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60 (September 2012)

10 Sept

Es ist wieder wohlig warm draußen, also hurtig heraus mit dem zweiten Teil des US-Serien-Sommers, bevor Ende des Monats die Hauptsaison eingeläutet wird.

 

Breaking Bad (Season 5, Episodes 01-08)

8 Episoden, ein fieser Cliffhanger und nun 10 Monate Wartezeit. Begeisterte Anhänger von Walter und Jesse fluchen zur Zeit schlimmer als Abnehmer von hellblau angemaltem Crystal Meth, das sie von irgendwelchen Amateurbrutzlern angedreht bekommen haben. Für mich als Fan der Show steht schon seit der dritten Staffel fest: eher schmirgeln unsere liebsten Drogenköche eine vom Reinheitsgrad her verhunzte Ladung zusammen, als dass Breaking Bad eine enttäuschende Episode abliefert.

Die erste Hälfte der 5. Staffel befasst sich schwerpunktmäßig mit den Aufräumarbeiten nach dem Abgang von Gustavo Fring und dem Aufbau einer neuen Produktionskette. In dem Geschäftsbeziehungsdreieck aus Walter, Jesse und Mike schwelt genug Konfliktstoff für spannende Episoden mit gewohnt bedeutungsschwangerer Optik. Dass Showrunner Vince Gilligan weiterhin auf exzellente schauspielerische Leistungen (Emmy for Jonathan Banks, anyone?) setzen und den Zuschauer mit u.a. einem Flash Forward als Einstiegssequenz, dem schockierenden Schlussakt eines Güterzug-Ausraubs und brodelnden Dialogen zu fesseln vermag, untermauert die aktuelle Ausnahmestellung dieser Serie.

Was mir allerdings ein wenig fehlte, war die Gefahr von außen. Madrigal, der mächtige deutsche Konzern aus Hannover, der alle Fäden in der Hand zu halten scheint, wird zwar in einer Episode thematisiert. Probleme für Walts neues Projekt bereitet er allerdings nicht. Eher droht nun endgültig Ungemach von Schwager Hank, wie die letzte Folge unmissverständlich andeutet. Womit wir bei den Wertungen wären: fast alle Episoden gut bis sehr gut, überragend „Madrigal“ (von der ich mir aber im Rückblick mehr Auswirkungen erwartet hätte). Der Haken? Für mich leider das „kleine“ Finale, bei dem ich mit einem derben Knaller gerechnet hatte, einem Faustschlag in die Magengrube des Zuschauers mit freundlichen Grüßen von Mr. Gilligan. Ich habe mir -kein Witz- mit kribbeligen Fingern alle paar Sekunden die Restlaufzeit der Folge anzeigen lassen und war umso angespannter, desto näher es gegen 0 ging. Von daher kann man vielleicht verstehen, dass ich von der letzten Szene etwas enttäuscht war, was sich auch in der Wertung widerspiegelte und so die 6-Punkte-Gesamtwertung verhinderte. Aber vielleicht entwickelt sich die Story nach der Pause noch ganz anders, als wir das alle jetzt erwarten und Vince erwischt uns grinsend doch noch auf dem falschen Fuß.

Gesamtwertung nach 8 Episoden: 5,73 Punkte (sehr gut) 

The Exes (Season 2)

Ja, ich habe es wieder geguckt. Nein, man muss es sich wirklich nicht antun, wenn man nicht wie ich Donald „Turk“ Faison oder Wayne „Newman“ Knight gerne im Fernsehen wiedersehen möchte. „The Exes“ bleibt eine bestenfalls aus Nostalgikersicht nette, schlimmstenfalls gnadenlos veraltete Sitcom, deren Storybögen schon in den frühen 90ern als überspannt und ausgenudelt galten. Zur ersten Staffel hat sich also wenig geändert. Okay, David Alan Basche hat sich besser in das ehefrauenlose Trio eingebracht, dafür nervt Kristen Johnston weiterhin stellenweise ordentlich. Erwähnenswert sei noch zweierlei:

1) Ich verleihe der Show offiziell den heiß tropfenden Käsebandorden für das cheesigste Intro einer TV-Serie. Bitte hier selbst ansehen und betroffen reagieren. Hinweis: der Song wird nicht von Donald Faison gesungen (was ich lange Zeit selbst angenommen habe), sondern von einem Typen namens Chrystopher Ryan Johnson.

2) Wer sich auf die Folge S2E11 „He’s Gotta Have It“ freut, weil dort das Bromance-Duo aus Donald Faison und Zach Braff wieder zusammenkommt: gerade die Episode fand ich ziemlich schwach.

Gesamtwertung: 3,96 Punkte (durchschnittlich)

The Newsroom (Season 1)

Will McAvoy (Jeff Daniels), Republikaner und Nachrichtenchef bei einem eher durchschnittlichen Sender namens ACN, hat die Nase voll. Von der Art, wie seine Show „News Night“ Nachrichten versendet. Von den Republikanern und ihrer radikal konservativen Absplitterung namens Tea Party. Von den Amerikanern, die ihr Land für das großartigste der Welt halten, ohne es begründen zu können. Zusammen mit einer frischen, jungen Crew, einer neuen Produzentin/seiner alten Liebe MacKenzie (Emily Mortimer) und dem kauzigen Vorgesetzten Charlie (Sam Waterston) will er mit seinem Projekt „News Night 2.0“ ehrbaren Journalismus über wichtige Themen anbieten, ohne sich dem Zeitgeist und der Boulevardisierung der Nachrichten anzubiedern. Was bei den Bossen ganz oben nicht allzu gut ankommt.

„The Newsroom“ ist das neue Showvehikel von Aaron Sorkin. Was bedeutet: es gibt Dialoge satt für die Fans, die gerne in den von Sorkin gebuddelten Schützengraben zwischen Republikanern und Demokraten ausharren, um die Wortgefechte der Protagonisten mit großen Augen und Ohren zu verfolgen. Untertitel sind Pflicht, Kenntnisse des amerikanischen Politikbetriebs ebenso. Kein leichter Stoff also für Europäer.

Ich selbst kenne von Sorkin nur „The Social Network“, für den er bekanntlich einen Oscar erhielt. „The West Wing“ habe ich gar nicht gesehen, „Studio 60 On The Sunset Strip“ nur kurze Zeit ausgehalten. Von daher reihe ich mich weder in die Reihe der Sorkin-Hasser noch der der Sorkin-Fanboys ein. Beide Fraktionen sind bei „The Newsroom“ übrigens reichlich vertreten, was ich so gelesen habe. Meine Einschätzung der Show hingegen ist zwiegespalten:

Auf der einen Seite ist es interessant, wie gerade – pünktlich zum präsidialen Wahlkampf – die republikanische Tea Party mit ihren kruden Thesen analytisch auseinander genommen wird. Manche Dialoge sind wirklich toll geschrieben, Sam Waterston sorgt mit seinem trockenen Witz für Auflockerung, die realen Meldungen und ihre Aufarbeitung gehen an die Nieren (etwa der Anschlag auf Gabrielle Giffords), Jeff Daniels gefällt als unbequemer, fast schon ungeliebter Chef, der immer einen Querschläger im verbalen Köcher mit sich führt.

Auf der anderen Seite hingegen stören die übermäßig vielen, ausgewalzten Büroromanzen und – verwicklungen, die eher peinlichen Storymomente (wie etwa die aus Schusseligkeit an alle Beschäftigten im Sender verschickte Liebesmail) und wenig packend gestrickte Nebenhandlungen (das Finanzgedöns, der Troll- und Bigfootforscher, der Psychologe, die neue Debattenform). 20 Minuten weniger pro Episode hätten „The Newsroom“ vielleicht richtig gut getan.

Von meiner Bewertungswarte her gefiel mir der Pilot noch am besten und bekam 5,5 Punkte. Der Rest lag in einer Bandbreite von 4,0 bis 5,0, weil alle Stärken von Schwächen getrübt bzw. Schwächen von Stärken wieder ausgebügelt wurden. Insgesamt landet die Show so im Bereich von „befriedigend“ und wenn Mr. Sorkin sich etwas mehr auf die starken Aspekte konzentriert, geht es vielleicht die Wertungsskala weiter nach oben.

Gesamtwertung: 4,70 Punkte (befriedigend)

Weeds (Season 8)

Hier muss ich mich leider kurz fassen und eine Wertung außen vor lassen. Meine letzte komplette Staffelerfahrung mit Ms. Botwin und Anhang war die fünfte und die fiel ziemlich glatt durch mein Geschmacksraster. Zum Auftakt der 8. Season schaute ich nochmal rein und war angenehm überrascht, was die Autoren aus dem Cliffhanger der letzten Staffel gemacht haben. Seltsam, witzig, aber auch spannend kam mir S8E01 „Messy“ unter die Augen. Ein paar Folgen später ließ das Kribbeln aber wieder nach und weiter als Episode 4 bin ich nicht gekommen. Keine Ahnung, ob ich nochmal einsteigen werde.Wenn ja, gebe ich hier drin Bescheid. Wer die Serie weiterverfolgt und Worte voller Begeisterung dazu äußern möchte, nur her damit!

Gesamtwertung: – (auf Halde)

43 (November 2010)

27 Mai

Die 43. Ausgabe des Serienchecks diesmal mit einem sehr beachtenswerten Neustart und einem Überblick plus kurzer Bestandsaufnahme über die Shows, die ich verfolge bzw. verfolgt habe.

The Walking Dead

Neue aMC-Serie zu einem Thema, das uns alle betrifft, nämlich Zombies. Es ist die ganz alltägliche Geschichte von Sheriff Deputy Rick Grimes: morgens steht er noch gemütlich auf, beballert amtlich einen fliehenden Bösewicht, fängt sich eine Kugel ein und als er nach einer stärkenden Ruhephase von ein paar Wochen schließlich im Krankenhaus aufwacht, sind so gut wie alle tot, untot oder extrem schlecht drauf. Sein ehemaliger Kollege Shane Walsh hat sich unterdessen seine Frau und Kind gekrallt, was Grimes aber noch nicht mal ahnt, sondern nur der Zuschauer erzählt bekommt. Ja, das Leben während der Apokalypse kann unschön sein.

The Walking Dead basiert auf den Comics von Robert Kirkman und wurde von Frank Darabont (der für einen meiner absoluten Lieblingsfilme, „The Shawshank Redemption“, Verantwortung zeichnet) in Szene gesetzt. Nun kenne ich weder die Vorlage, noch lechze ich begeistert jedem Untoten hinterher, der mir in Film, Fernsehen oder Fußgängerzone begegnet, aber um zu erkennen, dass diese Show großartig ist, brauche ich kaum mehr als einen Fingerbreit an Hirnmasse in der Kopfraum.

