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73 (November 2013)

6 Nov

Diesmal mit ein paar Neuzugängen, vielen bekannten Shows, die teilweise ihrer Form hinterherlaufen, zwei gelungenen Einzelepisoden und diversen Absetzungen. Letztere überraschenderweise nicht nur von den Networks, sondern von mir. Ich schieße Shows diesmal schneller in den Wind als NBC zu seinen besten Zeiten!

SEAN SAVES THE WORLD

Geschiedener, schwuler Vater (Sean Hayes, „Will & Grace“) kümmert sich um seine Teenagertochter, hat die stets alles besser wissende Mutter am Hals und darf sich auf der Arbeit gemeinsam mit den Kollegen einem komplett überdreht seltsamen Chef (Thomas Lennon, „Reno 911“) gegenüberstehen.

Ersteindruck:

Nach dem Piloten war mein erster Gedanke: Muss nicht. Macht nichts grob falsch, tut nicht weh, bietet aber auch nichts, was man unbedingt gesehen haben muss. Eben Harmlos-Comedy für Alles-Weggucker. Thomas Lennon als schräger Typ (der Mann ist ja auf diese Rollen mittlerweile gepolt) ist so dermaßen überzeichnet, dass es nicht mehr feierlich ist. Allerdings war er der Grund für mich, noch ein paar Folgen dranzubleiben. Und siehe da, mittlerweile sehe ich es ganz gerne, auch weil ich mittlerweile einige Comedyshows abgesetzt habe (siehe weiter unten) und die Szenen zwischen Hayes und Lennon einfach eine gewisse Unterhaltsamkeit mit sich bringen. Auch die Drehbücher sind besser geworden und spielen die Stärken der beiden Protagonisten mehr aus. Der Rest des Casts hingegen ist größtenteils vernachlässigbares Beiwerk. Für die aktuelle Episode „Nobody Puts Sean In A Corner“ ließ ich sogar 5 Punkte springen. Wenn sich dieser Aufwärtstrend weiter bestätigt, könnte sich die Show, die ich immer Sean Shaves The World ausspreche, am Ende so zwischen 4 und 5 Punkten einpendeln.

Durchschnittswert nach 5 Folgen: 4,40 Punkte (durchschnittlich, aber mit Tendenz nach oben)

Gucklistenstatus: derzeit gefestigt, fährt beim Sender allerdings keine akzeptablen Quoten ein

SUPER FUN NIGHT

Übergewichtige, tollpatschige, aber natürlich herzensgute Anwältin (Rebel Wilson, „Bridesmaids“) sucht gemeinsam mit ihren Mauerblümchen-Freundinnen und in Konkurrenz zu ihrer leider attraktiven Büro-Kollegin die große Liebe.

Ersteindruck:

Und findet sie hoffentlich, aber dann bin ich schon längst nicht mehr dabei. Soll wohl vom Konzept her grob so etwas wie „The Big Bang Theory“ für Frauen werden, war von meiner Warte aus aber über weite Strecken unlustig, vorhersehbar, vom komödiantischen Timing her daneben und tendenziell eher peinlich. Selbst die bei Ally McBeal geklaute Karaoke-Nummer (im konkreten Fall ein nur stellenweise gelungen nachgemachter Meat-Loaf-Klassiker) am Ende half da nichts mehr. Mein Bruder ließ allerdings eines seiner von mir berechtigterweise gefürchteten, lang gezogenenen “Ich… fand… das… gar… nicht…. mal…sooooo…schlecht” fallen. Was habe ich bei seiner Humorkonditionierung nur falsch gemacht?

Gucklistenstatus: abgesetzt

Bruder guckt die Show tapfer weiter, ich sitze daneben, schaue aber eher in seine Richtung statt auf den Fernseher, um herauszufinden, an welchen Stellen ich jetzt genau lachen sollte.

THE MILLERS

Greg Garcia (“My Name Is Earl”, “Raising Hope”) mit einer neuen Show, die trotz durchgenudelter Prämisse und laugh track durchaus Spaß macht. Emotional verwirrte Eltern (Beau Bridges und Margo Martindale) ziehen bei ihren Kindern (Will Arnett und Jayma Mays) ein, bringen Chaos in die Ordnung und nerven.

Den Piloten retteten vornehmlich die alten Millers, wo vor allem die von mir hochgeschätzte Margo Martindale („Justified“, „The Americans“) eine blitzsaubere Variante von Doris Roberts als Marie Barone aus „Everybody Loves Raymond“ hinlegt. Die gelungenen Kabbeleien mit ihrem Ehegatten übertünchten dabei ein Skript, das mir persönlich ein paar Plattheiten zu viel auf die Bühne brachte. Das bessert sich mit der Zeit, auch wenn weiterhin das Motto gilt: die Alten stehlen den Jungen eindeutig die Show. Im Vergleich zu Garcias anderen Werken reihen sich die Millers bei mir aktuell allerdings klar auf dem dritten Platz ein, weil das Ganze einfach noch nicht rund wirkt und nicht jeder Darsteller seinen Platz im Ensemble gefunden hat. Will Arnett bemüht sich da zusehends, aber Jayma Mays oder Nelson Franklin als ihr Ehegatte bleiben blass. Abschließend erwähnenswert: J.B. Smoove („Curb Your Enthusiasm“) spielt einen Arbeitskollege von Will Arnett, was bedeutet: Untertitelpflicht! Ich kann übrigens mittlerweile dessen Ankündigung „On the next episode of The Millers!“ am Ende jeder Episode täuschend nachmachen, womit ich meiner Umwelt gerade tierisch auf den Keks gehe.

Durchschnittswert nach 5 Folgen: 4,80 Punkte (befriedigend)
Gucklistenstatus: on the next episode of The Millers!

WELCOME TO THE FAMILY

Von der Erziehung ihrer Tochter ermattetes Ehepaar freut sich gerade, das junge Ding durchs College gebracht und nun gepflegt mal seine Ruhe vor ihm zu haben. Doch die Dame steht prompt wieder vor der Tür, da sie sich von einem schulisch hochbegabten Latinoboy hat schwängern lassen, was wiederum das alles andere als erfreute Schwiegerelternpaar in spé auf den Plan ruft. Man reibt sich aneinander, rauft sich dann aber doch irgendwie zusammen.

Ersteindruck:

Ich mach’s kurz, weil schon abgesetzt. Es war schön, Ricardo Chavira („Desperate Housewives“) nochmal in einer Rolle zu sehen. Auch Mike O’Malley („Justified“) gefiel mir im Piloten als unwirscher Gegenspieler und Schwager wider Willen. Leider ließ der Spaß von Folge zu Folge (okay, es waren insgesamt nur drei) mehr nach, weil die anfänglichen Kabbeleien schnell zugunsten einer „Gemeinsam-schaffen-wir-das-Einstellung“ in den Hintergrund gerieten. Insofern kann ich mit der Absetzung leben.

Gucklistenstatus:

vom Sender abgesetzt

TOY STORY OF TERROR!

Das erste TV-Special von Pixar, mit Woody & Co. aus den großartigen Toy Story-Filmen. Was kann da schiefgehen? Aber mal sowas von gar nichts! Eine putzige Horrorfilm-Hommage als Grundgerüst, tolle neue Figuren wie Combat Carl, Combat Carl jr. (beide gesprochen von Carl Weathers), den Leguan Mr. Jones oder die PEZ-Katze, diverse großartige Easter Eggs, die alte Crew in Bestform: für Fans der Reihe wie mich gingen die knapp 22 Minuten wie im Flug vorbei. Ich hoffe auf einen baldigen Blu-ray-Release, denn dieses kleine Juwel gehört in jede Sammlung hochwertiger Animationsfilme.

