Staffel über finster guckt und fiese Pläne ausbaldowert, die er am Ende doch fallen lässt. Ich hatte schon befürchtet, dass sie den Mann noch in die nächste Staffel rüberschleppen, so lahm kam der in die Puschen. Auf der positiven Seite stehen das gelungene Edie-Special sowie der Brand im Musikclub. Letzten Endes lautet die Bilanz jedoch: knapp ein Viertel gut, knapp die Hälfte in Ordnung, der Rest unterdurchschnittlich. Macht insgesamt

4 von 6 Punkten

Over The Top: City On Fire

Dollhouse (Season 1)

Ich lasse Wortspiele wie „Nicht so doll, dieses Haus“ gleich ganz außen vor. Aber so richtig begeistern konnte mich das neue Joss Whedon-Projekt eben doch nicht. Meiner Meinung fehlt der Show eine starke Hauptfigur, mit der man als Zuschauer mitfiebern kann. Eliza Dushku gibt zwar alles, kann aber die Show beioftmalshalbnacktemleibe nicht alleine tragen und bleibt wegen des Show-Konzepts nun mal ein im wahrsten Sinne des Wortes austauschbarer Charakter. Vom Rest des Castes fällt Dichen Lachman als Sierra angenehm auf, Fran Krantz als „funny man“ Topher Brink übertreibt es hingegen stellenweise doch ein wenig. Bleibt noch Alpha, dessen Charakter in „Briar Rose“ sehr gelungen eingeführt wurde, im Finale mir aber sehr diffus und verwirrend in Erinnerung blieb. Zweimal gab es dennoch die Höchstwertung, es ist also Potenzial vorhanden. Für die zweite Staffel bleibt noch einiges an Feinjustierung zu tun. Und bitte dann auch keine Totalausfälle wie „Stage Fright“ mehr produzieren.

4,5 von 6 Punkten

Over The Top: Man On The Street, Briar Rose

Fringe (Season 1)

Sie haben sich einen festen Platz auf meiner US-TV-Liste erobert, die Ermittlerin des FBI und ihre beiden unkonventionellen Kollegen. Der gute Ersteindruck mit der Mischung aus Akte X-Fällen und Ausflügen in die seltsame Welt des lustigen Wissenschafts-Opi Dr. Walter Bishop konnte die Staffel hindurch bestätigt werden. Selbst mit der kühlen Agentin Olivia Dunham wusste ich mich mit der Zeit anzufreunden. Wie beim offensichtlichen Vorbild wird später auch ein größerer Verschwörungshandlungsbogen in die Ermittlungen eingeführt, der mich sogar noch mehr zu überzeugen wusste. Eine höhere Wertung verderben allerdings diverse Füllerfolgen nach dem „Monster of the Week“-Strickmuster, bei denen das Budget nicht mal für ordentlich eklig zugerichtete Tatbeteiligte gelangt hat. So geht’s ja nun nicht. Besonders lobend sei hier allerdings das Finale erwähnt, welches die Tür für einige interessante Storymöglichkeiten mit Blick auf Staffel 2 öffnete.

5 von 6 Punkten

Over The Top: The Transformation, Ability, Bad Dreams, The Road Not Taken, There’s More Than One Of Everything

Heroes (Season 3 Eps. 14-25 /Volume IV:Fugitives)

Volume IV: Fugitives ist besser geworden als das vollkommen verkorkste Volume III: Villains. Ich weiß nicht, wie stark sich die beratende Tätigkeit des wiedereingestiegenen Bryan Fuller ausgewirkt hat, in jedem Fall ist die Story straff, die Seiten klar verteilt und die Charaktere bleiben größtenteils ihrer einmal eingeschlagenen Linie treu. Trotzdem ging es mir als Zuschauer so, dass mir die Figuren nach ihren teils desaströsen Auftritten zuvor ziemlich egal geworden waren und auch dieses Kapitel es nicht schaffte, die Begeisterung der Premierenstaffel wieder aufleben zu lassen. Wie das in der Zukunft gelingen könnte, zeigte immerhin „Cold Snap“ (3×20), die ich allen, die irgendwann in dieser Season aufgehört haben, ans Herz legen möchte. In dieser Episode stimmt nämlich alles: Humor, Drama, Action, Trauer. Davor und danach gelangte das Meiste allerdings wieder nicht über das Maß des „Geht in Ordnung“ hinaus. Für das Finale hat man sich nochmal angestrengt, der Ausblick auf das nächste Volume hat mich allerdings schließlich erneut ernüchtert. Meiner Meinung nach hat die Show nur eine Chance, wenn der Cast endlich um ein paar langweilig gewordene Figuren gestutzt wird. Mit schwer heldenhafter Mühe noch

4 von 6 Punkten

Over The Top: Cold Snap

LOST

LOST ist mir so ans Herz gewachsen wie Chuck, da erwarte bitte niemand ernsthaft viel mehr außer Lobeshymnen. Jede andere Show hätte das Thema „Zeitreisen“ mit großer Sicherheit in die Hose navigiert. Aber das Inseldrama knüpft selbst aus diesem Fallstrick einen unterhaltsamen Storyteppich, der dem Zuschauer spätestens mit Erscheinen des finalen Schriftzugs am Ende jeder Episode unter den Füßen weggezogen wird und ihn verdutzt, aber zugleich begeistert zurücklässt. Die Macher haben die Figuren im Griff, humorvolle Dialoge lockern ab und an die Spannung auf, man rätselt sich vor dem Fernseher die tollsten Theorien für das weitere Geschehen zusammen und freut sich einen ausgewachsenen Eisbären, wenn man richtig damit lag. Wieder war es allerdings so, dass das Finale nicht ganz die Krönung der Staffel darstellte. Die Eröffnungsszene konnte mit Blick auf die gesamte Folge natürlich brillieren. Allerdings wusste man dank der Zeitreisen ein wenig zu sehr, worauf es hinauslaufen würde, die Einführung von Jacob wirkte mir zu aufgedrängt und ein passend zum Showkonzept verwirrender Ausblick auf die letzte Season hätte für den richtigen Superknall sorgen können. Aber das sind wirklich minimale Randerscheinungen. LOST ist groß und bleibt groß.

6 von 6 Punkten

Over The Top: Because You Left, This Place Is Death, LaFleur, He’s Our You, Dead Is Dead, The Variable, Follow The Leader

Pushing Daisies (Season 2)

Ach ja, das lief ja auch noch. Leider viel zu kurz und zu endgültig. Zu Beginn kam ich nicht mehr so gut in das bunte Treiben rundum das Pie Hole hinein. Ein wenig fehlten mir diesmal die Vielzahl von Überfliegerfolgen, die die erste Staffel noch prägten, auch wenn ich kaum eine Episode mit weniger als 5 Punkten bewertete. Das Finale, das ausgerechnet bei den Serienkillern von Pro7 als Fernsehweltpremiere lief, stülpte der zuckersüßen Untotendetektivsaga ein ruckartiges, aber dennoch gelungenes und damit würdiges Ende über.