Kenner des Comics dürften den recht freien Umgang mit dem Quellenstoff bekritteln, klassische Zombieveteranen über die flotte Schlurfgeschwindigkeit der hier als Walker bezeichneten Wankfüßler ganz langsam den Kopf schütteln, aber für mich hat die TV-Aufbereitung alles, was es braucht: überzeugende Schauspieler, eine edle Produktion samt prächtig ausgestatteter Maskenabteilung, beeindruckende Bilder, spannende Story und natürlich Blut, Gore und anderes Ekelzeugs. Gerade bei letzterem erweist es sich als Vorteil für die Serie, auf einem Kabelsender gelandet zu sein. Zwei Folgen liefen bisher, zweimal zückte ich am Ende lächelnd-röchelnd die Höchstpunktzahl. Eine zweite Staffel ist schon gesichert und es müsste schon allerhand schiefgehen, wenn The Walking Dead nicht die beste Zombie-TV-Serie überhaupt werden sollte.

30Rock

Liz Lemon und Jack Donaghy halten sich tapfer in der 5. Staffel, was schon mal eine Leistung an sich ist. Es bleibt anspielungsreich humorvoll,  leider fehlen mir allerdings bisher die absoluten Höhepunkte, die aber noch im Laufe der Saison kommen können.

Better With You

Hat sich gesteigert, muss ich lobend feststellen. Die erste Episode hatte ich noch in der Kategorie „harmlose Relationship-Comedy mit zu wenig überzeugenden Jungdarstellern neben zwei alten Showhasen“. Aber die Autoren legten einige richtig schöne Episoden vor, in denen neben den Oldies Debra Jo Rupp und Kurt Fuller auch der Rest der Truppe überzeugen konnte. Wer also auf fluffig-leichte Unterhaltung mit Beziehungskrams steht, darf ruhig einschalten.

Boardwalk Empire

Definitiv eines der Highlights in der TV Serienlandschaft 2010. Auch wenn ich manchmal Probleme habe, die Figuren einzuordnen und das Nackedei der Woche mir stellenweise zu sehr in die Show gedrängt wird – „Boardwalk Empire“ verströmt den Charme der 20er und des Qualitätsfernsehens made by HBO.

Bored To Death

Legt im Vergleich zur ersten Staffel stetig zu und mausert sich langsam zu einer echten Empfehlung für Freunde schräger Comedy. Ein eher unterkühlter Start in die zweite Staffel, aber spätestens die Episode mit Ted Danson als bekiffter Waffenträger zeigte das Potenzial der Show und verdiente sich die erste volle Punktzahl auf meiner Bewertungsskala. Zach Galifianakis bleibt zudem eine Kategorie für sich.

Castle

Eine meiner aktuellen Auf-Halde-Serien, von daher nicht bewertbar. Die bisher gesehene Eröffnung der 2. Staffel war schon mal recht unterhaltsam. Ich hoffe auf weitere Firefly-Anspielungen im Laufe der Season.

Chuck

Leicht schwankende Qualität bei Chuck & Co. Der Handlungsstrang um die Mutter haut mich nicht um, die Beziehungsprobleme zwischen dem Agentenduo könnte man von mir aus auch eher flotter abarbeiten. Spaß machen zweifellos das neue Pärchen Grimes & Casey, die Buymore-Geeks hingegen kommen mir noch zu kurz.

Community

Und nochmal schwankende Qualität. Sehr gepflegter Einstieg mit Betty White als Gastprofessorin, danach erinnerte es mich stark an die Folgen der 1. Staffel, will sagen: Nette bis gute Unterhaltung, aber halt nicht der Knaller. Bis mit „2×04 Basic Rocket Science“ und vor allem „2×06 Epidemiology 206“ das Spaßpedal durchgetreten wurde. Darauf folgte eine schwache, jüngst eine wieder richtig gelungene Episode. Kann es sein, dass die Autoren aktuell mit Senor Chang nichts anzufangen wissen?

Desperate Housewives

Nach zwei Episoden aus meiner Guckliste geflogen. Kontinuierliche Fortsetzung der schwachen 6. Staffel, mit Handlungssträngen, die mich als Kerl nun wirklich nicht ernsthaft ansprechen konnten. So long, Wisteria Lane, es war mal ganz schön.

Dexter

Bin mit Dexter wieder nicht richtig glücklich. Schon letzte Staffel dauerte es, bis die Show dank John Lithgow zündete. Dieses Jahr läuft das Blut zu Beginn eher noch zäher statt flüssig, die Nebenschauplätze reichen von belanglos bis hattenwirschonmal. Erst in den letzten drei Episoden weckten die Ereignisse um Dex und seine neue Freundin mein Interesse. Ich hoffe, die Macher haben sich noch etwas richtig Großes aufgespart.

Fringe

[Achtung, Schreibmaschinen bereithalten, es folgt eine Durchsage an alle Bewohner dieser und sämtlicher angeschlossener Parallelwelten:]

Wie genial bitte ist diese Show geworden? Der Kniff mit der alternativen Fringe-Division ist grandios, die Geschichten ohne Fehl und Tadel, es kommt keine Langeweile wie bei früheren Füllerepisoden auf, die Show bolzt schon direkt Highlights heraus, als würde es Richtung Finale gehen. Meine persönliche Überraschung dieses Jahrgangs und neben „The Walking Dead“ die Serie, auf die ich mich unter der Woche am meisten freue.

How I Met Your Mother

Läuft ähnlich wie 30Rock weiterhin stabil, auch wenn sich zu Beginn einige schwächere Ausgaben einschleichen. Der Zahn der Zeit nagt eben auch dezent an Barney & Co. Immerhin, seit der sehr guten Folge „6×04 Subway Wars“ hält sich HIMYM wieder sicher in der Qualitätsspur.

Mike & Molly

Lange habe ich der Show ihre Chance gegeben, sie nun aber doch mit der  7. Folge abgesetzt. Die neueste Chuck Lorre-Produktion ist bei mir nie über die Einschätzung „ganz nett bis geht so“ hinausgekommen. Den Piloten fand ich recht akzeptabel, danach ging es aber einfach nicht weiter aufwärts. Ob die Hauptdarsteller nun dick sind oder nicht, am Ende zählen für mich die Drehbücher, die in Bezug auf meine Humortrefferquote eher schwach auf der Brust waren.

Modern Family

Läuft weiterhin großartig und hält insoweit das Niveau der ersten Saison, auch wenn ich bisher noch keine Folge mit der Höchstpunktzahl ausgezeichnet habe (allerdings bereits einige mit der zweitbesten Note). Ist aber sicher nur eine Frage der Zeit, bis Phil „The Dad“ Dunphy sich den ganz großen Bock leistet. Oder eben Cameron. Oder Jay. Ach, eigentlich sind alle dazu imstande.

Outsourced

Mein Bruder guckt es weiterhin und ich gezwungenermaßen halt auch. Aber nur wegen Gupta, den ich mir gut als Nebendarsteller in einer Hit-Comedy vorstellen könnte. Die anderen Figuren reizen mich überhaupt nicht, (okay, vielleicht gerade noch so der Assistant Manager), der Humor verpufft zum allergrößten Teil an mir vorbei, das Setting langweilt. Ich will endlich Parks & Recreation auf dem Sendeplatz wieder haben!

Raising Hope

Beste neue Comedy meiner bescheidenen Meinung nach. Goldiges Baby, herzlich kaputte Familie, quietschig drollige Nebendarsteller (ich sage nur Kate Micucci, die Ukulele-Lady aus „Scrubs“), schöne, immer mit einem Schuss Herzensgüte versehene Geschichten. Wer „My Name Is Earl“ mochte, hat hier äquivalenten Ersatz. Obwohl die Familie Chance mit dem Wort äquivalent sicher nichts anzufangen wüsste.

Running Wilde

It’s not Arrested Development. Muss man leider so festhalten. Nach einem verheißungsvollen Start trudelte die Show langsam, aber sicher Richtung Bedeutungslosigkeit. Mir fehlen die sympathisch-schrägen Elemente oder auch einfach die kaputten Typen, die die Show um die Familie Bluth seinerzeit hervorbrachte. Bei „Running Wilde“ bemüht sich Will Arnett zwar, seine Rolle als exzentrischer Millionär entsprechend zu befüllen, aber das alleine reicht nicht. Vor allem, wenn die restlichen Rollen auch einfach zu wenig mit echten, erinnerungswürdigen Charakteren besetzt sind. Sorry, Mitchell Hurwitz, dann lieber schnell wieder an den Schreibtisch zurück, um endlich den „Arrested Development“-Film ins Kino zu bringen.

$#*! My Dad Says

Auch bekannt als die Show, in der William Shatner ab und zu etwas Witziges sagt. Ich kenne den Twitter-Channel nicht, der hier als Vorlage diente, aber ich würde wetten wollen, dass ich genau sagen kann, welche Drehbuchteile ihm entstammen und welche nicht. Steht bei mir auch nur deshalb noch auf der Guckliste, weil ich Old Captain Kirk Bill weiterhin für eine coole Sau halte. Der Rest des Castes geht gnadenlos unter in der eigenen Bedeutungs- und Witzlosigkeit.

The Big Bang Theory

Ein überragender Start der amtlichen Geeks von CBS, was mir reichlich Hoffnung machte nach der doch qualitätsmäßig abfallenden dritten Staffel. Es scheint, als wüssten die Autoren wieder, was der Kernbereich der Show ist. Nämlich die Zuschauer mit abgedrehten Dialogen über Roboter, SciFi, Computern, Superhelden und anderem Nerdgold zu unterhalten. Mittlerweile haben sich auch ein paar Füllerepisoden eingeschlichen, aber mit Gastauftritten wie zuletzt jenem von Will Wheaton kann man einfach nichts falsch machen.

The Event

Ich mag sie weiterhin, diese Mischung aus „24“, Flashbacks und Mystery. Klar, wie schon bei Jack Bauers Abenteuern tun sich situationsbedingt ein paar Logiklöcher auf, aber wer sich davon den Spaß nicht trüben lässt, findet in „The Event“ spannende Unterhaltung. Auf meiner internen Bewertungsliste hat bisher jede Folge solide 5 Punkte einfahren können. Auch, weil die Show es schafft, mich als Zuschauer am Ball zu halten, mir keine nervigen Charaktere oder Ablenkungsmanöver zu präsentieren und jede Episode mit einem knackigen Ende zu versehen. Leider stimmen die Quoten mal wieder nicht. Anders als bei „FlashForward“ oder „V“ ärgert mich das in diesem speziellen Fall.

