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96 (Mai 2016)

11 Mai

Ja, ich habe den Seriencheck schleifen lassen, letzten Monat gab es überhaupt keinen.
Beschwerden dahingehend bitte in mehrfacher Abschrift an YouWillDie@DarkSouls3 und demnächst LooksAwesomeMustBuyItNow@Uncharted4. Nun aber zu den frisch abgeschlossenen TV-Serien.

11.22.63 

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Hat mich schon bei meinen ersten niedergeschriebenen Eindrücken überzeugen können und vermochte dieses Niveau bis zum Schluss der insgesamt 8 Episoden zu halten. Ich bin zugegeben mit der Buchvorlage nicht vertraut, aus eben dieser Ecke habe ich ein paar kritischere Stimmen zur Serie gelesen. Für mich war das ein rundes Finale, spannende Momente, stimmige Eindrücke aus der Zeitperiode um die Ermordung Kennedys, ein gut aufgelegter James Franco, eine mich nicht im geringsten störende Liebesgeschichte und als letzter Pluspunkt: Meine nicht zu verleugnende Verschossenheit in Sarah Gadon. Wie bereits erwähnt, ist die Show mehr locker aufbereitete Zeitgeschichte denn Zeitreise, da sollte man schon mit den richtigen Vorstellungen herangehen. Wegen des gelungenen Abschlusses hieve ich das Ganze knapp auf die Wertung „sehr gut“

GESAMTWERTUNG: 5,45 Punkte (sehr gut)

BETTER CALL SAUL (SEASON 2)

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Das ist schon ein mit Wertungswerkzeugen härter zu bearbeitender Brocken. Ich liebe Breaking Bad, ich liebe die Figuren Jimmy McGill (Bob Odenkirk) und vor allem Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks), ich liebe die Inszenierung, die kleinen Feinheiten in der Bildkomposition, die Kameraführung mit ihren Spielereien, die Anbindungen und Anspielungen an die Hauptserie. Bevor ich nun vor Freude und Liebe kollabiere, muss ich das große Aber einfügen:

Aber die Geschichte hat mich nicht gepackt. Vor allem jene des titelgebenden Helden. Jonathan Banks arbeitet weiter an der Legende der obercoolsten Sau im US-Fernsehen, die sich um ihn drehenden Handlungsstränge habe ich samt und sonders mit zwei erhobenen Daumen verfolgt. Die Anwaltserlebnisse von Jimmy hingegen fand ich ziemlich unspektakulär an mir vorbeiwehend. Ab und an ein kleiner Moment des Lächelns und Nickens, allerdings hatte ich mir doch etwas mehr erwartet. Es ist nun mal noch nicht der Saul Goodman, den man kennen und lieben gelernt hat. Schließlich konnte ich der Figur der Kim Wexler leider immer noch nicht allzu viel abgewinnen angesichts der Tatsache, dass sie durchaus beträchtliche Screentime in Anspruch nimmt. Sehr spät fährt die Show das große emotionale Geschütz auf, schafft allerdings im Finale keinen großen Spannungsmoment mehr.

Wertungsmäßig hielt sich „Better Call Saul“ wegen der oben angepriesenen Vorzüge durchgehend bei 5 Punkten, ging aber auch nie darüber hinaus. Letzten Endes landet Vince Gilligans Werk in der zweiten Saison knapp in diesem Bereich. Wer von der ruhigen Machart begeistert ist, darf die Show gerne als von mir unterbewertet ansehen; ich für meinen Teil hätte mir ein bisschen mehr Wumms anstelle gemächlich vor sich hin zündelnder Lunte erhofft.


GESAMTWERTUNG: 4,95 Punkte (gut)

VINYL (SEASON 1)

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Das, was ich oben drüber geschrieben habe. Ersetze Jimmy McGill durch Richie Finestra (Bobby Cannavale), Mike Ehrmantraut durch Zak Yankovich (Ray Romano). Ganz ehrlich, Ray Romano fand ich super in der Serie. Als Anpreisungsobjekt werfe ich noch den richtig geilen ’70er Jahre-Soundtrack und den Blick hinter die Kulissen einer Plattenfirma zur Hochzeit der Musikproduktion rein. Von der Story allerdings habe ich, mitvernebelt von den Koks-Exzessen des Protagonisten, eher wenig in Erinnerung. Bei mir wurden durchaus Assoziationen zu „Boardwalk Empire“ wach, das auch gerne mal Geschichten in den Mittelpunkt stellte, für die ich mir einen kleinen, exklusiven Szenen-Vorspulknopf gewünscht hätte. Und wenn ich schon Vergleiche zu „Better Call Saul“ anstelle: Die „Nasty Bits“ sind die musikalischen Kim Wexler der Show. Sorry. Dafür spielt ihr Manager einen richtig geilen Blues.

