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104 (Januar 2017)

6 Jan

Ich dachte mir: „Komm, fang das neue Jahr mit was Schönem an. Mit einem neuen Seriencheck! Alle Kandidaten waren brav, haben mich gut bis sehr gut unterhalten und kriegen entsprechend schöne Noten“. Damit es aber nicht zu sehr Richtung heile Welt abdriftet, hänge ich noch die böse Liste der von mir abgesetzten TV-Serien an. Weil das Leben nun mal kein ARD/ZDF-Silvesterabendprogramm ist.

ASH VS EVIL DEAD SEASON 2 

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Gefiel mir sogar um etwa ein abgerissenes Gliedmaß (also einen Viertelpunkt) besser als die eh schon überzeugend spaßig-blutige Vorgängerstaffel. Die Raimi-Brüder im Verbund mit ihrer Ekeleffekt-Spezialisten-Crew haben diesmal wirklich alle Schmodder-Schleusen geöffnet und im Bereich des von mir liebevoll genannten „Quatsch & Matsch“-Genres in jeder Episode einen denkwürdigen Moment und insgesamt prägende Arbeit geleistet. Dazu gibt es für die Fans noch eine Rückkehr an einen kultigen Ort, Ash reißt wie gewohnt seine blöden Sprüche und die Sidekicks nerven mich weiterhin keine Spur. Punktabzüge gab es nur für Bösewicht Baal, der mich vor allem zu Beginn nicht ganz überzeugen konnte. Aber das ist nur ein kleiner Eiterpickel auf einer sonst tadellos ausgedrückten Beule.

GESAMTWERTUNG: 5,25 Punkte (gut)   

GILMORE GIRLS – A YEAR IN THE LIFE 

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Wer mir jetzt einen geschmeidigen, passenden Übergang von „Ash vs Evil Dead“ zu den „Gilmore Girls“ schreiben kann, melde sich bitte in den Kommentaren. Mir fällt nämlich gerade außer peinlichen Menstruations-Witzen keiner ein.

Über 9 Jahre nach der siebten Staffel kehren die Gilmore Girls also in Form von vier einstündigen Episoden (das Finale bekam noch eine halbe Stunde zusätzlich) zurück. Diesmal wieder mit Serienschöpferin Amy Sherman-Palladino sowie deren Ehemann David Palladino am Ruder. Aber Moment mal, weshalb gucke ich alter Sack das überhaupt? Weil ich witzige Frauen mit Hang zu schrägen Dialogen mag, mich schnatterhaft-schnelle Gesprächsabfolgen nicht stören, sondern grinsen lassen und Stars Hollow einfach die schrulligsten Nebendarsteller beheimatet: Kirk. Jackson. Paris. Michel. Taylor. Luke. Emily und Richard. Die Liste ließe sich locker fortsetzen, denn außer den Liebesaffären von Rory mochte ich eigentlich die komplette Riege. Hach, das Mädchen hat eben einfach nie „ihren“ Luke gefunden. Okay, ich hör‘ schon auf.

Die nun auf Netflix laufende Mini-Serie hat mich insgesamt gut unterhalten. Mehr aber auch nicht, würde ich hinzufügen, wenn ich so offen gehässig wie Paris wäre. So ziemlich jedes bekannte Gesicht aus der Show hatte seinen Auftritt, es war einfach wieder schön, in Stars Hollow einzukehren, die Gespräche der beiden Gilmore Girls, die Lorelai-Emily-Kabbeleien und den mürrischen, aber gutmütigen Luke zu erleben. Von daher dürfte niemand, der die Show schon vorher verfolgt hat, enttäuscht werden. Für meinen Geschmack kamen angesichts der stattlichen Zahl von Gastauftritten allerdings die Kultcharaktere deutlich zu kurz. Da hätte ich mir mehr Michel-Gemeckere, Kirk-Beklopptheiten oder Taylor-Stadratsversammlungen gewünscht. Weshalb man dann Lorelai zu Beginn der letzten Episode noch alleine auf Selbstfindungssuche gehen lässt, ergibt da kaum Sinn. Die berühmten letzten vier Worte werde ich selbstverständlich nicht verraten, aber vor Überraschung umgehauen haben sie mich nicht.

„A Year In The Life“ fühlte sich insgesamt wie eine gedrängte Wiedersehensparade mit allen Charakteren an, die quasi als Appetitanreger für eine richtige Staffel dienen sollte. Ich wäre dabei, die höhere Wertung spare ich mir eben dafür auf. Dann aber mehr Kirk für alle!

GESAMTWERTUNG: 5,17 Punkte (gut) 

WESTWORLD SEASON 1

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Komplexe Angelegenheit, diese Show. In meinem serienguckenden Umfeld waren alle hellauf begeistert von der ersten Episode. Danach ging es mit fortschreitender Dauer für manche zu schleppend voran, manchen wurde es wiederum zu kompliziert. Andere ließen auch jenen, die es nicht wissen wollten, die neuesten Internetgerüchte und -theorien zukommen. Angebliche Plotholes wurden aufgedeckt und mit erhobenem Zeigefinger darauf gewiesen. Der aufgehende Star am Serienhimmel schien auf Sinkflug zu gehen. Als schließlich das Finale eine Auflösung für die allermeisten Fragen anbot, war ein kleiner Rest endgültig bedient ob der Unglaubwürdigkeit und Unlogik der Handlungen aller Beteiligten.

Puh. Jetzt meine Meinung. Ich bin kein Typ, der bei Serien von himmelhochjauzend zu hasserfüllt innerhalb von ein paar Folgen wechselt. Mich hatte „Westworld“ von der ersten Folge an und auch wenn es mir im Mittelteil ein wenig zu wenig voranging, freute ich mich doch auf jede neue Geschichte aus der Welt der Roboter, Menschen und Robotern, die sich für Menschen halten. Der Show als Makel anzukreiden, dass einige Mysterien von der Internetcommunity vorzeitig aufgedeckt wurden, ist schon mal Quatsch. Können die Macher ja nichts für, wenn es Menschen mit zu viel Zeit, scharfen Augen und Mitteilungsbedürfnis gibt. Die letzten 90 Minuten boten Antworten, die für einige Zuschauer nicht nachvollziehbar gewesen sein mögen – nur ein paar Stichworte: kinderleicht änderbare Sicherheitseinstellungen, ausrangierte Keller und Stockwerke mit Zugang zum Netzwerk, die komplette Ahnungslosigkeit der Geldgeber und des Personals, was in den Glaskästen passiert. Für mich haben die überragenden Stärken von „Westworld“ (Schauspieler, Ausstattung, Action, Mysterien, Storykniffe) diese Schwächen aber ausbügeln können. Das ist alles sicherlich eine Frage der persönlichen Gewichtung. Bei mir floss es derart in die Wertung ein, dass das Prädikat knapp verpasst wurde. Ich für meinen Teil freue mich auf eine Zweitsichtung als Vorbereitung zur zweiten Staffel, zu deren Start die notorischen „Das ist alles schrecklich dumm!!!!“-Rufer mit Sicherheit wieder mit dabei sein werden.