The Increasingly Poor Decisions Of Todd Margaret (Season 1)

Nach 6 Episoden schon durch und daher von mir auch mit einer endgültigen Bewertung zu versehen. Vielen dürfte der Charakter von Todd Margaret schlicht und ergreifend zu schmerzhaft doof sein, das ging mir an manchen Stellen auch so. Andererseits aber hat die von David Cross erschaffene Show stellenweise so harten Humor zu bieten, dass ich ein wenig darüber hinwegsehen kann. Wer also mit seinem eigenen Witzgeschmack den Ansatz „So krank, dass es schon wieder gut ist“ vereinbaren zu vermag, darf reinschauen. Andere können einen guten Punkt abziehen oder sich besser gleich davon fernhalten. In jedem Fall darf man bekritteln, dass der Schluss etwas zu abrupt kommt und vor allem den Vorspann überhaupt nicht erklärt. Wehe, die zweite Staffel ist noch nicht klar.

4,5 von 6 Punkten (befriedigend)

The Middle

Weiterhin der kleine unscheinbare Bruder von „Modern Family“, denn zumindest bei mir liegt diese Show immer um einen guten Wertungspunkt hinter der emmyausgezeichneten Nachfolgesendung. Wird sich auch dieses Jahr in einem soliden Bereich einpendeln, wie es aussieht.

The Office

Zumindest die ersten Minuten bis hin zum Vorspann versprühen ab und an noch das Flair der großen Unterhaltung, für die diese Show jahrelang stand. Aber dann folgen zu viele Minuten, die einen eindrucksvoll daran erinnern, dass die besten Bürozeiten schon lange hinter einem liegen. Auch die 7. Staffel schafft es nicht, in meiner Gunst wieder zu klettern. Ansätze waren da, wie bei der die Staffel eröffnenden Episode „7×01 Nepotism“,  und auch die aktuelle „7×08 Viewing Party“ war durchaus unterhaltsam. Demgegenüber stehen allerdings zu viele Folgen, die ich wirklich schmunzelfrei durchgestanden habe.

The Simpsons

Same procedure as almost every year. Die Halloween-Episode hui, der Rest meh. Einzig der Banksy-Vorspann blieb mir noch in Erinnerung.

Two And A Half Men

Wie zu erwarten: die Show wird der Quoten wegen durchgezogen (und um die Gehaltserhöhung von Charlie Sheen zu rechtfertigen), aber von früheren Großtaten ist man entfernt und pendelt sich im „naja, ist okay“-Bereich ein. Einziger Ausfall nach oben bisher: die aktuelle Episode „8×08 Springtime On A Stick“. Wer nochmal daran erinnert werden will, wie gut diese Serie mal war, braucht von der bisherigen Staffel eigentlich nur diese eine Folge zu sehen.

Weeds

Nach drei Folgen auf Halde gelegt. Der Start war zwar interessanter, weil das erzählerisch langweilige Mexiko-Setting verlassen wurde. Überragend packend gestaltete sich der Neubeginn allerdings auch nicht.

33 (Oktober 2009)

27 Mai

Diesmal mit zwei weiteren Neustarts und vier Saisonabschlüssen. Irgendwann wird dann auch noch die Startcheck-Edition folgen.

Hank

Hank Pryor war ein erfolgreicher und angesehener Geschäftsmensch, bis die Finanzkrise ihn zu einem arbeits- und wohnungslosen Geschäftsmensch machte. Mit seiner Familie zieht er zurück aufs Land, wo ihn ein deutlich weniger pompöses Domizil und Schwager Grady erwarten. Doch Hank will sich und die Seinen unbeirrt mit Bossweisheiten aus der Misere führen.

Man könnte die Show auch „The Next Kelsey Grammer Project“ nennen. Und wenn der Name des Hauptdarstellers fällt, weiß man schon, dass eher traditionelle Sitcomkost zu erwarten ist. Bei Kelseys vorherigem Versuch Back To You sprach ich noch vom altbackenen Komödienbrötchen, an dem Fans durchaus Gefallen finden können. Hank hingegen wirkt in der Pilotfolge auf mich wie hartes Roggenvollkornbrot, an dem man sich die Zähne ausbeißt. Pointenmäßig stark auf „Mr. Frasier“ konzentriert, ohne richtig zündende Ideen – nichts, was groß aus der Reihe fällt oder erinnerungswürdig bleibt. Ach ja, Jordan Hinson aus Eureka spielt die Tochter, an mehr kann ich mich aber wirklich nicht mehr erinnern. Aus Verbundenheit bleibe ich noch ein paar Episoden dran, nach jetzigem Stand kann ich mir aber nicht vorstellen, dass die Show einen dauerhaften Platz im Programm von ABC einnehmen wird. Überlebte doch bereits Back To You, das mir um einiges besser gefiel, keine komplette Staffel.

The Middle

The Middle erzählt die Abenteuer der Hausfrau, Mutter und Autoverkäuferin Frankie Heck, die in Indiana (also quasi mitten im Niemandsland) ihr Leben mit Ehemann, Kindern und Job ausfüllt. Stress im Beruf, Stress in der Familie, Stress in der Schule – genug zu tun für die gequälte Frau des Hauses.

Patricia Heaton (Everbody Loves Raymond, Back To You) hat sich ohne Zweifel die bessere Sitcom ausgesucht. Schon der Anfang, in der sie als Superwoman auf der Suche nach Handyempfang durch die Pampa irrt, hat etwas Sympathisches. Wer beim Titel an Malcolm In The Middle denkt, liegt gar nicht so falsch, denn das ist ungefähr die Richtung, die diese Familiencomedy einschlägt. Vor allem der jüngste Sohn Brick ähnelt von seiner Verhaltensweise sehr an Dewey, den jüngsten Sproß der Malcolm-Sippe. Anders als bei Hank können auch die anderen Darsteller (Neil Flynn, Scrubs; Eden Sher, Weeds) erste Pluspunkte sammeln. Der Auftakt gefiel mir persönlich gar noch einen Tick besser als Cougar Town, was der Show aktuell auf meiner Comedyneustartliste einen zweiten Platz hinter (dem auch in der zweiten Episode großartigen) Modern Family einbringt.

Weeds (Season 5)

Dass ich mit Frau Botwins jüngsten Ausflügen ins Grasgeschäft nicht mehr so recht warm geworden bin, habe ich ja bereits erwähnt. Seit sich die Story weg vom witzigen „Kleine Deals unter Nachbarn“ in der Vorstadt hin zum professionellen Drogenverschieben in Mexiko entwickelt hat, konnte die Show mich nicht mehr überzeugen. Richtige Höhepunkte konnte die 5. Staffel nicht setzen, gerade mal zwei Episoden verblieben mir als richtig gut in Erinnerung. Der Rest war Durchschnitt, versetzt mit ein paar richtigen Langeweilern. Das Finale brachte zwar einen Abschluss mit Knall, dennoch hält sich mein Verlangen nach einer weiteren kompletten Staffel arg in Grenzen.

3,5 von 6 Punkten

Entourage (Season 6)

Eigentlich ist Entourage ja ein Instant-Erfolgsrezept, man muss nur die Bestandteile in der richtigen Reihenfolge und Gewichtung beimischen. Deshalb hier meine Liste dessen, was in einer guten Ausgabe der Show um Superstar Vincent Chase enthalten sein muss. 1) Ari Gold, 2) sicherheitshalber nochmal Ari Gold, 3) Ari Gold im Clinch mit Klienten oder Assistent Lloyd, 4) Drama kriegt karrieremäßig mal wieder einen drauf, 5) schmückendes Beiwerk wie attraktive Ladies oder Gaststars, 6) Schönling Vincent kommt ausnahmsweise mal nicht an, 7) die Jungs feiern Party oder kaufen neue Schlitten, 8) lange nichts, 9) E, 10) Turtle. Man kann erahnen, dass mich die lang und breit ausgewalzten Beziehungsgeschichten von Turtle und E nicht wirklich begeistert haben. Thema einer Folge war sogar, dass Vince sich langweilt(!). Natürlich riss unser aller liebster Karrierevermittler Gold wieder einiges raus, richtig schlimm ist die nunmehr 6. Staffel deshalb zwar nicht, aber doch die schwächste, die ich bisher von der Show gesehen habe. Da helfen auch die aufgefahrenen Gaststars im Finale wenig – wobei Matt Damon immerhin für einen witzigen Rausschmeißer sorgt.

 4,5 von 6 Punkten

Hung (Season 1)

Die Show um den Mann mit dem imposanten Gemächt wurde ja bereits verlängert (haha), bei mir läuft Hung jedoch weiterhin unter dem Motto „Das hätte ruhig ein wenig mehr werden können“. Mir fehlte der richtige Witz, die wirklich dramatischen Momente, die abgefahrenen, skurrilen Situationen. Einzig Lenore mit ihrem losen Mundwerk und der frechen Attitüde wirbelte den teilweise drögen Cast ein wenig angenehm durcheinander. Meiner Meinung nach sollte man der Darstellerin Rebecca Creskoff in der nächsten Staffel definitiv mehr Sendezeit einräumen – ob ich dann allerdings noch dabeisein werde, ist alles andere als sicher.

3,5 von 6 Punkten

Nurse Jackie (Season 1)

Die Überraschung der vergangenen Midseason stellt aus meiner Sicht Nurse Jackie dar. Edie Falco ist die Topbesetzung für die mit allerlei Schwächen gezeichnete, aber grundweg sympathische Krankenschwester. Wie ich schon schrieb, ist die Show eine tolle Ergänzung zum ebenfalls kaputten Dr. House, weshalb es mich wundern würde, wenn diverse RTL-Programmchefs nicht schon ihre Fingerchen danach ausgestreckt hätten. Der große Vorteil gegenüber dem grummeligen Diagnostiker: die einzelnen Episoden von Nurse Jackie folgen nicht dem starren House-Schema von „Krankheitsfall-Fehldiagnose1-House hat Spaß-Fehldiagnose2-House verärgert Leute-korrekte Diagnose“, sondern bieten auch Einblicke ins Privatleben. Oh ja, Schwester Jackie hat ein Privatleben und auch dort geht es rund.

5 von 6 Punkten

31 (Juli 2009)

27 Mai

Serien gehen immer. Auch in der eigentlichen Sommerpause. Zwei Neuvorstellungen, zwei alte Bekannte und eine unerwartet lang laufende 1. Staffel stehen auf dem Prüfstand.