5,5 von 6 Punkten

Over The Top: The Legend of Merle McQuoddy, The Norwegians, Kerplunk

27 (März 2009)

27 Mai

Gut zwei Monate nach dem letzten Seriencheck hier nun der erste Schub an Seheindrücken hinsichtlich der Shows, die erst im neuen Jahr gestartet sind. Weitere Schübe mit u.a. Dollhouse, Monk, Breaking Bad, Eastbound & Down und Reaper folgen, wenn ich mir selbige alle eingeschoben habe.

24 Season 7

[Eps. 1-10]

Entwarnung für alle Freunde der gepflegten Terroristenbekämpfung. Als Zuschauer darf man Jack Bauer nach der verkorksten 6. Staffel wieder getrost mit seiner Unterhaltung beauftragen. Die CTU hat als Brutstätte für angehende Landesverräter ausgedient, dafür konnten höchste Regierungskreise und das FBI zur kompetenten Ausfüllung dieser Lücke gewonnen werden.

Die Pause hat der Show in jedem Fall gut getan. Ob meine Zufriedenheit einfach nur darin begründet liegt, dass ich den alten Haudegen Jack nach seiner langen Abwesenheit (immerhin musste der Mann 6 volle Tage ohne Klopause aufarbeiten) vermisst habe oder doch wieder die gute alte Mischung aus Action, Terror, Folter und Maulwurfaushebung zündet, werde ich natürlich erst ganz am Ende eindeutig wissen.

Mir brachten die bisherigen 10 Folgen aber wieder soliden Spaß. Wenn es etwas zu bekritteln gilt, dann wäre das zweierlei: zunächst die Glaubwürdigkeit des Grundplots – bin ich der Einzige, der nicht so recht glauben kann, dass eine amerikanische Regierung aus rein humanitären Gründen einen afrikanischen Diktatoren mit Militärgewalt absetzen will und eher das Leben von unschuldigen amerikanischen Zivilisten riskiert, als die Invasion zu verschieben? Vielleicht hat mich die Bush-Ära auch zu unempfänglich für dieses Szenario werden lassen.

Zweitens hätte man in früheren Staffeln einen Crash zweier Flugzeuge sicherlich mit mehr Bumm inszeniert als eine Rauchwolke in die Luft zu zaubern, die von den Amtsträgern im Weißen Haus aus mit Bestürzung betrachtet wird. Ich bleibe in jedem Fall dran, wie es nach dem Break zum Ende der 10. Stunde weitergeht.

Battlestar Galactica Season 4

[Eps. 10-16]

Keine Show hat mich in den letzten Wochen so hin- und hergerissen wie Battlestar Galactica. Denn es stehen die endgültig finalen 10 x 45 Minuten im Konvoi an und natürlich erwarte ich für das Ende den ganz großen „Mir reißt es das rote Licht aus dem Zylonenschädel“-Moment der Erkenntnis. Nach dem tief deprimierenden und schauspielerisch wie gewohnt glanzvoll umgesetzten Einstieg setzt es mal wieder eine Rebellion an Bord. Gnaa. Nett inszeniert ja, blutiger Abschluss schön, aber das Thema hatten wir doch schon.

Dann die große Enthüllungshow namens „No Exit“, die mir vor Informationsüberflutung den Verarbeitungsspeicher im Kleinhirn kurz schloss. Mit Kribbeln in den Fingern erwarte ich die nächsten Folgen, halte schon mal Stift und Notizblock bereit, öle die Rückspultaste, um alles mitzubekommen – und bekomme zwei Episoden Soap Opera präsentiert. Das mag den Anhängern der Charakterentwicklung tiefe Freude bereiten, mich langweilt es schlicht und ergreifend. Die letzten vier Folgen werden entscheiden, ob die Show grandios oder doch insgesamt mit zuviel Höhen und Tiefen behaftet war.

Flight Of The Conchords Season 2

[Eps. 1-5]

Großartig gestartet sind die immer noch glorreich erfolglosen neuseeländischen Folkmusikanten. Für die ersten drei Episoden musste ich durchgehend die Höchstwertung ziehen, mit „Unnatural Love“ kam dann doch ein Dämpfer. Murray Hewitt als Manager der Conchords ist für mich einer der genialsten Charaktere der jüngeren Seriengeschichte. So inkompetent, so ahnungslos, so formalisiert und von sich selbst überzeugt – man muss ihn einfach gern haben. Und die dargebotenen Songs sind in ihrer Absurdität längst schon Kunstwerke für sich. Hoffentlich lässt man sich für den DVD-Release diesmal ein paar nette Extras einfallen, die Ausstattung zur 1. Staffel war in der Hinsicht doch enttäuschend.

Heroes Season 3 (Volume 4: Fugitives)

[Eps. 14-17]

Ach, Heroes. Ich glaub, das wird nix mehr. Der Reset nach dem unterirdischen 3. Akt leitet die Story und die Charaktere zwar wieder auf deutlich überschaubare Bahnen: die Bösen auf der einen, die Guten auf der anderen Seite. Wirre Wechselsprünge der Protagonisten sind bisher dankenswerterweise noch nicht auszumachen. Das Problem: die Show packt mich einfach nicht mehr. Zuviele Versatzstücke werden wiederholt, das Szenario ist aus X-Men und The 4400 bekannt und im Hinterkopf spielt natürlich der Gedanke eine Rolle, dass einem die Charaktere in den zahlreichen mäßigen Folgen nach Ende der 1. Staffel einfach entwachsen sind oder nur noch langweilen.

Wer schon nach der 2. Staffel keine Lust mehr hatte, kann zwar wieder reinschauen; Begeisterung kann ich aber nicht garantieren. Ich für meinen Teil verfolge die aktuellen Episoden mit einem Enthusiasmus, der sich darin niederschlägt, dass ich mir während des Guckens die Zehennägel schneide. Bisher bin ich ob des Gesehenen noch nicht vor Begeisterung abgerutscht.

Lost Season 5

[Eps. 1-7]

Nach vier kompletten Staffeln gemeinsam mit den Inselbewohnern durchgestandener Abenteuer hat Lost für Fans wie mich eine eigene Faszination entwickelt, die Außenstehende und Malreingucker nicht mehr nachvollziehen können. Bildeten in der letzten Staffel noch die Flashforwards den Antrieb für Spekulationen und Verwirrungen, sind nun die Zeitsprünge und ihre Auswirkungen das neue kreative Spielzeug der Produzenten. Erlauben Sie doch einen Blick in die Vergangenheit (und Zukunft?) der Insel sowie die beliebten „was ist denn hier jetzt los?“-Konfusionsmomente zu Beginn bzw. Ende einer Episode.

Ganz im Gegensatz zu oben erwähnten Heroes ist mir die Belegschaft hier schon so ans Herz gewachsen, dass ich auch über die weniger guten Momente (der popelige Inselverschwindibus-Mechanismus, die Art der Rückkehr auf die Insel) hinwegsehen kann. Da nun auch geklärt ist, was mit John Locke passiert ist und wie die Ausflügler zurück ins Nest gefunden haben, harre ich gespannt der nächsten Handlungsbögen und freue mich auf jede neue Episode wie Hurley auf einen haltbarkeitsmäßig noch nicht allzu lange abgelaufenen Schokoriegel.