Fazit: Gute Show, mehr noch nicht. Ich freue mich aber auf die weiteren Abenteuer von Richie & Co und bin guter Dinge, dass in der nächsten Staffel storymäßig ein paar Schippen draufgelegt werden.

GESAMTWERTUNG: 5,00 Punkte (gut) 

BROOKLYN NINE-NINE (SEASON 3)

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Ganz klarer Anwärter auf die beste Comedyserie dieser Saison. Erstklassige Show, toller Cast, von der jeder einzelne Charakter klasse Gags raushauen kann, keine Ausfälle. Mein Bruder wurde zwar mit dem spät in der Show auftauchenden Ermittler Pimento nicht so recht warm, aber meiner Meinung nach steckt in dieser Polizei-Comedy dermaßen viel Qualität und Potenzial, dass da so schnell nichts die gute Stimmung beim Sehen trüben kann. Ach ja, die Halloween-Episode erhielt die selten gezogene Höchstwertung von 6,0 Punkten.

Genug der Lobhudelei. Wegtreten. Captain Holt out.

GESAMTWERTUNG: 5,53 Punkte (sehr gut)

DR. KEN (SEASON 1)

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Dr. Ken ist ein Beispiel für eine Serie, die ich bis zum Ende der Staffel verfolgt habe, obwohl sie wertungsmäßig immer nur 4,0 oder 4,5 Punkten ablieferte. Von daher eigentlich kein Kandidat für diese Art von Treue, aber ich sehe nun mal ganz gerne Ken Jeong und Dave Foley bei ihrer gegenseitigen Fopperei während der Arbeit zu. Wegen dieser beiden Figuren bleibe ich auch dran, der Rest der Crew hinkt leider mit weitem Abstand hinterher. Was auch der Grund ist, weshalb es schlicht für höhere Wertungsweihen nicht reicht. Meistens ordentlich, aber desöfteren eben nur durchschnittlich, die zwanzig Minuten sind halt auch schnell mal weggeguckt. Eine Fortsetzung ist aktuell noch in der Schwebe, für mich müsste man bei den Nebencharakteren zulegen.

GESAMTWERTUNG: 4,34 Punkte (durchschnittlich)

BASKETS (SEASON 1)

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Hat sein Potenzial leider nicht so ganz ausschöpfen können. Zach Galifianakis in einer Doppelrolle liest sich schon mal gut, das Ganze hat auch durchaus seine Momente, zudem kann ich mich weiterhin an jeder Szene mit Louie Anderson in seiner Rolle als resolute Mama Baskets erfreuen. Dennoch überlagert mir viel zu oft Leerlauf die Show, gute Episoden werden von leidlich durchschnittlichen egalisiert, Absurdität wechselt sich mit Stillstand ab. Vor allem die letzten Episoden der Staffel haben mich eher enttäuscht zurückgelassen. Eine zweite Season ist bereits abgesegnet und ich werde wegen der guten Ansätze zu Beginn wohl wieder reinschauen. Insgesamt eher etwas für Fans von Comedy im Stile von „Louie“, ohne das „Baskets“ an dessen Glanzmomente herankommen kann.

GESAMTWERTUNG: 4,60 Punkte (befriedigend)

DICE (SEASON 1)

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Andrew Dice Clay hat seine besten Zeiten hinter sich. Damals, Ende der 80er/Beginn der 90er, war er die lässige Bühnensau, ein vor ausverkauftem Haus auftretender Comedyprovokateur-Proll mit hochversauter Klappe und einer Kippe an den Lippen, die er sich gerne mit um dem Kopf geschlungenem Arm in den Mundwinkel fluppte. Selbstverständlich hält diese Nummer nicht ewig, genausowenig wie bei uns ein Ingo Appelt auf Dauer damit durchkam, auf der Bühne das Wörtchen „ficken“ auszusprechen. Heute ist Dice eher stämmig, lebt in Las Vegas mit seiner Freundin Carmen (Natasha Leggero) plus Dauerkumpel Milkshake (Kevin Corrigan) und versucht, über die Runden zu kommen.

