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140 (Mai 2023)

31 Mai

Als Einstieg ein paar Worte zum Autorenstreik in Hollywood, der gerade dafür sorgt, dass es keine Late Night Shows gibt, kein Saturday Night Live und auch keine Serien, so sie denn noch nicht bereits abgedreht sind:

Nicht schön. Gar nicht schön.

Gut möglich, dass der Seriencheck deswegen eine längere Pause machen wird. Hier also das, was ich in den Monaten vor dem Streik gesehen habe:

PICARD (Season 3)

Scotty, volle Energie auf die Fanservicetriebwerke und mischen sie die hochedle Nostalgiemischung in die Antriebsaggregate, das muss dieses Mal was werden und nicht so ein Kack wie die ersten zwei Staffeln!!!

Sprach Jean-Luc Picard und bekam keine Antwort. Denn James Doohan war seit über 17 Jahren tot und darüber hinaus eh in der falschen Enterprise-Crew gewesen. Picards Hand schmiegte sich frontal über sein Gesicht. Das ging ja gut los. Alle würden wieder hinter seinem Rücken tuscheln, dass er doch viel zu alt für diesen Kram war und das mit der eigenen Serie besser hätte sein lassen sollen.

Alle waren in diesem Fall alle, die zu Next Generation-Zeiten einen Fuß auf die USS Enterprise NCC-1701-D gesetzt hatten und noch eigenständig atmen konnten. Denn die wurden samt und sonders zur letzten Sause mit „Hach, was ein schönes Wiederseh’n, Herr Kapitän“-Vibes eingeladen. Ich bin da ja auch nur ein Mann, der Ende der 80er auf VHS die neuesten Folgen im Original gesehen und so Englisch gelernt hat. Die alten Recken nochmal in Aktion zu erleben, dazu mit ein paar flotten Sprüchen für Riker und Worf – das hatte trotz kühler Planung und hart an der Fanfiction grenzenden Ausführung etwas, das rührte, das sich gut anfühlte. 

Für die Story nur das Beste bei den Bösewichtern: die Borg (Aufatmungs-Spoiler: erfreulicherweise ohne Dr. Agnes Jurati als Queen) und die Wechselbalge aus dem Krieg gegen das Dominion planen gemeinsam allerschlimmstes Tun. Mit Picards Sohn Jack Crusher (Ed Speleers, Downtown Abbey, den ich bis kurz vor Ende mit Kingsman-Darsteller Taron Egerton verwechselt habe) gönnt man sich einen neuen Charakter in der Crew, der solide spielt und nicht nervt oder schmutzt. Der Rest ist schön festgezurrtes „Ja, das ergibt jetzt von der Story her nicht viel Sinn, aber hey, habt ihr Tuvok wiedererkannt?“ (Tuvok hätte übrigens angesichts der hanebüchenen „Fleet Formation“-Errungenschaft der Sternenflotte mindestens eine Braue zu wenig zum Hochziehen gehabt, aber das nur nebenbei)

Zum Schluss ein Wohlfühlende mit extra viel Zeit für den Cast, beisammen zu sein und über alte Zeiten zu plauschen. Wertungsmäßig ging keine Episode unter 4,5 Punkte, aber auch keine über die 5 Punkte hinaus. Kann man so machen, ist dann jetzt aber auch gut, weshalb man wirklich keine Fortsetzung oder Spin-off ansetzen sollte, um den letztlich versöhnlichen Abschluss nicht noch nachträglich zu ruinieren.

GESAMTWERTUNG: 4,80 Punkte (befriedigend)

THE MANDALORIAN (Season 3)

Das Fazit direkt vorab: „The Mandalorian“ funktioniert auch in seiner dritten Staffel weiterhin für mich. Trotz der in fast jeder Episode heruntergebeteten, baukastenähnlichen Struktur aus Kampf, CGI-gestützter Monsterpracht und Grogus Goldigkeitsmomenten. Als Storybogen hat man sich dieses Mal die Wiedereroberung des Heimatplaneten Mandalor ins Drehbuch geschrieben, den die verbliebenen Helmfreunde unter der Führung von Bo-Katan (Katee Sackhoff, Battlestar Galactica) angehen.

In der dritten Episode „The Convert“ leiht man sich kurz die erzählerische Sichtweise auf die Sternenkriegs-Welt abseits der großen Momente von „Andor“ aus (was meinen Bruder zu der Drohung veranlasste, nicht mehr weiterzugucken), der Kampf gegen einen großen Vogel in „The Foundling“ versprühte mir doch sehr einen Mangel an Ideen und befriedigender Umsetzung und „Guns for Hire“, dessen Inhalt man kompakt mit dem einen Satz „Der Mandalorian besucht eine opulente Welt“ umschreiben kann, hievt sich eigentlich nur wegen des Gastauftritts von Jack Black aus der Durchschnittlichkeit. Der Rest liegt stabil zwischen gut und sehr gut, wobei ersteres auch auf das Finale zutrifft, welches nicht mehr an den Knaller aus der vorherigen Staffelabschluss herankommt, die Geschichte aber ordnungsgemäß zu einem Ende bringt. 

Ein Ende, welches auch als endgültig taugen könnte und damit könnte ich gut leben, bevor die Formel vielleicht irgendwann doch nicht mehr ziehen sollte. Allerdings hat Jon Favreau wohl bereits die Drehbücher für eine vierte Staffel zusammengesteckt und wartet nur noch auf grünes Licht von Disney.  

GESAMTWERTUNG: 5,16 Punkte (gut)

SHRINKING (Season 1)

Jimmy (Jason Segel, How I Met Your Mother) ist Psychotherapeut und gerade selbst schlecht drauf, weil seine Frau vor kurzem verstorben ist. Zuhause wartet die vollpubertäre Tochter, auf der Arbeit die oft nicht einfachen Patienten sowie der mürrische, aber auch väterliche Boss Dr. Paul Rhoades (Harrison Ford). Jimmy beschließt in seinem eigenen Gefühlskuddelmuddel, von nun an seinen Patienten direkt zu sagen, was er denkt.   

Geschrieben und produziert u.a. von Bill Lawrence (Scrubs). Und da haben wir auch schon meinen ersten Gedanken, den ich bei dieser Ausgangslage hatte: Scrubs mit gesetzteren Psychotherapeuten. Segel ist jetzt nicht der Jahrtausendschauspieler, aber ein tapfer tapsiger Wohlfühlbär in seinen Rollen, Ford plus mürrisch geht immer und zusätzlich gibt es ein Wiedersehen mit Christa Miller (die Frau von Dr. Cox aus Scrubs) und Ted McGinley (Mr. Darcy aus der schrecklich netten Familie). Genug Gründe, mal den AppleTV+-Account zu besuchen.

Mein größtes Problem mit der Show: Sie gibt sich zu wenig Mühe, eine Comedy nach meinem Geschmack sein zu wollen. Wohlfühlserie mit ein paar tiefen Gedanken, slice of life, so hart spielt das Leben, weshalb auch reichlich herumgeflucht werden darf, was ja auch irgendwie lustig ist, hihi, wie oft die eben FUUUUCCCCKKKK gesagt hat, hoho, nana und der Dick wird auch reichlich erwähnt, also der Schniedel, weil Sex ist natürlich auch drin, aber alles safe, also safe dick, hach, das ist komisch, das erwähnen wir noch ein paar Mal, Jimmy ist der safe dick, lol.

Ich will bei meiner Comedy lachen, weil jemand sich die Mühe gemacht hat, etwas Witziges zu schreiben, worüber ich lachen kann. Die meiste Zeit saß ich vor „Shrinking“, wartete auf diese Momente und erschrak über das, was geboten wurde ähnlich wie über die anoperierte Lähmung im Lachfältchenbereich von Frau Miller (was habe ich die damals in der Drew Carey Show angehimmelt).

Durchgehalten bis zum Schluss habe ich wegen Harrison Ford, klar. Der grummelt sich durch die Episoden, ja, flucht auch, aber es hat für mich Unterhaltungswert. Der Rest wehte leider an mir vorbei.

GESAMTWERTUNG: 4,45 Punkte (befriedigend -)

PARTY DOWN (Season 3)

Das Catering-Unternehmen PARTY DOWN (Markenzeichen: pinkfarbene Fliege auf weißem Hemd) hatte seine Blütezeit in den Jahren 2009 und 2010. Lief auf STARZ und punktete mit seinen herrlich verschrobenen Figuren, die als erfolglose Schauspieler und Autoren hofften, im Rahmen von Branchenpartys Kontakte zu den Schönen und Erfolgreichen Hollywoods knüpfen zu können.

Ich habe mir zur Vorbereitung des gerade mal sechs Folgen umfassenden Nachschubs die zwei ersten Seasons nochmal angeschaut und yeah, das ist heute noch guter Stoff. Ken Marino (Childrens Hospital) ist ein großer Dummbatz mit Herz und Überforderung, Adam Scott (Parks And Recreation) der vom Leben gebeutelte Normalo, Martin Starr (Silicon Valley) der härteste Autor von Hard SciFi und Ryan Hansen (Veronica Mars) die steilste Poserfrise ev0r. 

In der dritten Staffel sind (fast) alle Figuren wieder mit dabei, teils aber in nun anderen Rollen platziert. Corona ist ein Thema, der Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik und der Drang zum Starwerden natürlich ebenso. Neu dabei sind Jennifer Garner (Alias) sowie für das Team zwei mir bisher unbekannte Darsteller für eine Chefköchin namens Lucy und einen TikToker namens Sackson. 

[Ahhhhh, kleiner Einschub: Ich mag zwei Rollen in Comedys absolut nicht: Influencer und TikToker – die werden für mich nie lustig sein, sondern im allerbesten Fall nicht ganz schlimm nervig]

Sackson geht noch gerade so, aber bedeutsam aufwerten kann er die Serie nicht. Ansonsten sind alle älter geworden, viel läuft über die Nostalgie-Schiene und die sechs Episoden sind rasch weggesnackt. Nicht mehr ganz aus dem obersten Regal wie damals, aber immer noch mundend unterhaltsam.

GESAMTWERTUNG: 4,83 Punkte (befriedigend)

BARRY (Season 4)

Über die dritte Staffel schrieb ich, dass sie im Vergleich zu den ersten beiden Ausgaben düsterer ausgefallen sei. Allerdings geht es, wie Alec Berg und Bill Hader beweisen, noch düstererer und damit sind wir mitten in Season 4. Bezeichnenderweise enden gleich zwei Episoden mit einem Close-Up eines Charakters, der die Worte „Ich muss [Person X] töten“ in die Kamera spricht. Damit ist die Ausrichtung klar: der endgültige Ausstieg aus der Serie wird blutig abgehen.

Mir fehlte da erneut die Leichtigkeit, mit der Humor und Tragik zuvor verbunden worden waren sowie die herrlich aberwitzig komischen Situationen. Davon gibt es hier vielleicht noch eine bis zwei, der Rest ist Ballerei. NoHoHank als einer meiner absoluten Lieblingscharaktere leidet besonders darunter. Aus der festgefahrenen Situation um Barry Berkman rettet sich die Show mit einem Zeitsprung, der die Story wieder frischer und interessanter macht. Viele der bekannten Gesichter erhalten eine neue Rolle, aber der Trend zum gegenseitigen Vernichtungswillen bleibt. 

Vom Finale war ich ehrlich gesagt unterwältigt. In meinem Videospielforum meinte jemand, wie toll es doch wäre, dass sich alles zusammengeführt und jede Figur ihr Ende bekommen hätte. Ja gut, aber das sollte man eigentlich auch erwarten können. Mir wurden zum Abschluss zu abrupt Spannungskonstellationen aufgelöst und Charaktere ihrem Ende zugeführt. Insgesamt reicht es auch für diese Staffel knapp zum Sprung über die 5-Punkte-Marke, aber die ersten beiden Ausgaben spielten doch eine Liga darüber.

GESAMTWERTUNG: 5,04 Punkte (gut-) 

THE GOLDBERGS (Season 10)

Freunde, es ist offiziell: Die 80er sind durch. Auch im Serienkosmos der Goldbergs, die nach 10 Jahren spaßiger Unterhaltsamkeit dem Jahrzehnt und sich selbst ein Ende gesetzt haben. Mit dem Wegfall der Vaterfiguren Murray (Jeff Garlin) und Granpops Albert (George Segal) ging unübersehbar Qualität verloren, in der nun 10. Staffel sind die Themen der 80er noch weniger präsent und werden durch den Fokus auf familiäre Ereignisse, allen voran die Elternschaft von Geoff und Erica sowie die neue Liebe von Adam ersetzt. Was die Wertungen für die Show meist auf 4,5 mit einigen Abstürzen auf die 4,0 einpendeln ließ. Lediglich die Episode „Uncle-ing“, in der Adam und Barry sich als Babysitter versuchen, konnte mir nochmal die 5,5 Punkte entlocken. Daneben ist mir dieses Jahr eigentlich nur das fantastisch peinliche De-Aging von David Hasselhoff in zwei Episoden hängengeblieben.

Leider geriet das Serienfinale mit dem vielversprechenden Namen „Bev To The Future“ für mich als Fan zur ziemlichen Enttäuschung. Das war von meiner Warte aus zu lieblos geraten für eine Serie, die mich so lange wunderbar zu bespaßen und zu rühren wusste und das gerade auch mit ihren Szenen am Ende vieler Episoden, die so richtig Wohlfühlcharakter besaßen.Danke, liebe Goldbergs, für viele Stunden charmanten Familien-Wahnsinns aus dem besten Jahrzehnt überhaupt, für ikonische Figuren, Momente und Sprüche. Aber einen krönenden Abschluss habt ihr bei mir nicht landen können.

GESAMTWERTUNG: 4,50 Punkte (befriedigend -)

GHOSTS (Season 2) 

Darüber habe ich mich bereits im letzten Seriencheck ausgelassen und kann insofern nur die Endwertung einreichen. Mit dem Hinweis, dass in dieser Staffel viel zu viele Episoden die Durchschnittlichkeitsnote 4,0 eingeheimst und damit die ganze Serie in diesen Wertungsbereich gezogen haben. Das muss besser werden, sonst wird die dritte Staffel der Show jene, in der ich die Geister irgendwann nicht mehr rief.

GESAMTWERTUNG: 4,36 Punkte (durchschnittlich)

THE SIMPSONS (Season 34)

Die sehenswerten Folgen 2022/2023 waren (trommelwirbel)

S34E03 Lisa The Boy Scout

S34E05 Not It

S34E16 Hostile Kirk Place

S34E20 The Very Hungry Caterpillars

GESAMTWERTUNG: 4,50 Punkte (befriedigend -)

136 (Juli 2022)

23 Jul

Der neue Seriencheck diesmal mit viel zu vielen Serien.

STRANGER THINGS (Season 4) 

Sollte es einmal in ferner Zukunft einen Award nur für Streamingplattformen geben (sponsored by amazon prime, Apple+, Netflix, GoogleWatch, ARALsee und SeitenbacherMüsliTVEiGuckemal), so dürfte der Sieger in der Kategorie „Pickepackevoller Inhalt bei unter 10 Episoden“ klar an Stranger Things 4 gehen. Von den 9 Episoden geht jede einzelne deutlich über eine Laufzeit von 60 Minuten, die meisten packen 75 Minuten, im letzten Drittel steht Spielfilmlänge an und das Finale schließlich kratzt gar an 2 1/2 Stunden. Dabei sind die Storystränge eigentlich überschaubar:


1) Hopper sitzt in russischer Gefangenschaft. Joyce und Murray wollen ihn befreien.
2) Eleven wurde wieder ins Hawkins Lab geschafft. Ihre Kräfte sind weg. Wird sie diese zurückbekommen?
3) Die eine Hälfte der Kids versucht, zu Eleven zu gelangen.
4) Die andere Hälfte kämpft gegen den neuen Bösewicht Vecna.
 

Hier darf ich erneut meinen alten Mathematiklehrer zitieren, der gerne bei meinen Lösungsversuchen „Da hätte man doch kürzen können!“ zu wimmern pflegte. Die Russland-Story geht viel zu lange (auch wenn ich mich gefreut habe, Tom Wlaschiha in einer internationalen Produktion wiederzusehen), die funny sidekicks Murray und Yuri zerrten mehr an meinen Nerven als an meinen Lachmuskeln. Mein Vorschlag: maximal zwei Folgen russische Gefangenenlageratmosphäre, Hopper raus, zurück nach Hawkins, den Kids helfen die Welt zu retten und fertig.
 

Die Befreiungsbrigade für Eleven hingegen hat geschlossen die „Für euch hatten die Autoren leider keine Rose“-Arschkarte gezogen. Denn während Dustin, Lucas, Nancy, Max, Robin und Steve gemeinsam mit der besten neuen Figur Eddie (yeah!) fette Kämpfe gegen den fiesen Vecna führen, dümpeln Mike, Jonathan, Will durch die Pampa und dürfen sich von einem HöHö-Stoner-Dude zutexten lassen, der mir fast so sehr auf die Eier ging wie Lucas‘ kleine Schwester in Staffel 3. Und ab welchem Zeitpunkt gilt die Frisur, die Noah Schnapp als Will Byers auftragen muss, eigentlich als Mobbing?

Insgesamt ist Staffel 4 damit eine reichlich aufgeplusterte Angelegenheit, zumal sie wirklich keine grundlegend neue Geschichte abseits des bekannten „Eleven blastert starren Auges den Bösewicht weg“-Motivs erzählt. Allerdings gibt es auch ein paar richtige Highlights wie der Kampf zwischen Max und Vecna, der spezielle Auftritt von Eddie (yeah!) und generell die letzten 90 Minuten des Finales. Dessen reinhauende Wirkung allerdings wiederum durch die letzten Minuten ordentlich gedämpft wird. Ich schreibe nur soviel: Will darf wieder seinen Trademark-Move aufführen, über den ich bereits letzte Season gestöhnt habe. Insgesamt besser als die Vorgängerausgabe, aber so langsam kann die Show auch gerne ihr Ende finden, bevor nicht nur ein Mitglied der wilden Kinderbande die 30 Lenze vollmacht.

GESAMTWERTUNG: 4,88 Punkte (befriedigend)
 

OBI-WAN KENOBI (Season 1)

Wieviele schlaflose Nächte habe ich mit der Frage verbracht, wie eigentlich Ewan McGregor als Obi-Wan Kenobi aus Episode III zu Sir Alec Guiness aus Episode IV wurde? Wenige. Ehrlich gesagt sogar keine. Aber Disney+ klärt in sechs Episoden dennoch auf. Oder auch nicht.

