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50 (September 2011)

18 Sept

Von nun an geht es wieder rund im Serienland – heute Abend die Emmys, diverse Serienpiloten schwirren bereits umher und die meisten Midseason-Shows haben ihre Staffeln abgeschlossen. Zeit daher für einen Rückblick auf die Sommershows:

Almost Heroes [Season 1]

Kanadische Serie, die sich dem Trend der Geeky Comedy im Stil von The Big Bang Theory oder The IT Crowd verschrieben hat und ihre Sache insgesamt sehr ordentlich macht. Die gerade mal 8 Episoden umfassende Saison bietet sympathisch-witzige Unterhaltung mit durchweg gelungenen Nebencharakteren. Das Brüderpaar Terry und Peter steht dabei natürlich im Vordergrund, vor allem Ryan Belleville legt seiner Figur des Comicladenbesitzers die authentische, fast kindische Hibbeligkeit zugrunde. Aber auch der verfeindete Sportshop-Inhaber Dan, die sich ewig auf der Suche nach Liebe befindliche Dauerfreundin Bernie oder der kauzig-seltsame Wachmann Boyd können überzeugen und tragen zur positiven Bewertung der Show bei. Insgesamt ein würdiger Lückenfüller, der zwar nicht ganz an die großen Momente des Nerdwahnsinns herankommt, aber so manche jüngere Folge von Sheldon & Co. übertrumpft.

Absoluter Wert: 4,93 Punkte / Anzahl an Höchstwertungen: 1x 5,5 Punkte
Gesamtwertung: gut
Top of the Show: S1E02 Terry and Peter vs.Wendell  

Curb Your Enthusiasm [Season 8]

Larry David wird auch langsam alt und die mittlerweile achte Staffel seiner Show leidet aus meiner Sicht an deutlichen Abnutzungserscheinungen. Nach einem sehr gelungenen Start mit der Folge „The Divorce“, in der sich unser Held in die schräge Situation hineinmanövriert, einem Mädchen theoretische Hilfestellung im Umgang mit Tampons geben zu müssen, pendelte sich die Qualität der späteren Episoden auf einem guten, aber eben nicht leider mehr überragenden Niveau ein. Viele der typischen Wendungen in den Geschichten wirken auf mich zu bemüht, zu künstlich, es fehlen mir die schreiend komischen Momente früherer Staffeln. Natürlich blitzt hier und da der Genius auf, wenn soziale Beobachtungsgabe auf alltägliche Situationen trifft. Andererseits versinken diese Momente aber leider allzu oft in harmlosem Plauschgeplänkel. Wenn es demzufolge an Spitzenwertungen fehlt und sich mit „The Bi-Sexual“ sich auch ein echter Langeweiler in die Staffel verirrt hat, passiert es auch einem Altmeister wie David, dass er unter die 5 Punkte-Durchschnittswertung fällt.

Absoluter Wert: 4,70 Punkte / Anzahl an Höchstwertungen: 1x 5,5 Punkte
Gesamtwertung: befriedigend
Top of the Show: S8E01 The Divorce 

Entourage [Season 8]

Sollte es jemals einen Preis für das liebloseste Finale einer TV-Serie geben, die Abschlussepisode von Entourage hätte ihn sich redlich verdient. Acht Folgen lang beobachtet man die Clique um Superstar Vince Chase bei ihrem Treiben und findet leider wie schon die Staffel zuvor wenig Berauschendes daran. Vielleicht insgesamt eine kleine Spur besser als die siebte Season, fehlt es weiterhin an einer mitreißenden Story für die Charaktere: Vince ist aus dem Entzug und verfolgt schreiend gähnige Filmprojekte und eine blonde Journalistin, E hängt wie gewohnt seiner großen Liebe nach, Drama hat mit seiner Zeichentrickserie noch den interessantesten Plot, Ari entzweit sich von der Gattin und Turtle hat wahnsinnig viel Gewicht verloren, aber immer noch keine gute Geschichte auf den nun schlanken Leib geschrieben bekommen. Zum Finale wird alles flugs zusammengerührt, eine Überdosis Happy End reingeworfen, frühere Storybögen der Staffel nicht mehr beachtet und Vince hastet urplötzlich dorthin, wo es ihn vorher nie hingezogen hatte. Ich kann nicht sagen, ob es wirklich einen Entourage-Film geben wird – nach dieser Season schaue ich mir lieber nochmal die zweite oder dritte Staffel an. Mein Tipp an die Macher: wenn ihr ein Spin-Off mit Ari Gold als mächtigen Filmboss machen wollt- okay. Aber strengt euch dann ein bisschen mehr an.

Absoluter Wert: 4,13 Punkte
Gesamtwertung: durchschnittlich

Falling Skies [Season 1]

Der Eindruck aus den ersten Folgen hat sich bewahrheitet. Ein Sci-Fi Drama mit dem Schwerpunkt auf Familie, elterliche Fürsorge und irgendwie halt auch Aliens. Ganz so schlimm wie befürchtet lief die Staffel dann doch nicht ab: weder fiel der Satz „Denkt denn keiner an die Kinder?“ noch haben die Kids und Jugendlichen die Aliens letzten Endes mit der Macht der Liebe in die Flucht schlagen können. Dafür kam bei mir als Zuschauer nie die allgegenwärtige Gefahr für Leib und Leben nach einer außerirdischen Invasion an. Die Besatzer störten ab und zu das Idyll der Schulruinen, richtige Einblicke in ihre Pläne bekam man allerdings nur spärlich. Schade, denn es waren nicht umsonst die Folgen um die Enthüllung der Herkunft der Skitters, die ich noch am stärksten empfand. Auch hätte ich gerne mehr Charaktere vom Kaliber des kauzigen Außenseiters John Pope gesehen. Das Finale schließlich hat mich enttäuscht zurückgelassen, bestätigt es doch meine sorgsam gepflegten Vorurteile, dass die Auflösung des Plots um die Außerirdischen mir letzten Endes die flache Hand vors Gesicht treiben wird.

Absoluter Wert: 4,25 Punkte
Gesamtwertung: durchschnittlich

Futurama [Season 6, Part 2]

Der zweite Teil der Staffel steht dem gelungenen ersten Teil kaum in etwas nach und verbindet das Ganze zu einer nach den eher mäßigen Filmen so nicht erwartbaren, qualitativ hochwertigen sechsten Season. Besser als die Simpsons und Family Guy in den Bereichen Parodie, aktuelle Bezüge und Anspielungen und damit die beste Zeichentrickserie dieses Jahres. Bei insgesamt 26 Folgen kann man über kleine Aussetzer wie „Yo Lee La“ und „Fry Am The Egg Man“ hinwegsehen, auch wenn diese in der zweiten Hälfte den Schnitt etwas nach unten sinken ließen. Dafür gab es reichlich Ausgleich mit zwei überragenden und drei sehr guten Episoden. Good reviews, everyone!

Absoluter Wert: 5,16 Punkte / Anzahl Höchstwertungen: 2x 6 Punkte; 3x 5,5 Punkte
Gesamtwertung: gut
Top of the Show: S6E16 Ghost in the Machines, S6E17 Law And Oracle, S6E23 The Tip Of The Zoidberg, S6E25 Overlockwise, S6E26 Reincarnation

Louie [Season 2]

Wie schon die erste Staffel, nimmt auch ihr Nachfolger eine Sonderstellung ein. Wenn man ehrlich ist, dann kann man Louie eigentlich nicht als Comedy bezeichnen. Es ist eher eine Art von Experiment, in dem man einem gestandenen Standup-Künstler mit Hang zum hart ausgesprochenen Wort die Freiheit gibt, sich in einem 25-minütigen Format auszutoben. Das Ergebnis ist frisch, anders und jenseits aller Erwartbarkeiten, aber auch aller üblichen Schemata der Komik. Festhalten kann man sich als Zuschauer eigentlich nur an eingestreuten Auftritten von Louis CK auf der Bühne. Meine Bewertung mag es nicht ganz zum Ausdruck bringen, aber ich halte die Show für eine willkommene Bereicherung des TV-Programms. Manche Episoden haben mich zwar zum Verzweifeln gebracht, weil ich den Humor nicht finden konnte (Joan oder Subway/Pamela etwa), andere hingegen haben mich richtiggehend berührt (Ducklings oder Airport/New Jersey). Oder die anrührende Episode, als Louie umziehen und sich endlich sein Traumhaus für 17 Millionen Dollar kaufen möchte, obwohl er nicht mal ansatzweise das Geld dafür hat, aber trotzdem seinen Vermögensberater von seinem Vorhaben überzeugen will. Passender Titel: Moving.

