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96 (Mai 2016)

11 Mai

Ja, ich habe den Seriencheck schleifen lassen, letzten Monat gab es überhaupt keinen.
Beschwerden dahingehend bitte in mehrfacher Abschrift an YouWillDie@DarkSouls3 und demnächst LooksAwesomeMustBuyItNow@Uncharted4. Nun aber zu den frisch abgeschlossenen TV-Serien.

11.22.63 

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Hat mich schon bei meinen ersten niedergeschriebenen Eindrücken überzeugen können und vermochte dieses Niveau bis zum Schluss der insgesamt 8 Episoden zu halten. Ich bin zugegeben mit der Buchvorlage nicht vertraut, aus eben dieser Ecke habe ich ein paar kritischere Stimmen zur Serie gelesen. Für mich war das ein rundes Finale, spannende Momente, stimmige Eindrücke aus der Zeitperiode um die Ermordung Kennedys, ein gut aufgelegter James Franco, eine mich nicht im geringsten störende Liebesgeschichte und als letzter Pluspunkt: Meine nicht zu verleugnende Verschossenheit in Sarah Gadon. Wie bereits erwähnt, ist die Show mehr locker aufbereitete Zeitgeschichte denn Zeitreise, da sollte man schon mit den richtigen Vorstellungen herangehen. Wegen des gelungenen Abschlusses hieve ich das Ganze knapp auf die Wertung „sehr gut“

GESAMTWERTUNG: 5,45 Punkte (sehr gut)

BETTER CALL SAUL (SEASON 2)

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Das ist schon ein mit Wertungswerkzeugen härter zu bearbeitender Brocken. Ich liebe Breaking Bad, ich liebe die Figuren Jimmy McGill (Bob Odenkirk) und vor allem Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks), ich liebe die Inszenierung, die kleinen Feinheiten in der Bildkomposition, die Kameraführung mit ihren Spielereien, die Anbindungen und Anspielungen an die Hauptserie. Bevor ich nun vor Freude und Liebe kollabiere, muss ich das große Aber einfügen:

Aber die Geschichte hat mich nicht gepackt. Vor allem jene des titelgebenden Helden. Jonathan Banks arbeitet weiter an der Legende der obercoolsten Sau im US-Fernsehen, die sich um ihn drehenden Handlungsstränge habe ich samt und sonders mit zwei erhobenen Daumen verfolgt. Die Anwaltserlebnisse von Jimmy hingegen fand ich ziemlich unspektakulär an mir vorbeiwehend. Ab und an ein kleiner Moment des Lächelns und Nickens, allerdings hatte ich mir doch etwas mehr erwartet. Es ist nun mal noch nicht der Saul Goodman, den man kennen und lieben gelernt hat. Schließlich konnte ich der Figur der Kim Wexler leider immer noch nicht allzu viel abgewinnen angesichts der Tatsache, dass sie durchaus beträchtliche Screentime in Anspruch nimmt. Sehr spät fährt die Show das große emotionale Geschütz auf, schafft allerdings im Finale keinen großen Spannungsmoment mehr.

Wertungsmäßig hielt sich „Better Call Saul“ wegen der oben angepriesenen Vorzüge durchgehend bei 5 Punkten, ging aber auch nie darüber hinaus. Letzten Endes landet Vince Gilligans Werk in der zweiten Saison knapp in diesem Bereich. Wer von der ruhigen Machart begeistert ist, darf die Show gerne als von mir unterbewertet ansehen; ich für meinen Teil hätte mir ein bisschen mehr Wumms anstelle gemächlich vor sich hin zündelnder Lunte erhofft.