GESAMTWERTUNG: 5,90 Punkte (sehr gut)

THE WALKING DEAD S07E01-E08 

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Abpfiff der ersten Hälfte und damit die traditionelle Halbzeitpause bei Rick Grimes und seinem Team. Die Untoten reichen Handtücher und Energygetränke, Muskeln werden gelockert, kritische Analysen angebracht und natürlich reichlich auf Negan, dieser unberechenbaren, überhart foulspielenden Sau, herumgeschimpft.

Dabei muss man anerkennen: die bisherige Staffel wäre ohne Negan ein brutaler Langeweiler. Sah man bei den paar Episoden, in denen der Blick auf zwei andere Kommunen gerichtet wurde. Klar, bei der Charakterzeichnung des grinsenden Apokalypse-Tyranns fasst man sich gerne an die Stirn, wenn er etwa Hobby-Assassine Carl verschont und auch sonst nicht alles in seinem Umfeld irre lachend mit seiner Lucille zertrümmert. Die Show stellt das Duell Negan gegen Rick in den Mittelpunkt und damit steht und fällt entsprechend die Rezeption seitens des Publikums. Ich für meinen Teil habe mich bei „The Walking Dead“ schon weitaus schlechter unterhalten gesehen. Luft nach oben aber ist noch vorhanden.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH 8 EPISODEN: 4,91 Punkte (befriedigend)

Serienbarometer:

Brooklyn Nine Nine Season 4 (5,48 Punkte nach 12 Episoden)

Sie werden einfach nicht schlechter, die Geschichten um das New Yorker Polizeirevier mit den herrlich bescheuerten Uniformträgern (plus der unfassbaren Gina Linetti). Erneut klarer Kandidat für die beste Comedy-Serie in diesem Jahr. 

Life In Pieces Season 2 (4,88 Punkte nach 8 Episoden)

Ich mag die Serie weiterhin und bewundere das Konzept der 5-Minuten-Spaßgeschichten. Dennoch fehlen mir bisher noch die Spitzen, die richtig dicken Brüller, die Knallerepisödchen, die so nachwirken, dass ich die anderen Geschichten gleich mit hochbewerte. Bisher alles im 4,5 – 5,0 Punkte-Bereich.

Abgesetzt:

Designated Survivor Season 1 (4,31 Punkte nach 8 Episoden)

Die Show mit den schlimmsten Sideplots auf meiner aktuellen Guckliste. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Kiefer Sutherland als Präsident wider Willen ging ja in Ordnung, aber so richtig packen konnte mich die Serie trotzdem einfach nicht. Und immer dann, wenn es punktemäßig mal auf die 5 Punkte zuging, erwischte mich ein schlimmer Nebenhandlungsstrang, der mir die Lust aufs Weiterschauen vergällte. Sorry, ich guck mir ab 20.1. die neue Show „Designated Troublemaker“ mit Donald Trump an.

Dr. Ken Season 2 (4,0 Punkte nach 2 Episoden)

Nur kurz wieder reingeschaut und erkannt: Ken Jeong und Dave Foley reichen trotz ihrer Bemühtheit einfach nicht, um die Show aus der Mittelmäßigkeit zu hieven.

Son Of Zorn Season 1 (4,38 Punkte nach 8 Episoden)

Zorn hat sein Pulver leider schon frühzeitig verschossen. Okay, die Metapher ist für einen Fantasy-Schwertkämpfer schief. Dann steckt das Schwert eben fest und bewegt sich keinen Millimeter mehr. In den ersten Folgen war das Szenario samt einkopierter Comicfigur noch angenehm bekloppt, mit fortschreitender Dauer wird es jedoch gähnend langweilig. Eine der späteren Episoden musste ich sogar frühzeitig beenden, weil es so unterhaltsam war, wie He-Man bei der Fußpflege zuzusehen.

The Last Man On Earth Season 3 (3,88 Punkte nach 9 Episoden)

Ich war so tapfer. Habe eisern die dritte Staffel bis zur Winterpause gesehen. Daher auch die schlechteste Wertung von allen abgesetzten Serien. Denn es ist von Anfang bis Ende nicht mehr wirklich unterhaltsam, sondern im besten Fall durchschnittlich. Ich glaube sogar, die haben sich das Drehbuch mittlerweile gespart. Will Forte schreibt sich vor Beginn des Drehs ein paar höchstnervige Sprüche auf, die anderen improvisieren lustlos irgendwas zusammen und los geht’s. Mein einziger Lichtblick January Jones hat schon innerlich aufgegeben und trottet nur noch in Militärkleidung herum. Dann bin ich jetzt auch draußen.

Demächst:

Homeland Season 6

The Man in The High Castle Season 2

Sherlock Season 4

96 (Mai 2016)

11 Mai

Ja, ich habe den Seriencheck schleifen lassen, letzten Monat gab es überhaupt keinen.
Beschwerden dahingehend bitte in mehrfacher Abschrift an YouWillDie@DarkSouls3 und demnächst LooksAwesomeMustBuyItNow@Uncharted4. Nun aber zu den frisch abgeschlossenen TV-Serien.

11.22.63 

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Hat mich schon bei meinen ersten niedergeschriebenen Eindrücken überzeugen können und vermochte dieses Niveau bis zum Schluss der insgesamt 8 Episoden zu halten. Ich bin zugegeben mit der Buchvorlage nicht vertraut, aus eben dieser Ecke habe ich ein paar kritischere Stimmen zur Serie gelesen. Für mich war das ein rundes Finale, spannende Momente, stimmige Eindrücke aus der Zeitperiode um die Ermordung Kennedys, ein gut aufgelegter James Franco, eine mich nicht im geringsten störende Liebesgeschichte und als letzter Pluspunkt: Meine nicht zu verleugnende Verschossenheit in Sarah Gadon. Wie bereits erwähnt, ist die Show mehr locker aufbereitete Zeitgeschichte denn Zeitreise, da sollte man schon mit den richtigen Vorstellungen herangehen. Wegen des gelungenen Abschlusses hieve ich das Ganze knapp auf die Wertung „sehr gut“

GESAMTWERTUNG: 5,45 Punkte (sehr gut)

BETTER CALL SAUL (SEASON 2)

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Das ist schon ein mit Wertungswerkzeugen härter zu bearbeitender Brocken. Ich liebe Breaking Bad, ich liebe die Figuren Jimmy McGill (Bob Odenkirk) und vor allem Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks), ich liebe die Inszenierung, die kleinen Feinheiten in der Bildkomposition, die Kameraführung mit ihren Spielereien, die Anbindungen und Anspielungen an die Hauptserie. Bevor ich nun vor Freude und Liebe kollabiere, muss ich das große Aber einfügen:

Aber die Geschichte hat mich nicht gepackt. Vor allem jene des titelgebenden Helden. Jonathan Banks arbeitet weiter an der Legende der obercoolsten Sau im US-Fernsehen, die sich um ihn drehenden Handlungsstränge habe ich samt und sonders mit zwei erhobenen Daumen verfolgt. Die Anwaltserlebnisse von Jimmy hingegen fand ich ziemlich unspektakulär an mir vorbeiwehend. Ab und an ein kleiner Moment des Lächelns und Nickens, allerdings hatte ich mir doch etwas mehr erwartet. Es ist nun mal noch nicht der Saul Goodman, den man kennen und lieben gelernt hat. Schließlich konnte ich der Figur der Kim Wexler leider immer noch nicht allzu viel abgewinnen angesichts der Tatsache, dass sie durchaus beträchtliche Screentime in Anspruch nimmt. Sehr spät fährt die Show das große emotionale Geschütz auf, schafft allerdings im Finale keinen großen Spannungsmoment mehr.