Absoluter Wert: 4,61 Punkte / Anzahl Höchstwertungen: 3x 5,5 Punkte
Gesamtwertung: befriedigend
Top of the Show: S2E03 Moving, S2E11 Ducklings, S2E13 Airport/ New Jersey

49 (Juli 2011)

27 Jul

Curb Your Enthusiasm [Season 8]

Larry David ist der Mann für alle Fälle. Frauen vertrauen ihm blind, sei es, dass es um die erste Periode geht oder häusliche Gewalt. Nebenbei vereint er Juden mit Palästinensern, zumindest auf rein körperlicher Ebene, mit ihm als untenliegender Liebespartner. Letzte Saison litt die Show ohne Zweifel unter dem Hype um die Seinfeld-Reunion, die dann doch nicht bei weitem so grandios ausfiel wie von vielen Fans erwartet. Zu gewissen Teilen ist „Curb Your Enthusiasm“ schon lange ein Selbstläufer geworden, man kennt und liebt die Charaktere und weint innerlich vor fremdschämiger Vorfreude, wenn Larry in den Diskussionsmodus eintritt. Einem starken Auftakt folgten zwei gute weitere Episoden, mit einem Handlungsbogen um Michael J. Fox (der arme Kerl) hat der Meister noch einen Joker in der Hand. Ich bin mir sicher: auch diese Season wird sich im sehr guten Bereich bewegen.

Louie [Season 2]

Louis C.K. ist ein grandioser Stand Up-Komiker. Wer seinen Humor gerne deftig heftig bedient sieht, kommt aktuell um den Mann mit dem schüteren roten Haarkranz nicht herum. Insofern nicke ich auch gerne und voller Zustimmung die Emmy-Nominierung in diesem Jahr ab. Mit der Show habe ich allerdings dezente Probleme. Bereits in der ersten Staffel wechselten sich schreiend komische mit irritierend unspaßigen Episoden ab, sodass ich mich am Ende auf ein „okay“ zurückzog, was der Show in ihren besten Momenten sicherlich nicht gerecht wird. Bei „Louie“ hat Mr. Szekely augenscheinlich alle Fäden in der Hand und macht, was ihm gefällt. Focusgruppen würde der Mann mit Sicherheit ein gepflegtes „F*ck You. In The Ass, Shitc*nts“ entgegenrufen. Das bewundere ich, als Zuschauer bleibe ich allerdings nach einem guten Einstieg bei den letzten beiden Episoden (Joan Rivers, ernsthaft???) etwas ratlos zurück. Meine Empfehlung lautet: dranbleiben und sich auf die genialen Momente konzentrieren.

Futurama [Season 6 Part 2]

Ich müsste Professor Farnsworth fragen, weshalb die aktuell sechste Futurama-Staffel so auseinandergerissen ausgestrahlt wird, aber der könnte es mir wohl auch nicht erklären. Sei’s drum, denn das SciFi-Animation-Projekt von Matt Groening lässt meiner Meinung nach auch dieses Jahr die schon lange in der Durchschnittlichkeit festhängenden Simpsons weit hinter sich. Seit dem Reboot im Juni 2010 nach den bemühten, aber doch eher schwachen vier Feature-Filmen begeistert mich die Show mit Gags am Puls der Zeit, liebevollen Hommagen (aktuell u.a. Tron, Police Academy oder Minority Report) und fein dosierten Aufritten meiner Lieblingsfigur Zapp Brannigan. Okay, mit der Kinderbuch-Folge „Yo Leela Leela“ haben die Autoren danebengegriffen, aber das spielt sich sicherlich wieder ein. Da nach aktuellen Stand die Show bis 2013 gesichert ist, steht den weiteren Eskapaden von Bender, Fry und Co nichts im Wege.

Entourage [Season 8]

Bei dem „Previously On…“-Intro zur mittlerweile 8. Staffel wurde mir wieder bewusst, wie richtiggehend öde die letzte Staffel um die Hollywood-Clique war. Keiner der Charaktere hatte eine für mich interessante Story zu bieten, vor allem was die Autoren um Serienschmuckstück Ari Gold herumgeschrieben haben, musste jedem Fan dieser Figur eigentlich wehtun. Schaffen Vincent Chase und die Show nun das Comeback? Nach der ersten Episode würde ich noch kein Geld darauf setzen wollen, denn die war eher unterdurchschnittlich. Vince zurück aus der Rehab, E im Trennungsgefühlsduselstrudel, Drama besorgt um das Brüderchen und in einer genial witzigen Zeichentrickserie (Eigeneinschätzung der Showrunner) involviert, Ari auf Eherettungsmission und Turtle, naja, wie gewohnt will keiner wissen, was Turtle eigentlich genau macht. Dazu noch eine Ladung scharfgestellter Weiber und fertig. Das ist mir dann doch zu wenig. Sollte da nicht hurtigst Schwung reinkommen, lasse ich die Show sausen und schaue mir lieber nochmal die ersten Staffeln an.

Breaking Bad [Season 4]

Es schmerzt, es hinzuschreiben, aber Breaking Bad ist nach zwei gelaufenen Episoden eine kleine Enttäuschung. Die vorhergehende Staffel war grandios, legte um noch einen weiteren Reinheitsgrad in Sachen Drama zu und endete in einem spannenden Schlussakkord. Den Auftakt „Box Cutter“ empfand ich als eine Art Kühlmittel, um die vorherigen, hochkochenden Episoden „Half Measures“ und „Full Measures“ auf normale Temperaturen bzw. die Figuren auf eine zugfähige Ausgangsposition auf dem Schachbrett der Show zu bringen. Von der zweiten Episode der vierten Staffel hatte ich mir eigentlich den Startschuss in eine weitere Abgrundreise von Walter White und Jesse Pinkman erhofft, doch es passiert zu wenig. Jesse wirkt wie schockgefrostet, Walter verfällt in sinnlosen Aktionismus. Richtig Sorgen macht mir Hank, dessen Hauptwirken in diesem Jahr doch nicht ernsthaft aus der Erweiterung seiner GesteinsMineralsammlung bestehen kann. Mr. Gilligan, bitte ins Labor kommen und ein wenig Wirkstoffbeschleuniger hinzufügen!

Wilfred [Season 1]

Schräg ist die Ausgangssituation dieser für das US-Fernsehen adaptieren australischen Show. Der von Suizidgedanken geplagte Ryan (Eliah Wood) findet wieder Hoffnung im Anhimmeln seiner neuen Nachbarin, auf deren Hund Wilfred er aufpassen darf. Der Clou: Ryan sieht Wilfred als einen mit schwerem australischen Akzent plappernden Menschen im Hundekostüm, der ihm Lebenslektionen erteilt, ansonsten aber meist nur an Saufen, Kiffen, Fressen und Koitus interessiert ist. Ich habe mir drei Episoden angesehen, weil ich das Setting reizvoll fand und auch gerne weiter finden wollte. Letzten Endes traf die Serie aber nicht meinen Humor, Wilfred in Person von Jason Gann ist mir zu assi und unsympathisch, um mich vor dem Fernseher fesseln zu können. Wer mit der Charakter-Kategorie „weird and not likeable“ etwas anfangen kann, darf ruhig reinsehen. Ich gehe weiterhin alleine Gassi.

41 (September 2010)

27 Mai

Keine Zeit für große Reden, denn bekanntlich hat diese Woche die frische US-TV-Hauptsaison begonnen. Vor dem Startcheck reiche ich deshalb nun flugs die Serien nach, die ich in der Sommerpause nachgeholt habe. Auf geht’s:

Breaking Bad (Season 3)

Habe ich wirklich die dritte Season noch nicht bewertet? Tatsache! In dem Fall darf ich verkünden, dass sich die Show um Walter White und Jesse Pinkman nochmal um eine gute Schippe Meth gesteigert und höchsten Kristallisierungsgrad erreicht hat. Anders als in Staffel 1 mit ihren Leerlaufphasen und Staffel 2 mit dem letztlich doch etwas enttäuschenden Ende setzt es diesmal durchgängig hochwertige Dramakost. Wenn es eine Show gibt, die einem die letzten Monate über Bilder, Situationen und Ereignisse ins Gehirn eingebrannt hat, dann war es Breaking Bad. Ich lasse als Stichworte nur den beidseitig beinamputierten Mexikaner im Krankenhaus oder die grandios inszenierte „One Minute“ fallen. Herausragend neben den beiden mittlerweile erneut bzw. erstmals emmyausgezeichneten Darstellern wären auch Bob Odenkirk als schmieriger Anwalt Saul und der eiskalt berechnende Gus (Giancarlo Esposito) zu erwähnen. Wenn man selbst als Zuschauer einer Folge entgegenfiebert, die sich knapp 50 Minuten nur der Jagd auf eine Fliege im Labor widmet und dennoch prächtig unterhalten wird, ist eine Show untrüglich zum Event aufgestiegen. Zur Krönung rundete noch ein spannender Cliffhanger die volle gepackte Drogentüte hochwertigen Entertainments ab.