Hung Season 1 Episodes 01-03

Den Sportlehrer Ray Drecker (Thomas Jane) hat das Leben ordentlich in den Hintern gekniffen. Die von ihm trainierten Highschoolbasketballer sind Luschen, der Job ist schlecht bezahlt, seine geschiedene Frau buhlt mit ihm um die wenig von ihren Elternteilen begeisterten Kinder, sein Haus brennt teilweise ab und beim Hilf-Dir-Selbst-Seminar will ihm auf die Frage, welches Talent ihn denn aus seiner Krise retten könnte, nur einfallen, dass er eine ziemlich große Hosenschlange herangezüchtet hat. Zusammen mit seiner Seminarkollegin Tanya (Jane Adams), einer gescheiterten Dichterin, die in Brot gebackene, laminierte Zettel mit Poesie vermarkten will, versucht Ray seine gute Bestückung in bare Münze umzusetzen.

Liest sich lustig, kommt aber nach bisher drei ausgestrahlten Folgen leider nicht so richtig in Schwung. Was könnte man aus dem Setting alles machen: Macho Ray in peinlichen Situationen mit altlüsternen Ladies, seine Zuhälterin Tanya beim verzweifelten Versuch, die Dienstleistung an die Frau zu bringen, ein Umfeld, das von dem Ganzen Wind bekommt, von mir aus sogar auch Potenzprobleme im Angesicht der zahlfreudigen Klientinnen. Durchaus machbar, denn Hung läuft auf HBO, wo man solchen Themen offenherzig gegenübersteht. Möglich, dass das alles auch noch so kommt, aber bisher ist Hung weder richtig komisch noch richtig tragisch. Die Nebenhandlung mit Rays geschiedener Frau (Anne Heche) und den Kindern langweilt mich sogar schlicht und ergreifend. Die Einschaltquoten sind zudem wenig berauschend, was bedeutet: in den nächsten Episoden muss die Show mal langsam zum Schuss kommen.

Nurse Jackie Season 1 Episodes 01-07

Direkt die nächste „Dark Comedy“ hintendran, diesmal auf Showtime und mit der aus Sopranos bekannten Edie Falco in der Hauptrolle. Jackie ist wahrlich keine Krankenschwester wie sie SAT1 früher ins Abendprogramm aufgenommen hätte. Ihre Rückenprobleme behandelt sie exzessiv und in Eigenregie mit Schmerzmitteln, Sex hat sie vornehmlich mit dem sie versorgenden Krankenhausapotheker und nicht mit ihrem Ehegatten zuhause, an Selbstüberschätzung leidende Jungärzte bügelt sie gerne verbal zurecht und wenn mal wieder ein Vergewaltiger mit diplomatischer Immunität, der während seiner Tat eines Ohres verlustig gegangen ist, ihr zu dumm kommt, spült sie die Wascheln einfach das Klo runter. Dennoch ist die Frau das Herz und die Seele der Krankenstation.

Normalerweise kann man mich mit Dramakrankenhausserien jagen, aber Nurse Jackie gefällt mir sehr gut als Sommerpausensnack. Die Rolle könnte man durchaus als Schwester Stefanie, die sich das Grinsen abgewöhnt, harte Jahre unter Dr. House gearbeitet und sich ordentlich viel bei ihm abgeschaut hat, charakterisieren. Edie Falco schlägt den Zuschauer schnell in ihren Bann, jede Episode bringt etwas für den Lachmuskel, das Herz oder die Sorgenstirnfalte. Eine sympathische Serie, die auch beim Publikum so gut ankommt, dass eine zweite Staffel bereits beschlossene Sache ist.

Entourage Season 6 Episodes 01-02

Vince und die Jungs sind wieder am Start. Die Story setzt ein, nachdem Mr. Superstar Chase gerade das Remake von „The Great Gatsby“ unter der Regie von Martin Scorsese abgedreht hat. Die ersten Episoden sind eher durchschnittlich ausgefallen, selbst Serienmotor Ari Gold hat noch Sand im Getriebe, die Geschichten um Vinces Führerscheinprüfung oder den Umzug von E haben mich noch nicht ganz packen können. Aber das wird schon, da bin ich mir sicher. Ari reißt die Sache noch rum.

Weeds Season 5 Episodes 01-07

Liebe Grasfreunde, hier der aktuelle THC-Report: die Auslese von Frau Botwin kickt leider von Saison zu Saison immer weniger. Seit der Überführung des Anbaugebiets nach Mexiko bemängeln Experten das Fehlen der humorvollen Leichtigkeit, die wie weiland die Prachtjahrgänge 2005-2007 dem Konsumenten ein Lächeln ins Gesicht gezimmert habt. Aktuell sind davon nur noch Spurenelemente vorhanden. Auch die dramatischen Inhaltsstoffe sind zurückgefahren worden, es gibt nur Andeutungen und keinen Rauschzustand wie beim Kollegen Walter White und seiner mobilen Crystal Meth-Produktionsstätte. Fazit: Der Stoff ist jetzt nicht gleich ungenießbar geworden, aber er fängt langsam an, fade zu schmecken.

Better Off Ted Season 1 Episodes 08-11

Kein Start-Check, kein Abschluss-Check, sondern ein Läuft-immer-noch-weiter-Check. Obwohl die Hauptfernsehsaison im Mai zu Ende gegangen war, werden seit Ende Juni fröhlich weitere Episoden von Better Off Ted gesendet. Mir macht die Show weiterhin eine Riesenfreude: tropfende Biocomputer, paarungswillige Hornissen anlockendes Parfüm und wild wucherndes Haar auf dem Büroschreibtisch – dem Ideenwahnsinn der Macher scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Leider sind die Quoten wieder einmal unterirdisch, hoffentlich kommt bei ABC angesichts dessen kein Verantwortlicher ins Wanken und kippt die schon georderte 2. Staffel doch noch.

26 (Dezember 2008)

27 Mai

Ein Blick auf den aktuellen Zustand der von mir beobachteten Serienlandschaft. Was abgeschlossen ist, wird bewertet. 6 Punkte zücke ich übrigens schon dann, wenn der Großteil der Episoden bei 5 Punkten liegt und dazu noch einige Volltreffer dabei waren, oder anders gesagt: ich runde auf. Wer sich fragt, weshalb es selten mal unter drei Punkte geht, ganz einfach: wenn mir was nicht gefällt, guck ich es einfach nicht mehr.

24: Redemption

Jack Bauer hat mir mit der 6. Staffel von 24 ja schon ein bisschen weh getan. In dem knapp 90-minütigen Intro zur 7. Season ist nix mit CTU und Co, sondern stattdessen Dschungel angesagt. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Eine routiniert eingetütete Mission des „Dammit“-Man.

4,5 von 6 Punkten

30 Rock

Frau Fey bereichert weiterhin zusammen mit Herrn Baldwin die Comedylandschaft. Überrascht mich immer wieder, auf welche schrägen Gedanken Tina und ihr Autorenteam kommen. Steve Martin als Gavin Volure war ganz große Kunst.

Brothers And Sisters

Nach der eher öden zweiten Staffel geht es wieder rund im Hause Walker. Eine gute Portion Drama und eine im Falle eines Zusammentreffens herrlich dysfunktional auftretende Großfamilie sind weiterhin die Herzstücke der Show.

Californication (Season 2)

Mir gefiel die erste Staffel besser, weil sie sich mehr auf Hank Moody und sein Umfeld konzentrierte. Die aktuellen zwölf Folgen haben mit Ashby zwar eine weitere Figur mit Kultpotenzial, dagegen drängen die für mich eher nervigen Runkles mitsamt ihrer Entourage zu sehr in den Vordergrund. Andererseits sind die in der Show gespielten Songs fast schon einen ganzen Punkt für sich wert. Ohne die Show hätte ich beispielsweise nie die Genialität eines Warren Zevon kennengelernt.

Davon milde gestimmt ziehe ich noch

5 von 6 Punkten

Nächstes Jahr mehr Moody, bitte!
Chuck

Chuck Bartowski alias Charles Carmichael ist der James Bond meines Herzens. Den anderen Typen mit seinem Quäntchen Trost habe ich nicht mal angeschaut. Wozu auch? Denn „Chuck“ hat einfach alles: Action, Agenten, Humor, Ladies, Nerdtum. Auch in der zweiten Staffel enttäuscht keine einzige Episode. Anschauen!
Desperate Housewives

Nach der kleinen Zeitreise konnten mich die Damen der Wisteria Lane nicht so recht begeistern. Zu viel Durchschnittsware in Form von wenig spannenden Erzählungen aus dem „neuen“ Leben der Protagonistinnen. Ab Folge 6 nimmt die Sache aber ordentlich Fahrt auf. Das könnte noch richtig gut werden.
Dexter (Season 3)

Was haben Dexter und eine gut gekühlte Blutkonserve gemeinsam? Beide werden einfach nicht schlecht. Schon die erste Folge beförderte unseren Kleckeranalytiker in ein dickes Schlamassel, das in eine ungewöhnliche Freundschaft, neue persönliche Entwicklungen und Herausforderungen mündete. Zugegebenermaßen konnte der Abschluss der dritten Staffel keinen Knaller mehr hervorbringen, aber die Show läuft auf einem so hohen Qualitätslevel, dass man darüber hinwegsehen kann.

6 von 6 Punkten
Entourage (Season 5)

Entourage ist Ari Gold. Wenn Ari rockt, rockt die Show. Und Ari hat auch in der 5. Staffel wieder mal keinen Fan enttäuscht. Wenn dann auch bei Strahlemann Vince nicht alles klappt und seine Gefolgschaft ein paar witzige Nebengeschichten beisteuert, bin ich mehr als zufrieden.

5,5 von 6 Punkten
Fringe

Wohl der beste Newcomer der bisherigen Saison. Wenn man seine Ansprüche an eine Serie, die von JJ Abrams produziert wurde, von „Heilsbringererwartungen“ auf „gute Mystery-Qualität à la Akte X“ zurechtjustiert, hat man seine Freude. Wie schon erwähnt, fand ich den Piloten nicht so toll, aber danach kam ich ganz gut auf meine Kosten. Der lustig zerstreute Wissenschaftsopi, ein bisserl Verschwörung hier, ein bisserl Ekelszenerie da – fertig ist die leckere Serienmahlzeit. Die abgedrehten Experimente kann ich nicht so recht ernst nehmen, dafür gefällt mir die Richtung, die die Show in den letzten Folgen eingeschlagen hat.

Gary Unmarried

Heitere, klassische Familiencomedy á la „Still Standing“. Hat bei mir mittlerweile „The New Adventures of Old Christine“ verdrängt. Die Qualität der ersten Episoden hat sich bestätigt. Garys Abenteuer kann man immer wieder dazwischen schieben.