Wertungsmäßig hielt sich „Better Call Saul“ wegen der oben angepriesenen Vorzüge durchgehend bei 5 Punkten, ging aber auch nie darüber hinaus. Letzten Endes landet Vince Gilligans Werk in der zweiten Saison knapp in diesem Bereich. Wer von der ruhigen Machart begeistert ist, darf die Show gerne als von mir unterbewertet ansehen; ich für meinen Teil hätte mir ein bisschen mehr Wumms anstelle gemächlich vor sich hin zündelnder Lunte erhofft.


GESAMTWERTUNG: 4,95 Punkte (gut)

VINYL (SEASON 1)

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Das, was ich oben drüber geschrieben habe. Ersetze Jimmy McGill durch Richie Finestra (Bobby Cannavale), Mike Ehrmantraut durch Zak Yankovich (Ray Romano). Ganz ehrlich, Ray Romano fand ich super in der Serie. Als Anpreisungsobjekt werfe ich noch den richtig geilen ’70er Jahre-Soundtrack und den Blick hinter die Kulissen einer Plattenfirma zur Hochzeit der Musikproduktion rein. Von der Story allerdings habe ich, mitvernebelt von den Koks-Exzessen des Protagonisten, eher wenig in Erinnerung. Bei mir wurden durchaus Assoziationen zu „Boardwalk Empire“ wach, das auch gerne mal Geschichten in den Mittelpunkt stellte, für die ich mir einen kleinen, exklusiven Szenen-Vorspulknopf gewünscht hätte. Und wenn ich schon Vergleiche zu „Better Call Saul“ anstelle: Die „Nasty Bits“ sind die musikalischen Kim Wexler der Show. Sorry. Dafür spielt ihr Manager einen richtig geilen Blues.

Fazit: Gute Show, mehr noch nicht. Ich freue mich aber auf die weiteren Abenteuer von Richie & Co und bin guter Dinge, dass in der nächsten Staffel storymäßig ein paar Schippen draufgelegt werden.

GESAMTWERTUNG: 5,00 Punkte (gut) 

BROOKLYN NINE-NINE (SEASON 3)

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Ganz klarer Anwärter auf die beste Comedyserie dieser Saison. Erstklassige Show, toller Cast, von der jeder einzelne Charakter klasse Gags raushauen kann, keine Ausfälle. Mein Bruder wurde zwar mit dem spät in der Show auftauchenden Ermittler Pimento nicht so recht warm, aber meiner Meinung nach steckt in dieser Polizei-Comedy dermaßen viel Qualität und Potenzial, dass da so schnell nichts die gute Stimmung beim Sehen trüben kann. Ach ja, die Halloween-Episode erhielt die selten gezogene Höchstwertung von 6,0 Punkten.

Genug der Lobhudelei. Wegtreten. Captain Holt out.

GESAMTWERTUNG: 5,53 Punkte (sehr gut)

DR. KEN (SEASON 1)

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Dr. Ken ist ein Beispiel für eine Serie, die ich bis zum Ende der Staffel verfolgt habe, obwohl sie wertungsmäßig immer nur 4,0 oder 4,5 Punkten ablieferte. Von daher eigentlich kein Kandidat für diese Art von Treue, aber ich sehe nun mal ganz gerne Ken Jeong und Dave Foley bei ihrer gegenseitigen Fopperei während der Arbeit zu. Wegen dieser beiden Figuren bleibe ich auch dran, der Rest der Crew hinkt leider mit weitem Abstand hinterher. Was auch der Grund ist, weshalb es schlicht für höhere Wertungsweihen nicht reicht. Meistens ordentlich, aber desöfteren eben nur durchschnittlich, die zwanzig Minuten sind halt auch schnell mal weggeguckt. Eine Fortsetzung ist aktuell noch in der Schwebe, für mich müsste man bei den Nebencharakteren zulegen.

GESAMTWERTUNG: 4,34 Punkte (durchschnittlich)

BASKETS (SEASON 1)

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Hat sein Potenzial leider nicht so ganz ausschöpfen können. Zach Galifianakis in einer Doppelrolle liest sich schon mal gut, das Ganze hat auch durchaus seine Momente, zudem kann ich mich weiterhin an jeder Szene mit Louie Anderson in seiner Rolle als resolute Mama Baskets erfreuen. Dennoch überlagert mir viel zu oft Leerlauf die Show, gute Episoden werden von leidlich durchschnittlichen egalisiert, Absurdität wechselt sich mit Stillstand ab. Vor allem die letzten Episoden der Staffel haben mich eher enttäuscht zurückgelassen. Eine zweite Season ist bereits abgesegnet und ich werde wegen der guten Ansätze zu Beginn wohl wieder reinschauen. Insgesamt eher etwas für Fans von Comedy im Stile von „Louie“, ohne das „Baskets“ an dessen Glanzmomente herankommen kann.

GESAMTWERTUNG: 4,60 Punkte (befriedigend)

DICE (SEASON 1)

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Andrew Dice Clay hat seine besten Zeiten hinter sich. Damals, Ende der 80er/Beginn der 90er, war er die lässige Bühnensau, ein vor ausverkauftem Haus auftretender Comedyprovokateur-Proll mit hochversauter Klappe und einer Kippe an den Lippen, die er sich gerne mit um dem Kopf geschlungenem Arm in den Mundwinkel fluppte. Selbstverständlich hält diese Nummer nicht ewig, genausowenig wie bei uns ein Ingo Appelt auf Dauer damit durchkam, auf der Bühne das Wörtchen „ficken“ auszusprechen. Heute ist Dice eher stämmig, lebt in Las Vegas mit seiner Freundin Carmen (Natasha Leggero) plus Dauerkumpel Milkshake (Kevin Corrigan) und versucht, über die Runden zu kommen.

Eine Mischung aus „Californication“, „Curb Your Enthusiasm“ und „Episodes“. In Vergessenheit geratener, alter starrsinniger Mann gibt nicht auf, cool zu bleiben. Läuft gerade mal sechs Episoden lang und ist durchaus unterhaltsam. Sofern man mit deftigen Fluchereien und dem anrüchigen Kram rundum Las Vegas etwas anfangen kann. Für die Vorbilder reicht es allerdings insgesamt nicht.