6 von 6 Punkten (überragend)

Best Of Season: S3E01 No Mas, S3E03 I.F.T, S3E06 Sunset, S3E07 One Minute, S3E12 Half Measures, S3E13 Full Measures

Entourage (Season 7)

Kein gutes Jahr für Vincent Chase und seine Mannen. Gerade mal 10 Episoden umfasste die 7. Staffel und begeistern konnte mich die deutliche Mehrzahl der Folgen ganz und gar nicht. Entertainmentgarant Ari Gold wurde in einer eher lauwarmen Story um eine mögliche Beteiligung an einer Footballmannschaft verschlissen, ehe es in der zweiten Hälfte der Season für ihn spannender und dramatischer wurde. Vincent hingegen gleitet mit Pornoweibchen Sasha Grey ins Drogenloch, wobei dieser Abstieg so langsam vonstatten geht, dass es erst gegen Ende interessant wird. Vorher langweilte sich der Zuschauer zusammen mit dem Star der Show gepflegt durchs Luxusleben mit Sex, Drugs, neuer Frisur und Fallschirmsprung. Turtles Wirken ist wie gewohnt komplett uninteressant, E fällt ebenfalls kaum auf (außer einer peinlichen „Liebeszene“), Drama dramatisiert schließlich eine mögliche Teilnahme an einem Zeichentrickprojekt. Insgesamt wirkte die Season so prickelnd wie der 3. Teil einer üblichen Filmfranchise – die Luft ist langsam raus.

4 von 6 Punkten (durchschnittlich)

The Pacific

Der offizielle Nachfolger zu Band Of Brothers beleuchtete die Ereignisse auf der Pazifikseite während des Zweiten Weltkriegs. Ich hatte zunächst echte Probleme, die einzelnen Marines irgendwie im Gedächtnis zu behalten, außer dem mir aus 24 und War At Home bekannten Rami Malek prägte sich mir kaum ein Gesicht ein. Historisch erfährt man kaum Genaueres, was einem den Bildungshorizont hätte erweitern können; der Japaner war halt hauptsächlich zum Schießen und Niedergeschossenwerden da, während sich die amerikanischen Jungsoldaten forsch fluchend von Insel zu Insel kämpften. Von der Inszenierung und der Bildgewalt waren die Kampfszenen freilich über alle Zweifel erhaben, entsprechend bildete der Block um die Schlacht auf Peleliu auch das Highlight der Show. Wenig berührt hingegen haben mich die Folgen um den Freigang in Melbourne, die Geschichte des Sergeant John Basilone, der später Werbeträger für Kriegsanleihen wird oder das nach Ende der Kriegshandlungen spielende Finale. Insgesamt in der Nachschau doch schwächer als Band of Brothers.

4,5 von 6 Punkten (okay)

Best Of Season: S1E06 Peleliu Airfield

Louie (Season 1)

Louie ist ein Sonderfall, quasi die Kategorie „Special Interest“ der Comedy. Ich habe trotz einiger Schwächen alle Folgen gesehen, hauptsächlich wegen der Standups, in denen Louis C.K. mit seiner verbalen Direktheit einen immer wieder in den Solarplexus des Humors trifft. Das Drumherum hatte durchaus große Momente der Abgedrehtheit (Ricky Gervais als Dr. Ben, Louies lesbische Mutter, die Pokergespräche mit den Kollegen), driftete aber eben allzu oft ins Belanglose bis Langweilige ab. Was auch damit zusammenhängt, dass Mr. C.K. eben kein begnadeter Schauspieler ist. Trotzdem: wer auf derbe und harte Comedy steht, sollte mal reinschauen. Eine zweite Staffel ist bereits geordert, ich bin mit Sicherheit wieder dabei, ziehe mich mit meiner Bewertung für andere Serienfans aber auf die sichere „geht in Ordnung“-Plattform zurück. Denn Louie dürfte nicht jedem gefallen.

4,5 von 6 Punkten (okay)

Community (Season 1)

Verschwitzt und dann im Laufe der Zeit für richtig unterhaltsam befunden, so erging es mir mit der NBC-Comedy Community. Zunächst muss man wissen, dass ich College/Highschool-Serien üblicherweise meide (genauso wie Musicals, weshalb es hierdrin wohl auch nie ein Review zu Glee geben wird). Auch bin ich jetzt nicht so der große Fan von Chevy Chase, obwohl ich seinen Auftritt bei Chuck ganz nett fand. Auf Empfehlungen der hochgeschätzten Mitserienjunkies bullion, sab und watchthat schaute ich die komplette erste Staffel innerhalb einer Woche durch und bedanke mich bei den Hinweisgebern, denn Community macht richtig Spaß und entwickelt sich zum ganz heißen Tipp für Comedyfreunde.

Angesprungen bin ich zunächst selbstverständlich auf den in TV-Serien- und Filmzitaten wühlenden Abed, den abgedrehten Spanischlehrer Senor Chang, den lässig-zynischen Jeff, die mein optisches Wohlfühlzentrum treffende Britta sowie den stets peinlich um gute Stimmung bemühten Dekan Pelton. Im Verlaufe der Staffel sind mir mittlerweile aber alle Charaktere ans Herz gewachsen. Selbst Chevy Chase füllt seine Rolle als schrulliger Oldie nicht mehr wie anfangs leicht bemüht wirkend, sondern locker souverän aus. Die Dialoge sprühen vor popkulturellen Referenzen, cleverem bis trockenem Humor und auch Seitenhieben auf andere Fernsehformate.

Gegen Ende der Season feuert die Show schließlich das große Gagfeuerwerk ab, erklimmt mit den letzten 6 Episoden die nächste Stufe meiner Wertungsskala und kratzt insgesamt an der Höchstwertung. Alleine die Paintball-Episode mit ihren zahllosen Actionfilmzitaten ist schlicht und ergreifend unschätzbares Comedygold, aber auch Abed als Batman oder Chickenfinger-Mafiosi sollte man gesehen haben. Meines Erachtens reift da ein Kandidat für einen Emmy-Award heran.Was auch für die gesamte Show gilt, wenn sie in der zweiten Staffel direkt in die Vollen geht. Ich freue mich die bald startende zweite Staffel.

5,5 von 6 Punkten (sehr gut) 

Best Of Season: S1E20 The Science Of Illusion, S1E21 Contemporary American Poultry, S1E22 The Art Of Discourse, S1E23 Modern Warfare, S1E24 English As A Second Language, S1E25 Pascal’s Triangle Revisited

40 (August 2010)

27 Mai

Wegen meines Krankenhausaufenthalts hänge ich derzeit ordentlich hinterher, für ein paar Serienchecks reichte es aber dennoch:

Justified (Season 1)

Die Ermittlungen von Deputy U.S. Marshal Raylan Givens im kaffigen Kentucky-Hinterland gefielen mir von der ersten Episode an und machten Lust auf richtig schön altmodische Zeiten, wo Kerle ohne technischen Schnickschnack, sondern nur mit der flott gezogenen Pistole unter Bösewichtern aufräumten. Den Piloten bezeichne ich mal ganz frech als einen der stärksten Opener einer TV-Serie, da stimmte einfach alles, von der Action über die Sprüche bis hin zum coolen Auftreten des Protagonisten – fast hätte ich mir einen Stetson und einen schwarzen Amischlitten zugelegt. Die weiteren Folgen enttäuschten keineswegs, konnten aber nicht mehr das ganz hohe Niveau halten. Vor allem die Rolle des Boyd Crowder (Walter Goggins) und seine Wandlung im Laufe der insgesamt 13 Episoden lagen nicht ganz auf meiner Geschmackslinie. Besser hingegen der Auftritt von M.C. Gainey (LOST) als Oberbösewicht Bo Crowder und Raymond J. Barry als Raylans zwielichtiger Vater. Dass auch der Humor nicht zu kurz kam, bewies die herrlich komische Episode „Long in the Tooth“ mit Alan Ruck (Spin City) als untergetauchtem Buchhalter und Hobby-Zahnarzt. Insgesamt gute Unterhaltung für alle, die sich auf das westernähnliche Szenario einlassen.

