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26 (Dezember 2008)

27 Mai

Ein Blick auf den aktuellen Zustand der von mir beobachteten Serienlandschaft. Was abgeschlossen ist, wird bewertet. 6 Punkte zücke ich übrigens schon dann, wenn der Großteil der Episoden bei 5 Punkten liegt und dazu noch einige Volltreffer dabei waren, oder anders gesagt: ich runde auf. Wer sich fragt, weshalb es selten mal unter drei Punkte geht, ganz einfach: wenn mir was nicht gefällt, guck ich es einfach nicht mehr.

24: Redemption

Jack Bauer hat mir mit der 6. Staffel von 24 ja schon ein bisschen weh getan. In dem knapp 90-minütigen Intro zur 7. Season ist nix mit CTU und Co, sondern stattdessen Dschungel angesagt. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Eine routiniert eingetütete Mission des „Dammit“-Man.

4,5 von 6 Punkten

30 Rock

Frau Fey bereichert weiterhin zusammen mit Herrn Baldwin die Comedylandschaft. Überrascht mich immer wieder, auf welche schrägen Gedanken Tina und ihr Autorenteam kommen. Steve Martin als Gavin Volure war ganz große Kunst.

Brothers And Sisters

Nach der eher öden zweiten Staffel geht es wieder rund im Hause Walker. Eine gute Portion Drama und eine im Falle eines Zusammentreffens herrlich dysfunktional auftretende Großfamilie sind weiterhin die Herzstücke der Show.

Californication (Season 2)

Mir gefiel die erste Staffel besser, weil sie sich mehr auf Hank Moody und sein Umfeld konzentrierte. Die aktuellen zwölf Folgen haben mit Ashby zwar eine weitere Figur mit Kultpotenzial, dagegen drängen die für mich eher nervigen Runkles mitsamt ihrer Entourage zu sehr in den Vordergrund. Andererseits sind die in der Show gespielten Songs fast schon einen ganzen Punkt für sich wert. Ohne die Show hätte ich beispielsweise nie die Genialität eines Warren Zevon kennengelernt.

Davon milde gestimmt ziehe ich noch

5 von 6 Punkten

Nächstes Jahr mehr Moody, bitte!
Chuck

Chuck Bartowski alias Charles Carmichael ist der James Bond meines Herzens. Den anderen Typen mit seinem Quäntchen Trost habe ich nicht mal angeschaut. Wozu auch? Denn „Chuck“ hat einfach alles: Action, Agenten, Humor, Ladies, Nerdtum. Auch in der zweiten Staffel enttäuscht keine einzige Episode. Anschauen!
Desperate Housewives

Nach der kleinen Zeitreise konnten mich die Damen der Wisteria Lane nicht so recht begeistern. Zu viel Durchschnittsware in Form von wenig spannenden Erzählungen aus dem „neuen“ Leben der Protagonistinnen. Ab Folge 6 nimmt die Sache aber ordentlich Fahrt auf. Das könnte noch richtig gut werden.
Dexter (Season 3)

Was haben Dexter und eine gut gekühlte Blutkonserve gemeinsam? Beide werden einfach nicht schlecht. Schon die erste Folge beförderte unseren Kleckeranalytiker in ein dickes Schlamassel, das in eine ungewöhnliche Freundschaft, neue persönliche Entwicklungen und Herausforderungen mündete. Zugegebenermaßen konnte der Abschluss der dritten Staffel keinen Knaller mehr hervorbringen, aber die Show läuft auf einem so hohen Qualitätslevel, dass man darüber hinwegsehen kann.

6 von 6 Punkten
Entourage (Season 5)

Entourage ist Ari Gold. Wenn Ari rockt, rockt die Show. Und Ari hat auch in der 5. Staffel wieder mal keinen Fan enttäuscht. Wenn dann auch bei Strahlemann Vince nicht alles klappt und seine Gefolgschaft ein paar witzige Nebengeschichten beisteuert, bin ich mehr als zufrieden.

5,5 von 6 Punkten
Fringe

Wohl der beste Newcomer der bisherigen Saison. Wenn man seine Ansprüche an eine Serie, die von JJ Abrams produziert wurde, von „Heilsbringererwartungen“ auf „gute Mystery-Qualität à la Akte X“ zurechtjustiert, hat man seine Freude. Wie schon erwähnt, fand ich den Piloten nicht so toll, aber danach kam ich ganz gut auf meine Kosten. Der lustig zerstreute Wissenschaftsopi, ein bisserl Verschwörung hier, ein bisserl Ekelszenerie da – fertig ist die leckere Serienmahlzeit. Die abgedrehten Experimente kann ich nicht so recht ernst nehmen, dafür gefällt mir die Richtung, die die Show in den letzten Folgen eingeschlagen hat.