GESAMTWERTUNG: 4,58 Punkte (befriedigend)

LIFE IN PIECES (SEASON 1)

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Ich weiß gar nicht, wie die Show in der Gunst des amerikanischen Fernsehpublikums steht. Ist sie beliebt oder guckten sie die Amis direkt nach dem weiterhin sklavisch verfolgten „The Big Bang Theory“ einfach weg? Wie auch immer, für mich ist „Life In Pieces“ der beste Comedy-Newcomer dieser Saison. Sympathischer Cast, herausragende humorige Einzelkämpfer des Familien-Alltags wie Colin Hanks („Fargo“) und Dan Bakkedahl („Legit“), auf den Punkt gebrachte Mini-Storys. Vergleiche mit der überragenden ersten Staffel von „Modern Family“ sind freilich noch zu weit hergeholt, die spielte damals in ihrer eigenen Klasse. Allerdings lässt „Life In Pieces“ deren aktuelle siebte Ausgabe locker hinter sich. Wer reinschauen will, bleibe mindestens bis zur dritten Folge „Sleepy/Email/Brunch/Tree“ dran, die bei mir den 6er einheimsen konnte. Den Piloten hatte noch mit 4,5 Punkten verbeschieden, aber mit dem Baumdrama hatte die Großfamilie Short mich endgültig für sich gewonnen.

GESAMTWERTUNG: 5,30 Punkte (gut)

THE WALKING DEAD (SEASON 6)

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Rick Grimes und seine Truppe konnten tatsächlich in der Rückrunde der 6. Staffel dicke zulegen. Ich meckere ja desöfteren an der Show herum, dass sie gerne mal ihre unbestrittenen Qualitätsmomente präsentiert, um kurz danach durch ein paar Langweilerfolgen die aufgebaute Mauer aus Hoffnung mit dem Hintern voraus wieder einzureißen. Die Folgen 6×09-6×16 sind allerdings richtig, richtig gut geworden. Die Auseinandersetzung mit anderen Gruppierungen bringt einen Grad an Spannung, Drama und Mitfiebern, der beim schnöden Zombiedahinmetzeln auf Dauer einfach nicht erreicht werden kann. Über das Finale mit Cliffhanger kann man ein wenig streiten, von meiner Warte aus bleibt eine der besten Halbserien in der Geschichte der wandelden Toten. Hätten die ersten 8 Episoden nach gutem Start nicht ein paar Aussetzer gehabt, wäre diesmal das „sehr gut“ drin gewesen.

GESAMTWERTUNG: 5,30 Punkte (gut)

Demnächst die Neustarts featuring:

Game Of Thrones, The Americans, House Of Card, Crowded, Silicon Valley, Veep, The Odd Couple, The Path

95 (März 2016)

17 Mär

Jetzt endlich wie angekündigt der kurze Blick auf die Shows, über die in den letzten Monaten hier drinnen nicht groß berichtet worden ist. Was hält sich? Was läuft richtig gut? Was fällt langsam? Was ist gar schon gestrichen? Wertungen lasse ich außen vor, da bei den meisten Serien eh bald die Abschlussnote ansteht. Zum Beginn allerdings noch ein durchweg empfehlenswerter Neustart (eigentlich wollte ich auch noch House of Cards Season 4 unterbringen, aber da bin nicht weiter als die erste Folge gekommen):

11.22.63 (SEASON 1)

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Der Englisch-Lehrer Jake Epping (James Franco) entdeckt nach einem kumpelhaften Hinweis von seinem örtlichen Speiselokalbetreiber ein Zeitportal, welches direkt in das Jahr 1960 führt. Dieser hatte bereits mehrfach versucht, von dort aus die Ermordung von John F. Kennedy zu verhindern. Eine Aufgabe, die er nun an Epping weitergibt. Achtteilige Mini-Serie nach einem Buch von Stephen King, produziert von J.J. Abrams.

Nun bin ich ja nicht der ganz große JFK-Verschwörungsaufdeckungsonkel, aber mit Zeitreisen kriegt man mich fast immer. Wobei „11.22.63“ mehr geschichtliches Drama mit Hintergrundrecherche zum Attentat ist, denn den berüchtigten Schmetterlingseffekt hat man durch einen erzählerischen Kniff mehr oder minder aus der Serie herausgehalten. Daran mag sich manch einer stören, mir persönlich haben die ersten fünf Episoden allerdings so gut gefallen, dass ich mich an diesem Umstand nicht groß aufhänge. Zum einen freut es mich, Franco mal wieder in einer ernsteren Rolle zu sehen als in seinen letzten Kifferkomödien im Dunstkreis von Seth Rogen. Darüber hinaus erzählt „11.22.63“ auf spannende Art und Weise die geschichtlichen Ereignisse um den Todesschützen Lee Harvey Oswald, die 60er-Jahre werden hochwertig und akkurat präsentiert, ein paar witzige Anspielungen eingebaut und unser Held in eine zu Herzen gehende Romanze mit der Bibliothekarin Sadie (Sarah Gadon) geschickt. Insgesamt eine empfehlenswerte Show, durch deren bisherige Folgen ich mich schneller durchgesehen hatte als jene von „Vinyl“ oder „Better Call Saul“.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 5,30 PUNKTE (gut)

Black-ish (Season 2)

Immer wieder für tolle Episoden gut, vor allem dank den Ehe-Kabbeleien zwischen Dre und Rainbow, der zynischen Ader der kleinen Diane, dem grummeligen Opa und der Black-Jesus-anrufenden Oma. Läuft stabil Richtung „gut“, allerdings hat man sich bei der Folge „Hope“, bei der man Polizeibrutalität gegenüber Schwarzen in einem Comedyrahmen thematisieren wollte, meiner Meinung nach schwer übernommen.

Brooklyn Nine-Nine (Season 3)

Liegt ganz klar auf Kurs im Rennen um die Krone zur besten Comedy des Jahres. Diesmal ohne Ausfälle (letztes Jahr fand ich ja die Episoden mit Eva Longoria ein bisserl spaßlos), mit dem wohl besten Ensemble, in dem wirklich alle Figuren eine Folge tragen können und mit der Auszeichnung einer 6,0-Episode. Was für eine Comedy bei mir schwer zu erreichen ist.

Dr. Ken (Season 1)

Kommt über den Mitläuferstatus leider nicht hinaus. Die Gründe, weshalb ich es dennoch weitergucke? Ich mag Ken Jeong, Dave Foley als schmieriger Krankenhaus-Chef ist ebenfalls gerne für die ein oder andere Peinlichkeit gut, es ist die einzige Serie, die am Wochenende auf meinem Guckplan läuft und sie enttäuscht eigentlich nie, erreicht allerdings auch keine 5er-Bewertungen.

Fresh Off The Boat (Season 2)

Die Show mit dem unstrittig grässlichsten Theme-Song, immerhin ist er wenigstens kurz. Ansonsten kann ich fast auf die Ausführungen obendrüber bei Dr. Ken verweisen. Lieblingsfigur bei weitem: Die resolute Ehegattin Jessica (Constance Wu), deren Disziplin und Mürrischkeit so manche Episode veredelt hat.