5 von 6 Punkten (gut)

Best of Season: S1E01 Fire In The Hole, S1E04 Long In The Tooth

Nurse Jackie (Season 2)

Die zweite Staffel um die Krankenschwester mit der dezenten Dr. House-Veranlagung (schmerzmittelabhängig, kompetent, mit ordentlich verteilten Antipathien, aber auch gutherzig und noch nicht komplett homophob) hatte mir eine gute Spritzenfüllung zu wenig an Höhepunkten. Der Auftakt und die Twitter-Episode konnten punkten, danach verloren sich die Geschichten aber eher in durchschnittlich interessanten Ereignissen. Auf meiner Einweisung für die dritte Staffel steht daher die Forderung nach spannenderen Drehbüchern, damit die durchweg interessanten Charaktere (allen voran natürlich Edie Falco) besser zur Geltung kommen. Auch das Finale mit seiner vorhersehbaren Aufdeckung von Jackies Geheimnissen konnte zumindest bei mir nicht für einen zufrieden unterschriebenen Entlassungsbescheid sorgen.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Best of Season: S2E01 Comfort Food 

The IT Crowd (Season 4)

Bisher habe ich jede Staffel der britischen Kultserie gekauft, aber diesmal bin ich etwas am Zögern. Natürlich liebe ich die verschrobenen Charaktere Jen, Moss, Roy und Douglas weiterhin, allerdings schwankte dieses Jahr die Qualität der Folgen doch beträchtlich. Ein überzeugender Start mit „Jen The Fredo“, „The Final Countdown“ schon leicht schwächer, „Something Happened“ mit mäßig witziger Roy-Story, „Italian For Beginners“ dafür zum Schreien großartig, „Bad Boys“ überzeugend gut und schließlich.. der Absturz mit „Reynholm vs Reynholm“. Das Finale war IT Crowd fast ohne IT, dazu mit wenig zündenden Gags und einem Comeback, das man besser hätte inszenieren können. War ich bei Season 3 noch sehr gnädig mit der Höchstwertung, geht es dieses Mal einen ganzen Punkt nach unten.

5 von 6 Punkten (gut)

Best of Season: S4E01 Jen The Fredo, S4E04 Italian For Beginners

Und damit zu den ersten Eindrücken von neu in die Sommersaison gestarteten Serien:

Entourage (Season 7 Episodes 1-4)

Ein mäßiger Wiedereinstieg in die TV-Seriencharts für Vincent Chase und sein Gefolge. Der Blockbustergarant Ari Gold gibt sich zwar Mühe, die Story um seine Beteiligung an einem Footballteam löst bei mir allerdings wenig Kribbeln aus. Der Mann gehört in den Nahkampf mit Filmproduzenten, Drehbuchschreibern und Stars, so wird sein Potenzial eher verschenkt. Was der gesamten Show schadet, denn wie üblich interessieren mich Turtles Abenteuer so ziemlich gleich Null und ist E gewohnheitsmäßig lieb, nett und öde. Bleibt noch Drama, der sich mit für die Serie auf cool getrimmten ehemaligen Zuckerbubis herumschlagen muss (John Stamos als fluchender Tischtennis-Crack, ernsthaft?). Währenddessen langweilt sich Schönling Vincent durch seine Freizeit und diverse Damenhöschen. Jungs, da muss in den nächsten Folgen mehr kommen. Sonst landet die Show statt in den Top10 langsam in der Grabbelkiste.

Futurama (Season 6 Episodes 1-7)

Ich nehme mal jetzt nur die zwischen 2007 bis 2009 produzierten Filme und nicht die ersten Staffeln als Maßstab – in dieser Hinsicht schneidet die sechste Staffel sehr gut ab. Die Crew von Futurama habe ich schon immer mehr als die gehypten Simpsons geschätzt, die Geschichten und Charaktere waren einfach schräger, witziger, vom Humor her bösartiger (Stichwort Suizidkabine oder Hypnotoad). Nach der Absetzung im Jahre 2003 freute ich mich auf die Filme, die allerdings das Versprechen einer fulminaten Rückkehr nicht einlösen konnten. Nach einer guten Stunde verlor ich im Gewirr der Handlungsstränge stets die Übersicht und ein wenig den Spaß am Zuschauen. Mit den nun knackig, aber prägnanten knapp über 20 Minuten habe ich hingegen wieder meinen Zukunftsspaß. Vor allem, wenn die Storys stimmen und die Themen herzhaft geekig gewürzt sind. Sei es die Abrechnung mit Apple und sozialen Netzwerken („Attack of the Killer App“), das Adam & Eva-Remake mit Weltall-Ikone Zapp Brannigan und Leela („In-A-Gadda-Da-Leela“) oder die Zeitreisen/Universumsausdehnungstheorie in der Praxis („The Late Philip J. Fry“) – good news everyone, that future-space-robot show works again!

Louie (Season 1 Episodes 1-6)

Louie ist nach „Lucky Louie“ die zweite TV-Show von Standup-Comedian Louis C.K. und erneut eine zwiespältige Angelegenheit. Jede Episode besteht aus Standup-Sequenzen sowie zwei Handlungssträngen, die sich an seinfeldähnlichen Dialogen und Situationen versuchen, ohne an die Genialität des Vorbildes heranreichen zu können. Es ist eben doch ein Unterschied zwischen Bühne und TV-Show und es wird sehr deutlich, wo der Produzent und Hauptdarsteller seine Stärken bzw. seine Schwächen hat. Alleine wegen der famosen Standups bleibe ich weiterhin dran, der Rest bedarf noch der Qualitätssteigerung. Immerhin zeigten der Gastauftritt von Ricky Gervais als „Doctor from Hell“ und ein paar sehr offenherzige Dialoge, dass noch etwas drin ist.

33 (Oktober 2009)

27 Mai

Diesmal mit zwei weiteren Neustarts und vier Saisonabschlüssen. Irgendwann wird dann auch noch die Startcheck-Edition folgen.

Hank

Hank Pryor war ein erfolgreicher und angesehener Geschäftsmensch, bis die Finanzkrise ihn zu einem arbeits- und wohnungslosen Geschäftsmensch machte. Mit seiner Familie zieht er zurück aufs Land, wo ihn ein deutlich weniger pompöses Domizil und Schwager Grady erwarten. Doch Hank will sich und die Seinen unbeirrt mit Bossweisheiten aus der Misere führen.

Man könnte die Show auch „The Next Kelsey Grammer Project“ nennen. Und wenn der Name des Hauptdarstellers fällt, weiß man schon, dass eher traditionelle Sitcomkost zu erwarten ist. Bei Kelseys vorherigem Versuch Back To You sprach ich noch vom altbackenen Komödienbrötchen, an dem Fans durchaus Gefallen finden können. Hank hingegen wirkt in der Pilotfolge auf mich wie hartes Roggenvollkornbrot, an dem man sich die Zähne ausbeißt. Pointenmäßig stark auf „Mr. Frasier“ konzentriert, ohne richtig zündende Ideen – nichts, was groß aus der Reihe fällt oder erinnerungswürdig bleibt. Ach ja, Jordan Hinson aus Eureka spielt die Tochter, an mehr kann ich mich aber wirklich nicht mehr erinnern. Aus Verbundenheit bleibe ich noch ein paar Episoden dran, nach jetzigem Stand kann ich mir aber nicht vorstellen, dass die Show einen dauerhaften Platz im Programm von ABC einnehmen wird. Überlebte doch bereits Back To You, das mir um einiges besser gefiel, keine komplette Staffel.

The Middle

The Middle erzählt die Abenteuer der Hausfrau, Mutter und Autoverkäuferin Frankie Heck, die in Indiana (also quasi mitten im Niemandsland) ihr Leben mit Ehemann, Kindern und Job ausfüllt. Stress im Beruf, Stress in der Familie, Stress in der Schule – genug zu tun für die gequälte Frau des Hauses.