Eine Mischung aus „Californication“, „Curb Your Enthusiasm“ und „Episodes“. In Vergessenheit geratener, alter starrsinniger Mann gibt nicht auf, cool zu bleiben. Läuft gerade mal sechs Episoden lang und ist durchaus unterhaltsam. Sofern man mit deftigen Fluchereien und dem anrüchigen Kram rundum Las Vegas etwas anfangen kann. Für die Vorbilder reicht es allerdings insgesamt nicht.

GESAMTWERTUNG: 4,58 Punkte (befriedigend)

LIFE IN PIECES (SEASON 1)

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Ich weiß gar nicht, wie die Show in der Gunst des amerikanischen Fernsehpublikums steht. Ist sie beliebt oder guckten sie die Amis direkt nach dem weiterhin sklavisch verfolgten „The Big Bang Theory“ einfach weg? Wie auch immer, für mich ist „Life In Pieces“ der beste Comedy-Newcomer dieser Saison. Sympathischer Cast, herausragende humorige Einzelkämpfer des Familien-Alltags wie Colin Hanks („Fargo“) und Dan Bakkedahl („Legit“), auf den Punkt gebrachte Mini-Storys. Vergleiche mit der überragenden ersten Staffel von „Modern Family“ sind freilich noch zu weit hergeholt, die spielte damals in ihrer eigenen Klasse. Allerdings lässt „Life In Pieces“ deren aktuelle siebte Ausgabe locker hinter sich. Wer reinschauen will, bleibe mindestens bis zur dritten Folge „Sleepy/Email/Brunch/Tree“ dran, die bei mir den 6er einheimsen konnte. Den Piloten hatte noch mit 4,5 Punkten verbeschieden, aber mit dem Baumdrama hatte die Großfamilie Short mich endgültig für sich gewonnen.

GESAMTWERTUNG: 5,30 Punkte (gut)

THE WALKING DEAD (SEASON 6)

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Rick Grimes und seine Truppe konnten tatsächlich in der Rückrunde der 6. Staffel dicke zulegen. Ich meckere ja desöfteren an der Show herum, dass sie gerne mal ihre unbestrittenen Qualitätsmomente präsentiert, um kurz danach durch ein paar Langweilerfolgen die aufgebaute Mauer aus Hoffnung mit dem Hintern voraus wieder einzureißen. Die Folgen 6×09-6×16 sind allerdings richtig, richtig gut geworden. Die Auseinandersetzung mit anderen Gruppierungen bringt einen Grad an Spannung, Drama und Mitfiebern, der beim schnöden Zombiedahinmetzeln auf Dauer einfach nicht erreicht werden kann. Über das Finale mit Cliffhanger kann man ein wenig streiten, von meiner Warte aus bleibt eine der besten Halbserien in der Geschichte der wandelden Toten. Hätten die ersten 8 Episoden nach gutem Start nicht ein paar Aussetzer gehabt, wäre diesmal das „sehr gut“ drin gewesen.

GESAMTWERTUNG: 5,30 Punkte (gut)

Demnächst die Neustarts featuring:

Game Of Thrones, The Americans, House Of Card, Crowded, Silicon Valley, Veep, The Odd Couple, The Path

95 (März 2016)

17 Mär

Jetzt endlich wie angekündigt der kurze Blick auf die Shows, über die in den letzten Monaten hier drinnen nicht groß berichtet worden ist. Was hält sich? Was läuft richtig gut? Was fällt langsam? Was ist gar schon gestrichen? Wertungen lasse ich außen vor, da bei den meisten Serien eh bald die Abschlussnote ansteht. Zum Beginn allerdings noch ein durchweg empfehlenswerter Neustart (eigentlich wollte ich auch noch House of Cards Season 4 unterbringen, aber da bin nicht weiter als die erste Folge gekommen):

11.22.63 (SEASON 1)

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Der Englisch-Lehrer Jake Epping (James Franco) entdeckt nach einem kumpelhaften Hinweis von seinem örtlichen Speiselokalbetreiber ein Zeitportal, welches direkt in das Jahr 1960 führt. Dieser hatte bereits mehrfach versucht, von dort aus die Ermordung von John F. Kennedy zu verhindern. Eine Aufgabe, die er nun an Epping weitergibt. Achtteilige Mini-Serie nach einem Buch von Stephen King, produziert von J.J. Abrams.