Ich falle direkt mit dem Lichtschwert in die Stahltür: das Ding trägt eigentlich maximal 2 1/2 Episoden. Die erste Folge zum Wiederreinkommen und (falls vorhanden) Erwecken nostalgischer Gefühle, dann die Hälfte der vorletzten und die finale Episode mit dem Duell zwischen Darth Vader (bei dem mir die deutsche Synchro gar nicht gefiel, weshalb ich immer zum guten alten James Earl Jones wechselte) und Obi-Wan als Abschluss. Denn, und jetzt mal Kräuterbutter auf die Ewok-Steaks: Wir wollen doch alle nur wieder den alten Darth in vollem Wüterich-Modus wie damals am Ende von „Rogue One“ sehen, der Rest ist Schnickschnack.

Die Motivation und Hintergrundstory der neuen Figur Reva ergibt im Nachhinein mit ein bisschen Begrübeln gar keinen Sinn. Die kleine Prinzessin Leia ist für ein paar Momente goldig und herzig, an Baby Yoda geht in der Hinsicht aber nichts vorbei. Weitere Highlights: Kinder laufen prinzipiell um ein Vielfaches schneller als sie verfolgende Erwachsene, Obi-Wan tut sich mit Schranken schwer, an denen man locker vorbeilaufen könnte, Darth Vader lässt sich von ein bisschen Feuer vom tödlichen Schlag abhalten und durchbohrende Todesstöße mit dem Lichtschwert sind – oha! – doch erfreulich gut heilbar.

Das stört, das nagt, das macht es mir schwer, Obi-Wan Kenobi zu bejubeln. Dabei macht Ewan McGregor seine Sache gut, Moses Ingram hat nun mal leider eine in sich unlogische Figur abbekommen, die im besten Fall als „cool badass empire woman“ bei den Fans hängenbleibt und Hayden Christensen stakst zunächst fein in der Blechbüchsen-Montur des Sith Lords und darf im Finale zeigen, dass er auch schauspielern kann. Vielleicht sollte man eine eventuelle Fortsetzung gleich als 80-minütigen Spielfilm anbieten? Oder als personalisierten Streaming Cut, wo man einzelne Stellen vorspulen darf?

GESAMTWERTUNG: 4,71 Punkte (befriedigend)


PICARD (Season 2)

Im letzten Seriencheck schnitt „Picard“ nicht sonderlich erfreulich ab. Konnte das sicherlich wieder spektakuläre (hüstel, hüstel) Finale das Wertungsruder noch einmal herumreißen? 

Gegenfrage: Fliegt die Enterprise schneller, wenn Scotty von ihm offiziell gesegneten Whisky über die Dilithiumkristalle kippt? Natürlich nicht. Summa summarum blieb von dieser Staffel folgender Erkenntnisgewinn bei mir hängen:

– Picard findet eine Frau und wir erfahren, weshalb das vorher nicht so recht klappen wollte

– Die Borg haben eine neue Queen und sind jetzt… menschlicher … netter … umgänglicher?

– Q braucht auch mal die Umarmung eines guten alten Freundes

– Guinan war mal jung, aber schon damals knurrig

Hat es das gebraucht? Wollte das jemand wissen? Bereichert man damit das Star Trek-Franchise? Dreimal nein. Klar habe ich mich gefreut, John de Lancie in seiner Paraderolle zu sehen, dem Part mit Brent Spiner als Dr. Soon konnte ich ebenfalls etwas abgewinnen, aber sonst war das unnötig, unspannend und unspaßig. Immerhin noch nicht unerträglich, aber das können die Macher ja in der kommenden Ausgabe schaffen, wenn sie die alte Next Generation-Crew zusammentrommeln und Geschichten erzählen, die kein Mensch zuvor unbedingt hören oder sehen wollte.

Sorry, aber das ist nicht mein Star Trek.

GESAMTWERTUNG: 4,00 Punkte (durchschnittlich – )

STAR TREK: STRANGE NEW WORLDS (Season 1) 

Das ist mein Star Trek.

Okay. Konzentration:

Erica. Nurse Christine. Hemmer. Dr. M’Benga. La’an. Una. Und natürlich Uhura, Spock und Captain Pike (er ist immer noch so schneidig!). Wahnsinn, ich kriege in der Tat nach Abschluss der ersten Staffel von „Strange New Worlds“ den Großteil der Rollennamen der Crewmitglieder der Enterprise aus dem Kopf zusammen. Daran wäre ich bei Star Trek: Discovery selbst nach drei Seasons noch gescheitert: Saru (der coole Alien neben Michael Burnham); Michael Burnham; der Freund von Michael Burnham; die zwei, die auf Anweisung von Michael Burnham die Discovery fliegen (eine mit Implantat!); der schwule Freund von Michael Burnham (Arzt), der andere schwule Freund von Michael Burnham (Maschinenraum, Sporen!); die nervige Tilly; Michelle Yeong, die gelangweilt Monologe aufsagt, Tig Notaro.

Strange New Worlds macht nicht nur hier verdammt viel richtig. Ich mag wirklich jeden Charakter und die sie verkörpernde Darstellerriege, alle bekommen ihren Moment, um zu glänzen und zu berühren. Die Geschichten hätten 1:1 so in der Ursprungsserie mit Kirk, Spock und Pille laufen können, hier hat man es wirklich geschafft, das alte Enterprise-Feeling ins Hier und Jetzt zu übertragen. Ähnliche Retro-Wohlgefühle hatte ich zuletzt bei „The Mandalorian“. 

Ob spannende Weltraumschlachten, einfühlsame Charakterstudien, ein paar richtig schön abgelieferte Humormomente oder die eine, für mich rührige Märchenepisode – mit der Truppe kann man es durchaus versuchen, einen galaktischen Krieg zu gewinnen. Auch wenn eine Folge nur ein befriedigend erhalten hat (Kinder auf der Enterprise plus Captain-Liebeskuddelmuddel – immer problematisch), blieb der Rest konstant über „gut“ hin zum „sehr gut“. Ja, auch die Episoden mit Spock und seiner Freundin beim Liebesspiel mit Diskussionsrunde. Das kleine Alien-Tribute „All Those Who Wander“ fiel eher ernüchternd aus, dafür haute die Episode mit einer anderen Entwicklung schwer rein. Wie auch immer: Cadet Inishmore steht für weitere Abenteuer bereit und ihre steilwandige Fronthaarpartie sieht heute wieder fulminant aus, Captain Pike.

GESAMTWERTUNG: 5,35 Punkte (gut)

THE GOLDBERGS (Season 9)

Unschöne Entwicklung bei den Goldbergs. Weil Jeff Garlin als Serienvater Murray es sich am Set mit der Crew verdarb, wurde nach einer internen Untersuchung seine Rolle in dieser Staffel zu einem größeren Teil rausgeschnitten und im Finale schließlich Aufnahmen aus alten Episoden verwendet. Das schmerzt schon. Inhaltlich kann man der Show nichts vorwerfen angesichts ihrer beachtlich langen Laufzeit: die 9. Staffel teilte sich schön säuberlich in halb guten, halb befriedigenden Episoden auf. Wieder darf ich den Satz unterbringen, dass die großen Themen der 80er längst abgefrühstückt wurden und man sich eher an den Charakteren und ihren kleinen Abenteuern abarbeitet.Bis auf eben die von Murray Goldberg.

GESAMTWERTUNG: 4,75 Punkte (befriedigend)


HOME ECONOMICS (Season 2) 

Ist nett, bleibt nett, kann man gucken, wenn man Topher Grace gerne charmant ungelenk und nerdig sehen will – eben so ein bisschen wie damals in „That 70s Show“. Auch der Rest des Castes geht in Ordnung, für richtig gute Episoden reicht die Drehbuchqualität aber zu selten (vier Mal 5 Punkte bei 22 Episoden). Und wer im Autorenteam der Ansicht ist, dass eine Influencerin als fiktive Nebenfigur in einer Serie eine richtig tolle Idee ist, darf von mir aus gerne ein paar Jahre als Teil der amerikanischen Unterschicht leben. 

GESAMTWERTUNG: 4,48 Punkte (befriedigend -)


RESIDENT ALIEN (Season 2)

Wer sich erinnert: Resident Alien Season 1 gefiel mir durchaus, vor allem wegen Alan Tudyk („Firefly“) als Alien mit planetaren Zerstörungsabsichten, das in den Körper des örtlichen Arztes in einer abgeschiedenen Gegend schlüpft, dessen Tod verdecken muss und generell für Chaos sorgt. War nett, die Nebenstränge gerieten zwar eher langweilig und das Finale setzte auf jegliche Logik einen großen Haufen Aliendung – aber alles in allem kein Grund, nicht in die zweite Staffel reinzuschauen.

Oh je. Sorry, aber wenn eine Show durch einen faulen Drehbuchtrick mit einem Fingerschnippsen einen der dicksten Handlungsstränge aus Season 1 kappt (wie dass die Polizei nicht mehr gegen unseren Protagonisten ermittelt, weil er schwuppdiwupp deren Gedächtnis gelöscht hat), tue ich mich schwer, dranzubleiben. Wenn die Nebenfiguren dann weiter langweilen und Tudyk eher dümmlich denn liebenswert tollpatschig spielen muss, fliege ich weiter zur nächsten Serie.  

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 4,00 Punkte (durchschnittlich -)

Sichtung eingestellt
 

MAN VS BEE (Season 1)

Ich mochte Rowan Atkinson schon immer sehr. Als Black Adder. Als Stand Up Comedian. Als Mr. Bean. Sogar noch als Johnny English. Der Mann weiß, was gute Comedy ist und arbeitet auch hart dafür, was ich zu honorieren weiß. In „Man vs Bee“ spielt er in neun knapp zehnminütigen Episoden den tollpatschigen Trevor, der für ein neureiches Pärchen auf dessen Wohnung aufpasst und in einen heroisch-epischen Kampf gegen eine Hummel verwickelt wird.

„Mr. Bean’s Housesitting“ wäre auch ein treffender Titel gewesen. Wer das als Konzept mag, bekommt Spaß. Wer das nicht mag, soll was anderes gucken. Anstatt Fragen wie „Ist das Hausbesitzerpaar unsympathisch oder einfach nur besorgt?“ oder „Läuft das nicht vollkommen unrealistisch aus dem Ruder?“ in weitem Bausch und Bogen auszudiskutieren. Meine Antworten wären eh „Ist mir egal“ und „Hey, Hauptsache, es ist lustig“. Und ich fand es lustig. Jetzt nicht bahnbrechend-die-Gesetze-der-Comedy-neu-schreibend-lustig, aber eben lustig. Natürlich frickele ich mir hier nicht für jede Episode eine Einzelnote ab, sondern nehme das Ganze als 90-minütigen Film, dem ich hiermit ein „Gut“ als Gesamtwertung verleihe.

GESAMTWERTUNG: 5,00 Punkte (gut)


BARRY (Season 3)

Barry ist eine von mir hochgeschätzte Serie, die man aufgrund ihrer Laufzeit von unter 30 Minuten eher in den Bereich Comedy verorten würde, aber sehr viele dramatische Elemente aufweist. Hauptdarsteller Bill Hader mag ich sehr als witzigen Kerl, aber in seiner Rolle hier gibt er einen Berufskiller, der in einer Theatertruppe landet und daraufhin sein Leben ändern möchte. Quasi Breaking Bad als Breaking Good, wenn Saul Goodman zusätzlich professionell Leute umnieten würde. Und eine Spur lustiger und drüber.

Das wäre meine Antwort auf die Frage, was ich von „Barry“ halte. Staffel 3 ist nun insgesamt düsterer ausgefallen, meine Lieblingsfigur NoHoHank etwa hat kaum große Momente zum herzhaften Belachen oder schmunzelnden Kopfschütteln. Kein Wunder, ist er und Barry doch im Fadenkreuz von Leuten gelandet, die sie lieber tot als lebendig sehen möchten. Überhaupt ist das Leitmotiv diesmal: „Alle wollen jedem an den Kragen – jetzt guckt mal schön, wie ihr da rauskommt“. 

Was mit überragend tollen Szenen wie der Verfolgungsjagd auf dem Motorrad in S3E06 „710n“ umgesetzt wird. Alleine dafür hat sich die Show wieder dicke den Sprung über die 5,0-Punktemarke gesichert. Herummäkeln muss ich, dass mich die Erzählstränge um Barrys Freundin Sally und um seinen Tutor Mr. Cousineau nicht so recht gepackt haben. Beides tolle Figuren, aus denen man für meinen Geschmack zu wenig gemacht hat. Das Finale knallte mir dann auch zu wenig, zumal sich ein neu ermittelnder Charakter letztlich doch so verhalten hat, wie man es hat erwarten können.   

GESAMTWERTUNG: 5,10 Punkte (gut)

LOVE, DEATH + ROBOTS (Season 3)

Der Seriencheck ist eh schon viel zu lange ausgefallen, deshalb als Review nur das knallharte Ranking der Einzelbewertungen: 

S3E04 Night of the Mini Dead : 5,5 Punkte (sehr gut)
S3E02 Bad Travelling: 5,5 Punkte (sehr gut)
S3E07 Mason’s Rats: 5,5 Punkte (sehr gut)
S3E08 In Vaulted Halls Entombed: 5,0 Punkte (gut)
S3E05 Kill Team Kill: 5,0 Punkte (gut)
S3E09 Jibaro: 5,0 Punkte (gut)
S3E01 Three Robots Exit Strategies: 5,0 Punkte (gut)
S3E06 Swarm: 4,5 Punkte (befriedigend)
S3E03 The Very Pulse of The Machine: 4,5 Punkte (befriedigend)

GESAMTWERTUNG: 5,21 Punkte (gut)

 
BETTER CALL SAUL (Season 6 E01-08) 

Prädikatwertungsalarm! 

Prädikatwertungsalarm für Better Call Saul! 

PRÄDIKATWERTUNGSALARM! 

Die vor der kurzen Pause ausgestrahlte Episode „Plan and Execution“ war bereits in ihren letzten Minuten zum Fingernägelzerkauen spannend, mit dem danach folgenden „Point and Shoot“ wird aber nicht etwa Luft geholt und durchgeatmet, sondern direkt weiter eskaliert. So soll das sein. 6,0 Punkte (erst das zweite Mal in diesem Jahr, beim ersten Mal traf es eine Folge von „Midnight Mass“) ohne Wenn und Aber für diese Episode. Wollte ich nur kurz durchgeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass „Better Call Saul“ dieses Jahr nicht den Sprung ins „sehr gut“ schafft.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 8 EPISODEN: 5,39 Punkte (gut)
 

THE SIMPSONS (Season 33)

Wie gewohnt der Service, die besten Folgen der Staffel namentlich zu benennen, auf dass sie euch beim Nachschauen auf Disney+ erleuchten mögen: 

S33E06+07 A Serious Flanders (jeweils 5,0 Punkte)

Tja, das war am Ende doch recht überschaubar.

GESAMTWERTUNG: 4,25 Punkte (durchschnittlich)

133 (Oktober 2021)

27 Okt

Diesmal mit True Crime Podcast-Senioren, südkoreanischen Kinderspielen, aus England importierten Geistern und SciFi zum mathematisch korrekt berechnetem Bauklötzestaunen. 

ONLY MURDERS IN THE BUILDING (Season 1)

Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez (Hinweis: keine Tennisspielerin, die heißt Williams) wohnen in demselben Gebäude. Beziehungsweise ihre Figuren Charles Haden-Savage (ehemaliger Serienstar), Oliver Putnam (sich nur von Dips ernährender ex-Theaterregisseur) und Mabel Mora (jung und alte Männer mit Augenrollen bedenkend). Vereint in ihrer Leidenschaft für True Crime-Podcasts, gehen sie einem Mordfall nach, der sich im riesigen Wohnhaus Arconia ereignet hat. 

Bei den Recken Short/Martin geht mir ja jede Art von Unbefangenheit flöten, denn die beiden finde ich einfach klasse und kann ihr Special „An Evening You Will Forget For The Rest Of Your Life“ allen wärmstens ans Herz legen, die gute alte Verhohnepipelungs-Comedy par excellence erleben wollen. Entsprechend war ich auch von „Only Murders In The Building“ vom Start weg angetan. Gerade zu Beginn setzt die Show auf das überbordende komödiantische Talent der beiden Senioren, Frau Gomez etabliert sich zudem rasch als Katalysator zu deren Gag-Ping-Pong, währenddessen die Ermittlungen nebst falscher Spuren rundum den Mord sich altherrlich komisch entfalten.

Bis nach gut der Hälfte die Story um den wahren Ablauf der Dinge in den Vordergrund rückt, Verdächtige und neue Nebenfiguren ausgeleuchtet werden und dem Zuschauer schließlich in den letzten Episoden dämmert, dass Agatha Christie mit der Auflösung des Plots wohl zeit ihres Lebens eine unscheinbare Krankenschwester beim Britischen Roten Kreuz geblieben wäre. Dass eine Folge, die sich um einen taubstummen Charakter dreht, komplett ohne verständliche Dialoge, sondern nur mit aufgedrehtem Rauschregler daherkommt, mag manchen mutig und solidarisch erscheinen – mich hat es über die gesamte Dauer mehr genervt. 

Wegen der Schwächen in der zweiten Hälfte und der meiner Meinung nach eher dünn ausgearbeiteten Täterschafts-Enthüllung reicht es nicht ganz für die „Gut“-Wertung. Wer auf den Krimi-Anteil der Show nicht so viel Wert legt, kann aber gerne noch ein paar Pünktchen drauflegen.

GESAMTWERTUNG: 4,90 PUNKTE (befriedigend+)

SQUID GAME (Season 1)

Südkorea. Gegenwart. Alles scheiße. Zumindest für Seong Gi-Hun, der bei seiner Mutter lebt und ihr auf der Tasche liegt, prächtige Wettschulden angehäuft hat und seiner Tochter aus der geschiedenen Ehe nicht mal anständiges Spielzeugs zum Geburtstag kaufen kann. Da kommt die Rettung in Form einer Einladung zu einem zünftigen Ausscheidungswettbewerb mit 455 anderen Verzweifelten und der Aussicht auf einen Millionengewinn gerade richtig. Masken, Kinderspiele, klassische Musik, grellfarbene Anzüge, jeder hat seine eigene Nummer, Tötung bei Versagen – was will man mehr?

Moment, Tötung bei Versagen???