Heroes (Volume III: Villains)

Die große Enttäuschung. Was haben Tim Kring und seine Gefolgschaft nur mit der Show angestellt, die ich in ihrer ersten Staffel noch so heiß und innig geliebt habe? Zuerst konnte ich die Folgen nur mit einem stoisch dahingemurmelten „Nicht drüber nachdenken!“ ertragen, danach entglitt die ganze Chose in dermaßen trashige Gefilde, dass ich mir mittlerweile sicher bin: da hat jemand bei Universal in die Tonne mit den angesammelten Comics gegriffen und das ganz unten liegende Exemplar erwischt und verfilmen lassen. Charaktere, deren Entscheidungen man nicht versteht, die wahllos von Gut nach Böse wechseln und ein absolut unnötiger Storybogen um eine Sonnenfinsternis haben mich Folge um Folge leiden lassen. Sylar und Hiro waren mal meine Helden, jetzt schüttele ich nur noch den Kopf, wenn ich sie auf dem Bildschirm sehe.

Bezeichnenderweise ist die beste Folge des Kapitels namens „Villains“ jene, in der ein paar Lücken zu den anderen zwei Staffeln aufgefüllt werden. Okay, der Puppenspielermann war auch noch cool. Vielleicht kann Volume 4 im Zusammenspiel mit dem zurückkehrenden Bryan Fuller noch etwas retten, storytechnisch scheint es weiter arg in Richtung „The 4400“ zu gehen. Wir alle wissen, wo diese Show am Ende angelangt ist…

3 von 6 Punkten

How I Met Your Mother

HIMYM hat seinen Weg gefunden. Barney und seine Freunde bringen sehr gute Comedy mit liebenswerten Figuren auf den Bildschirm. Wen interessiert da schon, wer wirklich die Mother aus dem Titel ist? Von mir aus darf die Show mindestens so lange laufen wie die seligen Friends.

My Name Is Earl

Earl hat sich prächtig von seinem Koma in Staffel 3 erholt. Keine peinlich schnarchigen Ausfälle, sondern Earl und Randy wieder in der Form, wie man sie in den ersten Staffeln geliebt hat. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Pushing Daisies

Aus und vorbei mit der Farbenspielerei. Sehr, sehr schade. Mir hat auch die zweite Staffel der überzuckerten, aber morbiden Detektivhatz wirklich viel Freude bereitet. Die aktuell letzte Folge zeigte zudem, dass es keines Falls der Woche bedarf, um eine großartige Episode zu produzieren. Bleibt nur zu hoffen, dass die Show ein würdiges Ende bekommt. Ich werde all die skurrilen Charaktere vermissen.

Rita Rocks

Für ein paar Folgen reingeschaut und als zu leicht befunden. Klassische Comedy, in der eine Hausfrau mit Freunden in ihrer Garage Rockmusik spielt und familiäre Abenteuer erlebt. Für die klassische Familiencomedy habe ich aber – siehe oben – Gary Unmarried und den Rock liefert David Duchovny in Californication eine gute Portion kantiger ab. Sorry, Miss Sullivan.

The Big Bang Theory

Abteilung Geeks made in USA. Weiterhin sehr unterhaltsam mit teils großartigen Episoden. Einen Sheldon im eigenen Freundeskreis hätte ich wahrscheinlich schon windelweich geprügelt. Im Fernsehen ist der Charakter aber überragend lustig, wenn man selbst eine geekige Ader besitzt.

The IT Crowd (Season 3)

Abteilung Geeks made in Britain. Sechs Folgen sind einfach zu wenig. Zumal mich die zweite nicht so sehr begeistern konnte wie restlichen. Dafür hat sich der in Staffel 2 eingeführte neue Boss Douglas Reynholm wirklich in mein Herz gespielt. Schlicht und ergreifend die beste UK-Comedy, die ich kenne. Eigentlich 5,5 aber weil es ja so selten Nachschub gibt:

6 von 6 Punkten

The Middleman (Season 1)

Im Sommer gesehen und weil da eh kaum was Gescheites läuft, fällt meine Wertung milde aus. Hat ein paar richtige Highlights, dann aber auch ein paar dezente Enttäuschungen. An den Protagonisten lag es nicht, eher waren es die Stories, die schwächelten. Wegen der teils liebevollen Überdrehtheit vergebe ich

4,5 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine

Nach vier Folgen aufgehört, weil sich die Show bei mir sattgelaufen hat. Wer weiter geschaut hat und schier begeistert von den Folgen danach ist, bitte melden. Vielleicht hole ich den Rest mal nach, aber wirklich nur, weil ich Julia Louis-Dreyfus toll finde.

The Office

Die 5. Staffel hat ihre Schwächen. So musste ich drei Folgen sogar mit für Office-Verhältnisse schmachvollen 4 Punkten bewerten. Die neue Personalleiterin und Liebegespielin von Michael Scott überzeugte mich nicht, Pam war zu weit vom Schuss, von der Schruteness von Dwight zu wenig zu sehen. Aber jetzt wird wieder alles gut, die letzten Episoden bekamen gewohnt verdiente 6 Punkte auf meiner Unterhaltungsskala.

The Simpsons

Alles wie immer. Treehouse Horror ist das Highlight, der Rest schwankt zwischen nett und langweilig. Eigentlich bewertet man die Simpsons auch nicht mehr, man schaut sie einfach aus Respekt weiter.

Two And A Half Men

Bislang eine Staffel ohne Fehl und Tadel. Wer einmal einen Narren an Charlie Harper und seinem trotteligen Bruder nebst Sohnemann gefunden hat, wird mehr als gut bedient. Nicht umsonst die in Amerika beliebteste Sitcom. Auf dem Niveau kann es gerne weitergehen.

Weeds (Season 4)

Das liegt schon länger her, dass ich die vierte Staffel gesehen habe. Ich erinnere mich an ein paar eher schwache Episoden und keinen echten Knaller. Es gab definitiv bessere Saisons für unsere Grashändler. Macht insgesamt gerade noch so

4,5 von 6 Punkten

Worst Week

Im Gegensatz zum britischen Original muss das amerikanische Pendant dummerweise mehr als 7 Folgen füllen. Was dafür sorgt, dass die peinlichen Szenen etwas zu sehr ausdünnen oder gestellt wirken. Spaß kann man dennoch haben, zuviel sollte man aber wirklich nicht erwarten.

24 (September 2008)

27 Mai

Diesmal von jeder Sorte etwas. Startschuss-, Zwischen- und Abschluss-Checks wild durcheinandergewürfelt, weil ich geradewegs aus dem Bauch und ohne Konzept schreibe (wenn das mein Vorbild Mr. Monk wüsste).

Worst Week (S1E01)

Einer der wenigen Neuzugänge im Comedy-Bereich, die ich weiter im Auge behalten werde. Obwohl ich das britische Original und die deutsche Kopie kannte, hatte ich dennoch meinen Spaß. Sicher, einige der Fettnäpfchen waren zu offensichtlich konstruiert, aber dennoch zündete das Konzept bei mir. Wahrscheinlich auch, weil ich mich freute, den alten Haudegen Kurtwood Smith (That 70’s Show) in einer passenden Rolle wiederzusehen. Im Gegensatz zu den auf 7 Folgen angelegten Fassungen soll – so die Quoten stimmen – die Staffel deutlich mehr Episoden haben.

Heroes (S3E01-S3E02)

Das war sie also, die große Staffelpremiere mit dem allseits verbreiteten Motto, dass nach der danebengegangenen 2. Staffel alles besser wird. Nun ja. Nach der ersten Episode war ich mir sicher, dass nun auch die Schreiber eine Superheldenkraft bekommen haben: das Erzeugen von Bauchschmerzen im Logikzentrum. Mit der Vielzahl an herumschwirrenden Fähigkeiten schießt man sich langsam selbst ins Knie. Wer sich auch nur ein wenig ernsthaft mit ihnen beschäftigt, entdeckt riesige Logiklöcher in der Story. Beispielsweise könnten doch alleine die Zeitreisebefähigten jegliche Weltvernichtungsversuche im Ansatz abwürgen. Der gute alte Bildschirmtod als dramatisches Element funktioniert auch nicht mehr, denn gestorben wird infolge lebender Selbstheilungsstationen kaum noch. Da muss sich schon jemand sehr dumm bei den Vertragsverhandlungen anstellen, um aus der Serie geschrieben zu werden. Nebenbei fand ich die Initialzündung des aktuellen Bedrohungsszenarios ziemlich plump, Stichwort Dokumente im Safe. Merke: ein Aktenvernichter im Haus erspart den Weltuntergang. Storymäßig schließlich hat man sich teilweise mehr als dezent von der mittlerweile abgesetzten Serie „The 4400“ inspirieren lassen.

Wer allerdings die Hirnzwiebel abschaltet, bekommt die bekannte Mischung aus Action, Special Effects, Gore und aktuell nicht, aber später hoffentlich Sinn machenden Handlungen und Szenen. Erfreulicherweise geht es zudem im Gegensatz zur lahmen zweiten Staffel sofort zur Sache. Die zweite Episode gefiel mir übrigens deutlich besser, nachdem ich meine Hirnwindungen begradigt und mich nebenbei auf Knabberzeugzerkleinerung konzentriert hatte. Mein Tipp: für die nächsten Folgen immer eine Packung Popcorn in Reichweite halten. Vielleicht steckt aber auch ein großer Plan hinter dem Ganzen, dessen Auflösung uns alle ehrfürchtig erstaunen lässt. Bis dahin: Abwarten und Kopf abschalten!

How I Met Your Mother (S4E01)

Ein guter Start, vor allem die Popkultur-Referenzen mit Star Wars waren reinstes Comedy-Gold. Die sich frisch anbahnende Liebesbeziehung mag Sinn machen, um Robin in der Show zu halten, aber mit dem Gedanken an einen Barney Stinson, der die meiste Zeit „out of character“ sein könnte, tue ich mich schwer. Ein verliebter Barney ist für mich wie ein Monk ohne Macken oder ein Dwight Schrute mit nachvollziehbaren Gedanken.

The Big Bang Theory (S2E01)

Rasant aus den schwarzen Startlöchern gekommen sind unsere Geeks. Sheldon umkreist erneut seinen eigenen Planeten, dass man aus dem Kopfschütteln und Lachen nicht mehr herauskommen will. Wenn die Nebenrollen mit Wolowitz und Koothrappali weiterhin so gut eingebunden werden, sehe ich mit meinem Teleskop eine gelungene zweite Season voraus.

Monk (S7E01-E08)

Ich tue mich immer schwerer, die aktuellen Abenteuer von Mr. OCD zu bewerten. Es gelten die alten Regeln: a) spielt Tony Shalhoub aus irgendeinem Grund gegen seine Rolle an, wird die Episode nix, b) die Fälle sind bei weitem leichter zu durchschauen als früher und c) weiterhin nix zu sehen von einer „Wir suchen den Mörder von Trudy“-Storyline. Highlight der Staffel bisher: Mr. Monk Gets Lotto Fever. Ach ja, und Sharona wurde auch für die 100. Episode nicht eingeladen. Auf meiner Skala 4,5 von 6 Punkten.