Scrubs Season 8

[Eps. 1-10]

Man spürt, dass Zach Braff und Co. durch den Senderwechsel frische Energie getankt haben. Vieles erinnert wieder an die guten alten Zeiten im Sacred Heart, gäbe es da nicht diesen einen kleinen Haken: nämlich den verzweifelten Versuch, die neuen Interns als Hoffnungsträger für die Zeit nach dem feststehenden Abschied von John Dorian zu etablieren.

Sorry, aber da ziehe ich mir den strammen Traditionalistenkittel an, verweigere mich alternativer Behandlungsmethoden und würde mich für eine 8. Staffel wohl nicht mehr einliefern lassen. Zumal mich die Neuzugänge allesamt nicht überzeugen bzw. sogar richtig nerven. Mein Vorschlag an die Macher: denkt an die Stammpatienten, konzentriert euch auf den liebgewonnenen Cast, zündet noch ein paar gute Gags, abstruse Situationen oder Herzschmerzmomente und lasst die Show dann mit einem rührenden EKG-Schlusspiepser enden.

22 (Mai 2008)

27 Mai

Ende Mai verteile ich gerne Zeugnisse für die lieben Autoren und ihre TV-Serien. Weil sich leider einige unschöne Fehlzeiten (dass mir das nicht wieder vorkommt!) angesammelt haben, war der Bewertungszeitraum und die Anzahl der zu beurteilenden Episoden diesmal etwas kürzer. Und meiner rein subjektiven Erfahrung nach sind einige Shows auch etwas holprig auf den Bildschirm zurückgekehrt.

30 Rock (2. Staffel)

Liz und Jack haben auch für den Rest der zweiten Staffel nichts anbrennen lassen. Mit Ausnahme der etwas langweiligen Episode „Cougars“ wurde dem Zuschauer gute bis sehr gute Comedykost serviert. Drei Mal ging es bei mir punktemäßig in die Vollen, jedes Mal waren bekannte Gaststars beteiligt. Ein Trend?

Lieblingsepisoden: 2×01 Seinfeld Vision, 2×05 Greenzo, 2×15 Cooter

Wertung: 5 von 6 Punkten

Aliens In America (1. Staffel)

Keine Fortsetzung werden die Abenteuer des pakistanischen Austauschschülers Raja erleben, insofern lag ich mit meiner ersten Einschätzung richtig. Scott Patterson als Familienvater hat so manche Episode veredelt und auch der Rest des Casts sorgte für einige Humor-Highlights. Insgesamt lege ich wegen der Steigerung im letzten Drittel der Laufzeit noch einen halben Punkt drauf und werde die Show doch ein wenig vermissen.

Lieblingsepisoden: 1×12 Hunting, 1×11 Mom’s Coma, 1×05 Help Wanted

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

Back To You (1. Staffel)

Große Namen garantieren auch keine Fortsetzung, wie ich im Falle von „Back To You“ feststellen musste. Bis zur streikbedingten Pause machte mir die Fernsehstudiocomedy ziemlich viel Spaß, danach trat die Truppe humormäßig jedoch arg auf der Stelle. Vor allem die Story um die Tochter Gracy hätte man besser nicht schon in der ersten Staffel weiter ausbreiten sollen. Aber vielleicht ahnte man schon die Absetzung. Wegen des guten Starts und ein wenig Nostalgie noch 5 Punkte.

Lieblingsepisoden: 1×02 Fish Story, 1×07 Something’s Up There, 1×06 Gracie’s Bully

Wertung: 5 von 6 Punkten

Battlestar Galactica (4. Staffel bis Episode 08)

Starbuck & Co müssen weiterhin auf das Abschlusszeugnis warten. Die Tendenz des Zwischenzeugnisses: es geht nach extrem schwachem Start langsam aufwärts. Die verbleibenden zwei Folgen muss aber noch ein Knaller kommen, um mich danach als Weltall-Actionfan (laut aintitcool bis zum Februar 2009) bei der Stange zu halten.

Lieblingsepisoden: 4×07 Guess What’s Coming To Dinner, 4×06 Faith

Wertung: 4 von 6 Punkten

Brothers & Sisters (2. Staffel)

Noch eine Serie, der der Streik nicht sonderlich gut getan hat. Nach einem starken Start langweilte mich vor allem der Handlungsstrang um Isaac Marshall alias Danny Glover, die Kandidatur-Story wurde viel zu abrupt beendet und überhaupt überzeugten mich die Geschichten weniger. Gegen Ende wird es spannender, ehe im Finale etwas gezwungen wieder ein bereits eigentlich gelüftet geglaubtes Familiengeheimnis ausgegraben wird. Staffel 3 bitte ohne Durchhänger.

Lieblingsepisoden: 2×01 Home Front, 2×15 Moral Hazard, 2×07 36 Hours

Wertung: 5 von 6 Punkten

Desperate Housewives (4. Staffel)

Breites Mittelfeld mit weniger als einer Handvoll richtiger Highlights, so steht es dieses Jahr im Zeugnis der Damen aus der Wisteria Lane. Weshalb man auf die im wahrsten Sinne des Wortes turbulente Tornado-Folge noch das langweilige „Welcome To Kanagawa“ folgen lassen musste, bevor es in die Pause ging, ist mir ein Rätsel. Mysterymäßig ging die Staffel in Ordnung, ohne mich jetzt vor Spannung erbeben zu lassen. Einen kleinen Rüffel gibt es für die Autoren, weil sie ganz offensichtlich für die Abschlussarbeit von den Kollegen bei LOST abgeschrieben haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das verwendete Stilmittel in der Show funktionieren würde und ordne seine Verwendung im Finale eher als Griff in die Zauberkiste ein, den man nicht konsequent weiterverfolgen wird. Weil Nathan Fillion mitgewirkt hat, lege ich noch einen halben Punkt Kultkutterkapitänsbonus drauf.

Lieblingsepisoden: 4×09 Something’s Coming, 4×01 Now You Know, 4×07 You Can’t Judge A Book By Its Cover

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

How I Met Your Mother (3. Staffel)

Ich gestehe, die Personalie Britney Jean Spears nagt an mir. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass die Poppuppe demnächst fester Bestandteil des Casts werden soll, hat mir mächtig Angst eingejagt. Nach einem holprigen Start konnte sich die Show erfreulicherweise fangen und auf einem hohen Niveau einpendeln. Im Finale wurden mir die Beziehungstrennungs- und Beziehungsbeibehaltungskisten ein wenig zu schnell übereinandergestapelt und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die im Titel erwähnte Mutter frühestens in der allerletzten Folge mit den Worten „Hey kids, your mother just came in! Go and ask her how i met her, i only remember the girls i had before her“ eingeführt wird. Sarah Chalke sehe ich in jedem Fall gern und solange Barney nicht in eine andere Rolle als der des Weisheiten absondernden Playboys gesteckt wird, bleibt alles weitgehend größtenteils awesome.