Gary Unmarried

Heitere, klassische Familiencomedy á la „Still Standing“. Hat bei mir mittlerweile „The New Adventures of Old Christine“ verdrängt. Die Qualität der ersten Episoden hat sich bestätigt. Garys Abenteuer kann man immer wieder dazwischen schieben.

Heroes (Volume III: Villains)

Die große Enttäuschung. Was haben Tim Kring und seine Gefolgschaft nur mit der Show angestellt, die ich in ihrer ersten Staffel noch so heiß und innig geliebt habe? Zuerst konnte ich die Folgen nur mit einem stoisch dahingemurmelten „Nicht drüber nachdenken!“ ertragen, danach entglitt die ganze Chose in dermaßen trashige Gefilde, dass ich mir mittlerweile sicher bin: da hat jemand bei Universal in die Tonne mit den angesammelten Comics gegriffen und das ganz unten liegende Exemplar erwischt und verfilmen lassen. Charaktere, deren Entscheidungen man nicht versteht, die wahllos von Gut nach Böse wechseln und ein absolut unnötiger Storybogen um eine Sonnenfinsternis haben mich Folge um Folge leiden lassen. Sylar und Hiro waren mal meine Helden, jetzt schüttele ich nur noch den Kopf, wenn ich sie auf dem Bildschirm sehe.

Bezeichnenderweise ist die beste Folge des Kapitels namens „Villains“ jene, in der ein paar Lücken zu den anderen zwei Staffeln aufgefüllt werden. Okay, der Puppenspielermann war auch noch cool. Vielleicht kann Volume 4 im Zusammenspiel mit dem zurückkehrenden Bryan Fuller noch etwas retten, storytechnisch scheint es weiter arg in Richtung „The 4400“ zu gehen. Wir alle wissen, wo diese Show am Ende angelangt ist…

3 von 6 Punkten

How I Met Your Mother

HIMYM hat seinen Weg gefunden. Barney und seine Freunde bringen sehr gute Comedy mit liebenswerten Figuren auf den Bildschirm. Wen interessiert da schon, wer wirklich die Mother aus dem Titel ist? Von mir aus darf die Show mindestens so lange laufen wie die seligen Friends.

My Name Is Earl

Earl hat sich prächtig von seinem Koma in Staffel 3 erholt. Keine peinlich schnarchigen Ausfälle, sondern Earl und Randy wieder in der Form, wie man sie in den ersten Staffeln geliebt hat. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Pushing Daisies

Aus und vorbei mit der Farbenspielerei. Sehr, sehr schade. Mir hat auch die zweite Staffel der überzuckerten, aber morbiden Detektivhatz wirklich viel Freude bereitet. Die aktuell letzte Folge zeigte zudem, dass es keines Falls der Woche bedarf, um eine großartige Episode zu produzieren. Bleibt nur zu hoffen, dass die Show ein würdiges Ende bekommt. Ich werde all die skurrilen Charaktere vermissen.

Rita Rocks

Für ein paar Folgen reingeschaut und als zu leicht befunden. Klassische Comedy, in der eine Hausfrau mit Freunden in ihrer Garage Rockmusik spielt und familiäre Abenteuer erlebt. Für die klassische Familiencomedy habe ich aber – siehe oben – Gary Unmarried und den Rock liefert David Duchovny in Californication eine gute Portion kantiger ab. Sorry, Miss Sullivan.

The Big Bang Theory

Abteilung Geeks made in USA. Weiterhin sehr unterhaltsam mit teils großartigen Episoden. Einen Sheldon im eigenen Freundeskreis hätte ich wahrscheinlich schon windelweich geprügelt. Im Fernsehen ist der Charakter aber überragend lustig, wenn man selbst eine geekige Ader besitzt.