Gesamtwertung: 6,0 Punkte (überragend)

Hier noch der Trailer mit einer Referenz aus der Kategorie „Muss man einfach gern haben“:

THE IT CROWD: THE LAST BYTE

Der allerletzte Nachschub, die einzige Folge der 5. Staffel in Überlänge, der Abschluss. Graham Linehan versorgt die Fans von Roy, Moss und Jen mit einem würdigen Abgang ihrer Helden. Denn sind wir mal ehrlich: Teile der vierten Staffel und vor allem dessen Finale haben schon etwas am Glanz der Show gekratzt. Bei der Bewertung schrieb ich damals:

Ein überzeugender Start mit “Jen The Fredo”,“The Final Countdown” schon leicht schwächer, “Something Happened” mit mäßig witziger Roy-Story, “Italian For Beginners” dafür zum Schreien großartig,“Bad Boys” überzeugend gut und schließlich.. der Absturz mit “Reynholm vs Reynholm”. Das Finale war The IT Crowd fast ohne IT, dazu mit wenig zündenden Gags und einem Comeback, das man besser hätte inszenieren können.  

The Last Byte macht es besser. Alle relevanten Figuren dabei, die Klassiker werden zitiert, neue schamhafte Momente eingeführt, Facebook, Twitter und Anonymous verhohnepipelt. Klar, mit ein paar Handlungssträngen schießt man übers Ziel hinaus, was gewollte Peinlichkeit angeht (Stichwort: elegant pepperspray bottles). Aber insgesamt ein gelungener Abschluss der besten, weil ehrlichsten Geek-Show im Fernsehen.

Gesamtwertung: 5,5 Punkte (sehr gut)

AMERICAN HORROR STORY: COVEN

Die dritte Staffel der American Horror Story dreht sich um… Superhexen! Hey, fandet ihr damals „Charmed“ auch so toll? Wie die coolen Girlies mit ihren Liebestränken die voll süßen Boyfriends klar machten? Dann freut euch auf die Horrorvariante! Nix mit Liebeszauber, stattdessen voll die Girlpower, die einen Bus abheben und auf die Erde krachen lässt, um danach aus den Einzelteilen der geborgenen Opfer einen voll süßen Boyfriend zusammenzubasteln. Hihi. Dazu noch ein bisschen Voodoo-Zauber aus Zeiten der Sklaverei, hui, evil, krass und so.

Ersteindruck:

Nee, das gucke ich nicht. Bei American Horror Story komme ich mir eh wie ein enttäuschter Elternteil vor. „Kind, du warst in der ersten Staffel doch so gut!“, höre ich mich herumschimpfen, „Weshalb hast du das alles für eine blöde Kloster-mit-verrücktem-Nazi-Professor-plus-Menschenexperimenten-Serienkiller-mit-Mutterkomplex-und-irgendwie-auch-Außerirdischen-Quatschstory aufgegeben? Es hätte doch was aus dir werden können!“

Wie auch immer: Hexen reizen mich null, gleichauf mit Vampiren (Hinweis für die vierte Staffel, falls man mich wieder nicht dabei haben möchte). Den Piloten stand ich nur mit Kopfschütteln durch, bei der zweiten Folge habe ich die Segel gestrichen.

Gucklistenstatus:

Zaubert ohne mich weiter, ich bin raus. Schade um Kathy Bates als Gaststar, aber die Abenteuer junger Hexen auf der Miss Robichaux’s Academy for Exceptional Young Ladies in New Orleans interessieren mich so sehr wie die Anzahl von Reisigzweigen in einem flugtauglichen Besen.

THE WALKING DEAD (Season 4)

Was machen denn der Rick und seine Bande in der neuen Staffel? Nun, was die ersten drei Folgen anbelangt, kann ich sagen: hauptsächlich mich als Zuschauer langweilen. Durch die Aufnahme einer neuen Gruppe im Gefängnis hat man nun endlich mehr Kinder dabei, denen man prima beibringen kann, wie man so einen Zombie artgerecht hinrichtet und die dann bestimmt irgendeinen Mist anstellen. Prima! Ich fand ja Carl schon immer eine der wichtigsten Figuren im „The Walking Dead“-Universum. Noch mehr Kids bringen da bestimmt noch mehr Fun!

Bedrohungen von außen? Mächtige, bedrohliche Gegner für die Gruppe? Unvermeidliche Entscheidungen aus der Not heraus, die einem nahegehen? Schrecklich kranke Geheimnisse? Fehlanzeige. Stattdessen eine böse Grippe unter den Insassen, hier und da ein paar lustlos herumstolpernde Walker und viele heitere Diskussionen innerhalb der Mitglieder. Na? Wer fühlt sich da nicht wohlig an den Mittelteil der tollen zweiten Staffel erinnert?

NEIN! NEIN! NEIN! Ich hätte Lust, mir ein Schild zu malen, an den Drehort zu pilgern und mich vor dem Gefängnis aufzustellen. WRONG WAY! TURN AROUND! BOREDOM INSIDE! Aber es hilft ja nichts. Die fünfte Staffel ist schon bestellt, die Show ist ein Hit und wahrscheinlich braucht es mehrere Staffeln, bis die auf den Zombie-Zug aufgesprungenen Fans die Lust verlieren und sich dem nächsten Hype anschließen. Meinen Wunsch, mal eine von Anfang bis Ende überzeugende Season erleben zu dürfen, kann ich wohl jetzt schon dem nächsten Untoten ins modrige Gehirn schmieren. Dabei war die dritte Staffel über weite Teile noch so großartig und konnte halt nur gegen Ende das Niveau nicht mehr halten. Diesmal frage ich mich aber ernsthaft, wie die Showrunner aus diesem fauligen Storysumpf rauskommen wollen. Vielleicht lassen sie ja Lori zurückkehren? (Das war jetzt Galgenhumor)

HOMELAND (Season 3)

„Leute, wir haben eine mehrfach ausgezeichnete Show, mit zwei ausgezeichneten Darstellern, dazu noch Mandy Patinkin in der Hinterhand, einen coolen Knalleffekt am Ende der letzten Staffel und viel Lob von allen Seiten. Was bringen wir jetzt für die dritte Season?“. Schweigen in der Runde, angestrengtes Grübeln. Dann meldet sich eine leise Stimme: „Wir könnten einen der Protagonisten nur in einer der ersten fünf Folgen bringen und den Rest zur Hälfte mit einem stinklangweiligen Teenager-Beziehungs-Gedöns um die Tochter von Brody füllen“. Stille. „Okay, wenn sonst keiner einen Vorschlag hat, machen wir halt das“.

So muss es wohl gelaufen sein damals im Writer’s Room. Sensationell, was „Homeland“ bisher an Potenzial ungenutzt hat herumliegen lassen. Der Plot kommt nur schwer in die Gänge, man hat einen leidlich überraschenden Twist eingebaut, dessen Herleitung so viel Zeit in Anspruch genommen hat, dass er zumindest bei mir nicht so recht zünden konnte. Richtig übel nehme ich den Verantwortlichen aber die Storyline um Dana Brody und ihrem „Hallo, ich bin der Azubi von Dexter aus der blutgefrierend schlechten achten Staffel“-Freund, die sich nach aktuellem Stand in ein fast schon spektakuläres Nichts aufgelöst hat. Leute, Leute, ab jetzt muss es aber in jeder Folge brennen, dass den Terroristen die Zündschnüre unterm Hintern wegzuschmelzen drohen.

Edit: Zumindest mit der aktuellen Episode geht es langsam wieder in die richtige Spur.