„Squid Game“ ist die erfolgreichste Serie auf Netflix, wird gehypt ohne Ende und von US-Late Night Talker Jimmy Fallon sklavisch verehrt – gleich drei Punkte, die einen kritisch stimmen müssen. Ist das nun supermegakrassgeil, vollkommen überbewertet oder quietschibunter Müll?

Letzteres kann ich umgehend verneinen, denn sonst hätte ich sicher nicht alle neun Folgen durchgesehen. Die Show hat ihre Stärken und Schwächen, die Gewichtung sorgte bei mir denn letztlich deutlich eher für Wohlwollen als Enttäuschung. So ist die Inszenierung der Spiele das klare Highlight, welches mich auch am stärksten gefesselt hat. Die Beziehungen der Figuren untereinander, das Schmieden und Zusammenhalten von Grüppchen, die Versuche, den Gegner auszuschalten und manch unerwartete Wendung wissen ebenfalls zu überzeugen und zu unterhalten. Mit der Folge „Gganbu“ setzt die Show sogar ein emotionales Ausrufezeichen. Der Nebenplot mit dem Polizisten, der dem Ganzen auf die Schliche kommen will, läuft hingegen eher so nebenbei und stört zumindest nicht.

Aufgestöhnt habe ich bei manchen Figuren, die einfach over the top angelegt sind (ich lasse nur unter stillem Seufzen die Nummer 212 fallen), diverse Overacting-Momente, die für mich den Reiz von Ramen-Nudeln ohne Würzmischung und -öl hatten und die ganz, ganz üble Präsentation der ausländischen VIPs in der gleichnamigen siebten Episode, deren Dialoge ich selbst mit Durchfall nicht hätte schlimmer und schludiger schreiben können.

Am Ende schaffte es jede Folge über die 5 Punkte, weil sich vieles ausglich. Für die Murmelspiel-Folge und das Finale ließ ich noch einen halben Zähler zusätzlich springen. Was mich zu dem Fazit bringt: Gut, aber nicht überragend. Und jetzt will ich eine deutsche Version mit Quartettspielen, Fußball mit einem Tennisball und mit der Schulwand als Tor sowie Mau Mau.

GESAMTWERTUNG: 5,21 PUNKTE (gut)

BROOKLYN NINE-NINE (Season 8)

Wir erinnern uns: Für Patient B-99 sah es zu Beginn der achten Einsatzzeit gar nicht gut aus. Schwerster Political Correctness-Druck nahm ihm die Luft, die ersten Werte tendierten Richtung schleichendem Gag-Exitus. Aber es ging doch noch aufwärts, wenn auch mühsam und in sehr kleinen Schritten.

Ich schreibe es ungern, weil ich den Schauspieler wirklich sehr mag, aber: Alle Episoden mit John C. McGinley (Dr. Cox aus Scrubs) als stramm-konservativ schmierigem Polizeigewerkschaftsboss fand ich mäßig bis richtig schlecht. Erst im letzten Drittel fährt die Show wieder auf Normalbetrieb und zündet schließlich ein furioses Doppelfolgen-Finale, in dem man sich auf die eigenen Stärken besinnt und die Truppe eine letzte kultige Runde Heist spielen lässt. Das reicht zwar nicht, um die abschließende Wertung der abschließenden Staffel zu retten, liefert jedoch ein perfektes Ende und lässt einen als Zuschauer dann doch mit einem kleinen Freudentränchen zurück. Finale Mission geglückt, Polizeistation Brooklyn 99. Abtreten.

GESAMTWERTUNG: 4,60 PUNKTE (befriedigend) 

RESERVATION DOGS (Season 1)

Hielt den stabilen Kurs bis zum Ende der Staffel, die mit gerade mal 8 Folgen ja nicht so reich bestückt war. Was „Reservation Dogs“ einfach richtig gut macht, sind die erzählten Geschichten, die Dialoge und die liebenswerten Figuren. Da schaue ich auch gerne zu, wenn in einer Episode eigentlich nur zwei Charaktere als Fahrlehrer/Schüler-Gespann mit einer Klapperkiste durch die Pampa eiern. Und selbst wenn sich die in den Rez Dogs verwurzelte HipHop-Kultur Bann bricht und die phatten Rhymes gedroppt werden, halte ich mir nicht die Ohren zu, sondern schmunzele. Das muss eine Show auch erst einmal hinkriegen.

GESAMTWERTUNG: 5,23 PUNKTE (gut)
 

MONSTERS AT WORK (Season 1) 

Da lasse ich nach der ausführlichen Besprechung beim letzten Mal nur kurz die Schlusswertung fallen. Denn geändert hat sich nichts in Sachen Qualität der Geschichten. „The Damage Room“ gefiel mir wie schon erwähnt am besten, mit der achten Episode „Little Monsters“ lieferte man spät noch nur durchschnittliche Ware ab, was insgesamt den Schnitt unter die 4,50 Punkte fallen ließ. Es dürfte schwer werden, mich für eine zweite Staffel als Zuschauer anzuwerben.

GESAMTWERTUNG: 4,45 PUNKTE (befriedigend -)

WHAT WE DO IN THE SHADOWS (Season 3) 

Auf meine Lieblings-Vampir-WG lasse ich ja nichts kommen. „What We Do In The Shadows“ bleibt auch in der dritten Staffel absolut empfählenswert (hihi) und stellt mit die lustigsten Momente der diesjährigen Comedy-Produktionen. 

Alleine die Idee, dieser chaotischen Truppe die Führung des Vampiric Councils anzuvertrauen, ist schon ein Gag-Selbstläufer, zumal man in dieser Season einiges an Budget auffahren konnte. Auch wenn die 5,5 Punkte-Folgen doch etwas weniger oft durch den Sarg anklopfen, hat „What We Do In The Shadows“ weiterhin beste Chancen auf den Comedy-Thron in diesem Jahr. Diese Woche läuft das Staffelfinale und etwas meckern muss ich schon über die zuletzt gesehene Folge, die leider nicht die großen Gaststars aufbieten konnte wie in den vorangegangenen Abschlussepisoden und darüber hinaus eine unschöne Entwicklung in Sachen Besetzung andeutete. Hoffentlich weiß das Finale hier noch nachzubessern.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH NEUN EPISODEN: 5,26 PUNKTE (gut) 


FOUNDATION (Season 1)

Es war einmal ein Galaxiskaiser. Obwohl, nein, eigentlich waren es deren drei, denn der feine Bruder Cleon hatte die Maxime des 3-in-1 der kinder-Überraschungseier verinnerlicht und sich in drei Phasen seines Lebens klonen lassen, wobei der Mittlere namens Brother Day (Lee Pace, Pushing Daisies) das Sagen hatte. Hunderte von Jahren herrschten die Kaiser auf dem Planeten Trantor, bis ein Mathematiker namens Hari Seldon (Jared Harris, Chernobyl) in den Palast schlurfte und herumnölte, dass das Imperium nach seinen unfehlbaren Berechnungen bald untergehen und eine elendig lange Zeit der Schwärze und Leere anbrechen würde. Weshalb man doch bittesehr das gesammelte Wissen der Welten irgendwo bunkern und sichern sollte, auf dass man nicht allzulange im Dunkeln herumtappen bräuchte. Das gefiel den Galaxiskaisern nicht so recht und so holten sie die junge, streng religiös erzogene Nachwuchsrechenkünstlerin Gaal Dornick (Lou Llobell) zwecks Überprüfung dieser Vorhersage. Ab diesem Zeitpunkt geht einiges über Stühle und Bänke und die Geschichte entwickelt sich zu einer Art „Game of Thrones“ im Weltall. Nach der Romanvorlage von Isaac Asimov.

Opulent. Episch. Kolossal. Sollte es in unserer Milchstraße mal eine allumfassende Wissensdatenbank geben (und man möge dann bitte nicht Facebook damit beauftragen), könnte man für diese drei Adjektive die ersten beiden Episoden von „Foundation“ einkleben. Denn was hier optisch aufgefahren wird, lässt einen mathematisch korrekt berechnete Bauklötze staunen und könnte in der Form locker auf der großen Kinoleinwand bestehen. Die Breite der Story lässt sich nicht nur an der Dicke der Buchvorlage ablesen, sondern auch an den Zeitsprüngen und Personalwechseln, die dem Zuschauer ab der dritten Episode vorgesetzt werden. Da heißt es entweder Hirnzwiebel fit und gut bewässert halten oder abwarten, bis alle 10 Folgen vorliegen, um in einem Rutsch durchzukonsumieren.

Da ich selbst kein Apple tv+ habe, sondern bei einem Kollegen mitgucke, tendiere ich mittlerweile zu letzterem. Auch, weil die Show nach der fulminanten Eröffnung doch etwas ihr Pulver verschossen zu haben scheint. Aktuell liegt sie bei mir aber weiterhin auf Kurs zwischen 5,0 und 5,5 Punkten. Wer Lust auf bildgewaltige, ernste Science Fiction hat, braucht nicht groß nachzurechnen, ob sich die Sichtung lohnt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPSIODEN: 5,27 PUNKTE (gut)   

GHOSTS (Season 1)

Junges Paar erbt stattliches Landhaus und möchte daraus eine Herberge machen. Problem: In dem Haus spuken acht am Ort ihres Todes gefangene Geister aus so ziemlich jeder Ära amerikanischer Geschichte. Noch größeres Problem: Nach einem Unfall kann Samantha (Rose McIver, iZombie), die neue Dame des Hauses, diese sehen und mit ihnen kommunizieren.

Das Original stammt aus dem Vereinigten Königreich und läuft dort bereits seit drei Staffeln bei BBC One. Für den amerikanischen Markt hat man die Geister etwas angepasst, so wird etwa aus einem peinlich verstorbenen britischen Parlamentsabgeordneten ohne Hose ein Yuppie ohne Hose, einem Steinzeitmenschen ein Wikinger oder einem Armee-Offizier aus dem 2. Weltkrieg ein US-amerikanischer Veteran aus dem Unabhängigkeitskrieg.

Da gefiel mir der Auftakt in Form einer Doppelfolge richtig gut. Spaßiger Humor ohne allzu derbe oder dumme Zoten, sympathisch verpeilte Geistergestalten, goldige Hauptdarstellerin. Die nächsten beiden Folgen reichten zwar nur für die 4,5 Punkte, aber insgesamt trifft das meinen Geschmack so sehr, dass ich mit Sicherheit dranbleiben werde.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 4,92 Punkte (befriedigend +)

THE GOLDBERGS (Season 9)

Rasch mal bei den Goldbergs reingeschaut, die müssen ja nun ohne Pops Albert auskommen, dessen Tod gleich zum Einstieg thematisiert wird. Fand ich schon gleich prima, die Figur nochmal ausführlich zu würdigen, aber weshalb man das mit dem „Party on, dude, excellent!“-Credo aus „Bill & Ted“ verknüpfen musste, entschloss sich mir dann nicht so recht. Ansonsten hat man keine großen 80er- Themen mehr, sondern schickt die Figuren eher in kleine Alltagsabenteuer. Was wertungsmäßig wiederum stets zwischen 4,5 und 5 Punkten pendelt, nach unten geht es wegen der gewachsenen Qualität der Show nie, nach oben leider aber auch nicht mehr. 

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 4,70 Punkte (befriedigend)

Y – THE LAST MAN (Season 1)

It’s the Apocalypse, baby. 

Aber diesmal ohne baby, sofern baby ein Y-Chromosom aufweisen kann. Denn in „Y – The Last Man“ sterben die Kerle einfach aus – ruckzuck plötzlich auf der Stelle, blutende Nase, ruhe er in Frieden. Die einzige Ausnahme: Der Sohn der nun plötzlich zur US-Präsidentin aufgerückten Jennifer Brown (Diane Lane, House Of Cards), mit dessen Waschlappigkeit man Kernseife zum Weinen bringen könnte.

Ich fand die Ausgangssituation durchaus spannend, weshalb ich einen Blick riskierte. Allerdings erwischte ich mich bei der vierten Folge beim Vorspulen, weil mich manche der Handlungsstränge schlicht langweilten. Und Vorspulen ist bei mir gleichbedeutend mit Absetzung. Es fängt schon damit an, dass ich keine Figur gefunden habe, deren Schicksal mich wirklich interessiert, mit der ich die Staffel hindurch gebangt hätte. Der Lauch von Präsidentinnen-Sohn? Nicht wirklich. Die Präsidentin, die sich mit beinharten Trump-Fangirls auseinandersetzen muss? Puh. Die ultra-toughe Agentin 355? Verscherzt es sich mit einer Aktion früh bei mir. Hero, die farblose Tochter der Präsidentin, die sich mit ihrem Trans-Freund Sam durch das Chaos schlägt? Noch am ehesten, aber… nein.

Wie der in den USA ausstrahlende Sender HULU verkündete, wird es zumindest dort keine weitere Staffel geben. Ich habe mich dann auch abgemeldet.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 4,00 PUNKTE (durchschnittlich)

GUCKLISTENSTATUS: ABGESETZT  

INVASION (INFILTRATION) (Season 1)

Die Welt wird von Außerirdischen angegriffen und „Invasion“ (deutscher Titel aus irgendwelchen Gründen „Infiltration“) zeigt dies aus der Sicht verschiedener Personen wie einem frisch pensionierten Sheriff aus Oklahoma (Sam Neill), einem pubertierenden englischen Schüler, einer jungen Kommunikationchefin bei der japanischen Weltraumbehörde JASA, einem US-Marine in Afghanistan und einer syrischen Einwandererfamilie auf der Flucht aus Long Island.

Das ist durchaus okay erzählt, ordentlich in Szene gesetzt und gespielt, aber es würde mich noch ein gutes Stück mehr kicken, wenn man, nun ja, also, ähem, frecher Vorschlag…vielleicht mal die Außerirdischen sehen könnte? 

Nach drei gut einstündigen Folgen beeindrucken die bösen Invasoren jedenfalls durch Abwesenheit auf dem Bildschirm und werden eher durch Explosionen und ein seltsam wurzeliges Gebilde in der Wüste visualisiert. Da bin ich sicherlich nicht der einzige, der meint, dass da mehr drin wäre. Gut möglich, dass ich hier aussetze und erst wieder einsteige, wenn der Serie eine angemessen ausreichende Alienpräsenz attestiert werden kann. 

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 4,50 PUNKTE (befriedigend)

131 (Mai 2021)

26 Mai

Willkommen beim Seriencheck, den ich im Untertitel jetzt eigentlich langsam in „Was ich so an Serien gesehen habe“ umbenennen sollte. Es bleibt weiterhin schwierig, neue Perlen aus dem TV-Angebot zu fischen, aber ein bisschen was Gutes lässt sich doch immer einfangen.

RESIDENT ALIEN (SEASON 1)


 
Jeder von uns kennt die Situation: Man ist ein ganz gewöhnliches Alien, gerade schön auf Weltenvernichtungstour, fliegt daher zum Planeten Erde, die Mühle macht schlapp, Absturz irgendwo in der Wüste über Colorado, USA. Du schleppst dich in eine einsame Hütte an einem See in der Nähe des Kaffs Patience, übernimmst den Körper des dort ansässigen, ehemaligen Dorfarztes und NATÜRLICH stirbt dann der aktuelle Dorfarzt und man muss nun dessen Aufgabe übernehmen, ohne dass jemand der unterentwickelten Menschlein Verdacht schöpft. Dann ist da noch dieses eine vermaledeite Kind, das irgendwie deine Tarnung durchschaut und deinen richtigen Körper sehen kann, weshalb du es daran hindern musst, dich böse zu verpfeifen. So passierte es unserem Mit-Alien (Alan Tudyk, Firefly), der fortan als Harry Vanderspeigle unter Erdlingen leben musste. 

Vorab: Alan Tudyk ist einfach wunderbar in der Rolle des Außerirdischen, der sich an sein neues Umfeld anpassen muss und dies mit ungelenkem Verhalten, herrlicher Gereiztheit, Überheblichkeit und leider dann doch nur theoretisch bekannten humanen Umgangsformen in Angriff nimmt. Schon der Vorspann kriegt mich als Zuschauer jedes Mal mit seinen Hinweisschildern über das korrekte irdische Verhalten. Nach einer gut gelungenen Einführung war die zweite Episode („Homesick“) denn auch mit das Lustigste, was ich in den letzten Monaten in einer TV-Serie sehen durfte. Von mir aus hätte man gerne so die restlichen der insgesamt 10 Folgen füllen können: Peinliche Situationen für unser Alien Harry, fiese Kabbeleien mit dem lästigen Alles-Checker-Jungen, dazu noch ein bisschen Kriminalfall (denn Harrys Vorgänger im Amt wurde ermordet) – fertig ist die prima Show.
Leider geht „Resident Alien“ nicht konsequent diesen Weg, sondern verteilt seine Laufzeit in der Folge auch großzügig an Plots mit Charakteren wie der Arzthelferin Asta, deren beste Freundin, das Sheriff-Department, das Bürgermeister-Ehepaar oder die ex-Frau des echten Vanderspeigle. Wobei diese Nebenschauplätze jetzt nicht schlecht sind, im Vergleich zur One-Man/Alien-Show aber schon abfallen. Das Ganze pendelte sich letztlich bei mir zwischen gut und befriedigend ein, im Finale servierte man aber schließlich leider die schwächste Folge, in der Logik und Stimmigkeit komplett über Bord geworfen werden.
Insgesamt reicht es so nicht für den Sprung ins „gut“, aber eine zweite Staffel ist von Syfy bereits abgesegnet worden und vielleicht klappt es ja dann.   

GESAMTWERTUNG: 4,75 PUNKTE (befriedigend)

LOVE DEATH + ROBOTS (SEASON 2)


 
Netflix lässt wieder die Roboter und Rendermaschinen los, diesmal allerdings verkürzt, da nur acht Episoden umfassend. Immerhin ist eine dritte Staffel bereits sicher für 2022 eingetütet. Die erste Staffel hatte mir bekanntlich sehr gut gefallen und auch die neue Ausgabe ließ mir angesichts der stellenweise an Fotorealismus angenäherten Optik den Mund offenstehen. Die Höchstwertung für eine Folge war diesmal allerdings nicht drin, aber einige der Kurzfilme schafften es, trotz einer Laufzeit von unter 15 Minuten eine runde Geschichte gepaart mit Emotion, Action und beeindruckendem CGI zu erzählen. 