Gotham (Season 2)

Da hatte ich ja schon zur ersten Staffelhälfte was geschrieben, weshalb ich mich jetzt auf die ersten beiden Episoden nach der Winterpause beschränken kann. Die Tendenz geht weiter Richtung „gut“, auch wenn es immer wieder Kleinigkeiten wie mäßig spektakuläre Spezialeffekte oder Logikfehler gibt, die es eben doch verhindern, dass „Gotham“ zu den ganz großen Shows aufschließen kann. Mit der Verbrechertruppe um Theo Galavan hat man einen ziemlich hohen Qualitätsmaßstab angelegt, an den es nun heranzukommen gilt. Weiterhin sehr bemerkenswert und für mich einer der Gründe fürs Weitergucken: Robin Lord Taylor in seiner Rolle als „Penguin“.

Grandfathered (Season 1)

Hat es anders als „The Grinder“ geschafft, weiter in meinem persönlichen Programm zu laufen. Vanessa, die Mutter der kleinen goldigen Edie finde ich immer noch komplett unsympathisch, Sohn Gerald ist ebenfalls komödiantisch höchst vernachlässigbar, aber die alte Riege um John Stamos und Paget Brewster reißt es halt immer wieder ins „Okay“.


Lego Star Wars: The Resistance Rises (Season 1)

„Star Wars: Droid Tales“ hat mir schon richtig viel augenzwinkernden Spaß bereitet, nun steht mit „The Resistance“ die VerLEGOisierung des neuesten Sternenkrieg-Filmes an. Bisher lief nur eine Folge und die war in Ordnung, hat also noch Luft nach oben.

Life In Pieces (Season 1)

Dürfte diese Saison den Titel „Beste neue Comedy“ für sich entscheiden, wenn ich jetzt nicht etwas Entscheidendes übersehen habe. Die Wertungskurve verläuft stabil im 5-Punkte-Bereich, die Charaktere sind allesamt sympathisch, die Geschichten konzeptbedingt kurz und knackig. Colin Hanks und Dan Bakkedahl treten meiner Meinung nach in die Fußstapfen von Ty Burrell in seiner Paraderolle als Phil Dunphy.

Modern Family (Season 7)

Wie auch schon die letzten Staffeln mit einigen Durchhängern, aber eben auch besser gelungenen Folgen. Was fehlt, sind die qualitätiven Höhenflüge, zu der die Show in den ersten Seasons in beeindruckender Manier durchgehend ansetzen konnte. Aus meiner Sicht sind gerade die Geschichten, in denen es um die Liebesbeziehung der Dunphy-Töchter geht, am schwächsten. In dem Zusammenhang kann ich mich an keine Episode erinnern, in der Andy mitspielte und die ich richtig gut fand.

The Big Bang Theory (Season 9)

Es ist vorbei. Ich bin befreit. Ich weiß, dass ich nichts mehr verpassen werde.

Bis zur Star Wars 7-Folge blieb ich dran und selbst die konnte nicht meine Gunst finden. Punktemäßig krebste die Staffel erneut unterhalb der 4,0-Marke herum, Gaststars brachten kaum einen Humorschub, der Nerdfaktor ist schon lange untergegangen bzw. wird künstlich aufrechterhalten. Insgesamt keine Verbesserung zur eh schon bräsigen 8. Season und insofern eine schlicht durchschnittliche Couple-Comedy, deren anhaltender Erfolg mir immer rätselhafter erscheint. Sheldon ist noch der einzige Grund, weshalb man reinschauen sollte, aber so gut wie früher wird der auch nicht mehr angesichts der Autoren, die wohl genau wissen, dass sich die Fans mit immer weniger genauso zufrieden geben.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH ELF EPISODEN: 3,86 Punkte (unterdurchschnittlich)

The Goldbergs (Season 3)

Härtester Konkurrent für „Brooklyn Nine-Nine“, was den ersten Platz im Bereich Comedy angeht. Auch in der dritten Staffel funktioniert die Mischung aus 80er-Nostalgie und gut aufgelegtem Cast ohne Ausrutscher. Eigentlich müssten die großen Themen des Jahrzehnts bald alle durch sein, aber die Goldbergs finden halt immer wieder etwas, das sie liebevoll und mit Witz behandeln können. Wenn dann eine Folge wie „Wingmom“ herauskommt, in der Mutter Goldberg ihren von Top Gun inspirierten ältesten Sohn zur Militärübung begleitet, kann ich nur auf viele weitere Ausgaben hoffen.

The Grinder (Season 1)

Die 4,5 ist eine wichtige Zahl in meinen kleinen Wertungsuniversum. Fällt eine Show im Schnit unter diese Marke und hat zudem keine Tradition, aus der man heraus sie weiterhin schaut, wird es eng. So hat es „The Grinder“ erwischt, der in den letzten Wochen eigentlich nur noch glatte Durchschnittsware anbieten konnte. Letztlich war es eben doch nur Rob Lowe, der die Serie zu tragen imstande war. Dessen Figur entpuppte sich im Verlauf jedoch als viel zu eindimensional: Ja, er kann sich von seiner TV-Persönlichkeit nicht trennen, wir haben es verstanden. Jenseits dessen bot die Show schlicht zu wenig und mein Interesse an weiteren „Er ist der Grinder *dramatische Musik*“-Ausführungen fiel gegen Null.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNFZEHN EPISODEN: 4,41 Punkte (durchschnittlich)


The Last Man On Earth (Season 2)

Überraschung! Die zweite Staffel von „The Last Man On Earth“ ist noch gar nicht zu Ende. Nach knapp dreimonatiger Pause schiebt FOX zwei weitere Folgen nach, im April geht es dann weiter bis tief in den Mai hinein. An meinen Kritikpunkten ändert das freilich wenig, Phil Tandy Miller ging mir in letzter Zeit so schwer auf den Geist, dass ich den Wiederauftakt, der sich nur um Millers Bruder und dessen Bekanntschaft drehte, richtiggehend erfrischend fand. Die aktuell letzte Folge war okay, aber die Show muss wirklich an sich arbeiten, wenn sie wieder den Spaßlevel erreichen will, den sie in der ersten Staffel anbieten konnte.

The Middle (Season 7)

Da gestehe ich, dass ich die Show eher aus Gewohnheit denn aus Begeisterung weiterverfolge. Die Hecks gehören halt mittlerweile zum Serieninventar, die Glanzzeiten liegen schon gute drei bis vier Staffeln zurück, es guckt sich halt fast von selbst weg. Die guten Storys sind eben auserzählt und aufregend Neues fällt den Autoren nicht mehr ein. Trotzdem gibt es immer wieder die Verlängerung. Senderchefs sind wohl auch Gewohnheitstiere.