GESAMTWERTUNG: 4,95 Punkte (gut)

VINYL (SEASON 1)

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Das, was ich oben drüber geschrieben habe. Ersetze Jimmy McGill durch Richie Finestra (Bobby Cannavale), Mike Ehrmantraut durch Zak Yankovich (Ray Romano). Ganz ehrlich, Ray Romano fand ich super in der Serie. Als Anpreisungsobjekt werfe ich noch den richtig geilen ’70er Jahre-Soundtrack und den Blick hinter die Kulissen einer Plattenfirma zur Hochzeit der Musikproduktion rein. Von der Story allerdings habe ich, mitvernebelt von den Koks-Exzessen des Protagonisten, eher wenig in Erinnerung. Bei mir wurden durchaus Assoziationen zu „Boardwalk Empire“ wach, das auch gerne mal Geschichten in den Mittelpunkt stellte, für die ich mir einen kleinen, exklusiven Szenen-Vorspulknopf gewünscht hätte. Und wenn ich schon Vergleiche zu „Better Call Saul“ anstelle: Die „Nasty Bits“ sind die musikalischen Kim Wexler der Show. Sorry. Dafür spielt ihr Manager einen richtig geilen Blues.

Fazit: Gute Show, mehr noch nicht. Ich freue mich aber auf die weiteren Abenteuer von Richie & Co und bin guter Dinge, dass in der nächsten Staffel storymäßig ein paar Schippen draufgelegt werden.

GESAMTWERTUNG: 5,00 Punkte (gut) 

BROOKLYN NINE-NINE (SEASON 3)

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Ganz klarer Anwärter auf die beste Comedyserie dieser Saison. Erstklassige Show, toller Cast, von der jeder einzelne Charakter klasse Gags raushauen kann, keine Ausfälle. Mein Bruder wurde zwar mit dem spät in der Show auftauchenden Ermittler Pimento nicht so recht warm, aber meiner Meinung nach steckt in dieser Polizei-Comedy dermaßen viel Qualität und Potenzial, dass da so schnell nichts die gute Stimmung beim Sehen trüben kann. Ach ja, die Halloween-Episode erhielt die selten gezogene Höchstwertung von 6,0 Punkten.

Genug der Lobhudelei. Wegtreten. Captain Holt out.

GESAMTWERTUNG: 5,53 Punkte (sehr gut)

DR. KEN (SEASON 1)

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Dr. Ken ist ein Beispiel für eine Serie, die ich bis zum Ende der Staffel verfolgt habe, obwohl sie wertungsmäßig immer nur 4,0 oder 4,5 Punkten ablieferte. Von daher eigentlich kein Kandidat für diese Art von Treue, aber ich sehe nun mal ganz gerne Ken Jeong und Dave Foley bei ihrer gegenseitigen Fopperei während der Arbeit zu. Wegen dieser beiden Figuren bleibe ich auch dran, der Rest der Crew hinkt leider mit weitem Abstand hinterher. Was auch der Grund ist, weshalb es schlicht für höhere Wertungsweihen nicht reicht. Meistens ordentlich, aber desöfteren eben nur durchschnittlich, die zwanzig Minuten sind halt auch schnell mal weggeguckt. Eine Fortsetzung ist aktuell noch in der Schwebe, für mich müsste man bei den Nebencharakteren zulegen.

GESAMTWERTUNG: 4,34 Punkte (durchschnittlich)

BASKETS (SEASON 1)

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Hat sein Potenzial leider nicht so ganz ausschöpfen können. Zach Galifianakis in einer Doppelrolle liest sich schon mal gut, das Ganze hat auch durchaus seine Momente, zudem kann ich mich weiterhin an jeder Szene mit Louie Anderson in seiner Rolle als resolute Mama Baskets erfreuen. Dennoch überlagert mir viel zu oft Leerlauf die Show, gute Episoden werden von leidlich durchschnittlichen egalisiert, Absurdität wechselt sich mit Stillstand ab. Vor allem die letzten Episoden der Staffel haben mich eher enttäuscht zurückgelassen. Eine zweite Season ist bereits abgesegnet und ich werde wegen der guten Ansätze zu Beginn wohl wieder reinschauen. Insgesamt eher etwas für Fans von Comedy im Stile von „Louie“, ohne das „Baskets“ an dessen Glanzmomente herankommen kann.