Hier meine Bewertungen im Einzelnen:

Automated Customer Service: einfach lustig und mit eigenem Stil bei den Figuren 5,5 Punkte (sehr gut)

Ice: Stil abseits Renderoptik, tolle Bilder, aber keine Geschichte 4,5 Punkte (befriedigend)

Pop Squad: emotionale Bombe 5,5 Punkte (sehr gut)

Snow In The Desert: CGI-Hammer 5,5 Punkte (sehr gut)

The Tall Grass: wieder anderer Stil, ein für die Serie unbeackertes Feld in Sachen Setting 5,0 Punkte (gut)

All Through The House: der etwas andere Weihnachtsfilm 5,0 Punkte (gut)

Life Hutch: CGI-Hammer zum Zweiten 5,5 Punkte (sehr gut)

The Drowned Giant: frischer Ansatz für eine Geschichte, führt aber nirgendwohin 4,5 Punkte (befriedigend)

GESAMTWERTUNG: 5,32 PUNKTE (gut)
 

THE GOLDBERGS (SEASON 8)


 
Die Goldbergs haben dieses Jahr den Verlust von Großvater Albert „Pops“ Solomon zu beklagen. Der Tod von George Segal ist auch mir ziemlich nahe gegangen, denn ich werde diesen wunderbaren Schauspieler vermissen. In der Serie ist der von ihm gespielte Charakter weiterhin am Leben, da wird man sich in der neuen Staffel mit Sicherheit auf einen tief emotionalen Auftakt gefasst machen müssen.  

Die Show selbst hat mich erneut beeindruckt; für eine Serie in der mittlerweilen achten Season liefert die scheinbar ewig in den 80ern feststeckende Familie erfreulich hohe Qualität ab. Gut 2/3 der Folgen verdienten sich bei mir die 5,0 Punkte, immerhin drei Mal reichte es gar für eine Stufe höher. Nach unten ging es tiefstens ins „Befriedigend“ und nie darunter. Auch wenn die großen Themen der Eighties eigentlich schon lange ausgegangen sind, schafft es die Show durch ihre liebenswerten und spaßigen Charaktere und deren Beziehungen untereinander immer wieder guten Comedy-Stoff abzuliefern. Da ist es in der Tat aller Ehren wert, wenn man es in der Gesamtwertung schafft, erneut über die 5,0-Punktemarke zu springen.

GESAMTWERTUNG: 5,08 Punkte (gut)

THE SIMPSONS (SEASON 32)


 
Wie gewohnt landete der Großteil der Simpsons-Folgen zwischen 4,5 Punkten (befriedigend) und 4,0 Punkten (durchschnittlich). Eigentlich zu wenig für meine Ansprüche, aber ich gucke das aus Tradition weiter. Tiefer ging es wertungsmäßig in diesem Jahr immerhin nicht, die Ausreißer nach oben führe ich als Service wieder namentlich an:

S32E02 I, Carumbus 5,0 Punkte (gut)
S32E08 The Road to Cincinnati 5,0 Punkte (gut)
S32E18 Burger Kings 5,0 Punkte (gut)

GESAMTWERTUNG: 4,41 Punkte (durchschnittlich)


MADE FOR LOVE (SEASON 1)


 
Sie sind so ein zauberhaftes Paar, Byron (Billy Magnussen, Get Shorty) und Hazel (Cristin Milioti, How I Met Your Mother). Er ein Tech-Milliärdar (mit Nachnamen Gogol, hint hint), sie seine große Liebe. Er hält sie in seinem Luxusanwesen gefangen, lässt ihre Orgasmen bewerten und implantiert ihr die neuste Erfindung seines Konzerns – einen Chip, mit dessen Hilfe man sich mit dem Gehirn seiner Angetrauten vereinen und so auf ewig gemeinsam die Liebe erfahren kann. Sie findet’s nicht so toll und flieht zu ihrem Vater (Ray Romano, Everybody Loves Raymond), der wiederum seine Partnerin fürs Leben in einer Sexpuppe gefunden hat und daher nicht mehr das ganz große soziale Ansehen genießt.

Klingt rundum bescheuert, oder? Allein der Plot um den „Made for Love“-Chip, der einen im Hirn des anderen herumspuken lässt, ist dermaßen blöde und doof, dass man daraus doch eine beißende Satire auf IT-Giganten-CEOs oder eine komplett überdrehten Komödie stricken muss. Die Serie tut aber weder das eine noch das andere. Das Einzige, was ich aus den insgesamt acht Folgen mitnehmen konnte, war das Erlebnis, den von mir hochgeschätzten Ray Romano in seiner mit Abstand schlechtesten und unwitzigsten Rolle gesehen zu haben. Hoffentlich hat man ihm wenigstens ordentlich Kohle dafür überwiesen.

Die Verschrobenheit, Beziehungsunfähigkeit und soziale Unbeholfenheit des Byron Gogol sind ab und an für einen Kopfschüttler gut, insgesamt ist das allerdings viel zu wenig, um mich durchgängig zu unterhalten. Schade, da hätte man wirklich mehr draus machen können.

GESAMTWERTUNG: 4,25 PUNKTE (durchschnittlich)


HOME ECONOMICS (SEASON 1)



Drei Geschwister, drei verschiedene Einkommensstufen, aber ein familiärer Zusammenhalt. Während Tom (Topher Grace, That 70s Show) als einst erfolgreichem Autor aktuell wenig aus der Schreibfeder fließt, schwimmt Connor (Jimmy Tatro, Modern Family) als Investor geradezu im Geld und Sarah (Caitlin McGee, Mythic Quest: Raven’s Banquet), schließlich kommt, frisch in die Arbeitslosigkeit entlassen, finanziell kaum über die Runden. 

Mal in die Runde gefragt: Wer hätte nochmal Lust auf Topher Grace in seiner Rolle in „That 70s Show“, diesmal halt als Erwachsener, aber wie damals sympathisch verpeilt, auf der sozialen Leiter ungelenk herumkraxelnd und wegen seiner Außenseiterart liebenswert? Hey, ich auch! Deshalb habe ich mir „Home Economics“ auf den Guckzettel gesetzt.   
Ich mochte dabei nicht nur Topher, sondern auch den Rest des Castes. Es machte Spaß, den Geschwistern beim Herumstreiten, Zusammenfinden und Überwinden von Hindernissen zuzuschauen. Die Drehbücher sind jetzt noch nicht das große Comedy-Gold, aber ich bin doch sehr froh, dass die gerade mal sieben Episoden umfassende erste Season eine Fortsetzung bekommen wird. Letzten Endes zückte ich vier Mal befriedigend und drei Mal gut, was angesichts der derzeit grassierenden TV-Comedy-Dürre durchaus respektabel ist. 

GESAMTWERTUNG: 4,71 Punkte (befriedigend)

UNITED STATES OF AL (SEASON 1)


 
Der afghanische Übersetzer Al (Adhir Kalyan, Rules of Engagement) kehrt mit dem US-Marine Riley (Parker Young, Enlisted) zurück in dessen Heimat Ohio, um fortan ein ziviles, friedliches Leben zu führen. Selbstverständlich prallen dabei die Kulturen aufeinander, was u.a. Rileys Vater Art (Dean Norris, Breaking Bad) erfahren muss.

Wird in den USA als „erste Sitcom mit einem muslimischen Hauptdarsteller“ beworben. Das „Clash of the Cultures“-Thema hat Adhir Kalyan allerdings bereits 2007 in der Serie „Aliens in America“ als junger, pakistanischer Austauschstudent Raja beackert. Die mir im Vergleich zu „United States of Al“ dann doch besser gefallen hat. Bei beiden Serien befürchtete ich, dass aus den Geschichten bald die Luft raus sein würde. Im Falle von Raja installierte man damals Scott Patterson (den Luke aus den Gilmore Girls) und brachte eine ordentliche, wenn auch einzige Season zu Ende. 

Hier allerdings müht man sich weiter um die nächste Abwandlung des „Der Afghane ehrt seine Eltern, das findet der Ami-Papa toll“-Gags und kommt nicht wirklich voran. So sehr ich Kalyan mag, auf Dauer wird man mich damit nicht vor den Bildschirm bringen. Zumal das Ganze eine Chuck Lorre-Produktion ist und wir alle wissen, dass diese qualitätsmäßig mit jeder Staffel teilweise erschreckend drastisch abnehmen. 

WERTUNGSTENDENZ: 4,0 – 4,5 Punkte (durchschnittlich – befriedigend)

THE HANDMAID’S TALE (SEASON 4)


 
Quälend lange acht Monate nicht mehr das Gesicht von Elisabeth Moss in Nahaufnahme gesehen. Das geht an die Substanz. Aber nun ist ja endlich die neue Staffel von „The Handmaid’s Tale“ am Start. 
Nach sechs gesehenen Folgen läuft das stabil, wenn auch klar nicht mehr so spannend wie noch in den ersten Staffeln. Klar, wir warten alle darauf, dass June mal ordentlich dem erzreligiösen Regime in die versammelten Ärsche tritt. Stattdessen dreht sich die Geschichte im Kreis und unsere Protagonistin entkommt immer wieder den Fängen ihrer Häscher, dass es nicht mehr wirklich Sinn ergibt. Wenn ich mir so anschaue, wie etwa reale Diktatoren in unserer Zeit mit unliebsamen Personen umgehen – ich hege Zweifel, dass der belarussische Blogger nur darauf trainiert wird, fortan positiv über den Staatspräsidenten zu schreiben.

Immerhin begeht die Show in der sechsten Folge nicht den dicken Fehler, den ich befürchtet habe, sondern eröffnet ein neues Kapitel für unsere Magd, was durchaus neue Spannung in die Handlung bringen könnte. 

WERTUNGSTENDENZ: 5 Punkte (gut)

Noch ganz kurz der Blick auf zwei von mir gesichtete und abgesetzte Serien:

BIG SHOT (SEASON 1)



Über die Stränge schlagender Basketball-Coach muss zur Wiederherstellung seines Rufes ein Mädchenbasketball-Team trainieren und als Lehrer aushelfen. 
Der ewige John Stamos (Full House) als widerwilliger Trainer plus David E. Kelley (Ally McBeal) und Brad Garrett (Everybody Loves Raymond) an den Drehbüchern? Könnte lustig werden. 
Wurde es aber nicht. Zumindest nicht in der Pilotfolge, die ich gesehen habe und die mich nicht dazu brachte, dranzubleiben.

WERTUNG: 4,0 Punkte (durchschnittlich)
Sichtung eingestellt

THE MIGHTY DUCKS – GAME CHANGERS (SEASON 1) 



Bei der Serienbearbeitung der Mighty Ducks-Filme aus den 90ern mit Emilio Estevez blieb ich deutlich länger dran. Alleine, um Lauren Graham (Gilmore Girls) und eben Estevez beim Schauspielern zuzusehen. Und wer die Filme abgefeiert hat, darf sich auf ein Wiedersehen mit einem Teil der Darstellerriege freuen.

Das ist insgesamt eine nette, harmlose Comedy für die ganze Familie, allerdings wirklich schmerzlich arg vorhersehbar und dann halt doch zu sehr auf Kids als Zielgruppe getrimmt. Wobei ich das Kinderdarstellerensemble jetzt durchaus okay fand, aber Mädchen im TikTok-Aufnahmemodus und Jungs beim Videogaming zuzusehen… nee, dafür bin dann doch zu alt. Aber nicht mal mein Hass auf den schmierigen Jungtrainer der Mighty Ducks mit der Vokuhila-Frisur vermochte mich zu überzeugen, die Show bis zum Ende der Staffel zu verfolgen. 

WERTUNGSTENDENZ: 4,0 – 4,5 Punkte (durchschnittlich – befriedigend)
Sichtung eingestellt


128 (Oktober 2020)

31 Okt

Diesmal mit einem eher gut überschaubarem Programm. Denn obwohl die Serien weiterhin allerorten rundum Amazonien, Netflixhausen und sonstwo sprudeln, finde ich ehrlich gesagt immer weniger, was mich wirklich interessiert. Vor allem die Comedysparte bereitet mir ernsthaft Sorgen, zumal die traditionellen TV-Sender hier kaum noch etwas aufbieten. Weshalb wiederum dieser Seriencheck fast komplett ohne Komödieninhalte auskommen muss.

GANGS OF LONDON (SEASON 1)

London. Neuzeit. Der mächtige Unterweltboss Finn Wallace (Colm Meaney, Star Trek: Next Generation) stirbt eines unnatürlichen, weil kugelhaltigen Todes. Was zu schweren Verwerfungen unter den High Class-Kriminellen und dem führenden Wallace-Dumani-Clan führt. Allianzen bröckeln, Kooperationen werden in Frage gestellt, der Mörder überall vermutet. Mittendrin ermittelt verdeckt der gebrochene Held Elliot Finch (Sope Dirisu, Humans). Basierend auf einem Playstation Portable-Spiel(?) aus dem Jahr 2006 und inszeniert von Gareth Evans und Matt Flannery, den Meistern hinter den schmerzhaft spektakulären Klopperfilmen „The Raid“ und „The Raid 2“.

Freunde des glatten Kniescheibenbruchs und der in Kurven verlaufenden Ellenbogenfraktur, hier ist eure Serie! Das Ding haut rein, die Kamera hält drauf, die Action platzt aus allen zuvor mühsam in die Haut eingetackterten Nähten. Jede der ersten fünf Episoden wartet mit mindestens einer formidablen Szene für hartgesottene Freunde der filmisch eingefangenen Körperverletzung auf, seien es Schlägereien, Ballereien oder andere unangenehme Waffeneinsätze wie etwa später das nigerianische Großhackmesser. Als Zuschauer war ich davon durchaus angetan, denn wer mag in diesen sorgenvollen Zeiten nicht mal das Hirn abschalten und ein bisserl wuchtigen Rummswumms in sein Herz lassen? Nebenbei läuft eine solide Mafiastory um Verrat, Täuschung und Verstrickung, welche die Grundlage für die Keilereien bildet. Der Cast u.a. mit Michelle Fairley („Game Of Thrones“), Lucian Msamati („Game Of Thrones“) oder Joe Cole („Peaky Blinders“) schließlich liefert eine ordentliche Leistung, ist aber eben nicht der Star der Veranstaltung.

Also absolute Guckempfehlung für Leute, denen der letzte Rambo gute 80 Laufzeitminuten zu wenig Action und Brutalitäten hatte? Jau. Aber: Das Finale in Episode 9 ist leider in Sachen Story ein Blattschuss mit der Flak in den Ofen. Zu trashig, zu sehr auf „Harhar, damit habt ihr nicht gerechnet, oder?“-Momente gebürstet und einfach nicht sauber über die Ziellinie gebracht. Ich jedenfalls hatte einige Male den berühmten Bernhard Hoëcker-Satz „Wieso das denn?“ auf der Zunge und am Ende die 4,0-Wertungskarte in der Hand. Was der Serie schlussendlich den Sprung in die Kategorie „sehr gut“ verwehrte.

GESAMTWERTUNG: 5,25 PUNKTE (gut)     

RAISED BY WOLVES (SEASON 1)

Ridley Scott hat wieder ein SciFi-Projekt in Angriff genommen und führt in zwei Episoden (sein Sohn Luke in deren drei) der Serie „Raised By Wolves“ Regie. Die Prämisse ist rasch als griffiger Titel einer Doktorarbeit formuliert: 

Atheistische Kindererziehung mittels Androiden auf dem Planeten Kepler-22b im Konflikt mit stark monotheistisch geprägten Sonnenadoranten unter Berücksichtigung der lokalen Fauna und Flora (mit einem kritischen Vorwort zum Thema: Maschinen-Mode – Sind graue Latexanzüge im 22. Jahrhundert noch verantwortbar?)  

Oder: Erde mal wieder im Eimer, diesmal wegen Religion, zwei Androiden (die sich gegenseitig Mutter und Vater nennen) landen auf oben erwähntem Planeten und tauen ein paar Kinder auf, um fortan eine Zivilisation ohne Glaubenseinflüsse aufzubauen. Die Gegenpartei, ebenso von der Erde geflohen, setzt mehr auf Sol, den Sonnengott der antiken römischen Mythologie (und erinnert mich nebenbei so sehr an den „Praise the Sun“-Ritter Solaire aus dem Videospiel „Dark Souls“). Jedenfalls landet auch diese dort, was zur Entstehung von beträchtlichen Spannungen führt.

Man kann wohlig wärmende Versatzspuren aus „Alien“ und „Prometheus“ in den Bildern und Inszenierung spüren, besonders loben möchte ich aber die Darstellerriege und zwar vor allem die mir bisher unbekannten Amanda Collin und Abukar Salim als Androidenerziehungsberechtigte. Beide tragen sowohl das Gerüst der Serie als auch seltsam wirkende Kleidung und haben mich als Zuschauer dabei stets fasziniert und in ihren Bann gezogen. Auch die Kinderschauspieler gilt es hervorzuheben, hier ragt Winta McGrath mit seiner schon in jungen Jahren beachtlichen Präsenz heraus. Demgegenüber fällt das einzig mir direkt bekannte Gesicht, Travis Fimmel („Vikings“) fast durchgehend ab.

Die Story startet fulminant, verzettelt sich dann in ein paar Wiederholungen, bringt aber stets interessante Wendungen mit sich. Die computergenierten Bilder hingegen sind dabei jedoch nicht immer state of the art, was leider im ansonsten sehr guten Finale voll durchbricht. Dennoch: aus meiner Sicht eine gelungene SciFi-Show, deren Fortsetzung ich mit Spannung erwarte. #teamvaterundmutter #tellmeajokefather

GESAMTWERTUNG: 5,30 PUNKTE (gut)  

LOVECRAFT COUNTRY (SEASON 1)

Amerika in den 1950ern, im tiefsten Zeitalter der Jim Crow-Gesetze zur Rassentrennung. Atticus Turner (Jonathan Majors), ein junger von Science Fiction und Fantasy begeisterter Afroamerikaner, kehrt nach dem Krieg zurück in seine Heimatstadt Chicago, als er einen Brief seines entfremdeten Vaters Montrose (Michael Kenneth Williams, „Boardwalk Empire“, „The Wire“) findet. Gemeinsam mit seinem Onkel und seiner Cousine begibt er sich auf Spurensuche, die ihn zu einem weißen Magie-Kult führen soll. Nach der Dark Fantasy Horror Novelle gleichen Namens von Matt Ruff.

Der letzte Satz macht deutlich, dass es sich nicht um eine Lovecraft-Verfilmung handelt. Matt Ruff verknüpft hier vielmehr Elemente Lovecraftscher Erzählung mit dem systemischen Rassismus in den USA. „Lovecraft Country“ bietet dabei wirklich die aktuelle Wundertüte der Serienlandschaft auf, denn jede der zehn Episoden ist anders und damit einzigartig, beschäftigt sich mit anderen Horrorszenarien und Themen. Spontan fallen mir ein: Monsterangriffe, Zeitreisen, Abenteuer à la Indiana Jones, Rassismusdrama, alternative Welten, Magie, Body Horror, Okkultismus, Körperwechsel, Geistergeschichte und asiatische Monstermythologie. Als HBO-Produktion geht es zudem in Sachen Gewaltdarstellung und Freizügigkeit eher offenherzig zu.