Durchschnittswert nach 6 Folgen: 4,67 Punkte (befriedigend)

Zum Schluss noch meine aktuelle Absetzungsliste:

2 Broke Girls (wird immer platter und dumpfer, ich denke mehr als 2 Staffeln müssen nicht sein)

Last Man Standing (zu US-konservativ-einfältig)

New Girl (bin ich wohl nicht hip genug für, der Humor geht an mir komplett vorbei)

American Horror Story (siehe oben)

Revolution (Die Show mit den schönsten Logikschnitzern und den bescheuertsten Begründungen, weshalb Hauptcharaktere nicht sterben. Hatte ich aber genug „Spaß“ mit)

Sleepy Hollow (siehe letzten Seriencheck)

The Newsroom (zu sehr auf US-Politik zentriert, zu viele schwindlig machende Dialoge)

Und kurze Notizen zu:

Boardwalk Empire: wieder einige unnötig langweilige Nebenhandlungsstränge bremsen merklich das Sehvergnügen

How I Met Your Mother:  wird wohl einfach nicht mehr so gut wie früher; meist halt nur okay, selten gut

Hello Ladies: bleibt fremdschämig, kommt aber bei mir nie über „befriedigend“-Status

Back In The Game: Out of the game, weil abgesetzt. Immerhin werden alle produzierten Folgen ausgestrahlt

Modern Family: Gewohnt gut, kratzt aber schon seit einiger Zeit nicht mehr am „sehr gut“ oder „überragend“

Parks And Recreation: siehe Modern Family

The Big Bang Theory: erfreulich ordentlich, bisher kein Ausfall

The Michael J. Fox Show: hat sich gesteigert, sogar mal ein „gut“ erhalten, bleibt auf der Guckliste

The Middle: driftet leider immer mehr in die Mittelmäßigkeit

The Simpsons: Die Couch-Gags sind leider meist das Beste an einer Folge, selbst die Halloween-Episode rockt nicht mehr

40 (August 2010)

27 Mai

Wegen meines Krankenhausaufenthalts hänge ich derzeit ordentlich hinterher, für ein paar Serienchecks reichte es aber dennoch:

Justified (Season 1)

Die Ermittlungen von Deputy U.S. Marshal Raylan Givens im kaffigen Kentucky-Hinterland gefielen mir von der ersten Episode an und machten Lust auf richtig schön altmodische Zeiten, wo Kerle ohne technischen Schnickschnack, sondern nur mit der flott gezogenen Pistole unter Bösewichtern aufräumten. Den Piloten bezeichne ich mal ganz frech als einen der stärksten Opener einer TV-Serie, da stimmte einfach alles, von der Action über die Sprüche bis hin zum coolen Auftreten des Protagonisten – fast hätte ich mir einen Stetson und einen schwarzen Amischlitten zugelegt. Die weiteren Folgen enttäuschten keineswegs, konnten aber nicht mehr das ganz hohe Niveau halten. Vor allem die Rolle des Boyd Crowder (Walter Goggins) und seine Wandlung im Laufe der insgesamt 13 Episoden lagen nicht ganz auf meiner Geschmackslinie. Besser hingegen der Auftritt von M.C. Gainey (LOST) als Oberbösewicht Bo Crowder und Raymond J. Barry als Raylans zwielichtiger Vater. Dass auch der Humor nicht zu kurz kam, bewies die herrlich komische Episode „Long in the Tooth“ mit Alan Ruck (Spin City) als untergetauchtem Buchhalter und Hobby-Zahnarzt. Insgesamt gute Unterhaltung für alle, die sich auf das westernähnliche Szenario einlassen.

5 von 6 Punkten (gut)

Best of Season: S1E01 Fire In The Hole, S1E04 Long In The Tooth

Nurse Jackie (Season 2)

Die zweite Staffel um die Krankenschwester mit der dezenten Dr. House-Veranlagung (schmerzmittelabhängig, kompetent, mit ordentlich verteilten Antipathien, aber auch gutherzig und noch nicht komplett homophob) hatte mir eine gute Spritzenfüllung zu wenig an Höhepunkten. Der Auftakt und die Twitter-Episode konnten punkten, danach verloren sich die Geschichten aber eher in durchschnittlich interessanten Ereignissen. Auf meiner Einweisung für die dritte Staffel steht daher die Forderung nach spannenderen Drehbüchern, damit die durchweg interessanten Charaktere (allen voran natürlich Edie Falco) besser zur Geltung kommen. Auch das Finale mit seiner vorhersehbaren Aufdeckung von Jackies Geheimnissen konnte zumindest bei mir nicht für einen zufrieden unterschriebenen Entlassungsbescheid sorgen.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

Best of Season: S2E01 Comfort Food 

The IT Crowd (Season 4)

Bisher habe ich jede Staffel der britischen Kultserie gekauft, aber diesmal bin ich etwas am Zögern. Natürlich liebe ich die verschrobenen Charaktere Jen, Moss, Roy und Douglas weiterhin, allerdings schwankte dieses Jahr die Qualität der Folgen doch beträchtlich. Ein überzeugender Start mit „Jen The Fredo“, „The Final Countdown“ schon leicht schwächer, „Something Happened“ mit mäßig witziger Roy-Story, „Italian For Beginners“ dafür zum Schreien großartig, „Bad Boys“ überzeugend gut und schließlich.. der Absturz mit „Reynholm vs Reynholm“. Das Finale war IT Crowd fast ohne IT, dazu mit wenig zündenden Gags und einem Comeback, das man besser hätte inszenieren können. War ich bei Season 3 noch sehr gnädig mit der Höchstwertung, geht es dieses Mal einen ganzen Punkt nach unten.

5 von 6 Punkten (gut)

Best of Season: S4E01 Jen The Fredo, S4E04 Italian For Beginners

Und damit zu den ersten Eindrücken von neu in die Sommersaison gestarteten Serien:

Entourage (Season 7 Episodes 1-4)

Ein mäßiger Wiedereinstieg in die TV-Seriencharts für Vincent Chase und sein Gefolge. Der Blockbustergarant Ari Gold gibt sich zwar Mühe, die Story um seine Beteiligung an einem Footballteam löst bei mir allerdings wenig Kribbeln aus. Der Mann gehört in den Nahkampf mit Filmproduzenten, Drehbuchschreibern und Stars, so wird sein Potenzial eher verschenkt. Was der gesamten Show schadet, denn wie üblich interessieren mich Turtles Abenteuer so ziemlich gleich Null und ist E gewohnheitsmäßig lieb, nett und öde. Bleibt noch Drama, der sich mit für die Serie auf cool getrimmten ehemaligen Zuckerbubis herumschlagen muss (John Stamos als fluchender Tischtennis-Crack, ernsthaft?). Währenddessen langweilt sich Schönling Vincent durch seine Freizeit und diverse Damenhöschen. Jungs, da muss in den nächsten Folgen mehr kommen. Sonst landet die Show statt in den Top10 langsam in der Grabbelkiste.

Futurama (Season 6 Episodes 1-7)

Ich nehme mal jetzt nur die zwischen 2007 bis 2009 produzierten Filme und nicht die ersten Staffeln als Maßstab – in dieser Hinsicht schneidet die sechste Staffel sehr gut ab. Die Crew von Futurama habe ich schon immer mehr als die gehypten Simpsons geschätzt, die Geschichten und Charaktere waren einfach schräger, witziger, vom Humor her bösartiger (Stichwort Suizidkabine oder Hypnotoad). Nach der Absetzung im Jahre 2003 freute ich mich auf die Filme, die allerdings das Versprechen einer fulminaten Rückkehr nicht einlösen konnten. Nach einer guten Stunde verlor ich im Gewirr der Handlungsstränge stets die Übersicht und ein wenig den Spaß am Zuschauen. Mit den nun knackig, aber prägnanten knapp über 20 Minuten habe ich hingegen wieder meinen Zukunftsspaß. Vor allem, wenn die Storys stimmen und die Themen herzhaft geekig gewürzt sind. Sei es die Abrechnung mit Apple und sozialen Netzwerken („Attack of the Killer App“), das Adam & Eva-Remake mit Weltall-Ikone Zapp Brannigan und Leela („In-A-Gadda-Da-Leela“) oder die Zeitreisen/Universumsausdehnungstheorie in der Praxis („The Late Philip J. Fry“) – good news everyone, that future-space-robot show works again!

Louie (Season 1 Episodes 1-6)

Louie ist nach „Lucky Louie“ die zweite TV-Show von Standup-Comedian Louis C.K. und erneut eine zwiespältige Angelegenheit. Jede Episode besteht aus Standup-Sequenzen sowie zwei Handlungssträngen, die sich an seinfeldähnlichen Dialogen und Situationen versuchen, ohne an die Genialität des Vorbildes heranreichen zu können. Es ist eben doch ein Unterschied zwischen Bühne und TV-Show und es wird sehr deutlich, wo der Produzent und Hauptdarsteller seine Stärken bzw. seine Schwächen hat. Alleine wegen der famosen Standups bleibe ich weiterhin dran, der Rest bedarf noch der Qualitätssteigerung. Immerhin zeigten der Gastauftritt von Ricky Gervais als „Doctor from Hell“ und ein paar sehr offenherzige Dialoge, dass noch etwas drin ist.