Nun bin ich ja nicht der ganz große JFK-Verschwörungsaufdeckungsonkel, aber mit Zeitreisen kriegt man mich fast immer. Wobei „11.22.63“ mehr geschichtliches Drama mit Hintergrundrecherche zum Attentat ist, denn den berüchtigten Schmetterlingseffekt hat man durch einen erzählerischen Kniff mehr oder minder aus der Serie herausgehalten. Daran mag sich manch einer stören, mir persönlich haben die ersten fünf Episoden allerdings so gut gefallen, dass ich mich an diesem Umstand nicht groß aufhänge. Zum einen freut es mich, Franco mal wieder in einer ernsteren Rolle zu sehen als in seinen letzten Kifferkomödien im Dunstkreis von Seth Rogen. Darüber hinaus erzählt „11.22.63“ auf spannende Art und Weise die geschichtlichen Ereignisse um den Todesschützen Lee Harvey Oswald, die 60er-Jahre werden hochwertig und akkurat präsentiert, ein paar witzige Anspielungen eingebaut und unser Held in eine zu Herzen gehende Romanze mit der Bibliothekarin Sadie (Sarah Gadon) geschickt. Insgesamt eine empfehlenswerte Show, durch deren bisherige Folgen ich mich schneller durchgesehen hatte als jene von „Vinyl“ oder „Better Call Saul“.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 5,30 PUNKTE (gut)

Black-ish (Season 2)

Immer wieder für tolle Episoden gut, vor allem dank den Ehe-Kabbeleien zwischen Dre und Rainbow, der zynischen Ader der kleinen Diane, dem grummeligen Opa und der Black-Jesus-anrufenden Oma. Läuft stabil Richtung „gut“, allerdings hat man sich bei der Folge „Hope“, bei der man Polizeibrutalität gegenüber Schwarzen in einem Comedyrahmen thematisieren wollte, meiner Meinung nach schwer übernommen.

Brooklyn Nine-Nine (Season 3)

Liegt ganz klar auf Kurs im Rennen um die Krone zur besten Comedy des Jahres. Diesmal ohne Ausfälle (letztes Jahr fand ich ja die Episoden mit Eva Longoria ein bisserl spaßlos), mit dem wohl besten Ensemble, in dem wirklich alle Figuren eine Folge tragen können und mit der Auszeichnung einer 6,0-Episode. Was für eine Comedy bei mir schwer zu erreichen ist.

Dr. Ken (Season 1)

Kommt über den Mitläuferstatus leider nicht hinaus. Die Gründe, weshalb ich es dennoch weitergucke? Ich mag Ken Jeong, Dave Foley als schmieriger Krankenhaus-Chef ist ebenfalls gerne für die ein oder andere Peinlichkeit gut, es ist die einzige Serie, die am Wochenende auf meinem Guckplan läuft und sie enttäuscht eigentlich nie, erreicht allerdings auch keine 5er-Bewertungen.

Fresh Off The Boat (Season 2)

Die Show mit dem unstrittig grässlichsten Theme-Song, immerhin ist er wenigstens kurz. Ansonsten kann ich fast auf die Ausführungen obendrüber bei Dr. Ken verweisen. Lieblingsfigur bei weitem: Die resolute Ehegattin Jessica (Constance Wu), deren Disziplin und Mürrischkeit so manche Episode veredelt hat.


Gotham (Season 2)

Da hatte ich ja schon zur ersten Staffelhälfte was geschrieben, weshalb ich mich jetzt auf die ersten beiden Episoden nach der Winterpause beschränken kann. Die Tendenz geht weiter Richtung „gut“, auch wenn es immer wieder Kleinigkeiten wie mäßig spektakuläre Spezialeffekte oder Logikfehler gibt, die es eben doch verhindern, dass „Gotham“ zu den ganz großen Shows aufschließen kann. Mit der Verbrechertruppe um Theo Galavan hat man einen ziemlich hohen Qualitätsmaßstab angelegt, an den es nun heranzukommen gilt. Weiterhin sehr bemerkenswert und für mich einer der Gründe fürs Weitergucken: Robin Lord Taylor in seiner Rolle als „Penguin“.