The Muppets (Season 1)

Ich hatte mir nach der Pause einen frischfrechen Neustart erhofft, schließlich hatte man doch einen neuen Showrunner verpflichtet. Weg mit Bob Kushell („Anger Management“, „3rd Rock from the Sun“), her mit Kristin Newman („Galavant“, „Chuck“, „That 70’s Show“). Wird jetzt mehr gesungen? Wird was aus den Gaststarauftritten gemacht? Sind die unlustigen Viecher wie de Ratten Yolanda und Rizzo oder die Riesengarnele Pepe weg? Nein. Leider ist gar nix besser geworden. Alles weiterhin die dünne Gagsuppe. Sehr sehr schade, aber die Muppets sind in dieser Form für mich absolut belanglos geworden. Die Folge: von mir frühzeitig abgesetzt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIERZEHN EPISODEN: 4,14 Punkte (durchschnittlich)

The Simpsons (Season 27)

Könnte ich mir auch von Jahr zu Jahr mehr sparen. Aber ich hoffe auf die kleinen Überraschungen, wenn die Simpsons sich nochmal am eigenen Schopf aus dem Sumpf des erzählerischen Trotts ziehen. Nochmal richtig frech werden, aktuelle Ereignisse durch den Kakao ziehen, der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Meinem Gefühl nach werden es immer weniger Folgen, die diesem Anspruch auch nur ansatzweise gerecht werden. Stattdessen produziert man eben doch nur die x-te „Lisa will was werden“, „Bart ist verliebt“ und „Homer und Marge haben Ehekrach“-Episode.

The Walking Dead (Season 6)

Wer bis jetzt drangeblieben ist, den erwartet eine positive Überraschung. Denn „The Walking Dead“ ist seit der Rückrunde der sechsten Staffel in beachtenswerter Form. Der Höchstwertung direkt zu Beginn folgten spannende, intensive Episoden, in der nicht so sehr das Zombie-Szenario (aus dem man in 6x01ff. nochmal das Beste herausgeholt hat) im Vordergrund stehen, sondern der Konflikt mit anderen Überlebenden, der existenzielle Fragen aufwirft wie jene, was die Apokalypse aus Rick und seiner Gruppe gemacht hat. Eine mehr als angenehme Überraschung und eine Richtung, die meiner Meinung die Stärken der Serie am besten hervorbringt. Gerne weiter so.


91 (November 2015)

13 Nov

Zeit für einen neuen Seriencheck! Es hat sich ja doch einiges angesammelt seit dem Beginn der Hauptsaison, die Neuerscheinungen spülen aus allen Ecken und man hat Mühe, den Überblick zu behalten. Alles unterzubringen ist da schlicht unmöglich, von daher beschränke ich mich auf Shows, die mindestens für drei Folgen mein Interesse gewinnen konnten. Dabei fällt so einiges durch den Filter, u.a. immer noch sehr viele Produktionen aus dem amazon- und netflix-Universum. Brandaktuelles Beispiel: „Master of None“, die neue Comedy von Aziz Ansari („Parks & Recreation“) – eine Episode gesehen und hat mein Humorzentrum leider nicht ein einziges Mal gekitzelt.

ASH VS EVIL DEAD (SEASON 1)

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Ash, der Kultheld aus der Kulthorrorfilm-Reihe „The Evil Dead“ ist alt und speckig geworden, aber sein loses Mundwerk funktioniert noch wie in alten Zeiten. Klugheit und immer bedachtes Handeln steht weiterhin nicht auf der Liste der Charaktereigenschaften, weshalb nach einer kleinen Lesung des Necronomicon im privaten Rauschkreis die bösen Toten in Form der Deadites wieder auf der Matte stehen.

Jüngeren Seriengucklingen mag „Ash vs. Evil Dead“ wie eine seltsam trashige Parodie auf „The Walking Dead“ vorkommen. Wer allerdings die zugrundeliegenden Filme kennt und mag, der darf einige Seufzer der Verzückung bereithalten. Denn die alte Crew um Sam Raimi liefert gleich in der Auftaktfolge eine Art „Best of“ der Marke ab: handgemachte und liebevoll übertriebene Splattereffekte, Kettensägen- und Pumpgun-Action, lässig rausgeworfene One-Liner, kindisch lustige Slapstickmomente. Hat meine Erwartungen und Hoffnungen vollumfänglich erfüllt und mir riesigen Spaß bereitet. Bruce Campbell ist halt auch einfach ein liebenswertes altes Schlachtross, dem man immer wieder gerne zusieht. Gerade in der zweiten Folge zeigt der Recke mit dem praktischen Kettensägenanschluss am Arm, dass er die Serie auch abseits der Untotendezimierung unterhaltsam tragen und gestalten kann. So sieht es wohl auch der verantwortliche Sender STARZ, der eine zweite Staffel bereits vor Ausstrahlung des Piloten in Auftrag gegeben hat. Groovy.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH ZWEI EPISODEN: 5,30 Punkte (gut)
TENDENZ: 5,0 – 5,5 Punkte (gut – sehr gut)

DR. KEN (SEASON 1)

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Neue Comedyserie bei NBC, in der Ken Jeong („Community“, „The Hangover“) einen asiatisch-stämmigen Arzt spielt. Ein echter Besetzungscoup, denn Jeong ist US-Amerikaner mit südkoreanischen Wurzeln und obendrauf ausgebildeter Mediziner. Internist, um genau zu sein. Die Internisten in meiner Krankheitskarriere waren bisher alle… nun ja, irgendwie anders.

Mein erster Gedanke: „Das müsste eigentlich eher auf TV LAND laufen“. Dem Sendeplatz für die eher altbackenen, ein wenig biederen Serien. Dr. Ken ist mehr als deutlich auf den hibbeligen kleinen Asiaten ausgerichtet, die Familienmitglieder bzw. Arbeitskollegen sind mehr oder weniger Stichwortgeber. Humormäßig ist das Ganze zwischen nett und bemüht einzuordnen. Kann man gucken, man verpasst aber nichts, wenn man es bleiben lässt. Sollte die Show über zwei Staffeln kommen, würde es mich allerdings ernsthaft wundern.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPISODEN: 4,17 Punkte (durchschnittlich)
TENDENZ: 4,0 – 4,5 Punkte (durchschnittlich – befriedigend)

HEROES REBORN (SEASON 1)

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Tim Kring nimmt mit „Heroes Reborn“ einen weiteren Anlauf, seine Erzählung um die ganz normalen Menschen mit übermenschlichen Kräften, die als einzige imstande sind, die Welt zu retten, ins Fernsehen zu hieven. Wir erinnern uns: Die erste Staffel aus dem Jahre 2006 überraschte und begeisterte nicht nur mich als Inhaber dieser kleinen Review-Klitsche, sondern wurde ein internationaler Erfolg. An den jedoch keine der weiteren Seasons je wieder herankommen sollte. Im Gegenteil: die zweite und dritte Ausgabe der Heldensaga drückte das gesamte Franchise dermaßen gründlich in die Tonne, dass auch die vierte Staffel trotz ordentlicher Qualität nichts mehr retten konnte.

Nun also der Reboot mit Reborn. Die Evos genannten Supermenschen werden nach einem Terroranschlag bei einem Gipfeltreffen mit Vertretern der Fraktionen bei Primatech gnadenlos verfolgt. Noah Bennet (Jack Coleman), der Mann mit der unerschütterlichen Brille, versucht, die Hintergründe der Untat aufzudecken und gibt zugleich das prominente Bindeglied der alten Truppe zu den neuen Heroes.