The IT Crowd (Season 3)

Abteilung Geeks made in Britain. Sechs Folgen sind einfach zu wenig. Zumal mich die zweite nicht so sehr begeistern konnte wie restlichen. Dafür hat sich der in Staffel 2 eingeführte neue Boss Douglas Reynholm wirklich in mein Herz gespielt. Schlicht und ergreifend die beste UK-Comedy, die ich kenne. Eigentlich 5,5 aber weil es ja so selten Nachschub gibt:

6 von 6 Punkten

The Middleman (Season 1)

Im Sommer gesehen und weil da eh kaum was Gescheites läuft, fällt meine Wertung milde aus. Hat ein paar richtige Highlights, dann aber auch ein paar dezente Enttäuschungen. An den Protagonisten lag es nicht, eher waren es die Stories, die schwächelten. Wegen der teils liebevollen Überdrehtheit vergebe ich

4,5 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine

Nach vier Folgen aufgehört, weil sich die Show bei mir sattgelaufen hat. Wer weiter geschaut hat und schier begeistert von den Folgen danach ist, bitte melden. Vielleicht hole ich den Rest mal nach, aber wirklich nur, weil ich Julia Louis-Dreyfus toll finde.

The Office

Die 5. Staffel hat ihre Schwächen. So musste ich drei Folgen sogar mit für Office-Verhältnisse schmachvollen 4 Punkten bewerten. Die neue Personalleiterin und Liebegespielin von Michael Scott überzeugte mich nicht, Pam war zu weit vom Schuss, von der Schruteness von Dwight zu wenig zu sehen. Aber jetzt wird wieder alles gut, die letzten Episoden bekamen gewohnt verdiente 6 Punkte auf meiner Unterhaltungsskala.

The Simpsons

Alles wie immer. Treehouse Horror ist das Highlight, der Rest schwankt zwischen nett und langweilig. Eigentlich bewertet man die Simpsons auch nicht mehr, man schaut sie einfach aus Respekt weiter.

Two And A Half Men

Bislang eine Staffel ohne Fehl und Tadel. Wer einmal einen Narren an Charlie Harper und seinem trotteligen Bruder nebst Sohnemann gefunden hat, wird mehr als gut bedient. Nicht umsonst die in Amerika beliebteste Sitcom. Auf dem Niveau kann es gerne weitergehen.

Weeds (Season 4)

Das liegt schon länger her, dass ich die vierte Staffel gesehen habe. Ich erinnere mich an ein paar eher schwache Episoden und keinen echten Knaller. Es gab definitiv bessere Saisons für unsere Grashändler. Macht insgesamt gerade noch so

4,5 von 6 Punkten

Worst Week

Im Gegensatz zum britischen Original muss das amerikanische Pendant dummerweise mehr als 7 Folgen füllen. Was dafür sorgt, dass die peinlichen Szenen etwas zu sehr ausdünnen oder gestellt wirken. Spaß kann man dennoch haben, zuviel sollte man aber wirklich nicht erwarten.

23 (Juli 2008)

27 Mai

Verbrennt die Sonne auch dein Hirn,

Hol US-Fernseh’n dir auf den Schirn

(aus dem Lexikon der sich nur ganz knapp nicht reimenden Weisheiten eines Serienjunkies)

Will sagen – auch in der Sommerpause gibt es was zum Gucken.

Und zwar das hier:

The Middleman

LOST-Produzent Javier Grillo-Marxuach mit einer leicht bekömmlichen Men In Black-Persiflage, gewürzt mit charmanten Darstellern, Dialogen in gilmoregirls’scher-Wasserfallartigkeit, schrägen Plotideen und geplagt von stellenweise beeindruckend fehlendem Budget für Spezialeffekte.

Wendy Watson ist eine von Aushilfsjob zu Aushilfsjobjob hetzende Künstlerin, die von einem geheimnisvollen Agenten namens The Middleman engagiert wird, um als dessen Assistentin das Böse in der Welt zu bekämpfen. Das Böse bedeutet hierbei u.a. intelligente Gorillas mit Faible für Mafiafilme, maskierte mexikanische Wrestler oder fliegende Zombiefische. Als Nebendarsteller im Gepäck: die rebellische Mitbewohnerin, der nur in Songtexten kommunizierende Hausfreund und die mürrische Sekretärin des Middleman, der seinen Namen natürlich deshalb trägt, weil er seine Auftraggeber nicht benennen will. Oder kann.

Das etwas andere Setting und die seltsam gestrickten Geschichten bringen der Serie bei mir direkt vorab dicke Pluspunkte ein. Das Hauptdarstellerduo versprüht Witz, sobald Wendys flottes Mundwerk auf den kühl bis steif agierenden Middleman trifft. Wenn man die teils drollig kruden Spezialeffekte mit Humor nimmt, steht dem kurzweiligen Serienvergnügen eigentlich nichts im Wege. Luft nach oben ist aber schon noch. Insgesamt ein netter Snack für die Sommerpause.