Ein Fest also für Nerds und Geeks, dessen Fülle aber auch durchaus überfordern kann. So hatte ich im wöchentlichen Schaurhythmus meine Probleme, alle Verbindungen wieder auf die Reihe zu bekommen. Letztlich stachen für mich der Pilot und die Zeitreisenfolge „Rewind 1921“ hervor, der Rest waren stabil gute Ausgaben, einmal nur zückte ich das „befriedigend“-Kärtchen (da hat mich die Episode „I Am.“ dezent überfordert).

GESAMTWERTUNG: 5,15 PUNKTE (gut)    

FARGO (SEASON 4)

Für mich freudig überraschend, spülte es tatsächlich eine neue Staffel von „Fargo“ auf meine Guckliste. Diesmal befinden wir uns in Kansas City, Missouri im Jahr 1950. Zwei konkurrierende Mafia-Clans streiten um die Vorherrschaft und bekriegen sich offen und verdeckt: Hier die italienischstämmige Familie Fadda mit Anführer Josto (Jason Schwartzman, „Bored To Death„) und dessen Bruder Gaetano (Salvatore Esposito, „Gomorrha“), dort die afrikanischstämmigen Gefolgsleute von Loy Cannon (Chris Rock). Mittendrin bzw. zwischen den Fronten: die Bestatterfamilie Smutney, eine Krankenschwester, zwei entflohene Gefängnisinsassinnen und die örtliche Polizei um den korrupten Polizisten Odis Weff (Jack Huston, „Boardwalk Empire“).

Der Auftakt hatte es schwer zu punkten. Den Mafia-Kick hatte ich mir ja zuvor bei „Gangs of London“ geholt, das Drama um die Entrechtung und Verfolgung der schwarzen Bevölkerung bei „Lovecraft Country“. So blieben bei mir zu Beginn nur als Stichworte hängen: „Naja, mal wieder Mafia“ und „Standup-Ikone Chris Rock will jetzt ernsthaft sein“. Mir fehlten auch die für die Reihe berühmten richtig schrulligen Charaktere, außer der zunächst nur milde seltsamen Krankenschwester Oraetta Mayflower und dem Klopf-Tick von Odis Weff war da nichts.

Allerdings wird es besser mit dem Auftauchen von Dick „Deafy“ Wickware (Timothy Olyphant, „Justified“), dem Ermittler aus dem Mormonenland mit immer einer Karotte zur Hand. Ich hoffe, er und die restlichen sechs Episoden reißen das noch raus.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 4,95 PUNKTE (befriedigend+)

STAR TREK: DISCOVERY (SEASON 3)

Das Weltall. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer von Commander Michael Burnham, Sternflotten-Dienstnummer SC0064-0974SHN. Fast ein Jahrtausend in der Zukunft gestrandet, erkundet sie fremde Welten. Sei dabei, wie sie kämpft. Wie sie lacht. Wie sie fast weint. Wie sie Freunde findet. Wie sie Feinde besiegt. Wie sie die Hoffnung aufrechterhält. Wie sie sich eine neue Frisur zu eigen macht. Ihr mögt doch auch alle Michael Burnham. Und wollt einfach immer mehr von ihr sehen, oder? ODER?

Das war so mein Eindruck der Auftaktfolge der dritten Staffel. Und ich setze mich jetzt mit dem Hintern genussvoll ins Wespennest, wenn ich die obige Frage mit einem klaren „Och, als Solokünstlerin eigentlich nicht soooo“ beantworte. Aber die Discovery um meinen persönlichen Helden Saru taucht erst in der zweiten Episode auf. Hilft ja nichts. 

Wobei ich nach drei gesehenen Folgen so langsam dazu tendiere, eher auf die neue Star Trek-Show „Strange New Worlds“ mit Anson „Er-ist-so-schneidig!“ Mount als Captain Pike zu warten. Denn Discovery holt mich und meine Schwäche für Star Trek derzeit einfach nicht ab. Der Auftakt mit der One-Woman-Show Burnham riss mich schon nicht gerade von der Couch. Die Rückkehr der Discovery und der Crew (bei der der Ensemble-Charakter nicht so recht durchscheint, ich entdecke stets Mitglieder, deren Namen ich nicht zusammenkriege) hatte bereits Logiklöcher drin, die mich mit Schauern an düstere „Picard“-Zeiten erinnerten. Die dezenten Anflüge von Humor schwirren an meinem Humorzentrum vorbei, lediglich die spitzen bis pampigen Bemerkungen von Tig Notaro und Michelle Yeoh (deren wahre Stärken ich aber nicht in der Schauspielerei sehe) erreichen mich ab und an. Und mit der neusten Ausgabe drücken die Macher uns wohl ernsthaft einen neuen Wesley Crusher aufs Auge und in die Mannschaft. Zitat meines Bruders: „Die lernen auch nicht dazu“.  

Fazit: mehr als dreimal „befriedigend“ war nicht drin, die Tendenz geht deutlich hin zu „da muss mehr kommen“. Natürlich werde ich die Season dranbleiben, allerdings werfe ich bisher meinen Tricorder nicht vor Freude in die Luft, wenn das Star Trek-Thema erklingt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 4,50 PUNKTE (befriedigend-)

THE GOLDBERGS (SEASON 8)

Zum Abschluss noch mein Eindruck zu den ersten drei neuen Folgen der Goldbergs. Jede Comedy-Show hat es schwer, im achten Jahr noch frisch, frech und witzig zu sein, da bilden die Abenteuer der scheinbar ewig in den 80ern hängenden Familie aus Jenkintown keine Ausnahme.

Aktuell kristallisieren sich drei Kategorien heraus, die man wunderbar an den bisher ausgestrahlten Episoden festmachen kann:

Episode 1: Airplane! 

Die Goldbergs wollen zum Ende des Sommers in Urlaub fliegen, das zwingend hieraus folgende Chaos am Flughafen und im Flugzeug wird durch Zitate des Kultquatschfilms „Airplane!“(hierzulande „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“) ergänzt.

Kategorie: Die Autoren haben tatsächlich noch ein nicht verwurstetes 80er-Jahre-Thema gefunden, stecken die Familie in ein Setting, das Potenzial für lustige Situationen bietet und fertig. Ergebnis: gute Folge.

Episode 2: The Prettiest Boy in School

Adam Goldberg trägt nach den Ferien zur Rückkehr in den Schulalltag Kontaktlinsen statt Brille, eine coole Frisur und keine Nerdklamotten mehr. Seine Clique ist bestürzt. Gehört er nun zu den coolen Kids?

Kategorie: Den Autoren fällt nichts aus den 80ern ein, also schrauben sie verzweifelt ein paar Änderungen rein (die am Ende natürlich nicht halten). Ergebnis: Eine Folge, die man wegguckt und von der nichts hängenbleibt. Mit gutem Willen und aus Liebe zur Show noch 4,5 Punkte, eigentlich eher weniger.

Episode 3: It’s all about Comptrol

Beverly Goldberg will aus Abenteuerlust und/oder Langeweile und/oder Trotz in die städtische Politik und führt einen unanständigen, verlogenen Wettkampf gegen ihren Konkurrenten, was fatal an die aktuelle Lage in den USA erinnert.

Kategorie: Den Autoren fällt zwar nichts aus den 80ern ein, aber sie nehmen die Stärken einer Figur, setzen sie richtig ein und geben obendrauf ein Statement zur Neuzeit ab. Ergebnis: gute Folge.

Was ich damit schreiben will: Bitte mehr in der Machart von Episode 1 und 3. Bitte keine mehr im Stil von Episode 2. Herzlichen Dank. 

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH DREI EPISODEN: 4,83 PUNKTE (befriedigend)

127 (Juli 2020)

7 Jul

Wie angedroht bzw. versprochen, hier der zweite Teil des Serienchecks mit dem Rest an TV-Shows, die noch in meine Jahreswertung 2019/2020 einfließen werden. Wer sich fragt, wo die letztes Wochenende gestartete Abschluss-Staffel von „Dark“ bleibt… [Update] …deren Besprechung habe ich jetzt nachträglich noch reingeklebt.

DARK SEASON 3

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Tannhaus. Kahnwald. Doppler. Nielsen. Tiedemann. Was sich wie die Viererabwehrkette samt Torwart der deutschen Nationalmannschaft in einem alternativen Universum anhört, steht seit 2017 für Zeitreise, Hirnknoten und bedeutungsschwangere Sätze. Und zwar dank Netflix international erfolgreich.

Anlässlich der dritten und letzten Staffel der deutschen Mystery-Serie erging es mir mit fortschreitender Dauer wie bei Handke dem Tormann vor dem Elfmeter. Ich hatte Angst. Angst, die endgültige Auflösung blöd zu finden. Oder noch schlimmer: Sie nicht zu verstehen. Die vorherigen Ausgaben hatten je mindestens einen dicken Kracher aufgefahren und im Laufe sowie besonders gegen Ende noch mehr Verwirrung gestiftet. Zu Beginn wirft einem die Show entsprechend eine weitere Dimension in das Knäuel an Fragen, Andeutungen und Rätseln, dessen roter Faden immer schwieriger zu fassen war.

Mir machte es durchaus Spaß, die Stadt Winden mit dezent verändertem Personal kennenzulernen. Allerdings sollte sich bald rächen, dass ich mir nur ein paar Zusammenfassungen der zweiten Season angeschaut hatte. Will schreiben: Ich guckte hin und verstand wenig, wer mit wem warum und wieso. Jede zweite Folge ließ ich angesichts dessen über mich ergehen, was nicht zuletzt dank der weiteren Steigerung in Sachen schauspielerischer Qualität unterhaltsam war. X tötet Y, Y trifft sich mit dem älteren Z, der jüngere Z sitzt im späten 19. Jahrhundert fest, es fallen Sätze wie „Es passiert so, wie es immer passiert ist“ oder „Alles nimmt seinen Lauf“, Schnitt auf den Höhleneingang.

Vor dem Finale bemüht sich „Dark“, den großen zeitlichen Bogen zu spannen und im letzten Akt schließlich tut man etwas, was wahlweise als sehr clever, aber auch ein bisschen als feige bewertet werden kann. Wie Alexander der Große einst den gordischen Knoten, löst die Show auch ihr mysteriöses Geflecht, in dem sie einen Ausweg wählt, den jeder Zuschauer nachvollziehen und mitgehen kann, ohne dass ihm der Kopf explodiert. Sie schickt Jonas und Martha auf eine letzte Mission, mit der sich alles zu einem Ende wendet. Einem anrührenden Ende, welches niemanden kalt lassen dürfte. Außer vielleicht den akribischen Schaubildmalern und Fadenzusammenknüpfern, deren Werk in der Schublade mit der Aufschrift „War letztlich nicht relevant, weil es zu nichts führte“ landet. Immerhin dürfen jene auf der Webseite https://darknetflix.io/de ihre Theorien über den Familienstammbaum vergleichen.

„Dark“ findet nach 26 Episoden einen würdigen Abschluss und begeht nicht den Fehler anderer Mystery-Shows, die den Absprung verpasst haben. Ob man in ein paar Jahren noch ehrfurchtsvoll über die Paradoxen und Raum-Zeit-Sprünge der Serie raunen oder eher einen „Naja, am Ende reicht es, nur das Finale gesehen zu haben“ -Schlussstrich darunter ziehen wird, wird die Zeit zeigen. Denn die Zeit ist auch nur ein Knoten, von dem wir nicht wissen, ob unser Messer scharf genug ist.

GESAMTWERTUNG: 5,34 Punkte (gut) 

WESTWORLD SEASON 3

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Ein neuer Fall aus der Kategorie: „Ich war skeptisch“. Denn die dritte Staffel von „Westworld“ trägt den Untertitel „New World“ und bringt einen beachtlichen Kurswechsel mit sich: Nicht mehr viel mit Cowboys, Pistolen und einsam in weiter Prärie rumreiten, stattdessen ab in die Großstädte der Zukunft mit selbstfahrenden Autos, Flugtaxis, Mech-Robotern und neuen Figuren. Die Designentwürfe, die die Macher hier inszenieren, ballern ordentlich auf die Netzhaut. Allerdings war ich nach der Sichtung der zweiten Staffel kurz zuvor ehrlich gesagt ein bisschen androidenmüde geworden. Das alte „Na, du? Bist du noch Mensch oder schon Maschine?“-Spiel bei jeder Figur auf dem Bildschirm hatte mich dezent zermürbt und Staffel drei in der Hinsicht auch ein paar Fragen. Weshalb nach ein, zwei Folgen optischer Hingerissenheit kurz Ernüchterung einsetzte.

Aber „Westworld“ reißt ab Folge vier der insgesamt diesmal nur achtteiligen Staffel das Ruder herum. Löst das Mysterium, welches man am Ende von Staffel 2 mit herübergenommen hat, souverän auf und erzählt eine frische, spannende Geschichte über die Macht der Information, eine unkontrolliert agierende Super-KI, Unterdrückung und Revolution. Damit wildert man zwar in „Mr. Robot“-Gefilden, macht das allerdings in diesen drei Episoden durchweg sehr gut. Zum Finale noch satte Action zwischen den beiden Hauptfiguren (die jedoch um einen Laserschuss zu repetitiv eingesetzt wird) und ein Ausblick auf die schon georderte vierte Ausgabe. Ich bin wieder dabei.

Ach ja, auch wenn diese Staffel nicht mehr so kompliziert-verzwickt angelegt ist wie ihre Vorgängerin: am Stück gucken bringt wieder erhebliche Vorteile für den Sehgenuss.

GESAMTWERTUNG: 5,39 Punkte (gut)

HOMELAND SEASON 8

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Abschied nehmen heißt es von Bipolar-Carrie und Rauschebart-Saul. Ich werde natürlich jetzt nicht spoilern, was mit den beiden am Ende der Serie passiert. Aber ich war dankbar für einen runden Abschluss einer Show, die mich acht Staffeln lang begleitet hat. Beim Kurzeindruck vom April war ich ja noch nicht so recht zufrieden: Schwerpunkt Friede in Afghanistan, unerfahrener Präsident lässt sich von stramm rechten Falken auf die falsche Seite ziehen, Carrie hängt an ihrem russischen Betreuer. Bisschen wenig für das finale Abenteuer unseres CIA-Duos.

Nach dem großen Knall zur Hälfte schippert „Homeland“ gekonnt auf der 5,0-Linie, ehe man für die letzten beiden Episoden doch noch die große Drama-Kiste öffnet. Vor allem Sauls persönliche Beziehung zu einer Informantin, die letztlich über Krieg und Frieden entscheidet, hat mich alten Serien-Zausel ehrlich berührt. Denn der Saul, der war für mich immer ein verdammt Guter. Insgesamt sicherlich nicht die beste „Homeland“-Staffel, aber das Ende hat mich eben doch wieder für sich einnehmen können.

GESAMTWERTUNG: 5,19 Punkte (gut)
RICK & MORTY SEASON 4 

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Fast fünf Monate bis zur zweiten Hälfte einer Season warten zu müssen, ist temporal unschön. Da könnte sich Rick Sanchez mal raumzeit-verknotungstechnisch etwas einfallen lassen. Dafür bleibt das Baby von Dan Harmon und Justin Roiland die schlicht verrückteste und liebevollste Sci-Fi-Fantasy-Tribute-Animationsshow im Umkreis von mindestens vier Lichtjahren und fünf Dimensionen.

Was hier an durchgeknallten Ideen verballert und an Filmen weitergesponnen wird, lässt einfach jedes Geek-Herz höher schlagen. Bei der Hälfte der Episoden zog ich die 5,5 Punkte, seien es die Referenzen zu „Edge of Tomorrow“, die Dekonstruktion der Heist-Filme wie „Ocean’s Twelve“, Zeitreise-Paradoxen (mit Terminator-Schlangen-Jazz!), das dramatische Leben und Wirken des gemeinen Facehuggers (nie wieder werde ich die Alien-Filme so unkritisch sehen können) oder die immense Wichtigkeit von falschen Säurebottichen, wenn man gemachte Fehler rückgängig machen möchte. Wobei ich mir sicher bin: Wenn man diese Folgen mehrfach schaut, ergeben sich noch weitere Großartigkeiten.

Ein, zweimal lassen Rick und Morty es schleifen, weshalb es nicht für den Sprung ins „sehr gut“ reicht. Aber die Qualität der Show bleibt bestechend hoch.

GESAMTWERTUNG: 5,40 Punkte (gut+)

THE GOLDBERGS SEASON 7 

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Jetzt müssen wir alle sehr, sehr tapfer sein, die wir die 80er Jahre noch tief im Herzen tragen. Nicht nur, dass dieses beste alle Jahrzehnte seit 30 Jahren vorüber ist (*schock*): „The Goldbergs“ landen im verflixten siebten Jahr nur noch im befriedigend! Ich erwarte demnächst eine vor Wut dampfende Beverly Goldberg vor meiner Haustür, um die Wertung neu zu verhandeln…

Schon zur fünften Staffel lagen wir unter den 5 Punkten, aber da konnte ich bei 4,99 noch aufrunden. Diesmal aber landet die Show deutlich drunter. Der Grund: Die größten Highlights aus den 80ern in Sachen Musik, Film oder Kleidungsstil sind von unserer liebsten Familie bereits abgearbeitet, erlebt oder durchlitten worden, viele Episoden benutzen daher schon kaum bis gar keine Aufhänger aus diesen Kategorien mehr, sondern erzählen einfach, was Adam, Barry, Erica, Beverly und Murray mal passiert ist. Das ist immer noch unterhaltsam, kommt allerdings nicht mehr an die früheren Erlebnisse heran. Und selbst wenn man der herrlichen Episode „The Beverly Goldberg Cookbook“ aus der Vorgängerstaffel nun einen zweiten Teil spendiert, verblasst diese demgegenüber eben doch spürbar. Immerhin gibt es in der schon festgezurrten achten Staffel die Möglichkeit, die Scharte wieder auszuwetzen.