Freunde, es ist vorbei. Menschen mit Superkräften lauern einem mittlerweile ja in jedem zweiten Kinofilm auf, mein Bedarf ist da dauerhaft gedeckt. Die nostalgische Verklärung ließ mich ein paar Episoden reinschauen, aber das Ergebnis ist ernüchternd. Von den neuen Protagonisten kommt niemand an Hiro, Matt oder Sylar heran. Der von mir geschätzte Zachary Levi („Chuck“) wirkt völlig deplatziert als fies dreinguckender Bösewicht und Jäger mit aufkommenden Gewissensbissen. El Vengador, der Latino mit der Wrestling-Maske, reizt mich eher zum mitleidigen Lachen denn zum Bewundern. Und das Japano-Rollenspiel-Pärchen quält sich ohne ansatzweise der ausgestrahlten Putzigkeit von Hiro und Ando durch die schlechtesten CGI-Videospielsequenzen von 2005. Ganz davon abgesehen wünscht man generell den Special Effects-Rechnern ein Update auf das aktuelle Jahr. Nach vier Episoden stand für mich fest: Werdet mal schön ohne mich wiedergeboren.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 4,13 Punkte (durchschnittlich)
TENDENZ: Sichtung abgebrochen

GRANDFATHERED (SEASON 1)

Grandfathered

Der ewig jugendlich wirkende Jimmy (John Stamos, „Full House“) ist erfolgreich, besitzt ein Edelrestaurant, fährt einen Sportwagen, mit den Frauen läuft’s, ernsthafte Beziehungen gibt es keine, alles paletti mit Spaghetti, bis…. ER PLÖTZLICH ERFÄHRT, DASS ER GROSSVATER IST. Weil eine seiner Liebschaften ihm die Schwangerschaft verheimlichte und die Frucht seiner Lenden nun wiederum selbst fortpflanzungsmäßig unterwegs war, ohne jedoch so recht das Herz der frischgebackenen Mama erobert zu haben. Tja, jetzt musst du dich entscheiden, lieber Jimmy: Was ist schöner? Das Familienleben als Opa, der seinem Sohnemann hilft, oder doch zügellos und ohne Verantwortung durchs Leben?

Ein auf John Stamos als Sunnyboy straff angepasstes Comedyvehikel, das im Piloten schon so ein bisschen die ganzen guten Gags des Storygerüsts verballert und bei dem ich befürchte, dass ihm langsam, aber stetig die Luft ausgehen wird. Denn natürlich fremdelt unser Held zunächst mit der neuen Familie und den Änderungen in seinem Tagesablauf, aber die unleugbare Goldigkeit der Enkelin lässt schließlich alle Widerstände dahinschmelzen. Noch eine Serie, bei der ich nicht glaube, dass sie in 10 Jahren ehrfurchtsvoll Wiederholungen auf den Fernsehkanälen dieser Welt sprießen lassen wird. Neben Stamos kämpft Paget Brewster („Community“) als Großmutter um Aufmerksamkeit, Jimmys Angestellte seines Restaurants versuchen ein paar Gagbrocken reinzuwerfen und die angebetete Mutter der Enkelin ist mir bis jetzt komplett nervig unsympathisch. Trotzdem guckt’s man weg, weil es nicht wehtut, aber auch nicht hängenbleibt.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 4,60 Punkte (befriedigend)
TENDENZ: 4,0 – 4,5 Punkte (durchschnittlich – befriedigend)

LIFE IN PIECES (SEASON 1) 

Life-in-Pieces

Geschichten über vier Familien als Teil einer Großfamilie, alles vertreten von den Senioren über die frischgebackenen Eltern, die Langzeitverheirateten und die gerade erst Zusammengekommenen bis hin zu den Enkelkindern. Liest sich ein wenig wie „Modern Family“, hat aber einen zusätzlichen Kniff: Jede Folge besteht aus vier Segmenten, in denen ein Teil der Familien im Mittelpunkt steht. Vier Segmente, das ergibt gerade mal Mini-Episoden in einer Länge von grob 5 Minuten. Ich war mir da doch recht unsicher, ob das funktioniert.

Aber… die Show hat mich überzeugt. Keine Ahnung, weshalb auf IMDB nur eine spärliche Wertung von 6,9 zusammenkommt, denn „Life In Pieces“ ist für mich die beste neue Comedyserie dieser Saison und punktet durch einen sehr gut aufgelegten Cast, bei dem Serienfans einige Gesichter wiedererkennen. Wie etwa Colin Hanks („Fargo“), Betsy Brandt („Breaking Bad“), Dan Bakkedahl („Legit“), James Brolin („Hotel“) oder Zoe Lister-Jones („Whitney“). Gesondert erwähnenswert in einer Nebenrolle: Jordan Peele („Key & Peele“) als schräger Ex-Freund, der einfach nicht loslassen will. Storymäßig geht es um die üblichen Familienprobleme wie Erziehung, Beziehungen oder Mann-Frau-Unterschiedlichkeiten. Nichts Revolutionäres also, aber gekonnt auf den Punkt gebracht oder auf die Spitze getrieben.

Wenn Männer an Bäumen scheitern, der Familienvater die Halloween-Pyjamaparty seiner minderjährigen Tochter mit „Alien“ aufpeppen möchte oder die jungen Eltern überall Keime sehen oder schlaftrunken Einkäufe erledigen, dann trifft das in dieser dargereichten Form ziemlich genau meinen Humor. Entsprechend konnte die Episode „Sleepy/Email/Brunch/Tree“ bei mir die ersten 6 Punkte herauslocken. Für mich die Comedy-Empfehlung der letzten Monate und ich hoffe, dass sie als im Anschluss an „The Big Bang Theory“ laufende Show weiterhin Zuschauer mitnehmen kann. Hätte die immer belangloser werdende Beziehungscomedy um die seltsamen Physiker wenigstens noch etwas Gutes zustandegebracht.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 5,32 Punkte (gut)
TENDENZ: 5,0 – 5,5 Punkte (gut – sehr gut)

THE GRINDER (SEASON 1)

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Dean Sanderson (Rob Lowe, „Parks And Recreation“) spielte jahrelang in einer TV-Serie den Anwalt Mitch „The Grinder“ Grinder, der nie einen Prozess verlor, einen Klienten enttäuschte oder ein Frauenherz ungebrochen zurückließ. Nach dem Ende seiner Show zieht er zu seinem jüngeren und als echter Rechtsberater arbeitenden Bruder Stewart (Fred Savage, „The Wonder Years“), um uneingeladen in die Familienkanzlei einzusteigen. Natürlich ohne echte Ahnung vom harten Beruf als Paragraphenschieber zu haben.