Patricia Heaton (Everbody Loves Raymond, Back To You) hat sich ohne Zweifel die bessere Sitcom ausgesucht. Schon der Anfang, in der sie als Superwoman auf der Suche nach Handyempfang durch die Pampa irrt, hat etwas Sympathisches. Wer beim Titel an Malcolm In The Middle denkt, liegt gar nicht so falsch, denn das ist ungefähr die Richtung, die diese Familiencomedy einschlägt. Vor allem der jüngste Sohn Brick ähnelt von seiner Verhaltensweise sehr an Dewey, den jüngsten Sproß der Malcolm-Sippe. Anders als bei Hank können auch die anderen Darsteller (Neil Flynn, Scrubs; Eden Sher, Weeds) erste Pluspunkte sammeln. Der Auftakt gefiel mir persönlich gar noch einen Tick besser als Cougar Town, was der Show aktuell auf meiner Comedyneustartliste einen zweiten Platz hinter (dem auch in der zweiten Episode großartigen) Modern Family einbringt.

Weeds (Season 5)

Dass ich mit Frau Botwins jüngsten Ausflügen ins Grasgeschäft nicht mehr so recht warm geworden bin, habe ich ja bereits erwähnt. Seit sich die Story weg vom witzigen „Kleine Deals unter Nachbarn“ in der Vorstadt hin zum professionellen Drogenverschieben in Mexiko entwickelt hat, konnte die Show mich nicht mehr überzeugen. Richtige Höhepunkte konnte die 5. Staffel nicht setzen, gerade mal zwei Episoden verblieben mir als richtig gut in Erinnerung. Der Rest war Durchschnitt, versetzt mit ein paar richtigen Langeweilern. Das Finale brachte zwar einen Abschluss mit Knall, dennoch hält sich mein Verlangen nach einer weiteren kompletten Staffel arg in Grenzen.

3,5 von 6 Punkten

Entourage (Season 6)

Eigentlich ist Entourage ja ein Instant-Erfolgsrezept, man muss nur die Bestandteile in der richtigen Reihenfolge und Gewichtung beimischen. Deshalb hier meine Liste dessen, was in einer guten Ausgabe der Show um Superstar Vincent Chase enthalten sein muss. 1) Ari Gold, 2) sicherheitshalber nochmal Ari Gold, 3) Ari Gold im Clinch mit Klienten oder Assistent Lloyd, 4) Drama kriegt karrieremäßig mal wieder einen drauf, 5) schmückendes Beiwerk wie attraktive Ladies oder Gaststars, 6) Schönling Vincent kommt ausnahmsweise mal nicht an, 7) die Jungs feiern Party oder kaufen neue Schlitten, 8) lange nichts, 9) E, 10) Turtle. Man kann erahnen, dass mich die lang und breit ausgewalzten Beziehungsgeschichten von Turtle und E nicht wirklich begeistert haben. Thema einer Folge war sogar, dass Vince sich langweilt(!). Natürlich riss unser aller liebster Karrierevermittler Gold wieder einiges raus, richtig schlimm ist die nunmehr 6. Staffel deshalb zwar nicht, aber doch die schwächste, die ich bisher von der Show gesehen habe. Da helfen auch die aufgefahrenen Gaststars im Finale wenig – wobei Matt Damon immerhin für einen witzigen Rausschmeißer sorgt.

 4,5 von 6 Punkten

Hung (Season 1)

Die Show um den Mann mit dem imposanten Gemächt wurde ja bereits verlängert (haha), bei mir läuft Hung jedoch weiterhin unter dem Motto „Das hätte ruhig ein wenig mehr werden können“. Mir fehlte der richtige Witz, die wirklich dramatischen Momente, die abgefahrenen, skurrilen Situationen. Einzig Lenore mit ihrem losen Mundwerk und der frechen Attitüde wirbelte den teilweise drögen Cast ein wenig angenehm durcheinander. Meiner Meinung nach sollte man der Darstellerin Rebecca Creskoff in der nächsten Staffel definitiv mehr Sendezeit einräumen – ob ich dann allerdings noch dabeisein werde, ist alles andere als sicher.

3,5 von 6 Punkten

Nurse Jackie (Season 1)

Die Überraschung der vergangenen Midseason stellt aus meiner Sicht Nurse Jackie dar. Edie Falco ist die Topbesetzung für die mit allerlei Schwächen gezeichnete, aber grundweg sympathische Krankenschwester. Wie ich schon schrieb, ist die Show eine tolle Ergänzung zum ebenfalls kaputten Dr. House, weshalb es mich wundern würde, wenn diverse RTL-Programmchefs nicht schon ihre Fingerchen danach ausgestreckt hätten. Der große Vorteil gegenüber dem grummeligen Diagnostiker: die einzelnen Episoden von Nurse Jackie folgen nicht dem starren House-Schema von „Krankheitsfall-Fehldiagnose1-House hat Spaß-Fehldiagnose2-House verärgert Leute-korrekte Diagnose“, sondern bieten auch Einblicke ins Privatleben. Oh ja, Schwester Jackie hat ein Privatleben und auch dort geht es rund.

5 von 6 Punkten

31 (Juli 2009)

27 Mai

Serien gehen immer. Auch in der eigentlichen Sommerpause. Zwei Neuvorstellungen, zwei alte Bekannte und eine unerwartet lang laufende 1. Staffel stehen auf dem Prüfstand.

Hung Season 1 Episodes 01-03

Den Sportlehrer Ray Drecker (Thomas Jane) hat das Leben ordentlich in den Hintern gekniffen. Die von ihm trainierten Highschoolbasketballer sind Luschen, der Job ist schlecht bezahlt, seine geschiedene Frau buhlt mit ihm um die wenig von ihren Elternteilen begeisterten Kinder, sein Haus brennt teilweise ab und beim Hilf-Dir-Selbst-Seminar will ihm auf die Frage, welches Talent ihn denn aus seiner Krise retten könnte, nur einfallen, dass er eine ziemlich große Hosenschlange herangezüchtet hat. Zusammen mit seiner Seminarkollegin Tanya (Jane Adams), einer gescheiterten Dichterin, die in Brot gebackene, laminierte Zettel mit Poesie vermarkten will, versucht Ray seine gute Bestückung in bare Münze umzusetzen.

Liest sich lustig, kommt aber nach bisher drei ausgestrahlten Folgen leider nicht so richtig in Schwung. Was könnte man aus dem Setting alles machen: Macho Ray in peinlichen Situationen mit altlüsternen Ladies, seine Zuhälterin Tanya beim verzweifelten Versuch, die Dienstleistung an die Frau zu bringen, ein Umfeld, das von dem Ganzen Wind bekommt, von mir aus sogar auch Potenzprobleme im Angesicht der zahlfreudigen Klientinnen. Durchaus machbar, denn Hung läuft auf HBO, wo man solchen Themen offenherzig gegenübersteht. Möglich, dass das alles auch noch so kommt, aber bisher ist Hung weder richtig komisch noch richtig tragisch. Die Nebenhandlung mit Rays geschiedener Frau (Anne Heche) und den Kindern langweilt mich sogar schlicht und ergreifend. Die Einschaltquoten sind zudem wenig berauschend, was bedeutet: in den nächsten Episoden muss die Show mal langsam zum Schuss kommen.

Nurse Jackie Season 1 Episodes 01-07

Direkt die nächste „Dark Comedy“ hintendran, diesmal auf Showtime und mit der aus Sopranos bekannten Edie Falco in der Hauptrolle. Jackie ist wahrlich keine Krankenschwester wie sie SAT1 früher ins Abendprogramm aufgenommen hätte. Ihre Rückenprobleme behandelt sie exzessiv und in Eigenregie mit Schmerzmitteln, Sex hat sie vornehmlich mit dem sie versorgenden Krankenhausapotheker und nicht mit ihrem Ehegatten zuhause, an Selbstüberschätzung leidende Jungärzte bügelt sie gerne verbal zurecht und wenn mal wieder ein Vergewaltiger mit diplomatischer Immunität, der während seiner Tat eines Ohres verlustig gegangen ist, ihr zu dumm kommt, spült sie die Wascheln einfach das Klo runter. Dennoch ist die Frau das Herz und die Seele der Krankenstation.

Normalerweise kann man mich mit Dramakrankenhausserien jagen, aber Nurse Jackie gefällt mir sehr gut als Sommerpausensnack. Die Rolle könnte man durchaus als Schwester Stefanie, die sich das Grinsen abgewöhnt, harte Jahre unter Dr. House gearbeitet und sich ordentlich viel bei ihm abgeschaut hat, charakterisieren. Edie Falco schlägt den Zuschauer schnell in ihren Bann, jede Episode bringt etwas für den Lachmuskel, das Herz oder die Sorgenstirnfalte. Eine sympathische Serie, die auch beim Publikum so gut ankommt, dass eine zweite Staffel bereits beschlossene Sache ist.