Two And A Half Men (S6E01)

Hurra, es geht doch noch! Noch einer zum Ende hin sehr unterdurchschnittlichen 5. Staffel raffen sich die 2 und mittlerweile 3/4 Mann wieder zu einer gelungenen Episode auf. Besonders hervorzuheben: der Rausschmeißergag mit den erwachsenen Jakes.

Entourage (S5E01-E03)

Die einzige Serie, die ich kenne, in denen ein Nebendarsteller der uneingeschränkte Star ist (siehe auch die diesjährigen Emmys). Rockt Ari Gold, rockt die Show. Und das tut er in den ersten Episoden wieder, vor allem in der dritten. Gut, dass Jeremy Piven niemals eine Schwangerschaftspause einlegen kann, das würde die Show nicht überleben.

Fringe (S1E01-E02)

Nach dem durchwachsenen Piloten konnte mich der erste 45-Minüter mehr überzeugen. Sehen wir es doch realistisch: das ist Akte X in Neuzeit, ohne UFOs (bisher jedenfalls) und mit einem eher farblosen männlichen Part. Seine „Ekelszene of the Week“-Lektion hat JJ Abrams aber brav gelernt. Für die nächsten Folgen lasse ich mich überraschen, den ganz großen Knaller im Stil von LOST erwarte ich eigentlich nicht mehr.

Weeds (Season 4)

Die kleine Enttäuschung der Sommersaison. Nicht nur, dass man den Themesong sang- und klanglos abgeschafft hat, obendrauf konnte auch die Storyline nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass es in manchen Folgen ab der Hälfte der Season gar nicht voran ging. Der Schluss konnte die Enttäuschung ein wenig dämpfen, unter dem Strich bleibt allerdings die bisher deutlich schwächste Staffel der Serie. Ihr Dope war dieses Jahr zu sehr gestreckt, Frau Botwin – wertungsmäßig daher gerade noch 4,5 von 6 Punkten.

Dexter (S3E01)

All killer, no filler.

Selten passte der Spruch so gut wie auf Dexter. Schon seit der ersten Staffel geht es immer direkt ins Geschehen, wird keine Minute mit uninteressantem Nebengeschehen verschwendet. Wie unser aller liebster Bluttropfensammler sich sofort wieder in die Bredouille killt, erntet Begeisterung und hinterlässt ein wohliges Gefühl in den Eingeweiden.

Californication (S2E01-E02)

Er ist zurück. Und fertig wie immer. Wie Hank Moody in der ersten Episode den klassischen Comedystoff Vasektomie angeht und sich im Laufe der Zeit unbeirrbar in die Misere cunnilinguiert, ist schon große Kunst. Weiterhin die beste Show für Männer, die endlich ihr Sex And The City haben wollen.

Do Not Disturb (S1E01)

Ganz zum Schluss einige Worte zur neuen Hotel-Comedy von FOX mit Jerry O’Connell (Sliders, Carpoolers), Jesse Tyler Ferguson (The Class) und Jason Bateman (leider nur als Director) –

Hat. Mich. Nicht. Überzeugt.

Bringt. Back. To. You. Zurück.

Okay, ein wenig ausführlicher: zu viele Charaktere, zu wenige davon mit Ausstrahlung, zu viele Witzverpuffungen. Bitte Bescheid geben, wenn es sich monumental verbessern sollte. Bis dahin checke ich aus.

20 (Dezember 2007)

27 Mai

Nur noch wenige Stunden, dann ist das Jahr Geschichte. Da trifft es sich gut, dass ich dank des Autorenstreiks bereits jetzt ein Fazit der TV Saison 2007 ziehen darf. Beziehungsweise leider muss.

Wie gewohnt verläuft die Wertungsskala von 1 (=buh) bis 6 (=hurra) Punkten; zusätzlich erwähne ich noch den Namen der Folgen, die mir am besten gefallen haben. Nein, ich habe kein Mammutgedächtnis, aber eine Datenbank, in der ich jede einzelne Folge bewerte. Falls ich mal Lust auf einen Best of US-TV Serienabend haben sollte. Serien, von denen ich weniger als drei Folgen gesehen habe, fallen durch das Raster.

30 Rock (2. Staffel Episoden 01-09)

Liz Lemon und Jack Donaughy enttäuschen auch in der zweiten Staffel nicht, sondern legen meiner Meinung sogar noch ein bißchen zu. Vor allem Jane Krakowski hat man besser in das Ensemble eingebunden und mit komischen Auftritten gesegnet. Dafür kriegt Judah Friedlander als freakiger Autor in den letzten Folgen leider zu wenig gute Szenen ab. Insgesamt lege ich im Vergleich zur ersten Staffel noch einen halben Punkt drauf.

Lieblingsepisoden: 2×01 Seinfeld Vision, 2×05 Greenzo

Wertung: 5 von 6 Punkten

Aliens In America (1. Staffel Episoden 01-10)

Die Show um den pakistanischen Austauschschüler hat sich erstaunlicherweise gut gehalten. Vor einem halben Jahr war ich mir noch sicher, dass aus den Stories schnell die Luft heraus sein könnte. Sichtbar gut getan hat der Serie die Verpflichtung von Scott Patterson, der den geplagten Familienvater sehr sympathisch und witzig portraitiert. Ach ja, der gute, alte Luke aus den Gilmore Girls. Für die ganz hohen Wertungsweihen reicht es nicht, für nette Unterhaltung aber allemal.

Lieblingsepisoden: 1×04 The Metamorphosis

Wertung: 4 von 6 Punkten

Back To You (1. Staffel Episoden 01-07)

Ich entschuldige mich vorab bei allen, die mit Shows wie „Frasier“ oder „Everybody Loves Raymond“ nichts anfangen können und nur hippe Serien mit jungen/kaputten/seltsamen Charakteren cool finden. „Back To You“ ist klassische (Spötter mögen hinzufügen: altmodische) Comedy, aber die Show funktioniert auf dieser Ebene für meine Ansprüche fast perfekt. Kelsey Grammer und Patricia Heaton als Moderationspaar werfen sich die Gags gekonnt zu und füllen damit die Lücke, die ihre dauerbrennenden ex-Serien im Programmplan gerissen haben. Wer mit dem Stil zurecht kommt, wird bestens unterhalten.

Lieblingsepisoden: 1×02 Fish Story, 1×07 Something’s Up There

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Brothers & Sisters (2. Staffel Episoden 01-09)

Von Pro7 geschickt zu Tode gesendet, bleibt „Brothers & Sisters“ weiterhin mein Favorit in der Kategorie Familiendrama. Zugegebenermaßen ohne direkte Konkurrenz, was eine Bewertung schwierig macht. Dennoch: wenn es darum geht, wahlweise Betrübnis oder Erleichterung darüber zu empfinden, nicht Teil einer Großfamilie zu sein, führt an dieser Show nichts vorbei. Zudem erwische ich mich beschämenderweise dabei, die menschlich-dramatischen Fehlentscheidungen der Charaktere wie ein soapabhängiges Waschweib lauthals zu kommentieren. Anlässe dafür gibt es immer reichlich. Die zweite Staffel steht in der Hinsicht der ersten in nichts nach.

Lieblingsepisoden: 2×01 Home Front, 2×07 36 Hours

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Californication (1. Staffel Episoden 01-12)
Ich bin noch nicht ganz durch, aber was ich bisher gesehen habe, rechtfertigt schon jetzt eine hohe Wertung. „Californication“ ist das Kontrastprogramm zu „Back To You“ und dass mir beide Shows zusagen, liegt entweder an meinem breitgefächerten oder seltsamen Geschmack. Ich bilde mir auf beide Varianten etwas ein.

David Duchovny hat mit der Rolle des völlig fertigen und daher irgendwie auch verdammt lässigen Schriftstellers Hank Moody seine schauspielerische Bestimmung gefunden. Sind wir doch ehrlich: wenn wir im echten Leben nur zwei bis drei Sätze oder Aktionen von uns Hank rauslassen könnten, wir würden uns fühlen wie ein König auf einer eigens für ihn inszenierten Parade. Zu Beginn überzeugte die Show durch nacktbrüstige Offenheit (was mit der Zeit leider nachließ), später durch die konventionsbrechenden Dialoge und Situationen.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pilot, 1×06 Absinthe Makes The Heart Grow Fonder, 1×09 Filthy Lucre

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

Chuck (1. Staffel Episoden 01-11)

Eine der herausragenden neuen Shows in diesem Fernsehjahr. Chuck schafft geschickt den Spagat zwischen sympathischem Nerdtum und spannender Agentenstory, nimmt sich selbst erfrischenderweise aber nicht zu ernst. Oder glaubt wirklich jemand, dass man den gesamten Inhalt des CIA- und NSA-Archivs durch einmaliges Anschauen in seinem Hirn abspeichern und abrufen kann? Den Sonderpreis für die beste Darstellung eines Computerfreaks geht eindeutig an Zach Levy. Ach ja, es spielen auch viele gutaussehende Frauen mit. Nicht dass das in die Bewertung miteinfließen würde. Also jedenfalls fast nicht. Da ich bis dato keine der Episoden unter 5 Punkten bewerten konnte, zusätzlich auch ein paar 6 Punkte einstreichen konnten, gibt es die Höchstpunktzahl.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pilot, 1×07 Chuck vs. The Truth, 1×10 Chuck vs. The Nemesis

Wertung: 6 von 6 Punkten

Curb Your Enthusiasm (6. Staffel Episoden 01-10)

Was war die Freude groß, als Larry David wieder auf dem Bildschirm auftauchte. Und natürlich bedient der Großmeister seine Fans erneut mit Peinlichkeiten, die eigentlich schon längst in den Sprachschatz aufgenommen werden müssten. Im Sinne von „Heute habe ich mir wieder einen Larry geleistet“. Ein wenig an der 6. Staffel muss ich doch herumkritteln: denn die letzten Folgen waren leider deutlich unter dem Schnitt und schmälerten den Gesamteindruck. Insgesamt zählte ich fünf herausragende, drei gute und zwei mäßige Episoden. Letztere vermasseln leider die Höchstnote.