26 (Dezember 2008)

27 Mai

Ein Blick auf den aktuellen Zustand der von mir beobachteten Serienlandschaft. Was abgeschlossen ist, wird bewertet. 6 Punkte zücke ich übrigens schon dann, wenn der Großteil der Episoden bei 5 Punkten liegt und dazu noch einige Volltreffer dabei waren, oder anders gesagt: ich runde auf. Wer sich fragt, weshalb es selten mal unter drei Punkte geht, ganz einfach: wenn mir was nicht gefällt, guck ich es einfach nicht mehr.

24: Redemption

Jack Bauer hat mir mit der 6. Staffel von 24 ja schon ein bisschen weh getan. In dem knapp 90-minütigen Intro zur 7. Season ist nix mit CTU und Co, sondern stattdessen Dschungel angesagt. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Eine routiniert eingetütete Mission des „Dammit“-Man.

4,5 von 6 Punkten

30 Rock

Frau Fey bereichert weiterhin zusammen mit Herrn Baldwin die Comedylandschaft. Überrascht mich immer wieder, auf welche schrägen Gedanken Tina und ihr Autorenteam kommen. Steve Martin als Gavin Volure war ganz große Kunst.

Brothers And Sisters

Nach der eher öden zweiten Staffel geht es wieder rund im Hause Walker. Eine gute Portion Drama und eine im Falle eines Zusammentreffens herrlich dysfunktional auftretende Großfamilie sind weiterhin die Herzstücke der Show.

Californication (Season 2)

Mir gefiel die erste Staffel besser, weil sie sich mehr auf Hank Moody und sein Umfeld konzentrierte. Die aktuellen zwölf Folgen haben mit Ashby zwar eine weitere Figur mit Kultpotenzial, dagegen drängen die für mich eher nervigen Runkles mitsamt ihrer Entourage zu sehr in den Vordergrund. Andererseits sind die in der Show gespielten Songs fast schon einen ganzen Punkt für sich wert. Ohne die Show hätte ich beispielsweise nie die Genialität eines Warren Zevon kennengelernt.

Davon milde gestimmt ziehe ich noch

5 von 6 Punkten

Nächstes Jahr mehr Moody, bitte!
Chuck

Chuck Bartowski alias Charles Carmichael ist der James Bond meines Herzens. Den anderen Typen mit seinem Quäntchen Trost habe ich nicht mal angeschaut. Wozu auch? Denn „Chuck“ hat einfach alles: Action, Agenten, Humor, Ladies, Nerdtum. Auch in der zweiten Staffel enttäuscht keine einzige Episode. Anschauen!
Desperate Housewives

Nach der kleinen Zeitreise konnten mich die Damen der Wisteria Lane nicht so recht begeistern. Zu viel Durchschnittsware in Form von wenig spannenden Erzählungen aus dem „neuen“ Leben der Protagonistinnen. Ab Folge 6 nimmt die Sache aber ordentlich Fahrt auf. Das könnte noch richtig gut werden.
Dexter (Season 3)

Was haben Dexter und eine gut gekühlte Blutkonserve gemeinsam? Beide werden einfach nicht schlecht. Schon die erste Folge beförderte unseren Kleckeranalytiker in ein dickes Schlamassel, das in eine ungewöhnliche Freundschaft, neue persönliche Entwicklungen und Herausforderungen mündete. Zugegebenermaßen konnte der Abschluss der dritten Staffel keinen Knaller mehr hervorbringen, aber die Show läuft auf einem so hohen Qualitätslevel, dass man darüber hinwegsehen kann.

6 von 6 Punkten
Entourage (Season 5)

Entourage ist Ari Gold. Wenn Ari rockt, rockt die Show. Und Ari hat auch in der 5. Staffel wieder mal keinen Fan enttäuscht. Wenn dann auch bei Strahlemann Vince nicht alles klappt und seine Gefolgschaft ein paar witzige Nebengeschichten beisteuert, bin ich mehr als zufrieden.

5,5 von 6 Punkten
Fringe

Wohl der beste Newcomer der bisherigen Saison. Wenn man seine Ansprüche an eine Serie, die von JJ Abrams produziert wurde, von „Heilsbringererwartungen“ auf „gute Mystery-Qualität à la Akte X“ zurechtjustiert, hat man seine Freude. Wie schon erwähnt, fand ich den Piloten nicht so toll, aber danach kam ich ganz gut auf meine Kosten. Der lustig zerstreute Wissenschaftsopi, ein bisserl Verschwörung hier, ein bisserl Ekelszenerie da – fertig ist die leckere Serienmahlzeit. Die abgedrehten Experimente kann ich nicht so recht ernst nehmen, dafür gefällt mir die Richtung, die die Show in den letzten Folgen eingeschlagen hat.

Gary Unmarried

Heitere, klassische Familiencomedy á la „Still Standing“. Hat bei mir mittlerweile „The New Adventures of Old Christine“ verdrängt. Die Qualität der ersten Episoden hat sich bestätigt. Garys Abenteuer kann man immer wieder dazwischen schieben.

Heroes (Volume III: Villains)

Die große Enttäuschung. Was haben Tim Kring und seine Gefolgschaft nur mit der Show angestellt, die ich in ihrer ersten Staffel noch so heiß und innig geliebt habe? Zuerst konnte ich die Folgen nur mit einem stoisch dahingemurmelten „Nicht drüber nachdenken!“ ertragen, danach entglitt die ganze Chose in dermaßen trashige Gefilde, dass ich mir mittlerweile sicher bin: da hat jemand bei Universal in die Tonne mit den angesammelten Comics gegriffen und das ganz unten liegende Exemplar erwischt und verfilmen lassen. Charaktere, deren Entscheidungen man nicht versteht, die wahllos von Gut nach Böse wechseln und ein absolut unnötiger Storybogen um eine Sonnenfinsternis haben mich Folge um Folge leiden lassen. Sylar und Hiro waren mal meine Helden, jetzt schüttele ich nur noch den Kopf, wenn ich sie auf dem Bildschirm sehe.

Bezeichnenderweise ist die beste Folge des Kapitels namens „Villains“ jene, in der ein paar Lücken zu den anderen zwei Staffeln aufgefüllt werden. Okay, der Puppenspielermann war auch noch cool. Vielleicht kann Volume 4 im Zusammenspiel mit dem zurückkehrenden Bryan Fuller noch etwas retten, storytechnisch scheint es weiter arg in Richtung „The 4400“ zu gehen. Wir alle wissen, wo diese Show am Ende angelangt ist…

3 von 6 Punkten

How I Met Your Mother

HIMYM hat seinen Weg gefunden. Barney und seine Freunde bringen sehr gute Comedy mit liebenswerten Figuren auf den Bildschirm. Wen interessiert da schon, wer wirklich die Mother aus dem Titel ist? Von mir aus darf die Show mindestens so lange laufen wie die seligen Friends.

My Name Is Earl

Earl hat sich prächtig von seinem Koma in Staffel 3 erholt. Keine peinlich schnarchigen Ausfälle, sondern Earl und Randy wieder in der Form, wie man sie in den ersten Staffeln geliebt hat. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Pushing Daisies

Aus und vorbei mit der Farbenspielerei. Sehr, sehr schade. Mir hat auch die zweite Staffel der überzuckerten, aber morbiden Detektivhatz wirklich viel Freude bereitet. Die aktuell letzte Folge zeigte zudem, dass es keines Falls der Woche bedarf, um eine großartige Episode zu produzieren. Bleibt nur zu hoffen, dass die Show ein würdiges Ende bekommt. Ich werde all die skurrilen Charaktere vermissen.

Rita Rocks

Für ein paar Folgen reingeschaut und als zu leicht befunden. Klassische Comedy, in der eine Hausfrau mit Freunden in ihrer Garage Rockmusik spielt und familiäre Abenteuer erlebt. Für die klassische Familiencomedy habe ich aber – siehe oben – Gary Unmarried und den Rock liefert David Duchovny in Californication eine gute Portion kantiger ab. Sorry, Miss Sullivan.