GESAMTWERTUNG: 4,60 Punkte (befriedigend)

DICE (SEASON 1)

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Andrew Dice Clay hat seine besten Zeiten hinter sich. Damals, Ende der 80er/Beginn der 90er, war er die lässige Bühnensau, ein vor ausverkauftem Haus auftretender Comedyprovokateur-Proll mit hochversauter Klappe und einer Kippe an den Lippen, die er sich gerne mit um dem Kopf geschlungenem Arm in den Mundwinkel fluppte. Selbstverständlich hält diese Nummer nicht ewig, genausowenig wie bei uns ein Ingo Appelt auf Dauer damit durchkam, auf der Bühne das Wörtchen „ficken“ auszusprechen. Heute ist Dice eher stämmig, lebt in Las Vegas mit seiner Freundin Carmen (Natasha Leggero) plus Dauerkumpel Milkshake (Kevin Corrigan) und versucht, über die Runden zu kommen.

Eine Mischung aus „Californication“, „Curb Your Enthusiasm“ und „Episodes“. In Vergessenheit geratener, alter starrsinniger Mann gibt nicht auf, cool zu bleiben. Läuft gerade mal sechs Episoden lang und ist durchaus unterhaltsam. Sofern man mit deftigen Fluchereien und dem anrüchigen Kram rundum Las Vegas etwas anfangen kann. Für die Vorbilder reicht es allerdings insgesamt nicht.

GESAMTWERTUNG: 4,58 Punkte (befriedigend)

LIFE IN PIECES (SEASON 1)

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Ich weiß gar nicht, wie die Show in der Gunst des amerikanischen Fernsehpublikums steht. Ist sie beliebt oder guckten sie die Amis direkt nach dem weiterhin sklavisch verfolgten „The Big Bang Theory“ einfach weg? Wie auch immer, für mich ist „Life In Pieces“ der beste Comedy-Newcomer dieser Saison. Sympathischer Cast, herausragende humorige Einzelkämpfer des Familien-Alltags wie Colin Hanks („Fargo“) und Dan Bakkedahl („Legit“), auf den Punkt gebrachte Mini-Storys. Vergleiche mit der überragenden ersten Staffel von „Modern Family“ sind freilich noch zu weit hergeholt, die spielte damals in ihrer eigenen Klasse. Allerdings lässt „Life In Pieces“ deren aktuelle siebte Ausgabe locker hinter sich. Wer reinschauen will, bleibe mindestens bis zur dritten Folge „Sleepy/Email/Brunch/Tree“ dran, die bei mir den 6er einheimsen konnte. Den Piloten hatte noch mit 4,5 Punkten verbeschieden, aber mit dem Baumdrama hatte die Großfamilie Short mich endgültig für sich gewonnen.

GESAMTWERTUNG: 5,30 Punkte (gut)

THE WALKING DEAD (SEASON 6)

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Rick Grimes und seine Truppe konnten tatsächlich in der Rückrunde der 6. Staffel dicke zulegen. Ich meckere ja desöfteren an der Show herum, dass sie gerne mal ihre unbestrittenen Qualitätsmomente präsentiert, um kurz danach durch ein paar Langweilerfolgen die aufgebaute Mauer aus Hoffnung mit dem Hintern voraus wieder einzureißen. Die Folgen 6×09-6×16 sind allerdings richtig, richtig gut geworden. Die Auseinandersetzung mit anderen Gruppierungen bringt einen Grad an Spannung, Drama und Mitfiebern, der beim schnöden Zombiedahinmetzeln auf Dauer einfach nicht erreicht werden kann. Über das Finale mit Cliffhanger kann man ein wenig streiten, von meiner Warte aus bleibt eine der besten Halbserien in der Geschichte der wandelden Toten. Hätten die ersten 8 Episoden nach gutem Start nicht ein paar Aussetzer gehabt, wäre diesmal das „sehr gut“ drin gewesen.

GESAMTWERTUNG: 5,30 Punkte (gut)

Demnächst die Neustarts featuring:

Game Of Thrones, The Americans, House Of Card, Crowded, Silicon Valley, Veep, The Odd Couple, The Path