Grandfathered (Season 1)

Hat es anders als „The Grinder“ geschafft, weiter in meinem persönlichen Programm zu laufen. Vanessa, die Mutter der kleinen goldigen Edie finde ich immer noch komplett unsympathisch, Sohn Gerald ist ebenfalls komödiantisch höchst vernachlässigbar, aber die alte Riege um John Stamos und Paget Brewster reißt es halt immer wieder ins „Okay“.


Lego Star Wars: The Resistance Rises (Season 1)

„Star Wars: Droid Tales“ hat mir schon richtig viel augenzwinkernden Spaß bereitet, nun steht mit „The Resistance“ die VerLEGOisierung des neuesten Sternenkrieg-Filmes an. Bisher lief nur eine Folge und die war in Ordnung, hat also noch Luft nach oben.

Life In Pieces (Season 1)

Dürfte diese Saison den Titel „Beste neue Comedy“ für sich entscheiden, wenn ich jetzt nicht etwas Entscheidendes übersehen habe. Die Wertungskurve verläuft stabil im 5-Punkte-Bereich, die Charaktere sind allesamt sympathisch, die Geschichten konzeptbedingt kurz und knackig. Colin Hanks und Dan Bakkedahl treten meiner Meinung nach in die Fußstapfen von Ty Burrell in seiner Paraderolle als Phil Dunphy.

Modern Family (Season 7)

Wie auch schon die letzten Staffeln mit einigen Durchhängern, aber eben auch besser gelungenen Folgen. Was fehlt, sind die qualitätiven Höhenflüge, zu der die Show in den ersten Seasons in beeindruckender Manier durchgehend ansetzen konnte. Aus meiner Sicht sind gerade die Geschichten, in denen es um die Liebesbeziehung der Dunphy-Töchter geht, am schwächsten. In dem Zusammenhang kann ich mich an keine Episode erinnern, in der Andy mitspielte und die ich richtig gut fand.

The Big Bang Theory (Season 9)

Es ist vorbei. Ich bin befreit. Ich weiß, dass ich nichts mehr verpassen werde.

Bis zur Star Wars 7-Folge blieb ich dran und selbst die konnte nicht meine Gunst finden. Punktemäßig krebste die Staffel erneut unterhalb der 4,0-Marke herum, Gaststars brachten kaum einen Humorschub, der Nerdfaktor ist schon lange untergegangen bzw. wird künstlich aufrechterhalten. Insgesamt keine Verbesserung zur eh schon bräsigen 8. Season und insofern eine schlicht durchschnittliche Couple-Comedy, deren anhaltender Erfolg mir immer rätselhafter erscheint. Sheldon ist noch der einzige Grund, weshalb man reinschauen sollte, aber so gut wie früher wird der auch nicht mehr angesichts der Autoren, die wohl genau wissen, dass sich die Fans mit immer weniger genauso zufrieden geben.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH ELF EPISODEN: 3,86 Punkte (unterdurchschnittlich)

The Goldbergs (Season 3)

Härtester Konkurrent für „Brooklyn Nine-Nine“, was den ersten Platz im Bereich Comedy angeht. Auch in der dritten Staffel funktioniert die Mischung aus 80er-Nostalgie und gut aufgelegtem Cast ohne Ausrutscher. Eigentlich müssten die großen Themen des Jahrzehnts bald alle durch sein, aber die Goldbergs finden halt immer wieder etwas, das sie liebevoll und mit Witz behandeln können. Wenn dann eine Folge wie „Wingmom“ herauskommt, in der Mutter Goldberg ihren von Top Gun inspirierten ältesten Sohn zur Militärübung begleitet, kann ich nur auf viele weitere Ausgaben hoffen.