GESAMTWERTUNG: 4,79 Punkte (befriedigend)

BROOKLYN NINE-NINE SEASON 7

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Wie man in der siebten Season immer noch konstant die Lacher amtlich abliefert, zeigen Jake Peralta und seine Truppe. Nimmermüde im Einsatz für Recht und Ordnung bzw. peinlich, aber charmant (name of my porn tape). Zwar gönnt man sich in letzter Zeit gerne mal eine Folge aus der Humorkategorie „naja“ (S7E06 – Trying), der Rest allerdings ist durchgehend gut mit ein paar Sprüngen nach oben. Die obligatorische 6,0-Prädikats-Episode verpasst B99 dieses Mal bei mir, aber vom Auftakt über „The Jimmy Jab Games II“ (so geht das mit der Fortsetzung, liebe Goldbergs), „Valloweaster“ oder das gelungene Finale waren allerdings einige Folgen schon dicht daran. 

GESAMTWERTUNG: 5,24 Punkte (gut) 

MODERN FAMILY SEASON 11

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Weshalb nach zehn erfolgreichen Staffeln aufhören, wenn man es auch nach elf tun kann? Diese gewichtige Frage stellten sich die Beteiligten bei „Modern Family“ und legten noch eine weitere Spielzeit mit den Dunphys, Pritchetts, Delgados und Tuckers auf.

Was der einst alles überragenden Comedy bei mir leider den schlechtesten Wertungsschnitt ihrer Geschichte einbrachte. Das liest sich jetzt dramatischer als es ist, denn „Modern Family“ taucht vom Unterhaltungswert her nicht ab bis kurz vor die Unanschaubarkeit wie einst „Two And A Half Man“ oder „The Big Bang Theory“, um mal zwei weitere Shows zu nennen, die über eine Dekade lang liefen.

Allerdings läuft die eine traditionell gesponserte Episode (diesmal: S11E13: Paris) wie üblich unterhalb des gewohnten Qualitätslevels, dazu gesellten sich zwei weitere nur durchschnittliche Kandidaten, in denen man das schauspielerische „Können“ eines David Beckham erfahren oder den verzweifelten Versuch eines gestandenen Comedians wie Stephen Merchant, gegen ein einfallsloses Drehbuch anzuspielen, erleben konnte.

Der Rest lief unter dem Motto: Nicht schlecht, aber alles halt schon mal besser gesehen. Nur eine einzelne Episode (S11E02: Snapped) konnte aus meiner Sicht an frühere Zeiten anknüpfen. Das Finale? Ging bei mir als 4,5 Punkte durch. Elf Jahre im Business nötigen Respekt ab: der Beginn schlicht überragend, die zweite Staffel sehr gut, S3-S5 gut, ab Season 6 im befriedigend, das Finale nun noch okay. Es wurde Zeit, Abschied zu nehmen.

GESAMTWERTUNG: 4,63 Punkte (befriedigend)

MAN WITH A PLAN SEASON 4

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Das war’s mit der Auszeit als Familienvater und Handwerker mit sympathischer Plautze, unser guter alter „Joey“ muss sich eine neue Beschäftigung suchen. Denn „Man With A Plan“ gehört zu den Shows, die nicht verlängert wurden. Jetzt mögen einige sagen, dass dies kein großer Verlust sei, mich hat die Serie allerdings nie enttäuscht und immer unterhalten. Klar, neue Comedyszenarien brauchte man nicht zu erwarten, wenn selbst der Vasektomie-Klassiker mal aufgeführt wurde. Nicht frisch, aber eben handwerklich einwandfrei.

Stets stabil lag man zwischen 4,5 und 5,0 Punkten, einen Ausrutscher nach unten gab es einfach nicht. Das ist meiner Meinung nach auch eine durchaus zu würdigende Leistung in Sachen Kontinuität. Dass dieses Jahr die 4,5er in der Überzahl sind, ist dann auch der auf 13 Episoden verkürzten Laufzeit geschuldet.

GESAMTWERTUNG: 4,73 Punkte (befriedigend)

122 (August 2019)

30 Aug

Wieder kommt der Seriencheck, wieder ist es heiß. Bei Hitze, so habe ich das Gefühl, bin ich kritischer, was die Bewertungen der von mir gesehenen Shows angeht. Oder einige der TV-Serien, die ich gerade gesehen habe, stecken in der „more of the same“-Phase. Ihr werdet es lesen.

P.S.
Besonders stolz bin ich auf die deutschlandweit wohl schlechteste Bewertung des derzeitigen Fanlieblings „The Boys“.

AMERICAN GODS (SEASON 2)

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Bei Odin, das war jetzt nicht so prall mit der zweiten Staffel. Die Folgen der Vorgängerin hatte ich noch, wie die Kidz heute sagen, übelst abgefeiert. Und der Auftakt zu den neuen Abenteuern von Shadow Moon und Mr. Wednesday gefiel mir auch gleich wieder sehr gut. Der Kampf der alten gegen die neuen Götter stand bevor, das erste Scharmützel traf auch direkt meinen Wohlgefallensehnerv.

Fortan jedoch dümpelte es eher so dahin. Odin sucht seine Waffe, viele bedeutungsschwangere Monologe und Dialoge, keine Gillian Anderson mehr, inszenatorisch hübsch, aber kein Wumms in der Story. Ausnahme: der Handlungsstrang um Odins Sohn, der mich einigermaßen zu packen vermochte. Leider halt nur für eine Folge. Der Wechsel hinter den Kulissen (die beiden kreativen Köpfe Bryan Fuller und Michael Green sprangen ab) war leider insgesamt deutlich spürbar. Zum Ende rafft man sich leidlich motiviert auf, eine der Hauptfiguren über den Jordan gehen zu lassen. Die Wertung wäre wohl noch tiefer gesunken, hätte die Show mehr als 8 Episoden gehabt. So liest sie sich nicht ganz so schlimm.

GESAMTWERTUNG: 4,80 Punkte (befriedigend)

DARK (SEASON 1+2)

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Winden, irgendwo in Deutschland. Eine Kreuzung, eine Höhle im Wald mit angeschlossenem Sofa und ein Atomkraftwerk. Wir beobachten gutbürgerliche Familien mit seltsam altmodischer Hauseinrichtung. Nichts Besonderes also. Bis zwei Kinder verschwinden und ein Mysterium in Gang setzen, das sich immer wilder und wilder fortsetzt, um den Zuschauer in einen Strudel vortrefflichster Verwirrtheit zu werfen und durchzuschleudern.

Na, heute schon ein Schaubild gemalt? Nein? Dann aber hurtig wie ich DARK nachgeholt und die Stifte gespitzt, die seit der letzten Staffel von LOST ungenutzt in der damals wütend zugeschlagenen Schublade unberührt herumliegen. Serienfreund donvanone hatte mir die Show ans Herz gelegt und ich war zunächst skeptisch. Deutsche Mysteryserie. Mmh. Mal lieber vorsichtig reinschauen. Der Anfang erinnerte mich denn auch mehr an einen Tatort, bei dem die Autoren zuvor die alten VHS-Bänder mit „Outer Limits“ weggeraucht hatten und unbedingt mehr Teenager auf Fahrrädern zeigen wollten als „Stranger Things“.

Aber mit der fünften Folge der ersten Staffel machte es *klick* und seitdem schwebt die Show bei mir souverän auf der „gut“ bis „sehr gut“-Wertungsschiene. Es macht nämlich richtig Spaß, die ganzen Zeitverrenkungen nachzuverfolgen und Theorien zu spinnen, was da noch alles demnächst aus der Reihe laufen wird. Bei mir ging das soweit, dass ich zu Beginn jeder Szene erstmal die STOP-Taste drückte und mich orientieren musste, wo, wann und bei wem ich gerade gelandet bin. Zufriedenheit durchströmte mich, wenn dies gelang.

Die zweite Staffel dreht noch mehr an der Schrägheitsschraube, sodass ich mir relativ sicher bin, zu Beginn der finalen dritten Staffel wieder gar keinen Plan mehr zu haben. Weshalb das Schaubild (siehe oben) unabdingbar ist! Klar, bei einer Mysteryserie hängt letztlich viel davon ab, wie das Ganze aufgelöst wird. Das kann bei DARK wie damals bei LOST auch herzhaft in die Hose gehen, zumal man in der bis dato letzten Ausgabe den Zuschauern so richtig noch einen mitgegeben hat. Aber wie immer das Ganze sein Ende findet, der Weg bis dorthin hat mir viel Freude gemacht.

Noch ein rein subjektiver Nachtrag: die Musik fand ich abseits der 80er-Gassenhauer von Nena und Co. durch die Bank schrecklich, sei es der Introsong oder das obligatorische Lied innerhalb der Folge. Da blieb mir selbst der „Pleasure to Kill“-Track der Ruhrpott-Thrasher Kreator noch am angenehmsten im Ohr hängen.

GESAMTWERTUNG:  
Season 1: 5,25 Punkte (gut) 
Season 2: 5,35 Punkte (gut)

 
STRANGER THINGS (SEASON 3)

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Wenn ich hier auf meine Abschlusswertung sehe, bin ich selbst etwas verwundert. Denn eigentlich macht die dritte Staffel von „Stranger Things“ nichts falsch. Freunde der 80er werden wie gehabt mit Referenzen zugeballert. Die Kids tun das, was sie halt vorher schon gemacht haben. Eleven bringt den Mindtrick-Trick. Will Byers betatscht sich ängstlich hinten am Hals. Denn der Mindflayer ist eklig und böse drauf. Mindestens eine peinlich unvorteilhafte Frisur und/oder Beinbekleidung bleibt pro Szene obligatorisch. Dazu noch ein paar neue Nebenfiguren, der russische Arnold Schwarzenegger und hey, wie goldig ist es doch, als sie dieses eine Lied von Limahl singen. Davon habe ich noch die Single zuhause im Plattenschrank herumstehen. Hach! Toll!

Nein, das waren leider nicht meine Gedanken (obwohl das mit der Single stimmt, ich bin halt alt). Die gingen eher in die folgende Richtung: Kann es sein, dass ich dieselbe Geschichte zum dritten Mal erzählt bekomme? Meine aufrichtige Sympathie für die Darsteller hin oder her: Mir ist da insgesamt zu wenig Neues drin, die Gebrüder Duffer spielen die Nummer für meinen Geschmack einfach zu sicher runter. Und das Finale hat mich trotz des von der Spezialeffekte-Abteilung gut aufgefahrenen Monsterkampfes doch eher kalt gelassen. Weil man wirklich noch die uralte „Huch, eine Hauptfigur ist tot! (Oder doch nicht?)“-Fährte auslegen musste.

Deshalb landet diese Ausgabe von „Stranger Things“ nur im befriedigend. Nächstes Mal gerne etwas frischer und kein weitere Aufguss mehr, wenn es geht.

GESAMTWERTUNG: 4,69 Punkte (befriedigend)

THE BOYS (SEASON 1)

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In einer Welt, in der Superhelden real sind. Von ihren Fans angebetet werden. Die sozialen Plattformen beherrschen. Für einen undurchsichtigen, raffgierigen Großkonzern arbeiten. Und dabei größtenteils eingebildete, arrogante, korrupte, drogenabhängige Spackos sind…

..würde ich schon mal gar nicht leben wollen und hätte mir mein Häuschen im nördlichen Finnland gebaut, um von denen bloß nichts mitzubekommen. Beziehungsweise drumherum Fallen ausgelegt, in denen sich Homelander und Co. bei ihrer Dreipunktlandung den Hintern aufreißen.

Ja, ich habe eine Superheldenserie geschaut. Ich dachte mir, okay, wenn mal der Status als übermenschliches, edeles und gutes Wesen dekonstruiert wird, ist das vielleicht auch was für mich. War es dann eher doch nicht.

Obwohl durchaus Ansätze vorhanden waren. Die Ekelmomente hauen rein; wenn es Fleischsuppe gibt, steppt der Gorebauer auf dem Gekrösefeld und freut sich seines Daseins. Was die Story anbelangt, war mein Interesse vorhanden, was sich da entwickelt. Simon Pegg spielt mit. Bei der Delfinrettungsszene habe ich gelacht, weil sie einfach herrlich drüber war. Und die Superheldennummer im Flugzeug hat auch ihre Wirkung nicht verfehlt.

Demgegenüber standen aber reichlich und immer wieder peinlich platte Momente, die mich den Kopf schütteln ließen. Schon die arg auf cool getrimmten Dialoge von Mr. Butcher bereiteten mir beinahe körperliche Schmerzen. Da hatte man wohl eine Mischung aus Dave Chappelle und Jim Jefferies anvisiert, um am Ende dem wackeren Karl Urban Zeilen in den Mund zu legen, über die eher 12-jährige Vollblutfans von „The Fast and the Furious“ ab-hohoho-en („Security is as tight as a choirboy’s arsehole“).

Weitere Momente des Schamschmerzes: Die „Mir ist mein Gemächt beim Sex mit einem Superhelden abgefroren“-Betroffenheitsstory. Die Kiemen von The Deep. Der Mamakomplex von Homelander. Das pompös aufgepumpte Wettrennen zwischen A-Train und seiner Nemesis. Das Strahlen-Baby, oh Gott, das Strahlenbaby. Die Konvention der Ultrafrommen, bei der ich nur auf MC Mike Pence gewartet habe, der „U Can’t Touch This“ von MC Hammer als Anti-Selbstbefriedigungs-Ballade performt. Ich könnte noch mehr aufzählen.

Aus diesen Gründen waren kaum mehr als 4 bis 4,5 Punkte pro Folge drin. Denn wo gute Momente auftauchten, wurden sie direkt wieder mit dem Vorschlaghammer plattgebügelt. Fazit: Ich kann nicht mit Superhelden. Selbst wenn sie Assis sind.

GESAMTWERTUNG: 4,37 Punkte (durchschnittlich) 

 
THE HANDMAID’S TALE (SEASON 3)

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Die neueste Ausgabe von „Der Report der Magd“, wie der deutsche Titel des zugrundeliegenden Buchs von Margaret Atwood lautet, hat mich lange auch nicht so recht packen können. Nach vielversprechendem Einstieg wollte ich jetzt mal langsam zünftige Arschtritt-Action gegen das patriarchisch-ultrareligiöse Gilead-Gesindel sehen.

Stattdessen die gewohnten Kamerafahrten aus der Adlerperspektive, die die roten Kleider und weißen Hauben einfangen. Nahaufnahmen des Gesichts unserer Protagonistin, die mal wieder mit der Gesamtsituation eher unzufrieden ist. Und am Ende unwirsch etwas Entschlossenes Richtung Zuschauer knurrt. Weiterhin alles schlimm im Gottesstaat, schon klar. Aber selbst die für dieses Jahr komponierten Schockbilder zogen bei mir nicht mehr so richtig (Stichwort: unpraktische Mundverkerkerung), sogar Aunt Lydia kickte mir nicht mehr automatisch die Schauergänsehaut an. Kurzum: Die Story kam mir nicht so recht in die Puschen bzw. die klobigen Magdschuhe.

Immerhin: Im letzten Drittel dreht die Show auf, lässt June aka Miss Moss eine unmoralische Entscheidung treffen, bringt Bewegung in die Bewegung und liefert ein etwas Erleichterung bringendes Ende der Season ab. Weshalb sich „The Handmaid’s Tale“ nochmal knapp eine gute Bewertung verdient. Nächstes Mal muss es aber krachen!

GESAMTWERTUNG: 5,07 Punkte (gut)

Als Rausschmeißer noch die Comedy-Serien, die ich eigentlich schon letztes Mal hätte unterbringen können:

Brooklyn Nine-Nine Season 6 / 5,29 Punkte (gut)
Hatte seine Tiefen wie die unnötige Kurzrückkehr von Gina Linetti oder „He Said, She Said“. Andererseits kriegt nur diese Show herrlichen, höchstwertungswürdigen Blödsinn wie „Cinco de Mayo“ hin.

Life In Pieces Season 4 / 4,65 Punkte (befriedigend)
Konnte zur finalen Staffel erneut nicht an die ganz großen Zeiten der ersten Season anknüpfen. Starker Auftakt, durchschnittliches Finale. Trotz Deutschland-Bezug.

Man With A Plan Season 3 / 4,90 Punkte (befriedigend +)
Weiterhin mein Liebling in der Kategorie „Klassische Familiencomedy, die keiner guckt“.

Modern Family Season 10 / 4,88 Punkte (befriedigend)
Solide in der dann doch nicht letzten Staffel. Hier und da war es mir wieder die 5,5 Punkte wert. Aber es gab auch genauso viele 4,0-und-nicht-mehr-Folgen.

The Goldbergs Season 6 / 5,06 Punkte (gut) 
Erneut die 5-Punkte-Hürde genommen und das im sechsten Jahr und einigen für Europäer eher unbekannten 80s-Referenzen (Wer kriegt sofort die Story von „Sixteen Candles“ zusammen?). Respekt! Wer allerdings schon am Titel erkennbaren großen Episoden wie „8-Bit Goldbergs“, „The Beverly Goldberg Cookbook“, „Our Perfect Strangers“ oder „This is This is Spinal Tap“ im Portfolio hat, kriegt das hin.

Young Sheldon Season 2 / 4,37 Punkte (durchschnittlich)
Guck ich weiterhin, obwohl es mir wertungsmäßig so viel Spaß macht wie „The Boys“. Ab und an springt aber auch mal ein Fünfer als Wertung raus. 

116 (Juni 2018)

7 Jun

Heute mit vielen Zahlen und wahrscheinlich weniger Text als üblich. Denn es gilt noch schnell die Comedy-Serien plus The Walking Dead durchgeackert zu haben, bevor der Seriencheck in den kommenden Wochen wegen der Fußball-WM in die Sommerpause geht.
ASH VS. EVIL DEAD SEASON 3

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Der gute alte Ash hat sich mit seiner getreuen Kettensäge doch wieder durch die 5-Punkte-Marke geschnetzelt. Genau so knapp wie damals bei der Premierensaison. Vom Blut-und-Gekröse-Faktor kommt freilich nichts an die zweite Staffel heran, da sind wir Quatsch&Matsch-Fans uns alle einig. Das Budget schien mir dagegen hier etwas knapp zu sein, weshalb es nur für ein bis zwei Ekelszenen pro Episode langte, manche davon sogar eher Wiederholungen. Dennoch: Pluspunkte wie der Ausflug in die Dämonenhölle, der kleine Satansbraten und das runde Ende ließen meinen Wertungsdaumen nach oben wandern. Ob ich den in den letzten Szenen angeschnittenen Handlungsstrang für eine spätere Fortsetzung brauche? Eher nicht.