Lieblingsepisoden: 3×11 The Platinum Rule, 3×08 Spoiler Alert, 3×05 How I Met Everyone Else

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

LOST (4. Staffel)

Der Weg ist das neue Ziel. Bisher war man es als Zuschauer von Action-Drama-Serien gewohnt, gemeinsam mit seinen Helden dem Ende einer Staffel fingernägelkauend entgegen zu zittern. Das war den Verantwortlichen der Inselshow jedoch zu langweilig, weshalb sie gleich vorab das Ende erst kurz andeuteten, später breiter ausführten und dem weiterhin angespannten Zuschauer die Episoden bis dahin mit der Frage konfrontierten, wie es genau dazu kommen konnte.

Die Flash Forwards haben u.a. die vierte Staffel von LOST geprägt und damit für eines der Highlights der Saison 2007/2008 gesorgt. Zusammen mit teils schlicht alles überragenden Episoden, hervorragenden schauspielerischen Leistungen (allen voran Michael Emerson als Benjamin Linus), perfekt inszenierter Action und immer wieder verwundernswerter Rätselhaftigkeit ergibt das eine Mischung, vor der ich die Höchstwertung ziehe. Daran kann auch nichts ändern, dass das Finale für mich keinen großen Knaller mehr bieten konnte, sondern eben nur einen runden und würdigen Abschluss bildete. Ich bin gespannt, mit welchen Kniffen die Macher die Spannungskurve in Staffel 5 hoch halten werden. Die Aussicht auf die Geschichte von Jeremy Bentham alleine zündet bei mir jedenfalls noch nicht.

Lieblingsepisoden: 4×09 The Shape Of Things To Come, 4×05 The Constant, 4×11 Cabin Fever (u.v.m)

Wertung: 6 von 6 Punkten

Monk (6. Staffel)

Nach der Snoop Doggy Dog-Folge (die mir in der deutschen Fassung spritziger rüberkam) hat sich unser Adrian gefangen und genug gute Folgen geboten, um mich als Fan zufrieden zu stellen. Natürlich sind die Fälle lange nicht mehr so genial gestrickt wie früher und wirken eher konstruiert, aber 5 Punkte sind noch dicke drin.

Lieblingsepisoden: 6×01 …And His Biggest Fan, 6×06 …And The Buried Treasure, 6×15+16 …Is On The Run

Wertung: 5 von 6 Punkten

My Name Is Earl (3. Staffel, Episode 20)

Ich bin noch nicht ganz durch mit Earl und Randy, was auch damit zusammenhängt, dass mich die Show schwer enttäuscht hat. Weshalb musste man von dem bewährten Konzept der ersten Staffeln abweichen? Earls Aufenthalte im Gefängnis und im Koma produzierten so ziemlich das Schwächste, was ich comedymäßig diese Saison gesehen habe. Vor allem die trauminduzierte Sitcom „The Hickeys“ führte mich ständig in Versuchung, den Vorspulknopf zu lokalisieren. Hoffentlich finden die Produzenten für Staffel 4 wieder zu alter Stärke zurück, sonst taucht die einst so hoffnungsvoll begonnene Hinterwäldersaga bald nicht mehr auf meiner Liste auf.

Lieblingsepisoden: 3×07+08 Our Other Cops Is On, 3×13 Bad Earl

Wertung: 3 von 6 Punkten

Scrubs (7. Staffel)

Die 7. Staffel ist jetzt keine Enttäuschung, aber der Zahn der Zeit nagt doch stark am Geschehen im Sacred Heart-Hospital, was die Frische und Qualität der gebotenen Comedy anbelangt. Derbe Ausrutscher gab es keine, aber richtige Highlights drängten sich auch nicht auf. Die Figuren wirken allesamt ausgereizt, alle Gags und Seltsamkeiten glaubt man im Laufe der vergangenen 7 Jahre irgendwann schon mal besser gesehen zu haben. Vielleicht pumpt der Wechsel zu ABC in der kommenden Staffel ja frisches Blut in die Show.

Lieblingsepisoden: 7×02 My Hard Labor, 7×03 My Inconvenient Truth

Wertung: 4 von 6 Punkten

The Big Bang Theory (1. Staffel)

Für mich die große, positive Überraschung des Jahres im Bereich Comedy. Nach den ersten vier Folgen hätte ich keinen Cent mehr auf die vier Geeks gesetzt. Dies schien allerdings die Experimentierphase gewesen zu sein, denn danach legte Schöpfer Chuck Lorre irgendeinen Schalter um und hatte schwuppdiwupp die Erfolgsformel entdeckt. Eventuell half der Show auch, dass mit Chuck eine weitere liebenswert nerdige Show sich frühzeitig in die Pause verabschiedet hat. Wie auch immer: alleine aus Sheldons hirnverdrehenden Thesen und Diskussionsansätzen könnte man die erste Talkshow stricken, die ich mir anschauen würde.

Lieblingsepisoden: 1×13 The Bat Jar Conjecture, 1×10 The Loobenfeld Decay, 1×17 The Tangerine Factor

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine (3. Staffel, Episode 8)

Ich hänge hinterher, was die neuen Abenteuer von Julia Louis-Dreyfus anbelangt. Ich vermute einen engen Zusammenhang mit den wenig berauschenden Episoden, die ich bisher gesehen habe. Meiner Meinung nach droht die Show langsam im komödiantischen Mittelmaß zu versinken. Weil der Cast drumherum wenig hilfreich ist, müsste Christine sich schon selbst aus dem Sumpf ziehen. So langsam glaube ich daran aber nicht mehr.

Lieblingsepisoden: 3×07 House, 3×02 Beauty Is Only Spanx Deep

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

The Office (4. Staffel)

Nein, ich schaffe es nicht, auch nur einer Folge dieser Show mal lediglich 4 von 6 Punkten zu geben. Es geht nicht. Mögen manche Verhaltensweisen von Scott & Schrute nicht mehr als kopfschüttelnd skurril, sondern einfach nur als dämlich rüberkommen. Mit großer Überwindung ziehe ich von der Standardhöchstnote einen halben Zähler ab. Als kleiner Anreiz für die fünfte Season. Und weil mir die schönen Reibereien zwischen Toby und Michael fehlen werden.

Lieblingsepisoden: 4×06 Branch Wars, 4×04 Money, 4×09 Survivor Man (u.v.m)

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The Simpsons (19. Staffel)

Eine der wenigen Shows, die vom Autorenstreik unberührt blieben. Was jetzt nichts an der traditionellen Qualitätsverteilung innerhalb einer Simpsons-Staffel jüngeren Datums geändert hat. Viel Durchschnitt, viel Mäßiges, ein Totalausfall und ein paar Perlen. Wer meine unten aufgeführten Lieblingsepisoden gesehen hat, kann sich den Rest beinahe sparen.