The Big Bang Theory

Abteilung Geeks made in USA. Weiterhin sehr unterhaltsam mit teils großartigen Episoden. Einen Sheldon im eigenen Freundeskreis hätte ich wahrscheinlich schon windelweich geprügelt. Im Fernsehen ist der Charakter aber überragend lustig, wenn man selbst eine geekige Ader besitzt.

The IT Crowd (Season 3)

Abteilung Geeks made in Britain. Sechs Folgen sind einfach zu wenig. Zumal mich die zweite nicht so sehr begeistern konnte wie restlichen. Dafür hat sich der in Staffel 2 eingeführte neue Boss Douglas Reynholm wirklich in mein Herz gespielt. Schlicht und ergreifend die beste UK-Comedy, die ich kenne. Eigentlich 5,5 aber weil es ja so selten Nachschub gibt:

6 von 6 Punkten

The Middleman (Season 1)

Im Sommer gesehen und weil da eh kaum was Gescheites läuft, fällt meine Wertung milde aus. Hat ein paar richtige Highlights, dann aber auch ein paar dezente Enttäuschungen. An den Protagonisten lag es nicht, eher waren es die Stories, die schwächelten. Wegen der teils liebevollen Überdrehtheit vergebe ich

4,5 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine

Nach vier Folgen aufgehört, weil sich die Show bei mir sattgelaufen hat. Wer weiter geschaut hat und schier begeistert von den Folgen danach ist, bitte melden. Vielleicht hole ich den Rest mal nach, aber wirklich nur, weil ich Julia Louis-Dreyfus toll finde.

The Office

Die 5. Staffel hat ihre Schwächen. So musste ich drei Folgen sogar mit für Office-Verhältnisse schmachvollen 4 Punkten bewerten. Die neue Personalleiterin und Liebegespielin von Michael Scott überzeugte mich nicht, Pam war zu weit vom Schuss, von der Schruteness von Dwight zu wenig zu sehen. Aber jetzt wird wieder alles gut, die letzten Episoden bekamen gewohnt verdiente 6 Punkte auf meiner Unterhaltungsskala.

The Simpsons

Alles wie immer. Treehouse Horror ist das Highlight, der Rest schwankt zwischen nett und langweilig. Eigentlich bewertet man die Simpsons auch nicht mehr, man schaut sie einfach aus Respekt weiter.

Two And A Half Men

Bislang eine Staffel ohne Fehl und Tadel. Wer einmal einen Narren an Charlie Harper und seinem trotteligen Bruder nebst Sohnemann gefunden hat, wird mehr als gut bedient. Nicht umsonst die in Amerika beliebteste Sitcom. Auf dem Niveau kann es gerne weitergehen.

Weeds (Season 4)

Das liegt schon länger her, dass ich die vierte Staffel gesehen habe. Ich erinnere mich an ein paar eher schwache Episoden und keinen echten Knaller. Es gab definitiv bessere Saisons für unsere Grashändler. Macht insgesamt gerade noch so

4,5 von 6 Punkten

Worst Week

Im Gegensatz zum britischen Original muss das amerikanische Pendant dummerweise mehr als 7 Folgen füllen. Was dafür sorgt, dass die peinlichen Szenen etwas zu sehr ausdünnen oder gestellt wirken. Spaß kann man dennoch haben, zuviel sollte man aber wirklich nicht erwarten.

20 (Dezember 2007)

27 Mai

Nur noch wenige Stunden, dann ist das Jahr Geschichte. Da trifft es sich gut, dass ich dank des Autorenstreiks bereits jetzt ein Fazit der TV Saison 2007 ziehen darf. Beziehungsweise leider muss.

Wie gewohnt verläuft die Wertungsskala von 1 (=buh) bis 6 (=hurra) Punkten; zusätzlich erwähne ich noch den Namen der Folgen, die mir am besten gefallen haben. Nein, ich habe kein Mammutgedächtnis, aber eine Datenbank, in der ich jede einzelne Folge bewerte. Falls ich mal Lust auf einen Best of US-TV Serienabend haben sollte. Serien, von denen ich weniger als drei Folgen gesehen habe, fallen durch das Raster.

30 Rock (2. Staffel Episoden 01-09)

Liz Lemon und Jack Donaughy enttäuschen auch in der zweiten Staffel nicht, sondern legen meiner Meinung sogar noch ein bißchen zu. Vor allem Jane Krakowski hat man besser in das Ensemble eingebunden und mit komischen Auftritten gesegnet. Dafür kriegt Judah Friedlander als freakiger Autor in den letzten Folgen leider zu wenig gute Szenen ab. Insgesamt lege ich im Vergleich zur ersten Staffel noch einen halben Punkt drauf.

Lieblingsepisoden: 2×01 Seinfeld Vision, 2×05 Greenzo

Wertung: 5 von 6 Punkten

Aliens In America (1. Staffel Episoden 01-10)

Die Show um den pakistanischen Austauschschüler hat sich erstaunlicherweise gut gehalten. Vor einem halben Jahr war ich mir noch sicher, dass aus den Stories schnell die Luft heraus sein könnte. Sichtbar gut getan hat der Serie die Verpflichtung von Scott Patterson, der den geplagten Familienvater sehr sympathisch und witzig portraitiert. Ach ja, der gute, alte Luke aus den Gilmore Girls. Für die ganz hohen Wertungsweihen reicht es nicht, für nette Unterhaltung aber allemal.

Lieblingsepisoden: 1×04 The Metamorphosis

Wertung: 4 von 6 Punkten

Back To You (1. Staffel Episoden 01-07)

Ich entschuldige mich vorab bei allen, die mit Shows wie „Frasier“ oder „Everybody Loves Raymond“ nichts anfangen können und nur hippe Serien mit jungen/kaputten/seltsamen Charakteren cool finden. „Back To You“ ist klassische (Spötter mögen hinzufügen: altmodische) Comedy, aber die Show funktioniert auf dieser Ebene für meine Ansprüche fast perfekt. Kelsey Grammer und Patricia Heaton als Moderationspaar werfen sich die Gags gekonnt zu und füllen damit die Lücke, die ihre dauerbrennenden ex-Serien im Programmplan gerissen haben. Wer mit dem Stil zurecht kommt, wird bestens unterhalten.

Lieblingsepisoden: 1×02 Fish Story, 1×07 Something’s Up There

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Brothers & Sisters (2. Staffel Episoden 01-09)

Von Pro7 geschickt zu Tode gesendet, bleibt „Brothers & Sisters“ weiterhin mein Favorit in der Kategorie Familiendrama. Zugegebenermaßen ohne direkte Konkurrenz, was eine Bewertung schwierig macht. Dennoch: wenn es darum geht, wahlweise Betrübnis oder Erleichterung darüber zu empfinden, nicht Teil einer Großfamilie zu sein, führt an dieser Show nichts vorbei. Zudem erwische ich mich beschämenderweise dabei, die menschlich-dramatischen Fehlentscheidungen der Charaktere wie ein soapabhängiges Waschweib lauthals zu kommentieren. Anlässe dafür gibt es immer reichlich. Die zweite Staffel steht in der Hinsicht der ersten in nichts nach.

Lieblingsepisoden: 2×01 Home Front, 2×07 36 Hours

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Californication (1. Staffel Episoden 01-12)
Ich bin noch nicht ganz durch, aber was ich bisher gesehen habe, rechtfertigt schon jetzt eine hohe Wertung. „Californication“ ist das Kontrastprogramm zu „Back To You“ und dass mir beide Shows zusagen, liegt entweder an meinem breitgefächerten oder seltsamen Geschmack. Ich bilde mir auf beide Varianten etwas ein.