Fringe

Schon wieder einer aus der LOST-Riege. Diesmal der Meister persönlich: the Abrams, the JJ. Es beginnt mit einem Flugzeug in Nöten, was mich sofort an diese Serie erinnert hat, auf dessen Namen ich jetzt einfach nicht kommen will. Die in Hamburg gestartete Maschine stürzt jedoch nicht ab (was hätte sich Bielefeld als geheimnisvoller Unglücksort angeboten!), sondern landet in Boston. Problem: Passagiere nebst Besatzung haben den Flug in einem unerfreulich matschigen Zustand hinter sich gebracht.

Vorhang auf für Olivia Dunham und John Scott, ihres Zeichens FBI-Beamte, die nebenbei noch ein dezentes Techtelmechtel miteinander am Laufen haben. Weil ihr Lover beim Herumschnüffeln eine Dosis zuviel von der für die Zersetzung der Flugzeugopfer zuständigen chemischen Substanz abbekommen hat, bleibt die Lösung des Falles an der blonden Ermittlerin hängen. Zu allem Überfluss ist auch der neu zugewiesene Chef ihr gar nicht zugeneigt und scheint einiges zu verbergen. Die Fährte führt zu einem inhaftierten verrückten Wissenschaftler und dessen in der Welt herumvagabundierenden Sohn.

Meine ersten Gedanken nach dem 90-minütigen Piloten: Akte X anno 2008.

Scully ist blond und groß, Mulder sehr farblos, der mysteriöse Zigarettenraucher hat auf Bruce Darnell-Lookalike umgeschult und weil Scully keine Wissenschaftlerin mehr ist und folglich nicht mehr in Eingeweiden rumprokeln kann, hat man ihr einen verwirrten Kittelträger an die Seite gestellt. Ganz wichtig: das Ende ist sehr mysteriös und als Zuschauer erahnt man, dass noch etwas ganz Unheilvolles auf einen zukommt.

Das hoffe ich auch, denn vom Hocker hauen konnte mich die erste Folge nicht. Was damit zusammenhängen kann, dass ich Akte X zwar immer sehr gemocht habe – das war allerdings in den 90ern, als die Serie bahnbrechend war. Heute entlocken mir Verschwörungen nur noch ein leichtes Gähnen. Die Produktionswerte von Fringe stimmen, aber weder von den Darstellern noch von der Story her will bei mir so recht der Funke überspringen. Mir fehlt das innovative, ungewöhnliche Element, das die Show von anderen Produktionen hervorhebt. In der Hinsicht bietet JJ Abrams aktuell nur die groß eingeblendeten Lokalitätsnamen bei einem Ortswechsel. Bleibt die Hoffnung, dass der fette Knaller in den späteren Folgen eingebaut ist.


The Worst Week Of My Life (Season 2)

Die Briten sind uns in einigen Dingen doch voraus, wie man fraglos anerkennen muss. Bei der Herstellung magenkrampfverursachender Nationalgerichte beispielsweise. Beim Elfmeterverschießen. Bei der Wettsucht. Oder beim Wegfall jeglichen Niveaus innerhalb der Regenbogenpresse.

Allerdings auch bei TV-Komödien. Von The Worst Week Of My Life wurde bekanntermaßen die erste Staffel für das deutsche Fernsehen adaptiert, mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle und Uwe Friedrichsen als Schwiegervater. Nett, aber beileibe nicht so genial wie eben das Original der BBC mit Ben Miller und Geoffrey Whitehead. Denn das hüftsteife Hineinstolpern in Fettnäpfchen mit anschließend peinlich berührtem Gesichtsausdruck kriegen die Inselmannen einfach ein paar Brüllergrade besser hin.

Die zweite Staffel beginnt mit dem geplanten Einzug des Ehepaares Mel (mittlerweile hochschwanger) und Howard in das geerbte Landhaus. Welches natürlich explodiert und den geplagten Gemahlen in die Arme seiner Schwiegereltern treibt. Von da an läuft wie gewohnt für unseren sympathischen Tollpatsch alles schief. Und das weitflächig auf allen Ebenen. Für gerade mal 7 Pfund bei amazon.co.uk bietet die Staffel 7 Folgen lang köstliche Unterhaltung. Das abschließende Weihnachtsspecial umfasst leider (logischerweise) nur 3 Folgen, wird aber bestimmt demnächst den Weg in meine Sammlung finden.