Lieblingsepisoden: 19×08 Funeral For A Fiend, 19×05 Treehouse Of Horror XVIII, 19×14 Dial N For Nerder

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

Two And A Half Men (5. Staffel)

Nach einem guten Start der Abstürzer der Saison. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Chuck Lorre sich im Laufe der Saison zunehmend auf seine zweite Comedy „The Big Bang Theory“ konzentrierte und Charlie, Alan und Jake der B-Besetzung der Autorenriege überlassen hat. Vor allem die letzten Folgen waren mit Ausnahme des CSI-Gastauftritts in „Fish In A Drawer“ erschreckend dröge. Da muss Bertha mal tüchtig durchwischen, damit es wieder aufwärts geht.

Lieblingsepisoden: 5×08 Is There A Mrs. Waffles?, 5×02 Media Room slash Dungeon, 5×11 Meander To Your Dander

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

ABSCHLUSSZEUGNIS US TV-SAISON 2007/2008

Hervorragend:
LOST, Dexter, Pushing Daisies, Chuck

Sehr Gut:
The Office, Californication, How I Met Your Mother , The IT Crowd, The Big Bang Theory, Weeds, Curb Your Enthusiasm

Gut:
30 Rock, Back To You, Brothers & Sisters, Monk

Befriedigend:
Heroes, Aliens In America, Desperate Housewives

Durchschnittlich:
Battlestar Galactica, Scrubs, Two And A Half Men

Mäßig:
The New Adventures Of Old Christine, Reaper, The Simpsons

Enttäuschend:
My Name Is Earl

Ungenügend:
Flash Gordon

21 (April 2008)

27 Mai

Over There

13-teilige Dramaserie, die im Jahre 2005 auf dem Kabelsender FX lief und den Alltag einer 8-köpfigen, im besetzten Irak stationierten US-Army-Einheit zum Thema hat. Bei einem meiner Besuche in Frankreich konnte ich die Staffelbox für 19,99 Euro mitnehmen, kam aber erst jetzt zu einer Sichtung.

Normalerweise kann ich mit Kriegsfilmen und -serien nichts anfangen, weder habe ich M.A.S.H. gesehen noch finden sich „Platoon“, „Saving Private Ryan“ oder „Black Hawk Down“ in meiner DVD-Sammlung. Natürlich bestand die Befürchtung, dass die Show die US-Truppen heroisiert und das Geschehen zu einseitig abbildet. In der Hinsicht kann ich jedoch Entwarnung geben, denn auch die Situation der irakischen Bevölkerung wird realistisch beleuchtet. Eine Auseinandersetzung mit den politischen Gründen für den Irak-Krieg findet allerdings nicht statt.

Die Männer und Frauen um Sergeant „Scream“ Silas sind keine Helden, sondern einfache Menschen, die dem Zuschauer mit der Zeit ans Herz wachsen und als Befehlsempfänger die Schrecken des Krieges durchleben. Autobomben, Selbstmordattentate, Militärparanoia, Belagerung von Dörfern, Ölinteressen, Folter und Entführungen bestimmen die Inhalte der Episoden. Die Handlung selbst weicht im Verlauf der Zeit auf andere Schauplätze aus, wenn z.B. das Schicksal des verletzten Private Bo Rider bzw. der Angehörigen der Truppe in Szene gesetzt wird. Gegen Ende der Staffel gerät die Show ein wenig in soapige Gewässer, was jedoch die insgesamt hohe Qualität der erzählten Geschichte nicht mindert.

Insgesamt eine sehr aufwändig produzierte Serie, die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Vor allem die am Ende jeder Folge einsetzende, den dramatischen Ausklang bildende Titelmelodie hat sich bei mir im Gedächtnis festgesetzt.

Eine zweite Staffel wurde wegen mangelnder Zuschauerresonanz leider nicht realisiert, eine IMDB-Wertung von 8.0 zeigt jedoch, dass auch hier wieder Qualität und Einschaltquoten auseinanderfielen. In Deutschland lief die Show 2007 auf dem Bezahlfernsehsender, für den ich hier keine Werbung machen will. Sollte eine deutsche DVD auf den Markt kommen oder „Over There“ im frei empfangbaren Fernsehen laufen, kann ich sie jedem Serienfan nur wärmstens ans Herz legen.

Mork & Mindy

Vom Wüstenstaub zum verrückten Astronauten im transportierbaren eiförmigen Raumschiff. Oder anders gesagt: Nano nano (im englischen Original eher nanu nanu). Shazbot. Exakt 30 Jahre ist es her, dass Robin Williams als „Mork vom Ork“ Fernsehgeschichte schrieb. Die erste Staffel gab es bei amazon.co.uk für 10 Pfund, die mein Bruder in einem Anfall von Nostalgie investierte.

Mag sich manch einer von Williams zappeligem Schauspiel genervt fühlen, ich für meinen Teil bin erstaunt, in welchem Maße die Situationskomik und die Gags auch heute noch perfekt funktionieren. Diskussionen auf orkisch mit dem knallroten Raumanzug, Morks Liebesbeziehung zu einer Schaufensterpuppe oder sein Versuch, rohe Eier durch Hochwerfen in ihre Freiheit zu entlassen – der Humor trifft immer noch. Natürlich ist das Ganze im Prinzip eine One-Man-Show, aber eine, die dem Zahn der Zeit erstaunlich gut standgehalten hat. Neben ALF immer noch die beste Comedyserie um anpassungsfrohe Außerirdische (wobei ich 3rd Rock from the Sun wohl mal im Original sehen muss).

Samantha Who?

Von One-Man-Show zu One-Woman-Show. Christina „Dumpfbacke“ Applegate spielt ein Unfallopfer mit Gedächtnisverlust, das sich ihr persönliches Umfeld infolge ihres Blackouts wieder erarbeiten muss. Die Show ist dementsprechend auf die blonde Sympathieträgerin zugeschnitten, was auch gleichzeitig ihr größtes Manko ist. Ich habe insgesamt vier Folgen gesehen, in denen überdeutlich wurde, dass die Nebendarsteller (Melissa „Sookie“ McCarthy und Jennifer Esposito aus Spin City) besonders „nebenhaft“, sprich vernachlässigbar agieren. Die Folge: schwächelt Samantha, bricht das ganze Humorfundament der Serie zusammen. Ich bleibe dann doch besser bei Julia Louis-Dreyfus alias New Christine, die sich in der dritten Staffel zusehends leider auch immer mehr mit diesem Problem herumschlagen muss.

Battlestar Galactica

Von Dumpfbacke zu Narbenbacke und Starbacke…buck. Die vierte Staffel ist bekanntlich die letzte, weshalb die Fans auf einen fulminanten Ausklang der Show um Zylonen und Kampfsterne warten. Wird der Weg zur Erde gefunden? Wer ist das letzte Toastermastermodell? Ist Baltar Jesus und wenn nein, warum eigentlich nicht?

Ich habe den Beginn der dritten Staffel geliebt, danach einige Enttäuschungen durchlitten, bevor der Schluss mit dem „Klack! Bei mir ist gerade ein rotes Licht angegangen“-Knalleffekt mich zwar nicht hundertprozentig begeistern, aber doch zu überraschen wusste. Und solange eine Show die Zuschauer noch überraschen kann, bleibt sie für mich sehenswert.