GESAMTWERTUNG: 5,05 Punkte (gut-)

BLACK-ISH SEASON 4 

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Leider meine Enttäuschung im Comedy-Bereich in diesem Jahr. Fing gut an, hatte mit der Episode 4×04 Advance To Go (Collect $200) ein frühes Highlight, bot danach eher solide Kost, um schließlich im letzten Drittel wenig Erinnerungswürdiges abzuliefern. Ich war kurz davor, die Show von meiner Guckliste abzusetzen, als man mir zum Schluss noch tatsächlich geballte Scheidungstrübsal als mehrteiligen Handlungsbogen anbot. Puh. Auch hier muss ich anprangern: Die Kids kriegen einfach keine guten Geschichten mehr.

GESAMTWERTUNG: 4,41 Punkte (durchschnittlich)

BROOKLYN NINE-NINE SEASON 5

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Sie bleiben uns dann doch erhalten, die liebenswerten Chaoten des 99. Polizeidistrikts. Recht und Ordnung so! Denn in der Show steckt noch Saft, die Absetzung durch FOX muss wohl von jemandem abgesegnet worden sein, der auch für die Trump-Arschkriecherei des Senders zuständig ist und deshalb seinen Geschmackssinn vollständig verloren hat. Season 6 dann also bei NBC. In meiner Wertungsdatenbank stehen fast überall stabile 5 Punkte, viermal gar eine Stufe höher (inklusive des Finales) – lediglich der Versuch, mit der Episode „Show Me Going“ echtes Drama zwischen die Gagsalven zu pressen, ging mir eine gute Spur daneben.

GESAMTWERTUNG: 5,22 Punkte (gut)

KEVIN CAN WAIT SEASON 2

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Kevin konnte noch, aber die Zuschauer wollten nicht mehr. Auf den Moment warten, in dem „Kevin Can Wait“ an alte „King of Queens“-Zeiten anknüpft. Die Hoffnung, dass sich dies durch die stärkere Einbindung von Leah Remini einfach so ergeben würde, ging nicht in Erfüllung. In den ersten 10 Episoden versteckte sich noch manch gute Ausgabe, meistens konnte sich Mr. James mit seiner Solo-Nummer ins „Okay“ retten, blieb aber leider auch viele Male darunter. Da half selbst die Zusammenarbeit mit den Kumpels Adam Sandler und Chris Rock im Staffelfinale nichts.

GESAMTWERTUNG: 4,46 Punkte (durchschnittlich)

L.A. TO VEGAS SEASON 1

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Wie schon beim letzten Mal geschrieben, leider auch nicht der ganze große Wurf bzw. Flug. Ich mochte das Bordtrio um Captain Dave, Ronnie und Bernard, weshalb ich bis zur letzten Episode dran blieb. Das Drehbuch schöpfte das komische Talent dieser drei Akteure aber zu selten aus, dazu enttäuschte mich Peter Stormare als abgewrackter, spielsüchtiger Zahnarzt Artem. Und ich schreibe es gerne nochmal hin: Ed Weeks hat mich nicht ein einziges Mal zum Lachen gebracht. Insgesamt reicht das nur für eine Punktladung auf die 4,5 Punkte und die Absetzung.

GESAMTWERTUNG: 4,50 Punkte (befriedigend)

LIFE IN PIECES SEASON 3

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Besser als in der zweiten Staffel, aber auf der Ziellinie schlichen sich bei der Show mit den 5-Minuten-Segmenten doch mehrere Folgen ein, die kritischere Zuschauer tiefer bewerten würden als meine Wenigkeit, der die Großfamilie mit den Kurzgeschichten schon in ihrer ersten Staffel in sein Herz geschlossen hat. Ich für meinen Teil bin weiterhin gerne zu Besuch bei meinen Lieblingen Tim, Greg, Jen und Sophia und lasse deshalb nochmal 5 Punkte da.

GESAMTWERTUNG: 5,04 Punkte (gut-)

MAN WITH A PLAN SEASON 2

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„Man With A Plan“ backt das Comedybrötchen mit Sicherheit nicht neu, im Gegensatz zum Sendeplatznachbarn „Kevin Can Wait“ bot man neben den (auch sehr gut harmonierenden) Hauptdarstellern Matt LeBlanc und Liza Snyder allerdings weitere unterhaltsame Charaktere (Kevin Nealon, Stacy Keach, Kali Rocha) an. Die Folge: Eine ordentliche Wertung bei mir und die Fortsetzung der Show auf CBS. Wer noch traditionelle Familien-Comedy ohne Drama-Anteile sehen möchte, um den Abend entspannt und schmunzelnd abzuschließen, der möge sich die neue Familie von Joey, äh, die Burns einladen. Geht doch.



GESAMTWERTUNG: 4,76 Punkte (befriedigend)

SUPERIOR DONUTS SEASON 2

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Mittlerweile abgesetzt und auch nicht wirklich schade drum, weil die von mir am niedrigsten bewertete, aber komplett gesehene Comedy (sofern man „The Walking Dead“ wegen der katastrophalen Staffel nicht doch nachträglich in diese Kategorie einordnen möchte, weil man Zweifel hat, dass das Ganze ernst gemeint war). Ich hebe ein letztes Mal Maz Jobrani hervor, wegen dessen Figur Fawz ich hauptsächlich am überlegenen Donut hängenblieb, nicke die Altbrummeligkeit von Judd Hirsch freundlich ab und die ordentliche Bemühung von Katey Sagal. Schürze ablegen, Geschäft absperren, der Nächste bitte.

GESAMTWERTUNG: 4,29 Punkte (durchschnittlich)  

THE GOLDBERGS SEASON 5

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So, meine lieben 80’s buddies, jetzt ham wa den Salat! Die Goldbergs sind unter die 5 Punkte gefallen. Zwar nur ganz knapp, aber immerhin. Die Gründe? Die besten prägenden Highlights des Jahrzehnts hat man durch und selbst bei einer Episode wie „Spaceballs“ ging es nicht mehr automatisch in luftige Wertungshöhen, sondern verharrte man im „jo, nett“-Bereich. Will sagen: Den Autoren fällt nicht mehr durchgehend tolles Zeug ein. Ausnahme: Die Episode „Dinner With The Goldbergs„, bei der ich als eine der wenigen Comedy-Episoden in diesem Jahrgang die Prädikatwertung ziehen musste. Und da ging es um ein gemeinsames Abendessen im Restaurant, also kein spezifisches 80er-Jahre-Thema. Für die nächste Staffel daher mein Wunsch: Lieber was Verrücktes mit der Familie anstellen statt gezwungen ein Stichwort des coolsten Jahrzehnts abarbeiten, weclhes am Ende zu wenig abwirft.



GESAMTWERTUNG: 4,99 Punkte (gut -)

MODERN FAMILY SEASON 9

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Schon länger verharrt die einst alles überragende Comedy „Modern Family“ bei mir im nur noch gehobenen Okay-Status. Genauer gesagt seit der sechsten Staffel. Heuer schien es besser zu laufen, man vermied die Patzer der letzten schwächeren Ausgaben (Werbesendungen für bspw. Disneyland, peinliche love interests für Haley, lahme Drehbücher generell für die Dunphy-Kids), war auf einem guten Weg – und tappte im Endspurt dann doch in einige der oben genannten Fallen. Die 10. Staffel soll wohl die letzte sein und ich hoffe, die Macher können dafür nochmal richtig zulegen.

GESAMTWERTUNG: 4,83 Punkte (befriedigend)

 

THE MIDDLE SEASON 9

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Bereits mit der 9. Staffel zu Ende gegangen ist hingegen „The Middle“. Die Show war immer der deutlich weniger erfolgreiche, aber hart arbeitende Nachbar von „Modern Family“, dem allerdings auch bereits viel früher die Luft ausgegangen war. Die ersten drei Staffeln um die Familie Heck kann ich empfehlen, danach pendelte man sich bei einer Qualitätsstufe niedriger ein. Dabei wurde es nie so schlecht, dass ich die Serie für mich abgesetzt hätte. Meist solide, manchmal ein wenig drunter, mit ein paar Aussetzern nach unten und das ist auch bereits das Fazit für die finale Season.

GESAMTWERTUNG: 4,33 Punkte (durchschnittlich)

THE SIMPSONS SEASON 29

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Die beste Simpsons-Staffel seit mindestens 5 Jahren! Woo-hoo! Okay, allerseits bitte beruhigen, das hat nicht wirklich viel zu sagen, siehe Gesamtwertung. Wie es schöne Tradition ist, hier die Titel der Episoden, die mir gut gefallen haben:

S29x01 The Serfsons / S29x05 Grampy Can Ya Hear Me / S29x06 The Old Blue Mayor She Ain’t What She Used To Be / S29x09 Gone Boy / S29x11 Frisk Gets Testy / S29x21 Flanders‘ Ladder

GESAMTWERTUNG: 4,55 Punkte (befriedigend -)

THE WALKING DEAD SEASON 8

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Was soll ich da noch groß schreiben. War nix. Schlechteste Staffel, mit ordentlichem Abstand. Der Titel wird immer mehr zur Wahrheit. Auch das einigermaßen erträgliche Finale konnte nichts mehr retten. Und was darin wiederum als Aussicht für die kommende Season angeschnitten wird, erfüllt mich nicht mit Hoffnung auf grundlegende Besserung. Ich denke, es ist Zeit, dass ich dem alten Zombie-Zausel den Gnadenschuss gebe. Es sei denn, ich finde doch nach Spaß am eigenen Leiden beim Zuschauen.

GESAMTWERTUNG: 3,94 Punkte (unterdurchschnittlich) 

YOUNG SHELDON SEASON 1

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Besser als „The Big Bang Theory“ – und ja, da habe ich mir wirklich das diesjährige Finale angesehen und war erneut erschüttert, wie übel heruntergewirtschaftet diese Show geworden ist. Der junge Sheldon bringt hingegen genau das, was man erwartet, inklusive der typischen Chuck-Lorre-Ich-hab-schon-keinen-Bock-mehr-das-Ding-läuft-eh-von-alleine-Autorenhandschrift, die bereits gegen Ende dieser ersten Staffel durchscheint. Was die Show noch knapp ins „Befriedigend“ hievt, sind meiner Meinung nach die hübsch fiesen Sprüche der kleinen Schwester Missy.

GESAMTWERTUNG: 4,57 Punkte (befriedigend -) 

108 (Juni 2017)

16 Jun

Die großen Comedyserien sind in den USA fast alle mittlerweile in ihrer Sommerpause – nur der alte, orangene Clown im Weißen Haus macht unermüdlich weiter. Hier sind die Abschlussbewertungen im Bereich „Comedy“:

KEVIN CAN WAIT (SEASON 1)

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Der werte Kollege bullion hat mit „Doug“ einen wunderbaren Alternativtitel für die Show gefunden. Denn „Kevin Can Wait“ ist quasi Doug aus „King of Queens“ mit einer anderen Familie. Was die Einordnung leichter macht: Wer mit der Paketboten-Comedy nichts anfangen konnte, wird auch wenig Freude an der Rentnercop-Comedy finden. Andersherum ergeben sich wohlige Schnittmengen, wobei man freilich hier auf das Genie eines Jerry Stiller verzichten muss. Leah Remini wiederum, die im Finale einen Gastauftritt hatte, wird in der zweiten Staffel dauerpräsent sein und Show-Gattin Erinn Hayes ersetzen. Keine Ahnung, wie die Autoren das hindeichseln wollen, aber ich sehe dem Unterfangen eher kritisch entgegen.

Ich hatte meinen Spaß mit Kevin James, der die Show mehr oder minder trägt und nach teils dramatisch üblen Ausflügen ins Filmgeschäft wieder Fuß fasst. Hayes ist eher die Stichwortgeberin, die Polizeikumpels erinnern angenehm an Deacon & Co, die Kinder sind bis auf die Älteste kaum zu sehen und der britische Schwiegersohn kann eher nur selten Akzente setzen.

Die Show erhielt von mir durch die Bank 4,5 oder 5,0 Punkte – kein Ausfall nach unten, aber auch kein Ausreißer in höhere Gefilde. Macht insgesamt einen Schnitt von:

GESAMTWERTUNG: 4,90 Punkte (befriedigend +)

MAN WITH A PLAN (SEASON 1)

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Die nächste klassische Comedy, der nächste berühmte Charakter: Matt LeBlanc a.k.a Joey Tribbiani. Berührungspunkte mit der einstigen Paraderolle gibt es hier kaum, LeBlanc spielt den liebenswert überforderten Familienvater, der sich verstärkt um die Kinder kümmern muss, nachdem seine Frau wieder zur Arbeit geht. Auch hier werden keine Gagrevolutionen angezettelt, sondern traditionelle Comedy-Brötchen gebacken. Wer damit zurecht kommt, bekommt ähnlich viel Spaß serviert wie bei dem Kollegen einen Beitrag obendrüber. Mir gefiel vor allem Kevin Nealon („Weeds“) als Bruder, der immer für einen Oopsie gut ist.

Von der Bewertungsspannweite her fast eine identische Kopie zu „Kevin Can Wait“, mit einem 4,0 Ausreißer nach unten. Die beiden Shows kann man also wunderbar im Doppelpack gucken, weshalb sie passenderweise auch so auf CBS laufen.

GESAMTWERTUNG: 4,82 Punkte (befriedigend)

SUPERIOR DONUTS (SEASON 1)

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Mmmh, was könnten wir denn als nächstes besprechen? Eine klassische Comedy vielleicht? „Superior Donuts“ mit dem alten Haudegen Judd Hirsch versprüht, wie ich schon bei der ersten Vorstellung schrieb, viel „Cheers“-Charme: Süßgebäck statt Feierabendbier, aber jeweils charakterbunte Stammkundschaft. Plus dem frischen Anstrich durch einen urbanen jungen schwarzen Künstler Franco Wicks (Jermaine Fowler), der das Geld braucht und sich als Bedienung durchschlägt.

Mit Fowler habe ich mich durch die insgesamt 13 Folgen angefreundet, Hirsch ist ehe eine sichere Nummer, mein absoluter Liebling und Dranbleibgarant war allerdings Maz Jobrani („Better Off Ted“), der einen herrlich schmierigen, arabischstämmigen Geschäftsmann gibt und für die besten Sprüche zuständig ist. Der Rest des Casts fällt demgegenüber mal weniger (Katey Sagal, David Koechner), mal deutlicher (Anna Baryshnikov) ab. Insgesamt kein „superior“ von mir, sondern eher „okay with a touch of nice“.

GESAMTWERTUNG: 4,38 Punkte (durchschnittlich)

MODERN FAMILY (SEASON 8)

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Hat sich dieses Jahr ein bisschen erholt und den stetigen, wenn auch langsamen Abstiegstrend gestoppt. Nein, die alten Glanzzeiten erreicht man auch dieses Mal nicht mehr. Dafür gab es mit dem Seasoneröffner und der Halloween-Folge nochmal zwei von mir mit 5,5 Punkten (sehr gut) bewertete Episoden. Das Talent meiner Lieblinge Ty Burrell, Ed O’Neill und Eric Stonestreet blitzt weiterhin in vielen Szenen auf, die Autoren haben sich zudem erbarmt und den langweiligsten Charakter (Haleys love interest Andy) außen vor gelassen, dafür fällt ihnen gerade für die älter gewordenen Kids nicht mehr sonderlich viel ein: Außer Haley und den von Nathan Fillion gespielten Charakter Rainer Shine als Liebespaar zu installieren. Sorry, aber Sarah Hyland (Geburtsjahr 1990) wirkt immer noch wie eine 14-jährige auf mich und entsprechend kommen diese Szenen dezent gruselig rüber. Manny kann sich dank seiner Macken noch retten, aber die anderen Figuren wie Luke, Alex und Lily, die jetzt ihren Status als jüngster Großfamilienspross verloren hat, leiden merklich unter den schwachen Drehbüchern.

GESAMTWERTUNG: 4,89 Punkte (befriedigend)

THE MIDDLE (SEASON 8)

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Ordentliche Saison für die Hecks. Nach diversen durchschnittlichen Jahrgängen schafft man diesmal wieder den Sprung ins Befriedigend. Im letzten Drittel setzt es zwar ein paar Durchhänger, aber sonst wird sättigende Kost geboten, aus den leider schon lange ausgequetschten Figuren wird dank netter Geschichten noch das Beste herausgeholt, nix nervt, man kommt ohne Stolpersteine durch das Jahr in Orson. Hätte ich auch nicht gedacht.

GESAMTWERTUNG: 4,52 Punkte (befriedigend)

THE GOLDBERGS (SEASON 4)

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Die Show, bei der es mir extrem schwerfällt, die 5 Punkte nicht zu zücken. Weil nämlich fast immer genug Putzigkeit, 80er-Jahre-Charme, überprotektive Mutterschaft, wohliges Familien-Happy End oder anderer witziger Krams drin ist, um am Ende mindestens die volle Hand zur Bewertung auszufalten. Okay, mittlerweile werden die goldenen Themen der Eighties langsam weniger, weshalb es heuer viermal nur zum Befriedigend gelangt hat. In Richtung weiter oben steht aber  tatsächlich eine Prädikatsauszeichnung für „Ho-ly K.I.T.T.“ – ich gebe jetzt mal keinen Hinweis darauf, um was es in der Folge geht. Vier Staffeln „The Goldbergs“, jede davon mit „gut“ bewertet und in den letzten zwei Jahren konnte man sich sogar noch ein wenig steigern. Von dieser Qualitätskonstanz dürfte es gerne mehr Comedyshows geben.

GESAMTWERTUNG: 5,27 Punkte (gut)

BLACK-ISH (SEASON 3)

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Gefiel mir dieses Jahr doch eine ganze Wertungsstufe weniger, muss ich leider sagen. Da wären auf der einen Seite die schweren Themen, an denen sich Show schlicht verhebt. Klar, man will mit „Black-ish“ alles abdecken, was die afro-amerikanische Community bewegt  Aber wie schon bei der Episode um Polizeigewalt gegen Schwarze wirkt das- zumindest meiner Meinung nach – in einem eher lockeren Comedyformat deplatziert. Entweder komplett ernst oder bleiben lassen. Auf der anderen Seite fand ich den Bruder von Bo durchweg nervig und die Geschichten konnten mich nicht so recht packen. Insgesamt hat die Show einfach die Frische, die sie noch in den ersten beiden Staffeln ausmachte, aus den Augen verloren.

