The Office
Extremes Fremdschämen mit der Doppelspitze Scott und Schrute. Zu Beginn der nur sechs Folgen umfassenden ersten Staffel war ich noch skeptisch, ob auch die amerikanische Aufbereitung des Themas funktionieren würde. Mittlerweile kann ich sagen: HELL YEAH!
Die Stärke der Show, die es anders als ihr britischer und deutscher Ableger mittlerweile auf zwei volle Seasons mit 22 bzw. 24 Episoden geschafft hat, liegt ganz klar in der Tatsache begründet, dass hier zwei voll ausgebildete Fachmänner der Peinlichkeit das Sagen haben. Man stelle sich einmal die Situation vor, Stromberg hätte eine Woche Urlaub – das Kamerateam wäre arbeitslos. In den USA hingegen würde der sagenhafte Assistent Dwight K. Schrute einspringen und mindestens genausoviel Mist bauen. Der Rest des Casts geht zudem nicht unter wie dies bei der deutschen Variante der Fall ist: von liebenswert, verklemmt, sexy, bemitleidenswert über bockig, einfach gestrickt oder schlicht nur sehr seltsam – es ist alles vertreten. Auch für das Finale gaben sich die Macher keine Blöße und strickten zum Schreien komisches Material plus erinnerungswürdigem Ausgang.
Ich nehme es vorweg: die zur Zeit beste 20-minütige Show im amerikanischen Fernsehen. Bis zur nächsten Staffel muss ich mich nun mit Dwights und Creeds Blog sowie der Fanseite Dunderball über Wasser halten.
6 von 6 Punkten
Heroes
Die Serie, die mich von meiner Superheldenallergie geheilt hat. Gegen Superman, Batman, Spiderman und Konsorten in allen möglichen Darreichungsformen war ich bis dato immun, die 4400 hatten mich vor ein paar Jahren ein wenig angefixt, dann aber mächtig im Stich gelassen. Nicht so Heroes. Die Show hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen (wenn auch zunächst aufgrund der deftigen Splatterszenen) und nicht mehr losgelassen. Ohne jegliches Füllermaterial auskommend, perfekt inszeniert, jede Folge eine Bereicherung des Fernsehtages.
Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann vielleicht die schauspielerischen Qualitäten der Damen Panettiere (ich mag diesen Grinsebäckchen-Typus einfach nicht) und Larter (die auch eine undankbare böse Schwester/gute Schwester-Rolle stemmen musste). Das sind jedoch – gerade für eine erste Season – vernachlässigbare Mängel einer ansonsten rundum gelungenen Produktion. Im Finale werden nicht nur sehr schön Bezüge zum Beginn der Staffel hergestellt, sondern auch ein Ausblick auf Volume 2 der Story gegeben. Technisch nicht so gelungen fand ich allerdings die Szene, als Hiro im Kampf gegen Syler durch die Luft geschleudert wurde, das gemahnte doch stark an Bluescreen-Acting der 80er. Jetzt bin ich mächtig gespannt, ob das Finale von LOST in dieser Woche noch einen draufsetzen kann.
6 von 6 Punkten
The War At Home
Familie Gold ist mittlerweile in Rente und das nicht ganz zu Unrecht. Der Krieg zuhause lief bei mir mehr so als kleiner Seriensnack für zwischendurch und bot in der ersten Staffel zwar beileibe nicht revolutionäre, aber dennoch einigermaßen sättigende Kost. In Staffel 2 haben sich aber komplett witzfreie Episoden mit weit ausgestrecktem Moralzeigefinger eingeschlichen, deren Abspann ich mir flehentlich herbeisehnte.
2 von 6 Punkten
Til Death
Brummbär Brad Garrison als Alleinunterhalter in einer Couple-Comedy. Wer mal einen Standup-Auftritt von Garrison erlebt hat, dürfte sich über die fast schon erschreckende Harmlosigkeit dieser Show wundern. Gucke ich eigentlich hauptsächlich, um meine nostalgischen Erinnerungen an „Everybody Loves Raymond“ hervorzukramen. Okay, Kat Foster sehe ich unter rein optischen Gesichtspunkten auch ganz gerne. Auf Dauer schlechthin zu belanglos.
2,5 von 6 Punkten