Leider sind die ersten Episoden der vierten Season erschreckend langweilig und belanglos ausgefallen. Einzig die interne Auseinandersetzung der Neuzylonen birgt für mich Potenzial, der Rest plätschert so vor sich hin. Die Figur des Lee Adama wird verschenkt (wie man das Cockpit einer Viper Mark II mit dem Gesetzbuch tauschen kann, ist mir als Jurist ein komplettes Rätsel), Baltar als flüsternder bis stammelnder Religionsstifter langweilt, Starbuck irrt verwirrt durch die Gegend und die Zylonen haben wohl doch entgegen der Einblendungen in den Intros der letzten Staffeln keinen Plan. Hoffentlich tut sich da noch was.

Lost

Einen Plan hingegen haben anscheinend die Macher von Lost. Wer immer auf die Idee gekommen ist, flash forwards als Erzählstruktur einzuführen, sollte sich seinen Fuß in Stein hauen und in meinem Garten einbetonieren lassen, damit ich demütigst seine vier oder mehr Zehen küssen kann.

Bis auf die etwas schwächere 8. Folge der vierten Staffel befindet sich die Serie auf einem fast schon erschreckend hohen Niveau. Drama, Action, Spannung, alte Mysterien, frische Mysterien – alles vom Feinsten. Wer angesichts der Schwächephasen in der dritten Staffel ausgesetzt oder gar schon wegen der Tailies in der zweiten Staffel die Segel gestrichen hat, dem schreibe ich entgegen: „Kämpft euch durch, denn in der vierten Staffel bleibt kein in Nahaufnahme gefilmtes Auge trocken!“. Von der aktuellen Episode mit dem passenden Titel „The Shapes Of Things To Come“ habe ich mich immer noch nicht richtig erholt. Wenn die Qualität gehalten wird, steht uns bis Ende Mai noch Großes bevor.

9 (Mai 2007)

27 Mai

Battlestar Galactica

Der Start der dritten Staffel war grandios. Bedrückend, spannend, eine düstere Parabel auf aktuelle reale Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Es spricht für eine Show, wenn sie die Charaktere aus ihrem gewohnten Umfeld heraus in ein neues Szenario werfen und nahtlos hervorragende Unterhaltung bieten kann. Besonders gepackt hat mich die Episode „Collaborators“, in dem das Thema Kriegsverbrechen, Bestrafung und Amnestie behandelt wird.

Danach kehrte bei mir doch die Unzufriedenheit ein. Zu viele Füllerfolgen, zu viele Beziehungskistenabhandlungen, zu wenig erinnerungswürdige Momente. Letztere hoben sich die Verantwortlichen für den Schluss auf. Ich bin mir immer noch nicht im Klaren darüber, was ich von dem Ende halten soll. Die Auflösung des immer wieder gern an Bord der Galactica aufgeführten „Na, wer ist denn nun noch ein Zylone?“-Spiels kam mir persönlich zu abrupt und ohne die geringste vorherige Andeutung. Bei sablog.de las ich eine sehr coole Theorie darüber, was hinter dem Gesamtkonzept stecken könnte. Wenn es darauf hinausliefe, ginge die Show mit einem Finale der Kategorie „mind-blowing“ zu Ende.

Für den starken Auftakt und das in jedem Fall denkwürdige Ende gibt es von mir insgesamt

5 von 6 Punkten

How I Met Your Mother

Staffel 3 ist gesichert, der Spaß kann weitergehen. Wer „Friends“ nachtrauert, sollte dieser Show wirklich eine Chance geben. Vor allem Barney „suit-up“ Stinson muss man in seiner Serienguckerkarriere einfach erlebt haben. Das Staffelfinale macht deutlich, dass die Drehbuchschreiber sich noch nicht sicher hinsichtlich einer Verlängerung waren, weshalb die Folge auch als endgültiger Abschluss hätte funktionieren können. Gott und dem CBS-Sendeplan sei Dank gibt es nun aber doch die Möglichkeit zu erfahren, wer wirklich die im Titel erwähnte „Mother“ ist. Wäre nämlich der Showname ein Aufsatz, ich müsste in einem Anfall von Oberlehrerhaftigkeit ein tadelndes „sehr unterhaltsam, aber leider Thema verfehlt“ drunter schreiben. „How I Met The Girl Before I Met Your Mother“ wäre bis dato passender.

Ich kann mir vorstellen, wie bei CBS die Köpfe rauchen, um dieses Dilemma zu lösen: theoretisch müsste jetzt mal langsam die zukünftige Mama eingeführt werden, aber wie bringt man das Publikum dazu, diese als Teil des eingeschworenen Quintetts zu akzeptieren? Bei Friends hat man sich am Ende schließlich auch untereinander fortgepflanzt oder ging eben leer aus. Gut, dass ich Serien nur zu gucken und nicht zu schreiben brauche.

Bevor ich noch mehr abschweife, die Wertung: kein einziger Ausfall, daher

6 von 6 Punkten

My Name Is Earl

Earl und Randy konnten mich diese Staffel nicht restlos überzeugen, muss ich leider gestehen. Vielleicht bin ich auch ein wenig allergisch gegen die Riesenportion Gutmenschentum, die in ein paar Episoden der 2. Staffel kübelweise über dem Zuschauer ausgeschüttet wird. Natürlich gehört ein bisschen wohliges Bauchgefühl dazu, wenn Earl seine Liste abarbeitet und am Ende seine Missetaten durchstreichen kann, aber zu dick aufgetragen kriege ich davon ein wenig Bauchschmerzen. Ein paar mehr Folgen wie „Our COPS is on“, in der einfach nur die chaotische Vergangenheit der Brüder gezeigt wird und ich hätte die Höchstwertung gezogen. So ziehe ich ein Pünktchen ab, bleiben

5 von 6 Punkten

6 (Oktober 2006)

27 Mai

Hurra, hurra, der Seriencheck ist wieder da. Diesmal beschäftige ich mich mit den neu gestarteten US-Serien der Saison 2006/2007 sowie den persönlichen Tops, Flops, Niveauhaltern und der Warteliste. Wie immer gilt zweierlei:

1) ja, ist alles subjektiv und insofern nicht allein selig machend und

2) nein, ich kann nicht alles gucken. Ich versuch es, aber es geht nicht.

Brothers & Sisters:

Guck an, Ally ist wieder im Fernsehen! Also nicht Ally McBeal, aber immerhin die dazu passende Schauspielerin Calista Flockhart. Ich dachte eigentlich, die würde nur noch Harrison Ford fit halten, damit der endlich mal Indiana Jones Nummer IV zu Potte bringt. So kann man sich irren.

„Brothers & Sisters“ ist ein Drama um eine Firma im Familienbesitz, die finanziell ins Straucheln gerät. Wie schon bei „Six Feet Under“ tritt das Oberhaupt des Clans in der ersten Folge ab und hinterlässt eine Gemeinschaft aus verschiedensten Charakteren, die fortan miteinander auskommen müssen.