GESAMTWERTUNG: 4,50 Punkte (befriedigend)

BROOKLYN NINE-NINE (SEASON 4)

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Die seltsamste Polizeieinheit New Yorks hält weiterhin ihr sehr gutes Niveau. Nach einer minimalen Schwächeperiode in der zweiten Staffel läuft es wie schon in der dritten Season einfach rund. Ich könnte entsprechend den Sermon von 2016 runterbeten, von wegen liebenswerten Charakteren, die alle jederzeit einen großartigen Gag abfeuern können. Das spare ich mir, denn Kenner wissen eh Bescheid. Als kleinen Hinweis lasse ich aber fallen, dass die Folge 4×07 (Mr. Santiago) die 6,0 Punkte-Ehrenauszeichnung einstreichen konnte und ich deshalb auf „sehr gut“ aufrunde. Applaus, wegtreten, so weitermachen!

GESAMTWERTUNG: 5,47 Punkte (sehr gut)

FRESH OFF THE BOAT (SEASON 3)

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Ein bisschen Asian-American-Comedy muss sein. Und da ich „Dr. Ken“ abgesetzt habe, bleiben halt die Huangs übrig. Der Befund ist allerdings auch in dieser Staffel unverändert. Ich mag Constance Wu als strenge Mutter Jessica, Ehegatte Louis (Randall Park) hat ebenfalls seine Momente, die Geschichten sind manchmal richtig nett, HipHop-Kind Eddie nervt wegen HipHop und die Witzigkeit der in Mandarin redenden Großmutter hat sich mir weiterhin nicht erschlossen. Könnte ich ehrlicherweise auch von meiner Guckliste streichen, aber ich habe mich dran gewöhnt einzuschalten. Die Show schwimmt bei mir sozusagen in stillen „Das muss mich schon richtig ärgern, damit ich es absetze“-Gewässern.

GESAMTWERTUNG: 4,43 Punkte (durchschnittlich)

LIFE IN PIECES (SEASON 2)

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Gut möglich, dass die erste Staffel „Life In Pieces“ von mir überbewertet wurde, weil ich bei einzelnen Segmenten, die mir richtig viel Spaß machten, gleich die ganze Episode mit hochbewertet habe. Das Ensemble finde ich allerdings weiterhin sympathisch und talentiert. In der nun zweiten Season ist die Zahl der „nur“ befriedigenden Folgen jedoch stattlich angewachsen, da führt selbst das mild kritische Rezensentenauge nicht dran vorbei. Dazu noch ein, zwei wirklich nicht gelungene Ausgaben und -schwupp- helfen auch die ganzen guten Folgen nicht mehr, um wieder über die 5,0-Hürde zu springen.

GESAMTWERTUNG: 4,87 Punkte (befriedigend)

THE SIMPSONS (SEASON 28)

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Ich habe schon bedeutend schlechtere Simpsons-Jahrgänge durchgeschaut.

Damit komme ich zwar sicher nicht auf die Zitatliste der Season Box, aber es stimmt. Lediglich 5 Episoden, die ich eher durchschnittlich bzw. noch darunter empfand, dazu insgesamt 5 Ausgaben, die ich mit „Gut“ bewertet habe und einer schönen Tradition folgend hier benenne:

S28E02 Friends And Family, E08 Dad Behavior, E11 Pork & Burns, E14 Fatzcarraldo, E17 22 für 30, E22 Dogtown

GESAMTWERTUNG: 4,50 Punkte (befriedigend)

DOWNWARD DOG (SEASON 1)

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Hund Martin wird von seiner Besitzerin Nan (Allison Tolman) oft alleine in ihrem Appartement gelassen und macht sich deshalb so seine Gedanken über seine Welt und die seltsamen Menschen darin.

Moment, was ist denn das?
Ist das hier drin schon besprochen worden?
Weshalb ist das bei den Abschlusswertungen?

Die Antworten: a) Eine Comedyserie. b) Nein, ist neu. c) Weil ich es nach zwei Episoden schon abgesetzt habe.

Allison Tolman hat seit „Fargo (Season 1)“ einen dicken Stein bei mir im Brett. Aber leider kann sie diese Show auch nicht retten. Ihr Show-Freund Jason (Lucas Neff, „Raising Hope“) übrigens genauso wenig. Weil bei „Downward Dog“ nun mal der Hund im Mittelpunkt steht und tja, der funktioniert für mich nicht. Tiere durch nachträgliche digitale Bearbeitung sprechen zu lassen, kann eine lustige Sache sein, hier wirkt das Ergebnis eher dezent unheimlich. Mit dem Hauptautor und Direktor Samm Hodges hat man zudem eine Stimme gewählt, die irgendwo zwischen langweilig und depressiv schwankt und dementsprechend kommt auch der ganze Vierbeiner rüber. Sorry, mehr als ein „durchschnittlich“ kann ich da nicht in den Napf legen.

DURCHSCHNITTWERTUNG NACH 2 EPISODEN: 4,00 Punkte (durchschnittlich)
Sichtung eingestellt

THE JIM JEFFERIES SHOW (SEASON 1)

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Jim Jefferies, tapferer australischer Stand-Up-Comedian und einer meiner Lieblinge seines Fachs, versucht sich an Infotainment-Comedy à la „Last Week Tonight with John Oliver“ oder „The Daily Show“. Natürlich ohne deren sozialkritische Wühlarbeit oder politische Tiefe erreichen zu wollen. Vielmehr spöttelt Jefferies auf seine liebenswert leicht besoffen wirkende, aber dafür die Wahrheit gerne auch mal derb aussprechende Art über das, was in der Welt passiert. Als Bonus gibt es Brad Pitt als Wettermann. Keine Ahnung, warum. Hat mir jedenfalls gefallen und werde ich als Fan definitiv weiterhin verfolgen.

DURCHSCHNITTWERTUNG NACH 2 EPISODEN: 5,00 Punkte (gut)

97 (Mai 2016)

31 Mai

Hastig in die Tastatur gehobelter Seriencheck, weil ich bis zur Fußball-Europameisterschaft die wichtigsten Shows abgedeckt haben möchte, Teil 1:

THE PATH (SEASON 1)

Eddie (Aaron Paul, „Breaking Bad“) und Sarah Lane (Michelle Monaghan, „True Detective“) leben in einer Sekte, pardon, einer Bewegung namens „The Meyerist Movement“, in der sich vieles um erklommene Leitern, Licht, Liebe, Gemeinschaft, eine geheimnisvolle Stätte in Peru und Weltuntergang dreht. Quasi eine fröhliche Mischung aus Hippie-Kommune, Scientology und R’hllor. Sarah hat bereits eine gehobene Stellung in der Gemeinschaft inne, Eddie kraxelt noch die Leiter der Erleuchtung hoch und kann so manchen leisen Zweifel nicht beiseite legen. Was dem aktuellen Chefideologen Cal (Hugh Dancy, „Hannibal“) so gar nicht gefallen mag…

Schön, wieder Aaron Paul und Hugh Dancy in tragenden Rollen zu sehen. „The Path“ lockt ähnlich wie „The Leftovers“ damit, den Zuschauer in eine fremde Welt zu werfen und die kleinen Besonderheiten und Seltsamkeiten nach und nach zu enthüllen. Das gelingt der Show in den ersten Episoden auch richtig gut, denn spätestens in den letzten Sekunden gibt es immer etwas Dramatisches zu bestaunen. Was sodann wiederum in der allgemeinen Erkenntnis mündet: Hier ist gewaltig was faul im Staate Eden. Ich bin die insgesamt 10 Episoden noch nicht durch, mit Folge vier allerdings gingen für mich ein wenig die Highlights aus und als Zuschauer bleiben dann zunächst mal nur das eindrückliche Schauspiel von Mr. Dancy und der Blick in den Alltag der Bewegung. Ich hoffe, dass hier noch ein dicker Knaller gezündet wird. Aktuell gebe ich nach sechs Folgen auf meiner Leiter der glückseligmachenden TV-Serien 4,83 von 6 möglichen Sprossen, die Tendenz geht hoffentlich aufwärts, sonst geht vorzeitig das Licht aus.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 6 EPISODEN: 4,83 PUNKTE (befriedigend)

CROWDED (SEASON 1)

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Mike und Martina Moore freuen sich auf trautes und entspanntes Zusammensein, weil sie die beiden erwachsenen Töchter Shea und Stella aus dem Haus geschafft haben. Doch das Glück währt nicht lange, denn schwupps, sind die beiden Damen draußen in der weiten Welt gescheitert und überfüllen das kuschelige Heim erneut.

Ist mittlerweile nach einer durchgelaufenen Staffel abgesetzt worden, weshalb ich mich kurz fassen kann: Hat mir als traditionelle Familiencomedy durchaus Spaß gemacht und lag sogar über dem Schnitt diverser Shows, die ich im Laufe dieser Saison ein wenig mitgeschleppt habe. Vor allem Patrick Warburton als Daddy mit seiner Mischung aus Gegrummele und Verzweiflung wusste mir durchgehend zu gefallen. Auch der unverwüstliche Stacy Keach als der harte Schale, weicher Kern-Opa der alten Schule brachte der Show einige sehr unterhaltsame Momente ein. Konstant zwischen 5,0 und 4,5 liegend, einmal sogar eine 5,5 einheimsend, hat man gegen Ende allerdings zwei wirklich schwache Geschichten in die Wertung eingeführt, was dem Abschlusswert nicht gerade förderlich war. Mr. Warburton, kommen Sie bald wieder, kann ich da nur sagen.

GESAMTWERTUNG: 4,63 PUNKTE (befriedigend) 

GOTHAM (SEASON 2)

Aaargh, über Gotham habe ich mich dann doch wieder aufregen müssen! Ich hatte es ja schon zuletzt angedeutet: Die Show kann richtig tolle Folgen produzieren, nur um kurz darauf sich ein stinkendes faules Ei ins Nest zu legen. Weil den Drehbuchautoren halt plötzlich Ernsthaftigkeit und Logik schnurz sind und sie Zufälle zum An-den-Kopf-klatschen einbringen, gerne gepaart mit trashigem Humor, Effekten und Ideen. Ja, die Batman-Vorlage ist halt ein Comic, ein bisserl Pulp und Trash kann man auch reinbringen, aber es stört mich einfach, weil man damit die prima gelungenen Episoden entwertet. Entweder konstant auf der inkohärenten, aber spaßigen Linie fahren oder durchgehend das Niveau hochhalten und mit vielleicht ein paar Humoreinsprengseln garnieren.

Die zweite Staffel fand ich in weiten Teilen viel besser als ihre Vorgängerin, ich erwähne da gerne nochmal die Truppe um Theo Galavan inklusive dem Joker. Das Finale allerdings wurde meiner Meinung nach mit Karacho in den Boden gerammt. Nicht nur, dass man die für mich nervigste Figur wiederbeleben muss (und dann nicht direkt zur allgemeinen Erleichterung die nächste Folge sterben lässt), die große Frage nach den Mördern von Bruce Waynes Eltern wird einfach eine Stufe höher geschoben und der Ausblick auf die dritte Season versaut.  Mein erster Gedanke nach Ende der Folge und bei Erscheinen des Gotham-Schriftzugs war folgender: „Ich weiß nicht, ob ich mir das noch weiter ansehen soll“. Reife Leistung, meine Damen und Herren! Wertungsmäßig schneidet „Gotham“ diesmal wegen diverser groben Schnitzer exakt gleich ab, die Hochrundung lasse ich diesmal aber stecken. Irgendwie passt es allerdings schon zu dieser Serie voller Höhen und Tiefen, dass sie sich zum Schluss nach unten katapultiert.

GESAMTWERTUNG: 4,95 PUNKTE (befriedigend)

THE ODD COUPLE (SEASON 2)

Felix Unger und Oscar Madison anno 2015 sind wieder da. Und wer erwartet hat, dass sich im Vergleich zur ersten Staffel etwas tun würde, dem kann ich jetzt schon die Hoffnung daran mit dem Putztuch von der Platte feudeln. Alle meine Kritikpunkte sind weiterhin vorhanden: altbackene Comedy, biedere Geschichten, Matthew Perry stinkt gewaltig ab im Vergleich zu Thomas Lennon, ans Original kommt nichts ran. Ich habe nur deshalb 9 der insgesamt 13 Folgen gesehen, weil a) mein Bruder sie unbedingt sehen wollte und b) NBC das Ganze als Doppelfolgen rausgeschossen hat. Weshalb eine dritte Season schon bestellt ist, mag sich mir nicht erschließen. Vielleicht gucken die Amis es ähnlich wie mein Bruder mit einer „War-doch-gar-nicht-sooo-schlecht“-Attitüde weg.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 9 EPISODEN: 4,07 PUNKTE (durchschnittlich -)
Sichtung abgesetzt

GRANDFATHERED (SEASON 1)

Das habe ich tapfer bis zum Schluss durchgehalten und bin nicht belohnt worden. Die Show lebte meiner Meinung nach von Opa Jimmy John Stamos und der goldigen Enkeltochter Edie, der Rest war okay (Paget Brewster) bis unnötig (Josh Peck) bzw. nervig (Christina Milian). Bei einer Autorensitzung muss dann jemand auf die glorreiche Idee gekommen sein, diesen Fokus zugunsten der Nebendarsteller zu verschieben. Keine gute Idee. Gar keine gute Idee. Vor allem die letzten Episoden waren ein einziger Krampf, das Finale konnte ich nur mit Mühe durchhalten. Angesichts dessen zu Recht nicht vom Sender verlängert worden.

GESAMTWERTUNG: 4,23 PUNKTE (durchschnittlich)

THE SIMPSONS (SEASON 27)

Alle Jahre wieder als Service die guten Episoden der mittlerweilen 27. Staffel:

S27E05 Treehouse Of Horror XXVI – 5,5 Punkte (sehr gut)

Das war’s. Kein Witz. Der Rest schwankt zwischen maximal „nett“ bis hinunter zu „würde ich nicht nochmal sehen wollen“. Gute Folgen, mit 5,0 Punkten bewertet? Fehlanzeige. Ein Trauerspiel. Bitte in den Kommentaren keine Frage, weshalb ich das weiterhin gucke.

GESAMTWERTUNG: 4,07 PUNKTE (durchschnittlich -)

THE LAST MAN ON EARTH (SEASON 2)

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Ich habe ja schon ausgeführt, dass sich die Show und vor allem Hauptdarsteller Will Forte von der sympathischen Loser-Story hin ins nervig-pubertär-Humorige gekehrt haben. Man könnte auch sagen: Sorry, das ist mir einfach zu blöd geworden. Witzigerweise habe ich bei den Serienjunkies das komplette Gegenteil gelesen und war aufs Baffste erstaunt. Die Show, bei der dreißig Jahre in einem Glas konservierte Fürze freigelassen werden, hat sich also vom Humor her positiv entwickelt? Da ziehe ich mich aber ganz flott auf meine „Ich bleibe bei meiner Darstellung“-Insel zurück und schmolle kurz mal störrisch vor mich hin.

Summa summarum: Nach einem richtig guten Einstieg (daher die noch relativ hohe Gesamtwertung) ging es ab Folge 8 immer mehr den Bach runter, vor allem Phil hätte ich zwischendurch gerne mal eine gewatscht, so sehr ging mir der Charakter auf die Nerven. Weshalb ich dennoch bis zum Schluss durchgehalten und nicht konsequent auf den Absetz-Knopf gedrückt habe? January Jones. Hach.

GESAMTWERTUNG: 4,60 PUNKTE (befriedigend)   

FRESH OFF THE BOAT (SEASON 2)

Kurzfassung:

Show befriedigend bis gut, wenn Constance Wu einen ihrer großen Auftritte als mürrische Mutter Jessica hat.

Show durchschnittlich, wenn nicht.

Show insgesamt zu oft durchschnittlich.

GESAMTWERTUNG: 4,33 PUNKTE (durchschnittlich)

THE MIDDLE (SEASON 7)

Ich hänge halt irgendwie an den Hecks. Obwohl es dieses Jahr nicht einmal mehr für eine „Gut“-Wertung gelangt hat. Macht am Ende ein nur minimal bessere Wertung als „The Simpsons“, wobei die Zahl der unterdurchschnittlichen Episoden bei „The Middle“ deutlich geringer ist. Klarer Fall von „Man bräuchte nicht, aber man guckt’s halt weg“. Wohl auch nächstes Jahr, denn Staffel 8 ist gesichert.

GESAMTWERTUNG: 4,10 PUNKTE (durchschnittlich)

MODERN FAMILY (SEASON 7)

Nenne ich mittlerweile liebevoll „Die Bröckel-Comedy“, denn zum Abschluss jeder Staffel fällt meine Gesamtwertung ein bisschen schlechter aus. Aktueller Stand: ziemlich in der Mitte zwischen „gut“ und „befriedigend“. Die Glanzzeiten sind vorbei, vor allem fast jede Szene mit den aus dem Teenageralter entwachsenen Kindern Haley, Luke und Alex gibt es mir nicht mehr, Ed O’Neill, Ty Burrell und Eric Stonestreet hingegen reißen es ab und an noch raus.

GESAMTWERTUNG: 4,73 PUNKTE (befriedigend)

THE GOLDBERGS (SEASON 3)

Bei den Goldbergs hingegen heißt es stabil, verlässlich, witzig. Auch in der dritten Season sehe ich keine Verschleißerscheinungen, auch wenn Hauptdarsteller Sean Giambrone während der Sommerpause durch den Stimmbruch musste – worüber prompt in der Show gewitzelt wurde. Für 80er-Jahre-Fans weiterhin ein Quell der Freude und sollten irgendwann mal die Themen des Jahrzehnts ausgehen, kann man sich von mir gerne der 90er bedienen. Der Cast wird mit Sicherheit auch dann funktionieren und prima Unterhaltung abliefern.

GESAMTWERTUNG: 5,29 PUNKTE (gut) 

BLACK-ISH (SEASON 2) 



Sie haben sich in mein Herz gespielt, die Mitglieder der Familie Johnson. Der herzige Ausruf „Black Jesus!“ der schwergläubigen Großmama Ruby ist in meinen Sprachschatz übergegangen, Dre und Rainbow sind ein herrliches Ehepaar, die Kinder (vor allem Marsai Martin) überraschen mit manchem Gag, Opa Laurence „Pops“ Fishburne ist eh eine Klasse für sich. Manches Mal verhebt man sich jedoch an schweren Themen, die die black community umtreibt, aber als Aufarbeitung in einer Comedy meiner Meinung nicht taugen, wie etwa in der Folge um Polizeigewalt gegen Schwarze. „Black-ish“ kann insgesamt im Vergleich zur ersten Staffel nochmals zulegen und punktgenau bei 5 Punkten landen. Weiter so.

GESAMTWERTUNG: 5,00 PUNKTE (gut)

Demnächst:

Preacher

Veep

Silicon Valley

Game Of Thrones

House Of Cards