Lieblingsepisoden: 6×03 The Ida Funkhouser Roadside Memorial, 6×04 The Bathroom Monitor, 6×07 The TiVo Guy

Wertung: 5,5 von 6 Punkten
Desperate Housewives (4. Staffel Episoden 01-09)

Neben „Brothers & Sisters“ die zweite Serie, bei der ich als Kerl wohl eher nicht zur Zuschauerkerngruppe zähle. Kann ich was dafür, dass es auch tolle Shows mit Frauen in der Hauptrolle gibt? Eben. Im Gegensatz zur dritten Staffel sind diesmal alle Damen wieder vollzählig und ständig an Bord. Der Mysteryfaden ist wieder stärker gespannt, die Show hat ein gut eingependeltes Niveau erreicht, Ausrutscher nach unten gibt es gar keine. Nach oben hin überzeugen immerhin drei Folgen mit der Höchstwertung, dafür sieht der Bereich der sehr guten Episoden (also 5 Punkte) mit einem Vertreter eher mau aus. Einen halben Punkt ziehe ich noch ab, weil mir doch schnell klar war, welcher Ehegatte in der bis dato letzten Ausgabe der Show wie angekündigt sterben würde.

Lieblingsepisoden: 4×01 Now You Know, 4×07 You Can’t Judge A Book By Its Cover

Wertung: 5 von 6 Punkten

Dexter (2. Staffel Episoden 1-12)

Der große Vorteil bei Dexter ist schon einmal, dass unser liebster Serienkiller eine komplette Staffel zur Bewertung vorlegen kann. Und diese ist genauso genial wie die erste. Während ich am Beginn der neuen Abenteuer der Heroes zu verzweifeln drohte, schlug mich Dexter von der ersten Minute an erneut in seinen Bann. Spannend, blutig und mit schwarzhumorigen Sprüchen ausgestattet wird die Story um den Bay Harbor Butcher bis zum dramatischen Ende vorangetrieben. Wenn ich unbedingt meckern wollte, könnte ich erwähnen, dass mich die bleiche Spindeldürre aus Britannia kurz genervt hat und dass in der letzten Folge die Brandszene zu aufgesetzt wirkte. Aber das sind minimale Kritikpunkte, die „Dexter“ seine verdienten 6 Punkte nicht abspenstig machen können.

Lieblingsepisoden: 2×01 It’s Alive!, 2×02 Waiting To Exhale, 2×09 Resistance Is Futile

Wertung: 6 von 6 Punkten

Flash Gordon (1. Staffel Episoden 01-08 (danach aufgegeben) )

Damit mir niemand vorwerfen kann, ich würde das Wertungsspektrum nicht vollständig ausnutzen, nehme ich Flash Gordon in diesen Beitrag mit auf. Üblicherweise schaue ich qualitativ schlechte Shows nicht über einen längeren Zeitraum, sodass diese sich gar nicht für eine Bewertung qualifizieren. Da mein Bruder aber die Hoffnung nicht aufgeben wollte, guckte ich eben doch mehrere Folgen rein. Und verweise auf meine Besprechung zur ersten Episode. Besser geworden ist es später definitiv nicht.

Lieblingsepisoden: nada

Wertung: 1 von 6 Punkten

Heroes (2. Staffel Episoden 01-11)

Nur sehr schleppend kamen unsere Helden in der neuen Staffel in die Gänge. Ich habe wirklich kurzzeitig gerätselt, ob meine Begeisterung für die erste Season übertrieben gewesen war. War sie nicht, denn viele Fans meckerten über die langsame Storyentwicklung während des zweiten Kapitels der Saga. Viele neue Charaktere wurden eingeführt, deren Sinn für die Hauptstory sich im Nachhinein nicht so recht erschließen mag, unser aller Liebling Hiro war -viel zu lange von seinem Kumpel Ando getrennt- in einem eher langweiligen Setting gefangen, Sylar bekam zugunsten eines neuen Bösewichts zu wenig Sendezeit verpasst und manche Entscheidung von Mohinder kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Wenigstens zimmerte der von der Kritik gescholtene Tim Kring zumindestens noch ein recht gelungenes Finale, das Hoffnung für die dritte Staffel macht.

Lieblingsepisoden: 2×08 Four Months Ago…, 2×11 Powerless

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

How I Met Your Mother (3. Staffel Episoden 01-11)

Barney Stinsons „Wait for it“-Spruch ist Kult, leider schienen sich die Macher zu Beginn der dritten Staffel ein wenig zu sehr daran zu orientieren. In der Tat musste ich mich als Fan bis zur vierten Folge gedulden, ehe der Humor endlich wieder zündete. Vor allem die Figur der „Should-Be-Mother“ Cobey Smulders hing zu Beginn ziemlich alleingelassen in der Luft. Danach allerdings nahm die Show stetig an Fahrt auf und präsentierte gegen Schluss erneut legendäre Momente. Für den eher durchwachsenen Start gibt es jedoch einen Punkt weniger.

Lieblingsepisoden: 3×08 Spoiler Alert, 3×11 The Platinum Rule

Wertung: 5 von 6 Punkten

Monk (6. Staffel Episoden 01-10)

Mister Monk bleibt uns ja erfreulicherweise die nächsten Wochen erhalten, da er seine Abenteuer immer zur Midseason startet und danach eine Pause macht, eher es zum jeweils neuen Jahr weitergeht. Ich habe ja bereits erwähnt, dass die Fälle nicht mehr so genial konzipiert sind wie früher; das tat der guten Unterhaltung, die ansonsten von der Serie ausging, bisher keinen Abbruch. Allerdings weist die nunmehr 6. Staffel mit der Episode „Mr. Monk And The Rapper“ meiner Meinung nach einen Totalausfall vor (mehr als zwei Punkte konnte ich dafür einfach nicht verteilen). Darüber hinaus überzeugten mich zu wenige Folgen komplett, sodass ich deutlich weniger Punkte vergeben kann. Sollte die Show mit einem tollen Finish zu Ende gehen (z.B. der Aufklärung des Mordes an Trudy), lege ich gerne noch nach. Gemessen am aktuellen Leistungsstand gibt es 4,5 Punkte.

Lieblingsepisoden: 6×01 …And His Biggest Fan, 6×06 …And The Buried Treasure

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

My Name Is Earl (3. Staffel Episoden 01-11)

Die große Enttäuschung der Saison. My Name Is Earl funktionierte die erste und zweite Staffel (mit Abstrichen) so einfach und gut. Blick auf die Liste, kurzer Abriss der Vorgeschichte, Einführung von bizarren/komischen Charakteren, Trotteleien von Earl und Randy, Auftritte von Darnell, Joy und Katalina, Auflösung, Wohlgefühl.

Zu Beginn der dritten Staffel landet Earl im Knast. Nix mit der Liste. Vorbei mit Karma. Stattdessen mäßig witziger Knastalltag. Sorry, aber das liegt nicht mehr auf meiner Humorlinie. Der Großteil der Folgen schwankt zwischen zwei und drei Punkten, ein paar Ausreißer wie das an gute Zeiten erinnernde „Our Other Cops Is On“ retten das Ganze vor dem totalen Absturz.

Lieblingsepisoden: 3×07, 3×08 Our Other Cops Is On

Wertung: 3 von 6 Punkten

Pushing Daisies (1. Staffel Episoden 01-09)

Schnell ein Highlight hinterher, um die in den Zeilen obendrüber zum Ausdruck gekommene Enttäuschung zu verdrängen. Pushing Daisies ist wunderbar, bezaubernd, skurril, erfrischend. Die Dialoge erreichen stellenweise gilmoregirlssche Geschwindigkeit, der Herzschmerzfaktor zwischen den Protagonisten wird durch die herrlich zynische Figur des Emerson Cod entzuckert, die in den Folgen auftauchenden Charaktere sind großartig überdreht, der kommentarische Märchenonkel kultig und auf den Clou mit der Wiederbelebung inklusive diverser unschöner Haken muss man erst mal kommen. Schlicht und ergreifend ganz großes Fernsehkino. Okay, erschwerenderweise habe ich mich auch noch ein wenig in Anna Friel verschossen. Höchstwertung.

Lieblingsepisoden: 1×01 Pie-lette, 1×02 Dummy, 1×08 Bitter Sweets, 1×09 Corpsicle

Wertung: 6 von 6 Punkten

Reaper (1. Staffel Episoden 01-10)

Das hätte so schön werden können. Nach der ersten Folge war ich mir sicher: die Show wird ein Highlight der neuen Saison. Der charmante Teufel, der liebenswerte Antiheld, sein bescheuerter Kumpel und zu allerlei Blödsinn einladende Seelenfangspielzeuge. Am Ende steht jedoch die große Ernüchterung. Denn die Drehbuchautoren bekommen aus diesen Bestandteilen einfach keine spaßigen 40 Minuten hin. Die Liebesgeschichte ödet mich recht schnell an, der Teufel lahmt langsam, die Geschichten sind zu wenig abgedreht komisch. Machte Kevin Smith, der bei der Pilotfolge mitmischte, wirklich den großen Unterschied? In dem Fall: bitte nochmal reinschauen, Kevin! Oder Bryan Fuller von „Pushing Daisies“ um verqueren Rat fragen.

Lieblingepisoden: 1×01 Pilot, 1×06 Leon

Wertung: 3,5 von 6 Punkten

Scrubs (7. Staffel Episoden 01-06)

Aufsteigende Form bei Zach Braff und Freunden zur finalen Saison von Scrubs. Man spürt, dass die Truppe zum Abschluss der lustigsten Krankenhauscomedy aller Zeiten nochmal alles aus sich herausholen will. Natürlich erreicht man dabei nicht das Niveau der ersten Staffeln, aber das Unterhaltungspotenzial ist doch wieder leicht höher anzusiedeln, sodass man als Fan wehmütig die verbleibenden Folgen zählt. Hoffentlich fällt das verdiente würdige Ende für die Show nicht wegen des Autorenstreiks ins Wasser.

Lieblingsepisoden: 7×01 My Own Worst Enemy, 7×02 My Hard Labor

Wertung: 5 von 6 Punkten

The Big Bang Theory (1. Staffel Episoden 01-08)

Schauspieler in nerdigem Auftrag haben es schwer. Denn die Konkurrenz heißt „The IT Crowd“ und scheint übermächtig. „The Big Bang Theory“ machte demfolgend zu Beginn auch eine sehr schlechte Figur. Zu überzeichnet und eindimensional waren die Charaktere, zu lustlos die Dialoge. Später schaute ich doch nochmal rein und durfte mir eine gewisse Besserung notieren. Es scheint, als hätte „Two And A Half Men“-Autor Chuck Lorre ein wenig Anlaufzeit gebraucht, um die Show in den Griff zu bekommen. Wie schon bei Aliens In America langt es nicht zum großen Wurf, aber für den Geek-Snack zwischendurch gar nicht mal so schlecht.