Entourage Season 6 Episodes 01-02

Vince und die Jungs sind wieder am Start. Die Story setzt ein, nachdem Mr. Superstar Chase gerade das Remake von „The Great Gatsby“ unter der Regie von Martin Scorsese abgedreht hat. Die ersten Episoden sind eher durchschnittlich ausgefallen, selbst Serienmotor Ari Gold hat noch Sand im Getriebe, die Geschichten um Vinces Führerscheinprüfung oder den Umzug von E haben mich noch nicht ganz packen können. Aber das wird schon, da bin ich mir sicher. Ari reißt die Sache noch rum.

Weeds Season 5 Episodes 01-07

Liebe Grasfreunde, hier der aktuelle THC-Report: die Auslese von Frau Botwin kickt leider von Saison zu Saison immer weniger. Seit der Überführung des Anbaugebiets nach Mexiko bemängeln Experten das Fehlen der humorvollen Leichtigkeit, die wie weiland die Prachtjahrgänge 2005-2007 dem Konsumenten ein Lächeln ins Gesicht gezimmert habt. Aktuell sind davon nur noch Spurenelemente vorhanden. Auch die dramatischen Inhaltsstoffe sind zurückgefahren worden, es gibt nur Andeutungen und keinen Rauschzustand wie beim Kollegen Walter White und seiner mobilen Crystal Meth-Produktionsstätte. Fazit: Der Stoff ist jetzt nicht gleich ungenießbar geworden, aber er fängt langsam an, fade zu schmecken.

Better Off Ted Season 1 Episodes 08-11

Kein Start-Check, kein Abschluss-Check, sondern ein Läuft-immer-noch-weiter-Check. Obwohl die Hauptfernsehsaison im Mai zu Ende gegangen war, werden seit Ende Juni fröhlich weitere Episoden von Better Off Ted gesendet. Mir macht die Show weiterhin eine Riesenfreude: tropfende Biocomputer, paarungswillige Hornissen anlockendes Parfüm und wild wucherndes Haar auf dem Büroschreibtisch – dem Ideenwahnsinn der Macher scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Leider sind die Quoten wieder einmal unterirdisch, hoffentlich kommt bei ABC angesichts dessen kein Verantwortlicher ins Wanken und kippt die schon georderte 2. Staffel doch noch.

26 (Dezember 2008)

27 Mai

Ein Blick auf den aktuellen Zustand der von mir beobachteten Serienlandschaft. Was abgeschlossen ist, wird bewertet. 6 Punkte zücke ich übrigens schon dann, wenn der Großteil der Episoden bei 5 Punkten liegt und dazu noch einige Volltreffer dabei waren, oder anders gesagt: ich runde auf. Wer sich fragt, weshalb es selten mal unter drei Punkte geht, ganz einfach: wenn mir was nicht gefällt, guck ich es einfach nicht mehr.

24: Redemption

Jack Bauer hat mir mit der 6. Staffel von 24 ja schon ein bisschen weh getan. In dem knapp 90-minütigen Intro zur 7. Season ist nix mit CTU und Co, sondern stattdessen Dschungel angesagt. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Eine routiniert eingetütete Mission des „Dammit“-Man.

4,5 von 6 Punkten

30 Rock

Frau Fey bereichert weiterhin zusammen mit Herrn Baldwin die Comedylandschaft. Überrascht mich immer wieder, auf welche schrägen Gedanken Tina und ihr Autorenteam kommen. Steve Martin als Gavin Volure war ganz große Kunst.

Brothers And Sisters

Nach der eher öden zweiten Staffel geht es wieder rund im Hause Walker. Eine gute Portion Drama und eine im Falle eines Zusammentreffens herrlich dysfunktional auftretende Großfamilie sind weiterhin die Herzstücke der Show.

Californication (Season 2)

Mir gefiel die erste Staffel besser, weil sie sich mehr auf Hank Moody und sein Umfeld konzentrierte. Die aktuellen zwölf Folgen haben mit Ashby zwar eine weitere Figur mit Kultpotenzial, dagegen drängen die für mich eher nervigen Runkles mitsamt ihrer Entourage zu sehr in den Vordergrund. Andererseits sind die in der Show gespielten Songs fast schon einen ganzen Punkt für sich wert. Ohne die Show hätte ich beispielsweise nie die Genialität eines Warren Zevon kennengelernt.

Davon milde gestimmt ziehe ich noch

5 von 6 Punkten

Nächstes Jahr mehr Moody, bitte!
Chuck

Chuck Bartowski alias Charles Carmichael ist der James Bond meines Herzens. Den anderen Typen mit seinem Quäntchen Trost habe ich nicht mal angeschaut. Wozu auch? Denn „Chuck“ hat einfach alles: Action, Agenten, Humor, Ladies, Nerdtum. Auch in der zweiten Staffel enttäuscht keine einzige Episode. Anschauen!
Desperate Housewives

Nach der kleinen Zeitreise konnten mich die Damen der Wisteria Lane nicht so recht begeistern. Zu viel Durchschnittsware in Form von wenig spannenden Erzählungen aus dem „neuen“ Leben der Protagonistinnen. Ab Folge 6 nimmt die Sache aber ordentlich Fahrt auf. Das könnte noch richtig gut werden.
Dexter (Season 3)

Was haben Dexter und eine gut gekühlte Blutkonserve gemeinsam? Beide werden einfach nicht schlecht. Schon die erste Folge beförderte unseren Kleckeranalytiker in ein dickes Schlamassel, das in eine ungewöhnliche Freundschaft, neue persönliche Entwicklungen und Herausforderungen mündete. Zugegebenermaßen konnte der Abschluss der dritten Staffel keinen Knaller mehr hervorbringen, aber die Show läuft auf einem so hohen Qualitätslevel, dass man darüber hinwegsehen kann.

6 von 6 Punkten
Entourage (Season 5)

Entourage ist Ari Gold. Wenn Ari rockt, rockt die Show. Und Ari hat auch in der 5. Staffel wieder mal keinen Fan enttäuscht. Wenn dann auch bei Strahlemann Vince nicht alles klappt und seine Gefolgschaft ein paar witzige Nebengeschichten beisteuert, bin ich mehr als zufrieden.

5,5 von 6 Punkten
Fringe

Wohl der beste Newcomer der bisherigen Saison. Wenn man seine Ansprüche an eine Serie, die von JJ Abrams produziert wurde, von „Heilsbringererwartungen“ auf „gute Mystery-Qualität à la Akte X“ zurechtjustiert, hat man seine Freude. Wie schon erwähnt, fand ich den Piloten nicht so toll, aber danach kam ich ganz gut auf meine Kosten. Der lustig zerstreute Wissenschaftsopi, ein bisserl Verschwörung hier, ein bisserl Ekelszenerie da – fertig ist die leckere Serienmahlzeit. Die abgedrehten Experimente kann ich nicht so recht ernst nehmen, dafür gefällt mir die Richtung, die die Show in den letzten Folgen eingeschlagen hat.

Gary Unmarried

Heitere, klassische Familiencomedy á la „Still Standing“. Hat bei mir mittlerweile „The New Adventures of Old Christine“ verdrängt. Die Qualität der ersten Episoden hat sich bestätigt. Garys Abenteuer kann man immer wieder dazwischen schieben.

Heroes (Volume III: Villains)

Die große Enttäuschung. Was haben Tim Kring und seine Gefolgschaft nur mit der Show angestellt, die ich in ihrer ersten Staffel noch so heiß und innig geliebt habe? Zuerst konnte ich die Folgen nur mit einem stoisch dahingemurmelten „Nicht drüber nachdenken!“ ertragen, danach entglitt die ganze Chose in dermaßen trashige Gefilde, dass ich mir mittlerweile sicher bin: da hat jemand bei Universal in die Tonne mit den angesammelten Comics gegriffen und das ganz unten liegende Exemplar erwischt und verfilmen lassen. Charaktere, deren Entscheidungen man nicht versteht, die wahllos von Gut nach Böse wechseln und ein absolut unnötiger Storybogen um eine Sonnenfinsternis haben mich Folge um Folge leiden lassen. Sylar und Hiro waren mal meine Helden, jetzt schüttele ich nur noch den Kopf, wenn ich sie auf dem Bildschirm sehe.