Wurde nach vor seiner Ausstrahlung wegen des charmanten Spiels von Rob Lowe hoch gelobt und natürlich füllt der einfach nicht altern wollende Akteur seine Rolle als dezent schmieriger, zum Overacting neigender, von sich selbst überschätzter Fernsehdarling perfekt aus. Fred Savage wiederzusehen ist sowieso eine Freude, die beiden Schauspieler bilden zusammen ein sehr gutes, von Gegensätzen gezeichnetes Pärchen auf dem Bildschirm. Zusätzlich dürften Freunde von Anwalts-Shows wie „L.A. Law“ einiges an parodiewürdigen Szenen vorfinden. Für mich ein ordentlich stabiles Fundament zum Weitergucken. Ob das alles ausreicht, um dauerhaft die Zuschauer vor den Fernsehern zu halten, wird sich zeigen müssen. Bei mir findet sich die Show derzeit innerhalb meines Wertungsspektrums im hohen 4er Punktebereich wieder und hält noch ihr Niveau, weshalb ich sie qualitätsmäßig und vom Potenzial her vor „Grandfathered“ einordne.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH VIER EPISODEN: 4,75 Punkte (befriedigend)
TENDENZ: 4,5 – 5,0 PUNKTE (befriedigend – gut)

THE MUPPETS (SEASON 1)

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Nach den Filmen nun eine neue TV-Show mit Kermit, Miss Piggy, Fozzy, Gonzo, Waldorf, Statler … alle wieder da! Hurra!
Allerdings: Das Projekt ist keine Neuauflage der beliebten Muppet-Show, sondern eine Mockumentary im Stil von „The Office“ (wo man sich praktischerweise gleich die Schriftart ausgeliehen hat), nur eben mit den Puppen, die nun unter der Leitung von Kermit für die Talkshow von Miss Piggy knechten und schuften. Gaststarauftritte gibt es dennoch, sowie ein paar neue Figuren im Muppetuniversum wie Kermits neue Freundin Denise, einen IT-Techniker oder diverse Ratten. Was fehlt: die bekannten Sketche wie Schweine im Weltall, die Smörebröd-Koch-Show, das Labor mit Dr. Bunsenbrenner und Beaker. Keine Sorge, die entsprechenden Charaktere sind alle an Bord, treten aber eben nur hinter der Bühne in ihrem Arbeitsalltag auf.

Ich mochte den Piloten, weil es einfach schön war, die Figuren in ihrem angestammten Fernseh-Habitat wiederzusehen. Schon ab der zweiten Folge hing bei mir jedoch dieser lästige Gedanke im Kopf fest, dass ich lieber nochmal die original Muppet Show, also das knuffige Varietéprogramm mit den Sketchen, den Musiknummern und den menschlichen Stars gesehen hätte. Mit jeder weiteren Episode wird deutlich, dass der aufgesetzte Doku-Stil zu wenig aus dem Potenzial der Show macht. Rascher als einem lieb ist, verliert man sich in eher harmlosen bis gar nicht recht zünden wollenden Geschichten und Gags. Die „neueren“ Muppets können bei mir nicht punkten und leider sind auch Stars wie Christina Applegate, Reese Witherspoon oder Nick Offerman größtenteils ziemlich verschenkt.

ABC hat bereits einen neuen Showrunner installiert und will „The Muppets“ nach der Midseason-Pause in eine andere Richtung schicken. Hoffen wir das Beste, denn derzeit rangiert die Serie bei mir unter der Kategorie „Hohe Erwartungen enttäuscht“.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SIEBEN EPISODEN: 4,50 Punkte (befriedigend -)
TENDENZ: 4,0 – 4,5 Punkte (durchschnittlich – befriedigend)

FARGO (SEASON 2)

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Prequel zu einer der hervorragendsten TV-Serien des letzten Jahres. Wir schreiben das Jahr 1979: Molly Solverson, unsere Ermittlerin der Herzen in der ersten Staffel, steckt noch in den Kinderschuhen, als ihr Vater und mit ihm die Polizei des verschlafenen Nestes Luverne in Minnesota einem epochalen Mordfall nachgehen. Mit dabei: ein harmloser, tüchtiger Metzger (Jesse Plemons, „Breaking Bad“), seine immer schick verträumte Frau (Kirsten Dunst), eine örtliche Verbrecherbande mit deutschen Wurzeln, ein Mobsyndikat aus Kansas mit höchst seltsamen Gestalten in seinen Reihen sowie ein UFO.

Großes Fernsehen, schlicht und ergreifend großes Fernsehen. Weil diesmal von Beginn an viel Zeit auf die Auseinandersetzung der beiden sich bekämpfenden Kriminellenvereinigungen geht, wirkt die Show deutlich mehr tarantinoesk als ihr Vorgänger. Wunderbare Darsteller, vor Spannung kribbelnde Dialoge, immer wieder pointiert aufblitzender Humor, mitreißende Action, herrlich schräge Charaktere, klasse in Szene gesetztes Drama und kontinuierlich gehaltenes hohes Niveau. Fünf Episoden gesehen, allesamt mit „sehr gut“ bewertet. Fast schon schade, dass es wieder nur 10 Folgen geben wird.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 5,75 PUNKTE (sehr gut)
TENDENZ: 5,5 – 6,0 Punkte (sehr gut – überragend)

THE LEFTOVERS (SEASON 2)

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Ruft eine Ärztin, (die – lustiges Randdetail – früher mal Penny in der Serie „LOST“ gespielt hat), bei Seriencharakter Nora Durst an. „Ja hallo, ich bin Ärztin eines angesehenen Instituts und wollte Sie mal informieren, dass wir hier mittlerweile so rein wissenschaftlich davon ausgehen, dass sie vom Erzdämonen Azrael besessen sein könnten.“. Ihr Mann beichtet ihr daraufhin, dass er ständig eine tote Sektenanführerin im weißen Kittel um sich sieht, die ihm ungewünscht Ratschläge und sarkastische Sprüche um die Ohren haut. Währenddessen hat ihr Bruder, ein glaubensstarker Mann der Bibel, sich freiwillig nackt an den örtlichen Dorfpranger stellen lassen.
Alltag in der Welt von „The Leftovers“. 

Ich habe auch in der zweiten Staffel eine echte Schwäche für diese wirklich seltsame, aber auf dem Klavier der Zuschaueremotionen famos herumklimpernden Show. Und ebenso ein bisschen für Carrie Coon, wie ich gestehen muss. Der große Storybogen um die plötzlich verschwundenen Menschen wird diesmal um die Kleinstadt Jarden in Texas erweitert. Der einzige Ort, der von dem Massenexitus von 140 Millionen der Weltbevölkerung vor drei Jahren schlichtweg komplett verschont wurde. Hier hat sich ein eigener Kosmos gebildet, der durch den Einzug der Garveys in noch chaotischere, mysteriösere Fahrtwasser gelangt. Als Zuschauer sitzt man wie gewohnt schwer angerätselt da, schüttelt den Kopf, lässt ein anerkennendes „Was für ein krasser Scheiß wieder“ entfahren und bleibt begeistert dran. Bis wieder dieses eine todtraurige, musikalische Thema von Max Richter angespielt wird und das große Mitleiden in Form eines still geseufzten „Och nö“ auf dem Plan steht. Scheltet mich als LOST-Unbelehrbarer, aber ich finde es weiterhin toll.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPISODEN: 5,66 Punkte (sehr gut)
TENDENZ: 5,5 – 6,0 Punkte (sehr gut – überragend)