David Duchovny hat mit der Rolle des völlig fertigen und daher irgendwie auch verdammt lässigen Schriftstellers Hank Moody seine schauspielerische Bestimmung gefunden. Sind wir doch ehrlich: wenn wir im echten Leben nur zwei bis drei Sätze oder Aktionen von uns Hank rauslassen könnten, wir würden uns fühlen wie ein König auf einer eigens für ihn inszenierten Parade. Zu Beginn überzeugte die Show durch nacktbrüstige Offenheit (was mit der Zeit leider nachließ), später durch die konventionsbrechenden Dialoge und Situationen.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pilot, 1×06 Absinthe Makes The Heart Grow Fonder, 1×09 Filthy Lucre

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Chuck (1. Staffel Episoden 01-11)

Eine der herausragenden neuen Shows in diesem Fernsehjahr. Chuck schafft geschickt den Spagat zwischen sympathischem Nerdtum und spannender Agentenstory, nimmt sich selbst erfrischenderweise aber nicht zu ernst. Oder glaubt wirklich jemand, dass man den gesamten Inhalt des CIA- und NSA-Archivs durch einmaliges Anschauen in seinem Hirn abspeichern und abrufen kann? Den Sonderpreis für die beste Darstellung eines Computerfreaks geht eindeutig an Zach Levy. Ach ja, es spielen auch viele gutaussehende Frauen mit. Nicht dass das in die Bewertung miteinfließen würde. Also jedenfalls fast nicht. Da ich bis dato keine der Episoden unter 5 Punkten bewerten konnte, zusätzlich auch ein paar 6 Punkte einstreichen konnten, gibt es die Höchstpunktzahl.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pilot, 1×07 Chuck vs. The Truth, 1×10 Chuck vs. The Nemesis

Wertung: 6 von 6 Punkten

Curb Your Enthusiasm (6. Staffel Episoden 01-10)

Was war die Freude groß, als Larry David wieder auf dem Bildschirm auftauchte. Und natürlich bedient der Großmeister seine Fans erneut mit Peinlichkeiten, die eigentlich schon längst in den Sprachschatz aufgenommen werden müssten. Im Sinne von „Heute habe ich mir wieder einen Larry geleistet“. Ein wenig an der 6. Staffel muss ich doch herumkritteln: denn die letzten Folgen waren leider deutlich unter dem Schnitt und schmälerten den Gesamteindruck. Insgesamt zählte ich fünf herausragende, drei gute und zwei mäßige Episoden. Letztere vermasseln leider die Höchstnote.

Lieblingsepisoden: 6×03 The Ida Funkhouser Roadside Memorial, 6×04 The Bathroom Monitor, 6×07 The TiVo Guy

Wertung: 5,5 von 6 Punkten
Desperate Housewives (4. Staffel Episoden 01-09)

Neben „Brothers & Sisters“ die zweite Serie, bei der ich als Kerl wohl eher nicht zur Zuschauerkerngruppe zähle. Kann ich was dafür, dass es auch tolle Shows mit Frauen in der Hauptrolle gibt? Eben. Im Gegensatz zur dritten Staffel sind diesmal alle Damen wieder vollzählig und ständig an Bord. Der Mysteryfaden ist wieder stärker gespannt, die Show hat ein gut eingependeltes Niveau erreicht, Ausrutscher nach unten gibt es gar keine. Nach oben hin überzeugen immerhin drei Folgen mit der Höchstwertung, dafür sieht der Bereich der sehr guten Episoden (also 5 Punkte) mit einem Vertreter eher mau aus. Einen halben Punkt ziehe ich noch ab, weil mir doch schnell klar war, welcher Ehegatte in der bis dato letzten Ausgabe der Show wie angekündigt sterben würde.

Lieblingsepisoden: 4×01 Now You Know, 4×07 You Can’t Judge A Book By Its Cover

Wertung: 5 von 6 Punkten

Dexter (2. Staffel Episoden 1-12)

Der große Vorteil bei Dexter ist schon einmal, dass unser liebster Serienkiller eine komplette Staffel zur Bewertung vorlegen kann. Und diese ist genauso genial wie die erste. Während ich am Beginn der neuen Abenteuer der Heroes zu verzweifeln drohte, schlug mich Dexter von der ersten Minute an erneut in seinen Bann. Spannend, blutig und mit schwarzhumorigen Sprüchen ausgestattet wird die Story um den Bay Harbor Butcher bis zum dramatischen Ende vorangetrieben. Wenn ich unbedingt meckern wollte, könnte ich erwähnen, dass mich die bleiche Spindeldürre aus Britannia kurz genervt hat und dass in der letzten Folge die Brandszene zu aufgesetzt wirkte. Aber das sind minimale Kritikpunkte, die „Dexter“ seine verdienten 6 Punkte nicht abspenstig machen können.

Lieblingsepisoden: 2×01 It’s Alive!, 2×02 Waiting To Exhale, 2×09 Resistance Is Futile

Wertung: 6 von 6 Punkten

Flash Gordon (1. Staffel Episoden 01-08 (danach aufgegeben) )

Damit mir niemand vorwerfen kann, ich würde das Wertungsspektrum nicht vollständig ausnutzen, nehme ich Flash Gordon in diesen Beitrag mit auf. Üblicherweise schaue ich qualitativ schlechte Shows nicht über einen längeren Zeitraum, sodass diese sich gar nicht für eine Bewertung qualifizieren. Da mein Bruder aber die Hoffnung nicht aufgeben wollte, guckte ich eben doch mehrere Folgen rein. Und verweise auf meine Besprechung zur ersten Episode. Besser geworden ist es später definitiv nicht.

Lieblingsepisoden: nada

Wertung: 1 von 6 Punkten

Heroes (2. Staffel Episoden 01-11)

Nur sehr schleppend kamen unsere Helden in der neuen Staffel in die Gänge. Ich habe wirklich kurzzeitig gerätselt, ob meine Begeisterung für die erste Season übertrieben gewesen war. War sie nicht, denn viele Fans meckerten über die langsame Storyentwicklung während des zweiten Kapitels der Saga. Viele neue Charaktere wurden eingeführt, deren Sinn für die Hauptstory sich im Nachhinein nicht so recht erschließen mag, unser aller Liebling Hiro war -viel zu lange von seinem Kumpel Ando getrennt- in einem eher langweiligen Setting gefangen, Sylar bekam zugunsten eines neuen Bösewichts zu wenig Sendezeit verpasst und manche Entscheidung von Mohinder kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Wenigstens zimmerte der von der Kritik gescholtene Tim Kring zumindestens noch ein recht gelungenes Finale, das Hoffnung für die dritte Staffel macht.

Lieblingsepisoden: 2×08 Four Months Ago…, 2×11 Powerless

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

How I Met Your Mother (3. Staffel Episoden 01-11)

Barney Stinsons „Wait for it“-Spruch ist Kult, leider schienen sich die Macher zu Beginn der dritten Staffel ein wenig zu sehr daran zu orientieren. In der Tat musste ich mich als Fan bis zur vierten Folge gedulden, ehe der Humor endlich wieder zündete. Vor allem die Figur der „Should-Be-Mother“ Cobey Smulders hing zu Beginn ziemlich alleingelassen in der Luft. Danach allerdings nahm die Show stetig an Fahrt auf und präsentierte gegen Schluss erneut legendäre Momente. Für den eher durchwachsenen Start gibt es jedoch einen Punkt weniger.

Lieblingsepisoden: 3×08 Spoiler Alert, 3×11 The Platinum Rule

Wertung: 5 von 6 Punkten

Monk (6. Staffel Episoden 01-10)

Mister Monk bleibt uns ja erfreulicherweise die nächsten Wochen erhalten, da er seine Abenteuer immer zur Midseason startet und danach eine Pause macht, eher es zum jeweils neuen Jahr weitergeht. Ich habe ja bereits erwähnt, dass die Fälle nicht mehr so genial konzipiert sind wie früher; das tat der guten Unterhaltung, die ansonsten von der Serie ausging, bisher keinen Abbruch. Allerdings weist die nunmehr 6. Staffel mit der Episode „Mr. Monk And The Rapper“ meiner Meinung nach einen Totalausfall vor (mehr als zwei Punkte konnte ich dafür einfach nicht verteilen). Darüber hinaus überzeugten mich zu wenige Folgen komplett, sodass ich deutlich weniger Punkte vergeben kann. Sollte die Show mit einem tollen Finish zu Ende gehen (z.B. der Aufklärung des Mordes an Trudy), lege ich gerne noch nach. Gemessen am aktuellen Leistungsstand gibt es 4,5 Punkte.