Bezeichnenderweise ist die beste Folge des Kapitels namens „Villains“ jene, in der ein paar Lücken zu den anderen zwei Staffeln aufgefüllt werden. Okay, der Puppenspielermann war auch noch cool. Vielleicht kann Volume 4 im Zusammenspiel mit dem zurückkehrenden Bryan Fuller noch etwas retten, storytechnisch scheint es weiter arg in Richtung „The 4400“ zu gehen. Wir alle wissen, wo diese Show am Ende angelangt ist…

3 von 6 Punkten

How I Met Your Mother

HIMYM hat seinen Weg gefunden. Barney und seine Freunde bringen sehr gute Comedy mit liebenswerten Figuren auf den Bildschirm. Wen interessiert da schon, wer wirklich die Mother aus dem Titel ist? Von mir aus darf die Show mindestens so lange laufen wie die seligen Friends.

My Name Is Earl

Earl hat sich prächtig von seinem Koma in Staffel 3 erholt. Keine peinlich schnarchigen Ausfälle, sondern Earl und Randy wieder in der Form, wie man sie in den ersten Staffeln geliebt hat. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Pushing Daisies

Aus und vorbei mit der Farbenspielerei. Sehr, sehr schade. Mir hat auch die zweite Staffel der überzuckerten, aber morbiden Detektivhatz wirklich viel Freude bereitet. Die aktuell letzte Folge zeigte zudem, dass es keines Falls der Woche bedarf, um eine großartige Episode zu produzieren. Bleibt nur zu hoffen, dass die Show ein würdiges Ende bekommt. Ich werde all die skurrilen Charaktere vermissen.

Rita Rocks

Für ein paar Folgen reingeschaut und als zu leicht befunden. Klassische Comedy, in der eine Hausfrau mit Freunden in ihrer Garage Rockmusik spielt und familiäre Abenteuer erlebt. Für die klassische Familiencomedy habe ich aber – siehe oben – Gary Unmarried und den Rock liefert David Duchovny in Californication eine gute Portion kantiger ab. Sorry, Miss Sullivan.

The Big Bang Theory

Abteilung Geeks made in USA. Weiterhin sehr unterhaltsam mit teils großartigen Episoden. Einen Sheldon im eigenen Freundeskreis hätte ich wahrscheinlich schon windelweich geprügelt. Im Fernsehen ist der Charakter aber überragend lustig, wenn man selbst eine geekige Ader besitzt.

The IT Crowd (Season 3)

Abteilung Geeks made in Britain. Sechs Folgen sind einfach zu wenig. Zumal mich die zweite nicht so sehr begeistern konnte wie restlichen. Dafür hat sich der in Staffel 2 eingeführte neue Boss Douglas Reynholm wirklich in mein Herz gespielt. Schlicht und ergreifend die beste UK-Comedy, die ich kenne. Eigentlich 5,5 aber weil es ja so selten Nachschub gibt:

6 von 6 Punkten

The Middleman (Season 1)

Im Sommer gesehen und weil da eh kaum was Gescheites läuft, fällt meine Wertung milde aus. Hat ein paar richtige Highlights, dann aber auch ein paar dezente Enttäuschungen. An den Protagonisten lag es nicht, eher waren es die Stories, die schwächelten. Wegen der teils liebevollen Überdrehtheit vergebe ich

4,5 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine

Nach vier Folgen aufgehört, weil sich die Show bei mir sattgelaufen hat. Wer weiter geschaut hat und schier begeistert von den Folgen danach ist, bitte melden. Vielleicht hole ich den Rest mal nach, aber wirklich nur, weil ich Julia Louis-Dreyfus toll finde.

The Office

Die 5. Staffel hat ihre Schwächen. So musste ich drei Folgen sogar mit für Office-Verhältnisse schmachvollen 4 Punkten bewerten. Die neue Personalleiterin und Liebegespielin von Michael Scott überzeugte mich nicht, Pam war zu weit vom Schuss, von der Schruteness von Dwight zu wenig zu sehen. Aber jetzt wird wieder alles gut, die letzten Episoden bekamen gewohnt verdiente 6 Punkte auf meiner Unterhaltungsskala.

The Simpsons

Alles wie immer. Treehouse Horror ist das Highlight, der Rest schwankt zwischen nett und langweilig. Eigentlich bewertet man die Simpsons auch nicht mehr, man schaut sie einfach aus Respekt weiter.

Two And A Half Men

Bislang eine Staffel ohne Fehl und Tadel. Wer einmal einen Narren an Charlie Harper und seinem trotteligen Bruder nebst Sohnemann gefunden hat, wird mehr als gut bedient. Nicht umsonst die in Amerika beliebteste Sitcom. Auf dem Niveau kann es gerne weitergehen.

Weeds (Season 4)

Das liegt schon länger her, dass ich die vierte Staffel gesehen habe. Ich erinnere mich an ein paar eher schwache Episoden und keinen echten Knaller. Es gab definitiv bessere Saisons für unsere Grashändler. Macht insgesamt gerade noch so

4,5 von 6 Punkten

Worst Week

Im Gegensatz zum britischen Original muss das amerikanische Pendant dummerweise mehr als 7 Folgen füllen. Was dafür sorgt, dass die peinlichen Szenen etwas zu sehr ausdünnen oder gestellt wirken. Spaß kann man dennoch haben, zuviel sollte man aber wirklich nicht erwarten.

24 (September 2008)

27 Mai

Diesmal von jeder Sorte etwas. Startschuss-, Zwischen- und Abschluss-Checks wild durcheinandergewürfelt, weil ich geradewegs aus dem Bauch und ohne Konzept schreibe (wenn das mein Vorbild Mr. Monk wüsste).

Worst Week (S1E01)

Einer der wenigen Neuzugänge im Comedy-Bereich, die ich weiter im Auge behalten werde. Obwohl ich das britische Original und die deutsche Kopie kannte, hatte ich dennoch meinen Spaß. Sicher, einige der Fettnäpfchen waren zu offensichtlich konstruiert, aber dennoch zündete das Konzept bei mir. Wahrscheinlich auch, weil ich mich freute, den alten Haudegen Kurtwood Smith (That 70’s Show) in einer passenden Rolle wiederzusehen. Im Gegensatz zu den auf 7 Folgen angelegten Fassungen soll – so die Quoten stimmen – die Staffel deutlich mehr Episoden haben.

Heroes (S3E01-S3E02)

Das war sie also, die große Staffelpremiere mit dem allseits verbreiteten Motto, dass nach der danebengegangenen 2. Staffel alles besser wird. Nun ja. Nach der ersten Episode war ich mir sicher, dass nun auch die Schreiber eine Superheldenkraft bekommen haben: das Erzeugen von Bauchschmerzen im Logikzentrum. Mit der Vielzahl an herumschwirrenden Fähigkeiten schießt man sich langsam selbst ins Knie. Wer sich auch nur ein wenig ernsthaft mit ihnen beschäftigt, entdeckt riesige Logiklöcher in der Story. Beispielsweise könnten doch alleine die Zeitreisebefähigten jegliche Weltvernichtungsversuche im Ansatz abwürgen. Der gute alte Bildschirmtod als dramatisches Element funktioniert auch nicht mehr, denn gestorben wird infolge lebender Selbstheilungsstationen kaum noch. Da muss sich schon jemand sehr dumm bei den Vertragsverhandlungen anstellen, um aus der Serie geschrieben zu werden. Nebenbei fand ich die Initialzündung des aktuellen Bedrohungsszenarios ziemlich plump, Stichwort Dokumente im Safe. Merke: ein Aktenvernichter im Haus erspart den Weltuntergang. Storymäßig schließlich hat man sich teilweise mehr als dezent von der mittlerweile abgesetzten Serie „The 4400“ inspirieren lassen.

Wer allerdings die Hirnzwiebel abschaltet, bekommt die bekannte Mischung aus Action, Special Effects, Gore und aktuell nicht, aber später hoffentlich Sinn machenden Handlungen und Szenen. Erfreulicherweise geht es zudem im Gegensatz zur lahmen zweiten Staffel sofort zur Sache. Die zweite Episode gefiel mir übrigens deutlich besser, nachdem ich meine Hirnwindungen begradigt und mich nebenbei auf Knabberzeugzerkleinerung konzentriert hatte. Mein Tipp: für die nächsten Folgen immer eine Packung Popcorn in Reichweite halten. Vielleicht steckt aber auch ein großer Plan hinter dem Ganzen, dessen Auflösung uns alle ehrfürchtig erstaunen lässt. Bis dahin: Abwarten und Kopf abschalten!