Die Pilotfolge hat mich nicht so recht packen können, die zweite Episode überzeugte schon eher und mittlerweile schaue ich es mir wirklich gerne an. Schließt formidabel meine derzeitige Lücke im Bereich Familiendrama.

Dexter:

Dexter ist ein unscheinbarer Typ, der als forensischer Ermittler für das Miami Police Department arbeitet. Mit diesem Satz ist die Normalität in dieser Show allerdings auch schon abgehandelt. Denn Dexters Spezialität bei der Verbrechensaufklärung ist das Lesen des Tathergangs anhand der am Tatort verteilten Blutspuren. Voller Begeisterung fotografiert er mit seiner Kamera die geschwungenen roten Linien auf Tapeten oder Böden und hängt die Bilder an seinem Arbeitsplatz auf.

Woher diese Leidenschaft stammt? Nun, der Held der Show ist tendenziell asexuell, besessen von Blut und hat den Zwang zum Töten fest in den Genen verankert. Was seine Ziehfamilie logischerweise zunächst nicht gerade begeisterte; doch der Pflegevater (seines Zeichens Polizist) fand frühzeitig einen tollen Kompromiss. Der Bub darf schlitzen und schnetzeln, solange er sich dabei an Vergewaltigern, Kindermördern und ähnlich unangenehmen Vertretern des Menschenschlags bedient. Was Dexter auch gerne tut und von jedem Opfer einen Tropfen Blut als Trophäe einsammelt. Nebenbei stellt er einem Killer nach, dessen Vorliebe für einzeln verpackte, schockgefrostete und blutentleerte Einzelteile von Prostituierten er seufzend bewundert.

Kurzum: eine Show für die ganze Familie. Puh. Der Plot ist harter Tobak, die Umsetzung ebenfalls. Alleine in der ersten Folge gibt es mehr abgetrennte Körperteile zu sehen als es einem gut gefüllten Verdauungstrakt lieb sein kann. Andererseits ist das Setting und der Hauptcharakter so anders und der Ansatz der Show so krank, dass man als Zuschauer wissen will, wie es weiter geht. Entweder wird das alles noch abgedrehter oder das Konzept landet in der Schockeffekt-Sackgasse.

Psych:

Man nehme eine jungen, hippen Kerl, der Frauen nachjagt, eine große Klappe hat, in dieser Kombination ständig Schwierigkeiten heraufbeschwört und durch seine Beobachtungsgabe Kriminalfälle löst. Voilà, das ist die Show „Psych“, welche in den USA passenderweise direkt im Anschluss an „Monk“ lief. Habe ich nur eine Folge von gesehen; sicherlich nett und wenn es mal in Deutschland laufen sollte, werde ich öfters reinschauen. Momentan bleibe ich aber Verfechter der reinen Monk-Lehre und insofern lieber beim Original.

Studio 60 On Sunset Strip:

Drama mit Matthew Perry, welches einen Blick hinter die Kulissen einer Show im Stil von „Saturday Night Live“ wirft. Bekam schon vor Ausstrahlung viel positiven Buzz aus der Blogosphäre und hat mich bisher voll und ganz überzeugt. Erstklassige Dialoge, ergiebige Portionen an Drama, geschickt verpackte Gesellschafts- und Fernsehkritik und fein ausgearbeitete Charaktere. Alles in allem so gut, dass ich mir sicher bin, dass es wegen fehlender Akzeptanz beim Publikum bald abgesetzt werden wird. Sollte sich meine pessimistische Einschätzung ausnahmsweise nicht realisieren, wäre ich überglücklich.

30 Rock:

Comedy aus der Feder von Tina Fey („Saturday Night Live“), die einen Blick hinter die Kulissen einer Fernsehshow wirf.. Moment. Das hatten wir doch erst, oder? Ja. Ist wohl ein wenig unglückliches Timing, gleich zwei Shows zu diesem Thema in den Ring zu werfen. „30 Rock“ legt den Schwerpunkt allerdings deutlich mehr auf das Komödiantische und ist anders als „Studio 60 On The Sunset Strip“ auch nur 25 Minuten lang. Nach bisher einer Ausgabe lässt sich noch nicht viel sagen, aber Potenzial hat das Ganze in jedem Fall. Alec Baldwin liefert eine tolle Leistung als schmieriger Studiochef ab, während Jane Krakowski in ihrer Rolle als Star der Fernsehshow in der Fernsehshow noch Luft nach oben hin hat.

Help Me, Help You:

Ted Danson und Jane Kaczmarek mit einer neuen Serie. Als Fan (der frühen Staffeln) von „Becker“ und „Malcolm In The Middle“ wurde ich sofort hellhörig. Nach Begutachtung des Piloten ließ ich die Ohren aber traurig hängen. Selten einen so öden und vor allem schmunzelfreien Start einer Serie gesehen. Hat mich dermaßen geärgert, dass ich frühestens zur zweiten Staffel wieder einschalte – die es aber mit großer Wahrscheinlichkeit und in dem Fall vollkommen zu Recht niemals geben dürfte.

Til Death:

Brad Garrison in einer „Everybody Loves Raymond“-kompatiblen Show um ein lange verheiratetes Ehepaar, welches sich mit dem just nebenan eingezogenen, weiterhin frisch verliebten Ehepaar arrangieren muss. Lockere, harmlos-nette Couple-Comedy im Stil von „King Of Queens“ oder „Still Standing“. Sehe ich gerne, weil das Ganze noch nicht ganz so ausgequetscht ist wie die eben erwähnten Comedies und ich den alten Brummbären Garrison einfach mag.

Twenty Good Years:

„Zwei alte Säcke wollen’s nochmal wissen“. Diesen Titel reiche ich jetzt schon als Vorschlag ein, wenn diese Sendung für den deutschen Markt synchronisiert werden sollte. John Lithgow („Third Rock From The Sun“) und Jeffrey Tambor („Arrested Development“) beschließen, auf ihre alten Tage die ihnen verbleibende Zeit auf Erden spektakulär und in vollen Zügen zu genießen.

Spricht mich schon deshalb an, weil ich Ähnliches vorhabe und nur noch nicht weiß, was ich mit den 25 Jahren bis dahin groß anstellen soll. In meiner persönlichen Hitliste der Senioren-Comedies schon jetzt meilenweit vor „Golden Girls“ (konnte ich überhaupt gar nicht leiden) und dieser unsäglichen SAT1-Show, deren Name sich mir glücklicherweise nie eingeprägt hat. Okay, zugegeben, dieses Ranking hat wirklich beschränkte Aussagekraft; aber ich mag die beiden alten Zausel, weshalb ich weiterhin dranbleibe.

The Class:

Klassentreffen! Mein persönlicher Albtraum ist ja, zum Besuch einer solchen Veranstaltung gezwungen zu werden. Ich sage immer: wen ich nach Ende der Schulzeit noch sehen will, mit dem halte ich irgendwie Kontakt. Der Rest darf sich bei mir melden, wenn er viel Geld zu verschenken hat. Sehr viel Geld.