Lieblingsepisoden: 6×01 …And His Biggest Fan, 6×06 …And The Buried Treasure

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

My Name Is Earl (3. Staffel Episoden 01-11)

Die große Enttäuschung der Saison. My Name Is Earl funktionierte die erste und zweite Staffel (mit Abstrichen) so einfach und gut. Blick auf die Liste, kurzer Abriss der Vorgeschichte, Einführung von bizarren/komischen Charakteren, Trotteleien von Earl und Randy, Auftritte von Darnell, Joy und Katalina, Auflösung, Wohlgefühl.

Zu Beginn der dritten Staffel landet Earl im Knast. Nix mit der Liste. Vorbei mit Karma. Stattdessen mäßig witziger Knastalltag. Sorry, aber das liegt nicht mehr auf meiner Humorlinie. Der Großteil der Folgen schwankt zwischen zwei und drei Punkten, ein paar Ausreißer wie das an gute Zeiten erinnernde „Our Other Cops Is On“ retten das Ganze vor dem totalen Absturz.

Lieblingsepisoden: 3×07, 3×08 Our Other Cops Is On

Wertung: 3 von 6 Punkten

Pushing Daisies (1. Staffel Episoden 01-09)

Schnell ein Highlight hinterher, um die in den Zeilen obendrüber zum Ausdruck gekommene Enttäuschung zu verdrängen. Pushing Daisies ist wunderbar, bezaubernd, skurril, erfrischend. Die Dialoge erreichen stellenweise gilmoregirlssche Geschwindigkeit, der Herzschmerzfaktor zwischen den Protagonisten wird durch die herrlich zynische Figur des Emerson Cod entzuckert, die in den Folgen auftauchenden Charaktere sind großartig überdreht, der kommentarische Märchenonkel kultig und auf den Clou mit der Wiederbelebung inklusive diverser unschöner Haken muss man erst mal kommen. Schlicht und ergreifend ganz großes Fernsehkino. Okay, erschwerenderweise habe ich mich auch noch ein wenig in Anna Friel verschossen. Höchstwertung.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pie-lette, 1×02 Dummy, 1×08 Bitter Sweets, 1×09 Corpsicle

Wertung: 6 von 6 Punkten

Reaper (1. Staffel Episoden 01-10)

Das hätte so schön werden können. Nach der ersten Folge war ich mir sicher: die Show wird ein Highlight der neuen Saison. Der charmante Teufel, der liebenswerte Antiheld, sein bescheuerter Kumpel und zu allerlei Blödsinn einladende Seelenfangspielzeuge. Am Ende steht jedoch die große Ernüchterung. Denn die Drehbuchautoren bekommen aus diesen Bestandteilen einfach keine spaßigen 40 Minuten hin. Die Liebesgeschichte ödet mich recht schnell an, der Teufel lahmt langsam, die Geschichten sind zu wenig abgedreht komisch. Machte Kevin Smith, der bei der Pilotfolge mitmischte, wirklich den großen Unterschied? In dem Fall: bitte nochmal reinschauen, Kevin! Oder Bryan Fuller von „Pushing Daisies“ um verqueren Rat fragen.

Lieblingepisoden: 1×01 Pilot, 1×06 Leon

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

Scrubs (7. Staffel Episoden 01-06)

Aufsteigende Form bei Zach Braff und Freunden zur finalen Saison von Scrubs. Man spürt, dass die Truppe zum Abschluss der lustigsten Krankenhauscomedy aller Zeiten nochmal alles aus sich herausholen will. Natürlich erreicht man dabei nicht das Niveau der ersten Staffeln, aber das Unterhaltungspotenzial ist doch wieder leicht höher anzusiedeln, sodass man als Fan wehmütig die verbleibenden Folgen zählt. Hoffentlich fällt das verdiente würdige Ende für die Show nicht wegen des Autorenstreiks ins Wasser.

Lieblingsepisoden: 7×01 My Own Worst Enemy, 7×02 My Hard Labor

Wertung: 5 von 6 Punkten

The Big Bang Theory (1. Staffel Episoden 01-08)

Schauspieler in nerdigem Auftrag haben es schwer. Denn die Konkurrenz heißt „The IT Crowd“ und scheint übermächtig. „The Big Bang Theory“ machte demfolgend zu Beginn auch eine sehr schlechte Figur. Zu überzeichnet und eindimensional waren die Charaktere, zu lustlos die Dialoge. Später schaute ich doch nochmal rein und durfte mir eine gewisse Besserung notieren. Es scheint, als hätte „Two And A Half Men“-Autor Chuck Lorre ein wenig Anlaufzeit gebraucht, um die Show in den Griff zu bekommen. Wie schon bei Aliens In America langt es nicht zum großen Wurf, aber für den Geek-Snack zwischendurch gar nicht mal so schlecht.

Lieblingsepisoden: 1×06 The Middle Earth Paradigm, 1×07 The Dumpling Paradox

Wertung: 4 von 6 Punkten

The IT Crowd (2. Staffel Episoden 01-06)
Wenn man vom Teufel spricht, kommt er direkt um die Ecke. Da ich hier bereits meine Eindrücke hinterlassen habe, schiebe ich nur kurz die Wertung hinterher. Nach der stocksteifen deutschen Version sehne ich mich jetzt schon nach Staffel 3.

Lieblingsepisoden: 2×01 The Work Outing, 2×03 Moss And The German

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The Office (4. Staffel Episoden 01-08)

Was soll ich zur besten US-Comedyserie der letzten Jahre schreiben? Sie ist weiterhin großartig! Dass die Beziehung zwischen Pam und Jim mittlerweile offen gelegt ist, schadet der Show nicht. Denn dafür läuft Steve Carell zur Höchstform auf – sei es als Langstreckenläufer, Überlebenskünstler in der Wildnis, Geschenkkorbfanatiker oder IT-Kritiker. Und Dwight Schrute in Second Life ist… ich hör schon auf. Volle Punktzahl.

Lieblingsepisoden: 4×01 Fun Run, 4×04 Money, 4×06 Branch Wars

Wertung: 6 von 6 Punkten

The Simpsons (19. Staffel Episoden 01-09)

Hier kann ich mich ebenfalls kurz fassen. Alle Symptome wie immer: die Halloween-Episode gelungen, ein bis zwei richtig gute Folgen (die mit Sideshow Bob war extrem spaßig), der Rest ist Mittelmaß. Wer vor Aufregung dachte, dass nach dem überaschend guten Film nun auch die Serie nachlegt, darf sich entspannen. Immerhin ist die Staffel bereits abgedreht und insofern von den WGA-Streiks nicht betroffen.

Lieblingepisoden: 19×05 Treehouse Of Horror XVIII, 19×08 Funeral For A Fiend

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

Two And A Half Men (5. Staffel Episoden 01-10)

Alles wie gehabt im Hause Harper. Die Show läuft auf denselben eingefahrenen und gut geschmierten Bahnen wie seinerzeit „Frasier“ oder „Everybody Loves Raymond“. Jeder Akteur kennt seine Rolle und liefert genau das, was erwartet wird. Enttäuschungen gibt es so gute wie keine, aber auch nur ein überragendes Highlight: Charlie als Interpret von Kinderliedern. Ich lag am Boden.

Lieblingsepisoden: 5×05 Putting Swim Fins On A Cat, 5×08 Is There A Mrs. Waffles?

Wertung: 5 von 6 Punkten

Weeds (3. Staffel Episoden 01-15)

Auch in der dritten Staffel begeistern die Abenteuer unserer liebsten Grasverkäuferin. Der niederträchtig gemeine Cliffhanger wird zu Beginn in gewohnt urkomischer Manier aufgelöst, die darauffolgenden Folgen leisten sich keinerlei Schwäche, vor allem die Dealer-Gang um U-Turn ist großartig gecastet worden. Wie bei Californication bin ich noch nicht ganz durch, aber ich weiß, dass mich Nancy Botwin und Co. nicht enttäuschen werden.