How I Met Your Mother (S4E01)

Ein guter Start, vor allem die Popkultur-Referenzen mit Star Wars waren reinstes Comedy-Gold. Die sich frisch anbahnende Liebesbeziehung mag Sinn machen, um Robin in der Show zu halten, aber mit dem Gedanken an einen Barney Stinson, der die meiste Zeit „out of character“ sein könnte, tue ich mich schwer. Ein verliebter Barney ist für mich wie ein Monk ohne Macken oder ein Dwight Schrute mit nachvollziehbaren Gedanken.

The Big Bang Theory (S2E01)

Rasant aus den schwarzen Startlöchern gekommen sind unsere Geeks. Sheldon umkreist erneut seinen eigenen Planeten, dass man aus dem Kopfschütteln und Lachen nicht mehr herauskommen will. Wenn die Nebenrollen mit Wolowitz und Koothrappali weiterhin so gut eingebunden werden, sehe ich mit meinem Teleskop eine gelungene zweite Season voraus.

Monk (S7E01-E08)

Ich tue mich immer schwerer, die aktuellen Abenteuer von Mr. OCD zu bewerten. Es gelten die alten Regeln: a) spielt Tony Shalhoub aus irgendeinem Grund gegen seine Rolle an, wird die Episode nix, b) die Fälle sind bei weitem leichter zu durchschauen als früher und c) weiterhin nix zu sehen von einer „Wir suchen den Mörder von Trudy“-Storyline. Highlight der Staffel bisher: Mr. Monk Gets Lotto Fever. Ach ja, und Sharona wurde auch für die 100. Episode nicht eingeladen. Auf meiner Skala 4,5 von 6 Punkten.

Two And A Half Men (S6E01)

Hurra, es geht doch noch! Noch einer zum Ende hin sehr unterdurchschnittlichen 5. Staffel raffen sich die 2 und mittlerweile 3/4 Mann wieder zu einer gelungenen Episode auf. Besonders hervorzuheben: der Rausschmeißergag mit den erwachsenen Jakes.

Entourage (S5E01-E03)

Die einzige Serie, die ich kenne, in denen ein Nebendarsteller der uneingeschränkte Star ist (siehe auch die diesjährigen Emmys). Rockt Ari Gold, rockt die Show. Und das tut er in den ersten Episoden wieder, vor allem in der dritten. Gut, dass Jeremy Piven niemals eine Schwangerschaftspause einlegen kann, das würde die Show nicht überleben.

Fringe (S1E01-E02)

Nach dem durchwachsenen Piloten konnte mich der erste 45-Minüter mehr überzeugen. Sehen wir es doch realistisch: das ist Akte X in Neuzeit, ohne UFOs (bisher jedenfalls) und mit einem eher farblosen männlichen Part. Seine „Ekelszene of the Week“-Lektion hat JJ Abrams aber brav gelernt. Für die nächsten Folgen lasse ich mich überraschen, den ganz großen Knaller im Stil von LOST erwarte ich eigentlich nicht mehr.

Weeds (Season 4)

Die kleine Enttäuschung der Sommersaison. Nicht nur, dass man den Themesong sang- und klanglos abgeschafft hat, obendrauf konnte auch die Storyline nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass es in manchen Folgen ab der Hälfte der Season gar nicht voran ging. Der Schluss konnte die Enttäuschung ein wenig dämpfen, unter dem Strich bleibt allerdings die bisher deutlich schwächste Staffel der Serie. Ihr Dope war dieses Jahr zu sehr gestreckt, Frau Botwin – wertungsmäßig daher gerade noch 4,5 von 6 Punkten.

Dexter (S3E01)

All killer, no filler.

Selten passte der Spruch so gut wie auf Dexter. Schon seit der ersten Staffel geht es immer direkt ins Geschehen, wird keine Minute mit uninteressantem Nebengeschehen verschwendet. Wie unser aller liebster Bluttropfensammler sich sofort wieder in die Bredouille killt, erntet Begeisterung und hinterlässt ein wohliges Gefühl in den Eingeweiden.

Californication (S2E01-E02)

Er ist zurück. Und fertig wie immer. Wie Hank Moody in der ersten Episode den klassischen Comedystoff Vasektomie angeht und sich im Laufe der Zeit unbeirrbar in die Misere cunnilinguiert, ist schon große Kunst. Weiterhin die beste Show für Männer, die endlich ihr Sex And The City haben wollen.

Do Not Disturb (S1E01)

Ganz zum Schluss einige Worte zur neuen Hotel-Comedy von FOX mit Jerry O’Connell (Sliders, Carpoolers), Jesse Tyler Ferguson (The Class) und Jason Bateman (leider nur als Director) –

Hat. Mich. Nicht. Überzeugt.

Bringt. Back. To. You. Zurück.

Okay, ein wenig ausführlicher: zu viele Charaktere, zu wenige davon mit Ausstrahlung, zu viele Witzverpuffungen. Bitte Bescheid geben, wenn es sich monumental verbessern sollte. Bis dahin checke ich aus.

5 (August 2006)

27 Mai

Kurz vor der Emmy-Verleihung am Wochenende ein kurzer Rundgang durch die von mir begutachteten Serien des US-Fernsehsommers:

Lucky Louie:

HBO mit einer klassischen Sitcom. Klassisch? Der Untertitel „The End Of The Sitcom. As We Know It“ lässt es schon erahnen: diese Show ist anders. Da hilft es auch nicht, dass mit Michael G. Hagerty (der Hausmeister aus „Friends“) ein bekanntes Sitcom-Gesicht von der Partie ist.

Erzählt wird aus dem Alltag des Karriereallergikers Louie (Comedian Louis C.K.), der mit Frau und Kind in einem heruntergekommenen Appartement lebt. Seine engsten Kumpel? Durch die Bank Vertreter der Spezies „Erfolglosmensch“. Besonders hervorzuheben sei hier der vollkommen spinnerte Rich (quasi die amerikanische Version von Dittsche im Endstadium).

Was die Serie ausmacht, sind die verbalen Deftigkeiten. Da wird um kein Thema blumig herumgeredet, sondern beherzt ins Schatzkästlein mit den im US-TV verpönten Kraftausdrücken gegriffen. F-Word, C-Word, S-Word – alle da und zwar in reichlicher Zahl. An PC, also political correctness, haben die Macher hingegen sehr gespart.

Lucky Louie ist die fette Schweinshaxe unter den Comedy-Serien. Vom Gourmet verschmäht, für manchen zu prollig, aber den Freunden abweichend gestrickter Formate durchaus mundend. Ich bleibe weiter dran.

Monk:

Mittlerweile in der fünften Staffel ermittelt der Detektiv mit den liebenswerten Ticks und Phobien. Und zeigt meiner Meinung nach keinerlei Anzeichen von Schwäche. Manche sind ja der Auffassung, dass mit dem Abgang von Assistentin Sharona die Qualität gelitten hat. Sehe ich nicht so.

Ein klein wenig erschrocken habe ich mich aber doch, als ich in der Folge „Mr. Monk And The Class Reunion“ das Tatkomplott eher herausgefunden hatte als Mr. „obsessive-compulsive disorder“ himself. Ich denke besser nicht weiter darüber nach. Die nächste Episode „Mr. Monk Goes To A Rock Concert“ verspricht schon wieder einiges.

The 4400:

Staffel 3 steht kurz vor dem Abschluss und hat mich in ihrer Gesamtheit gar nicht überzeugen können. Ich will nicht spoilern, deshalb muss ich mich kryptisch ausdrücken: ein Charakter ging mir ungeheuer auf die Nerven, ein anderer wurde von mir ähnlich schmerzlich vermisst wie seinerzeit Commander Adama zu Beginn der zweiten Staffel von Battlestar Galactica.

Als ich die Show fast schon aufgegeben hatte, drehten die Macher doch noch ein wenig auf und lieferten die letzten Folgen ordentliche Unterhaltung. Für die nächste Staffel bitte von Anfang bis Ende Gas geben, meine Damen und Herren!

Entourage:

Momentan in aller Munde, hechele ich bei dieser Show noch ziemlich hinterher. Staffel 1 schien mir nett, aber nicht überragend zu sein. Staffel 2 wurde von allen Seiten mit Lob überschüttet und die aktuellen Episoden fahren nun den wohlverdienten Ruhm ein.

Ich muss mich noch ein wenig reinarbeiten in die Abenteuer des Hollywood-Beau Vincent Chase und seiner Clique. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch jetzt schon: Jeremy Piven als Vincents Manager Ari Gold ist mit die genialste Serienfigur, die man je auf den Bildschirm gebannt hat.