„The Class“ erzählt von einem Klassentreffen und seinen Folgen für dessen Teilnehmer. Mein Problem mit der Show: zu viele Charaktere, einige davon ziemlich uninteressant, die Qualität zu sehr zwischen ganz nett und wirklich nicht sonderlich lustig schwankend. Wenn da keine Kontinuität reinkommt, melde ich mich frühzeitig ab.

Und zum Schluss:

Tops

The Office

Spätestens mit der Folge, in der Jim kläglich beim Firmennetzwerkspielen von Call Of Duty versagt, ist die Show in meinem Fernseh-Olymp angekommen.

My Name Is Earl

Weiterhin voll auf meiner Wellenlinie; irgendwann schaffe ich es auch, jeden Wortschwall von Jaime Pressly auf Anhieb zu verstehen.

Lost

Ein nicht ganz so fulminanter Start wie zu Beginn der zweiten Staffel, aber die zweite Folge fand bereits mein uneingeschränktes Wohlwollen.

Desperate Housewives

Kann man wenig falsch machen; Staffel 3 scheint mir auf der Mystery- und Intrigen-Seite aber vielversprechender als ihr Vorgänger.

Gilmore Girls

Ja, ich mag immer noch Frauen mit Humor und schräge Dialoge. Luke, Kirk und Jackson sowieso. Der Beginn von Staffel 7 gefällt mir derzeit um einiges besser als das, was ich mir dienstags auf VOX in Deutsch ansehe.

Battlestar Galactica

Düsterer, aber verdammt spannender und daher insgesamt gelungener Einstieg in die dritte Staffel. Es fehlt halt noch ein bisschen das Weltall-Feeling.

How I Met Your Mother

Weiterhin die beste Austauschdroge für „Friends“-Abhängige. Mit Cobie Smulders fürs Auge und Neil Patrick Harris für die Gags.

Two And A Half Men

Hosianna! Endlich haben sie das brünette Dummchen aus der Show geschrieben. Vereinzelte Gastauftritte kann ich schlimmstenfalls verschmerzen. Ansonsten nähert es sich wieder gutem Niveau.

Flops

Family Guy

Was geht denn hier ab? Die Griffin-Family wird immer platter, unlustiger, peinlicher, nervender. Wo sind die frischen, zündenden Gags der früheren Staffeln hin? Hat Seth MacFarlane keine Lust mehr?

American Dad

Siehe Family Guy. Selbe Symptome, selbe Frage.

Dog Bites Man

Zu durchsichtiger Versuch, „The Office“ in die Journalistenwelt zu übertragen und den Fremdschämfaktor auf die zehnte Potenz zu hieven.

Neutrals

The New Adventures Of Old Christine

The War At Home

The Simpsons

Everybody Hates Chris

Warteliste

Entourage (immer noch zu wenig gesehen)

Weeds (dito)

House, M.D (muss zuerst mal Staffel 2 abarbeiten, die mit einer spektakulären Entwicklung endet)

2 (Oktober 2005)

27 Mai

Arrested Development: das Pendant zu „Stromberg“ in der amerikanischen Fernsehlandschaft, belegt mit dem Fluch der doppelten Sau. Will sagen: saukomisch, scheint aber keine Sau sehen zu wollen. Mir persönlich ein Rätsel. Die Mitglieder der Familie Bluth sind dermaßen sympathisch bescheuert, da kommen einem die eigenen Verwandten fast wie normale Menschen vor. Und ich will nicht wissen, was sich die Drehbuchschreiber beim Ausdenken der Geschichten so alles reinpfeifen. Wenn ich Programmdirektor wäre, würde diese Show abends zur besten Sendezeit laufen.

Battlestar Galactica: Hochs und Tiefs bisher in der zweiten Staffel. Mr. „Pockennarbengesicht“ E.J. Olmos als Commander Adama ist so cool, dass ich mich schon erwischt habe, mir ein Bündel gespitzte Bleistifte in die Wangen zu drücken. Dummerweise ist der Kerl die ersten 4 Folgen nicht auf dem Kutter, weshalb auch wenig zusammenläuft. Gegen Ende der ersten Hälfte der zweiten Staffel wird es aber wieder richtig gut, Folge Nummer 10 endet denn auch mit einem fulminaten Cliffhanger. Und erst Mitte Januar geht es weiter, grmbl.

Weeds: habe bisher erst zwei Folgen sehen können, scheint aber guter Stoff zu sein. Und das im doppelten Sinne des Wortes; geht es doch um eine alleinerziehende Mutter, die in einem feinen Vorort von L.A . Haschisch vertickert, um ihre Familie über die Runden zu bringen und dabei so manch wohlgehütetes, weil dreckiges Geheimnis lüftet. Läuft auf Showtime, was bedeutet: es darf frei und reichlich geflucht werden. Der Titelsong „Little Boxes“ von Malvina Reynolds geht mir jedenfalls jetzt schon nicht mehr aus dem Kopf.

Threshold: handelt von einem Wissenschaftsteam, das sich mit dem Auftauchen einer außerirdischen Intelligenz herumschlagen darf. Bekannteste Gesichter sind natürlich Brent „Data“ Spiner und William „gestatten, ich bin der amtliche Bösewicht der ersten Staffel von LOST“ Mapother – letzterer soll aber nur für zwei Folgen dabei sein.

In der ersten (Doppel-) Folge taucht in der Nähe eines Schiffs ein außerirdisches Gebilde auf, das mittels Audiosignalen menschliche Gene mutieren lässt, worauf sich die Crew fröhlich gegenseitig umbringt. Bis auf Mapother, der überlebt die Chose und macht einen auf Mensch-Außerirdischen-Hybrid (wird zehnmal angeschossen, taucht immer wieder auf, ist unerklärlicherweise überall da, wo gerade die Wissenschaftler nach Spuren suchen, etc.) – fehlte nur noch, dass Miss Scully irgendwo in der Ecke das Skalpell wienert..

Positiv zu erwähnen sind eigentlich nur ein paar nette Effekte plus für meinen Geschmack gute, aber für ein Drama mit drohendem Weltuntergangsszenario unpassende Musikschnippsel (Franz Ferdinand, Goo Goo Dolls). Deutlich negativ hingegen: die Story ist ein dreist zusammengeklöppelter Mischmasch aus Akte X, Armageddon und einem Alieninvasionsszenario der DIN-Norm #726263. Dialoge und Charaktere sind auf Teufel komm raus auf cool getrimmt (Armageddon lässt grüßen), alles wirkt zu überladen und Figuren mit Identifikationspotenzial waren wohl gerade aus. Mein Urteil nach 90 Minuten: muss nicht sein.

The King Of Queens: das Team ist eingespielt, der Zuschauer bekommt, was er erwartet. Wer vorher schon nichts mit Dough, Carrie und Arthur anfangen konnte, dürfte definitiv nicht bekehrt werden. Und die wichtigste Frage wird direkt zu Beginn der nunmehr achten Staffel beantwortet: ja, Leah Rimini ist immer noch gut moppelig. Aber egal: Spaß bringt die Serie immer noch.