Lieblingsepisoden: 1×06 The Middle Earth Paradigm, 1×07 The Dumpling Paradox

Wertung: 4 von 6 Punkten

The IT Crowd (2. Staffel Episoden 01-06)
Wenn man vom Teufel spricht, kommt er direkt um die Ecke. Da ich hier bereits meine Eindrücke hinterlassen habe, schiebe ich nur kurz die Wertung hinterher. Nach der stocksteifen deutschen Version sehne ich mich jetzt schon nach Staffel 3.

Lieblingsepisoden: 2×01 The Work Outing, 2×03 Moss And The German

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

The Office (4. Staffel Episoden 01-08)

Was soll ich zur besten US-Comedyserie der letzten Jahre schreiben? Sie ist weiterhin großartig! Dass die Beziehung zwischen Pam und Jim mittlerweile offen gelegt ist, schadet der Show nicht. Denn dafür läuft Steve Carell zur Höchstform auf – sei es als Langstreckenläufer, Überlebenskünstler in der Wildnis, Geschenkkorbfanatiker oder IT-Kritiker. Und Dwight Schrute in Second Life ist… ich hör schon auf. Volle Punktzahl.

Lieblingsepisoden: 4×01 Fun Run, 4×04 Money, 4×06 Branch Wars

Wertung: 6 von 6 Punkten

The Simpsons (19. Staffel Episoden 01-09)

Hier kann ich mich ebenfalls kurz fassen. Alle Symptome wie immer: die Halloween-Episode gelungen, ein bis zwei richtig gute Folgen (die mit Sideshow Bob war extrem spaßig), der Rest ist Mittelmaß. Wer vor Aufregung dachte, dass nach dem überaschend guten Film nun auch die Serie nachlegt, darf sich entspannen. Immerhin ist die Staffel bereits abgedreht und insofern von den WGA-Streiks nicht betroffen.

Lieblingepisoden: 19×05 Treehouse Of Horror XVIII, 19×08 Funeral For A Fiend

Wertung: 4,5 von 6 Punkten

Two And A Half Men (5. Staffel Episoden 01-10)

Alles wie gehabt im Hause Harper. Die Show läuft auf denselben eingefahrenen und gut geschmierten Bahnen wie seinerzeit „Frasier“ oder „Everybody Loves Raymond“. Jeder Akteur kennt seine Rolle und liefert genau das, was erwartet wird. Enttäuschungen gibt es so gute wie keine, aber auch nur ein überragendes Highlight: Charlie als Interpret von Kinderliedern. Ich lag am Boden.

Lieblingsepisoden: 5×05 Putting Swim Fins On A Cat, 5×08 Is There A Mrs. Waffles?

Wertung: 5 von 6 Punkten

Weeds (3. Staffel Episoden 01-15)

Auch in der dritten Staffel begeistern die Abenteuer unserer liebsten Grasverkäuferin. Der niederträchtig gemeine Cliffhanger wird zu Beginn in gewohnt urkomischer Manier aufgelöst, die darauffolgenden Folgen leisten sich keinerlei Schwäche, vor allem die Dealer-Gang um U-Turn ist großartig gecastet worden. Wie bei Californication bin ich noch nicht ganz durch, aber ich weiß, dass mich Nancy Botwin und Co. nicht enttäuschen werden.

Lieblingsepisoden: 3×01 Doing The Backstroke, 3×07 He Taught Me How To Drive By, 3×07 The Two Mrs. Scottsons

Wertung: 5,5 von 6 Punkten

13 (Mai 2007)

27 Mai

24

Jack Bauer in der Krise. Dieses Jahr setzten unserem Helden weniger Terroristen, sondern vielmehr die Kritiker ordentlich zu. Leider, leider muss auch ich mich in die Schar jener einreihen, die den sechsten Tag als das mit Abstand schwächste Kapitel der Serie betrachten.

Ich weiß nicht mehr, wo genau ich diesen Satz gelesen habe: „Wenn eine Serie kreativ am Ende ist, werden von irgendwoher irgendwelche Verwandten ausgegraben“. Dieser Prophezeiung folgend, bekam die Show nach einem gar nicht mal uninteressantem, weil düsterem Setting nach wenigen Folgen die erste Schlagseite. Zudem schien eine Jack-Folter pro Stunde plötzlich Standard zu werden. Dann nach etwa einem Drittel ein sehr dramatisches Ereignis, die Show hatte die Chance, wieder in die Spur zu kommen. Die sie jedoch nicht zu nutzen wusste.

Besonders fatal: nach zwei Dritteln war die groß inszenierte Bedrohung eliminiert, die letzten acht Folgen wurde ein komplett neuer Handlungsstrang eingeführt, der mich gar nicht fesseln konnte. Plotholes, in denen die Bewohner Kaliforniens hätten versinken können, unrealistisches, nicht nachvollziehbares Verhalten der Figuren und das Wiederauftragen längst bekannter und ausgiebig durchgekauter Storylines ließen mich verärgert und gelangweilt auf der Fernsehcouch zurück. Kein Zweifel: 24 droht an dem selbst auferlegten, engen Korsett zu ersticken.

Selbst die letzte Folge enttäuschte, als es darum ging, die letzten zwanzig Minuten der 24 Stunden mit etwas zu füllen, das Hoffnung für die siebte Staffel geben könnte. Loben möchte ich noch Peter MacNicol und Powers Boothe für ihre gelungene Portraitierung ihrer Charaktere, die der Show somit zumindest ein wenig Leben einhauchten. Fazit: die ganz große Enttäuschung des Jahres.

2,5 von 6 Punkten

According To Jim

Noch so ein Zwischendurchfutter, wieder ein Alleinunterhalter (Jim Belushi), wieder eher harmlos geraten. Allerdings brachte die wohl letzte Staffel der Familiencomedy ein paar ganz nette Momente unter, nachdem sie mich das Jahr zuvor ziemlich angeödet hatte. Eigentlich 3,5 Punkte, aber ich setz zum Abschied noch ein halbes Pünktchen drauf. Mach es gut, Jim-Boy.

4 von 6 Punkten

The New Adventures Of Old Christine

Nicht ganz fair: Julia Louis-Dreyfus ackert sich einen ab, der Rest des Casts humpelt mit ziemlichem Abstand hinterher. Die erste Staffel schien mir um einiges frischer zu sein. Kein Ausreißer noch unten, keiner nach oben, plus Julia-Bonus macht

4 von 6 Punkten

Weeds

Bevor ich unsere Hascherlbuben und -maderl hier noch vergesse: weil ich das shownamensgebende Zeug ja selbst nicht nehme, kann ich mich an ein paar sehr gute Szenen mit Doug und Andy sowie einen richtig gemein-fiesen Cliffhanger erinnern. Ab dem 30. Juli geht es weiter.
5,5 von 6 Punkten

2 (Oktober 2005)

27 Mai

Arrested Development: das Pendant zu „Stromberg“ in der amerikanischen Fernsehlandschaft, belegt mit dem Fluch der doppelten Sau. Will sagen: saukomisch, scheint aber keine Sau sehen zu wollen. Mir persönlich ein Rätsel. Die Mitglieder der Familie Bluth sind dermaßen sympathisch bescheuert, da kommen einem die eigenen Verwandten fast wie normale Menschen vor. Und ich will nicht wissen, was sich die Drehbuchschreiber beim Ausdenken der Geschichten so alles reinpfeifen. Wenn ich Programmdirektor wäre, würde diese Show abends zur besten Sendezeit laufen.

Battlestar Galactica: Hochs und Tiefs bisher in der zweiten Staffel. Mr. „Pockennarbengesicht“ E.J. Olmos als Commander Adama ist so cool, dass ich mich schon erwischt habe, mir ein Bündel gespitzte Bleistifte in die Wangen zu drücken. Dummerweise ist der Kerl die ersten 4 Folgen nicht auf dem Kutter, weshalb auch wenig zusammenläuft. Gegen Ende der ersten Hälfte der zweiten Staffel wird es aber wieder richtig gut, Folge Nummer 10 endet denn auch mit einem fulminaten Cliffhanger. Und erst Mitte Januar geht es weiter, grmbl.

Weeds: habe bisher erst zwei Folgen sehen können, scheint aber guter Stoff zu sein. Und das im doppelten Sinne des Wortes; geht es doch um eine alleinerziehende Mutter, die in einem feinen Vorort von L.A . Haschisch vertickert, um ihre Familie über die Runden zu bringen und dabei so manch wohlgehütetes, weil dreckiges Geheimnis lüftet. Läuft auf Showtime, was bedeutet: es darf frei und reichlich geflucht werden. Der Titelsong „Little Boxes“ von Malvina Reynolds geht mir jedenfalls jetzt schon nicht mehr aus dem Kopf.

Threshold: handelt von einem Wissenschaftsteam, das sich mit dem Auftauchen einer außerirdischen Intelligenz herumschlagen darf. Bekannteste Gesichter sind natürlich Brent „Data“ Spiner und William „gestatten, ich bin der amtliche Bösewicht der ersten Staffel von LOST“ Mapother – letzterer soll aber nur für zwei Folgen dabei sein.

In der ersten (Doppel-) Folge taucht in der Nähe eines Schiffs ein außerirdisches Gebilde auf, das mittels Audiosignalen menschliche Gene mutieren lässt, worauf sich die Crew fröhlich gegenseitig umbringt. Bis auf Mapother, der überlebt die Chose und macht einen auf Mensch-Außerirdischen-Hybrid (wird zehnmal angeschossen, taucht immer wieder auf, ist unerklärlicherweise überall da, wo gerade die Wissenschaftler nach Spuren suchen, etc.) – fehlte nur noch, dass Miss Scully irgendwo in der Ecke das Skalpell wienert..

Positiv zu erwähnen sind eigentlich nur ein paar nette Effekte plus für meinen Geschmack gute, aber für ein Drama mit drohendem Weltuntergangsszenario unpassende Musikschnippsel (Franz Ferdinand, Goo Goo Dolls). Deutlich negativ hingegen: die Story ist ein dreist zusammengeklöppelter Mischmasch aus Akte X, Armageddon und einem Alieninvasionsszenario der DIN-Norm #726263. Dialoge und Charaktere sind auf Teufel komm raus auf cool getrimmt (Armageddon lässt grüßen), alles wirkt zu überladen und Figuren mit Identifikationspotenzial waren wohl gerade aus. Mein Urteil nach 90 Minuten: muss nicht sein.

The King Of Queens: das Team ist eingespielt, der Zuschauer bekommt, was er erwartet. Wer vorher schon nichts mit Dough, Carrie und Arthur anfangen konnte, dürfte definitiv nicht bekehrt werden. Und die wichtigste Frage wird direkt zu Beginn der nunmehr achten Staffel beantwortet: ja, Leah Rimini ist immer noch gut moppelig. Aber egal: Spaß bringt die Serie immer noch.