Lieblingsepisoden: 3×01 Doing The Backstroke, 3×07 He Taught Me How To Drive By, 3×07 The Two Mrs. Scottsons

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

19 (Oktober 2007)

27 Mai

Diesmal: drei Neuvorstellungen und der Startschuss-Check

Back To You

Ich habe „Frasier“ immer gemocht und „Everybody Loves Raymond“ stets gerne gesehen. Soll ich nun eine Serie hassen, die zwei Hauptdarsteller dieser Shows (Kelsey Grammer und Patricia Heaton) zusammenbringt? Sorry, das kann ich nicht. Ich freue mich vielmehr, die beiden altgedienten Stars wiederzusehen. „Back To You“ spielt in der Newszentrale eines Senders mit dem schönen Namen WURG-9 und erzählt die Geschichte zweier Nachrichtenmoderatoren, die nach 10 Jahren wieder zusammenarbeiten müssen und einiges aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit aufzuarbeiten haben.

In der Show kommen definitiv nicht vor: brachiale Schimpfwörter, frontale Nacktheit, Körperflüssigkeiten, offenherzige Sexszenen, Homosexualität, Ghettoslang, Kiffen und Special Effects. Ich höre schon die ersten Leser aufschreien: „Lahme Opa-Show“, „altmodischer Muckefuck“ oder „die Volksmusiksendung unter den Comedies“. Nun mal langsam mit den alten Pferden.

Die Pilotfolge war noch ein wenig trocken und bemüht, Episode Nr. 2 mit dem exzessiven Verbrauch an Goldfischen hat mich jedoch an richtig gute alte Frasier/Raymond-Zeiten erinnert. Eine Show für Fernsehfreunde, die auch gerne mal in das altbackene Komödienbrötchen beißen, um dann über den lecker-weichen Kern erfreut zu sein.

The IT Crowd

Bisher unter meinem Radar durchgeschlüpft, entpuppte sich die britische Serie um zwei Geeks aus der IT-Abteilung eines Unternehmens und ihre weibliche Chefin Jen, deren schwere Aufgabe es ist, den beiden so etwas wie soziale Kompetenz beizubringen, als absolutes Highlight. Wer sich wie ich der Computerwelt verschrieben hat, findet in Moss und Roy endlich seine Identifikationshelden im Serienuniversum. Alleine die von Letzterem aufgetragenen Nerdshirts sind immer für einen Lacher gut.

Die zweite Staffel ist ein klein wenig weniger gut gelungen als ihre Vorgängerin. Der Grund: der wunderbar montypythoneske Oberboss Denholm tritt frühzeitig ab. Sein Nachfolger ist zwar nicht minder seltsam, braucht allerdings ein paar Folgen, um in Fahrt zu kommen. Wie schon bei „The Office“ ist der gute Ruf der Show über den Ozean geschwappt und das Potenzial der Serie erkannt worden. Nach dem letzten Stand der Dinge wird eine amerikanisierte Fassung jedoch so schnell nicht aus den Startlöchern kommen. Meine Vorfreude über eine deutsche Ausgabe mit Sky Du Mont als Geschäftsführer hält sich demgegenüber in arg überschaubaren Grenzen.

Carpoolers

Vier Kerle in einem Auto, die auf dem Weg zur Arbeit ihre häuslichen Probleme erörtern und sich im Laufe der Show natürlich gegenseitig freundschaftlich unterstützen. Netter Ansatz, guter Anfang der Pilotepisode, dann wird es jedoch schnell durchschnittlich bis öde. Vollkommen nervig: der unerträglich doofe, stets im Slip herumlaufende, erwachsene Sohn eines der Carpoolers. Nichts gegen überzeichnete Charaktere, aber den Typ würde sogar Randy aus „My Name Is Earl“ im Intelligenztest weit hinter sich lassen.

Das Ganze erinnert mich fatal an „In Case Of Emergency“, dessen Drehbuchschreiber bekanntlich so gut wie nie das Potenzial der Serie auszuschöpfen wussten. Zwar besser als ABCs andere Comedy „Cavemen“ (dessen neugedrehter Pilot nur wenig Boden gegenüber der katastrophalen Ursprungsfassung gutmachen kann), insgesamt aber deutlich zu wenig.

Zum Schluss der Startschuss-Check:

Hervorragend aus den Startlöchern hervorgekommen

Brothers And Sisters:

Juhu, endlich wieder Familiendrama im Haus. Bei den Walkers ist halt immer was gebacken.

Desperate Housewives:

Alle Damen einsatzbereit und in Nöten, dazu Nathan Fillion/Dana Delany als mysteriöse neue Nachbarn. Das wird.

The Office:

Weiterhin zum Wegschmeißen komisch, da werde ich wohl keine wirklich schlechte Episode von erleben.

Curb Your Enthusiasm:

Larry bleibt unantastbar auf dem Fettnäpfchen-Thron, daran führt ein Weg so wenig vorbei wie Larry selbigen aufs Klo auslässt. Fragt Cha-Cha.

Weeds:

Guter Stoff wird niemals schlecht.

Californication:

Die Brüste kommen seit neustem meist aus der Konserve, dennoch wegen des herrlich kaputten Duchovny weiterhin sehenswert.

Two And A Half Men:

Mittlerweile souverän aufeinander eingespielter Dreier, da brennt so schnell nix an.

Reaper:

Die Mischung aus sympathisch einfältigen Twens, dem Teufel, seinen Waffen und miesepetrigen, entflohenen Höllenbewohnern haut immer noch hin.

Dexter:

In Ermangelung einer deutscher Metapher, die Blut mit Großartigkeit verbindet, fasse ich meinen bisherigen Eindruck der zweiten Staffel von Dexter auf englisch zusammen:

BLOODY AWESOME!

Wunderbare Zusammenfassung der ersten Staffel, nahtlose Anknüpfung an die Ereignisse, charmant makabre Dialoge, tolle Storywendungen und das alles schon nach zwei Folgen. Unser allerliebster Blutschnüffler zeigt Heroes, wie man den Wiedereinstieg schafft.

Chuck:

Überzeugte mich auch mit der zweiten Folge. Weiterhin tolle Balance zwischen nerdigem Humor und spannender Agentenstory. Zusätzlich geht der derzeitige „rrrrr“-Award für weibliche Attraktivität in Fernsehserien an Miss Yvonne Strzechowski. Ich bin halt auch nur ein Mann.

Noch mit Startschwierigkeiten

My Name Is Earl:

Der Redneck-Charme scheint so langsam zu verfliegen, der Auftakt hat mich enttäuscht wie teilweise schon die zweite Staffel.

The Simpsons:

Highlight der 19. Staffel: der Vorspann zum Staffelstart setzt dort an, wo der Film aufgehört hat. Danach leider wie gewohnt ohne rechten Pep. Arbeiten die Gagschreiber schon am zweiten Film?

Family Guy:

Klasse Star Wars-Episode zu Beginn, danach wieder nix. Verstehe ich die Anspielungen nicht mehr oder hat die Show wirklich abgebaut?

How I Met Your Mother:

Ui, das war auch mal besser. Schmalzlatino Enrique Iglesias als Liebhaber von Robin nervt, bisher ist nur Barney annähernd in Normalform.

Heroes:

Unsere Helden scheinen müde zu sein von der ersten Staffel. Noch kommt die neue Season nicht so recht in Schwung und glänzt mehr durch zahlreiche Untertiteleinblendungen als Spannung. Ich hoffe, das ist die Ruhe vor dem Sturm.

Bionic Woman:

Katee Sackhoff ist nicht mehr so präsent und fies wie im Piloten (haben die Produzenten gemerkt, dass die Dame der Protagonistin den Rang abzulaufen drohte?), die Story wird am Ende zu schnell abgewickelt – da ist noch Luft nach oben.

Im Startblock hängengeblieben

Flash Gordon:

Selbst mein Bruder will es nicht mehr gucken. Obwohl es gar nicht sooo schlecht sein soll, wie er betont. Jaja, schon klar.

Til Death:

Zu langweilig und spröde. Brad Garrett müht sich, die Show braucht aber spätestens seit „Back To You“ wirklich keiner mehr.

The Big Bang Theory:

Zieht nicht mal ansatzweise eine Wurstscheibe vom Brot im Vergleich zu „The IT Crowd“. Sorry, Nerds.

American Dad:

Bei „Family Guy“ hoffe ich unbeirrt weiter, „American Dad“ habe ich aber endgültig abgeschossen.