The Grinder (Season 1)

Die 4,5 ist eine wichtige Zahl in meinen kleinen Wertungsuniversum. Fällt eine Show im Schnit unter diese Marke und hat zudem keine Tradition, aus der man heraus sie weiterhin schaut, wird es eng. So hat es „The Grinder“ erwischt, der in den letzten Wochen eigentlich nur noch glatte Durchschnittsware anbieten konnte. Letztlich war es eben doch nur Rob Lowe, der die Serie zu tragen imstande war. Dessen Figur entpuppte sich im Verlauf jedoch als viel zu eindimensional: Ja, er kann sich von seiner TV-Persönlichkeit nicht trennen, wir haben es verstanden. Jenseits dessen bot die Show schlicht zu wenig und mein Interesse an weiteren „Er ist der Grinder *dramatische Musik*“-Ausführungen fiel gegen Null.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNFZEHN EPISODEN: 4,41 Punkte (durchschnittlich)


The Last Man On Earth (Season 2)

Überraschung! Die zweite Staffel von „The Last Man On Earth“ ist noch gar nicht zu Ende. Nach knapp dreimonatiger Pause schiebt FOX zwei weitere Folgen nach, im April geht es dann weiter bis tief in den Mai hinein. An meinen Kritikpunkten ändert das freilich wenig, Phil Tandy Miller ging mir in letzter Zeit so schwer auf den Geist, dass ich den Wiederauftakt, der sich nur um Millers Bruder und dessen Bekanntschaft drehte, richtiggehend erfrischend fand. Die aktuell letzte Folge war okay, aber die Show muss wirklich an sich arbeiten, wenn sie wieder den Spaßlevel erreichen will, den sie in der ersten Staffel anbieten konnte.

The Middle (Season 7)

Da gestehe ich, dass ich die Show eher aus Gewohnheit denn aus Begeisterung weiterverfolge. Die Hecks gehören halt mittlerweile zum Serieninventar, die Glanzzeiten liegen schon gute drei bis vier Staffeln zurück, es guckt sich halt fast von selbst weg. Die guten Storys sind eben auserzählt und aufregend Neues fällt den Autoren nicht mehr ein. Trotzdem gibt es immer wieder die Verlängerung. Senderchefs sind wohl auch Gewohnheitstiere.

The Muppets (Season 1)

Ich hatte mir nach der Pause einen frischfrechen Neustart erhofft, schließlich hatte man doch einen neuen Showrunner verpflichtet. Weg mit Bob Kushell („Anger Management“, „3rd Rock from the Sun“), her mit Kristin Newman („Galavant“, „Chuck“, „That 70’s Show“). Wird jetzt mehr gesungen? Wird was aus den Gaststarauftritten gemacht? Sind die unlustigen Viecher wie de Ratten Yolanda und Rizzo oder die Riesengarnele Pepe weg? Nein. Leider ist gar nix besser geworden. Alles weiterhin die dünne Gagsuppe. Sehr sehr schade, aber die Muppets sind in dieser Form für mich absolut belanglos geworden. Die Folge: von mir frühzeitig abgesetzt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIERZEHN EPISODEN: 4,14 Punkte (durchschnittlich)

The Simpsons (Season 27)

Könnte ich mir auch von Jahr zu Jahr mehr sparen. Aber ich hoffe auf die kleinen Überraschungen, wenn die Simpsons sich nochmal am eigenen Schopf aus dem Sumpf des erzählerischen Trotts ziehen. Nochmal richtig frech werden, aktuelle Ereignisse durch den Kakao ziehen, der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Meinem Gefühl nach werden es immer weniger Folgen, die diesem Anspruch auch nur ansatzweise gerecht werden. Stattdessen produziert man eben doch nur die x-te „Lisa will was werden“, „Bart ist verliebt“ und „Homer und Marge haben Ehekrach“-Episode.

The Walking Dead (Season 6)

Wer bis jetzt drangeblieben ist, den erwartet eine positive Überraschung. Denn „The Walking Dead“ ist seit der Rückrunde der sechsten Staffel in beachtenswerter Form. Der Höchstwertung direkt zu Beginn folgten spannende, intensive Episoden, in der nicht so sehr das Zombie-Szenario (aus dem man in 6x01ff. nochmal das Beste herausgeholt hat) im Vordergrund stehen, sondern der Konflikt mit anderen Überlebenden, der existenzielle Fragen aufwirft wie jene, was die Apokalypse aus Rick und seiner Gruppe gemacht hat. Eine mehr als angenehme Überraschung und eine Richtung, die meiner Meinung die Stärken der Serie am besten hervorbringt. Gerne weiter so.